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Die aristotelischen Elemente der Theologie de Aristoteles und die Auslegung dieser Elemente durch die Kommentatoren im Verhältnis zu Ibn

Zur Übersetzung der griechisch-hellenistischen Schriften zur Seelenlehre ins Arabische

2.2. DIE AUSLEGER DER ARISTOTELISCHEN SEELENLEHRE

2.3.9. Die aristotelischen Elemente der Theologie de Aristoteles und die Auslegung dieser Elemente durch die Kommentatoren im Verhältnis zu Ibn

SÍnÁ

Obwohl der Geist Platons in der „Theologie des Aristoteles“ dominant ist, finden wir in ihm auch aristotelische Bestandteile, die neoplatonisiert wurden. Fr. Dieterici sagt „Das schliesst aber nicht aus, dass auch von Aristoteles gar viele Bestandtheile in dasselbe aufgenommen sind und neoplatonische und aristotelische Satzung friedlich neben einander steht.“170

Diese Bestandteile der aristotelischen Philosophie sind: Das Bewegungsprinzip, das Potentiell-Aktuell Prinzip, das Form-Materie Prinzip, die vier Ursachen: Der Stoff, die Form, der schaffenden Grund, das Endziel u.s.w... Ibn SÍnÁ erwähnt in seiner Schrift „Die Kommentare über den Ibhal des Buches De anima des Aristoteles“ den Namen „Alexander“ zweimal. Einmal mit kritischen Bemerkungen über die Frage der Trennbarkeit der Vernunft. Alexander zufolge wird die Vernunft, wenn sie vom Körper getrennt ist, wieder, wie sie vorher war. Wenn dem so ist, bedeutet dies,

168 Ebd., Al-ŠahrastÁnÍ, S. 203-206.

169 Ebd., Ibn al- QifÔÍ, TÁrÍ¿ al-½ukamÁÿ, S. 258.

170Ebd., Fr. Dieterici, (Artikel) “Die Theologie des Aristoteles “ in ZDM G., Bd. 31 (1877), S. 118.

folgt man Ibn SÍnÁs Verständnis des Textes, dass die Vernunft vor der Erschaffung des Körpers in der Welt der Intellekte existierte. Ibn SÍnÁ meinte, dass Alexander die aristotelische Ansicht falsch verstanden habe. Seiner Meinung nach woltte Aristoteles sagen; dass der Intellekt, nachdem er sich vom Körper trennt, dem Glück gemäß sein wird, das er von den Intelligibles erworben hat: „ اذا />>. ;>>ﺏ ،ا>>ه دا'>>ا ,">>و

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X>> >>و ، >>ه“; Übers.: "Und das ist nicht gemeint, sondern es bedeutet, wenn der Intellekt sich trennt, bleibt er, wie er gewesen war, und zwar entsprechend dem, was er an Glück erworben hat, und das in Bezug auf die Intelligibles; er vermehrte und verminderte sich nicht, sondern er bleibt ewig, wie er ist, und stirbt nicht.“171

Diese Aussage zeigt uns die philologischen Fähigkeiten und methodologischen Tendenzen Ibn SÍnÁs. An anderer Stelle lobte Ibn SÍnÁ Alexander, und zwar in der Frage über die Fähigkeit des Strebens (ق >>ا). Diese Fähigkeit ist kein selbständiges Prinzip, wie die Begierdefähigkeit (ة >>ا) oder die Fähigkeit der Wut ($">>beا); d.h.

sie ist kein Aktiver (;>>D), sondern ein Befehlshaber ('>>ﻡا). Ibn SÍnÁ stimmte mit Alexander zu: „- كارد9ا />> Xآ'>>ﺵا ناو ،ة'>>"*آ $>>آراا ى >>+ا نا >>آ @>>ﻥا : 7 '>>"Cو ر.:>>9ا @>>K >>ﻡ >>ﻥ

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>>>C9ا“; Übers.: "Ja, zudem, was Alexander und die anderen sagten: Wie die wahrnehmenden Fähigkeiten viele sind, obwohl sie in der Wahrnehmung eine Gemeinsamkeit haben, so sind auch die bewegenden Fähigkeiten mehrere, obwohl sie im Streben eine Gemeinsamkeit haben. Und du sollst wissen, dass vielleicht zwei strebende Fähigkeiten miteinander in einen Konflikt eintreten; dann wird die bewegende Fähigkeit dem Sieger gehorchen..."172 Das Wort “7'>>>"Cو“ d.h. und die anderen weist auf die westlichen Peripatetiker hin, wie z. B. auf Themistius.

In seinen "Kommentaren…" bemerken wir, dass Ibn SÍnÁ Alexander und Themistius im Gegensatz zu den Orientalen zu mäßig kritisiert. In seiner Kritik an den Orientalen beschriebt er diese sehr negativ:“ er erklärt dies: "Was die Angabe, die sich auf die Unterschiede

171 Ebd., þA. R. BadawÍ, ArisÔÚ þinda al-þarab: die Schrift von Ibn SÍnÁ ...&'($) “ = al TþalÍqÁt þalÁ ½awšÍ kitÁb al-nafs li-arisÔÁÔÁlÍs, S. 106.

