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4 STUDIENORDNUNG UND ANFORDERUNGEN

4.1 Studienordnung und Verbindlichkeit

Studien- und Prüfungsordnungen bilden das Gerüst eines Studienganges. Ihre Vorgaben und Regelungen sollen den Studienverlauf strukturieren und den Studierenden Orientie-rungshilfen bieten. Die Verordnungen kön-nen dabei strikt geregelt oder offen für eigene Interessen sein. Wie diese Vorgaben eingehal-ten werden, ist für den Studienablauf be-stimmend und lässt deren Verbindlichkeit erkennen.

Mehr als jeder dritte Studierende ist unzureichend informiert

Nach ihrem Informationsstand zur Studien- und Prüfungsordnung befragt, berichtet etwas mehr als ein Drittel der Studierenden, dass sie zu wenig oder sogar viel zu wenig darüber informiert sind. Ein weiteres Drittel bezeichnet seinen Kenntnisstand als ausrei-chend. Das verbleibende Drittel hält sich für gut bis sehr gut informiert (vgl. Tabelle 52).

Tabelle 52

Informationsstand zu Studien- und Prüfungsordnungen (WS 2006/07) (Angaben in Prozent)

informiert Gesamt Uni FH viel zu wenig 11 11 11 zu wenig 26 25 27 ausreichend 32 31 37

gut 24 25 20

sehr gut 7 8 4

nicht interessiert <1 - 1 Quelle: Studierendensurvey 1983-2007, AG

Hochschulfor-schung, Universität Konstanz.

Kaum ein Studierender berichtet, dass er an diesen Informationen nicht interessiert wäre. Zu geringe Kenntnisse gehen damit nicht auf fehlendes Interesse zurück.

Weniger Kenntnisse an Fachhochschulen Studierende an Universitäten berichten häu-figer als ihre Kommilitonen an Fachhochschu-len von guten oder sehr guten Kenntnissen der Studien- und Prüfungsordnung: 33% an den Universitäten, aber nur 24% an Fachhoch-schulen fühlen sich mehr als ausreichend darüber informiert (vgl. Tabelle 52).

Zwischen den Fächergruppen fallen kaum größere Unterschiede auf: 30% bis 35%

der Studierenden an Universitäten haben einen guten Informationsstand. Größer sind die Differenzen an Fachhochschulen: In den Sozial- und den Wirtschaftswissenschaften be-richten jeweils 30% von einem guten Kennt-nisstand, im Ingenieurwesen aber nur 20%.

Lehramtsstudierende sind häufig schlecht informiert

Bei den Studierenden, die einen traditionellen Abschluss anstreben, wie das Diplom, den Magister oder das Staatsexamen außerhalb des Lehramtes, treten keine Unterschiede hinsichtlich des Informationsstandes zur Studien- und Prüfungsordnung auf. Jeweils ein Drittel berichtet von zu geringen, von ausreichenden oder von guten Kenntnissen.

Die neuen Studiengänge, die mit einem Bachelor abschließen, bringen neue Regelun-gen mit sich, die vielen Studierenden noch nicht ausreichend geläufig sind: Etwa zwei Fünftel bezeichnen sich als zu wenig infor-miert (vgl. Tabelle 53).

Tabelle 53

Informationsstand zu Studien- und Prüfungsordnungen (WS 2006/07) (Angaben in Prozent)

Informationsstand

angestrebter gut/ viel zu/

Abschluss sehr gut zu wenig

Diplom 34 32

Magister 34 33

Staatsexamen außer Lehramt 32 37

für Lehramt 22 52

Bachelor 27 41

Quelle: Studierendensurvey 1983-2007, AG Hochschulfor-schung, Universität Konstanz.

Am schwächsten ist der Kenntnisstand zur Studien- und Prüfungsordnung in den Lehr-amtsstudiengängen. Hier meinen 52% der Studierenden, dass sie darüber zu wenig wissen, während nur 22% der Studierenden sich für gut informiert halten.

Für zwei Drittel der Studierenden ist das Studium überwiegend festgelegt

Zwei von drei Studierenden erleben das Fach-studium größtenteils geregelt. Jeder Fünfte berichtet von einer völligen Festlegung durch Studienordnung und Verlaufspläne, und über zwei Fünftel sehen das Studium als überwie-gend festgelegt an.

