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LERNEN. Eine kybernetische Auseinandersetzung mit dem Leben. Masterarbeit. zur Erlangung des akademischen Grades.

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Academic year: 2022

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LERNEN

Eine kybernetische Auseinandersetzung mit dem Leben

Masterarbeit

zur Erlangung des akademischen Grades Master of Science

der Studienrichtung Umweltsystemwissenschaften mit Fachschwerpunkt Volkswirtschaftslehre an der Karl-Franzens-Universität Graz

vorgelegt von

Markus MESSERSCHMIDT, BSc

am Institut für: Institut für Systemwissenschaften, Innovations- und Nachhaltigkeitsforschung

Begutachter: Univ.-Prof. Dr.phil. Manfred Füllsack

Graz, März 2017

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Eidesstattliche Erklärung

Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbstständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich

entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen inländischen oder ausländischen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung entspricht der eingereichten elektronischen Version.

Graz, am 8. März 2017

Markus Messerschmidt

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Genderspezifische Erklärung

Um die Lesbarkeit der Masterarbeit leichter zu gestalten, wurde auf eine geschlechtsspezifische Formulierung verzichtet. Ich möchte jedoch festhalten, dass maskuline, feminine oder neutrale

Formulierungen eines Wortes für beide Geschlechter zu verstehen sind. Somit möchte ich von vornherein jegliche Art von Missverständnis und Diskriminierung ausschließen.

Graz, am 8. März 2017

Markus Messerschmidt

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Abstract in Deutsch

Die Menschheit steht vor einer großen Herausforderung: sie muss sich neu erfinden und lernen wie sie nachhaltig in einer gemeinsamen Welt leben kann. Das erfordert vor allem eines: das Wissen darüber, wie sie das erlernen und folglich tun kann. Ausgehend von der in dieser Arbeit eingenommenen kybernetischen Perspektive wird ersichtlich, dass sich nachhaltige Veränderungen ausschließlich in der nichttrivialen Auseinandersetzung des Menschen mit sich selbst konstituiert: Mit Komplexität, Emotionen und Gefühlen konfrontiert, findet der Mensch sich als Beobachter seines eigenen Zustandekommens wieder und vermag sich ausgehend hiervon, zu verändern. Die zu beantwortende Fragestellung dieser Arbeit ist, auf welche Weise Lernen gestaltet werden kann, dass der Mensch bzw. die Menschheit sich nachhaltig „unverändert verändert“ in Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft wiederfinden kann. Das dabei entstehende

semantische System sich aufeinander beziehender Begriffe bzw. Konzeptionen der Kybernetik lässt ein Denkgebäude entstehen, das den Leser im Erlernen des Lernens – in ein kybernetisches Bewusstsein begleitet. Dieses findet sich (tautologisch rekursiv) angewandt auf sich selbst und den

Wissenschaftsdisziplinen der Psychologie, Pädagogik, Entwicklungspsychologie, Kognitions- und

Neurowissenschaften, Soziologie, Kommunikationswissenschaften und der Philosophie wieder, was zu einer (umfassenden interdisziplinaren) kybernetischen Beschreibung des Phänomens Lernen in dieser Arbeit führt.

Keywords: Lernen, Kybernetik, Mensch, Nachhaltigkeit, Bewusstsein, Emotionen und Gefühle, Liebe

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Abstract in English

Humanity is facing a huge challenge, it is forced to reinvent itself in learning to live together in a sustainable way in this world. As a requirement there is the necessity of knowledge in „how to learn” involved.

Originating from the cybernetic perception it is clearly evident that sustainable changes are exclusive possible in a non-trivial confrontation of a human being with himself. For being confronted with complexity, emotions and feelings the human being finds himself as an observer of his own development and therefore can change himself/his behaviour consciously. The research issue of this paper deals with the art of framing the learning experience of a human being, so that the learner can re-find, re-invent himself in a sustainable

„unchanged changed" way by rediscovering himself in his past, present and future. In this thesis a semantic system containing of terms that are inter-related is created. It is shown as an building of thoughts, that supports the reader in „learning how to learn" with regard to the perception of a cybernetic awareness. As this process finds itself in a tautological recursive manner and in other academic disciplines like psychology, education, developmental psychology, neuroscience, sociology, communications studies and philosophy, it leads to a comprehensive interdisciplinary cybernetic description of phenomenon of learning.

