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Gorrespondouznachrichten m:d MeporiVrinm der Tagoschronik

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 168-173)

L i v l a n d. überrascht durch die feierlichen Glückwünsche aller Militair, R'ssa, d. 8. April. Am gestrigen Tage schloß sich ">'d Civilbcamtcn, des M c l s , der Geistlichkeit, der tztadt.

ein halbes Jahrhundert, dcß Se. Ercellcn; der Hr. Kriegs- vbrigüit und der Kaufmanuschaft. — Se. Erc. trat am H.

Gouverneur von Riga, General-Gouverneur von L w - , April 4797 im Leibgarde Prcobrashcnolifchcn Ncgimente Esth- u. Curland, General vonder Infanterie G o l o w i n , als Untcrsälinrich in den Dienst und stand, nachdem er in den Milttairdicnst trat. Se. Ere. waren der Vcdcutuug noch in d. I . am 44. Dcccmbcr zum Fähnrich avancirt tiefes Tages selbst nicht eingedenk gewesen, und wurden worden, bis zum I . 4824 bci der Armee, indem cr rer

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Ncihefolgc noch bis zum Nange eines General-Majors, diesen nntgerechurt, zu allrn Ranagradcn avancirte und drei derselben für Anszeichnling in Gefechten c,hielt. I m Nange cinco Olristli^utcnauts war cr schrn Ccmmandcur des Fauagonscwn ErenadienRegimento, gegrnwär»ig das Regiment des Gcneral'siimuo pulsten Ilälinsly, Grafen Suworow-Rimi'iucly, mit nelchnn er die berülmten Fcld-zügc in den Iadrn» 4842, 48l3 u^d 48l4 mitmachte, u.

blieb nüch der Einnahme von Paris dort, da dasselbe einen Theil der aus allen vcrdündttcn Hccrcn gelitteten Besatzung aufmachte. I m I . 48Ü4 wurde cr zum Commandeur des Leibgarde-Jägerregiments ernannt, im I . 4823 aber zum Vrigadc-Elirf drr 4. Garde-Insanlcrie-Brigadc und im Deccmbcr« Monate d. I . zum General-Adjutanten, sowie im I . 48L6 für Auezcielmuug iin Dienste zum Gcneral-Licutcnant. I m I . 4828 wurde cr zum Chef der 49.

Infantcn'c-Divisie-n ernannt und (»hielt hierauf im 1.1834.

die i!(i. Infanterie-Division, mit welcher cr im I . 483!

den Fcldzug gegen tie Polnischen Insurgculcn mitmachte, indem cr die Avant. Garde des. 6 Infanterie-Corps com-mardirtc. I n d. I . wurde cr zum Chcf der 9. Infanterie-Division ernannt, im I . 1834 aber zum Ober-Director und Präsidenten der dirigircndcn Eonnnission dcr inneren und geistlichen Angelegenheiten nnd dcr Vollsaufklärung im Zarthum Polen. I m I . 5857 wurde cr zum Com-maudcur des abgeheilten 5^aufasi''chen Corps und Ober-bcfehwwbcr des ganzen dortigen Gebiets ernannt und im I . 4L39 für Auozciclmmlg zum General der Infantcne.

