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7 Eine empirische Analyse der Determinanten der Produktivität auf

7.3 Reallokation der Ressourcen in den westdeutschen Bundesländern

7.3.2 Mobilität des Produktionsfaktors Arbeit zwischen den

Neben dem sektoralen Strukturwandel wird auch die regionale Mobilität als Real-lokation der Ressourcen angesehen und kann ebenso einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Produktivität der Bundesländer haben. Bereits im Abschnitt 4.2.2 der Untersuchung wurde gezeigt, dass eine dramatische Fehlallokation des Produktionsfaktors Arbeit in den Bundesländern im Jahr 1950 geherrscht hat.

Es wird nun vermutet, dass bereits die starke Binnenwanderung von Arbeits-kräften in den 1950er Jahren einen Großteil der beobachteten Angleichung der Pro-Kopf-Einkommen und der Produktivitätsniveaus erklären kann. Ähnlich wie im sektoralen Strukturwandel kann durch die regionale Mobilität der

Produk-nimmt hingegen im Zeitablauf immer größere Werte an. Insgesamt sinkt somit der Wert des zweiten Bruchs, woraus sich insgesamt ein steigender Wert für den Anteil des Struktureffekts am Wachstum der Arbeitsproduktivität ergibt.

So einfach diese Berechnungsmethode auch ist, so ungenau sind auch ihre Ergebnisse. Demnach muss berücksichtigt werden, dass allein der Rückgang der Erwerbstätigkeit im landwirtschaftlichen Bereich bereits zu einer Zunahme der Arbeitsproduktivität geführt haben kann, da im landwirtschaftlichen Sektor ver-mutlich in manchen Regionen Überbeschäftigung und somit eine besonders ge-ringe Arbeitsproduktivität vorzufinden war. Folglich hätte die Arbeitsproduktivi-tät nicht so stark ansteigen können, wenn die Beschäftigungsstruktur von 1950 beibehalten worden wäre. Der Einfluss des Bedeutungsverlustes der Landwirt-schaft für die Entwicklung der Arbeitsproduktivität wird somit hier überschätzt.

Gleichwohl hat der Rückgang der landwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit einen bedeutenden Beitrag zum Produktivitätswachstum geleistet. Wie hoch dieser Beitrag nun genau war, kann nur im Rahmen einer Regressionsanalyse bestimmt werden, wenn zudem für andere Einflussgrößen kontrolliert wird. Aus diesem Grund wird der Rückgang der landwirtschaftlichen Erwerbstätigkeit als poten-zielle Quelle des Produktivitätswachstums in der im Kapitel 8 vorgenommenen Regressionsanalyse berücksichtigt. Demgegenüber wird der weitere sektorale Strukturwandel, wie er sich aus einer Zunahme des sekundären und anschlie-ßend des tertiären Sektors ergibt, in dieser Untersuchung nicht berücksichtigt.

Wie die Analyse der Arbeitsproduktivität der drei Sektoren ergeben hat, unter-scheiden sich der sekundäre und tertiäre Sektor nicht grundlegend in der Höhe der Arbeitsproduktivität, weshalb aus der Veränderung dieser beiden Sektoren keine deutlichen Produktivitätszuwächse oder -einbußen für die Bundesländer erwartet werden.

7.3.2 Mobilität des Produktionsfaktors Arbeit zwischen den Bundesländern

Neben dem sektoralen Strukturwandel wird auch die regionale Mobilität als Real-lokation der Ressourcen angesehen und kann ebenso einen positiven Einfluss auf die Entwicklung der Produktivität der Bundesländer haben. Bereits im Abschnitt 4.2.2 der Untersuchung wurde gezeigt, dass eine dramatische Fehlallokation des Produktionsfaktors Arbeit in den Bundesländern im Jahr 1950 geherrscht hat.

