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3 Literaturüberblick zur empirischen Konvergenzforschung

3.3 Untersuchungen zur Konvergenz deutscher Regionen

Schließlich wird in diversen Studien die Konvergenz bzw. Divergenz von (west-) deutschen Regionen analysiert.

48 Vgl. Barro, Robert; Sala-i-Martin, Xavier (1991), Convergence across States and Regions, in:

Brookings Papers on Economic Activity, 22(1), S. 107-158.

49 Vgl. Sala-i-Martin, Xavier (1996), Regional cohesion: Evidence and theories of regional growth and convergence, in: European Economic Review, 40(6), S. 1325-1352.

50 Eine Zeitreihe ist stationär, wenn die statistischen Eigenschaften wie Erwartungswert, Varianz und Kovarianz im Zeitablauf unverändert bleiben.

51 Vgl. Evans, Paul; Karras, Georgios (1996), Do economies converge? Evidence from a panel of U.S. states, in: Review of Economics and Statistics, 78(3), S. 384-388.

Seitz (1995) untersucht zunächst, ob β-Konvergenz des Wachstums der Brutto-wertschöpfung pro Kopf zwischen den 328 westdeutschen Kreisen sowie den 167 Arbeitsmarktregionen von 1980 bis 1990 vorlag. In seiner Regressionsanalyse, die sich auf ein um Humankapital erweitertes Solow-Modell stützt, kontrolliert er für die Industriestruktur (Beschäftigtenanteile in 16 Sektoren)52, das Humanka-pital (Beschäftigte ohne abgeschlossene Berufsausbildung, mit Berufsausbildung und mit FH- bzw. Uni-Abschluss) sowie die Investitionsaktivitäten (Investitionen je Beschäftigter) in den Regionen. Seitz kommt zu dem Ergebnis, dass zwar eine signifikante aber langsame Konvergenz zwischen den westdeutschen Regionen stattfindet. Insbesondere Regionen mit einem hohen Anteil an Humankapital können höhere Wachstumsraten realisieren.

Darüber hinaus untersucht Seitz die drei Regionstypen Stadtregionen, Um-landregionen sowie ländliche Regionen, zwischen denen große Unterschiede be-stehen, wobei Stadtregionen untereinander sowie Umlandregionen untereinander konvergieren. Demgegenüber sind ländliche Regionen sehr heterogen und eine Konvergenz findet hier nur sehr langsam statt. Demnach bilden die ländlichen Regionen keinen Konvergenzclub.

Zudem analysiert Seitz die regionale Angleichung der Lohnquote für verschie-dene Qualifikationsstufen. Er kommt zu dem Schluss, dass insbesondere Löhne für hoch qualifizierte Arbeitskräfte schneller konvergieren als für gering quali-fizierte Arbeitskräfte. Seitz führt dies zum Teil auf die tendenziell höhere Mobili-tät besser qualifizierter Arbeitskräfte zurück.53

Herz und Röger (1995) untersuchen ebenfalls im Rahmen einer Querschnitts-regression die regionale b-Konvergenz der 75 westdeutschen Raumordnungsre-gionen im Zeitraum von 1957 bis 1988. Sie finden klare Hinweise darauf, dass bedingte b-Konvergenz mit einer Geschwindigkeit von 4 Prozent in den unter-suchten Regionen im Betrachtungszeitraum vorliegt. In ihrer Regressionsanaly-se kontrollieren die Autoren für Humankapital, die Anfangsausstattung an Res-sourcen sowie für die Technologie zu Beginn des Betrachtungszeitraums. Das Humankapital messen sie mit dem Anteil der Personen mit Abitur. Um für die Anfangsausstattung mit Ressourcen und des technologischen Niveaus zu kontrol-lieren, konstruieren die Autoren Dummies, indem sie die Regionen hinsichtlich ihres Anfangsniveaus des Pro-Kopf-Einkommens unterteilen und annehmen, dass das technologische Niveau sowie die Ressourcenausstattung positiv die An-fangsunterschiede in den Pro-Kopf-Einkommen beeinflussen. Somit umfasst der

52 Hierzu zählen Landwirtschaft, Energie, Bergbau, Chemie, Eisen und Stahl, Maschinen und Fahrzeuge, Elektro, Holz, Leder und Textil, Nahrung, Bau, Handel, Verkehr, Banken und Ver-sicherungen, sonstige Dienstleistungen und Staat.

