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Dritte Beilage für pädagogische Aussätze und Nachrichten

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 93-96)

zu N r . 8 des Inlandes. Den 26. Februar 1847.

I.

Uebersicht der Gymnasialbeamten in Liv-, Kur- und Ehstland.

- Es kann ein cm. Schulmanne nicht anders als interes, sant sein, von seinen Amtsgcnosscn etwas zu erfahren, zu-mal wenn sie an gleichen Anslallen oder in glcichcm poli-tischen Verbände sich befinden; auch das mehr Acichcrliche, Persönliche inten-ssirt dann, insofern es eben doch nicht ein rein Acllßcrlichcs, Persönliches ist, es interessirt uns, über des Mamn-s Bildungsgang, gelehrte Würden u. wis-senschaftliche Verbindungen, ja selbst über feine Heimat, sein Alter, seine Dienstzeit, srine ökonomischen Verhältnisse etwas zu erfahren. Ebenso ist es aber auch manchem früheren Zöglinge einer Lehranstalt willkommen, von deren gegenwärtigem Bestände etwas zu erfahren, die us früheren I a h n n her bekannten Namen wieder ein-mal vor sich treten oder durch neue ersetzt zusehen; dies gilt insbesondere von denen, wclchc aus unseren Ostsee«-vrovinzcn in das eigentliche Rußland fortgezogcn sind, und bei gelockertem Verbände mit ihrer Heimat auch selten

?der gar nicht Gelegenheit haben, von den Anstalten, wo sie ihre Iugendbiltung erbaltc», weiter etwas zu hören, dabei aberdoch ciucAnhänglichleit für dieselben bewahren,welche sie oft nach langen Jahre veranlaßt, ihre Kinder aus weiter Ferne denselben zuzusenden. Darum habe ich mich der nicht geringen Mühe unterzogen, eine Ucbeisichl drr bei den Schulen in unseren Oststeprovinzen Angestellten für die pädagogischen Beilagen zusammenzustellen, da diese nicht nur in die Hände von einheimischen Schulmännern sondern auch in andere Kreise kommen und allmählich auch unter den in Nußland zerstreuten Deutschen mebr und mehr Eingang finden. Es folgt fürs erste cine Ucbersicht der bei den vier Gymnasien unserer Provinzen Angestellten, später sollen allmählich auch ie niederen Schulen und die Privatanstaltcu folgen. Mei-nes Wissens sind solche Ucbersichten noch nirgends öffentlich gegeben worden; was der Lltt der allgemeine russische Abrcßkalendcr der Staatsbeamten gibt, enchalt erstlich nur .ie nackten Namen und noch dazu in schlechter Ucbcrsscht und in der bisweilen entstellenden russischen Schreibung, gibt auch nur die Gpmnasialbeamtcn und die Krcioschlll-inspcktoren', und ist übcrdicß bei dem nicht geringen Preise des Buches kaum in cinzelen Kanzleien zu finden. Ich hoffe, daß die von mir überall nach Aktenstücken oder eige-ner Aussage der betreffenden Personen gegebenen Be-merkungen richtig befunden werden; sollten sich irgendwo wesentliche Fehler oder Lücken finden, so können sie auf eingesandte Bemerkung hin verbessert oder ergänzt werden.

Die meisten Abkürzungen sind leicht zu deuten, doch will ich vorsichtshalber aus keiner ein Geheimniß machen. Zuerst K.Ng., G . S . , K.S., T . N . , K.A., H.N., K.N., S t . N . , w.

S t . N . bezeichnet die.Neihe vom Kollegicnregistr. auf der l 4 . u.

Gouvcrnem.-Sekr. auf der 12. bis zum wirkt. Staatsrathe auf dcr H. Stufe (der, wie es scheint, höchsten vom Schulmanne d. h. von wenigen AilserwälMn zu erreichenden) hinauf,

wo-bei der Kollcgi.nsclretär nicht vergessen mag, daß er eigent, lich den Stabokavita'n, jedoch nach Mas vom N . J u n i H8i3 nur den bürgerlichen ohne Erbadelrecht, vorstellt.

