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II. Jugend in der Großstadt (1888–1913)

1. Familiäres Umfeld

Eine agrarpolitische Karriere war Horlacher nicht in die Wiege gelegt. Am 18. Januar 1888 brachte Anna Zitzmann (1867–1925)1 im oberfränkischen Pottenstein (Bezirksamt Pegnitz) ihren unehelichen Sohn Michael zur Welt2. Anna Zitzmann war eine katholische Dienstmagd aus Pottenstein. Aber sie arbeitete schon seit ihrer Kindheit als Dienstmädchen in Nürnberg3. Dort lernte sie den Vater ihres Sohnes, den jungen lutherischen Bauingenieur Karl Adalbert Horlacher (1854–1893) aus Feuchtwangen kennen, der gerade begonnen hatte, sich mit einem Baugeschäft in Nürnberg selbständig zu machen4. Zur Geburt ihres Sohnes kehrte sie aus Nürnberg zu ihren Eltern nach Pottenstein zurück5, wo sie ihren Sohn katholisch auf den Namen Michael Christoph taufen ließ6.

Anna Zitzmanns Eltern hießen Johann (1828–1897) und Katharina Zitzmann (1842–

1898), geborene Riegel7. Katharina Riegel brachte ein kleinbäuerliches Anwesen mit in die Ehe8. Das junge Ehepaar befand sich damit im Besitz einer bescheidenen selbständigen Existenz. Vier Jahre nach der Hochzeit mussten Michael Horlachers Großeltern das Anwesen jedoch verkaufen9. Die Familie verlegte ihren Wohnsitz nach Pottenstein, wo die Eltern fortan ohne eigene Wohnung als „Inwohner“ lebten und sich als Tagelöhner verdingten10. Die Großeltern Michael Horlachers waren in die unterbäuerliche Schicht abgestiegen – ohne

1 Anna Zitzmann war am 15. September 1867 geboren worden (PfarrA Pottenstein, Trauungsmatrikel 1876–

1914, 136). Sie starb am 15. Mai 1925 nach „langem, schwerem, mit großer Geduld ertragenen Leiden“ im 58.

Lebensjahr und wurde in Nürnberg begraben (Fränkischer Kurier vom 16. Mai 1925).

2 PfarrA Pottenstein, Geburtsregister 1876–1910, 102. Dort findet sich als Geburtsdatum der 16. Januar 1888.

Horlacher selbst gab dagegen als Geburtsdatum den 18. Januar 1888 an (StadtA München, PMB Michael Horlacher).

3 StadtA Nürnberg, C 18/II Nr. 5427, Stadtmagistrat Nürnberg an Stadtmagistrat Pottenstein, 22. Juni 1894.

4 Karl Adalberts Bauunternehmen erscheint erstmals 1887 im Nürnberger Adressbuch.

5 Als Horlachers Geburtshaus wird im pfarramtlichen Geburtsregister das Haus Pottenstein Nr. 153 angegeben (PfarrA Pottenstein, Geburtsregister 1876–1910, 102). Dies ist das Haus, in dem Anna Zitzmanns Bruder Michael am 30. März 1889 im Alter von 15 Jahren an Wassersucht starb (PfarrA Pottenstein, Sterberegister 1884–1929, 31). Deshalb ist davon auszugehen, dass sich in diesem Haus die Wohnung von Annas Eltern befand.

6 PfarrA Pottenstein, Geburtsregister 1876–1910, 102.

7 Anna Zitzmann war am 15. September 1867 selbst unehelich geboren worden. Ihre Eltern heirateten erst 1869 (StA Bamberg, Grundsteuerkataster des Finanzamtes Waischenfeld K229 Kat, Nr. 116).

8 Das Anwesen befand sich in Freiahorn bei Pottenstein und bestand aus einem „Tropfhaus“, Stadel, Stall, Keller, Backofen sowie 16,52 Tagwerk Äckern und Wiesen (StA Bamberg, Grundsteuerkataster des Finanzamtes Waischenfeld K229 Kat, Nr. 116).

