• Keine Ergebnisse gefunden

4.1 Die Partnerschaft zwischen LAET und MPST

4.1.8 Die Konstruktion und Krise der Partnerschaft

Die Partnerschaft zwischen LAET und MPST kann in vier Phasen eingeteilt werden (vgl.

auch CASTELLANET 1998,76)175:

1. Die Phase des Abkommens reicht bis zum Abschluß des formalen Vertrags (bis Ende 1993);

2. Die Phase der Konstruktion umfaßt die Erarbeitung einer kohärenten Strategie des PAET mit beschränkter Partizipation des MPST (von 1994 bis 1996);

3. Die Phase der Kritik ist durch die Reaktion des MPST und den Beginn offener Kritik am LAET gekennzeichnet (1997-1998);

4. Die Phase des Bruches ist durch Krisen, Brüche in der Beziehung und den Abbruch der Zusammenarbeit gekennzeichnet (1998 bis 2000).

Das LAET entstand aufgrund der Forderung des MPST, das sich an der Arbeit des CAT in Marabá orientierte und eine ähnliche Arbeit für die Transamazônica wünschte. Insofern stand der prinzipielle Partner des LAET im Grunde genommen schon von Anfang an fest, und der Eindruck von CASTELLANET (1998,73), daß "... das LAET 1993 entschied, eine regionale Bauernorganisation als bevorzugten Partner auszuwählen ...", ist sicher etwas irreführend, aber vielleicht für das Verständnis der Beziehung von Bedeutung. In Marabá gab es noch keinen starken Partner von seiten der Bauern. Daher entstand durch Initiative des Überbaus

174 Das gilt vor allem für den Pfeffer und die Weiden, nicht jedoch für den Kakao.

175 Christian Castellanet (GRET) spielte eine wesentliche Rolle bei der Gründung des LAET, war von 1995 bis 1997 Koordinator und arbeitete als Gastprofessor an den Lehrgängen des NEAF/CAP/UFPA mit. Als Kollegen haben wir verschiedene gemeinsame Aktivitäten (Lehre, Ausbildung, Veröffentlichungen) durchgeführt.

CAT neben dem Forschungsbein LASAT das Bewegungsbein FATA. Die Tatsache, daß die Forscher an der Transamazônica auf eine gut organisierte Bewegung stießen, führte zu einer völlig unterschiedlichen Dynamik.

Der Beginn der Arbeit des LAET kann mit dem Seminar "Agrarökologische Forschung in der Region der Transamazônica" im August 1993 gleichgesetzt werden, obwohl umfangreiche Vorbereitungen und Verhandlungen bereits vorher stattfanden. Die Kontakte zum MPST, der CPT und den staatlichen Beratungsdiensten EMATER und CEPLAC waren von einem GRET-Mitarbeiter geknüpft worden, der mehrere Jahre in einer französischen Bauerngewerkschaft gearbeitet hatte. Zu Beginn des Seminars waren auch die Forscher bereits ausgewählt und vor Ort.

LAET und MPST präsentierten sich zum ersten Mal zusammen den anwesenden Bauern auf diesem Seminar, zu dem auch Vertreter der öffentlichen Forschungs- und Beratungsdienste sowie der Kirche geladen waren. Anschließend sollten die Bauern in Gruppenarbeit ihren Bedarf an die Forschung in drei großen Bereichen formulieren: landwirtschaftliche Produktion, Verarbeitung und Vermarktung sowie Umweltfragen. Für die Mehrheit der Bauern war jedoch noch nicht klar, was "die Forschung" wirklich leisten konnte. Außerdem zeigte sich, daß die Kapazität einiger Mitglieder des LAET schon gebunden war durch die Notwendigkeit, ihre Dissertationen mit bereits vorher definierten Themen zu erarbeiten. Auch das durch die Europäische Union (EU) finanzierte Forschungsprogramm war bereits vorher festgelegt. Das Seminar führte zu einer reichhaltigen Ideensammlung von konkreten Vorschlägen bis zu sehr allgemeinen Themen in Grundlagenforschung, Angewandter Forschung, Erhebung existierender Erfahrungen, Verbreitung der wissenschaftlichen Erkenntnisse (durch die Beratungsdienste) und Mobilisierung der Bauern, die Aufgabe des MPST war176. Die Vorschläge wurden von den staatlichen Beratern beeinflußt, die nicht nur ihre Ideen vorstellten, sondern auch aktiv an den Diskussionen in den Arbeitsgruppen teilnahmen.

