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Die vorliegende Arbeit ist in sechs Kapitel gegliedert. Im ersten Kapitel werden der Anlaß für die Arbeit (Kap. 1.1), das Problem (Kap. 1.2) und das Ziel (Kap. 1.3) der Forschung, die Hypothesen und Forschungsfragen (Kap. 1.4) sowie der Kontext der Untersuchung (Kap. 1.5) vorgestellt.

Das zweite Kapitel behandelt die in der Forschung angewandten Methoden. Zunächst werden die in die engere Wahl eingegangenen Methoden diskutiert (Kap. 2.1), sodann die gewählte Methodenkombination begründet sowie die Datenerhebung und Auswertung präsentiert (Kap.

2.2). Anschließend wird die eigene Rolle in der Untersuchung problematisiert und auf die Vorkehrungen zur Reduzierung möglicher Verzerrungen eingegangen (Kap. 2.3).

Das dritte Kapitel behandelt die in Forschung und Beratung eingesetzten Konzepte. Dazu werden die verschiedenen für Brasilien relevanten Ansätze seit der Gründung des landwirtschaftlichen Beratungsdienstes analysiert (Kap. 3.1), wobei die Literaturanalyse durch eigene Erfahrungen ergänzt wird. Im Anschluß werden die Veränderungen der

48 Mit dem an Entwicklungsorientierter Forschung ausgerichteten Ansatz und einem Praktikum in bäuerlichen Familien im Landesinnern zu vier unterschiedlichen Zeiten des landwirtschaftlichen Jahres (jeweils drei Wochen) brach der Kurs mit der traditionellen Ausbildung in den Agrarwissenschaften. Der Name DAZ war eine Anpassung des ursprünglich an der Université des Antilles e de la Guyane (UAG) entwickelten Konzeptes und bezog sich auf Desenvolvimento (D) und Amazônia (AZ). Den Aufbaukurs habe ich von 1996 bis 1998 geleitet und den Masterstudiengang von 1996 bis 2000.

Konzepte in der Beratung analysiert (Kap. 3.2), wobei zunächst auf die generelle Problematik des Konzeptes und die möglichen Veränderungen, die die Beratung bewirken soll, eingegangen wird. Danach werden drei unterschiedliche Beratungsansätze vorgestellt. Dem Diffusionsmodell als einem Beeinflussungsmodell mit linearer Kommunikation und seiner bekanntesten Version, dem Training and Visit System, werden die Modelle der Beeinflussung mit nicht-linearer Kommunikation gegenübergestellt, die Anregungen durch die Idee des Landwirtschaftlichen Wissenssystem erhielten und in dem partnerzentrierten Beratungsansatz eine klare Ausprägung fand. Als drittes Thema wird die Bedeutung der Erziehung im Veränderungsprozeß behandelt, da ihr in der landwirtschaftlichen Beratung häufig ein hoher Stellenwert beigemessen wird, unter anderem infolge der Arbeit von Paulo Freire. Dieser Abschnitt schließt mit einer ersten Diskussion über das Leitbild und das Rollenverständnis des Beraters ab. Unter dem Thema "Forschung in Verbindung mit entwicklungsorientierten Aktionen" werden Ansätze behandelt, die die Interaktion zwischen Forschern und Bauern in den Vordergrund stellen (Kap. 3.3): die Aktionsforschung, darunter auch die in Lateinamerika zeitweise sehr beachtete pesquisa participante, und die Entwicklungsorientierte Forschung mit ihren verschiedenen Varianten. Anschließend wird unter dem Thema Partizipation und Partnerschaft (Kap. 3.4) die Begründung und das Verständnis von Partizipation behandelt, zwei ausgewählte "Partizipative Ansätze" diskutiert und im Rahmen der Debatte über die Reichweite dieser Ansätze die Partnerschaft als eine spezifische Form der Partizipation eingeführt. Zum Schluß dieses Kapitels wird ein erstes Zwischenergebnis vorgestellt, das auch auf die Frage der Stärkung der Zielgruppe (empowerment) eingeht und die Eignung der Ansätze für ein klientenorientiertes Forschungs- und Beratungssystem diskutiert (Kap. 3.5).