9 StA Bamberg, Grundsteuerkataster des Finanzamtes Waischenfeld K229 Kat, Nr. 116.

10 Anna Zitzmann wurde vom Standesamt Pottenstein als „Inwohnerstochter“ und „Taglöhnerstochter“

bezeichnet (PrivatA Wittmann, NL Annemarie Wittmann, Beglaubigte Abschrift aus dem Geburtsregister des Standesamts Pottenstein, 3. Mai 1944). Vom Standesamt Pottenstein wurde Anna Zitzmann als Tochter der

„früheren Ökonomenseheleute“ Johann und Katharina Zitzmann bezeichnet (PrivatA Wittmann, NL Annemarie Wittmann, Beglaubigte Abschrift aus dem Heiratsregister des Standesamts Pottenstein, 3. Mai 1944). Annas Vater Johann Zitzmann starb am 5. Februar 1897 im Alter von 69 Jahren, Annas Mutter Katharina am 21.

Oktober 1898 im Alter von 56 Jahren (PfarrA Pottenstein, Sterberegister 1884–1929, 72 und 79).

eigene Behausung, ohne Grundbesitz, nur mit der eigenen Arbeitskraft als Sicherheit für den Lebensunterhalt11. Sie schickten deshalb ihre Tochter Anna schon als Kind nach Nürnberg, um sie dort als Dienstmagd ihren eigenen Lebensunterhalt verdienen zu lassen12.

Nürnberg war am Ende des 19. Jahrhunderts eine dynamische Industriestadt. Die dort ansässigen Maschinenbau- und Textilfabriken, die florierende chemische und elektrotechnische Industrie boten vielen Menschen Arbeitsplätze. Dies führte zu einem rapiden Bevölkerungswachstum vor allem durch Zuwanderung und zog massive soziale Probleme nach sich13. Hatte die Stadt um 1881 noch 100.000 Einwohner, zählte sie um 1900 bereits 260.000 und war damit die neuntgrößte Stadt im Deutschen Reich14. Dort traf die aus einer sozial abgesunkenen Familie stammende Anna Zitzmann auf den wohlhabenden Karl Adalbert Horlacher, der ebenso wie Anna von den beruflichen Möglichkeiten der industriellen Entwicklung in Nürnberg angezogen war. Der Vater Michael Horlachers war am 27. Juli 1854 in Feuchtwangen als Sohn des dortigen Spezereihändlers und Bürgermeisters Carl Friedrich Horlacher geboren worden15. Karl Adalbert Horlacher stammte aus einer lutherischen Beamten- und Ärztefamilie, die hauptsächlich im mittelfränkischen Raum beheimatet war.

Manches Familienmitglied war geadelt16. Der Vater Michael Horlachers wuchs im Gegensatz zur arbeitsreichen Kindheit seiner Mutter in kleinstädtisch-bürgerlicher Beschaulichkeit auf.

Seine Familie sorgte für eine gediegene höhere Ausbildung. Nach dem frühen Tod der Mutter wurde der zwölfjährige Karl Adalbert im Herbst 1866 zu seiner Großmutter nach Stuttgart gebracht und „seinen in dieser Stadt wohnenden nächsten Anverwandten zur weiteren Erziehung übergeben“. Dort besuchte er die Oberrealschule, die ihn auf ein technisches Studium vorbereitete. Dann wechselte er auf die Ingenieurfachschule in Stuttgart. Im Oktober 1876 bestand er die „I. theoretische Staatsprüfung im Ingenieurfache“ in Stuttgart mit

„genügendem Erfolg“. Dem „höchsten Wunsch“ seines Vaters folgend, bewarb er sich nach dreijähriger Baupraxis um eine Anstellung im bayerischen Staatsbaudienst17. Allerdings wollte die Oberste Baubehörde in München seinem Gesuch nicht nachkommen, da er kein Gymnasium besucht hatte und sich auch nicht „dem für die Hochbau- und Ingenieur-Wissenschaften vorgeschriebenen Unterrichte“ an der technischen Hochschule in München

11 Im Grundsteuerkataster des Finanzamtes Pottenstein (StA Bamberg) konnte kein Grundeigentum der Familie in Pottenstein festgestellt werden.