53 Vgl. Seitz, Helmut (1995), Konvergenz: Theoretisches Aspekte und empirische Befunde für westdeutsche Regionen, in: Konjunkturpolitik, 41(2), S. 168-198.

Seitz (1995) untersucht zunächst, ob β-Konvergenz des Wachstums der Brutto-wertschöpfung pro Kopf zwischen den 328 westdeutschen Kreisen sowie den 167 Arbeitsmarktregionen von 1980 bis 1990 vorlag. In seiner Regressionsanalyse, die sich auf ein um Humankapital erweitertes Solow-Modell stützt, kontrolliert er für die Industriestruktur (Beschäftigtenanteile in 16 Sektoren)52, das Humanka-pital (Beschäftigte ohne abgeschlossene Berufsausbildung, mit Berufsausbildung und mit FH- bzw. Uni-Abschluss) sowie die Investitionsaktivitäten (Investitionen je Beschäftigter) in den Regionen. Seitz kommt zu dem Ergebnis, dass zwar eine signifikante aber langsame Konvergenz zwischen den westdeutschen Regionen stattfindet. Insbesondere Regionen mit einem hohen Anteil an Humankapital können höhere Wachstumsraten realisieren.

Darüber hinaus untersucht Seitz die drei Regionstypen Stadtregionen, Um-landregionen sowie ländliche Regionen, zwischen denen große Unterschiede be-stehen, wobei Stadtregionen untereinander sowie Umlandregionen untereinander konvergieren. Demgegenüber sind ländliche Regionen sehr heterogen und eine Konvergenz findet hier nur sehr langsam statt. Demnach bilden die ländlichen Regionen keinen Konvergenzclub.

Zudem analysiert Seitz die regionale Angleichung der Lohnquote für verschie-dene Qualifikationsstufen. Er kommt zu dem Schluss, dass insbesondere Löhne für hoch qualifizierte Arbeitskräfte schneller konvergieren als für gering quali-fizierte Arbeitskräfte. Seitz führt dies zum Teil auf die tendenziell höhere Mobili-tät besser qualifizierter Arbeitskräfte zurück.53

Herz und Röger (1995) untersuchen ebenfalls im Rahmen einer Querschnitts-regression die regionale b-Konvergenz der 75 westdeutschen Raumordnungsre-gionen im Zeitraum von 1957 bis 1988. Sie finden klare Hinweise darauf, dass bedingte b-Konvergenz mit einer Geschwindigkeit von 4 Prozent in den unter-suchten Regionen im Betrachtungszeitraum vorliegt. In ihrer Regressionsanaly-se kontrollieren die Autoren für Humankapital, die Anfangsausstattung an Res-sourcen sowie für die Technologie zu Beginn des Betrachtungszeitraums. Das Humankapital messen sie mit dem Anteil der Personen mit Abitur. Um für die Anfangsausstattung mit Ressourcen und des technologischen Niveaus zu kontrol-lieren, konstruieren die Autoren Dummies, indem sie die Regionen hinsichtlich ihres Anfangsniveaus des Pro-Kopf-Einkommens unterteilen und annehmen, dass das technologische Niveau sowie die Ressourcenausstattung positiv die An-fangsunterschiede in den Pro-Kopf-Einkommen beeinflussen. Somit umfasst der

52 Hierzu zählen Landwirtschaft, Energie, Bergbau, Chemie, Eisen und Stahl, Maschinen und Fahrzeuge, Elektro, Holz, Leder und Textil, Nahrung, Bau, Handel, Verkehr, Banken und Ver-sicherungen, sonstige Dienstleistungen und Staat.