Nachdem cr im I . 484!i von diesem Amte, seinem An-suchen gemäß, wegen zcriüttctcr Gesundhcit entlassen worden, übergab cr dasselbe am A3. Dccember dcm General-Adju-tanten Ncidhardt. 3lm 28. März. 4843 wurde cr auf Aller-höchsten Befehl zum Kriegs-Gouverneur von Riga, General-Gouverneur von L w - , Esth- und Cnrland ernannt. — I m Laufe seines Dienstes vahm cr an den Feldzügen ge-gen die Türken in d. I . 180«, 1807, 48W, 48^8 u. 4829, gegen die Franzosen in den Iabrr» 1?!)!), <LN6, ^lltlü, t 8 l 5 und 48l4, und gegen die Polnischen Insurgenten im I . 483l Tlicil. I n den Schlachten bci Auftcrliy, bei Bcrodino und bei Leipzig erhielt cr Schußwunden. I n den Fcldzügcn gegen die Türken im I . 1810 wurde er mit dcm Et. Georgen-Oidcn 4. Elasse und im I . 4828 mit liucm aoldcneu Dcg n mit Vullantrn uud dcr Auf-schrift „für Tavseileit", im I . 483! aber für dcn Fcld-zug gegcn dicPewischcn Ilisntgcntcn mildem E l . Giorgen-Ordcn 3. Cla'ssc belohnt. I m I . 4841 wurde er für er-folgreiche Operationen gegen die Bergvölker gewürdigt, einen goldenen, mit Brillanten geziencn Degen, mit dcr Ausschrift ..fürTafcrkcit," mittelst Allergnädigstcn Ncscripts zu erhalten. Aussei allen Russischen Orden, mit Ausnahme des Andreas-Ordens, welche ihm während d r e i e r Re-gierungen verliehen worden, besitzt cr an auoländ. Orden:

dl» Preußischen nmir l« m6rill: und den rochen Adler-Orden 4. Ciosse, den Türli'chcn Nisham Iftichar, u. den Pcisischcn Löwcu- und Sonnen-Orden.

ss, den 3. April Abends. Handelsbericht.

Die in der v. W . herrschende flaue Stimmung für Roggen ging nicht auf diese Woche über, die Verläufer zogen sich zurück und gaben erst einem hö'hcrn Gebot wieder Gehör.

Nach Ankunft dcr Mittwcchspcst leichte sich ras Geschäft pro ult. M a i mit 40 L Vorschuß zu 400 N . ; es zeigte sich mehrseitige Frage, die nur zu steigenden Preisen rc-friedigt werden tonnte, welche heule mit 103 für ^ t z //., 106 N. für ;;tz O. Wessen. — Außer wenigen hoch limitirlcn Aliftragen aus dcm Inneren, die zur Ausführung kamen, war nur aus dcr zweiten Hand zu kaufen; war auch Neigung zum Nealisiren, so doch leine zum driugendcn Verkauf. Curischcr ^ M Roggen bedang ^42 N- mit

<0 A gleichzeitig, wo Russischer 104 machte. — H a f e r :

3 2 2 Das Geschäft darin war beschrankt; Zz O. wurde 77 N.

mit 30 ^ Vcrschust gemacht. Von ^ß s7. war etwas 5 74 mit 30 A Vorschuß aus zweiter Hand zu haben; es scheint vlacirt zu sein. W a i z c n : Curischcr ^ //.wurde mit 483, 4K6 R. baar bezahlt. S c h l a g l e i n s a a t wurden ein Paar 4«ll0 Tschtw. ü 27^ (48^) N. mit 40 A ge-macht — in Mittcl-Waare; höhere wird hoch gehalten. — H a n f ö l würde 429 N . mit 40 A Vorschuß bedingen;

cs scheinen einzelne Verkäufer noch dcr Deckung zu be-dürfen. H a n f : Das Geschäft ist beschränkt, da hin und wieder nur etwas zum Verkaufe augcboten wird. Preise sind unverändert; doch Sorten wol 1 N. höher anzunehmen.

F l a c h s : Dcr Umsah darin war bei Zurückhaltung der Verkäufer uicht umfangreich. Hofsdrciband ist nur in welligen Händen übrig. Die Notirungen sind für wei, ßcn Man'cnburger 43, 46, hellen Marienburger 40, 4 1 gewöhnlichen 3 8 z , 3 9 , Particgut 57z, 5 8 , (5ngl. Krön 33^. 3«. I l 6 . 5 U , 52, I M . !-6Z, 27, I N V l w / 4 2 , 43, r i l l ) . 28z, 59 N . ' Flach sheed'e behält ^ 49 R. Käufer

— Die W i t t e r u n g hat einen milderen Charactcr ange, nommen. — Die Nachtfröste waren leicht. — Nach einem Berichte aus dcr V o l d e r a a vom 4. hatte die Nhcde sich wieder mit Eis gefüllt und war so weit das Auge in die See hiueinreichtc, kein Wasser sichtbar; später trieb der Wind die Eisfläche wieder vom ^andc ab; Sccgatt und Mecrl'usen behielten aber ihre feste Eindecke.