12 In PfarrA Pottenstein, Geburtsregister 1876–1910, 102 wird Anna Zitzmann als „Dienstmagd“ bezeichnet.

13 Zum Zusammenhang zwischen industrieller Entwicklung und Bevölkerungswachstum in Nürnberg vgl.

GÖMMEL, Wachstum, 21–60.

14 Vgl. ENDRES, Bevölkerungsentwicklung, 142.

15 Karl Adalberts Mutter Karoline Margarethe war eine geborene Hezel. Zu den Eltern Karl Adalbert Horlachers vgl. HÖRBER, Häuserbuch, 453 und 660; PrivatA Wittmann, NL Annemarie Wittmann, Geburts- und Taufzeugnis für Karl Adalbert Horlacher, 29. April 1944. Karl Adalbert Horlacher hatte noch eine Schwester namens Sophie (StA Nürnberg, Akten betreffend die Verlassenschaft des Albert Karl Horlacher, Inventur der Verlassenschaft Albert Horlachers, 7. Dezember 1893).

16 PrivatA Wittmann, NL Annemarie Wittmann, Stammbaum der Familie Horlacher.

17 BayHStA, OBB 9651, Gesuch Albert Horlachers um Zulassung zum Staatsbauconcurs, Januar 1879.

unterzogen hatte18. Deshalb machte er sich als Bauunternehmer selbständig. Das Unternehmen nannte sich: „Horlacher & Co., Wasserleitungs-Installationsgeschäft, Bergstr.

8“19.

Zwischen der Geburt Michael Horlachers und der in der katholischen Pfarrkirche von Pottenstein stattfindenden Hochzeit von Anna Zitzmann und Karl Adalbert Horlacher am 30.

August 1891 vergingen noch dreieinhalb Jahre20, obwohl das Recht auf Verehelichung seit 1868 nicht mehr an die polizeiliche oder gemeindliche Genehmigung gebunden war21. Weit entfernt von der sozialen Kontrolle in ihren Heimatorten fühlten sich die Eltern Michael Horlachers offenbar nicht an die dort herrschenden kleinbürgerlichen bzw. bäuerlichen Konventionen gebunden. Gemeinsam mit ihrem Sohn lebten sie an ihrem Wohnort Nürnberg22 in einer stabilen eheähnlichen Beziehung ohne Trauschein23. Karl Adalbert Horlacher erkannte seine Alimentationspflicht an24, d.h. Michael Horlacher wuchs in geordneten finanziellen Verhältnissen auf. Obwohl Michael Horlacher damit zu der beachtlichen Schar unehelicher Kinder gehörte, die es damals in Bayern gab25, haftete Michael Horlacher dadurch der „soziale Makel“26 der unehelichen Geburt nicht in dem Ausmaß an wie unehelichen Kindern aus „Geschlechtsausschweifungen“27. Schließlich wirkte die Legitimation Michael Horlachers durch die Eheschließung seiner Eltern als

„Rehabilitationsakt“28. Als sich Anna nach dem Tode ihres Mannes mit einem Nürnberger Stadtbeamten verheirateten wollte, erkundigte sich der Stadtmagistrat über ihren Leumund und brachte dabei in Erfahrung, „daß sie in jeder Beziehung Anspruch auf Rechtschaffenheit besitzt“29.

18 BayHStA, OBB 9651, Konzept eines Schreibens der OBB an Albert Horlacher, 17. März 1879.

19 Adreßbuch von Nürnberg 1890, 145. Albert Horlachers Geschäftspartner war Friedrich Horlacher, wohl ein Verwandter (Adreßbuch von Nürnberg 1891, 135).

20 AEB, Kath. Pfarrei Nürnberg/Unsere Liebe Frau Bd. 36, 36; PfarrA Pottenstein, Trauungsmatrikel 1876–

1914, 136.