Um Prioritäten für diese umfangreichen Liste von Vorschlägen zu erarbeiten, traf sich das LAET kurz darauf mit drei Vertretern des MPST und einigen Vertretern der öffentlichen Forschung und Beratung.177 Anschließend unterzeichneten LAET und MPST einen Vertrag178 für die nächsten drei Jahre, in dem die Ziele und die "privilegierte Partnerschaft" zwischen den beiden Organisationen festgelegt wurden, wobei Abkommen mit anderen Partnern nicht ausgeschlossen waren. Das Ziel war, "... eine neue Politik für die ökonomische, soziale und agrarökologische Entwicklung der Region vorzuschlagen"179.

Ein Problem für die Equipe des LAET war der Widerspruch, daß der Bedarf der Bauern das Forschungsprogramm bestimmen sollte, aber gleichzeitig Verpflichtungen gegenüber der Finanzierungsinstitution bestanden, die ein Projekt mit definierten Zielen im Bereich des Ressourcenschutzes bewilligt hatte. So wurde im August 1994 beschlossen, eine Diskussion über die längerfristigen Ziele zu beginnen, um zu einem Konsens in der Equipe und einer Orientierung für die Zusammenarbeit mit dem MPST zu gelangen. Anfangs war keine Teilnahme von Vertretern des MPST vorgesehen, erst im letzten Moment wurde der Leiter des Landwirtschaftssektors eingeladen. An einem zweiten Seminar im November 1994 nahmen bereits fünf Vertreter des MPST neben acht Mitarbeitern von LAET teil. Es

176 Dokument: LAET; MPST 1993:. Relatório do seminário "pesquisa agro-ambiental na região da Transamazônica", 26, 27, 28 de agosto de 1993. Altamira. 44p.

177 Dokument: Programação do trabalho do LAET depois do seminário, 30-31 de agosto de 1993. 6p.

178 Dokument: Convênio entre MPST e LAET, 31 de agosto de 1993. 2p.

179 Dokument: LAET 1993:. Programa agro-écológico da Transamazônica. Altamira. 8p.

beschäftigte sich mit der Möglichkeit der Fortsetzung der Arbeit des LAET über die Projektlaufzeit hinaus, seiner Verpflichtung hinsichtlich der politischen Linie des MPST und der Notwendigkeit, kurzfristige konkrete Resultate zu erzielen Das MPST forderte auch Aktivitäten in anderen Bereichen, vor allem der Erziehung. Die Forscher wiederum identifizierten verschiedene Widersprüche zwischen den langfristigen Zielen und dem kurzfristigen Engagement des MPST und schlugen eine Diskussion darüber vor. Sie stellten klar, daß das LAET nur die Entwicklungspolitik, aber keine Parteipolitik unterstützen könne (CASTELLANET 1998,79-80).180.

Nach dieser Debatte hielten die Direktoren des MPST eine größere Distanz zum LAET und luden die Forscher mehrere Monate nicht mehr zu ihren Diskussionen, sondern nur noch zu Besprechungen über spezifische Fragen ein (CASTELLANET 1998,80). Andere Differenzen, wie die kritische Haltung des LAET zu den Mechanisierungsprojekten, trugen zu dieser Reaktion bei. Auch die unterschiedlichen Positionenen von MPST und STR in dem Projekt der Präfektur von Altamira und die Verdächtigung seitens des STR, daß die Forscher Verbündete der Präfektur seien, beeinträchtigte die Partnerschaft. Es wurden zwei Strömungen innerhalb des MPST sichtbar: eine versuchte, die Partnerschaft zu stärken und gemeinsame Projekte durchzuführen, die andere meinte, daß das MPST die politische

"Richtungsbestimmung" verlieren würde und sich "von einer Gruppe Ausländer" mit eigenen Interessen leiten lasse. Verschiedene Denkweisen, eine "politische Logik" und eine

"ökonomische Logik" äußerten sich in diesen Widersprüchen, die zu unterschiedlichen Evaluierungen der Zusammenarbeit führte (SIMÕES 1999,53-54). Trotz Abkühlung der Beziehung nahm die Zahl gemeinsam angegangener Arbeiten im Jahr 1994 zu.

