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Neportorium der Tageschronik

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 32-37)

fremder Confessionen an das General.Cynsistorium 53 Per-sonen männl. und 48 PerPer-sonen weiblichen Geschlechts von der Lutherischen zur orthodor-Griechischcn Kircheübergetrtten.

R i g a , d. 42. Januar. Am 6. d. M . wurde auf der Düna, gegenüber der Wasserpforte, das Fest der h e i l i g e n 3 K ö n i g e feierlich begangen. Se. Eminenz der hochwürdige -Bischof Philaret, assistirt von der übrigen Geistlichkeit der rechtgläubigen Kirche, begab sich von der Kathedrale, woselbst sich Se. Erc. der Her» General-Gouverneur, gefolgt von der hiesigen Generalität, den Stabs, und Oberofficieren, anderen Autoritäten und einer unzählbaren Menge Menschen, eingefunden hatte, um sich dem Zuge anzuschließen, nach dem Flusse. Der Zug be-wegte sich, voran die beschöfliche Capelle, beschlossen von dem Milltair-Musikcorps u. der Kirchenparade von der Citadclle durch eine aus Fichtenbäumen gebildete, bis auf den Fluß führende Allee zu dem Orte der Feier, woselbst Se. Eminenz der Herr Bischof das 'I'o U«um hielt und den Segen gab, während dessen Kanonenschüsse gelöst wurden, worauf der Zug zurückkehrte und die Militair-Musik einfiel. (Nig. Ztg.) R i g a . Nachträglich vom Decembcr ist zu berichten, baß in Veranlassung des veränderten Postcnlaufs mit Ge-nehmigung des Naths von Seiten des Wettgerichts fol-gende, die B ö r s e n - O r d n u n g betreffenden, Veränderun-gen bestimmt sind: 4) die Makler haben sich erst um 3H Uhr zur N o t i r u n g der Fonds- und Wechsel-Course in ihre Hammer zu begeben, nachdem vom Börsen-Diener zum 4. Male mit der Börsen-Glocke geläutet ist, hierauf aber um 3^ Uhr nachdem 2, Lauten d i e N e g u l i r u n g der Maaren- und Fonds-Course zu besorgen; 2) sodann soll die Börse unverzüglich geschlossen werden. — Wegen des bevorstehenden Nathhauöbaues sollen die Versamm-lungen der Börsen-Kaufmannschaft nach dem Gebäude der großen Gilde verlegt werden, dessen Umbau fürs, Erste noch unterblieben ist. —

R i g a . Zum Belgischen Consul in Riga ist statt des bisherigen, jetzigen Schiffs- und Handlungsmaklers Bern-hard Kleberg von der Königlich-Belgischen Negierung er-nannt worden der dortige Kaufmann Heinr. Dan. Nucker.

V o l d e r a a , d. 40. Januar. Der seit dem 8. d. M -eingetretene starke Frost hat das bis hiezu noch offen ge-wesene Fahrwasser im Seegatt mit einer feststehenden Eis-fläche bedeckt; weiter in die See hinaus und auf der hie-sigen Nheede werben große Eisplatten treiben gesehen, zwischen welch?« hin und wieder noch einige Wasserflächen bemerkt worden. Nach einer officiellen Anzeige des Lootsen.

Commandeurs ist heute, so weit das Auge reicht, Alles mit Eis bedeckt. Eine Spazierfahrt nach der Insel Nunoe auf dem Eise wäre also zeitgemäß.