Danach befragt, wie stark sie ihr Studium nach den Studienordnungen richten, geben drei Viertel der Studierenden an, dass sie sich meistens an die bestehenden Regelungen halten. Sie nehmen sie damit weitgehend als verbindlich an (vgl. Tabelle 54).

Tabelle 54

Festgelegtheit des Studiums und eigene Ausrichtung an Studienordnungen und Verlaufsplänen (WS 2006/07)

(Angaben in Prozent)

Festgelegtheit des Studiums

Gesamt Uni FH

kaum/nicht 9 10 4 teilweise 25 27 18 überwiegend 46 44 55 völlig 20 19 23 Ausrichtung des Studiums

an Ordnungen/Verlaufsplänen

Gesamt Uni FH

kaum/nicht 7 7 7 teilweise 19 20 17 überwiegend 52 52 53 völlig 22 22 23 Quelle: Studierendensurvey 1983-2007, AG

Hochschulfor-schung, Universität Konstanz.

Mehr Regelungen an Fachhochschulen An Fachhochschulen treffen Studierende häufiger auf feste Regelungen als an Universi-täten. Für 78% ist das Studium durch die

Stu-dienordnung festgelegt, an Universitäten für 63%. Trotz geringerer Regelung des Studiums richten sich an Universitäten vergleichbar viele Studierende nach den Vorgaben aus wie an Fachhochschulen.

Studentinnen halten häufiger Vorgaben ein Studentinnen richten sich häufiger nach den Vorgaben der Studienordnung. Jede Vierte übernimmt die Regelungen vollständig, bei den Studenten jeder Fünfte.

Allerdings erleben die Studentinnen an Universitäten häufiger eine vollständige Festlegung des Studiums durch Regelungen.

Nachlassende Regulierungen an Fachhochschulen

In den 80er Jahren berichteten 59% der Stu-dierenden an Universitäten von einer größe-ren Festgelegtheit des Studiums. Dieser Anteil hat sich seither kaum verändert. Seit Ende der 90er Jahre berichten aber etwas mehr Studie-rende, dass sie völlig diesen Regelungen fol-gen (Anstieg von 15% auf 22%).

An Fachhochschulen sind größere Verän-derungen zu beobachten. In den 80er Jahren

erlebten weit mehr Studierende eine völlige Festlegung ihres Studiums (45%). Dieser Anteil ist bis ins neue Jahrtausend hinein kontinuier-lich gesunken (bis auf 19%). Erst in der Erhe-bung zum WS 2006/07 berichten wieder etwas mehr Studierende von einer vollständigen Festlegung durch Studienordnung und Ver-laufspläne (23%).

In den 80er Jahren haben weniger Studie-rende diese Festlegungen als starre Vorgaben aufgenommen. Nur jeder Vierte richtete sich völlig danach. In der nachfolgenden Dekade ging dieser Anteil zurück (auf 17%). Erst zum WS 2006/07 berichten wieder mehr Studie-rende, dass sie sich vollständig nach der Stu-dienordnung richten (23%).

Höchste Regelungsdichte in der Medizin Hinsichtlich der Vorgaben und Verbindlich-keiten zum Studienverlauf fallen zwischen den Fächergruppen sehr große Unterschiede auf: von einer geringen bis zu einer sehr ho-hen Regulierung des Studiums.

Von der mit Abstand höchsten Rege-lungsdichte berichten die Studierenden in den medizinischen Fächern. Fast alle (96%)

Tabelle 55

Festgelegtheit des Studiums durch Studienordnungen und Verlaufspläne nach Fächergruppen (WS 2006/07)

(Angaben in Prozent)

Universitäten Fachhochschulen

Kult. Soz. Rechts- Wirt. Medi- Nat. Ing. Soz. Wirt. Ing.

Festgelegtheit wiss. wiss. wiss. wiss. zin wiss. wiss. wiss. wiss. wiss.

kaum/nicht 16 16 6 9 - 7 8 8 2 4

teilweise 36 34 18 31 4 26 20 26 17 15

überwiegend 38 39 54 49 27 49 56 48 59 55

völlig 10 11 22 11 69 18 16 18 22 26

Quelle: Studierendensurvey 1983-2007, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

erleben ein striktes, durch die Studienord-nung festgelegtes Studium (vgl. Tabelle 55).