53 Vgl. Seitz, Helmut (1995), Konvergenz: Theoretisches Aspekte und empirische Befunde für westdeutsche Regionen, in: Konjunkturpolitik, 41(2), S. 168-198.

erste Dummy 25 Regionen mit niedrigem Pro-Kopf-Einkommen und der zweite Dummy jene Regionen mit mittlerem Pro-Kopf-Einkommen im Jahr 1957. In die-ser Untersuchung ist die Konvergenzgeschwindigkeit im Zeitraum von 1957 bis 1970 höher als von 1970 bis 1988.54

Bohl (1998) kritisiert ebenfalls die Methode der Querschnittsanalyse zur Unter-suchung von absoluter und bedingter b-Konvergenz. Er hingegen untersucht die Konvergenz der deutschen Bundesländer auf der Basis von Panel-Einheitswur-zeltests, einem Ansatz wie ihn bereits Evans und Karras (1996) verwendet haben.

Bohl kommt zu dem Ergebnis, dass eine Einheitswurzel vorliegt und die Daten demnach nicht stationär sind. Somit ist es im Zeitraum von 1960 bis 1994 zu kei-ner Angleichung des realen BIP pro Kopf in den westdeutschen Bundesländern gekommen. Bohl vermutet zudem, dass die Unterschiede im Pro-Kopf-Output auch in Zukunft bestehen werden.55

Buscher, Felder und Steiner (1999) untersuchen in ihrer Arbeit das Wirt-schaftswachstum der westdeutschen Bundesländer von 1970 bis 1996 ebenfalls auf Konvergenz. Die Autoren stellen weder einen Konvergenz- noch einen Di-vergenzprozess fest. Tendenziell konnten im Betrachtungszeitraum zurücklie-gende Länder wie Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein, das Saarland und Nie-dersachsen nicht zu den führenden Bundesländern wie Hamburg und Bremen aufschließen. Gleichwohl zeigten Hessen und Bayern eine überdurchschnittliche Entwicklung. Verlierer dieser Zeit war Nordrhein-Westfalen aufgrund seiner nachteiligen Industriestruktur. Hinsichtlich des Konvergenzprozesses zwischen Ost- und Westdeutschland sind die Autoren skeptisch und glauben nicht, dass es in den nächsten 20 Jahren zu einer Angleichung kommen wird. Die Autoren sind zudem der Meinung, dass die nominalen Konvergenzkriterien zwischen den Mit-gliedstaaten der Europäischen Währungsunion nicht ausreichen, um eine reale Konvergenz zu gewährleisten. Jedoch zeigen die Ergebnisse zur (ausbleibenden) Konvergenz der Bundesländer auch, dass einheitliche Gesetze und Besteuerung sowie ein einheitliches Sozialversicherungssystem keine Garantie dafür sind, dass es zu einer realen Konvergenz zwischen den Staaten der EWU kommt. 56

Einen weiteren Standpunkt nimmt die Arbeit von Kellermann (1998) ein. Sie geht der Frage nach, ob die regionale Konvergenz der Arbeitsproduktivität durch finanzpolitische Eingriffe beeinflusst werden kann. Die Autorin kommt in ihrer Paneldatenanalyse für die westdeutschen Bundesländer im Zeitraum von 1950 bis

54 Vgl. Herz, Bernhard; Röger, Werner (1995), Economic Growth and Convergence in Germany, in: Weltwirtschaftliches Archiv, 131(1), S. 132-143.

55 See Bohl, Martin (1998): Konvergenz westdeutscher Regionen? Neue empirische Ergebnisse auf Basis von Panel-Einheitswurzeltests, in: Konjunkturpolitik, 44(1), S. 82 – 99.

56 Vgl. Buscher, Herbert; Felder, Johannes; Steiner, Viktor (1999), Regional Convergence and Economic Performance. A case study of West German Laender (Center for European Econo-mic Research (ZEW)).

1993 zu dem Ergebnis: „Die Abnahme des Variationskoeffizienten im Zeitablauf zeigt σ-Konvergenz an.“57

Darüber hinaus untersucht sie die b-Konvergenz der Arbeitsproduktivität in der Industrie der westdeutschen Bundesländer mit Hilfe eines Solow Modells, das um öffentliche Inputfaktoren sowie Besteuerung erweitert wurde. Sie findet ebenfalls eine Konvergenzgeschwindigkeit von 2 Prozent von 1970 bis 1993. Ihre Ergebnisse zeigen zudem, dass öffentliche Inputfaktoren einen positiven und Be-steuerung einen negativen Einfluss auf das Wachstum der Arbeitsproduktivität ausüben.58

