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3 Literaturüberblick zur empirischen Konvergenzforschung

3.4 Zwischenfazit zur empirischen Konvergenzforschung

Der Literaturüberblick zur empirischen Konvergenzforschung hat gezeigt, dass absolute Konvergenz gemessen mit Hilfe der b-Konvergenz der Pro-Kopf-Ein-kommen bestenfalls zwischen bereits industrialisierten Nationen oder Regionen eines Landes vorzufinden ist. Werden demgegenüber heterogene Ländergruppen untersucht, dann liegt höchstens bedingte Konvergenz vor: Die Länder konver-gieren nur dann, wenn für Einflussgrößen wie beispielsweise das Bevölkerungs-wachstum, die Sparquote, das Humankapital oder die Institutionen kontrolliert wird. Dabei nähert sich jedes Land bei der bedingten Konvergenz an sein eigenes langfristiges Wachstumsgleichgewicht an, ohne dass es zu einer Angleichung der

60 Vgl. Jungmittag, Andre (2007), Innovationen, Beschäftigungsstruktur und Wachstum der to-talen Faktorproduktivität. Eine Data Envelopment und Korrelationsanalyse für die deutschen Bundesländer, in: Jahrbuch für Regionalwissenschaft, 27(2), S. 143-170.

61 Vgl. Döring, Thomas; Blume, Lorenz; Türck, Matthias (2008), Ursachen der unterschiedlichen Wirtschaftskraft der deutschen Länder. Gute Politik oder Resultat günstiger Rahmenbedin-gungen? Baden-Baden.

Pro-Kopf-Einkommen zwischen diesen Ländern kommen muss. Somit können große Unterschiede zwischen den Ländern bestehen bleiben, auch wenn bedingte Konvergenz stattfindet.

Darüber hinaus haben die empirischen Studien etwa von Evans und Karras (1996), Bohl (1998) oder Funke und Strulik (1999) gezeigt, dass Querschnitts-untersuchungen zur langfristigen Analyse der Konvergenz unangemessen sind, da dynamische Entwicklungen im Zeitablauf nicht nachverfolgt werden und zu-dem nicht für länderspezifische Unterschiede etwa in der Technologie oder in den Präferenzen kontrolliert werden können. Letzteres führt zu einer Verzerrung der Ergebnisse aufgrund von ausgelassenen Variablen (omitted variable bias).

Aus diesem Grund wird in der vorliegenden Analyse ein Paneldatenansatz gewählt. Zum einen kann für die Analyse der Konvergenz der westdeutschen Bundesländer die s-Konvergenz bestimmt werden, wodurch es möglich wird, zu jedem Zeitpunkt einen Vergleich der Bundesländer vorzunehmen und ein Urteil über ihre Konvergenz bzw. Divergenz zu fällen. Ein Vergleich eines Anfangs-zeitpunktes mit den durchschnittlichen Wachstumsraten des Folgezeitraumes, wie dies im Falle der b-Konvergenz getan wird, besitzt weit weniger Informa-tionsgehalt.

Zum anderen wird in der späteren Regressionsanalyse ein Paneldatenansatz gewählt, um nicht nur für länderspezifische Besonderheiten zu kontrollieren, son-dern auch um dynamische Entwicklungen über die Zeit modellieren zu können.

Zudem wird die Problematik der Endogenität erörtert und es werden mögliche Lösungsansätze aufgezeigt. Auf die generelle Vernachlässigung dieser Proble-matik hatten bereits Caselli, Esquivel und Lefort (1996) hingewiesen.

Darüber hinaus untersuchen die meisten Studien insbesondere zu deutschen Regionen zwar das Konvergenzverhalten der Bundesländer über einen mehr oder weniger langen Zeitraum, jedoch wird die Frage nach den eigentlichen Ursachen für die beobachtete Entwicklung nicht hinreichend erläutert. Zwar geht Jung-mittag (2007) vergleichsweise ausführlich auf die möglichen Ursachen für die Unterschiede in den Bundesländern ein, jedoch umfasst seine Studie lediglich einen kurzen Zeitraum von 1995 bis 2001. Allgemein wird als Ursache für die Unterschiede in den Pro-Kopf-Einkommen (bzw. der Arbeitsproduktivität) die Produktivität genannt. Doch was sich genau hinter dieser Größe verbirgt, wird kaum weiter hinterfragt.

Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist nicht nur zu zeigen, wann es im Zeitraum von 1950 bis 1990 zu einer Angleichung im Pro-Kopf-Einkommen der Bundes-länder gekommen ist. Vielmehr wird der Frage nachgegangen, welche Faktoren überhaupt für die Entwicklung der Pro-Kopf-Einkommen verantwortlich sind und somit die mögliche Konvergenz bzw. Divergenz der westdeutschen Bundes-länder erklären können.

Pro-Kopf-Einkommen zwischen diesen Ländern kommen muss. Somit können große Unterschiede zwischen den Ländern bestehen bleiben, auch wenn bedingte Konvergenz stattfindet.

Darüber hinaus haben die empirischen Studien etwa von Evans und Karras (1996), Bohl (1998) oder Funke und Strulik (1999) gezeigt, dass Querschnitts-untersuchungen zur langfristigen Analyse der Konvergenz unangemessen sind, da dynamische Entwicklungen im Zeitablauf nicht nachverfolgt werden und zu-dem nicht für länderspezifische Unterschiede etwa in der Technologie oder in den Präferenzen kontrolliert werden können. Letzteres führt zu einer Verzerrung der Ergebnisse aufgrund von ausgelassenen Variablen (omitted variable bias).

Aus diesem Grund wird in der vorliegenden Analyse ein Paneldatenansatz gewählt. Zum einen kann für die Analyse der Konvergenz der westdeutschen Bundesländer die s-Konvergenz bestimmt werden, wodurch es möglich wird, zu jedem Zeitpunkt einen Vergleich der Bundesländer vorzunehmen und ein Urteil über ihre Konvergenz bzw. Divergenz zu fällen. Ein Vergleich eines Anfangs-zeitpunktes mit den durchschnittlichen Wachstumsraten des Folgezeitraumes, wie dies im Falle der b-Konvergenz getan wird, besitzt weit weniger Informa-tionsgehalt.

Zum anderen wird in der späteren Regressionsanalyse ein Paneldatenansatz gewählt, um nicht nur für länderspezifische Besonderheiten zu kontrollieren, son-dern auch um dynamische Entwicklungen über die Zeit modellieren zu können.

Zudem wird die Problematik der Endogenität erörtert und es werden mögliche Lösungsansätze aufgezeigt. Auf die generelle Vernachlässigung dieser Proble-matik hatten bereits Caselli, Esquivel und Lefort (1996) hingewiesen.

Darüber hinaus untersuchen die meisten Studien insbesondere zu deutschen Regionen zwar das Konvergenzverhalten der Bundesländer über einen mehr oder weniger langen Zeitraum, jedoch wird die Frage nach den eigentlichen Ursachen für die beobachtete Entwicklung nicht hinreichend erläutert. Zwar geht Jung-mittag (2007) vergleichsweise ausführlich auf die möglichen Ursachen für die Unterschiede in den Bundesländern ein, jedoch umfasst seine Studie lediglich einen kurzen Zeitraum von 1995 bis 2001. Allgemein wird als Ursache für die Unterschiede in den Pro-Kopf-Einkommen (bzw. der Arbeitsproduktivität) die Produktivität genannt. Doch was sich genau hinter dieser Größe verbirgt, wird kaum weiter hinterfragt.

Das Ziel der vorliegenden Arbeit ist nicht nur zu zeigen, wann es im Zeitraum von 1950 bis 1990 zu einer Angleichung im Pro-Kopf-Einkommen der Bundes-länder gekommen ist. Vielmehr wird der Frage nachgegangen, welche Faktoren überhaupt für die Entwicklung der Pro-Kopf-Einkommen verantwortlich sind und somit die mögliche Konvergenz bzw. Divergenz der westdeutschen Bundes-länder erklären können.

Der hier verwendete Paneldatensatz hat zudem die Vorteile, dass für länder-spezifische Effekte kontrolliert und zudem die Dynamik der wirtschaftlichen Entwicklung im gesamten Betrachtungszeitraum berücksichtigt werden kann.

In der folgenden empirischen Analyse der westdeutschen Bundesländer wird zunächst eingehend die Entwicklung sowie die mögliche Angleichung der Pro-Kopf-Einkommen untersucht.