Am wenigsten reguliert sind die Kultur- und Sozialwissenschaften. Nur jeder zehnte Studierende berichtet, dass sein Fachstudium vollständig durch Vorgaben bestimmt sei.

Knapp zwei Fünftel erleben es als überwie-gend festgelegt. Demnach erlaubt das Studi-um in diesen Fächern jedem zweiten Studie-renden eine relativ freie Studienführung.

An den Fachhochschulen ist das Ausmaß an Regelungen in den Sozialwissenschaften ebenfalls geringer als in den anderen Fächer-gruppen, jedoch deutlich höher als an Univer-sitäten: 18% erfahren eine völlige und 48% eine überwiegende Festlegung.

Neue Studiengänge sind stärker reguliert Studierende in Bachelorstudiengängen erfah-ren häufiger Festlegungen als viele ihrer Kommilitonen, die noch traditionelle Ab-schlüsse wie das Diplom, den Magister oder das Staatsexamen anstreben.

Tabelle 56

Festgelegtheit des Studiums nach ange-strebtem Abschluss (WS 2006/07) (Angaben in Prozent)

Festlegung des Studiums angestrebter über- Insge- Abschluss völlig wiegend samt

Diplom 14 51 66

Magister 3 26 29

Staatsexamen

außer Lehramt 55 35 90 für Lehramt 14 45 59

Bachelor 29 53 81

Quelle: Studierendensurvey 1983-2007, AG Hochschulfor-schung, Universität Konstanz.

Für mehr als jeden vierten Studierenden ist das Studium in den neuen Studiengängen vollständig durch Regelungen bestimmt.

Dagegen erleben starre Festlegungen in Diplomstudiengängen nur halb so viele Stu-dierende (vgl. Tabelle 56).

Besonders wenig Regelungen erleben Studierende in einem Magisterstudium: nur 29% berichten davon; die große Mehrheit hat einigen Freiraum im Studium.

Regulierung erhöht Verbindlichkeit Viele Studierende orientieren sich an den Vorgaben für das Studium, besonders wenn diese eng ausfallen. Allerdings gehen nicht alle Studierenden mit den Regelungen in gleicher Weise um; für manche besitzen sie eine hohe Verbindlichkeit. In nicht wenigen Fällen werden Vorgaben sogar übertroffen, andere Studierende wiederum fühlen sich nur wenig daran gebunden.

Dennoch bleibt festzuhalten: Je stärker die Festgelegtheit im Studium ausfällt, desto mehr Studierende richten sich danach (vgl.

Abbildung 13).

• Bei völliger Festgelegtheit halten sich fast alle Studierenden weitgehend daran.

• Bei überwiegender Festlegung sind es immer noch 82%.

• Bei teilweiser Festlegung hält sich nur noch die Hälfte daran, die Verbindlichkeit nimmt deutlich ab.

• Geringe Vorgaben übernimmt noch knapp ein Drittel der Studierenden.

Bei völliger Festlegung des Studiums werden die Vorgaben nur ganz selten unterlaufen; bei überwiegender oder teilweiser Festlegung ist

Abbildung 13

Ausrichtung des Studiums nach Festgelegt-heit durch Studienordnungen (WS 2006/07) (Angaben in Prozent)

Studium festgelegt durch Studienordnungen

völlig überwiegend Ausrichtung des Studiums nach Studienordnungen

KalliGRAPHIK

26

51

68

39

kaum teilweise überwiegend völlig 95

82

55

30

56

4 4

14

Quelle: Studierendensurvey 1983-2007, AG Hochschulfor-schung, Universität Konstanz.

die Zunahme unerheblich. Erst bei geringer Vorgabe fällt die Verbindlichkeit stark ab, dann hält ein Drittel der Studierenden diese kaum noch ein.

Durchschnittlich 21,5 Semesterwochen-stunden in Lehrveranstaltungen

Eine wichtige Vorgabe, die durch die Studien-ordnung festgeschrieben wird, ist die Anzahl der Lehrveranstaltungen pro Woche (SWS) für Studierende im gewählten Studienfach.