Es wird nun vermutet, dass bereits die starke Binnenwanderung von Arbeits-kräften in den 1950er Jahren einen Großteil der beobachteten Angleichung der Pro-Kopf-Einkommen und der Produktivitätsniveaus erklären kann. Ähnlich wie im sektoralen Strukturwandel kann durch die regionale Mobilität der

Produk-tionsfaktor Arbeit von einer Tätigkeit mit niedriger Produktivität aufgrund von Überbeschäftigung oder fehlender Beschäftigung zu einer Tätigkeit wechseln, bei der die Produktivität deutlich höher liegt.

Deshalb wird die Bevölkerungswanderung in der Zeit nach 1950 mit in die Untersuchung einbezogen. Im Zuge der Faktorwanderung zogen die Arbeits-kräfte im Betrachtungszeitraum aus den ländlichen Regionen in die industriellen Zentren, in denen ein hoher Arbeitskräftebedarf bestand. Allein diese Faktor-wanderung kann bereits zu einer Konvergenz der Produktivitätsniveaus geführt haben. Für diese Überlegung spricht ebenfalls, dass die große Binnenwanderung zwischen den westdeutschen Bundesländern etwa zum gleichen Zeitpunkt wie die Konvergenz der totalen Faktorproduktivität endet. In der nachstehenden Ab-bildung wurde das Saldo der Binnenwanderung zusätzlich auf die Bevölkerung der Bundesländer bezogen.

Abbildung 37 Saldo der Binnenwanderung je 1000 Einwohner, 1950-90

Quelle: Siehe Tabelle 102 im Anhang.

Die obige Abbildung macht deutlich, dass insbesondere in den 1950er Jahren die größten Wanderungsbewegungen zwischen den westdeutschen Bundeslän-dern stattgefunden haben. Die größten Bevölkerungsverluste hatten die landwirt-schaftlich geprägten Länder Schleswig-Holstein, Niedersachsen und Bayern zu verzeichnen. Diese Bundesländer litten in der Nachkriegszeit, wie bereits gezeigt, unter hoher Arbeitslosigkeit. Die Stadtstaaten Bremen und Hamburg konnten in Relation zu ihrer Bevölkerung den größten Bevölkerungszustrom verzeichnen.

Nordrhein-Westfalen war mit seiner industriellen Agglomeration – dem Ruhr-gebiet – ein attraktives Wanderungsziel. Daneben war Baden-Württemberg als weiterer industrieller Standort ein bevorzugtes Zuwanderungsland.

Rheinland-Saldo der Binnenwanderung je 1000 Einwohner, 1950-90

Pfalz besaß lediglich im ersten Jahr des Betrachtungszeitraums eine überdurch-schnittlich hohe Zuwanderung.

Schließlich stellt sich die Frage, welcher Teil der Bevölkerung insbesondere in den 1950er Jahren derart mobil gewesen ist. Kindleberger (1967) schreibt hierzu, dass gerade die Flüchtlinge und Vertriebenen besonders dynamisch waren. Da sie ihre Besitztümer in ihrer Heimat bereits zurücklassen mussten, waren sie dem-nach regional nicht gebunden. Demgegenüber war die übrige Bevölkerung der BRD weitaus immobiler, da sie, wenn ihre Häuser schon den Zweiten Weltkrieg überstanden hatten, auch an einen Punkt gebunden und weitaus weniger bereit waren, ihre Häuser zu verlassen.291

Im Zuge der Binnenwanderung nahm auch die Arbeitslosigkeit in den west-deutschen Bundesländern bis Mitte der 1960er Jahre ab. Offizielle Angaben zur Arbeitslosenquote von der Bundesagentur für Arbeit existieren seit 1950 ledig-lich für die gesamte Bundesrepublik Deutschland. Seit 1959 liegen Angaben für die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen und Nordrhein-West-falen vor. Für die übrigen Bundesländer gibt es schließlich seit 1968 Angaben zu den Arbeitslosenquoten.

Abbildung 38 Arbeitslosenquote bezogen auf abhängige zivile Erwerbspersonen der Bundesländer in Prozent

Quelle: Siehe Tabelle 63 im Anhang.