D o r p a t d. 47. Januar. I n dem Concerte, welches Herr W e n d t am 44. d. M . im Saale der dies. Ncssource veranstaltete, zeigte sich derselbe als ein äußerst solider Klavierspieler, welcher durch vollendete Beherrschung der Technik, mit Vermeidung aller esoterischer Schwulst im Spiel, als Mißbrauch des Pcdalcs, glissirter Anschlag u.

s. w. einen sehr angenehmen Eindruck hinterließ. Aus einem Lande (ver Lausitz) gebürtig, wo Beethovens Genius fast in jeder Hütte geistige Auffassung u. technisches Verständniß findet, muß denn auch als der Glanzpunkt seiner Leistungen die große 6 - ü u r Sonate Beethovens op. 33 bezeichnet werden, deren Vortrag bei seiner vorzüglich schön ent-wickelten linken Hand gerade die gesunde Kernhaftigkeit seines Spieles erfreulich bekundete und die größte' Aner-kennung sich erwarb. Auch als Componist zeigte er ein erfreuliches Talent, insbesondere durch eine selten zur An-hörung kommende freie Phantasie, wo er durch drei gege.

bene heterogene. Themata, aus Lucia di Lammermoor, l?»mnl Symphonie von Beethoven, und Iägcrchor-aus dem Freischütz, ein liebliches Tonbild zusammenreihte, u»td in welchem Zartheit des Vortrages, und accmnulirt ange-wandte Technik, trotz des mangelhaften Instrumentes, ihm besonderen Beifall erwarb.

D o r p a t , d. l 8 . Januar. Zum Achten des H u l f -v er eins werden im Hörsaale des Gymnasiums Vorträge gehalten werden, die morgen beginnen; außerdem wird ein Concert durch Hrn. Brenner im Hörsaale der Universität veranstaltet werden, am 24. d. M . ; nebe« andern Musik, stücken wird, um einem allgemein geäußerten Verlangen nachzukommen, die „Walpurgisnacht" von F. Mendelssohn wiederholt werden. — Die übliche Verlooslmg zum Veßten des Alcrander-Asyls wird auch in diesem Jahre statthaben.

I n Folge der., bei der Erfüllung des Allerhöchsten Willens r ü M M c h der W a h l von G l i e d e r n a u s d e r Z a h l der R e c h t g l ä u b i g e n i n d i e V a u e r g e r l c h t e deS Livländ. Gouvernements, entstandenen Fragen, haben der Herr und Kaiser, nach vorgängig stattgehabter Veprü-fung der besagten Fragen in dem besonder» Comito zur Negulirung der geistlichen Verhältnisse rechtgläubiger Eon, fession in Livland, im Dccember v. I . Allerhöchst zu bo-. fehlen geruht, als temporäre Ergänzungen zu dem gegen«

wältig geltenden Gesetz: t ) Den Gemeindegerichten ist aufzutragen, unverzüglich Listen der zur rechtgläubigen Kirch? übergetretenen Bauern zusammen zu stellen, diese Listen den Geistlichen der betreffenden rechtgläubigen Pfarr-bezirke zur Prüfung zu communiciren, u. unter gemeinschaft-licher Unterschrift der Geistlichen und des Gemeindegcrichts den Kirchspielsgerichten kurze Verschlage, in denen die An-zahl der rechtgläubigen und andersgläubigen Seelen männ-lichen Geschlechts in jeder Baucrgememde in allgemeinen Summeu anzugeben ist, vorzustellen. Die gedachten Ver-schlage siud in zwei Eremplaren vorzustellen: eu'ns muß vom Kirchspiclörichtcr dem Ober-Curatormm, das andere dem Kreisgericht übcrfandt, zugleich aber im Kirchspiels-gerichte eine beglaubigte Abschnft von diesem Exemplar zurückbehalten werden. Die Ver chläge siud in den orts-gebräuchlichen Sprachen zusammenzustellen, dabei aber die Kirchspielsgerichtc zu verpflichten, dem, dem Ober-Cura<

