• Keine Ergebnisse gefunden

Gorrospondenzuachrichten und Nepertorinm der Tafteschronil

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 112-117)

L i v l a n d.

Vliga, den 1. März Abends. Handelsbericht«

Das Geschäft in Getreide war in dieser Woche beschränkt, da für Roggen umfangreiche Aufträge zum Verkauf fehl-ten, die Frage dagegen lebhaft und unter diesen Verhält-nissen Preise steigend. Man bezahlte anfangs ^ y russ-Roggen bei der Lieferung zahlbar mit 98 R., später ^zz mit 99 R. Was gegen baar gemacht war wenig zu dem früheren Preise von 90—91 R-; nicht stark besetzten Ver-läufern würde mehr bewilligt sein, da mit 30 A Vorschuß 55z 98, 96 Htz 97 N. bedang. Kurischer 1 ^ a. Roggen wurde zu 109 und 110 N. mit 10 A Vorschuß contrahirt.

Weizen kömmt wenig vor, es bedang ^ M russischer 533,—z^ß A. 160 R. mit 30 A Vorschuß. Später wurde eine Partie von leichterem Gewicht selbst zu ersterem Preise genommen. Gerste russ. wurde höher bezahlt, erste Ver-käufer bedangen für 93 O. 83 N. mit 89 A Vorschuß;

es handelt sich dabei immer von nicht großen Partien-I n kurischer 100 O. wurde ein Geschäft zu 100 N. mit 60 A Vorschuß gemacht. H a f e r dagegen war vernach-lässigt, der Markt gedrückt, da em Verkauf zu wesentlich erniedrigtem Preise, wenn auch nicht von ersten Verkäufern, die flaue Stimmung vermehrte; — doch wurde später 80 O.

mit 83 N., Ztz mit80N. baar bezahlt. Schlagleinsaat, es sind einige 1000 Tschtw. gekauft zum Theil auf Sve«

culation zu 26z (17z> mit 80 A , 27 (16) mit 23 A und 27I (18z) N. mit 10 A Vorschuß. Hanfsaat, dafür sind nur einzelne Aufträge zum Verkauf zu 18^ (12z> N-mit W A Vorschuß. H a n f blieb unverändert — hei der Lieferung zahlbar angeboten. Flachs behielt gute Frage, es bedang weißer Marienb. 42z, 44, 43, 46 R. nach Verschiedenheit dcv Ansprüche an "die Qualität, Heller 40z, 41 R., gewöhnt. 38z, 39 N., Helles und feines Partiegut 37z, engl. Krön 33z, r i l t t . 33z, Ltt. 3iz, 1W. 26z, 27 N . / r i W . 39,39z, I.V. 28 N. F l a chsh eed e, dafür fehlen Verkäufer. — Die ausl. Post fehlte beim Schlüsse der Börse.

3liga, d. 1. März. I n der am 23. Februar abge-haltenen Versammlung der hiesigen Kaufmannschaft sind an Stelle der statutenmäßig aus der Börsen-Eommit<!e austretenden bisherigen Mitglieder, des dim. Nathsherrn C. A. v. K r o g e r , des Dockmanns I . Helmsing und N. H i l l , so wie der zu Michaelis v. I . in den Rathder Stadt gezogenen Aeltesten W. A. Po orten u. C. H.

Meltzer durch Stimmenmehrheit mitgewählt die beiden seit dem Qctober v. I . provisorisch eingetretenen Mitglie-der, Königlich Dänischer Consul A. F. K r i e g s m a n n u.

Aeltester M . W. N. Drachen hau er, so wie der dimit.

Rathsherr H. A. K r o g e r , der Königlich Würtenbergsche Consul C. G. E. Napp und Aeltester E. v. Zimmer-mann. Zu Delegirten der Börsen-Committ6e für das lau-fende Geschäftsjahr sind am 28. Februar die vorigjährigen, der Großherzoglich Oldenburgsche und Vremensche Consul, Aelteste I . G. S chev cl er als Präses, König!. Preußischer General-Consul Ch. H. W ö h r m a n n als Vicepräses, der Kaufmann I . M i l n , Königlich Niederländischer Vice-Consul G. W. v. Schröder u. der inländische Gast C.

B r a n d t erwählt.

N i g a , d. 1. März. Nachdem Se Erc. der Lwländ.

