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Ginige Bemerkungen über des Herrn Staatsrath Kruse Ansicht von der

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 65-73)

Her-kunft Nuriks n. seiner Waräger Nüssen,

von Johannes van der Smissen.

Vorgelesen in der >I2. Versammlung der Gesellschaft für Geschichte u.

Alterthumsk. der Ostsee-Provinzen zu Riga den l l . Scpt. 16^6 Herr Staatsrath Kruse leitet (s. weci-olivome.-,, Bei-lage ll, S . 1 t — t ^ ) die Waräger Nüssen aus dem Nosen-gau her und hält Nurik für einen Bruder des im Jahr 826 zu Mainz getauften südjütischen Königs Harald oder Herioldus. Diese Ansicht scheint nun allerdings auf den er-sten flüchtigen Anblick manches für sich zu haben, doch, wenn ich die Quelle über Norik und den Nnssischen Nurik

ver-gleiche, so will mir die Identität beider nicht wohl einleuch-ten, und so leid cs mir, als Holsteiner, ist, diese Ehre mei, nem Vaterlande entziehen zu müssen, so glaube ich doch es der historischen Wahrheit schuldig zu sein, meine Zweifel hierüber auszusprechen.

Zuerst scheint mir Professor Kruse über die i?age des Nosengau ganz im Irrthum zu sein.> Die einzige Stelle, die ich in de» alten Chroniken über dcnNosengan habe finden können, und die einzige auch, welche der Hr. S t . - N . Kruse anführt, ist ä n „ . »loi«. »l, .-»m. 804 (Perl) I. S . 307), und diese Stelle fehlt noch obendrein in (>'<»»!. rez.; sie heißt aber: ^ m w 89^. ^cstatis tempare linrolug imperator movit «xercitmn mnFnmn ^rnneni-üm et pe^roxit in 8llxo-nia et llliiit ultl» ^lurum ac! loemn, <zui voolllur 0!<Io-ll^g t a l k ; et veult »<I oum il,i rex Oliotriinm nnmin«

'l'I,Li-8l)8uo 6t <1etu!it l:i milii«rll Mlllln. lll ^«ili<lo

MI-»iit im^oi-ntor 503I-N8 »uns in Wimniliu «t in tit in Uu8<,3»vi «t illilm ßtütteni larug p«lli»lii

ccret; '»«c um, et Mo« 8«xone8, <iui ultr« 5!!>wn eruut, tr^ll^luxit sar.13, et llivisit en» in roF'mm 8»mm, »>lii lmt. — Pcrl) bemerkt hinzu: I^zi >Vim<»l1>2, I i

. I l o s l a m «cu Ostam et

ämu « i ' l : llorsesul.Iuin «iti eraut. — Auch Staatsrath Kruse kennt diesen Nosengau im Bremischen, meint abrr, Karl habe die Nosengauer erst dort hin versetzt; da müßte

man den großen Karl doch für sehr dumm halten, wenn man annehmen wollte, er habe unruhige Völker zu anderen kaum beruhigten hinversetzt, deren unruhigem Geiste dadurch neues Leben und neue Kraft würde zugeführt sein. Ueber, dies reden noch 12 andere fränkische Chroniken von Ver-setzung sächsischer Stämme im Jahre 804, und 6 derselben sagen ausdrücklich, daß sie in ^rÄnciam übergeführt seien, worunter auch die Annalen des Zeitgenossen Einhard, welche freilich nicht ttosoFadi anführen aber doch Wil,muolli, ohne Zweifel dasselbe, was >V!moüi2. — Auch bemerkt Herr Kruse sehr richtig: „Dieser Nosengau gehörte nicht zu Trans-albingien", indem er sich auf das neo non oto. beruft; aber dann fährt,er fors: «Die Nosengauer wohnten also wahr-scheinlich in der Gegend der Quellen der Eidcr und glänz-ten südlich an die Obotritcn, nördlich an die Angeln." Aber diese Gegend gehört i'a gerade zu Transalbingia, denn die frankischen Annalisten rechneten das tra>,8 doch nicht von Dorpat aus. Oder will der Herr Professor vielleicht damit sagen: „sie waren keine Sachsen,"? so sehe ich gar keinen Grund hiefür, als weil Herr Kruse nun einmal von dort seine Nüssen haben w i l l , vielmehr ist es, wenn man die Stelle mit anderen vergleicht und richtig verstehen will, ganz klar, daß die Nosogawi südlich von der Elbe wohnten, .denn:

