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Der X. Iberoamerikanische Gipfel, in dessen Mittelpunkt das Thema „Kind- „Kind-heit und Jugend“ in Lateinamerika stand, fand im Jahre 2000 in

Am 5. Dezember unterzeichnete Italien das Zusatzprotokoll zum Madrider Abkommen über grenzüberschreitende Zusammenarbeit von

D. Österreichische Entwicklungszusammenarbeit (ÖEZA) und Ost-Förderprogramm

I. Bilaterale Entwicklungszusammenarbeit

6. Weitere Regionen

Sonderprogramm Palästina: Das Wiederaufflammen der Gewalt seit Sep-tember 2000 hat die palästinensische Wirtschaft schwer geschädigt und zu Engpässen in der Gesundheitsversorgung geführt. Österreich hat daher als Sofortmaßnahme dem größten palästinensischen Krankenhaus 2 Millionen Schilling zur Verfügung gestellt. Weiters wurden von der ÖEZA langfristige sozialmedizinische Projekte, Programme zur Berufsausbildung und die Er-richtung einer Meerwasserentsalzungsanlage gefördert.

Sonderprogramm Westsahara: Das Programm wurde in den Bereichen tech-nische Infrastruktur (Aufrechterhaltung einer Minimalversorgung der

Be-völkerung mit Wasser und Strom, Schulungsmaßnahmen in Projektmanage-ment und Administration) sowie Bildung (Unterstützung des Grundschul-wesens und der beruflichen Aus- und Fortbildung insbesondere von Kinder-gärtnerinnen in den Lagern) fortgesetzt.

Region Südostasien: Die ÖEZA unterstützte weiterhin Maßnahmen der technischen und wissenschaftlichen Kooperation, die hohe Multiplikatoref-fekte erwarten lassen. Besonderes Augenmerk gilt dabei der Fortsetzung der Nord-Süd-Kooperation wie auch dem Ausbau von Süd-Süd-Netzwerken in den Bereichen Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft. Österreich fördert berufliche Fortbildungen und Spezialisierungen an regionalen Ausbildungs-zentren (AIT Bangkok), an lokalen Institutionen (z.B. in Indonesien) sowie auch an Universitäten (Doktoratsstudien, Forschungsvorhaben) und in Lehr-gängen in Österreich.

7. Schwerpunktsektoren

Österreich bietet den Partnerländern Zusammenarbeit in jenen Sektoren an, in denen es über Know-how und fundierte Fachkenntnisse verfügt. Im Sektor Mikro-, Klein- und Mittelbetriebsentwicklung wird das Ziel der Ar-mutsbekämpfung durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und Einkommen verfolgt. Eine von der ÖEZA im Oktober 2000 organisierte internationale Konferenz widmete sich den Finanzierungsproblemen von Klein- und Mit-telbetrieben in Entwicklungsländern, einem der Haupthindernisse für den Ausbau von bestehenden Unternehmen. Ausgangspunkt von Programmen und Projekten im Bereich ländlicher Entwicklung ist in der Regel die klein-bäuerliche Landwirtschaft in benachteiligten Regionen. Neben Maßnah-men zur Ausbildung, Steigerung der Produktivität und Produktdiversifizie-rung werden vor allem Programme zur DezentralisieProduktdiversifizie-rung (Raum- und In-frastrukturplanung, regionale Entwicklungspläne) unterstützt. Weitere Schwerpunktsektoren der ÖEZA sind: Berufsbildung, Gesundheitsförde-rung, Wasser- und Energieversorgung, ökologisch und sozial verträglicher Tourismus sowie Demokratisierung und Konfliktprävention. Im letztge-nannten Bereich hat sich die ÖEZA durch aktive Vermittlertätigkeit in den burundischen Friedensverhandlungen und durch die Durchführung von regelmäßigen multinationalen Seminaren zur Konfliktprävention in Afrika engagiert.

Alle neu eingereichten EZA-Projekte werden nach den Querschnittsthemen Gleichstellung von Frauen und Männern sowie Schutz und Förderung des natürlichen Lebensraums entsprechend einem Kriterienkatalog überprüft.

Hauptaufgabe im Bereich Gleichstellung von Frauen und Männern ist das Einbringen der Gender-Perspektive in die Programme der ÖEZA durch Ana-lyse bestehender Ungleichheiten und Maßnahmen zur Stärkung der Rolle der Frau in den Partnerländern.