Herr Eivil - Gouverneur, Geheimerath u. hoher Orden Ritter George Friedrich von Fölkersahm durch Allerhöchsten Tagesbefehl vom 13. Februar aus dem Staatsdienste, in

! dem er seit länger als einem halben Jahrhunderte unter ' vier Monarchen Nußlands von dem Augenblicke angestan-den, als Curland sein Schicksal an das welthistorische des großen Kaiserreichs knüpfte, und der ihm in einer langen Reihe von Iahrzchenden die höchsten Ehren u. Auszeich-nungen, die freundlichste Anerkennung u. Zuneigung des Publikums bereitet hat, wie denn noch kürzlich bei Gele-genheit der goldenen Hochzeitfeier Sr. Erc. die allgemeinste Liebe u. Theilnahme sich auf unverholene Weise aussprechen durfte, entlassen worden ist, bat am heutigen Tage Sc.

Erc. der Livländ. Hr. Vice-Gouverneur wirkt. Staatsrat!)

2 0 9

V^. Hur. v. Cube stellvertretend die Funktionen eines Liv-länd. Civil-Gouvernems übernommen.

R i g a , d. 8 März. Der Plan des Manschen Bürgers Carl Ludwig Lentz, die R e i n i g u n g der R h e d e u. des G o l f s . v o n allen, die Schiffahrt sehr gefährdenden, ver-sunkenen Ankern, Schissstrümmern u. anderen Gegenständen zu bewerkstelligen, scheint sich seiner Ausführung zu nähern.

— Man hört, daß 'auch die hiesige Börsen - Committse diesem für die Ostseeschiffahrt sehr förderlichen Unternehmen ihre Beistimmung geschenkt u. die höchste- Gouvernements-Obrigkeit ihren mächtigen Schutz demselben verliehen hat. — Der Mansche Bürger Lentz beabsichtigt dieses Unternehmen auf das ganze Ostseegebiet von Narwa u. Rochland bis Polangen auszudehnen u. will später auch, sobald die Er«

laubniß der hohen Staatsrcgierung zu Thcil geworden sein wird, das schwarze Meer mit seinen Küsten uud Rheden in das Bereich dieser Thätigkeit hineinziehen. Der wohl-thätige Zweck seines großartigen Unternehmens ist jeden-falls ein doppelter, nämlich von den durch Schiffbrüche untergegangenen Schiffen und Waaren, Ankern, Ketten, Tauen und anderen Vestandtheilen so viel nur immer in menschlicher Kraft steht, aus der Tiefe des Meeres heraus-zuholen, dann aber auch dnrch gänzliche Reinigung der Küsten u. Nheden von allen Schifflrümmern und lieber-bleibseln jedem fernerem Schaden dieser Art vorzubeugen. — Es ist leicht vorauszusehen, daß diese Maaßregeln auch auf die Erniedrigung der Frachten von großem Einfluß sein werden. — Unlängst war in den Stettiner Börsen-Nach-richten der Ostsee davon die Rede, daß die VeUüste und Einbußen, welche die Preußische Nhederei seit mehreren Jahren erlitten hat, in einer beständigen Wechselwirkung zu dem Preise der Frachten stehen sollen. Stellt sich dieser hoch, so ist schon an u. für sich der Gewinn der Nhederei ein großer, der etwam'ge Verlust also weit weniger em-pfindlich, der durch Untergang einzelner Fahrzeuge mit ihren Waarenladungen verursacht wird. Wie viel weniger aber diese Verluste durch bloße Kraft der Elemente, durch Sturm und See-Unwetter, als vielmehr oder eigentlich nur durch größere Geschicklichkeit, ängstlichere Sorgsamkeit, erprobtere Genauigkeit der Seefahrer bedingt werden, darüber soll die Meinung der Assecuradeure allein entscheiden können.

Es ist ganz natürlich, daß sich die Assecuranz-Prämie bei gefahrvoller Fahrt erhöhen wird. Werden nun der Schiffahrt hinderliche u. schädliche Schissstrümmer hinweg-geschasst, die Gefahren der Seereisen vermindert, um wie viel mehr muß die Verantwortlichkeit der Schisssführcr er-höht, die ZLahrscheinlichkeit gefahrloser Ankunft vermehrt werden! Oder läßt sich bei größcrem Aufschwünge der Ost-seeschissahrt nicht überhaupt auf größere Wohlfeilheit der Ostseefrachten schließen? Herr Lcntz beabsichtigt dem Ver-nehmen nach auch die Instandsetzung eines großartigen Baus bei D omesnees, durch den Strandungen an diesem gefahrvollen Orte gänzlich sollen vermieden werden können.