172 Ebd., þA. R. BadawÍ, Ibn SÍnÁ, al-TþalÍqÁt..., S. 113-114.

zwischen den Menschen in der Fragen der Seele und der Vernunft angeht und ihre Dummheit und ihr Zögern über diese Fragen, besonders die Dummen der Christen, die aus der Stadt 'Ahl-al-SalÁm(d.h. Bagdad) sind, waren sie verwirrt in dieser Frage, und jeder von ihnen hatte Recht in Bezug auf eine Seite und irrte in Bezug auf eine andere Seite. Der Grund dafür ist, dass sie Dunkelheit traf in Bezug auf die Richtungslehre des Logikers [er meint wahrscheinlich Porphyrius].“173

Nun muss gefragt werden, ob die Ansicht Ibn SÍnÁs in dieser Schrift ähnlich ist wie seine Ansicht in seiner Schrift „Die Wissenschaft der Seele“. Die Schrift „al-TaþlÍqÁt“ wurde später vefasst. Ibn SÍnÁ teilt uns in dieser Schrift selbst mit, dass er die Antwort Ya½yÁ al-Na½awÍ (= Philoponus) auf Proklus kritisierte, und dass er diese Kritik in al-ŠifÁÿ vorstellte: “ ">>tا ء->>ا ب>>آ )>>ﻡ @-.>>L >>" W>>ذ />> $>>ا X">>bK >>Kو

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... “; Übers.: "Ich befriedigte das Bedürfnis in dieser Schrift, die ich in al-ŠifÁÿ, die etwas Großes ist und alle Arten der Wissenschaften der Alten enthält, einordnete.“174 Die „TaþlÍqÁt"-Schrift ist ein Teil des verlorenen Buches "al-AnÈÁf" das zur späteren Phase Ibn SÍnÁs gehört. Der Grund für diese Behauptung ist, dass er die Ansichten der Orientalen und ihre Kommentare über die aristotelische Schrift "De anima" in dieser Schrift vorstellte und dass in dieser Schrift seine Meinung und Kommentare, die sich auf die aristotelische Schrift "De anima" beziehen, vorhanden sind175

Nach den Angaben Ibn-UÈaibÍþa bestand das Buch „al-AnÈÁf“ aus zwanzig Bänden.

In diesen Bänden kommentierte Ibn SÍnÁ alle Schriften des Aristoteles und stellte Gerechtigkeit zwischen den Orientalen und den Westlichen her.176 In diesem Buch orientierte sich Ibn SÍnÁ an einer anderen Richtung, die weit von Aristoteles entfernt ist, zumindest im Vergleich zu seinem Buch „Die Wissenschaf der Seele“ Dies gilt auch für seine Schrift “ت>>ﺙا – al-MubÁ½aÝÁt,“ d.h. „Die Untersuchungen.“ Auch diese Schrift hat þAbd-al-Ra½mÁn BadawÍ herausgegeben. In diesen beiden Schriften bemerken wir, wie Ibn SÍnÁ der Rolle des bloßen Rezipienten entwächst und zum Kritiker an Aristoteles wird.

173Ebd., S. 120.

174 Ebd., S. 121.

175 Ebd., þA. R. BadawÍ, ArisÔÚ þind al-þarab, S. 28.

176 Ebd., S. 24.

In „Die Wissenschaft der Seele“ kritisiert Ibn SÍnÁ die westlichen Peripatetiker kaum, und es bestehen Ähnlichkeiten zu Stil von Aristoteles’ „De anima.“ Das bringt uns zu der Vermutung, dass Ibn SÍnÁ, als er sein Buch „Die Wissenschaft der Seele“ verfasste, ein Exemplar von „De anima“ des Aristoteles verwendete. Hat dieses Exemplar zu Alexander oder zu Themistius gehört? Die oben erwähnten Angaben weisen auf Themistius hin, besonderes muss man die Mitteilung al-ŠahrastÁnÍs und eine andere seiner Äusserungen bedenken: “ ح'>>>>ﺵ )>>>>ﻡ >>>>ه'*آاو ...

@>>>ﺏ 9ا ءﻡ>>>+ا )>>>ﻡ ل >>>+ 9و ، @>>>هﻡ '>>>S.و ، @>>> >>>S ي>>>ا .">>> )>>>ﺏ />>>D />>>ﺏا =">>>ا م>>>آو س "0>>>ﻡﺙ"177; Übers.: "...die meisten von ihnen [er meint Aristoteles' Schriften] sind die Kommentare des Themistius, und die Aussagen des al-Šai¿ Ibn SÍnÁ, der Fanatiker von dessen Lehren ist, und der seine philosophische Richtung verteidigte, unterstütze, vertrat, und als einziger der Alten, die Kommentare des Themistius übernommen hat.“