1) schickt Karl sein Heer erst in ^Vimnüja et i»l IIo8til,F2l,i et lll 1ta8NF2!i und dann erst werden die Transalbingier geholt; 2) wird It«50F2vi in unmittelbarer Verbindung mit V^imolli» und Ilastmßndi genannt, muß also doch wahr-scheinlich mit diesen in derselben Gegend zu suchen sein, und wenn auch von Itasoxnvi nicht bewiesen werden könnte, daß es schon vor dem Jahre 804 im Süden der Elbe ge-nannt w i r d , so ist dieses doch wohl von ^Vlinolü» gewiß, denn schon 787 wird cs als ein Theil des Visthums von WilleÄllll« neben Iliu^teii, ^«targ.l, I^rn, worllelli «t Wan-gia aufgeführt (Pertz I. PF. W 8 ) , welche alle in jener He-gend bis zur Ems hin neben einander liegen, und 79?

kommt Karl d. Gr nach ^Villmolü, wie es aus dem Zusam-menhange nicht scheint, als wäre er über die Elbe gcgan, gen (Pertz I. pg.'Z? und 3 0 3 ) ; 3 ) ist gar kein Grund vorhanden anzunehmen, daß alle damals versetzten

Volks-44N

stamme im Norden derDbe gewohnt hätten, vielmehr sagt Einhard (vlw Xaroli MaFni cnp. 7) und Hclmold (I^il».

l. «»p. 5) ausdrücklich; «M uti-28»iuL ri^igg ^.ll,!» NumiinZ t, auch war Karl ja vorher nur ultra^larlim nicht gegangen; 4) ist ebensowenig Grund vorhan,

den anzunehmen, daß auch Nichtsachsen versetzt seien, da

alle Chroniken nur Laxoncg nennen.

Also konnten die Russen wohl nicht aus einem Rosen-gau im Schleswig-Holsteinischen kommen, da wahrscheinlich ein solcher niemals cristirt hat. Aus dem Nosengau im Süden der Elbe aber würde Norik wohl nicht der Anfüh-rer der Nüssen gewesen sein, da dieser Gau wohl niemals unter seiner Botmäßigkeit gestanden pat, indem wir ihn fast immer nur bei den Friesen auftreten sehen. Aber auch die Gegend, in der Kruse den Rosengau sucht, ist wohl niemals von Norik beherrscht worden, denn das Land zwischen der Eider und dem Meere war wahrscheinlich Eiderstadt oder ganz Nordfriesland an der schleswigschcn Westküste, wie schon Dahlmann gezeigt hat, da in älterer Zeit auch die Trcene, ein Nebenfluß der Eider, Eider genannt wurde (s. Dahlmanns Gesch. v. Dann. S . 2 t u. 4 9 ) ; wirklich wäre auch die Gränzbestimmung sehr unbestimmt, wenn Märe hier die Ostsee bedeutete; die Nordsee ist auch darum um so wahrscheinlicher zu verstehen, weil Norik von Dorstadt kam, abgesehen davon, daß die Nordsee den damaligen Deutschen eher als das Meer x«r' k ^ o ^ erscheinen mußte, denn die Ostsee. Ueberdies scheint es nach dem Zeitgenossen Nimbert, als wenn Anschanus in der ganzen Zeit 8 3 4 - 8 6 0 nur mit Hotich wegen der Kirche zu Schleswig unterhan-delt habe, nicht mit Norik. Also besaß Norik auch wohl Schleswig nicht, und konnte mithin nicht, wie Kruse meint, von hieraus die Ostsce befahren. Aber wenn sich auch für den Norit Nüssen finden sollten, so scheint mir doch seine Identität mit Nurik sehr unwahrscheinlich. Schon wenn man nur das bei Kruse S . 12 angeführte Gcschlechtsregister ansieht, so ist der große Altersunterschied der dort ange-führten Brüdcr verdächtig, denn wenn auch der schon 777, also 102 Jahre vor Runks Tode, als König aufgeführte Siegfried wegfällt aus der Reihe der Brüder, wie Vreds-dorf, bei dem es wohl nur Dänischer Patriotismus ist, wenn er Kruses Ansicht für sinnreich und wohlbegründct hält, schon gezeigt hat, und wie auch Kruse selbst meint, so muß cs doch auffallen, daß 4 tcr Brüder, Annlo oder R i n g , Nc<-ginfried, Hcn'old und Henning schon 812 im männlichen Alter zu stehen scheinen, während dem 3., dem Russischen Nurik, erst 866 der einzige Sohn geboren wird, von dem man überhaupt etwas weiß, der Russische I g o r , der crst

