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viertes Kapitel Aristoteles im Islam

4.2. DER ARABISCHE ARISTOTELES

Die Gliederung dieser Diskussion: 1) Die These dieses Teils. 2) Die Annahmen einiger Meinungen, die diese These unterstüzen. 3) Die Bekanntschaft des al-KindÍ der Schriften des Aristoteles

4.2.1. Die Hauptidee diesesTeils

Die Fortsetzung der These, die in der Einleitung bereits vorgestellt wurde, ist das Ziel dieses Kapitels, und zwar einerseits um die Annahme, die islamischen Philosophen hätten die griechiche Philosophie verfälscht zu widerlegen, und andererseits die Bekanntschaft der aristotelischen Schriften in ihren “Organalität, Echtheit“ durch die islamische Philosophen und Gelehrten zu bestätigen. Diese Untersuchung verdeutlicht den Teil dieser Arbeit (Kapiet 5), der die Vergleichtexte behandelt, um die Rezeption des Aristoteles bei Ibn SÍnÁ zu weiter -durch andere Deminsion der Untersuchung- zu erhellen. Oder besser gesagt, trotz der Formulierungsart der Philosophie des Ibn SÍnÁ, besonders in der Seelenlehre, scheint für einige Forscher nicht Aristotelisch, kannte Ibn SÍnÁ die echte Schriften von ihm.

Mit anderen Worten: Aristoteles war die Geschichte der Philosophie hindurch im Islam vorhanden, aber auf islamisierte Art und Weise und mit dem platonischem Schleier bedeckt. Seine Präsenz im Islam war mit unterschiedlicher Intensivität vertreten, und zwar je nach Oreintierung und Glaube des Philosophen. War er Schiite, dann konnte man davon ausgehen, dass Aristoteles bei ihm representiert war, aber auf verborgene Art und Weise, wie bei I¿wÁn al-ÆafÁÿ, oder al-FarÁbÍ, und Ibn SÍnÁ, die zur Verwendung der neuplatonischen und gnostischen Sprache tendierten. War der Philosoph aber Sunnit, so war Aristoteles bei ihm die dominante Figur, wie es bei al-KindÍ und Ibn Rušd der Fall war. Aber man muss man betonen, dass die erste Richtung Aristoteles nicht ignorierte, sondern seine Philosophie nach ihrer Orientierung und ihrem Glauben ausrichtete (Ziel), verarbeitete, formulierte, genauso ignorierte die andere Richtung nicht die platonische Seite.

4.2.2. Die Verbindung zwischen den aristotelischen und platonischen Ideen

In diesem Zusammenhang muss man sagen, dass die Philosophen der ersten Richtung die Dunkelheit, die die aristotelische Ideen in der platonischen Philosophie bedeckten, erhellten. In dieser Richtung ist die Intensivität dieser Erhellung vom einen Philosophen zum anderen unterschiedlich. So bemerken wir bei I¿wÁn

ÆafÁÿ, dass sie mehr Gewicht auf den Platonismus und die Gnosis legen, und bei al-FÁrÁbÍ steht Aristoteles mit Platon auf gleicher Ebene. Bei Ibn SÍnÁ wurden die zwei philosophischen Richtungen –Platon und Aristoteles- in zwei verschiedenen Erklärungsebenen behandelt. Eine Ebene ist nach der aristotelischen Philosophie formuliert, wie in seinen Schriften “$">>>-.ا ى >>>+ا )>>>D >>>ﻡ“ (Die Traktat (oder: die Untersuchung) über die Seelenfähigkeiten), und “al ŠifÁÿ”. Die andere Ebene neigte zum Platonismus und mehr zur Gnosis, wie in seiner Schrift “ $"K'>>ا $>>:ا " (Die orientalische Philosophie). In seinem Buch „Die Wissenschaft der Seele„ das ein Teil seiner Untersuchungen der Seele dargestellt, bevorzugt ist die Platonische Aristoteles –d.h. die Formelierung der Sätze nach der Sprache der Beiden Philosophen.

4.2.3. Die Verfälschung oder die Subilmierung der Ideen von Platon und Aristoteles.

Die These dieses Teils der Arbeit lautet, dass die islamische Philosophen, wie die neuplatonischen Philosophen, keinen Wiederspruch sahen zwischen Platon und Aristoteles, sondern der Unterschie zwischen beiden Philosophien lag lediglich darin, dass von verschiedenen Erklärungsebene ausgegangen wurde, und verschiedene Formulierungsebenen verwendet wurden. Deswegen verliert der Ausdruck “Verfälschung”, der huäfig im Zusmmenhang mit dem Neoplatonismus und den islamischen Philosophen angewendet wird, seinen Wert. Es wird ein anderer Ausdruck verwendet, und zwar Subilimierung “>>>“. Mit Subilimierung der griechischen Philosophie ist besonders die aristotelilsche Philosophie gemeint.