lorium vorzustellenden Eremplare eine beglaubigte Ueber-setzung beizulegen. 2) Am Schlüsse eines jeden Jahres siud neue Listen und, entsprechend denselben, ncue Verschlage zusammenzustellen. 3) I n jeder Bauergcmeiude, wo ein Viertel Rechtgläubige sind, ist aus der Zahl dieser ein Beisitzer und ein Gehilfe, oder Substitut, iu das Gemeinde-gericht zu wählen; in Vauergemeinden, wo die Hälfte oder mehr Rechtgläubige sind, ist aus diesen außerdem auchdcr Vor-sitzer des Gemeindegerichts zu wählen. Die Beobachtung, dieser Regeln istberVerantwortlichkeit der Gutsverwaltungen,welchc die Wahlen bestätigen, unter Aufsicht des Kirchspielsgerichts aufzuerlegen. 4) Wenn der vierte Theil sämmtlicher, unter der Jurisdiktion des Kirchspielsgerichts stehcuder, Bauern zur rechtgläubigen Kirche gehört, so muß,in diesem Gericht ein Beisitzer und ein Substitut aus der Zahl der Recht«

gläubigen sein, wenn aber mehre Gemeinden mit einem Viertel Rechtgläubige da sind, so ist aus ihnen ein Bei-sitzer zu wählen; wenn jedoch die. Anzahl solcher Gemein, den die Hälfte und mehr beträgt, so sind aus ihnen- zwei Beisitzer zu wählen. Wenn in zwei Lutherischen Kirchspie«

len e i n e s Bezirks zu einem Viertel Rechtgläubige sind, so ist darauf zu sehen, daß ein Beisitzer aus demjenigen Kirch-spiel, in welchem die Anzahl der Rechtgläubigen verglei-chungsweisc beträchtlicher ist, der Substjlut aber aus dem andern Kirchspiel gewählt werde. Wenn im Bezirk des Kirchspiclsgcrichts die Hälfte oder mehr Rechtgläubige sind, so siud aus ihnen zwei Beisitzer nnd zwei Substitute zu

wählen. 6) Die Anzahl der Beisitzer im Gemeinde- und Kirchspielsgericht verbleibt auf der bisherigen Grundlage.

6) Die Wahl der rechtgläubigen Beisitzer und Substitulen ist, in Ermangelung rechtgläubiger Kirchen-Vorsteher, unter der Leitung des Kirchspielsrichters zu bewerkstelligen; jedoch wird dem General-Gouverneur das Recht zugestanden, die Aufsicht über die rechtmäßige Vornahme der Wahlen, an denjenigen Orten, wo er solches für nöthig erachtet, den in Livland vorhandenen Kreis-Fiscalen; oder, falls dieses unmöglich ist, anderen Amtspersonen aufzuerlegen. 7) B e i der Einsammluug der Stimmen bei den Wahlen sind die Rechtgläubigen nicht von den Andersgläubigen abzusondern;

wenn jedoch auf Grundlage der obangcgebcnen Regeln die Wahl durchaus euf einen Rechtgläubigen fallen muß, so sind die Wähler vorher davon in Kcnntniß zu setzen. 8) Die ersten Wahlen der rechtgläubigen Beisitzer sind im ge, wohnlichen Termin, d. b. im Anfange des Jahres 1347, vorzunehmen. 9 ) Die Wahlen der Beisitzer und Substi, tuten für die Gemeinde, und Kirchspielsgerichte für jedes Tricnnium sind in den im Gesetz bestimmten Terminen zu bewerkstelligen. 40) Bei der Wahl der Snbstituten der Gemcindcgerichte gilt die Regel, daß jedes rechtgläubige Glied ebenfalls einen Rechtgläubigen zum Substituten baben muß. — Solcher mittelst Antrags s r . Erc. des Hrn. Gene-rql«Gouverneurs v. 42. Deeember v. I . der livländ. Gou-vernements-Regierung eröffnete Allerhöchste Befehl ist von Letzterer durch Patent v. 9. Januar e. Spc. Nc. t be-kannt gemacht worden, mit dem Hinzufügen, daß diese als temporairc Ergänzung zu dem gegenwärtig geltenden Geset) erlassenen Bestimmungen bei den im Beginn dieses Jahres vorzunehmenden Wahlen der Glieder der Kirchspiels- und Gemeinde«Gerichte in allen ihren Punkten in Ausführung zu bringen, im Uebrigen aber die Vorschriften der Allerhöchst bestätigten Livl. Vauer-Verorduuug von t 8 I 9 hinsichtlich der Wahlen überhaupt zur Richtschnur zu nehmen sein werden.

