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2 Die mehrheitliche Skepsis

2  Verwendete Definitionen bei den Gründungsvätern des „narrative approach“

2.2  Richard B. Hays

Richard B. Hays’ The Faith of Jesus Christ geht auf eine Doktorarbeit zurück, welche der Autor unter Willam A. Beardslee (1916–2001) verfasst und 1981 bei der Emory University eingereicht hat.22 Für den Moment soll die Frage beiseite gelassen werden, auf welche Weise Hays’ Arbeit versucht, einen Beitrag zum größeren Rahmen paulinischer Theologie seiner Zeit zu leisten und wie seine narratologischen Überlegungen am Text zur Anwendung kommen (siehe dazu

20 Bei Lim, Sufferings, 17 wird etwa schon im Forschungsbericht deutlich, dass er den bei Wright grundsätzlichen Fokus auf Israel für seinen eigenen „narrative approach“ nicht übernehmen möchte, da er die „story of Jesus“ für primär von Interesse hält.

21 Longenecker, „Narrative Interest,“ 10. Siehe auch ganz ähnlich Longenecker, „Narrative Approach.“

22 Hays, „Introduction,“ xix und xxi. Die Erstauflage erschien 1983. Alle Zitate entstammen der Neuausgabe von 2002 (im Folgenden: Hays, Faith).

unten, Kapitel 15, Abschnitt 2), um stattdessen ganz auf seine Vorstellung von Narrativität zu fokussieren.

Einen ersten Einblick in Hays’ Verständnis der Kategorie der ‚Erzählung‘

bekommt der Leser bereits im einleitenden Kapitel unter der Überschrift „Termi­

nological Clarifications.“23 Derer nimmt Hays zwei vor: Zunächst entscheidet er sich explizit gegen die Verwendung von „myth“ (z. B. gegen Beardslee)24 anstelle von „story“ – obwohl er einräumt, dass man auch einiges zugunsten dieses abge­

lehnten Terminus sagen könnte.25 Während „myth“ zwar einerseits ein belieb­

ter Terminus sei, folge gerade daraus auch, dass es sich in seinem Bedeutungs­

umfang als sehr undeutlich umrissen darstelle.26 „Story“ sei im Vergleich „less connotative and more descriptive.“27 Insbesondere sieht Hays die Gefahr, dass schon die in den neutestamentlichen Äquivalenten (in 1. Tim 4,6 und 2. Tim 4,3–4) mitschwingenden Nuancen, speziell bezüglich des Unhistorischen, das Verständnis beeinträchtigen könnten.28 Dagegen ist das Wort „story“ hinsicht­

lich der „Geschichte“ im Sinn von „history“ unbestimmt.29 Hays Hauptargument ist jedoch, dass unter Literaturwissenschaftlern der „Mythos“ (im Gegensatz zur

„Fiktion“) eine Legitimation einer statischen Daseinsordnung bezeichne und damit diese Bezeichnung implizit ausschließe, dass das paulinische Evangelium als „an agent of change“ beschrieben werden könnte.30 Ähnlich würde im Diskurs um strukturalistische Analysen die „mythic/mythical structure“ herangezogen, um eine Tiefenstruktur zu bezeichnen, welche narrativen Texten zugrunde liege und diese generiere.31 Ihr Aufzeigen erfordere eine De­Chronologisierung – was gerade dem Gegenteil des Anliegens Hays’ gleichkommen würde.32 Schlussend­

lich verweist Hays auf Aristoteles, Poet. 1450a, welcher μῦθος definiert als die Anordnung der Ereignisse und damit lediglich auf einen Unteraspekt dessen ver­

weist, was Hays in Bezug auf Paulus interessiert.33

Nachdem Hays seine Begrifflichkeit gegenüber dem „Mythos“ abgegrenzt hat, differenziert er innerhalb des Komplexes „story“ und „narrative.“ Bei Hays bezieht

23 Hays, Faith, 15.

24 Siehe Beardslee, „Narrative Form.“

25 Hays, Faith, 15.

26 Hays, Faith, 15.

27 Hays, Faith, 15.

28 Hays, Faith, 15–16.

29 Siehe hierzu auch Hays, Faith, 21.

30 Hays, Faith, 16–17.

31 Hays, Faith, 17 mit Verweis auf Lévi­Strauss, „Structural Study,“ 206–231 und Daniel Patte, Structural Exegesis, 53–83.