Es wäre zu wünschen, daß dieses Unternehmen allgemeinen Anklang finden und unter den so vielen Plänen zur Ver<

bessernng unserer Ostseeschissahrt nicht die letzte Stelle ein-nehmen möchte. — Nach der Sccscite hin wäre also im Laufe dieses Jahres an Plänen uud Unternehmungen das Meiste ermöglicht; wenn keine Sandbank, wie im vorigen Jahre, vor den Ausfluß der Düna sich legt, so wird der mächtige Genius des Handels seine Segnungen über die weiten Länderstrccken verbreiten, über welche seit Monaten die Millionen Goldes ausgestreut worden sind, deren Her-fuhr im Laufe des Winters die großen Getreide-Ankaufe zum Besten West-Europas decken sollte. — Aber von der andern Seite her drohen unserer S c h i f f f a h r t noch unmcr starke Hindernisse. Die localcn Interessen einer fett vielen werden von der allgemeinen See- u. Fluß-Versicherungs-Gesellschaft für das ganze Reich nunmehr mit vertreten. —

240 Daß unser Strom in die Reihe der zu versichernden Bin-nenstraßen eingetreten ist, daß an seinen Hauptstapelplätzen Agenturen der St. Petersburger General-Direction er-richtet werden, ist ein erfreuliches Zeichen der fortschreiten-den Gesittung. Wie würde aber die Dankbarkeit der An-wohner des anderthalbhundert Meilen durchströmenden Flußbettes ausgedrückt, der Wohlstand der inneren Gou-vernements gehoben u. der Handel unserer Küstenvrovinz gefördert werden, wenn alle die Untiefen u. Wasserfälle verschwänden, welche die Flußschissfahrt hemmen u. ge-fährden, Strudel u. Steinmassen durch Engung u. Spren-gung ihre unbeugsame Gewalt über die schwachen Vinnen-fahrzeuge verlören und alle die 70 Gewässer, welche in die Düna hineinmünden, in ebensoviel«: Adern des inneren Verkehrs verwandeln ließen! Dann würde die Nordi-sche Biene nicht mehr darüber erstaunen, daß auf 2000 Wasserfahrzeugen die Produkte der reichsten Gegenden Nußlands gen Riga geführt werden sollen und die Wohl-thaten, welche die erleichterte innere Commum'cation auf die vom Flußgebiete beherrschten Länderstrecken ausströmen ließe, würden auf alle Gauen des Binnenlandes in leben-diger Wechselwirkung ihren unverkennbaren nachhaltigen Einfluß äußern.

N i g a den 2. März. Se. Erc. der Hr. Landrach ConsistorialPräsident, wirkt. Staatsrath N. I . L. S a m -son v. H i m m e l s t i e r n ist als r e s i d i r e n d e r L a n d r a t h für den März eingetreten.

R i g a . Nach einer Nachricht in der S t . Petersb.

deutschen Ztg. werden im Laufe d. I . t,600,000 Säcke

<.Kul) Noggenmehl für den Bedarf von Irland u. 3,000,000 Tschetwert Getreide aus allen Häfen des Reichs verschifft werden. Diese Annahme stützt sich auf folgende Berechnun-gen. St. Petersburg selbst braucht jährlich im Durchschnitte zur eigenen Consumliou 712,000 Säcke Noggenmehl. Am 4. Januar waren in St. Petersburg gespeichert 468,000 Säcke, auf der Straße von Npbinsk nach St. Petersburg lagerten 430,000 Säcke, in Nybmsk selbst sollen 267,000 Säcke gestapelt sein und auf der Wolgastraße nach Rubinsk

^ ^ ' " n d e n sich 480,000 Säckc. Diese.Quantität von 4,663,000 Säcken bleibt zur bicMhrigen Verschiffung übrig, da in Folge der gesteigerten Nachfrage gewiß noch eme Million von Säcken Roggenmchl zum Vorschein kommen und die Consumtion von St. Petersburg bis zum offenen Wasser 1848 decken dürfte. St. Petersburg verschiffte im v. I . 700,000 Tschetwert Getreide an Korn,Mehl od. Grütze. M a n meint diese Quantität würde sich in diesem Jahre verdoppeln.