G s t h l a n d

35eval, d. t ^ . Januar. Die Häuser der Revalschen T h c a t e r - A c t i e n - G e s e l l s c h a f t nebst Appertinenticu, namentlich nebst dem in zweien dieser Häuser befindlichen Theater und dem der ÄctielvGesellschaft gehörigen I u v c n , tarium dieser letzteren, sollen am t l i . April d. I . öffentlich verkauft werden. — Die zur Concursmasse des Grafen Carl Manntcuffel gehörige Theaterbibliothck und Tbeater-garderobe werden aus freier Hand verkauft. — Morgen giebt Hr. Pianist August M a h l e r fein Abschieds-Concert.

E u r l a n d.

M i t a u , den ltt. Januar Am 92. December v-I . ereignete sich in G o l d i n g e n folgender merkwürdiger Fall. M a n fand daselbst in der kleinen Thcatcrstrahe eine Ebräerm, M e r r e , die Frau des auf der Schloßfreiheit wohnhaften Ebräers lItzig Israel Kahn, todt auf dem Straßenpflaster liegen. Bei näherer Untersuchung über-zeugte man sich, daß sie durch einen Schuß getödtet worden, und dieser Umstand erschien um desto unbegreiflicher, als in der Nachbarschaft, niemand einen Schuß gehört haben wollte. Die sonderbarsten Gerüchte durchliefen die Stadt über den so unvermutheten u- gewaltsamen Tod der armen Jüdin Merre. — Doch während noch manche ihre Glossen über die Begebenheit machten, zeigte der in Goldiugcn wohnende Herr Generale Lieutenant George B a r o n S a ß — zu dem die Tagesneuigkeit ebenfalls gedrungen war, — der Stadt-Polizei an: „daß er an demselben Tage von einer Elcnnjagd zurückkehrend durch die Windausche Straße in die Stadt gefahren. Als er nun jenen Thcil derselben erreicht, wo auf beiden Seiten kcine Häuser sondern nur Gärten sich befinden, und in dem Augenblick

seine Jagdflinte, die im Schlitten rechts a/legcn, — der größercu Bequemlichkeit wegen auf die linke Seite placiren wollen, —' l^bc das mutln'ge Pferd einen Seitensprung gemacht, und in diesem Moment habe sich die mit einer Hügel geladene u. eine schräge Richtung erhalten babente Alinte, plöylich entladen, — der Schuß sei dem Körper des Generalen so nahe vorübergegangen, daß er ihn bald gestreift hätte, die Kngel aber müsse in den nahen Plankm-Zaun des Gemüsc-Garlens a/f.chren sein." — Nach dieser von dem Herr'' General v. Saß erbaltclien Anzeige, schritt die Stadtobtigkeit sogleich zur Vesichtiguug der Loyalitäten, auf welchen d>e Flinte sich entladen hat.e ui:d es ergab sich:

daß die P^s.kugel den Plmikcn^ann drei F»ß über der Erde durchschlagen, 'den 70 Schritte breiten Gemüse-Garten durchflogen, und den Pl.iuken;auu der jenseits des Gemüse-Gartens gelegen, ebenfalls durchbrochen, und in ihrem Fluge die kleine Theatc^straße, deren Horizont etwas tiefer liegt, durchstrichen, und endlich rie aime I l ' t t i n Merre, die zufällig in /euer Straße gegangen, unterhalb des Win-kels der rechten Kinnlade getroffen, ihr in den Hale ge-drungen und das Nückgrad im Nacken so lädirt, daß die Merre wahrscheinlich obne einen Echmcrz empfunden zu haben, plötzlich todt niedergefallen fein mag.