Dieser Subilimierungsprozess begann zunächst mit Philon, und wurde vom Neuplatonisnus fortgesetzt. Erst mit Plotinus und seiner Schule und durch Clement von Alexandria, und Origen wurde die Art des Verstehens der Philosophie in Verbindung mit der Religion (Christentum und kultische Religion) gebracht.341

Mit „>>„ Subilimierung ist die neue Formulierung des philosophischen Erbe der Griechen gemeint mit Begriffe, die den Kulturbedürfnissen, jener Zeit angepasst wurden. Als diese Tendenz (wie in Plotinus Zeit) im Christentum zu wachsen begann, und sich gegen andere Ansichten zu verteidigen sucht, so fanden diese

341 Richard Walzer, Greek into Arabic, S.2. Eine weitere Information über die Verwendung der Philosophie mit der Religion, wie bei Philon und besonders den Syrern: De Lase Ulere, Al-Fikr þarabÍ wa markazuhu fÍ al-tÁrÍ¿, S. 9ff.

Bedürfnisse ihren Ausdruck in der Suche nach Einheit die sich an eine Erklärungsebene anpasst, nämlich an die Vernunft.

In diesem Sinne bedeutet Anpassung, dass die beiden Philosophien des Platon und des Aristoteles vernünftig sein müssten, ansonsten betrachtete man sie nicht als Philosophen. Mit anderen Worten: sie dürften sich nicht widersprechen, man akzeptierte nur, dass sich die Formulierungsart und die Sprache der Philosophen unterschied. Die Art der Formelierung müsste dem Objekt ihrer philosophischen Behandlung entsprechen, d.h. der Unterschied lag in der Erklärungsebene. Die Vernunft ist das Symbol für die Einheit. Deswegen war es die Aufgabe der Philosophen in dieser Zeit oder auch der anderen Philosophen, diese Einheit wieder herzustellen. Die Sublimierung „>>ا“ ist die Suche nach dieser Einheit, die auf Grund der beiden Philosophien zusammengesetzt wurde, und zwar als Reaktion auf die Kulturbedürfnisse des Judentum –Philon- des Christentum –Plotinus- und des Islam -al-FÁrÁbÍ-.

4.2.4. Die Begriffsdefinition bei Aristoteles und Platon

Aristoteles und Platons Philosophien stehen nicht im wiederspruch zueinander, sondern was die eine Philosohie (z.B. die platonische) in ihrer natürlichen Erklärungsebene nicht betonte, oder nicht behandelte, oder deren Ideen nicht in einer bestimmten Sprache formuliert waren, wurde von der anderen Philosophie (z.B. die aristotelische) ergänzt. Dasselbe Verhältnis gibt für die metaphysische Erklärungsebene. Aristoteles betont in seiner Philosophie die physischen natürlichen Elemente und ergänzte, was Platon in seiner Philosophie nicht behandelte. Die islamischen Philosophen verstanden den Unterschied zwischen den beiden Philosophen als Ausdruck der Ergänzung. Deswegen nannte al- FÁrÁbÍ den Prozess, der die beiden Philosophien von derselben Erklärungsebene aus betrachtet, und nicht von verschiedenen Ebenen, wie sie oben genannt sind, ”al-¹amþ“ (Die Verbindung), und nicht

”al-TawfÍq“ (Die Vermittlung). Dieser Begriff „Vermittlung„ wurde in diesem Zusammanhang von einigen modernen Forschern der Geschichte der islamischen Philosophie verwendet. Es wäre ein Vermittlungsprozess “al-TawfÍq“ entsprecht die Situation, in ihr wesentlische Unterschied zwischen der partizipierenden Elementen in diesem Prozess gäbe, gibt. Mit anderen Worten: der Verbindungsprozess “al-¹amþ” geschieht zwischen Elementen, deren Ideen ähnlich sind. Deswegen liegt der Unterschied zwischen den Phänomenen den beiden Philosophen behandelt werden, in der Methode, in der Formulierung oder in ihrer Begriffsverwendung, d.h. entweder in der Vewendung der metaphysischen oder der physischen Begriffe.

Aristoteles verwendet in seinem Buch „De anima„ die beide Methoden, als er das Phänomen “Ärger” und den Begriff “Haus” nach beiden Erklärungsebenen definiert.