Nach Npbinsk waren bereits im v. I . 2,8Ul,131 Säcke Roggenmehl angebracht, eine Quantität, welche die ge-wöhnliche jährliche Durchschnittszahl um 600,000 Säcke übersteigt. I m Laufe des Januar allein wurden an der St. Petersburger Börse für englische Rechnung 200,000 Säcke Noggenmehl angekauft, die großen Quantitäten inländ.

vermahlenen Getreides werden bei der Ausfuhr v. dem Werthe der Körner noch bedeutend überboten. Odessa verschiffte in v . J . 2,267,633 Tschctw. Getreide, darunter allein 4,933,3l6 Tschetw. Weizen; nach einem ungefähren Überschlag also kann man den dießjahrigen Export des Odessaer Hafens im Voraus auf t.300,000 Tschetw. bestimmen, von denen bereits am t . Jan. d. I . 900,000 Tschetwcrt in Odessa vorräthig waren. Auf die übrigen Häfen Nußlands am Baltischen, Schwarzen und Weißen Meere sollen für die Dauer der dicßjährigeu Navigation in Allem 300,000 Tschetw. Getreide kommen, so daß der G e s a m m l - E r f t o r t des ganzen Reichs etwa t,60N,U00 Säcke N o g g e n m e h l und 3,000,000 Tschetw. G e t r e i d e betragen würde. Wir können diesen Angaben, insofern sie sich auf die übrigen Häfen des Reichs beziehen, durchaus nicht unbedingte Gül-tigkeit beilegen lassen. Niga allein verschiffte im Laufe des v. I . 263,464^ Tschetwert Roggen (angebracht waren 277,H90zZ Tschetw.), 33,t9lz Tschetw. Hafer (angebracht

212

waren 63,747zT Tschetwert), 9,822z Tscbetwert Gerste (17,970 Tschctwert waren angebracht). . Die Einfuhr von Mehl aus S t . Petersburg, die sich auf 36,000 Kul belief, bestand aus den im vorigen Herbste für die hohe.Staats-Regierung gemachten Abladungen, aber auch in Beziehun-gen, zu welchen der gegen Roggen unverhältnißmäßig nie-drige Preis die Spekulation aufmunterte. Nach diesen Berechnungen hat nun jedenfalls der Zusammensieller der Nachrichten in Nr. 43 d. S t . Petersb. dtsch. Ztg. den diesjährigen Erpori hinsichtlich Rigas auf eine möglichst geringe Quantität angesetzt. Es ist aber eine constatirte Thalsache, daß bereits vor mehren Wochen das Quantum der für Riga allein contrabirten G e t r e i d e - L i e f e r u n g e n 1,000,000 Tschetw. überstieg. Diese der im Voraus für den dießjährigen Odessaschen Erport angenommenen Quan-tität von 1,800,000 Tschetw. leicht gleichkommend?, hier am Orte nach Getreidklasten berechnete, Korngröße dürfte im Laufe der dießsährigen Navigation den Ostseeprovinzen ein bedeutendes Uebergewicht über das Schwarze Meer verleihen, u. somit müssen wir zu den in der S t . Pttersb.

dtsch. Ztg. gegebenen, im Allgemeinen gewiß richtigen und beachtungswcrthcn Bemerkungen vorläufig diese kurzen hof-fentlich später noch näher zu belegenden Randglossen ein-schalten.

V l i g a . Die Russische See- u. F l u ß s c h i f f a h r t s « Assecuranz-Oescllschaft macht in Nr. 17 der S t . Petb. dtsch.