»48 stirbt, also über 100 Jahr nach seinen sämmtlichcn den Franken bekannten Oheimen. Zwar sucht Vrcdödorf auch diesen Einwand dadurch zu beseitige», daß er den Norik nach Langebekö Vorgange für einen Vrudcrsohn, m'cht für einen Bruder, des Hcnold oder Harald erklärt, weil er an einigen Stelleu IVepnz IloriollN genannt wird; cchcr ich möchte doch lieber mit Dahlmann annehmen, daß hier der ältere Heriold gemeint ist^ der Großvater des jüngeren, Hessen Enkel also diese Brüder waren, denn auch Anulo heißt I>cpo8 Iloriollli (Pertz. I. 199, 363), und an den einzig?«

Stellen der fränkischen Annalen, wo Norik ausdrücklich in

Verbindung mit dem jüngeren Harald genannt wird (Perl,', l, 366, I I . 229) heißt er trnlbr, auch bei den Isländern, wo er durch eine Verwechselung Havel heißt, wird er Vrodur genannt (I^-mgli. l l . p. 27) und ebenso bei Adam v. Vre>

mcn, wo freilich sein Name nicht steht, lt-ater; nur die Olaf Trygwasons Saga des Mönchs Guulaug nennt ihn B r u , dersohn, doch bei der sonstigen Verwirrung dieser Saga in historischen Angaben kann ihr Zeugm'ß gegen die anderen Zeugniße des Rudolf von ssulda und des Adam von Vrc, men wohl kaum Geltung haben.

Doch wenn man auch den Norik als Haralds Neffen wollte gelten lassen, so bleibt noch immer eine große Un, Wahrscheinlichkeit seiner Identität mit Nurik, wenn man beider Geschichte vergleicht; wir wollen sie hier chronologisch neben einandcrstellen.

826. Norik wird zugleich mit Harald in Mainz getauft.

(Adam Brem. «t Vra^m. äsl. Langb. I I . 27).

8 4 ! . Wahrscheinlich in diesem Jahre erhält Norik, zugleich mit Harald, Besitzungen in Friesland, namentlich Dor-stadt, zu Lehn, welches sie wohl schon früher von Lud-wig dem Frommen gehabt hatten (Hnn. Hort. ? e r l « . I, 438, äun. 5u!l1. r . l , 566).

841—830. I u deu folgenden Jahren siel Norik von Lothar ab, oder wurde, w?e Rudolf von Fulda erzählt, fälsch-lich bei Lothar des^Verraths beschuldigt, ergriffen und ins Gefängniß gesetzt, entkam aber, wurde Vasall Lud, wig des Deutschen und hielt sich einige Jahre bei ihm und uulel den Sachsen, dm Gränznachbaren der Nor, wannen, auf.

830. Griff Norik mit seinem Neffen Gottfried die Länder Lothars mit einer Dänischen Seeräuberflotte an, eroberte Dorstadt und erhielt dicscs von Lothar wieder zu Lehn nnler her Bedingung, daß rr die Dänischen Seeräuber abwehre (/Vim. I?ul<!. r . I. 368, ^»m. Uc-rt. r . l . 443,

^ » n . Xant. I». I I . 199, cüira». I'ont. r . I I . 303).

852. I u diesem Jahre, meint Kruse, „war es, wo die heid-nischen Normannen oder Russen zuerst nach Schweden eine Erpedition unternahmen, rann aber über das Meer den ersten Einfall'in das Land der Slaven (Slovencn in Nußland, wahrscheinlich zu Nowogrod gehörig) unternahmen und wahrscheinlich auch das Land tributär machten und nach ihrem Namen benannten. Denn,"

sagt er, „es ist wohl kein zufälliges Zusammentreffen, wenn es bei Nestor nun heißt: „ „ I m Jahre 832 I n d . 13. Nachdem Michael angefangen hatte zu regieren, fing an daS Russische Land genannt zu werden.""