Funke und Strulik (1999) verwenden sowohl einen Querschnitts- als auch einen Pandeldatenansatz und führen einen Panel-Einheitswurzeltest zur Analyse der Konvergenz durch. Sie finden für den Zeitraum von 1970 bis 1994 zwar bedingte b-Konvergenz für die westdeutschen Bundesländer, aber gleichwohl persistente Unterschiede in den regionalen Steady-States. In ihrer Studie ist abermals Hessen der Gewinner im Konvergenzprozess. Die Autoren merken an, dass der Länder-finanzausgleich, der eigentlich zur Reduzierung regionaler Unterschiede einge-führt wurde, nicht angemessen wirkt. Darüber hinaus prophezeien die Autoren im Hinblick auf die europäische Integration, dass erfolgreiche Cluster zwar über einen langen Zeitraum bestehen werden, aber dass Regionen außerhalb eines sol-chen Clusters wirtschaftlich rückständig bleiben werden.59

Jungmittag (2007) zeigt für den Zeitraum von 1995 bis 2001, dass die herrschen-den Unterschiede hinsichtlich der Pro-Kopf-Einkommen und der Arbeitsproduk-tivität zwischen den Bundesländern auf Unterschiede der totalen Faktorproduk-tivität zurückgeführt werden können. Hierzu benutzt er den outputorientierten Malmquist-Index, um Innovationen und Aufholprozesse im Zeitablauf zu identi-fizieren. Anschließend untersucht Jungmittag mit Hilfe einer Korrelationsanaly-se, inwiefern die unterschiedlichen Wachstumsraten der totalen Faktorprodukti-vität auf Unterschiede hinsichtlich der InnovationsaktiFaktorprodukti-vität sowie der sektoralen Beschäftigungsstruktur zurückgeführt werden können. Die Innovationsaktivitä-ten misst Jungmittag mit Hilfe von Innovationsinputindikatoren wie dem Anteil der F&E-Ausgaben und dem F&E-Personal sowie Innovationsoutputindikatoren

57 Kellermann, Kersten (1998), Die interregionale Konvergenz der Arbeitsproduktivität: eine Analyse unter besonderer Berücksichtigung von öffentlichen Inputfaktoren und des Finanz-ausgleichs, Berlin, S. 98. Kellermann geht jedoch nicht darauf ein, dass der Variationskoeffizi-ent insbesondere bis Mitte der 1960er Jahre sinkt und anschließend bis 1986 zwar schwankt, es aber zu keiner weiteren Konvergenz kommt. Zwischen 1986 und 1988 nimmt der Koeffizient nochmals leicht ab. Doch auch zwischen 1988 und 1993 kann von keiner weiteren Konvergenz gesprochen werden.

58 Vgl. Kellermann (1998).

59 Vgl. Funke, Michael; Strulik, Holger (1999), Regional Growth in West Germany: convergence or divergence?, in: Economic Modelling, 16(4), S. 489-502.

1993 zu dem Ergebnis: „Die Abnahme des Variationskoeffizienten im Zeitablauf zeigt σ-Konvergenz an.“57

Darüber hinaus untersucht sie die b-Konvergenz der Arbeitsproduktivität in der Industrie der westdeutschen Bundesländer mit Hilfe eines Solow Modells, das um öffentliche Inputfaktoren sowie Besteuerung erweitert wurde. Sie findet ebenfalls eine Konvergenzgeschwindigkeit von 2 Prozent von 1970 bis 1993. Ihre Ergebnisse zeigen zudem, dass öffentliche Inputfaktoren einen positiven und Be-steuerung einen negativen Einfluss auf das Wachstum der Arbeitsproduktivität ausüben.58