Keywords: Learning, Cybernetic, Human, Sustainability, Conscience, Emotions and Feelings, Love

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Inhaltsverzeichnis

Eidesstattliche Erklärung... I Genderspezifische Erklärung ... III Abstract in Deutsch ... V Abstract in English ... VII Inhaltsverzeichnis ... IX Abbildungsverzeichnis ... XIII Tabellenverzeichnis ... XIV Vorwort ... XVII

1 Einleitung ... 1

1.1 Inhalte der Arbeit ... 1

1.2 Grundaspekte der Kybernetik ... 4

1.2.1 Kybernetik als Informationstheorie ... 4

1.2.2 Die Historie der Kybernetik ... 5

1.2.3 Das lernende „System Mensch“ ... 6

2 Die Biologie des Lebens ... 7

2.1 Das Leben und seine Organisation ... 7

2.2 Autopoiesis: Die Charakterisierung der Organisation eines Systems ... 8

2.3 Funktionalität und die Struktur eines Systems ... 8

2.4 Ontogenese ... 8

2.5 Subjektivität: Das Leben und der Mensch ... 9

3 Die Beobachtung und der Beobachter ... 11

3.1 Die Nervenzelle ... 11

3.2 Das Nervensystem ... 11

3.3 Wahrnehmung und Verhalten ... 13

3.4 Der Beobachter ... 14

3.4.1 Erfahrung und Überprüfen von Erfahrung ... 14

3.4.2 Präsumtionen zur Beobachtung: Das „Outing“ des Beobachters ... 14

3.5 Die (Um)welt des Beobachters ... 15

3.6 Komplexität und Unsicherheit ... 16

4 Das kybernetische Bewusstsein ... 18

4.1 Macy Konferenzen... 18

4.2 Information(ssystem): Unterscheidung, Entscheidung und Resonanz ... 20

4.3 Künstliche neuronale Netze und künstliche Intelligenz (KI) ... 21

4.3.1 Einleitung: Einfache künstliche neuronale Netzwerke ... 22

4.3.2 Komplexe Multi-Layer-Netzwerke ... 27

(12)

4.3.3 Der Lernprozess von Single-Layer- und Multi-Layer-Netzwerken ... 29

4.3.4 Self-organizing Maps... 30

4.3.5 Deep Learning... 30

4.4 Die Bedeutung des kybernetischen Bewusstseins und von künstlichen Intelligenzen in der Gegenwart ... 33

5 Das kybernetische System Mensch ... 35

5.1 „Alles“ ist möglich ... 36

5.2 Emergenz invarianter Zustände: Eigenwerte ... 37

5.3 Der freie Mensch ... 39

5.3.1 Maschinen: System kausal-logischer Konzeption ... 39

5.3.2 Triviale Maschinen ... 40

5.3.3 Nichttriviale Maschinen ... 41

5.3.4 Unentscheidbarkeit ... 44

5.4 Habe Mut dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ... 44

5.5 BewusstSein: Das Sein des Menschen ... 45

5.5.1 Das Bewusstsein ... 47

5.5.2 Das Ziel ... 47

5.5.3 Das Sein: Ökologie der Ideen ... 48

5.5.4 Differenzierung ... 50

6 Lernen ... 51

6.1 Das vier-Stufenmodell von Gregory Bateson ... 52

6.1.1 Lernen null ... 53

6.1.2 Lernen I ... 53

6.1.3 Lernen II ... 54

6.1.4 Lernen III ... 56

6.1.5 Bedeutende Aspekte von Lernen III: Ethik, Liebe und Kommunikation ... 57

6.1.6 Eine erweiterte Auseinandersetzung mit dem Phänomen „Lernen III“ ... 63

6.1.7 Lernen IV ... 66

6.2 Aspekte der Onto- und Phylogenese: Bewusstseinsveränderung in und von sozialen Netzwerken 67 6.2.1 Das soziale Netzwerk ... 68

6.2.2 Das (Un)Bekannte: Der blinde Fleck und die Unvollständigkeit ... 71

6.2.3 Das „Ich“: Ausgangspunkt der Transzendenz in das „Selbst“ ... 73

6.2.4 Die Fähigkeit des Menschen sich von den Formen der Welt – seiner Umwelt – zu unterscheiden (eine historische Betrachtung) ... 76

6.2.5 Das tribal impulsive Paradigma ... 77

6.2.6 Das tribal impulsive Bewusstsein: Ausgangspunkt von bewusster Entscheidung ... 78

6.2.7 Intuition und die „werden wollende Zukunft“ ... 80

6.3 Emotionale Entwicklung ... 82

(13)