Hicgcgcn habe ich mehrercs zu erinnern: 1) Seht Langebcck ( 8 . l l . I). I. 836) diesen Zug gegen Virka in

das Jahr 830, Dalin (Gesch. d. N. Schw.) gar in das

Jahr 837, aus Nimbert (vit» 8t. ^„skai-N r . 702—704, I.2NF!,. 439—46l) scheint mir nur so viel hervor zu gehen, daß er zwischen die Vertreibung Gautberts aus Schweden und die Ankunft des Ardgan'us, d. i. 8-13—831 fällt; doch möchte ich mich noch eher für ein früheres als für ein späteres Jahr als 830 entscheiden, denn nach jener Bege-benheit verkündigt der christliche Statthalter Herigarius, der bei dieser Begebenheit eine Hauptrolle spielt, noch längere Zeit (daS scheint w i r wenigstens in NimberlK

Worten zv liegen) den christlichen Glauben, und starb, zmn Tode vorbereitet vom Prister Ardgarms, der erst nach seinem Tode Schweden verließ; als Anschar von Ardgars Nuck<

kehr Nachricht erhielt, bat er den König Horik von Sür<

iütland um Hülfe zur Ncise nach Schweden, besuchte noch erst den König Ludwig den Deutschen, vielleicht der im Jahre 832 in Mainz gehaltenen Spnode aller Bischöfe u.

Aebtc Ostfrankens, Vaicrns und Sachsens beiwohnend, rüstete sich zur Reise und kam 883 spätestens 834 nach Schweden; alles dieses konnte doch wohl bei dem damaligen schwierigen Verkehr nicht in ein oder zwei Jahren geschehen?

D.Bedeutet das Wort 8Invi nicht bloß die Slovenen in Rußland, sondern alle Slaven, auch die an den Südküstcn der Ostsee, also konnte die urli« 8Inv«rum, von der uns weiter nichts gesagt wird, als daß sie lange nnw pozita iu lmiliu8 slavornm sei, ebensogut irgendwo anders liegen, als in Rußland; Langebek und Dalin meinen, es sei viel-leicht Iumlicta öder Ionesburg gewesen, die auch Vineta genannt wird, und Langebek führt dafür an, daß diese nach Helmold im 9. Jahrhundert von einem Danenkönige zerstört fei, aber beide geben ihre Ansicht nur als Vennu-thung, neben welcher denn ja auH, dem Herrn Staatsrath und Professor Kruse eine andere Vcrmuthung freisteht, wenn er uns dieselbe nur nicht für Geschichle verkaufen will. 3) Nimbert, der damals schon Ansgars Schüler und ungefähr 40 Jahre später Bischof in Nigen war, und Hessen Hauptthätigleit gerade mit in die Gegend fällt, wo Kruse seine Russen sucht, nennt die Angreifer Birka's D ä n e n , nicht Russen oder Normanen. 4) Ist dieses nicht der erste Einfall der Dänen in baöLano der Slaveu, d c „ „ , um nur cm beglaubigtes Beispiel anzuführen, schon im Jahre 808 hatte der südji'ttische König (Z'odosridns, der ja auch -gerade in der Gegend herrschte, wo Kruse die Russen sucht, die Stadt der Ol'olritcn, die auch Elaven waren, Ncrik zerstört, und Kruse selbst sagt, Frotho H l . habe sich Holmgaards und Kiews bemächtigt. 6) Ist die Stelle des Nestor ganz aus ihrem Zusmnmenh.ange gerissen; sie heißt nämlich nach Schlözers Übersetzung vollständig: (Schlöz.

Nest. I. PF. 446). « I m Jahre 832, Indict. 45, da Michael zu regieren anfing, sing der Name Rußland an.

Denn wir wissen, daß unter diesem Zaren Russen nach Constanlinopel gekommen sind, wie in der griechischen Chronik geschrieben steht." Was hat nun das mit der Zerstörung einer Slavcnstadt an der Ostsee zu thuu, daß Russen nach Constantinopcl kommen? Wahrlich, wenn man so gewissenlos mit den Quellen umgeht, so kann man am Ende Alles beweisen!