W l . Ü, Ann. 3, St. 4 bezeichnet die Orden: den W l a -dimir, Annen und Stamelaus sammt Klasse, und die Zahl dahinter das Jahr der Bckreuzung; ein Sonderling ans dem vorigen Jahrhundert läuft mit, der Orten des heiligen Johannes von Jerusalem. X V , XX :e. bedeutet die Verdienstschnalle für l 3 lc.'jährigen untadelhaften Dienst.

Ein G. vor einem Städtcnamcn bezeichnet unter der Ab, thcilling Heimat das Gouvernement, unter der Überschrift Bildung das Gymnasium, sowie U. die Universität, und l7>W:e. darunter die Studienzeit, damit manche Smollisbrü-der im Geiste Erlennungssccntu feiern können; T h - , PH.

heißt Theologie, Philosophie lc., gr. S t . graduirter Student, wobei ich über der großen Zahl ursprünglicher Theologen ein Auge zuzudrücken bitte. Die Zahlen I : 3 <i4 ze. unter Anstellung geben eine Art 1'roportionsansatz, zn der x lautet: < M a i 4U44 u. s. w. Die Zahl in Klam-mer unter der Angabc des Gehaltes bezeichnet das Quar-tiergeld, wo nicht eine freie Amtswohnung vorhanden ist. Die Angabe der Mitgliedschaft b<-i den inländischen gelehrten Gesellschaften soll nicht so sehr den gelehrten Ruf, alsdicübernommenen Verpflichtungen vorstellen, da manche der H H . Kollegen in Beziehung auf die gegen auswärts befindliche G. an schwachem Gedächtnisse leiden; es sind aber gemeint die klirländische Gesellschaft für Literatur u. Kunst zu Mitau, die rigische Gesellschaft für Geschichte und Alter-thumskunde der Ostsceprevinzcn mit ihren gegenwärtig N 7 Sitzungen, die Vorväter*) gelehrte estnische Gesellschaft u.

die chstlä'ndl'sche literarische Gesellschaft zu Neval; mehr be-stehen meines Wissens dli uns keine -gelehrten Gesellschaf-ten, an denen Schulmänner thcilnehmen, es seien denn noch einzcle Ressourcen und Klubbs in den kleineren Städten, die mit dem Inlande snm und ohne.. " ) in keiner Berüh-rung stehen. Und somit bitte ich das. Blatt umzuwenden, um die edle Blüte unserer Lehrerwelt zu schauen, aber vorläufig noch nicht über die vielen Edclleute zu erschrecken

— ihr Dasein hat diesmal einen Zweck, worüber Nr.

I I . Auskunst gibt. '

") Ich erschrecke, indem ich sehe, daß ich das Adjecttv von Dar«

pat groß geschrieben, kann mich aber doch nicht entschließen, das übel-lautende dürptfch zu brauchen, das, wenngleich klein geschrieben, mit seinen 6 Konsonanten klingt wie ein wider Willen hervorbrechendes Niesen. Ich gebe hiermit der guten Stadt Riga u. allen anderen, die da etwa meinen, baß sich Dorpat besonders heroorthun wolle, die Ehrener-klärung, daß nach meinem grammatischen Gewissen das Wort Dorpatec auch in zusätzlicher (oppositioneller) Verbindung mit einem Hauptworte selbst immer noch als Hauptwort zu betrachten u. nur deshalb u. solange, his Grimm durchdringt, groß zu schrciven sei. Ich freue mich, daß ich mit dieser abgerungenen grammatischen Anmerkung zugleich Gelegen-heit und Raum gefunden habe, die Leser überhaupt an harmlose deutschgrammatische Bemerkungen zu gewohncn, so daß ich ihnen näch-stens al-ch mit einem kleinen Aufsatze der Art über die deutschen Dekli-nationen kommen darf, den ein Vchrer aus Riga schon vor

Icit eingesandt hat.

(49) 3t i g a. D o a t. (20) 172

Gricch. u. ^b^rpastor an der lMo.früh. 24-2?

Hedr.

Russisch l .Ssemen Schafranow.