Auf Grund dieser Angaben bemerken wir, dass Ibn SÍnÁ stark von Themistius beinflusst war, und seine Kommentare deshalb unterstützte und übernahm. Er ist der einzige von der Alten, der die Ideen des Themistius übernommen hat. Al-ŠahrastÁnÍ setzte seine Rede fort und sagt, dass Ibn SÍnÁ auch dann an Themistius festhält, wenn dieser von Aristoteles’ Meinung abweicht: „ ">>>>: 9 >>>>Sو ت>>>>آ ت>>>>وو @>>>ار نا Q>>>D ل>>> >>>ﻡ >>>bﺏ />>> ن>>>آ ناو ،ت>>>و ي>>>ا @>>> ا Q>>>D >>>+. ، $>>>K'-ﻡ >>>آ )>>>ﻡ ," 0>>>را .">>>>> )>>>>>ﺏا 7>>>>>Dاو س "0>>>>>ﻡﺙ @>>>>>+ﻥ >>>>>ﻡ ف>>>>>ﺥ Q>>>>>D“; Übers.: "...und ich Wörter und Abhandlungen aus verschiedenen Bücher, die zu dem Weisen Aristoteles gehören, und ich übesetzte sie nach derselben Art und Weise, wie ich sie fand, und obwohl einige von ihnen zeigen, dass seine Meinung gegen das, was Themistius kommentierte, und gegen das, was Ibn SÍnÁ übernahm, stehen. “178

In der o.g. Studie H. Gätjes – „Bemerkung zur arabischen Fassung der Paraphrasen der aristotelischen Schrift über die Seele durch Themistios“ - haben wir einen direkten Beweis für die Verwendung des Kommentars „De anima“ des Themistius bei Ibn SÍnÁ, besonders in seiner Schrift „al-TaþlÍqÁt...“. Als BadawÍ die arabische

177 Ebd., Al-ŠahrastÁnÍ, S. 194.

178Ebd., S. 194. S. auch in derselben Quelle, S. 212-213 unter Themistius, über verschiedene entnommene Ideen aus seinen Schriften. AlŠahrastÁnÍ sagt, dass man auf seine Kommentaren -meint er die Kommentaren des Themistius- stützen kann, weil er der einzige Kommentator, der die Simpolen -meint er seine philosophische Absichten- des Aristoteles am bestens verstanden hat.

Fassung der aristotelischen Schrift „De anima“ im Jahr 1954 herausgab,179 hielt H.

Gätje an der folgenden Meinung fest: „Die von Avicenna bis zu der Randbemerkung im dritten Buch benutzte Fassung bildet die erste Fassung des Is½Áq ibn ¼unayn und der von BadawÍ herausgegebene Text die zweite, vollständige Fassung desselben Übersetzers. [...] Beide Übersetzungen sind laut BadawÍ nach einer griechischen Vorlage angefertigt.”180 Laut H. Gatje ist die von BadawÍ herausgegebene Übersetzung vollständig und Averroes zitierte sie. Aber die Übersetzung, die Ibn SÍnÁ in seiner „al-TaþlÍqÁt…“ verwendete, und zwar bis dem dritten Buch, steht der Übersetzung, die Averroes in den Lammata zitierte, nah. Sie wurde auch von Is½Áq Ibn-¼unayn übersetzt und könnte die erste Fassung darstellen. Über die zweite Fassung, die zur unvollständigen Fassung des Ibn-Is½Áq zur Ergänzung herangezogen wurde, ist die des Kommentators Ibn-Zarþa. Auch FarÍd ¹abr meint, dass die von Ibn-al-NadÍm erwähnte unvollständige Übersetzung des Is½Áq sich in Ibn SÍnÁs „al-TaþlÍqÁt...“ bis zu der besagten Randbemerkungen findet. Laut ihm ist es sicher, dass die vollständige Übersetzung ins Arabische der Kommentar des Themistius ist.181

Diese Angaben bestätigen unsere Ansicht, dass Ibn SÍnÁs Seelenlehre, wie sie in seinem Buch „Die Wissenschaft der Seele“ und in seinem Buch „al-TaþlÍqÁt...“

vorgestellt ist, zu seiner Philosophie der Öffentlichkeit gehört, d.h. zur peripatetischen Richtung. Für diese Bücher Ibn SÍnÁs wurde die arabische Fassung der Themistius-Version des Buches „De anima“ des Aristoteles als Rezeptionsgrundlage verwendet. Die Übersetzungen dieser Paraphrasen wurden con Is½Áq Ibn-¼unayn erstellt, die BadawÍ in seinem Buch „ArisÔÚ þind al-þarab“

herausgab. Ausserdem weisen diese Annahmen noch auf eine andere Möglichkeit hin: Nämlich, dass der Kommentar des Themistius, der ins Arabische übersetzt wurde, auch für Ibn SÍnÁs „Die Wissenschaft der Seele“ verwendet wurde. Die Übersetzung dieses Kommentars ins Arabische ist verloren, aber wir haben ihn auf Lateinisch und Englisch.182

179 þA. R. BadawÍ, ArisÔÚ fÍ al-nafs.

180 Ebd., Artikel und Verfasser, Der Islam, Bd. 54 ( 1977), S. 277.

181 Ebd., H. Gätje, S. 278. Zu weiteren Informationen über dieses Thema verweise ich auf den ganzen Artikel.

182 Themistius, On Aristotle On the Soul, Translated by Robert B. Todd.

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