Seit 1992 gibt es ein strukturiertes Programm zur Kofinanzierung von Ent-wicklungsprojekten, die auch aus öffentlichen und privaten Mitteln getra-gen werden. Da Österreich keine staatliche Durchführungsagetra-gentur besitzt, wird die Kofinanzierung von Projekten über vorhandene NGO-Strukturen abgewickelt. Diese Zusammenarbeit zwischen öffentlicher Verwaltung und NGOs hat mittlerweile Modellcharakter und kommt auch bei der EZA der EU zur Anwendung. Im Rahmen der Kofinanzierung fördert das Außenmi-nisterium u. a. den Aufbau von privaten Wirtschaftspartnerschaften zwi-schen österreichizwi-schen Betrieben und Unternehmen in Entwicklungslän-dern. Zur Verbesserung der Planungssicherheit wurden mit einigen NGOs auch Rahmenvereinbarungen über Kofinanzierung getroffen.

8. Evaluierung

Evaluierung und Kontrolle haben in der ÖEZA eine wichtige Aufgabe, so-wohl hinsichtlich des Erfahrungslernens als auch der Legitimation der öf-fentlichen Aufwendungen in einem zunehmend komplexeren Arbeitszu-sammenhang. Neben der laufenden Rechnungskontrolle aller Projekte der Entwicklungs- und Ostzusammenarbeit werden zunehmend Programme und Strategien evaluiert, um so die Planungsgrundlagen der ÖEZA weiter zu verbessern. Im Jahr 2000 wurde das Instrument Kleinkredit mittels zweier (von insgesamt vier) Evaluierungen untersucht. Die eine davon befasste sich vorwiegend mit den Trägerorganisationen solcher Programme und ihren Stärken und Schwächen am Beispiel Mosambiks und Namibias, die andere mit dem Sektor Kleinkredit in Uganda insgesamt und dem österreichischen Beitrag dazu. Im Sektor Energie wurde im August der Auftrag für die Evalu-ierung von Kleinkraftwerken in Bhutan und Nepal vergeben, deren Ergeb-nisse Anfang 2001 vorliegen werden. Zusätzlich organisierte die ÖEZA eine internationale Fachtagung zum Thema „Evaluierung von Armutsbekämp-fung am Beispiel des EZA-Instrumentes Kleinkredit“, an der die EZA-Evalu-ierungsdienste aus Deutschland, Schweiz, Niederlande und Österreich teil-nahmen. Erstmals wurde 2000 auch eine Evaluierung für die Ostzusammen-arbeit durchgeführt. Diese Evaluierung fand in zwei Phasen statt und betraf die Projektaktivitäten des Vereins Kulturkontakt in Mazedonien, Rumänien sowie in Bosnien und Herzegowina.

9. Projektbeispiele:

Im Folgenden einige Beispiele aus den etwa 500 Projekten, die im Jahr 2000 aus Mitteln der bilateralen ÖEZA finanziert wurden:

• Radio Mosambik – Stimme der Frauen: Die ÖEZA unterstützt den Auf-bau von unabhängigen Medien und die Ausbildung von Journalistinnen als Teil der Programme zur Demokratisierung, Stärkung der Zivilgesell-schaft und Förderung von guter Regierungsführung in

Entwicklungslän-dern. „Radio Mosambik – Stimme der Frauen“, das gemeinsam mit dem Österreichischen Nord-Süd-Institut durchgeführt wird, richtet sich in re-gionalen Bantusprachen an Frauen in ländlichen Gegenden, die vom Zu-gang zu Massenmedien weitgehend ausgeschlossen sind. Das Projekt hat im Oktober 2000 den „Award for Progress in Gender Awareness“ der Com-monwealth Broadcasting Association gewonnen.

• Tuberkulosekontrolle: In Zusammenarbeit mit dem äthiopischen Ge-sundheitsministerium und einer belgischen NGO wird in der Region So-mali in Äthiopien ein Projekt zur Tuberkulosekontrolle durchgeführt. Mit einer Heilungsrate von 85% zeigt das Projekt ausgezeichnete Ergebnisse und konnte in der zweiten Jahreshälfte auf zwei weitere Provinzen der Re-gion ausgedehnt werden.

• Sicherung der Gletscherseen in der Lunana Region im Nordwesten Bhu-tans: Durch die globale Erwärmung der letzten Jahre ist das Ausbruchri-siko der Gletscherseen gestiegen. Der letzte Ausbruch eines Gletschersees im Jahre 1994 kostete 20 Menschenleben und richtete große Flurschäden an. Auf Wunsch der bhutanischen Partner untersucht ein österreichisches Expertenteam den Luggye Tsho Gletschersee, um an die Umweltbedin-gungen angepasste Sicherungsmaßnahmen erarbeiten zu können. Damit verbunden ist die Einrichtung eines Frühwarnsystems und die Risikoana-lyse des Gletschergebietes bis zur ersten Ansiedlung. Das Projekt wird in Zusammenarbeit und Kofinanzierung mit der Autonomen Provinz Bozen durchgeführt.

II. Multilaterale Entwicklungszusammenarbeit