Seit 1950 verringerte sich die Arbeitslosenquote in der BRD rasch bis Anfang der 1960er Jahre. Abgesehen vom krisenbedingten Anstieg der Arbeitslosenquo-te 1967 befanden sich die ArbeitslosenquoArbeitslosenquo-ten der Bundesländer bis Anfang der 1970er Jahre auf einem niedrigen Niveau von unter 2 Prozent. In den Jahren 1973

291 Vgl. Kindleberger (1967), S. 32.

Arbeitslosenquote bezogen auf abhängige zivile Erwerbspersonen der Bundesländer in Prozent

0

2 4 6 8 10 12 14 16

1950 1955 1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 BW BA BE HB HH HE NS NRW RP SA SH BRD

Pfalz besaß lediglich im ersten Jahr des Betrachtungszeitraums eine überdurch-schnittlich hohe Zuwanderung.

Schließlich stellt sich die Frage, welcher Teil der Bevölkerung insbesondere in den 1950er Jahren derart mobil gewesen ist. Kindleberger (1967) schreibt hierzu, dass gerade die Flüchtlinge und Vertriebenen besonders dynamisch waren. Da sie ihre Besitztümer in ihrer Heimat bereits zurücklassen mussten, waren sie dem-nach regional nicht gebunden. Demgegenüber war die übrige Bevölkerung der BRD weitaus immobiler, da sie, wenn ihre Häuser schon den Zweiten Weltkrieg überstanden hatten, auch an einen Punkt gebunden und weitaus weniger bereit waren, ihre Häuser zu verlassen.291

Im Zuge der Binnenwanderung nahm auch die Arbeitslosigkeit in den west-deutschen Bundesländern bis Mitte der 1960er Jahre ab. Offizielle Angaben zur Arbeitslosenquote von der Bundesagentur für Arbeit existieren seit 1950 ledig-lich für die gesamte Bundesrepublik Deutschland. Seit 1959 liegen Angaben für die Länder Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen und Nordrhein-West-falen vor. Für die übrigen Bundesländer gibt es schließlich seit 1968 Angaben zu den Arbeitslosenquoten.

Abbildung 38 Arbeitslosenquote bezogen auf abhängige zivile Erwerbspersonen der Bundesländer in Prozent

Quelle: Siehe Tabelle 63 im Anhang.

Seit 1950 verringerte sich die Arbeitslosenquote in der BRD rasch bis Anfang der 1960er Jahre. Abgesehen vom krisenbedingten Anstieg der Arbeitslosenquo-te 1967 befanden sich die ArbeitslosenquoArbeitslosenquo-ten der Bundesländer bis Anfang der 1970er Jahre auf einem niedrigen Niveau von unter 2 Prozent. In den Jahren 1973

291 Vgl. Kindleberger (1967), S. 32.

und 1980 sind die Arbeitslosenquoten dann mit den Ölpreiskrisen wieder stu-fenweise angestiegen. Im Saarland war die Arbeitslosenquote am höchsten und in Baden-Württemberg am niedrigsten. Seit 1983 sanken die Arbeitslosenquoten wieder leicht, erreichten jedoch nicht mehr annähernd das Vollbeschäftigungs-niveau der 1960er Jahre.

Bis Mitte der 1970er Jahre fand zudem eine Angleichung der Arbeitslosenquo-ten statt. Seitdem unterschieden sich die ArbeitslosenraArbeitslosenquo-ten in den Bundesländern wieder deutlich, so dass zum Ende des Beobachtungszeitraums Baden-Württem-berg eine moderate Arbeitslosenquote von 4,1 Prozent und Bremen eine Rate von 13,5 Prozent besaßen. Diese Differenzen in den Arbeitslosenquoten zeigen deutlich, dass seit der Mitte der 1970er Jahre große Unterschiede bezüglich der Arbeitsmarktlage zwischen den Bundesländern herrschten, die bis heute nicht überwunden werden konnten.