66.

M i r a « , den 14. J a n . I n Folge de5 kürzlich pnblicirten Verbots, wornach rie ftolni chen 30« und 4 3 K o -pekenstückc nn't dem nächsten M a i außer Eours kommen sollen, wurde in diesen Tagen hier allgemein, auch die Annahme der polnischen 73-Kopenstücke, ja sogar dersel-ben Mün;e- russischen Gepräges verweigert. Dies hat das hiesige Poli;eiamt veranlaßt, die fortwährende G ü l -tigkeit dieser letzten, Münzfortcn durch Trommelschlag be-kannt machen zu lassen.

M i t a u , den 1 i . Januar. Um dem schlechten Zu<

stände des doblen sehen W e g e s , auf dem Stadtgebiete M'taus bis zur Stadtböfschen Allee, abzuhelfen,. hat der hiesige Hr. Polizcimeister Maz'or E l nst v. K o r ff, da weder ci»e radicale Geu,eral-3?cvl?ratnr dieses Wege^, noch die Anlage einer ^roiettirten Ehanssee in balriger Aufsicht steht,

— alle Gutsbesitzer und Starter Curlands, die diesen Weg fahren müssen, durch das curländ. Anus« u n d ' I m c l l . B l . aufgefordert, freiwillige Vciiräge ;nr Ausbesserung desselben ihm zu;use>»den. I n . ein paar Jahren hofft man diesen granzenlos vernachlässigten Weg in gehörigen Stand zu sepen. Der Hr. Gouvern.-Nem'sor Ratsch übernimmt liefe Reparatur mit Hülfe eiues Quartieraufschero und Wacht-meisters zu leiten.

M i r a « , d. 13. J a n . Vor 14 Tagen wurde beim hiesigen Ctadtmagistrate abermals ein D i e b s t a h l von über 2600 Nub. S . verilbt (bekanntlich wurden vor an-derthalb Jahren gegen 4400 Nnb. S . Depositengelder aus dem hiesigen Magistrate entwandt, die nicht ermittelt wer-den konnten). Dieser in kurzem Zwischenräume wieder-holte freche Diebstahl hat hier eine augenblickliche Aufre-gung und mancherlei Verdacbläußerungen veranlaßt, in Folge deren auch mehrere Verhaftungen vorgenommen sind, aber bisher ohne Erfolg.

V t i t a u , d. 46. J a n . Ein aus Preußen gebürtiger T a s c h e n s p i e l e r , Namens Andreas E h r l i c h , der weise Reisen in mchreie Weltthcile unternommen, das heil'ge Grab besucht hat und darüber ein aus Jerusalem datirtes Zsngnih des Guardians vom 6. J u l i 1844 besitzt — gab hier in diesen Tagen Vorstellungen « !a Booco, die in den geselligen Zirkeln, wo sie stattfanden, mit großem Bei-fall gesehen wurden und die Fertigkeit des Künstlers wundern ließen, der sich dabei gar keiner Apparate be-dient und daher Vosco den Künstlerruf streitig macht. AllVs Dampf? Dennoch griff ich bei meiner Entfernung von ihm j

mechanisch i n meine Taschen, um nach meinen, ohnehin

kleinen Nest von Münze und meinem Schnupftuch zu füh-len, die ich mir wcggehert befürchten mußte.