32 Hays, Faith, 17–18.

33 Hays, Faith, 18.

sich das Lexem „narrative“ nur auf explizit artikulierte „narrations,“ also „perfor­

mances,“ wie es etwa das Lukasevangelium oder der Philipperhymnus seien. Das Wort „story“ hingegen müsse sich nicht auf einen tatsächlich erzählten Text bezie­

hen, sondern könne auch „the ordered series of events which forms the basis for various possible narrations“ meinen.34 Hays knüpft damit an eine Bedeutung an, die das Oxford English Dictionary anbietet: ‚A recital of events that have or are alleged to have happened; a series of events that are or might be narrated.‘35 Hays betont vor allem den zweiten Teil, indem er bezüglich der Definition anmerkt: „Note that

… it points fundamentally to the sequence of events which underlies the recital.“36 Da es vom letztgenannten Wort, „story,“ kein abgeleitetes Adjektiv gebe, müsse man etwas als „narrative“ (d. h. wie im Deutschen „narrativ“) beschrei­

ben, wenn man sagen wolle, es hätte die Form oder den Charakter einer „story.“37 Er fasst zusammen:

Paul’s gospel is a story, and it has a narrative structure, but it is not a narrative except when it is actually narrated, as in Phil 2:6–11.

Da das Wort „story“ sich sowohl auf den Bericht einer Sache als auch auf diese berichtete Sache selbst beziehen kann, scheint es Hays besonders gut geeignet im Hinblick auf Paulus, der in Bezug auf sein Evangelium „no separation between sense and reference“ gemacht habe, also davon ausgegangen sei, dass die in seiner Geschichte beschriebenen Ereignisse real seien und nicht nur das Produkt literarischer Vorstellungskraft.38

2.3 N. T. Wright

Die Kategorie der „story“ bei Wright wird in der Regel mit seinen methodologi­

schen Vorüberlegungen im ersten Band seiner neutestamentlichen Theologie in Verbindung gebracht.39 (Siehe dazu unten, Kapitel 15, Abschnitt 3.) Die Kategorie der ‚Erzählung‘ ergibt sich jedoch nicht erst aus Wrights theoretischem Ansatz der Weltbildanalyse. Schon zuvor formuliert Wright in The Climax of the Covenant spezifisch auf Paulus gemünzt von einer sinnstiftenden „narrative substructure“

34 Hays, Faith, 18.

35 Hays, Faith, 18.

36 Hays, Faith, 18.

37 Hays, Faith, 18–19.

38 Hays, Faith, 19.

39 Vgl. etwa Lim, Sufferings, 17.

der Theologie des Apostels.40 Im selben Band führt er in direkter Aufnahme der Arbeit Hays’ (welche als „model“ bezeichnet wird),41 eine Greimas’sche Aktan­

tenanalyse von Röm 8,3–4 durch.42 Worum es sich bei einer Erzählung über­

haupt handelt und ob der untersuchte Text diesen Kriterien entspricht, wird nicht erwogen. Die eigentliche implizite Anfrage an sein Vorgehen sieht Wright vielmehr im konkreten Instrument der Aktantenanalyse und es ist folglich auch dieser Aspekt, den er zu verteidigen sucht.43

Im ein Jahr später publizierten The New Testament and the People of God begegnen „stories“ zunächst als „one of the most basic modes of life“44 und davon ausgehend in den erkenntnistheoretischen Überlegungen Wrights.45 Das Konzept der ‚story‘ ist jedoch für Wright offensichtlich nicht nur auf dieser abs­

trakten Ebene angesiedelt, sondern schließt auch „stories“ im Alltagsverständnis mit ein. So verweist er konkret auf „foundation myths,“ als deutliches Ausdrucks­

mittel eines „world view.“46 Ebenso lasse sich im Hinblick auf Kinderbücher und Unterhaltungsliteratur sinnvoll von „stories“ reden:

Stories, never unpopular with children and those who read purely for pleasure, have … become fashionable of late also among scholars, not least in the biblical studies guild.47 Gleichgesetzt werden diese Produkte des Literaturbetriebs mit „stories“ hier zwar nicht, doch an anderen Stellen wird deutlich, dass Wright kein Problem damit hat, auch das Geäußerte selbst als „story“ zu bezeichnen, wie etwa in der Rede von „human beings tell[ing] stories.“48 Die „stories“ sind aber auch dadurch charakterisiert, dass sie einen bestimmten Gehalt („structures, plots and cha­

racter“)49 und eine bestimmte Präsentation dieses Inhaltes aufweisen („They use various rhetorical techniques, which include mode of narration …, irony, conflict,

40 Wright, Climax, 6.

41 Wright, Climax, 204.

42 Wright, Climax, 204–214.

43 Wright, Climax, 204: „I do not claim, any more than Hays does, that these methods are all­

embracing – that, for instance, all narratives can fruitfully be submitted to such analysis.“ Dass Röm 8,3–4 zu dieser Kategorie der „all narratives“ gehört, scheint dem Autor demgegenüber wohl unstrittig.

44 Wright, New Testament, 38.

45 Wright, New Testament, 38–44.

46 Wright, New Testament, 38.

47 Wright, New Testament, 39.

48 Wright, New Testament, 40. Hervorhebung nicht im Original. Siehe auch den Kommentar zur

„story­form“ bei Wright, New Testament, 39.

49 Wright, New Testament, 39.

different narrative patterns such as ‚framing,‘ and so forth“).50 Eine Differenzie­

rung zwischen „narrative“ als dem Produkt des Erzählens und „story“ als dessen Gehalt, wie sie Hays vornimmt, begegnet uns bei Wright nicht. Die beiden Aus­

drücke sind bei ihm vielmehr austauschbar.51

Die Entscheidung des Übersetzers von The New Testament and the People of God, „stories“ nicht einfach mit „Geschichten“ oder „Erzählungen“ zu übersetzen, ist eine der grundsätzlichen Pro-bleme der deutschen Ausgabe (weshalb hier auch mit der englische Originalausgabe gearbeitet wird).52 Sie wird damit begründet, dass das deutsche Wort „Geschichte“ für den englischen Aus-druck „history“ reserviert werde. Aus übersetzungstheoretischer und semantischer Sicht ergibt diese Erläuterung jedoch wenig Sinn, denn sie setzt ja selbst voraus, dass wir Deutschen das Wort „Geschichte“ unterschiedlich verwenden können und dabei im Regelfall anscheinend völ-lig selbstverständlich in der Lage sind, zwischen zwei Kategorien ‚Geschichte1‘ und ‚Geschich-te2‘ zu unterscheiden.53 In den allermeisten Fällen wäre dies auch bei einer Übersetzung des Werkes von Wright, die „story“ immer mit „Geschichte“ übersetzen würde, der Fall. Vergleiche etwa: „Alle Erkenntnis entwickelt sich durch das Erzählen neuer Storys.“54 Plural des Substantivs und das verwendete Verb würden hier keinen Zweifel daran lassen, was gemeint ist, selbst wenn es hieße: „Alle Erkenntnis entwickelt sich durch das Erzählen neuer Geschichten.“ Wollte man dennoch auf „Geschichte“ als Äquivalent für „story“ verzichten, so wäre die klar auf der Hand liegende Lösung, auch hier von einer „Erzählung“ zu sprechen, auch wenn „der Begriff ‚Erzäh-lung‘ den Begriff narrative wiedergibt.“55 Derartige Phänomene sind beim Übersetzen schlicht unvermeidbar – und im Fall von Synonymen in der Ursprungssprache auch vollkommen unprob-lematisch. Wie viel schlechter demgegenüber die Lösung abschneidet, „story“ in der deutschen Ausgabe einfach beizubehalten, zeigt sich auch daran, dass der Übersetzer sogleich dazu ge-nötigt ist, klarzustellen, dass diese Kategorie von Wright nicht „abwertend“ verwendet würde – eben mit den für das Deutsche typischen Konnotationen dieses Anglizismus!56 Durch diese fa-tale Entscheidung im Übersetzungsprozess wird also lediglich verschleiert, was Behrens selbst