• Insgesamt geben die Studierenden im Schnitt 21,5 Semesterwochenstunden an.

Die Studierenden verbringen damit im Durchschnitt etwas mehr als vier Stunden am Tag in Lehrveranstaltungen. Jedoch treten

dabei große Variationen in den Angaben zum verlangten Pensum auf:

• Für 54% der Studierenden sind höchstens 20 Wochenstunden vorgeschrieben;

• 26% der Studierenden geben ein Pensum zwischen 21 und 28 Stunden pro Woche an;

• 21% haben 29 und mehr Stunden Lehrver-anstaltung pro Woche.

Bei einer Anzahl von 29 und mehr Semester-wochenstunden verbringen die Studierenden sechs und mehr Stunden pro Tag in Lehrver-anstaltungen. Dieses sehr hohe Pensum geht zu Lasten eines ausreichenden Selbststudi-ums. An Fachhochschulen wird von 30% der Studierenden, an Universitäten von 18% dieses hohe Quantum verlangt.

Rückgang an Fachhochschulen

Im Zeitvergleich hat das Wochenpensum für Lehrveranstaltungen an den Universitäten bis zur Jahrtausendwende um eine Stunde zuge-nommen (von 20,4 auf 21,5). Seither ist es leicht zurückgegangen (auf 21,1). Eine zu-nehmende zeitliche Überforderung ist an Universitäten demnach nicht festzustellen.

An den Fachhochschulen müssen die Stu-dierenden etwas mehr Zeit für Lehrveranstal-tungen aufwenden. Im Schnitt berichten sie von 23,4 Stunden pro Woche und damit über zwei Stunden mehr als an den Universitäten.

In den 80er Jahren lag das Pensum jedoch noch höher: bei 27,6 Stunden. Seither ist ein kontinuierlicher Rückgang zu verzeichnen.

Höchstes Pensum in der Medizin

Die Angaben für vorgeschriebene Lehrveran-staltungen variieren zwischen den

Fächer-gruppen. Die durchschnittlich geringste Wo-chenbelastung haben die Studierenden der Rechtswissenschaft: Im Schnitt verbringen sie 19,1 Stunden in Lehrveranstaltungen. Nur knapp darüber liegt das Pensum in den Sozial-wissenschaften.

Etwa 20 Stunden werden in den Kultur- und den Wirtschaftswissenschaften vorge-schrieben. Jeweils eine Wochenstunde mehr sind es im Schnitt in den Natur- und den Inge-nieurwissenschaften.

Von diesem im Vergleich recht ähnlichen Umfang in den Fächergruppen heben sich die Studierenden der Medizin sehr deutlich ab:

Sie haben das mit Abstand höchste Wochen-pensum und müssen 27,5 Stunden pro Woche für Lehrveranstaltungen aufwenden.

An den Fachhochschulen weisen die Stu-dierenden der Ingenieurwissenschaften mit 25,1 Stunden die höchste Belastung auf, die geringste die Studierenden der Sozialwissen-schaften (20,8). In allen drei Fächergruppen müssen die Studierenden mehr Zeit für Lehr-veranstaltungen aufwenden als ihre Fach-kommilitonen an den Universitäten.

Jeder zweite Studierende hält Vorgaben ein Trotz hoher Verbindlichkeit der Studienord-nung kann nur die Hälfte der Studierenden die Vorgaben für den Besuch von Lehrveran-staltungen einhalten. An Fachhochschulen berichten 58%, an Universitäten 45%, dass sie etwa so viele Veranstaltungen besuchen wie vorgeschrieben sind.

Jedoch hat eine individuelle Gestaltung des Studienprogramms nicht durchweg ein geringeres Pensum zur Folge. Weniger

Lehr-veranstaltungen als vorgesehen besuchen an Universitäten 27%, an Fachhochschulen 22%

der Studierenden; aber 28% an Universitäten und 20% an Fachhochschulen besuchen mehr Lehrveranstaltungen als vorgeschrieben.

Geringe Verbindlichkeit in der Rechtswis-senschaft, hohe in der Medizin

Die verschiedenen Strukturen und Regulie-rungen in den Fächergruppen erlauben den Studierenden einen unterschiedlichen Um-gang mit den Vorgaben.