Handels-Ztg. vom 26. Febr. bekannt, daß sie ihre Ge-schäfte für das I . 1847 begonnen hat und, ladet Alle, welche ihr Eigenthum versichern, wollen, ein, sich mit ihren An-fragen entweder direkt an die Verwaltung der Gesellschaft, oNr an ihre bevollmächtigten Agenten zu wenden. Die bisher für die Ostscevrovinzen ernannten Agenten sind, wie in diesen Blättern schon angegeben worden und hier nur zu berühren, die Handlungshäuser Lortsch in Libau, H c l m s i n g H? G r i m m in Riga, H. D. S c h m i d t in Pernau, P. I a c o w l e w in Havslil, der Compagnon des Handels-Hauses Elavhills k Comp. in Ncval, H r . Edmund G i r a r d , drr Bürger B r e s i n s k p in Narva. — Der Plan zur Errichtung eines W a s s c r T r a n f p o r t -C o m p t o i r s , welches die bequemere., billigere und schnellere Beförderung von Waaren aller Art. auf der Dünn, Curi-schen Aa, Memel, Muß. Ekau, Misse und L.ivländiCuri-schen Aa zur besseren Verbindung der Ortschaften Riga, Frie-drichstadt, Iacobstadt, I l l u r t , Dünaburg, Druja, Polozk, Witcbek, M i t a u , Bauöke, Szagqry, Ianiszki, Nazimiliezki, Bfrsen. Wolmar,,Walk un^> Wenden unter einander über-nehmen will, ist gleichzeitig entstanden. — Die Ausführung desselben möchte nun allerdings auf große Hindernisse stoßen, da sich zu viele Sonder-Interessm in dieser Bezie-hung durchkreuzen, als daß eine Aufgabe von solchem Umfange selbst in mehren auf einander folgenden Jahren gelöst werden könnte. Aber selbst wenn die ursprüng-liche Idee verlassen und an Stelle des projektirten Unter-nehmens ein anderes zeitgemäßes zur Hebung der Binnen-schiffahrt versucht werden sollte, ist der geringste Versuch immer schon ein großer Fortschritt auf dieser Bahn. Dem Kaufmann u. Fabrikhenn verspricht ein solches Unternehmen einen viel größeren Absatz ihrer Waarcn, wobei das Pu«

blilum auch auf die durch leichteren Transport erbilligten Preise zu rechnen hat; der Bauer erspart seine kostbare Zett, die er auf wochenlangen, kostspieligen Fahrten ver-.

geudct, gewinnt Arbeitskraft, Futter-Preise und Dünger-Ueberfluß für seine Felder und bestellt seine Wirlhschaft zu Hause mit größcrem Gewinn, als wenn er den Trans-port mühsam gecrndteter Produtte nach weit entlegenen Orten selbst leitet, endlich gewinnt jeder Stand und jede Gemeinschaft hundertfältig bei irgendwelchen Erleichterungen des inneren Verkehrs.

N i g a . Nach der, Jahres-Rechnung des hiesigen F r a u e n - V e r e l n s für das 29. Jahr feines Bestehens,

hal derselbe eine Einnahme von 7620 R. 29 C. S . gehabt, darunter au Saldo von <843 4 M N. 47 C., von Ihrer M a j . der Kaiserin 286,, auf Allergnädigste Verfügung S r . M a j . des Kaisers 3 7 l Nbl. 4 f C. S . , von Ihrer Kck'serl, Hoheit der Frau Großfürstin Helena Pawlowna 83 N. 7^

K- ^ . , von Ihrer <3rc. der Frau General-Gouverlieurin. v.

Golowin 300 N. S . u. f. w. Das Salro betrug 32?

R. ^ 2 K. S . Die jahrlichen Beiträge und ciümaHerl Gaben, für die Marien-Kleinkinder-Bcwahranstak auf Hagenshof betrugen 279 R, 37 C . , S . Sie zählte 46 Zög-linge, deren Unterhalt 630 N . 16 K, S . erforderte.,—

Die Elisabeth-Schule wurde von 69 Schülerinnen besucht/, unter denen sich zugleich die 13 Zöglinge der Dienstboten-Anstalt befanden. — Das Industrie-Magazin zum Ver-kaufe weiblicher Arbeiten machte einen Jahres-Umsatz von 4263 N. 30 C. S . Die von der Bürgerschaft Niga's gestiftete Kleinkinder-Vewahranstalt in der Moskaüschen Vorstadt, deren Leitung die Direttion desFrauen'PeremK mit zwei Delegirlen der Bürgerschaft theilt, hatte 31 Zög-linge, und die mit ihr verbundene Elementar-Schule für Knaben in dem der Anstalt gleichfalls gehörigen zweiten Gebäude 60 Schüler. — An Stelle der zu Mitgliedern des Naths gewählten Aeltesten Wilhelm Grimm und Jacob Brandenburg wurden die Aeltesten Eugen Nicolai und C.

M . Lange zur Mitverwältung delegitt. (Zusch.)