Durch diese Definition des Begriffs “Ärger” erklärt er die Seele nach der oben erwähnten Erklärungsebene, und zwar gemäss der Naturwissenschaft und der Dialektik.

Was bedeutet der Begriff Dialektik? Nach Platon, Marx und Hegel übersteigt der Philosoph die Einzelwissenschaften, und versucht die gesamte Wirklichkeit, unter der diese Einzelwissenschaften eingeordnet sind, zu erfassen.342 Der griechische Begriff „dialegethia„

bedeutet „sich unterreden„. Aristoteles erweitert den Anwendungsbereich dieses Begriffs auf den epistemischen Bereich.343 Der dialektische Schluss berührt sich auf „endoxa“. Die Sätze der endoxa sind nicht durch sich selbst evident, aber sie sind wohlbegründet, sie sind Ansichten, und Aussagen, die für alle als richtig gelten.344 Die Dialektik des Aristoteles ist als die lebeweltliche Theorie der Rationalität bekannt.345 Eine andere Definition der Dialektik lautet „dass der Dialektik trotz ihres formalen Charakters gerade nicht von der Frage, was wahr ist, absieht, sondern eine mindestens negative Klärung dieser Frage sucht, ja geradezu eine Hilfsmethode für die Wahrheitsfindung in den Wissenschaften sein kann.„.346

O.Gigon sagt bezüglich dieser Diskussion: “Aller Dinges würden wohl der Naturforscher und der Dialektiker alle diese Dinge auf verschiedene Weise -mit diesem Begriff meint er verschiedene Erklärungsebenen - definieren. Die Frage etwa, was der Zorn sei, wird der eine -er meint die philosophisch- metaphysische psychische Erklärungsebenen- dahin beantworten, er sei ein Streben, erlittene Kränkung zu vergelten, der andere -er meint die physische, körperliche Erklärungsebene-, er sei ein Sieden des Blutes und des Warmen in der Herzgegend.

Der eine von diesen bezeichnet die Materie, der andere die Form und den Begriff.“.347

Diese Methode die als Erklärungsebene bezeichnet wird, ist ein wesentliches Element, das entlang der Seelenlehre Aristoteles vorhanden ist. Er nimmt z.B. das Objekt “Haus” als ein Beispiel, um diese Methode bei dem Leser nehär zu bringen,

342 Otfried Höffe, Aristoteles, S. 56.

343 Ebd., S. 56.

344 Ebd., S. 57.

345 Ebd., S. 57, diese Ansicht ist Bubner zugeschrieben (Bubner, Dialektik als Topik, 1990.)

346 Wolfgang Kullmann, Wissenschaft und Methode, S. 97.

347 Aristoteles, Vom Himmel, von der Seele, von der Dichtkunst, S.260-261, alle Zitate, die hier erwähnt werden, beschränken sich nur auf „Von der Seele“

oder um deutlich wahrgenommen zu werden. Er sagte “So der Begriff des Hauses:

ein Obdach zum Schutz von Schädigung durch Wind, Regen und Hitze. Ein anderer wird es beschreiben als Steine, Ziegel und Holz, ein dritter wiederum als die Form, die in diesem Material zu einem bestimmten Zweck verwirklicht ist. Welcher von diesen ist nun der Naturforscher.? Jener, der nur die Materie nennt und den Begriff ignoriert oder Jener, der nur vom Begriff spricht ? ...”.348

Aristoteles stellte diese Möglichkeit der Erklärungsart vor, ohne einen Widerspruch zwischen diesen erklärten Objekten zu bezeichenen. Jede Erklärungsebene ist legitim, wenn sie in ihrer Argumentation der Logik ihrer Methode folgt. Aristoteles erklärte dies folgendermassen: “Der Naturforscher dagegen beschäftigt sich mit allem Wirken und Leiden des so beschaffenen Körpers und so der beschaffenen Materie. Was nicht derart ist, untersucht ein anderer -einiges davon der Techniker, je nachdem etwa der Schreiner oder der Arzt-, dasjenige wiederum, was zwar unabtrennbar ist, aber nicht als Eigenschaft dieses oder jenes Körpers untersucht wird, sondern auf Grund von Abstraktion, ist Gegenstand des Mathematikers; was aber als ein Abgetrenntes betrachtet wird, ist Gegenstand des Metaphysikers.“.349

348 Ebd., S. 261.

349 Ebd., S. 261.

4.3. Die METHODOLOGISCHE DISKUSSION ÜBER DIE SEELE BEI

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