Mit dem starken Rückgang der Arbeitslosenquote kam es zudem seit dem Ende der 1950er Jahre zu einer Zuwanderung von Arbeitskräften aus den so-genannten Anwerbestaaten, zu denen insbesondere Italien, Spanien, Griechen-land, Türkei, Portugal und Jugoslawien zählten.292 Im Dezember 1955 wurde das erste Anwerbeabkommen mit Italien geschlossen. Die ausländischen Arbeits-kräfte sollten die Lücke zwischen der inländischen Arbeitsnachfrage und dem inländischen Arbeitsangebot schließen, die speziell in den industriellen Zentren der BRD herrschte. Die Tabelle 103 im Anhang gibt einen Überblick über die Entwicklung der beschäftigten ausländischen Arbeitnehmer in den westdeut-schen Bundesländern. Angaben zu den beschäftigten ausländiwestdeut-schen Arbeitneh-mern liegen für die Zeit von 1959 bis 1990 vor, wobei für die Jahre 1973 und 1981 die Angaben fehlen. Die Anzahl der beschäftigten ausländischen Arbeit-nehmer wurde zusätzlich auf die Erwerbstätigen in den Bundesländern bezogen.

Auffallend ist, dass in den 1960er Jahren in der Phase der Vollbeschäftigung der Anteil der ausländischen Arbeitnehmer stark angestiegen ist. Die Rezession von 1966/67 ist durch einen deutlichen Rückgang des Anteils der ausländischen Arbeitnehmer zu erkennen. Der Anteil der ausländischen Arbeitnehmer ist in den Bundesländern bis 1973, dem Jahr des Anwerbestopps, stark angestiegen.

Anschließend sank der Anteil jedoch nur leicht, da die ausländischen Arbeit-nehmer größtenteils nicht, wie anfangs geplant, in ihre Heimatländer zurückge-kehrt sind. Baden-Württemberg verfügte bis 1980 über den höchsten Anteil an beschäftigten ausländischen Arbeitnehmern. Das Saarland hatte nur kurzzeitig von 1959 bis 1962 einen höheren Anteil. Nach 1980 war Berlin das Bundesland mit den meisten ausländischen Arbeitnehmern. Aber auch Hessen und Nord-rhein-Westfalen waren Länder, die einen vergleichsweise großen Zustrom

ver-292 Die Anzahl der Arbeitskräfte aus den afrikanischen Anwerbestaaten Marokko und Tunesien war vergleichsweise gering.

zeichnen konnten. Schleswig-Holstein hatte seit 1965 den geringsten Anteil an ausländischen Arbeitnehmern.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Gastarbeiter mehr als nur ein zeitlich begrenzter konjunktureller Puffer waren. Sie haben langfristig die Erwerbs-tätigenstruktur der Bundesländer verändert. Die Wirkung der Gastarbeiter auf die wirtschaftliche Entwicklung ist dabei nicht eindeutig. Auf der einen Seite haben sie die Arbeitskräftelücke in der Zeit des „Wirtschaftswunders“

geschlossen und somit eine höhere Kapazitätsauslastung ermöglicht. Auf der anderen Seite scheinen die Gastarbeiter weniger Humankapital als die übrigen Erwerbstätigen besessen zu haben. So lag die Facharbeiterquote bei lediglich 14 Prozent im Vergleich zu 40 Prozent bei der gesamten Arbeiterschaft. Zudem waren die Aufstiegschancen vom ungelernten ausländischen Arbeitern zum Facharbeiter mit 3 Prozent vergleichsweise gering.293 Somit haben die Gast-arbeiter möglicherweise das durchschnittliche Humankapital in den Bundes-ländern verringert. Darüber hinaus haben sie eventuell produktivitätssteigernde Kapitalinvestitionen gemindert, die ohne die Gastarbeiter dringend notwendig und aufgrund der Knappheit des Produktionsfaktors Arbeit auch rentabel ge-wesen wären. Sie hätten langfristig die Produktivität der Bundesländer steigern können. Diesen Überlegungen stellt sich die wirtschaftliche Entwicklung von Baden-Württemberg aber auch Hessen entgegen. Diese Länder zählen bis heute zu den erfolgreichsten Bundesländern und hatten aber auch den größten Anteil an beschäftigten ausländischen Arbeitnehmern (abgesehen von Berlin). Diesem Erwerbstätigenkreis einen durchweg negativen Einfluss auf die langfristige wirtschaftliche Entwicklung eines Landes zu attestieren, wäre nicht gerecht-fertigt. In der späteren Regressionsanalyse werden die ausländischen Arbeit-nehmer jedoch nicht berücksichtigt, da sie – ebenso wie die Arbeitslosenquo-te – vielmehr als eine Folge des starken Wirtschaftswachstums als als dessen Ursache angesehen werden müssen.