Russisch 2.

173 (2 M i t a «. R e v a l . (22) 174

hitselbst nicht statt, da ein Direttorgchilfe da ist.

Ge« Fellin G. u.t2«-3I)j Kand. PH.

U. Dorpat ( M . d. chstl. Dieses Amt findet Hieselbst nicht statt, da es einen zweiten russischen

Oberlehrer gibt.

Fed. Golotusow, T.R.

Zorobabcl Guaita,T R -Hcinr. Ferd. Meißner, stelloertr., auch L a. d.

K-eisschule

Aug. Hagen, T.R., Org. an der Olaikirche

Diese 3 Lehrstellen bleiden bis zur Errichtung einer Pension unbesetzt. Diese 3 Lehrstellen finden hicselbst nicht statt.

(23)

Anm

I. R l q a .

I ) Früher Pr«d. in Nouptbalg in Livland.

I ) Früher K r r t t l . zu Bauske s. 23, zu Wesen«

berg s. ^ 5 , zu F»,'llin f. 27, zu Dorvat s.

35,'russ. v. am dörpt. « . s. I<», Inspektor der russ. Krssck. zu Riga s. ^ l .

3) Unterrichtet d-e Schüler gr. Konf. inlämmtl.

Kro>i5Ict,r<mstatten.

4) Wisscnlch. Lehrer seit «828.

l l . D o r p ü t.

1) M i t Inbegriff der Reise- u, .Kanzleigelder.

2) Früher Prof.-Adjuntl am päd. Hauptinstitut zu S t . Petersburg.

3) Früher Rektor d. deutschen Petri-Paulisch.

u zugl W—4l v. an d Kommerzakademie zu Moskau.

<l) Frülicc Oberlehrer d. deutschen u. lat. Spr.

b) Zugleich außeretatmaß.Priv^tdoc. an d. Univ.

176

erkungen zu vorstellender Tabelle.

«) F r ü h r s. 3« wiss. L. am Gymn. zu Rev'l. 5) Bis z. 13. April I8l2 wiss. Lehrer.

?) KwherInspekt. and. adel. Krssch.^uArensb. Uj Vis z, M . Jan. '«38 russ. untrrlehrer.

8 Zuql. etatmaß. Privaidoc. an d Univ. ?) Unterrichtet tue Schuler qriech. Konf. tn 9) Früher Inspckt- an d. Krssch. zu Has npot. sammtlichen Kronslehranstalten,

l l , Zugleich Lehrer an der Stadttöchterschule. 8) Früher f. d. 19. Fcdr. 1810 am Nev. Gymn.

I!'' Zugl. Lektor d franz. Kpr. a n d . Univ.

12^ 2 ^ R. aus derEcatsumme u- N 4 3t. aus d. Oekonowiesumme d.

Gymn-13) Ohne freie Wohnung. . ^. ^ . . 14^ Unterrichtet die Schuler gnech. Konf. in

sammtl. Kroneichranstalten und bezieht sem Lehrergehalt von der Univ. Dorpal.

^ R e v a l

,^ Ueberhciupt in Kvonsdienstcn seit 1808, 2> I l(U R S . etatmaß'g und 336 R- als

5u-läge aus dem Neichsfchahe.

^. dieses Amt besteht auf Allerhöchsten Befehl s l82l

^ Ucbcrhaupt im Dienste scit 17. März 1822.

5) Früher am Mitauer Gymnasium.

6) 22^ R, aus der Etatsumme und 11^ R. aus der Oetonomie'umme des Gymn.

i Wch l l l . M i t a u.

l > Früher s. 2. März !838 Inspektor.

2» Hat aber keine freie Wohnung. de Oetono

3^ Bis z. 3. Sept. I 5 M Oderl. d. ReUg., bis 7) Hat keine freie W.chnung.

^ ^ 8W Oberlehrer d. Gesch. 8) Unterrichtet die Schüler gnech. Konfusion 4) Bis z I l^38 wiss. Lehrer. m sammtlichen Kronslehranstalten.

n. Ueber die Bezeichnung des Erbadels

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