N i g a , den 6. April. — Nach den vom Rache dcr Stadt getroffenen f l u ß polizeilichen A n o r d n u n g e n für den laufenden Sommer wird, da die Anlageplätzl oberhalb dcr Dünabrücke. für die zu erwartende große Anzahl von Strusen nicht zureichen werden, zur Gewin-nung noch mehren Raumes für die Stationirung der Strustll unterhalb der Brücke in dcr Gegend von Ilgezeem hinter dcm Kicpcnholm und bis zur Podcragge ein beson»

derer N o t h Hafen errichtet wcrrcn. — Bis zu erfolgter Ankunft der Etruscn ist der Dünaslrom oberhalb der Brücke von Schissen gänzlich frei zn crl) ltcn.

3i«'ssss, d. 7. April. Heute beginnt hicselbst die Vcr»

sammlung des ^ivländischen A d e l s - C o n v e n t s . Vondcn V^'timunma/n desselben wird cs abdangen, in welchem M o -nate der ^ivläudische L a n d t a g zusammentritt.

3 l i « ^ , d. 7. April. Die in voriger N.icht bier aw gekommene Couricrpost latdieAa beiMitau schon zu Boot Passiren müssen; das Eis ist also dort schon gebrochen.

N i g a , d. 9. Apnl. Bereits zu Anfange März war ein solches starkes Thauwettcr und Regen und später war-me Witterung eingetreten, daß man einem frühen dies-jährigen Eisgänge unserer Düna entgegen sah. Eine Kälte, die in der Mittagsstunde beim Sonnenschein sich auf 3—H Grad N. erhielt, in den Nächten aber sich oft bis auf 6 bis 8, ja gar auf lO Grad steigerte und so von Mitte März bis nach Ostern mit wenigen Unterbrechungen anhielt, hatte jedoch das Eis unseres Stromes so gekräftigt, daß bis zum 4. und 3. d. noch kleinere Fahrzeuge und Fuß-gänger sicher passiren konnten. Die seit einigen Tagen herrschende warme Wittnung und ein starker Regen, der gestern Abend fiel, haben endlich den Eisgang befördert.

Gestern Abend, nachdem die Düna bis zu eintretender Dämmerung noch von ^"ß^ängern auf dcm über das Eis gelegten Brettersteg pafsin worden war, drang gegen 10 Uhr das steigende Wasscr durch die Löcher des Eises und cs entstand eine längs dcr Stadt sich ausbreitende klare Wasserfläche über derselben. Um H auf 5! Uhr in dcr Nacht brach endlich die Eisdecke, und ging ruhig fort.

Dcr bis dahin sehr niedrig gewesene Wasserstand erhob sich und die' niedrig gelegenen Theitr des Ufers wurden anfänglich bis in die Nähe zweier Thorc überschwemmt.

Leider hat sich das Eis aber nur bis zu Ende des KcUha-rincndamms in Bewegung gesetzt, sich dort gestaut, und

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der Strom hat seine Richtung über die Spilwe genommen.

Durch diesen außergewöhnlichen Abfluß des Wassers nach der, linken Seite hin kann das Eis in der Gegend des Katharinendamms nicht gehoben werden, und die dort an der Stromseite stehenden Häuser sind bereits vom Wasser umgeben, welches bei der Stadt aufs Neue zu steigen beginnt.

Die Communication ist bis jetzt fast ganz unterbrochen gewesen, nur Ü kleinen Voten war es heute Vormittag gelungen, als eine Zeitlang die Schollen weniger dicht trieben, sich durchzuarbeiten. — Nachrichten aus Domesnees melden, daß da selbst viele auf Riga bestimmte Schiffe im Eise liegen, von denen mehrere bedeutende Havarie bereits erlitten, andere wahrscheinlich noch in große Gefahr ge-rathen werden.

Nissa. Die Schneeflocken, Gedichte von Oswald Hugo T i e d e m a n n , Riga, im Selbstverlage des Verfassers 1846, welche dem Verfasser der in den Beilagen zu Nr.