Das "Zweite Regionale Treffen des PAET"181 im Dezember 1994, an dem 44 Bauern und geladene Gäste der öffentlichen Forschung und Beratung teilnahmen, brachte keinen Fortschritt in der Frage der Ausrichtung der zukünftigen Arbeit, vermutlich wegen der Dominanz der Forscher in den Debatten, die technischen Themen im Interesse der Bauern statt Momenten der Evaluierung des ersten Jahres gemeinsamer Arbeit den Vorzug gaben. Im Juni 1995 präsentierte das LAET dem Leiter des MPST schließlich ein Dokument, das eine Verbindung zwischen kurzfristigen und langfristigen Vorschlägen hergestellte und gleichzeitig das gemeinsame Projekt für die zweite Phase der Finanzierung durch die EU sein sollte. Die Direktoren des MPST waren von seinem Umfang überrascht, und es wurde ihnen wenig Zeit zur Stellungnahme gelassen, weil der Antrag schleunig eingereicht werden mußte.

Wegen der Eile stimmten sie den großen Linien zu, aber die Chance für eine tiefergehende Diskussion und die Äußerung von Kritik oder Unzufriedenheit, besonders über die Verteilung der beantragten Mittel, wurde verpaßt.182. Die Mitarbeiter des LAET waren zu diesem Zeitpunkt überzeugt, daß die effektive Partizipation des MPST bei der Planung, insbesondere der zweiten Finanzierungsphase, garantiert war. Tatsächlich war aber die direkte Beteiligung des MPST gering und auf wenige, zudem wechselnde Direktoren, beschränkt, was zu dem Vorwurf führte, nicht angemessen konsultiert worden zu sein (CASTELLANET 1998,81-83).

Zu diesem Zeitpunkt wurden bereits zahlreiche kritische Punkte wahrgenommen. So äußerten Vertreter des MPST, daß für viele Bauern die Rolle des LAET nicht klar war. Einige Vertreter des MPST meinten, daß sich das LAET zu sehr in interne Fragen des MPST einmische und daher eine größere Distanz eingehalten werden solle. Die Forscher stellten fest, daß die Bauern an der Basis nicht genügend an den Entscheidungen des MPST beteiligt waren. Einige Kritiken des MPST wurden angenommen: so wurde eine Forschung über

180 Dokument: II seminário estratégico do PAET. 4 a 6 de nov. de 1994. LAET:Altamira, 1994. 14p.

181 Dokument: Atas do Segundo Encontro Regional do PAET, 7-9 de dezembro de 1994. 52p.

182 Dokument: III seminário estratégico do PAET. 29 a 31 de ago. de 1995. LAET:Altamira, 1994.

Pfeffer (kurzfristiger Ansatz) und eine Debatte über die Zukunft der bäuerlichen Landwirtschaft der Region (langfristiger Ansatz) in das Programm aufgenommen.

Die Kritik am LAET wegen fehlender praktischer Resultate für die Bauern brach offen während des "Fünften Treffens für Strategische Planung des PAET" im Dezember 1996183 aus. Zusätzlich wurde Kritik an der neuen Leitung des MPST184 geäußert, vor allem von Gründerpersönlichkeiten des MPST, die inzwischen Funktionen auf der Ebene des Bundesstaates und auf nationalem Niveau wahrnahmen, sie sei zu "unabhängig" und durch das LAET beeinflußt. Dies hatte offensichtlich mit dem schlechten Abschneiden der Kandidaten der sozialen Bewegung bei den Kommunalwahlen zu tun und wurde anscheinend zum Teil auf fehlende Unterstützung mit Resourcen und Infrastruktur durch die neue Leitung zurückgeführt (CASTELLANET 1998,86). Die Situation spitzte sich zu während eines Seminars über Agrarkredit185, bei dem die Meinungen auseinander gingen, inwieweit eine kritische Betrachtung der verschiedenen Folgen des Kredites angebracht ist angesichts der Notwendigkeit, Erfolge aufzuweisen, die sich in politisches Kapital bei den Wahlen umsetzen lassen. Eine Intervention der Gründerpersönlichkeiten einen Tag vor der Vollversammlung im März 1997, stellte die Weichen für die Veränderung an der Spitze des MPST (vgl.