Am häufigsten unterlaufen die angehen-den Juristen ihr Studienprogramm: 39% besu-chen weniger Lehrveranstaltungen als vorge-schrieben. Mit knapp einem Drittel unter-schreiten auch die Studierenden der Kultur- und der Sozialwissenschaften vergleichsweise häufiger die Vorgaben.

In den anderen Fächergruppen berichtet etwa ein Fünftel von einem geringeren Pen-sum, während die Hälfte die Vorgaben ein-hält. Nur in der Medizin, in der die Regulie-rung strikter ist, besuchen 62% wie vorgese-hen ihre Lehrveranstaltungen.

An den Fachhochschulen unterläuft jeder vierte Studierende der Ingenieurwissenschaf-ten das vorgeschriebene Pensum an Lehrver-anstaltungen, mehr als in den anderen beiden Fächergruppen. Jedoch hält die Mehrheit der Studierenden an Fachhochschulen die Vorga-ben ein.

In fast allen Fächergruppen leistet bis zu einem Drittel der Studierenden mehr als das vorgesehene Pensum an Lehrveranstaltun-gen, am häufigsten in den Wirtschaftswissen-schaften (vgl. Abbildung 14).

Abbildung 14

Studienprogramm im Bezug auf Vorgaben an Universitäten und Fachhochschulen nach Fächergruppen (WS 2006/07)

(Angaben in Prozent)

5

Quelle: Studierendensurvey 1983-2007, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

Geringes Wochenpensum bei Magister Die neuen Studiengänge mit dem Abschluss zum Bachelor haben für die Studierenden kei-ne anderen Vorgaben für den Besuch von

Lehrveranstaltungen als die Diplomstudien-gänge. Differenzen bestehen zum Staatsex-amen, die mit der höheren Belastung im Medizinstudium zusammenhängen.

Ein geringeres Stundenpensum haben je-ne Studierenden, die eije-nen Magister anstre-ben: 45% absolvieren ihr Studium mit bis zu 16 Stunden Lehrveranstaltungen pro Woche, ein weiteres Drittel hat höchstens 20 Wochen-stunden. Gleichzeitig unterschreiten 39% der Magisterstudierenden ihre Vorgaben.

Am meisten halten sich die Bachelorstu-dierenden an ihre Vorgaben, denn nur 15%

weichen davon ab. Die straffe und strikte Struktur der neuen Studiengänge scheint besonders wenig Raum für eine eigene Stu-diengestaltung zu bieten.

Mehreinsatz auch bei hohem Pensum Der Umfang der vorgeschriebenen Wochen-stunden bestimmt nicht unmittelbar das tat-sächliche Veranstaltungspensum. Selbst bei hoher Wochenstundenbelastung besucht ein Fünftel der Studierenden mehr Veranstaltun-gen als vorgeschrieben (vgl. Tabelle 57).

Tabelle 57

Einhaltung des Studienprogramms nach Veranstaltungspensum (WS 2006/07) (Angaben in Prozent)

Einhaltung Lehrveranstaltungsstunden entspricht bis 17- 21- 25- über Vorgaben 16 20 24 28 28 weniger 22 29 23 26 27 etwa gleich 45 43 48 53 51 mehr 33 28 29 21 22 Quelle: Studierendensurvey 1983-2007, AG

Hochschulfor-schung, Universität Konstanz.

Zusammenhänge treten mit dem Studien-verlauf auf. Mit Fortschreiten des Studiums nehmen immer weniger Studierende an allen vorgeschriebenen Lehrveranstaltungen teil.

Die Studienanfänger unterschreiten ihr vor-gesehenes Stundenpensum noch wenig (15%).

Mit jedem Studienjahr steigt der Anteil dann an. Im sechsten Studienjahr sind es 35%, ab dem 13. Fachsemester bereits 49%, die sich nicht mehr nach den Vorgaben zum Studien-anfang richten. Zum Studienabschluss kon-zentrieren sich die Studierenden offenbar stärker auf ihre eigenen Abschlussarbeiten, womit weniger Zeit für den Besuch von Lehr-veranstaltungen bleibt.

4.2 Studienaufbau und