4 u. 43 des Inlandes abgedruckten Aufsätze nicht zu Ge-sichte gekommen sind, und über welche er eine Anzeige ans Riga erwartet, sind bereits in einer März-Nummer der S t . Petersb. deutschen Zeitung von P. mit mehren anderen vorigjährigen Erzeugnissen der inländischen Poesie zusammengestellt und bcurcheilt worden. Es b?ißt daselbst, daß unter den 3 Gaben, welche die Städte Neval 'Matter von N . Graf Nebbinder), Dorpat (Balladen und Lieder von Wittorf, Glitsch «.), Mitau (Gedichte von Otto v.

Stähl), S t . Petersburg (Gedichte von Baum) und Niga gebracht haben, die beiden letztgenannten die leichteste Waare lieferten. Eine einzige kleine Gabe brachte das große Niga und dazu nicht von einem Einheimischen, sondern von einem wandernden Zugvogel, der mit den letzten Schneestocken des Winters 1 8 ^ seiner DlUtschen Hcimath zugeflogen ist, mehr den Dank für die in Niga gefundene gastliche Auf-nahme enthaltend, als sclbstst.nidige poetische Erzengnisse.

— Wenn man seine Erwartungen nicht zu hoch spannt u.

mit dem Gefühl für fremde Leiden und Freuden Empfäng-lichkeit bewahrt, um den Eindruck der vermischten Gerichte des Sängers nicht eben so schnell zu verwischen, als man das Büchclchen a:»ö der Hand gelegt hat, wird man dem Dichter seine Theilnahme nicht versagen können. Außer einer Widmung an Frau Malvine Brandenburg und einem den Subscribenlen geweihten Sonnette enthält die Sammlung unter den Überschriften: Die Zeit, Sehnsucht, Nuhe, Meeresruhe. Frage nicht, die Letzt' aus dem Haus, Fatalität, Schlummerlied, Das Liebeögedicht, Mein Lieb, I m Früdling, Früblmgsfragc, Frag und Antwort, Das Hochgeborene Kind, Erwartung, Die Nose, Leichenritt, Wirklichkeit, Frühlings-Schciden, Die Ncdoute (ein Masken-scherz) einige recht artige und gelungene, mitunter dichte-rischen Schwung und höhere Begeisterung athmendc Sachen. — Die Nachlese auf dem Felde der 'Nomenclattir Livländischer Dichter während des lcytvcrflossenen Dcccn-niums dürfte, zumal wenn man die Dichter Eslhlands u.

Curlands mit unter dicie Kategorie stellt, noch einige Namen ergeben, welche in der Ucbcisicht Nr. 4 des I n -lands Übergängen sind. — Hr. Oberlehrer Eckn's in Niga, der letzthin in der dortigen historischen Gesellschaft eine Antikritik verlas, wies namentlich auf Cmlaud hin und zeigte an mehren Beispielen, wie beschränkt der literairisch-poetlfche Verkehr »n unseren Provinzen ist.

V o l d e r a a , d. 8. April. Das Eis im Seegatt wie auch in der Mündung tes Flusse, ist nun so weit abge-trieben, daß heute das Fahrwasser genau untersucht werden konnte; es erwies sich demnach, daß sich die Nichtnna desselben bis jetzt nicht verändert hat, und war die Tiefe im Scegatt bei dem gegenwärtigen niedrigen Wasserstande noch immer 13^ Fuß Hott, und auf der innern Bank, wo im vergangenen Jahre gebaggert wurde, 13 Fuß Holt.

D a wir hier unten bis jetzt noch keine starke Strömung

gehabt, so läßt sich wohl erwarten, daß nach dem Eisgänge noch manche Veränderungen in der Mündung des Flusses stattfinden werden, indem derselbe gewöhnlich viel Material mit sich führt. — Für die in der Bucht segelfertig liegenden Schiffe „Courier", „ S t . Peter-Pau.l" und „Anna" wurde mit den Fischern heute die Abmachung getroffen, das noch im Seegatt fest liegende Eis für die Summe von 30 N . S . wegzuräumen; es können daher höchst wahrscheinlich schon morgen, wenn Wind und Wetter günstig ist, obengenannte Schiffe unfern Hafen verlassen. — I n der See ist vom Leuchtthurm nur wenig Eis zu sehen.