CASTELLANET 1997,165).

Dahinter stand unter anderem der Widerspruch, einerseits als Organisation zur Mobilisierung der Bauern für die Verteidigung ihrer Rechte auf regionaler Ebene weiter zu arbeiten und andererseits sich in eine Entwicklungsorganisation zu verwandeln mit der Fähigkeit, konkrete Aktivitäten wie Agrarkreditprojekte, Verarbeitung und Vermarktung landwirtschaftlicher Produkte sowie Implementierung von Projekten zusammen mit staatlichen Stellen durchzuführen. Trotz verschiedener interner Versammlungen des MPST, zu der auch politische Führungspersönlichkeiten von außen eingeladen wurden, wurde nicht entschieden, ob man in Zukunft als repräsentative Organisation oder als Entwicklungsorganisation tätig sein solle, so daß sich die Unsicherheit über die einzuschlagenden Strategien fortsetzte.

Die überfällige Erneuerung des Vertrages zwischen MPST und LAET wurde vertagt. Hinzu kam ein weiterer Konflikt, die Auseinandersetzung um die Koordination des Campus der UFPA in Altamira. Die Wahl wurde von einer Gruppe von Dozenten, die der Arbeiterpartei PT und dem LAET angehörten gewonnen, gegen eine Gruppe, die von einem bereits wesentlich länger in Altamira arbeitenden Teil der sozialen Bewegung und einem anderen Flügel der PT unterstützt wurde. Das MPST war offensichtlich gespalten in dieser Frage, wobei die Direktion die Gruppe des LAET bevorzugte, dafür aber später empfindliche Kritik hinnehmen mußte. Dabei spielten Differenzen zwischen den verschiedenen Strömungen der PT eine Rolle. Dieses Ereignis bestätigte den Kritikern im MPST, daß das LAET inzwischen zu einer ernsthaften Konkurrenz um die Kontrolle der sozialen Bewegung geworden waren.

Das MPST versuchte nun, einige Aktivitäten ohne die Unterstützung des LAET zu beginnen, zum Teil mit der Hilfe anderer Organisationen, und die Partizipation des LAET in laufenden Vorhaben zu reduzieren (CASTELLANET 1998,87-88).

Schließlich schlug das MPST dem LAET während einer der Verhandlungsrunden um die Fortsetzung des Vertrages vor, daß es sich als technischer Dienst in das MPST integrieren

183 Dokument: Celestino Filho 1996: V Encontro de Planejamento Estratégico do PAET, 11-13 de dezembro de 1996. LAET, Altamira. 32p.

184 Einige Monate vorher hatte sich die Zusammensetzung der Leitung des MPST verändert, da zwei Direktoren wegen ihrer Kandidatur bei den Kommunalwahlen ausgeschieden waren, wodurch sich eine mehr entwicklungsorientierte Linie durchsetzte und sich die Zusammenarbeit zwischen MPST und LAET verbesserte.

185 Dokument: Seminário de Crédito, Brasil Novo, 28.-30.11.96.

sollte, unter Führung der Direktion des MPST, und damit seine Autonomie aufgeben solle. Es ging "... um die Hegemonie der Macht, auf der Ebene der Bauern zu intervenieren", wobei ein Stein des Anstoßes der direkte Kontakt mit der Basis war.186 Diese Unterordnung wurde von den Mitarbeitern des LAET abgelehnt. Im November 1997 gab es eine Übereinkunft,

"Dreibein" genannt, die drei Koordinationen der Zusammenarbeit vorsah. Die Forschung wurde vom LAET geleitet, Entwicklung und Bildung vom MPST, wobei die andere Seite jeweils einen Stellvertreter benannte187.