M i t , , , , . Von dem curländ. evangcl.-lutherischen Cousiilon'llm werden am 20. J u n i die 'llttheile in t t Ehescheidungssachcn curländ. Väuermnen oder Stadt-einwohnerinnen wider ihre zu Rekruten abgegebenen oder nach Sibirien dcvonirten Männer (resp. 8 und 3) pu-blu«rt werden. —

L i b a u , d. <ü. J a n . Am 7. d. M . ward hier die h ö h e r e Töchterschule durch einen feierliche« Act ge, weiht und eröffnet, wobei die Herren: Pastor Kienitz, Schul-inspector i!cssew und Cottegicn-Assessor Tanner Neben hiel-ten. Als Impecton'n dieser Schule ist die verwittwete Doctorin Neichwald, geborene Kienitz, alö Lchrerionen die Fräulein Harmsen und Nottermnüd erwählt; als Hülfolch-rer fungilen die Herren Collegien,Assessor Tanner, Pastor Nottermund und Collegien-Sccretair Estrambin. Die Zahl der Schülcrinnen war bei Eröffnung der Schule 36. — Das vor etwa 4 I ihren zn dieser Schule lauf der Stelle der früheren Stadttöchtcrschulc, deren Gebäude vor etwa 8N Jahre» das Nachbaus einnahm) erbaute steinerne Gebällde ist stattlich uüd wohnlich und entspricht ganz seinen Erforder-nissen. — Vor et,va W Jahren wurden hier die Schulen ganz umgewandelt: die frühere Stadtschule wurde Kreis-lchule, und außerdem entstanden 2 Elementar-Schulen und die erste Sladttöchterschule. An letzterer Schule waren anfangs sämmtliche damalige Kreislehrer wirksam; als diese aber damit aufhörten, die beiden alten Lehrerinnen schwach wurden, kam die Schule sehr herunter und konnte nicht wieder herausgebracht werden, selbst als sie nachdem Ableben der alten Lehrerin von neuen Kräften lmterstüyt wurde. Es ward also eine Regeneration dieser Schule durchaus nothwendig, die'nun auch dem allgemeinen und längst gehegten Wnuschc nach endlich durch die höhere Töchterschule erlangt worden ist. (Vcrgl..l.'ibausches Wochen-blatt Nr. 3.)

W i l l d a « , den 6. Januar. I m L/!ufe vorigen Jabrcs waren hier angekommen: aus ausländischen Häfen 346 Schiffc mit 27,<38 tasten, aus einheimischen Häfen 10 Sch. mit 6 3 ! ^., zusammen 336 Sch. mit 27,769 !?.;

ausgegangen: nach anslä'ndischen Häfen 364 Sch. mit 27,490 L., nach einheimischen Häfen 4 Sch. mit 426 L-, zusammen 338 Sch. mit Ü7,9l6 Lasten. I m I . 4 8 i g waren angekommen H02 Sch., abgegangen <02 Sch. und im I . < 8 i 4 waren angekommen nur 8 l , abgegangen nur 76 Schiffe.

Werth . . . . der E i n f u h r . der A u s f u h r . im I . 1 8 i 6 . . . 87,2!)7,,7 . . Ü66,!,24-. N . S .

„ „ 4843 . . . 3t>,47l,8» . . 144.697,2» ,.

,, .> 4844 . . . 33,453,,s . . 464,274,2, ..

H a u v t e i n f n d r - A r t i k e l waren: Salz, l>ioerpooler, 32.670 Pud 6 / / . (28,609 ^ 1 7 * ) , Her.nge, Nordische, 84U6Z Ton. (2773z); H a u p t a u s f u h r - A r t i k e l waren: Eisen-bahnholz, engl. 8 Z . , D . 277,732 Stück, 42 Z . D- 263,973 Stck., Holland. S.'f Z. D . 27,330 Stck., Bretter, sichtene, 1 Z. D . 92 Schock 33 Stck., -4z Z. D. 622 Sck. 27 Stck., Planken, sichtene, 2 n . 2,; Z. D- 2 l Sck. 38 Stck., 3 Z . D . 422 Sck. 3 Stck. Wcrth der Howvaarcn: 2 l 4 , 7 l 3 , ^ 3?. S . (73,040); Saat, Döodcr- 462.^ Tschet., Schlag-Saat 4438.?Z Tschct., Saat, S ä e - 6001 Ton., Roggen 973z Tschct. (—), Gerste — s4338). — An dom Einfuhrhandel hatten besonders Theil die Handlungen W- G- Rcincke (f.