P Nach der 17. Rechenschaft des V e r e i n s

der A r m e « f r e u n d e für vns. ) . 1846 betrug die, Ein-ncchme, eingerechnet den Cclssa-Vestand <i9l. vom I . 1843,,

<672 N. 86 C. S . (darunter: eingegangene Beiträge u.

Geschenke 899, Ertrag der Verwesungen 636, aus Eon-certen u. Abendunterhaltuugcn zum Besten des Waisenhauseö 2 ! l , aus der Leihbibliothek 78, durch Ablösung der Visiten-karten am Neujcchrstaa/ 402, Erlös aus tcm Verkaufe der im Waisenhause verfertigten Korbarbeiten 2 6 ) ; außerdem ging ein Mehrcres an Vietnalien, Holz u . Die Ausgaben 1908 N . 73 C. S . (darunter: Miethgeldcr ulrd Unter-st'llyungcu in einzelnen Fällen an 18 Personen 1 9 , .Mo-natsgeldcr für 16 altersschwache u. kranke Personen 134, Schulbcdürfnisse für, 37 arme Kinder 9, Arznei für 33'be-handelte Kranke 1 7 , für die Lesebibliothek 3 0 , Gage des Waisenvaters 2lW, seines Gehülfen 83 Unterhalt und Be-kleidung von 20 Waisenkindern 13-43). Der Eassa-Nest 202 N. 37 C. S . — Die Bibliothek -besteht aus 2 6 l 6 Banden, u. ist versicherte 9000 N . S . — Aus dem Wai-senhause wurden entlassen 3 Knaben. Von den 33 be-handelten Kranken genasen 43, starben 2, blieben in der Behandlung 3. Die Apotheker erließen 80 A der Rech-nung.

P e r u a u . Am 27. Februar, Nachmittags 3 Uhr, ge-riech das in hiesiger Stadt belogene Wohnhaus des Arrin-dators G r ä b n e r durch eine schadhaft gewordene Röhre von Eisenblech, welche aus dem Ofen einer Wohnung des unteren Stocks in den Schornstein führte, in Brand. Das Feuer wurde durch schleunig herbeigeführte Hilfe gelöscht, ehe es das ganze Haus ergreifen konnte; dennoch beträgt der Schaden 230 R. S . Uebrigens ist das Haus in der ersten Feuer-Nssecuranz-Compagniezu S t . Petersburg gegen Feuersgcfahr versichert.

Die livländ. Gouv.-Regierung hat in dem livländ, Amtsbl. N r . 46 bekannt gemacht. Regeln über Ertheilung von Ehrenbelohnungen und Gelbprämien an Landleute in Rücksicht auf Pfer/dezucht,

E n r l a u d.

M i t a u . Es ist hier der traurige Fall vorgekommen, daß die vor H oder 3 Jahren verheirathete Frau eines hiesigen Beamten, die ihrem Gatten zu Liebe zur katholi-schen Kirche übergetreten, w a r , ihr zweitgeborncs m i ß g e, st a l t e t c s K i n d , das mcistenthcils nur thierische Laute von

sich,giM, ^ Wie ihr Oatte selbst der Art mißhandelt und M e w n g .in einer Scheune haben angebunden ,steh.en lasfe^, W ,W's Hamn«rgcschrc,t des unMctlichen Mesens' hc^lts chtraßenaüfläufe,u. polizeiliches Elnschreiten veranlaßt M — D o r mehreren fahren wurde Pier ein ähnlicher Fall be»

lannt. tzme unglückliche Mutter brachte'eine ^ochter zur Welt, d,'e namentlich 'an' iprer Gesichtsbildung ,die ah«

schreckende Gestalt eines Schweines hatte. Daö Elternvaar Hegte das, wie'es heißt, noch lebende Kind, mit der sorg-samsten Licbe^ wiewoht es neugierigen Blicken entzogen Mrd. M i t a u . I m verflossenen Jahre wurden in dieser

,,Stadt i n der Gemeinde

,copulirt geboren begraben Poare Knad. ,Mgd,ch. zus. .ml. V- >vhl. .G. zus.

t ) d. St. Trinitati^K. 66 9 i 80 27H 74 83 t37 2) d. St. Aunen-K. 463 243 232 493») 293 276 371 3) d. rcform. Kirche 2 8 1 9 9 4 9 4) d. griech.-russ.K. 23 43 3? 80 83 H8 5) d. >öm^ithol. K. 8 17 13 32 22 17

2 M <05 M 3 890 479 403 Y87 Mittelst Patents vom ^ 2 . November v. I . Hat die ,curlasld. ,Gouuer,n. - Regierung belqnnt gemacht die pro itZAtz avgkftrtigten H o l z t a r e u . — Die im lurländ.