Das Departement des auswärtigen Handels hat bc, kannt gemacht, daß in die Bedingungen über die Getränke, Pacht für die Jahre 1847 bis 1851 die §§ 351 und 352 Folgendes enthalten: „Die E i n f u h r von ausläudischem A r a k , N u m und Französischem B r a n n t w e i n ist vom Jahr 1847 an in den Häfen von St. Petersburg, Archangel, N i g a , N e v a l , L i b a u , Odessa, Taganrog, Theodosia, Kerlsch u. I s m a i l erlaubt." §. 352. „Außer-dem ist die Einfuhr des Nums und Araks zu Lande von Oestreich und Preußen nach den Zollämtern von Nadziwi-low und Iurburg gestattet. Der Handel mit diesen aus-ländischen Getränken verbleibt, abgesehen von der Pacht, auf jetziger Grundlage".

G st h l a n d.

N e v a l , den 7. April. M i t dem 3 1 . März haben die L a n d t a g s v c r h a n d l u n g e n hieselbst wieder begonnen.

Zwar sind die Verhandlungen daselbst Arcana für nicht Landtagsfähige, das Gerücht indeß spricht von vielen Debatten.

N e v a l , d. 8. April. Der Frühling kann noch immer nicht Sieger über den Winter werden. Zwar wirkt die Sonne am Tage, aber in der Nacht friert cs fast regel, mäßig. Die Straßen sind hin und wieder noch ein paar Fuß hoch mit Eis und Schnee bedeckt. Nur die TrotloirS haben ihr Eiskleid abgestreift. Auch auf dem Lande scheint der Frühling eben noch nicht sehr große Fortschritte gemacht zu haben. Landbewohner, die zu Ende vergangener Woche hier anlangten, versichern den schönsten und härtesten Win-terweg gehabt zu haben. Jenseits der Inseln, die unsere Bucht umschließen, ist schon seit etwa 14 Tagen das Meer offen; die Nhede ist noch gefroren.

N e v a l , den 1 1 . April. Am 3. d. M . erfreuten wir uns an M o z a r t ' ? Schwancngesang, dem berühmten Ne-q u i e m . Die Instrumcntirung war die alte von Mozart selbst gesetzte, die als Blech nur Vassethörner u. Posaunen aufzuweisen hat. Der Dirigent, der hier ansässige Pianist Theodor S t e i n , legte nicht wenig Ehre ein durch die sel, tcne Präcision, milder er diese fast nur aus fugirten S ä < M bestehende Musik durchführte. Das Sängerpersonale, wie der größte Thcil des Orchesters bestand aus Dilettanten.

Die Aufführung hatte in der Halle der großen Gilde statt, die Einnalime ist zum Bau der Nicolaikirche bestimmt. Am 4. d . M . fand gegen ein gemäßigteres Eintrittsgeld in eben dcm Locale die Generalprobe statt. Gestern hatten wir eine Wiederholung der Aufführung des Neauiem. Die icsp.

Musikfreunde, die am 5. mitgewirkt, hatten einem wahrhaft edlen Zwecke zu dienen sich wieder vereinigt; man wollte der Wittwe eines kürzlich verstorbenen verdienten, allgemein geliebten und geachteten Beamten eine Unterstützung zu-kommen lassen.

N e v a l . Kurze und gedrängte Uebcrsicht der Schi f f . f a h r t u. des H a n d e l s beim hiesigen Port, während des I . 1 3 i 6 . M i t dem am W . Februar, unter russischer Flagge, in den hiesigen Hafen mit Früchten von Messina, angekom-menen Schisse Estafette, Eapt. F. W . Dickert, wurde die Schiffsahrt eröffnet und mit dem am 9. Decbr., unter russischer Flagge mit Hecringen von Stavanger,

ange-5 2 I

kommenem Schiffe der kleine Carl, Capt. C. D . Hilchert, geschlossen. Wälnend der vongjährigen Navigation langten hier und in Valtisftort aus ausländischen Häfen 26 russische und 39 fremde, im Ganzen 63 Schiffe (1 mehr als im v. I . ) an; unter diesen waren 42 mit Salz, 61 mit schiedenen Maaren und 2 mit Ballast beladen. Aus ver-schiedenen russ. u. finnländ.-russ. Häfen kamen 6 l ü Fahr-zeuge, ( l 7 mehr als im v. I . ) , unter diesen 6 Dampf-schiffe 96 M a l . Nach aueländ. Häfen segelten 26 russ.

