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5 STUDIENSTRATEGIEN UND STUDIENVERLAUF

5.3 Erwerb von Fremdsprachen und EDV-Kenntnissen

Zu den verschiedenen Möglichkeiten der Zusatz- und Weiterbildung gehören Fremd-sprachen- oder EDV-Kurse. Durch den Erwerb solcher Kenntnisse versprechen sich viele Studierende berufliche Vorteile. Da sie an den Hochschulen angeboten werden, lassen sie sich relativ problemlos in den Studienverlauf einbeziehen.

Viele Studierende erwerben Fremdsprachenkenntnisse

An den Universitäten nutzen die Studieren-den häufiger die Möglichkeit zum Erwerb von

Fremdsprachen als von EDV-Kenntnissen: 42%

haben bisher Fremdsprachenkurse besucht, aber nur 29% waren in EDV- und Computer-kursen an der Hochschule.

An den Fachhochschulen nutzen die Stu-dierenden die Angebote an Fremdsprachen-kursen ähnlich häufig wie an Universitäten (44%). Die EDV-Kurse besuchen sie jedoch weit mehr (42%).

Tabelle 70

Erwerb von Fremdsprachen- und EDV-Kennt-nissen an Universitäten und Fachhoch-schulen (WS 2006/07)

(Angaben in Prozent)

Uni- Fachhoch-

versitäten schulen

bisher genutzt

Fremdsprachenkurse 42 44

EDV-Kurse 29 42

noch sicher geplant

Fremdsprachenkurse 37 36

EDV-Kurse 14 19

Quelle: Studierendensurvey 1983-2007, AG Hochschulfor-schung, Universität Konstanz.

Fremdsprachenkenntnisse gelten als Schlüsselqualifikation. Dessen sind sich Stu-dierende bewusst, was den großen Anteil an Kursbesuchern verständlich macht.

EDV-Kenntnisse gehören zum Repertoire junger Generationen und werden als Stan-dard vorausgesetzt. Sie sind oft in die Schul-ausbildung integriert, was das geringere Interesse in der Studienzeit erklären kann.

Fremdsprachenerwerb häufig geplant Der höhere Stellenwert der Fremdsprachen-kenntnisse wird auch bei den weiteren Vor-haben der Studierenden ersichtlich. Mehr als

jeder dritte Studierende an Universitäten und Fachhochschulen will zukünftig auf jeden Fall weitere Fremdsprachenkurse besuchen. Weit weniger Studierende planen im Vergleich dazu EDV-Kurse, an den Universitäten (14%) noch seltener als an den Fachhochschulen (19%) (vgl. Tabelle 70).

Nimmt man die bisherige Nutzung und die Vorhaben zusammen, dann würden ähn-lich viele Studierende Fremdsprachenkennt-nisse erwerben, wie diese es für beruflich vorteilhaft halten. Diese Strategie wäre damit weitgehend von ihnen umgesetzt worden.

EDV- Weiterbildung nimmt ab

Der Bedarf an einer EDV -Ausbildung ist vor allem an Universitäten erkennbar zurückge-gangen. Mitte der 90er Jahre berichteten noch 37% und an Fachhochschulen 49% der Studierenden vom Besuch solcher Kurse.

Der Erwerb von Fremdsprachenkenntnis-sen weist über den Zeitraum der letzten zehn Jahre keine größeren Veränderungen auf.

Auch in den 90er Jahren haben ähnlich viele Studierende zusätzlich Sprachen gelernt. Die Nachfrage nach Sprachkenntnissen ist im Gegensatz zu den EDV-Kenntnissen gleich geblieben.

Weniger Weiterbildung in Sprachen und EDV in der Medizin

Der Erwerb von Zusatzkenntnissen hat in den verschiedenen Fächergruppen eine unter-schiedlich starke Bedeutung. Fremdspra-chenkurse stehen in der Rechtswissenschaft besonders hoch im Kurs: 60% nutzten bislang diese Möglichkeit der Weiterbildung.

Deutlich seltener lernen die Studierenden in der Medizin und den Naturwissenschaften fremde Sprachen: Nur knapp ein Drittel be-sucht neben dem Fachstudium Fremdspra-chenkurse. An EDV-Kursen sind an Universitä-ten am häufigsUniversitä-ten die Studierenden der Sozi-al- und Wirtschaftswissenschaften interes-siert: 38% haben solche Angebote genutzt.

An Fachhochschulen werden Zusatzquali-fikationen vor allem in den Wirtschaftswis-senschaften nachgefragt. Jeder zweite hat reits Fremdsprachen- oder EDV-Kurse be-sucht. Geringer ist das Interesse in den Sozial-wissenschaften, wo nur jeder Dritte diese Möglichkeiten bislang nutzte (vgl. Tabelle 71).

Tabelle 71

Fremdsprachen- und EDV-Kurse in den Fächergruppen (WS 2006/07)

(Angaben in Prozent)

Fremd- EDV-

Universitäten sprachen Kurse Kulturwissenschaften 49 23

Sozialwissenschaften 39 38 Rechtswissenschaft 60 23 Wirtschaftswissenschaften 49 38

Medizin 30 16

Naturwissenschaften 32 28 Ingenieurwissenschaften 46 35 Fachhochschulen

Sozialwissenschaften 35 36 Wirtschaftswissenschaften 50 46 Ingenieurwissenschaften 42 40 Quelle: Studierendensurvey 1983-2007, AG

Hochschulfor-schung, Universität Konstanz.