Im vierten Kapitel werden die beiden Fallstudien vorgestellt. Im ersten Fall (Kap. 4.1) wird im Rahmen einer Entwicklungsorientierten Forschung mit Gruppen von Bauern die Möglichkeit der Mechanisierung im Rahmen des Übergangs von der Brachewirtschaft zu einer intensiveren Landwirtschaftsform, mit längerer Nutzung der gleichen Parzelle, und damit der Reduzierung der Abholzung in der Region der Transamazônica (Bundesstaat Pará) untersucht. Diese Arbeit, deren Kern eine Aktionsforschung ist, gibt Einblicke in die Beziehungen zwischen den beteiligten Akteuren und deren Interessen sowie die Einwirkungen aus den "übergeordneten Handlungsebenen". Diese Forschung ist in eine Partnerschaft zwischen einer Forschungsorganisation (LAET) und einer Bauernorganisation (MPST) eingebunden, deren Problematik ebenfalls analysiert wird. Im zweiten Fall wird der Aufbau eines bundesweiten landwirtschaftlichen Beratungsdienstes auf der Ebene des Bundesstaates Pará und die Orientierung von drei interdisziplinären Beratergruppen in der gleichen Region (Transamazônica) analysiert (Kap. 4.2). Die Darstellung der Fallbeispiele erfüllt zwei Aufgaben: neben einem zusammenhängenden Überblick über die beiden Projekte, liefern sie bereits Informationen, die im nächsten Kapitel aufgegriffen werden. Diese Form der Darstellung wird gewählt, um das Verständnis für die Dynamik der beiden Fälle zu erleichtern, das allein durch die isolierte Diskussion einzelner Aspekte unter den verschiedenen Blickwinkeln der Schlüsselelemente nicht herzustellen wäre. Wiederholungen werden jedoch vermieden. So wird ein großer Teil der Fakten erst im folgenden Kapitel beschrieben.

Das fünfte Kapitel ist der Analyse der beiden Fallstudien und der Identifizierung und dem Verstehen von Problemfeldern partizipativer Zusammenarbeit und Partnerschaft gewidmet, die in Form eines an ausgewählten Schlüsselelementen orientierten Dialogs zwischen theoretischen und praktischen Erkenntnissen realisiert wird. Da in den einzelnen thematischen Abschnitten Bezug auf unterschiedliche theoretische Ansätze genommen wird, erfolgt eine ausführlich Erläuterung zu Beginn (Kap. 5.1). Daher werden hier nur kurz die behandelten Elemente genannt: Einstellung, Motivation und Fähigkeit (Kap. 5.2), Bedarf (Kap. 5.3),

Macht (Kap. 5.4), Organisationen (Kap. 5.5), Konflikte (Kap. 5.6), Vertrauen (Kap. 5.7) und Verhandlungen (Kap. 5.8).

Kapitel sechs faßt die in den Fallstudien und dem Dialog zwischen Theorie und Praxis gewonnenen Ergebnisse zusammen. An erster Stelle werden die Erkenntnisse über die Beziehungen und Interaktionen zwischen den verschiedenen Akteuren und der Beitrag zu einem besseren theoretischen und praktischen Verständnis der Partnerschaft behandelt, um eine Antwort auf die aufgestellten Hypothesen und Forschungsfragen zu geben (Kap. 6.1). An zweiter Stelle werden die sich daraus ergebenden Ideen für einen konkreten, auf die Situation im Untersuchungsgebiet abgestimmten Vorschlag vorgestellt (Kap. 6.2).

Wegen der gewählten Vorgehensweise, die Elemente der Partnerschaft in einem Dialog zwischen Theorie und Praxis zu behandeln, war es nicht möglich, die theoretischen Ausführungen an einem Ort zu konzentrieren. Sie wären zu umfangreich geworden und zu sehr losgelöst von der jeweiligen Notwendigkeit gewesen. Daher wird die Theorie dort diskutiert, wo sie gebraucht wird: die Forschungsmethode wird in Kapitel 2 zur Diskussion gestellt, die Ansätze der landwirtschaftlichen Forschung und Beratung und ihr Verhältnis zu Partizipation und Partnerschaft werden in Kapitel 3 behandelt, während die theoretische Auseinandersetzung im Dialog mit den Erfahrungen aus den Fallstudien in jedem einzelnen Abschnitt des Kapitels 5 erfolgt. Zur besseren Einordnung dieser Debatte wird ihr eine Kontextualisierung des theoretischen Hintergrundes vorangestellt (Kap. 5.1). Ich habe mich bemüht Wiederholungen zu vermeiden. Nur im Fall der Aktionsforschung mußte eine kurze Vorstellung bereits bei den Forschungsmethoden erfolgen. Sie sollte aber nicht aus der zusammenhängenden Vorstellung der landwirtschaftlichen Forschungs- und Beratungsansätze herausgelöst werden. Aus diesem Grund wird sie erst zusammen mit den anderen aktionsorientierten Ansätzen in Kapitel 3 ausführlich behandelt.

In dieser Arbeit wird als Darstellungselement häufig der Kasten benutzt. Er wird dort eingesetzt, wo Erläuterungen erfolgen, die sich nicht selbstverständlich in den Lesefluß einordnen. Es kann sich dabei um Definitionen, Exkurse, Beispiele, Daten, Interviews oder Übersichten handeln. Wegen der besseren Lesbarkeit verzichte ich darauf, ausdrücklich zwischen männlichen und weiblichen Formen, beispielsweise Bäuerinnen und Bauern (oder BäuerInnen), zu unterscheiden, wenn eine bestimmte Gruppe von Menschen gemeint sind.

Alle Worte mit männlichen Endungen bezeichnen deren Klasse und nicht das Geschlecht dieser Personen. Wenn nicht ausdrücklich anders erwähnt, stammen die Übersetzungen von fremdsprachigen Publikationen (vgl. Literaturverzeichnis) vom Autor.

2 Forschungsmethode