und 30 fremde Schiffe, und nach russ. Häfen 623 Fahr-zeuge, (11 mehr als im v. I . ) . — Der Werch der nach dem

Auslande verschifften Waaren betrug 387,226 Ndl. S . (67,339 N. mehr als im v. I . ) . Unter den verschifften Artikeln waren: 29.36? Pub Flachs, 83l5 Pud Flachs-heede, 199 Tscht. Leinsaamen, 2176 Pud rohe Knochen, 388 Tscht. Roggen. Kornbranntwein ist im v. I . nach dem Auölande nicht verschifft worden. Der Werth der aus dem Auslande eingeführten Waaren betrug 743,436 N. S . (183,3l3 N. mehr als im v. I.). Von den Hauptcin-fuhrwaarcn wurden verzollt: 236,011 Pud Salz. 3006^

Tonnen Norwegische Heeringe, 767^ Ankrr und 2l33z Bouteillen Wein, 3 3 ^ Anker Rum, 318 Pud Kaffe, 1343 Pud Indigo; für den Werth von 657 N. S . Farben, 3390 Nbl. Metallwaaren, 83,008 N. S . Manufacturwaaren, 320,000 N. S . in Barreu. I m 1.1846 wurden 130,939 Pud Salz eingeführt und gelöscht, (129,071 Pud weniger als im v. I ) . — An Zoll für eingeführte ausl. Waarcn sind im I . 1846 eingehoben 141,862 N. 38 C. S . (31,799 N. 31 C. weniger als im v. I . ) ; an Zoll für nach dem Ausland«: verschiffte Waaren 7780 N. 17 C- S . (4l48 R. 94 C. weniger als im v- I . ) .

Valtischporr. Am 20. März kamen hier an 2 Schiffe von Messina mit Früchten, das russische „Strela", Capt. Boisscn, nnd das lübische „Courier", Cavt. Jacob«

son. Bis zum 4. April kamen noch 3 andere Schiffe mit Früchten aus Messina hier an.

Gelehrte Gesellschaften.

Sitzung der gelehrten (Wnischen Gesellschaft in Dorpat, am 2. Aftril.

An Geschenken waren eingegangen: vom Pastor «rn. Körber eine Urkunde der Herzoge Friedrich Casimir und Alexander von

Cur-land vom 18. Dccbr. 1(i52 (Copic); von Pastor B o u b r i g ein csty-nischcb Buch. — Auf den Antrag des Präsidenten ward der Druck des l . Heftes zum 2. Bande der Verhandlungen beschlossen. Derselbe theilte die Bemerkungen dcs Vr. K r e u tzw a l d t zu Propst H e l l e r s Albeit über die esthnische Orthographie mit. Or. Hansen nahm die natürliche Ableitung der Zahlwörter üttrsa (ühheksa» und kattesa (kah-heksa) in Schuh gegen einen Versuch von Tycho Mommsen (in Hö-fers Zcitschr. für Sprachwissensch. I. 2. W. 261—263), das erstgmannte wie novem aus novu« zu erklären, und legte der Gesellschaft aus den, klrm. <Io I'l>cul1. lle» »c. <1e 8t. I>. 1832 s». 1587 die von Sjö-gren versuchte Erklärung drr Endung ksa vor. Auf desselben Antrag beschloß die Gesellschaft, nach dem dankenöwerthen Vorgänge der Ri-gischen Alterthumösorschergescllschaft, auch von Zeit zu Zeit Aufgaben aus dem Bereiche ihrer Forschungen aufzustellen. — Schließlich wurde Herr^Wolbemar Schwartz auf Warbus durch einstimmiges Ballot-tement zum Mitgliede aufgenommen.