22,460 Rbl. S . ) , E. D . Hcrtzwich ^ Eoinp. (f. 40,231 N . S . ) , — an dem Ansfnhrbandel: Hertzwich ^ Eomp.

(f. 133,806 R b l . S . ) , A. Gaulper (f. 48,762), C. D.

Herl/wich <8- Comp. (f. 28,140). Die meisten Schiffe waren für die Handlungen Hertzwich H Comp. (146), A.

Gamprr ( 8 l . ) . —

') Die Zahlen in Parenthese beziehen sich auf das Jahr

Unlversitäts- und Sckulchxonik.

Verzeichnis» der auf der Universität zu Dorpctt vom 20.

Jan..bis zum 9. Juni zu haltenden Vorlcsungcu.

l . T h e o l o g . F a c u l t . Symbolik, nach Marheinrkc, 5st. um 12 u. außerdem Mittwoch um I I , P h i l i p p , ' , p 0 . — Die Lehre von der Kirche und ron den Gnadcnmittel», nach Schmid, Montag und Donnerstag um l l , D e r l . — AUgcm. Kirchcngcschichte des N . T-, 2. Abth., nach Neander, 5st. um lU.-Busch, p . 0 . — Theol.

Lltcraturgcschichtc, nach Harleß, 5st. um 4, D e r s . — Auslegung der Briefe Pauli an die Corinther, 5st. um 5, K < i l , p. 0 . — Erklä-rung der Genesis, Dienstag und Donnerstag um l», Sonnab. um 4, Ders. — Hist.-krit. Eln'e itung in dasA. T., nach Hävcrnik, Montag, Mlttw. u. Freit um 6 , Sonnab. um 5, D e r s . — Erläuterung ei-niger Episoden des Mahabdarata, nach Vopp,'. lst., D e r s . — Homi-letik, nach Palmcr, Montag, Dienst-, Donnerst, und Freitag um 9, Harnack, l ^ L 0 . — Katechctik, nach Kaussold, Montag, Dienst, und Donnerst, um 8 , Ders. — Erklärung d. Pcrikopcn d. Fasten-und Osterzcir. Freitag um 8, D e r s .

» . J u r i s t . F a c u l t . Gem. Crlminalrecht, nach Hcsster, 5st.

um 4, O s e n b r ü g g e n , l?. 0 . — Jurist. Literargeschichte, nach Hugo Ist. um 5 , D c r f . — Ausgewählte Cupttet aus GeMus N. A. Don-nerstag und Freitag um 5, D e r s . — CriminalpraiiS, Sonnab. von IU—!2> Ders. — Diplomatie und Staatspranö. nach Wartens. 5st.

um 5. B r ö c k e r , I ' . 0 . — Practischeö europ. Völkericcht, 5st. um v, D e r s . — Rbm. Personen, und Sachenrecht, nach Mühlenbruch und Schilling, 5st. um w , O t t o . l ' . U. — Institutionen noch Hau-bold u. Marczoll, 5st. um l l , Derf. — Gem. deutscher Cwilprozeh, nach Linde und Schmid, 5st. um l 2 , D e r s . — Practische Uedung^n s. juristischen Gesellschaft wird Sonnab. von 4—l! zu leiten fortfahren D e r s . — Reichs- und Slandeverfassung des russ. Reichs, nach Vd.

I u. 9 d. Swod, 5st, um 3, T o b i c n , p. 0 . — IusNz-Polizci- u.