„eine zentrale erkenntnistheoretische und hermeneutische Kategorie“ bei Wright nennt.57 Sie bekommt auf diese Weise das Mäntelchen des innovativen Fachterminus übergeworfen und wird dem intuitiven Zugang entzogen. Leser/-innen muss das verwirrt zurücklassen, zumal ihnen das

50 Wright, New Testament, 39.

51 Siehe für eine explizite Äußerung hierzu etwa Wright, Faithfulness, 462: „Before going any further, it may be as well to pause and remind ourselves what exactly we are talking about in all this discussion of ‚story‘ and ‚narrative.‘ (I, like many others, use these two terms interchange­

ably.)“

52 Wright, Neue Testament, 16, Fußnote 7.

53 Zu den Anführungszeichen siehe unten, Kapitel 3, Abschnitt 2.

54 Wright, Neue Testament, 155.

55 Wright, Neue Testament, 16, Fußnote 7.

56 Siehe dazu Behrens’ Anmerkung in Wright, Christ, 10, Fußnote 1: „… abwertend … wie z. B. in

‚Erzähl doch keine Story‘ …“!

57 Wright, Neue Testament, 16, Fußnote 7.

englische „narrative“ ja ganz unauffällig als „Erzählung“ begegnet (was die Frage aufwirft, ob damit wohl keine zentrale erkenntnistheoretische und hermeneutische Kategorie gemeint sei).

Neben einer solchen Analyse von „how stories work … in themselves“ kann laut Wright auch ihre Funktionsweise „in relation to other stories“ untersucht werden.58 Es ist vermutlich dieser recht breit entfaltete Fokus auf der Verhältnisbestimmung verschiedener Entitäten derselben Kategorie, die dazu führt, dass Wright kein großes Bedürfnis verspürt, seine „story“ gegenüber anderen Kategorien abzugren­

zen.59 Eine Ausnahme stellt folgende Anmerkung in einer Fußnote dar:60

Even those writings whose form is not that of Story [sic] tell stories nonetheless: the Qumran commentaries on scripture tell the story of the community, its origins, struggles and destiny, under the medium of detailed pesher exegesis.

Damit sinnvoll davon die Rede sein kann, dass ein „Schriftstück“ eine „Geschichte erzählt,“ scheint also vor allem Bedingung zu sein, dass es Ereignisse zum Gegen­

stand hat.

Während Wrights Konzept des Ereignisses durchaus theoretische Tiefe auf­

weist,61 legt er leider nicht explizit dar, ob sich darin die notwendigen Bedingun­

gen für das Vorhandensein einer „story“ schon erschöpfen. Vielmehr knüpft die spätere Diskussion im Buch direkt mit der Frage nach dem angebrachten analyti­

schen Werkzeug an.62 Man könnte jedoch argumentieren, dass Wright im Kontext der Diskussion der Bildung und Prüfung von Hypothesen durchaus auch grund­

legendere Aussagen zum Wesen von Erzählungen macht.63 Das den Erkenntnis­

fortschritt ermöglichende Aufwerfen neuer Fragen wird darauf zurückgeführt, dass „one’s present story … in some way either puzzling or incomplete“ sei.64 Auf dieser Grundlage werden dann kausale Beziehungen zu hypothetischen vor­

ausgehenden Ereignissen hergestellt und auf diese Weise „explanatory stories“

58 Wright, New Testament, 39.

59 Wenn Wright, New Testament, 77 betont, dass es falsch wäre, anzunehmen, die von Jesus erzählten Geschichten seien „mere illustrations of truths that could in principle have been arti­

culated in a purer, more abstract form,“ dann macht er damit klar, dass es auch grundsätzliche nicht-narrative Ausdrucksmöglichkeiten gibt.

60 Wright, New Testament, 39.

61 Vgl.  Wright, New Testament, 42–44 zur Bestimmtheit von Ereignissen durch Erzählungen mit Verweis auf MacIntyre, After Virtue. Vgl. dazu aktuell etwa Köppe und Kindt, Erzähltheorie, 49–50.