MonatMung der curländ. Gesellschaft für Literatur und Kunst, am 2. April.

Hr. OberhofgcrichtsadvocatVr. K ö l e r las die Fortsetzung eines Aufsatzes „die Philosophie der Sprüchwörter", deren Anfang er bereits in der öffentlichen Sitzung am 19. Dec. v. I . vorgetragen hatte. — Hr. Landhofmeister > K l o p m a n n ,Erc. trug vor den in einer frü-hern Sitzung erbetenen, von dem Mitglicde der Gesellf. Hrn. Regie-rungsrath p. D i e d e r i c h s verfaßten wissenschaftl. Bericht über den Aufsatz des'verst. St.-R. Dr. v. Recke „die herzoglich curländ. Mün-zen" in Köhne's Zeitschrift. Er bemerkte dabei: ! ) daß es von dem

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Gotthard-Kettlerschen Noththalcr aus dem I . 1559 auch halbe Thaler gegeben habe. Ein Er. derselben defand sich in der bekannten Blan-kenhagenschen Thalersammlung, welche Hofrath Wadai 1790 ordnete und durch den Druck bekannt machte; 2) daß von dem Hcrrmeister Goltharb K e t t l e r eine Goldmünze an Werth I'/< Ducaten bekannt sei. Auch von dieser defand sich ein Eremvlar in der oben erwähnten Thalersammlung; 3) daß von der den königlich - polnischen den curländ.

Ständen gewidmeten Medaille mit dem Brügqenschcn Wappen nicht nur eine vollständige Beschreibung, sondern auch der Kupferstich der Medaille in der Beilage zum Landtagsdiario vom 20. Oktober 1775 , S . 168 zu finden ist, welche er der Versammlung zugleich vorwies. — Herr Landhofmeister v. K l o p m a n n las hierauf einen Aufsatz über den bisher so gut wie gar nicht gekannten Aufenthalt Percr's des Großen m Curländ im I . IU97. Die Belege dazu hatte der Herr Verfasser geschöpft und aufgefunden in den zu dem alten herzoglichen Archiv gehörigen Actcnstücken. Den Aufsatz stellte der Hr. Verfasser auf den Wunsch des Geschäftsführers zur Verfügung der Gesellschaft für den Abdruck in ihren Schriften. - Hr. Dr. eichten stein trug vor in freier Rede einen wissenschaftlichen Bericht über die Schrift des Privatbocenten zu Dorpat Dr. Karl S c h m i d „Entwurf einer all-gemeinen Untcrsuchungsmethode der Säfte und Ercrete des thierischen Organismus. 184U.« — Der Geschäftsführer schloß mit der Anzeige, daß er in der nächsten Sitzung vorzutragen beabsichtige einen Aufsatz über Lebensversicherungen, Stervekassen u. s. w. mit besondrer Berück-sichtigung örtlicher Einrichtungen. Er bat zugleich um mündliche'odcr schriftliche Anfragen oder Mittheilungen in dieser Beziehung, und

wünschte, daß die Gesellschaft in ihrer nächsten Sitzung sich zu einer wissenschaftlichen Besprechung über diesen Gegenstand geneigt zeigen möge. .

Personalnotizett

I. Anstellungen, Versetzungen, E n t l a s s u n g e n .

Der graduirte Student der Dorpater Universität C. W i l h e l m s ist mit Bestätigung im Range eines Gouvern. - Secretairs bei der esthland. Gouvern.-Regicrung angestellt worden.

Ordinirt sind in der S t . Iacobi-Kirche zu Riga am L AprlI dle Cantidaten des Predsgt-Amts Christian Heinrich Friedrich Lenz für Saara und George Hermann Mcinyaro Pacht für Kokenhusen

Ordinirt sind in der S t . Iacobi-Kirche zu Riga am L AprlI dle Cantidaten des Predsgt-Amts Christian Heinrich Friedrich Lenz für Saara und George Hermann Mcinyaro Pacht für Kokenhusen

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