Finanzverwaltung o. ruff. Reichs, nebst Verückiichtigung der Rechts-verhältnisse der Civilbcamtcn, nach Vd. 1—5 und l ! dcs Swod, 5st.

um 4, Dcrs. — Liv- u. esthländ. Privatrecht, nach v. Bunge u. dem Prouinzialrtch'Thl. 2, list. um l l , v. R u m m e l , I> lü. 0 . — Ver-fassung der Behörden in den Ostftegouvcrncmcnts im Allgemeinen, nach dem Prav'nzialrccht Thl. I , Freitag und Sonnab. um-lO, Ders. — Allgem. u..rufs. <3r>m,'n<,lrecht ncdstProzcß, Ist. um 12, S l i i r ä j e w , Z?. l? l ) . — Vergleichende Darstellung dcr wichtigsten Lehren aus dem Bereiche des röm. und des russ. Rechts, Donnerstag um 6 und Sonnab. von l l — l , D e r f .

l l l . M e d i c i n . F a c u l t . Physiologie, erläutert durch Er^eri-mcntc und mikroskopische Dcmonstrationco, I. Abth., nach Wagner, Dienst., Mittw., Donnerst, u. Freitag um 9, Sonnab. von l(1—l2, B i b d e r , I'. 0 . — Pathol. Anatomie mit besonderer, Rücksicht auf Histologie, nuch Vogel, Montag um l) und 4, M i t t w . um 4, D e r s . Die Lehre von der Entzündung und über die Krankheiten des Ner-vensystems über die Nrurosen, nach Canstatt, Mondtag, Mittw. und Frcit. um 5, S a h m c i, p. 0 . — Gcburtshülfc, l Thl., nach Busch Dienstags Mittw.,. Donnerst, u. Frcilag um 8 , W a l t e r , l?. 0 . — Pathologie und Therapie der Kinderkrankheiten, nach Henke, an dens.

2 . um 4 , D e r f . — Pharmaccut. Chemie, nach Geiger, llst. .um 9, S i l l e r , I'. (>. — Pharmacie u. pharmaceut. Chemie f. Mcdicincr, 5st. um l > , D c r s . — Arzliciwaar^nkünde, f. Mcdicüier, 3st. um ^, D c r s . — Anatomie d. gesunden menschlichen Kb.pcrs, l . Abth., nach H'rause, 5st. um 3, R e i c h e r t , I'. (1. - Mikrostopis. Anatomie, nach Henlc, Sonnab. v. 12—2, Ders. — Chirurgie, 2 2H. nach Chclius, 5st. um ^l, C a r u s , I». Q. — Augenycilknnde, nach v. Ammon und Chc'.iu^, Mondtag, Mittw. u. Connab. um !t, Ders. — Cwil^Mcdi-cinal-Polizci, nach Nicmann und dcm Cwod, Dienstag, Mittw. und Donnerst, um l i , v. S a m s o n , P.O. ^ Allgcin Therapie, nach Kirch-ner, am Donnerstag um K l , O e s t c r l e n , 1'. l ) . — Pharmakologie nebst Reccptirkunst, 3st. um ll», D c r s . — Uedcr Krankheiten der Rcspirations- und lZirculationsorgane und der Haut, nach Canstatt, Mondtag um 4 , Dienst,, Donnerst, und Sonnab, um 5, D c r s . — Medicin. Litcrargcschichte, nach Choulant, 2stündig, v K ö h l e r , l l , ' .

— Geschichte de. Krankheiten, n^ch Pruys van der Hocvcn, 2st,, D f — Medicin. Encyclopacdie «.Methodologie, nach

M i t t w . u. Sonnab. um 4, D c r s , — Uebcr Eplzoatlen in

ncilicherBeziehung, nach Nicolai, am Donnerstag um 4, S c h n e i d e r , N r . — Anatomie und Ptiysio ogic der Sinnesorgane dcö Menschen/

nach Krause und Müller, Dienst, und M i t t w . , Ders. — Heber die Anwendung der Mikroskop, und chem. Analyse in d, g richtl. Medicin

nach Krause und Müller, Dienst, und M i t t w . , Ders. — Heber die Anwendung der Mikroskop, und chem. Analyse in d, g richtl. Medicin

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