21 Vgl. LINDNER, Geburten, 38f.

22 In den Trauungsmatrikeln des Pfarramtes Pottenstein wurde als Aufenthaltsort des Paares die Stadt Nürnberg angegeben (PfarrA Pottenstein, Trauungsmatrikel 1876–1914, 136).

23 Darauf deutet hin, dass dem Paar im Jahr 1890 noch ein weiteres uneheliches Kind geboren wurde, das jedoch bereits nach fünf Wochen starb (PfarrA Pottenstein, Sterberegister 1884–1929, 38).

24 Karl Adalbert Horlacher erkannte die Vaterschaft bereits am 29. März 1888 vor dem Amtsgericht Pottenstein an (PrivatA Wittmann, NL Annemarie Wittmann, Beglaubigte Abschrift aus dem Geburtsregister des Standesamts Pottenstein, 3. Mai 1944). Zur obligatorischen Alimentationspflicht für unehelich Geborene in Bayern rechts des Rheins vgl. LINDNER, Geburten, 74–80.

25 Als Michael Horlacher geboren wurde, waren 14,01 Prozent der lebend geborenen Kinder in Bayern unehelich (LINDNER, Geburten, 1). Im Zeitraum 1879/1888 waren im Bezirksamt Pegnitz, zu dem Horlachers Geburtsort Pottenstein gehörte, 15,9 Prozent der Geborenen unehelich (LINDNER, Geburten, 229).

26 LINDNER, Geburten, 179.

27 Vgl. LINDNER, Geburten, 211. LINDNER, Geburten, 189 schätzte, dass rund 60 Prozent der Unehelichen, die das Säuglingsalter überlebten, damals in Bayern durch die Hochzeit ihrer Eltern legitimiert wurden.

28 LINDNER, Geburten, 212f.

29 StadtA Nürnberg, C 18/II Nr. 5427, Auskunft des Stadtmagistrats Nürnberg über Anna Horlacher, 28. Juni 1894.

Im Rahmen der dynamischen Entwicklung der Industriestadt Nürnberg war es Anna Zitzmann gelungen, die statischen sozialen Grenzen ihres mehr ländlich als bürgerlich geprägten sozioökonomischen Umfeldes ihres Heimatortes Pottenstein hinter sich zu lassen und von einer Taglöhnerstocher und Dienstmagd zur Ehefrau eines wohlhabenden Bauunternehmers aufzusteigen. Das Bauunternehmen Karl Adalbert Horlachers florierte. Es profitierte von der in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzenden zunehmenden Staatstätigkeit im Gesundheitswesen30. Er bekam die lukrativen Aufträge, die Wasserleitungen in Mindelheim, Wartenfels und Riedenburg zu bauen31. Bereits drei Jahre nach Gründung seines Unternehmens konnte er sich im vornehmen Nürnberger Stadtteil

„Gärten hinter der Veste“32 ein Grundstück erwerben33. Da traf die Familie ein schwerer Schicksalsschlag. Am 8. April 1893 starb Karl Adalbert Horlacher im Alter von 38 Jahren an Lungentuberkulose34. Michael Horlacher war damals gerade fünf Jahre alt. An der finanziellen Sicherheit änderte sich aber aufgrund des Vermögens, das Karl Adalbert in den wenigen Jahren seiner Unternehmertätigkeit geschaffen hatte, nichts. Das Erbe ging je zur Hälfte an Anna und ihren Sohn Michael35. Der fünfjährige Michael war nun Besitzer der Hälfte eines zweistöckigen Hauses. Insgesamt ergab sich nach Abzug der Passiva ein Vermögen von 47.299,14 Mark, mit dem die Restfamilie disponieren konnte36.

Aufgrund der Erbschaft war Anna Horlacher nicht darauf angewiesen, selbst Geld zu verdienen37. Das Geschäft führte sie nicht weiter. Sie fasste aber bald das Vorhaben, sich wieder zu verheiraten38. Für den städtischen Baubeamten Wilhelm Ramminger (1858–1936) war die junge wohlhabende Witwe durchaus eine interessante Partie. Dieser war wohl ein Bekannter Karl Adalbert Horlachers aus gemeinsamen Schuljahren an der Baugewerkschule

30 Vgl. BLESSING, Verwaltung, 62.

31 StA Nürnberg, Akten betreffend die Verlassenschaft des Albert Karl Horlacher, Bekanntgabe der Witwe Anna Horlacher über die Ausstände ihres Mannes, 19. August 1893.