Aus diesem Abschnitt ergibt sich schließlich für die folgende Analyse die Fra-ge, ob die abnehmende Mobilität der Arbeitskräfte einer effizienten Ausnutzung des Produktionsfaktors Arbeit entgegengewirkt hat und daher mit für die persis-tenten Unterschiede der totalen Faktorproduktivität verantwortlich gewesen ist.

293 Vgl. Abelshauser (2005), S. 319.

zeichnen konnten. Schleswig-Holstein hatte seit 1965 den geringsten Anteil an ausländischen Arbeitnehmern.

Diese Zahlen verdeutlichen, dass die Gastarbeiter mehr als nur ein zeitlich begrenzter konjunktureller Puffer waren. Sie haben langfristig die Erwerbs-tätigenstruktur der Bundesländer verändert. Die Wirkung der Gastarbeiter auf die wirtschaftliche Entwicklung ist dabei nicht eindeutig. Auf der einen Seite haben sie die Arbeitskräftelücke in der Zeit des „Wirtschaftswunders“

geschlossen und somit eine höhere Kapazitätsauslastung ermöglicht. Auf der anderen Seite scheinen die Gastarbeiter weniger Humankapital als die übrigen Erwerbstätigen besessen zu haben. So lag die Facharbeiterquote bei lediglich 14 Prozent im Vergleich zu 40 Prozent bei der gesamten Arbeiterschaft. Zudem waren die Aufstiegschancen vom ungelernten ausländischen Arbeitern zum Facharbeiter mit 3 Prozent vergleichsweise gering.293 Somit haben die Gast-arbeiter möglicherweise das durchschnittliche Humankapital in den Bundes-ländern verringert. Darüber hinaus haben sie eventuell produktivitätssteigernde Kapitalinvestitionen gemindert, die ohne die Gastarbeiter dringend notwendig und aufgrund der Knappheit des Produktionsfaktors Arbeit auch rentabel ge-wesen wären. Sie hätten langfristig die Produktivität der Bundesländer steigern können. Diesen Überlegungen stellt sich die wirtschaftliche Entwicklung von Baden-Württemberg aber auch Hessen entgegen. Diese Länder zählen bis heute zu den erfolgreichsten Bundesländern und hatten aber auch den größten Anteil an beschäftigten ausländischen Arbeitnehmern (abgesehen von Berlin). Diesem Erwerbstätigenkreis einen durchweg negativen Einfluss auf die langfristige wirtschaftliche Entwicklung eines Landes zu attestieren, wäre nicht gerecht-fertigt. In der späteren Regressionsanalyse werden die ausländischen Arbeit-nehmer jedoch nicht berücksichtigt, da sie – ebenso wie die Arbeitslosenquo-te – vielmehr als eine Folge des starken Wirtschaftswachstums als als dessen Ursache angesehen werden müssen.

Aus diesem Abschnitt ergibt sich schließlich für die folgende Analyse die Fra-ge, ob die abnehmende Mobilität der Arbeitskräfte einer effizienten Ausnutzung des Produktionsfaktors Arbeit entgegengewirkt hat und daher mit für die persis-tenten Unterschiede der totalen Faktorproduktivität verantwortlich gewesen ist.

293 Vgl. Abelshauser (2005), S. 319.

7.4 Zur außenwirtschaftlichen Offenheit der