833. Norik und Gottfried ziehen nach ihrem Valerlande, d. i. nach Dänemark, in der Hoffnung die Königömacht zu erlangen (wahrscheinlich, weil im Jahre zuvor Horich und alle übrigen vom Königsstamme bis auf einen Kna-ben, Horich den Jüngcrru, in einer Schlacht um U'c Krone gefallen waren). Sie erreichen aber nicht ihren Zweck, halten sich dann wieder in Dorstadt auf, und bemächtigen sich des größten Theils von Frisland.

(ä'm. llert. ? . I, 449.)

l!37. Rorik zieht von Dorstadt aus mit Bewilligung seines Herrn, des Königs Lothar I I . , ins Land der Dänrn und

besetzt mit Zustimmung des Dänenlöm'gs Horlch den Thcil des Reichs zwischen der Eidcr und dem Meere.

(änn. l?ulll. I». I. 470.)

839. Waräger kamen (Kruse Meint in Norits Auftrag von Schleswig, um den, wie er meint, V32 auferlegten T r i -but einzufordern) jenseit des Meers her und belegten die Slaven, Meren, Tschudcn und Knwitschcn mit Tri»

but (Schlözcrs Nestor T h l . I. p. 45t.)

. Normannen, welche aus Franzien m ihr Vaterland zurückgegangen waren, dort innere Kriege geführt, jetzt aber wieder Frieden geschlossen hatten, kommen nach Flandern, landen an der Mündung ter Mer, verheeren das Land und zerstören das Kloster des heiligen Ver-tinus zn S t . Omer ^ a l , . IperN Ol,rou.). Langebet meint, diese Normannen seien wohl Norik und seine Genossen gewesen, und wirklich paßt das hier Gesagte ganz vor-trefflich auf sie. ( I ^ " 3 l , . 8. l t . I). I. 333, 334.) 862. Erzbischof Hinkmar von Mainz crmahnt den Bischof

Hungarius von Utrecht, daß er den Normannen Rorik, der neulich zum Christcnthume bekehrt, warne, daß er den Balduin weder aufnehme, noch ihm Hülfe leiste.

Aber auch, wenn die übrigen Normannen auf seinen Nach wie er gehört habe, nach seiner Bekehrung jenes Reich ge-plündert hätten, er dieses durch würdige Buße gut zu machen strebe. (^rollnarllus) Langebek meint, dieses müsse ein anderer Norik sein, als der uns bekannte, da dieser nupor aü tiliem convorsus genannt werde, jener aber schon 826 getauft sei. Dahlmanu dagegen schließt aus 4nn. L«rt. «. 8 i l I». I. 4 3 7 , daß im Jahre 84«, da es dem Kaiser Lothar mehr um tapfere Männer im Kampfe gegen seine Brüder, als um Christen zu thun war, sowohl Hcriold als Norik wieder Heioen geworden seien, und er hat gewiß recht. Norik wird also damals wohl im Bt'schum Utrecht, vielleicht wieder zu Dorstadt, sich aufg?«

halten haben. Dcr Erzbischof zielt mit seiner Ermahnung wohl auf die Zerstörung des Berlinischen Klosters, dann aber war wohl nicht Rorik selbst dabei thätig, vielleicht aber doch seine Genossen. Hinkmar mag wohl keine günstige Nachrichten über Norik erhalten haben, denn noch in dem-selben Jahre ,862), so erzählt Frodoard weiterhin, schrieb er selbst dem zum Christenthume bekehrten Normannen No-rik, daß er im Willen Gottes und der Beobachtung seiner Gebote fortschreite, so wie er durch viele höre, daß derselbe wolle und lhue, damit niemand vermöge ihn zu überreden, daß er gegen Christen Heiden Nach oder Hülfe leiste, weil es ihm nichts nüye, die christliche Taufe empfangen zil haben, wenn er gegen Christen selbst oder dnrch andere Verkehrtes und Feindseliges im Schilde führt. Auch er-mahnend, daß er den gebannten Valdnin auf keine Weise aufnehme, noch ihm Trost oder irgend eine Zuflucht bei sich zu haben erlaube, rrncloarli. ü.2l,ZIi. I. 333, 336.) 662. standen die Slaven, Tschudcn, Kriwilschcn u. Meren

ge-gen die Waräger auf, jagten sie über das Meer und ent-rissen ihnen weiter keinen Tribut. Da sie aber darauf unter sich in Kampf gcricthen, fühlten sie die Noth, wendigteit eines Knäscn, gingen über Meer zu den Rus-sen-Warägern und baten diese: Kommt, bei uns

120 Knäscn zu sein und uns zu regieren. (Schlöz. Nest. l .

p. 468, 4 7 l , 476.)