32 Zur Bewertung dieses Stadtteils vgl. BENCKER FISCHER-PACHE, Gärten hinter der Veste, 321f.

33 Das Grundstück lag in der Bucherstraße 9a (StA Nürnberg, Akten betreffend die Verlassenschaft des Albert Karl Horlacher, Inventur der Verlassenschaft Albert Horlachers, 7. Dezember 1893).

34 StA Nürnberg, Akten betreffend die Verlassenschaft des Albert Karl Horlacher, Todesanzeige des Stadtmagistrats für das Amtsgericht Nürnberg, 9. April 1893. Zur Todesursache vgl. Archiv des Ev.-luth.

Pfarramtes St. Johannis in Nürnberg, Sterbebuch 1889–1898. Er wurde auf dem „St. Johannis-Kirchhof“ in Nürnberg beerdigt (Fränkischer Kurier vom 10. April 1893 (Vormittagsblatt)).

35 StA Nürnberg, Akten betreffend die Verlassenschaft des Albert Karl Horlacher, Protokoll der Nachlassverhandlung beim Amtsgericht Nürnberg, 21. April 1893.

36 StA Nürnberg, Akten betreffend die Verlassenschaft des Albert Karl Horlacher, Inventur der Verlassenschaft Albert Horlachers, 7. Dezember 1893. Die Vormundschaft für Michael übernahm auf Vorschlag Anna Horlachers der Forchheimer Stadtkämmerer Wilhelm Leo (StA Nürnberg, Akten betreffend die Verlassenschaft des Albert Karl Horlacher, Protokoll über die Vereidigung von Wilhelm Leo, 28. April 1893). Leo war ein Freund der Familie, denn er war bereits Trauzeuge von Anna und Karl Adalbert Horlacher gewesen (PfarrA Pottenstein, Trauungsmatrikel 1876–1914, 136). Den einzig lebenden Verwandten ihres Mannes lehnte Anna Horlacher als Vormund ab. Dieser schuldete ihrem Mann noch Geld, weshalb die „Familienbeziehungen desselben zu uns nicht die freundschaftlichsten sind“ (StA Nürnberg, Akten betreffend die Verlassenschaft des Albert Karl Horlacher, Protokoll der Nachlassverhandlung beim Amtsgericht Nürnberg, 21. April 1893).

37 StadtA Nürnberg, C 18/II Nr. 5427, Gutachten des Stadtmagistrats Nürnberg über Anna Horlacher, 28. Juni 1894.

38 StadtA Nürnberg, C 18/II Nr. 5427, Stadtmagistrat Nürnberg an Stadtmagistrat Pottenstein, 22. Juni 1894.

in Stuttgart39. Er war am 2. Oktober 1858 als Sohn eines Bildhauers und Stuckateurs im württembergischen Reichenbach im Amt Geislingen geboren worden40. Der kinderlose Ramminger heiratete Anna Horlacher am 23. Oktober 1894 in Nürnberg41. Bald kam Nachwuchs. Am 6. Mai 1896 wurde mit Frieda Cäcilie (1896–1924) das einzige Kind dieser Ehe geboren42. Rammingers regelmäßiges Beamtengehalt besserte das Familienvermögen nicht unerheblich auf43. Finanzielle Sorgen waren der Familie unbekannt. Ramminger galt als Experte für Schlachthofbauten und war als solcher sehr erfolgreich44. Michael Horlachers Verhältnis zu seinem Stiefvater war jedoch gespannt45. Dieser besaß einen schwierigen Charakter, der mit seiner beruflichen Situation stets unzufrieden war und sich gegenüber Kollegen oftmals zurückgesetzt fühlte46.

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