Dieses Konstrukt überlebte etwa ein Jahr bis zu den Diskussionen um die Erneuerung des Antrags an die EU. Die Erarbeitung des Projektes für die Dritte Phase war bereits recht weit gediehen, als das MPST plötzlich im Dezember 1998 erklärte, daß es den Antrag nicht unterschreiben würde. Die Anstrengung der vergangenen Jahre, den Partner auch offiziell in das Vorhaben zu integrieren, führte nun dazu, das dies auch von dem Geldgeber vorausgesetzt wurde. Die Weigerung des Partners löste daher eine unerwartete Dynamik aus. Während das LAET die Idee wieder aufgriff, direkt ohne Einbeziehung des MPST mit den organisierten Bauern auf munizipaler Ebene zu arbeiten, ging das MPST zum Gegenangriff vor. Ein Brief an die Partner des LAET, NEAF, EMBRAPA, GRET und an die Finanzierungsinstitution EU stellte fest, daß die Zusammenarbeit mit dem LAET den Bauern keine Ergebnisse gebracht habe und daß eine Evaluierung erforderlich sei. Das LAET hüllte sich in Schweigen und verärgerte seine Partner, besonders NEAF (und damit die andere Equipe LASAT in Marabá), weil es nicht rechtzeitig über die Zuspitzung des Konfliktes informiert hatte und keine Stellungnahme zu der Angelegenheit abgab. Alte Konflikte innerhalb des LAET brachen auf und die "Vorherrschaft der Franzosen" (GRET) wurde scharf kritisiert. Schließlich kam es zu der Evaluierung, bei der das MPST an seiner Darstellung festhielt. Allerdings gab es bereits auf Initiative der Gründerpersönlichkeiten des MPST von seiten der FETAGRI Bestrebungen, den Konflikt zu moderieren, und es war klar, daß ein endgültiger Bruch vermieden werden sollte. So endete die Auseinandersetzung in einem Poker um die Geldmittel. Das MPST bestand darauf, daß der Kuchen zur Hälfte zwischen den beiden Partnern geteilt würde.

GRET wollte nicht in die Verhandlung mit der EU eintreten, wenn es nicht mindestens einen festen Prozentsatz für Verwaltung, seinen Mitarbeiter im LAET und die Begleitung des Projektes erhalten würde. So fielen mangels Mittel die vorgesehenen Partner LASAT und FATA (Marabá) ohne Konsultation heraus, was neuen Ärger bis ins NEAF hinein auslöste.

Der "Scherbenhaufen" blieb nach den turbulenten Tagen an der Transamazônica mit der Aufgabe zurück, sich über einen neuen Antrag zu einigen.

Wegen des Rücktritts der zuständigen Kommission der EU hatte man Zeit gewonnen, den Antrag besser zu diskutieren. Er wurde jedoch schließlich abgelehnt, höchst wahrscheinlich wegen des katastrophalen Evaluierungsergebnisses (Erklärung des MPST zum Erfolg der Zusammenarbeit, Konflikt zwischen den Partnern), was den realen Ergebnissen des PAET nicht gerecht wurde. Die Zusammenarbeit lief noch einige Zeit unterkühlt weiter, bis sie dann schließlich aufgrund der Ablehnung des Projektes und eines weiteren Konfliktes in einem Projekt über Ressourcenschutz in Porto de Moz (Rio Xingu) zum Stillstand kam.

Das MPST gab sich schließlich gegen Ende des Jahres 1999 eine neue Struktur. Die Vertretung der Bauern wird nun, wie in anderen Regionen auch, von der FETAGRI wahrgenommen, wobei Führungspersönlichkeiten des MPST auf diese Positionen rückten.

Die Stiftung Leben, Produzieren, Bewahren (FVPP - Fundação Viver, Produzir, Preservar) übernahm die Aufgaben einer Entwicklungsorganisation und ist nun für die Durchführung

186 Dokument: Relatório da reunião LAET/MPST sobre as propostas de convênio. 21 de agosto 1998.

LAET, Altamira, 1998. 9p.

187 Dokument: MPST. Proposta de ações para a parceria entre MPST/LAET. Altamira, o.D. 5p.

von Projekten zuständig. Das MPST wurde in ein Forum der für die ländliche Entwicklung umgewandelt und änderte seinen Namen in Movimento pelo Desenvolvimento da Transamazônica e Xingu (MDTX). Neben der Aufwertung der Region des Rio Xingu veränderte sich auch das Ziel: es geht nun nicht mehr um das "Überleben", sondern um die

"Entwicklung" - ein Zeichen des Erfolges?

4.2 Das Lumiar-Projekt: ein klientenorientierter