862. u. 863. Und es wurden von den Niemtzen drei Brüder mit ihren Familien gewählt. Diese nahmen ein zahlreiches Gefolge mit sich und kamen zuerst zu den Slaven (nach Novgorod) und legten rie Schanze Ladoga an. Der älteste Nurik setzte sich in Ladoga, der zweite Sineus in Bielosero, der dritte Trnvor in Isborsk. Und von diesen Neuangekommenen Warägern und von der Zeit an hat Nußland den Namen Nuß' land bekommen (Schlöz. Nst. I. PF. 189, «93.)

Von Schlözers 8 Codices hat hier einer das I . 863, zwei 862, die übrigen gar kein Jahr; da aber dieses doch wohl nicht gut alles in einem Jahre geschehen konnte, mag wohl 863 richtig sein. Jetzt erst wird Rußland Nußland genannt das 832 genannte Nußland muß also doch wohl

ein anderes sein.

863. I m Januar fahren Danen den Nhein hinauf, plün-dern Dorstadt, dringen bis Neus vor, werden von Lothar I I . angegriffen, bleiben aber dort bis um die Calenden des April, dann gehen sie auf den Nach des Norik, so wie sie gekommen waren, zurück, ( k n n . Lert. I>. I. 439.)

864. Wurden die Novgoroder übler Laune und sagten:

M i r sind Sklaven und erleiden viel Böses auf allerhand Weise von Nurik und den Scinigen. I n eben dem Jahre schlug Nurik Wadim den Tapfer« todtz auch viele andere Novgoroder, die jenes Anhänger waren, crmor«

dcte er. (Zchlöz. Nest. I. pg. 2 0 l . )

866. Starben Sineus und Truwor, Rurik übernahm die ganze Herrfchaft auch der Brüder, dann kann er an den Ilmen.Sce, gründete eine Schanze am Wolchow, und nannte sie Nowgorod und saß da als Knäs. Dann theilt er seinen Männern Districte aus. I n eben dem Jahre wurde Nuriken ein Sohn geboren, dem er den Namen I g o r gab (Schlöz. Nest. I. pF. 208.)

867. Flüchteten aus Novgorod von Nurik w<g eine Menge Novgoroder Männer nach Kiew. (Schlöz. Nest. I. pF. 239) 867. König Lothar I I . sagt in feinem Neiche den Feind an zur Vertheidigung des Vaterlandes, nämlich gegen die Normannen, glaubend, daß Norik, den die E i n , wohner, welche mit einem neuen Namen Conkinge ge-nannt wurden aus Frisland vertrieben hatten, mit Dänischen Hülfstruftpen zurückgekehrt sei. (/Vnn. Lcrt.

p. I. 1.3. 4 7 6 )

870. Karl der Kahle, der nach dein Tode Lothars l l . dessen ganzes Ncich in Besitz genommen, welches ihm aber von Ludwig dem Deutschen bestritten wird, kommt von Achen, wo er das Weihnachtöfest 869 gefeiert hat, nach Nimwcgen zur Unterredung mit Norik und verbindet sich ihm durch ein Vündniß. ( ^ n n . Ilort. ? . I. 486) 872. Karl der Kahle reiset den 20. J a n . von Canpingen

eilig nach dem Kloster (nach Pertz in Lüttich) um mit den Normannen Norik und Nudolph zu reden und im Anfang der Fasten nach Canpingen zurückzukehren. — I m Monat Octobcr fährt 'Ludwig der Deutsche zu Schiffe über die Maas und kommt nach Mastricht, um mit den Normannen Norik und Rudolph zu reden, welche

ihm zu Schiffe entgegengekommen waren, nimmt den ihm treuen Rorik gütig auf, und den Nudolph, der Untreue sinnt und Ucbcrfiüssiges verlangt, entläßt er mit leeren Händen und rüstet gegen dessen Nachstellungen seine

ihm zu Schiffe entgegengekommen waren, nimmt den ihm treuen Rorik gütig auf, und den Nudolph, der Untreue sinnt und Ucbcrfiüssiges verlangt, entläßt er mit leeren Händen und rüstet gegen dessen Nachstellungen seine

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