Funke und Strulik (1999) verwenden sowohl einen Querschnitts- als auch einen Pandeldatenansatz und führen einen Panel-Einheitswurzeltest zur Analyse der Konvergenz durch. Sie finden für den Zeitraum von 1970 bis 1994 zwar bedingte b-Konvergenz für die westdeutschen Bundesländer, aber gleichwohl persistente Unterschiede in den regionalen Steady-States. In ihrer Studie ist abermals Hessen der Gewinner im Konvergenzprozess. Die Autoren merken an, dass der Länder-finanzausgleich, der eigentlich zur Reduzierung regionaler Unterschiede einge-führt wurde, nicht angemessen wirkt. Darüber hinaus prophezeien die Autoren im Hinblick auf die europäische Integration, dass erfolgreiche Cluster zwar über einen langen Zeitraum bestehen werden, aber dass Regionen außerhalb eines sol-chen Clusters wirtschaftlich rückständig bleiben werden.59

Jungmittag (2007) zeigt für den Zeitraum von 1995 bis 2001, dass die herrschen-den Unterschiede hinsichtlich der Pro-Kopf-Einkommen und der Arbeitsproduk-tivität zwischen den Bundesländern auf Unterschiede der totalen Faktorproduk-tivität zurückgeführt werden können. Hierzu benutzt er den outputorientierten Malmquist-Index, um Innovationen und Aufholprozesse im Zeitablauf zu identi-fizieren. Anschließend untersucht Jungmittag mit Hilfe einer Korrelationsanaly-se, inwiefern die unterschiedlichen Wachstumsraten der totalen Faktorprodukti-vität auf Unterschiede hinsichtlich der InnovationsaktiFaktorprodukti-vität sowie der sektoralen Beschäftigungsstruktur zurückgeführt werden können. Die Innovationsaktivitä-ten misst Jungmittag mit Hilfe von Innovationsinputindikatoren wie dem Anteil der F&E-Ausgaben und dem F&E-Personal sowie Innovationsoutputindikatoren

57 Kellermann, Kersten (1998), Die interregionale Konvergenz der Arbeitsproduktivität: eine Analyse unter besonderer Berücksichtigung von öffentlichen Inputfaktoren und des Finanz-ausgleichs, Berlin, S. 98. Kellermann geht jedoch nicht darauf ein, dass der Variationskoeffizi-ent insbesondere bis Mitte der 1960er Jahre sinkt und anschließend bis 1986 zwar schwankt, es aber zu keiner weiteren Konvergenz kommt. Zwischen 1986 und 1988 nimmt der Koeffizient nochmals leicht ab. Doch auch zwischen 1988 und 1993 kann von keiner weiteren Konvergenz gesprochen werden.

58 Vgl. Kellermann (1998).

59 Vgl. Funke, Michael; Strulik, Holger (1999), Regional Growth in West Germany: convergence or divergence?, in: Economic Modelling, 16(4), S. 489-502.

wie den Patentanmeldung beim Europäischen Patentamt. Er kommt in seiner Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die Wachstums- und Niveauunterschiede der Pro-Kopf-Einommen und der Arbeitsproduktivität weniger durch Unter-schiede der Kapitalintensität, sondern vielmehr durch Differenzen der totalen Faktorproduktivität hervorgerufen werden, die zu einer weiteren Divergenz der Bundesländer führen können. Zudem scheinen die Wachstumsraten der totalen Faktorproduktivität mit der Innovationsaktivität sowie der Spezialisierung auf technologie- und wissensintensive Sektoren korreliert zu sein.60

Schließlich untersuchen Döring, Blume und Türck (2008) in ihrer Quer-schnittsuntersuchung, ob die Wirtschaftspolitik der Bundesländer tatsächlich für die unterschiedliche wirtschaftliche Leistungskraft der Bundesländer verant-wortlich ist oder ob andere langfristige und wenig beeinflussbare Faktoren grö-ßere Einflusskraft besitzen. Die Autoren kommen zu dem Ergebnis, dass mit 72 Prozent der größte Teil der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit der Bundesländer durch langfristige Faktoren wie die geografische Lage, die Siedlungsstruktur, die Einstellung der Bevölkerung (Sozialkapital) und die Sektoralstruktur erklärt werden und somit auf die Pfadabhängigkeit zurückgeführt werden kann. Folglich bleibt der Wirtschaftspolitik, die meist nur kurz- und mittelfristig ausgerichtet ist, nur ein geringer Einfluss auf den wirtschaftlichen Erfolg der Bundesländer.61

3.4 Zwischenfazit zur empirischen