62 Wright, New Testament, 69–77 zur von ihm so genannten „narrative structure of stories,“ der er mit Greimas’ Aktantenanalyse nachgehen möchte.

63 Wright, New Testament, 42–43.

64 Wright, New Testament, 42.

gebildet und geprüft.65 Auch wenn das im Hinblick auf Erzählungen im Allge­

meinen nicht ausgeführt wird, scheint hier doch zumindest impliziert, dass eine mit gutem Recht so genannte „Erzählung“ von mehr als einem Ereignis handelt (da die Erzählung sonst unvollständig wäre) und diese Ereignisse sinnhaft ver-knüpft sein müssen (weil die Erzähluing sonst rätselhaft bliebe). Auch in späte­

ren Bemerkungen scheinen diese Voraussetzungen durchzuscheinen, etwa wenn Wright Röm 11,36 und 1. Kor 8,6 paraphrasiert („From him and through him and to him are all things“) und kommentiert:66

By itself this is a statement, not a narrative. The creator God makes a world, the world belongs to him: that isn’t a story, any more than „the cat sat on the mat“ is a story. For a story, a narrative, something has to challenge the equilibrium of the original statement:

„the mat caught fire,“ or „up came a mouse and tweaked its tail.“

Expliziteres zum Wesen der „story“ erfahren wir, wenn Wright gegen Ende von The New Testament and the People of God überblicksartig auch Paulus unter der Über­

schrift „Stories in Early Christianity“ verhandelt.67 Natürlich weiß Wright, dass Paulus normalerweise nicht unter einer solchen Überschrift diskutiert wird,68 sodass er eine solche Behandlung der paulinischen Briefe zunächst rechtfertigen muss. Zwar verweist Wright später, durchaus auch umfassend, auf Hays,69 doch für den Nachweis, dass es guten Grund für die Annahme gebe, „that his letters will yield a good deal to such investigation,“70 verweist Wright auf Norman E.

Petersens Arbeit Rediscovering Paul.71 An dieser Stelle72 interessiert vor allem, was dessen Ansatz für Wrights Verständnis von Narrativität abwirft.

Wright nimmt Petersens Unterscheidung von „poetischer“ und „referentiel­

ler“ Sequenz auf: Erstere entspricht der Anordnung im Text, letztere entspricht der Ebene der rekonstruierten Ereignisfolge.73 Inwiefern diese mit der tatsächli­

chen Welt übereinstimmt, ist eine weitergehende, an diesem Punkt noch nicht berücksichtigte Frage. Zunächst ist im Hinblick auf die referentielle Sequenz von einer „narrative world of the text“ zu reden.74 Diese Überlegung erlaubt es

65 Wright, New Testament, 43.

66 Wright, Faithfulness, 475.

67 Wright, New Testament, 403–409.

68 Wright, New Testament, 403: „Paul has not often been studied in terms of the stories he tells.“

69 Wright, New Testament, 105.

70 Wright, New Testament, 403.

71 Petersen, Rediscovering Paul.

72 Für eine umfassendere Bewertung des Beitrags von Petersen, Rediscovering Paul siehe unten, Kapitel 12, Abschnitt 5.

73 Wright, New Testament, 404.

74 Wright, New Testament, 404.

Wright, die Frage nach der umfassenderen „narrative world“ des Paulus aufzu­

werfen.75 Petersen ist daher insofern für Wright wichtig, als er es ihm erlaubt, auf­

grund von die Entstehungsgeschichte des Briefes umschließenden Ereignissen von „stories“ im Hinblick auf Paulus zu sprechen.76 Von Bedeutung ist hier vor allem, dass Wright auf diese Weise die Ausdrucksweise übernimmt, wonach ein Brief eine „story“ hat.77 Insofern können für Wright Brieflichkeit und Narrativität natürlich auch keine sich ausschließenden Konzepte sein. Vielmehr ist jeder Brief mindestens in seinen Entstehungskontext – jedoch nach Wright eben auch in viel umfassendere Ereigniskomplexe – eingebunden, sodass in diesem Sinn bei der Beschäftigung mit einem Brief – einem historischen Artefakt – eigentlich immer von einer Erzählung gesprochen werden kann.