Öffentliche Vorträge werden oft besucht An den Hochschulen bestehen für Studieren-de Möglichkeiten, Vorlesungen anStudieren-derer Studienrichtungen oder öffentliche Vorträge

(z.B. im Rahmen eines „studium generale“) zu besuchen. Zum Teil existieren auch spezielle Veranstaltungen für den Berufsübergang.

An solchen außerfachlichen Veranstal-tungen besteht ein reges Interesse. Viele Studierende haben sich bislang daran betei-ligt (vgl. Abbildung 23).

Am häufigsten berichten sie von öffentli-chen Vorträgen, die sich etwa die Hälfte der Studierenden angehört hat. Vorlesungen anderer Studienrichtungen haben die Studie-renden öfters an Universitäten besucht: 41%

gegenüber 28% an den Fachhochschulen.

Abbildung 23

Teilnahme an außerfachlichen Veranstal-tungen an Universitäten und Fachhoch-schulen (WS 2006/07)

(Angaben in Prozent)

Vorlesungen/Seminare anderer Studienrichtungen

öffentliche Vorträge

Veranstaltungen zum Übergang in den Beruf

Fachhochschulen Universitäten

KalliGRAPHIK 34

46 28

31

50 41

Quelle: Studierendensurvey 1983-2007, AG Hochschulfor-schung, Universität Konstanz.

In Kursen zum Berufsübergang war bisher etwa jeder dritte Studierende. Sie erhalten zum Studienende hin mehr Bedeutung, wenn der Wechsel ins Berufsleben bevorsteht.

Unterschiedliches Interesse an fachfremden Kursen und Vorträgen

In den einzelnen Fächergruppen ist das Inte-resse der Studierenden an außerfachlichen Veranstaltungen sehr verschieden. Die ein-zelnen Veranstaltungen werden von den Studierenden unterschiedlich besucht.

Fachfremde Vorlesungen und öffentliche Vorträge nutzen die Studierenden der Kultur- und Sozialwissenschaften am häufigsten:

Jeder Zweite hat sie bisher besucht. Nur etwas seltener nehmen diese Möglichkeiten die Studierenden in den Natur- und Ingenieur-wissenschaften wahr (vgl. Tabelle 72).

Deutlich seltener nutzen die Studieren-den die speziellen Veranstaltungen zum Berufsübergang. Jeder Dritte bis Vierte hat sie besucht, am seltensten die Studierenden in den Naturwissenschaften (22%).

Unterschiedlich werden die Möglichkei-ten zum Besuch fachfremder Veranstaltun-gen in der Rechts- und den Wirtschaftswissen-schaften genutzt. Fast die Hälfte dieser Studie-renden war in öffentlichen Vorträgen, aber nur ein Drittel besuchte fachfremde Vorlesun-gen. In Veranstaltungen zum Berufsübergang war jeder dritte Studierende der Wirtschafts-wissenschaften und jeder vierte angehende Jurist.

Auffällig selten nutzen die Studierenden der Medizin fachfremde Veranstaltungen.

Erst 17% waren in Vorlesungen anderer Studi-enrichtungen und nur ein Drittel in öffentli-chen Vorträgen. Dafür waren sie am häufigs-ten in Veranstaltungen zum Berufsübergang:

44% haben diese Angebote bereits genutzt.

Tabelle 72

Teilnahme an außerfachlichen Veranstal-tungen nach Fächergruppen (WS 2006/07) (Angaben in Prozent)

Vor- öff. Über-

lesun- Vor- gang

Universitäten gen träge Beruf Kulturwissenschaften 51 54 28

Sozialwissenschaften 53 50 31 Rechtswissenschaft 30 46 24 Wirtschaftswissenschaften 32 49 36

Medizin 17 33 44

Naturwissenschaften 43 45 22 Ingenieurwissenschaften 43 49 29 Fachhochschulen

Sozialwissenschaften 20 44 45 Wirtschaftswissenschaften 25 49 51 Ingenieurwissenschaften 32 53 41 Quelle: Studierendensurvey 1983-2007, AG

Hochschulfor-schung, Universität Konstanz.

An den Fachhochschulen nutzen die Stu-dierenden der Ingenieurwissenschaften fachfremde Vorlesungen und öffentliche Vorträge am häufigsten: Jeder Dritte bzw.

jeder Zweite hat sie besucht. Sie begrenzen sich nicht nur auf ihr Fachstudium.

Ein geringeres Interesse an solchen außer-fachlichen Angeboten besteht in den Sozial-wissenschaften: Nur ein bzw. zwei Fünftel der Studierenden nutzen diese Möglichkeiten der Weiterbildung neben dem Fachstudium (vgl.

Tabelle 72).

An Veranstaltungen zum Berufsübergang sind die Studierenden in allen drei Fächer-gruppen an den Fachhochschulen in ähnli-chem Umfang interessiert. Am meisten haben Studierende der Wirtschaftswissenschaften sie besucht.