Gouvernement für das I . s846 vorhandene B r a n n t -we i n t a r e ist auch für das I . l8"i7 beibehalten worden, — und ist solchem nach der Detailverkauf des Branntweins im ganzen Gouvernement, sowohl auf dem Lande als auch in den Städten in Curland nur unter folgender Tare gestaltet: «) für l Wedro ff Brand 2 N . S . , für 1 Wedro

^ S w n d i z N . S . ; 2) für ^ Wcdro z Brand 20 C., für ^ Wcdro ^ Brand 13 .C. S.^ — S) für ^ 5 Wedro I Vrand 2 C., für ^ z ^ Wc,dro,^ Brand <z C. S .

Auf vielen Gütern Curlands sind schon W i e s e n b e r i e -sel.un.gon errichtet, welche mitunter.einen ziemlich großen Flächenrau.m cinu.e.hme.n, .doch «.teure .voit.ihncn .ist zu ver, gleichen nut der, welche auf den -der .curländ. Nillcrschaft gehörigen Gütern ausgeführt werden soll, und deren Bau -im Frühjahre 4846 bereits begonnen hat. Diese Nieset-anläge faßt, wenn sie vollendet sein wird, einen Flächen-raum von ungefähr 10U0 l'oofstellcn in sich, als für welche Fläche hinreichendes Wasser vorhanden ist, aber noch mehr ausgedehnt werden kann, wenn sich ergeben sollte, daß mit dem Wafserquautum eine noch größere Fläche zu beriefen möglich wäre. Dieses Areal gehört zu den ritterschaftlichen Gütern I r m l a n , Pctcrthal und Zkauohof; das erforderliche Wasser liefert der Fluß Wce.saat. I n der Zeit vom w . April bis 10. August v. I . w.urdcu .mit einem Kraftaufwand von 4233 Tagen ,a,uf einem W e i l e jenes Areals 0. 300 Loofstcllcn zur Miesenhen'cseMg cmqcnchtct. Die Baukosten, dieser Fläche waren auf 5.200—t300 N . S . und der Ertrag i'r. Loof-W l l c a u f 8 bis 9 S O . veranschlagt. Das Nicseln dieser

"Fläche konnte nur sftät. auf,dM fertigen ^heilen beginnen, dennoch hatte sich .der Ertrag Ml'ndcstclls um das Doppelte ..ethoh,t^ ^Am.z0. August bcgannen..a,llf dem übxigen^h.cile des Areals.,die Arbcitc.u; bis zum M . Oetobcr wurden, mit '33N4 Ärbeitstasscu i W — 2 0 0 Loosstcllen fast vollendet. Die Baukosten dieser Fläche sind auf 3300—4000 N . S . , der Ertrag pr. ^'oofstellc auf 6—7 S / / . veranschlagt. —

Gelehute Gesellschaften.

Sitzung der gelehrten Esthnischc.n Gesellschaft in Doxpat, . am 3. Mäl-z.

An beschenken waren im,verfloss«ncn Monat eingegangen von der altcrthumsforsch. Gesellschaft zu Smshcim im Großhcrzogtyum

^ der eüste Jahresbericht, von, der Gesellschaft für Pomincrnfche Unter diesen waren 27 uneheliche .(15 mann!, und'22 weibl.

Ercellenz dem Hrn. w i r k l ^ S t ä D -rath v. Reichel des vierten Sheiles zweite Abtheilung seines Munz-cqtaloge's, sowie seine.Veiträge'zur Münzkunde Rußlands, Petersburg M 7 ; ,von dem Hrn. ,cinn<!. M . v. D i t m a r ein aus Ä l a s p W n

Ercellenz dem Hrn. w i r k l ^ S t ä D -rath v. Reichel des vierten Sheiles zweite Abtheilung seines Munz-cqtaloge's, sowie seine.Veiträge'zur Münzkunde Rußlands, Petersburg M 7 ; ,von dem Hrn. ,cinn<!. M . v. D i t m a r ein aus Ä l a s p W n

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 112-117)