6.3.1 Dimensionen und Entstehung von Emotionen und Gefühle... 85

6.3.2 Die psychophysiologische Dimension von Emotionen und Gefühle ... 89

6.3.3 Die Bedeutung des Fühlens im Kontext einer funktional neuroanatomischen Betrachtung ... 91

6.3.4 Der Einfluss des Unterbewusstseins auf Wahrnehmung, Verhalten und Gefühle ... 93

6.3.5 Emotionen, die Sprache und der Körper: Somatische Marker und COEX-Systeme ... 97

6.3.6 Evolution der Emotionen und Gefühle: Emotionen und Gefühle als interaktive Phänomene der Biologie und des In-der-Sprache-Sein des Menschen in sozialen Netzwerken ... 99

6.3.7 Das persönlich Unbewusste und das kollektiv Unbewusste: eine notwendige Unterscheidung 101 6.3.8 Individuation: Selbstbestimmtes Handeln durch den Verstand und die Vernunft ... 102

6.3.9 …habe Mut dich deiner eigenen Gefühle zu bedienen! ... 105

6.3.10 Mechanismen des „Ich“ und des „Ego“ im Kontext von Angst, Furcht, Wut, Trauer, Stress und Depression ... 106

6.3.11 Die Autonomie des Menschen: Motivation und neuronalen Plastizität im Nervensystem des Menschen ... 111

7 Umwelt und Nachhaltigkeit ... 119

7.1 Nachhaltigkeit im Kontext der Metaphysik, Unentscheidbarkeit und Dialogik ... 120

7.2 Die drei Ebenen der Kybernetik ... 123

7.3 Nachhaltigkeit: die Kunst, nicht-steuerbare Systeme zu steuern ... 124

7.3.1 Nachhaltigkeit erster Ordnung: die „Erlebbarmachung“ des ethischen, ästhetischen und therapeutischen Imperativs ... 128

7.3.2 Die Nachhaltigkeit zweiter Ordnung: Vertrauen ... 130

7.4 Historische Attraktoren des menschlichen Bewusstseins als Ausgangspunkt für Lernen in der Gegenwart ... 132

7.4.1 Traditionell konformistische Bewusstsein: Triviale Maschinen in einer trivialen Maschine .. 133

7.4.2 Modern leistungsorientiertes Bewusstsein: Vorstellungen und Innovationen außer Kontrolle 135 7.5 Die Gegenwart der Nachhaltigkeitsdiskussion... 136

7.5.1 Der Vergangenheitskontext der gegenwärtigen Nachhaltigkeitsdiskussion ... 137

7.5.2 Der Begriff „Nachhaltigkeit“ ... 138

7.5.3 Das postmodern pluralistische Paradigma... 140

8 Nachhaltige Organisationsformen in der Praxis: Pioniere unserer kollektiven Zukunft ... 142

8.1 Das integral evolutionäre Bewusstsein ... 142

8.2 Sandra Krautwaschl ... 145

8.2.1 Medien: Homepage, Blog, Podiumsdiskussionen etc. ... 147

8.2.2 Das nachhaltige kybernetische Lernen von Sandra Krautwaschl und ihrer Familie ... 148

8.3 Colearning Wien ... 150

8.3.1 Erziehung und Bildung: „Wissensosmose“ ... 151

8.3.2 Wissensosmose durch „Schaubildarbeit“ ... 153

8.3.3 Emotionen, Gefühle und „das Gefühl“ ... 154

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8.3.4 Das nachhaltige kybernetische Lernen am Colearning Wien ... 155

8.4 Das integral evolutionäre Bewusstsein der Pioniere unserer kollektiven Zukunft ... 156

8.4.1 Fühlen: Die „Stimmigkeit“ als innerer Kompass ... 156

8.4.2 Das Leben als Reise der Entfaltung in das Unbekannte ... 156

8.4.3 Ganzheit ... 157

9 Zusammenfassung und Reflexion ... 159

9.1 Diskussion der Aspekte des kybernetischen Lernens ... 159

9.2 Reflexion ... 160

9.2.1 Das Erkennen verpflichtet ... 160

9.2.2 Kybernetik als Wirklichkeit ... 161

9.2.3 Künstliche Intelligenz ... 161

9.3 Schlussfolgerungen und Conclusio ... 162

10 Literaturverzeichnis ... 164

11 Anhang ... 171

11.1 Auflistung der Bedürfnisse des Menschen nach Irmgard Barta (Sprache-verbindet 2016) ... 171

11.2 Fraktale: Selbstähnlichkeit, Rekursivität... 173

11.3 Organisationsformen in sozialen Netzwerken: Attraktoren des menschlichen Bewusstseins ... 174

11.4 Interviews ... 175

B4: Interview mit Sandra Krautwaschl ... 175

B2: Interview 1 mit Florence Holzner... 181

B3: Interview 2 mit Florence Holzner... 184

B1: Interview mit Stefan Leitner-Sidl ... 193

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Abbildungsverzeichnis

Abbildung 1 Kybernetische Konzeption eines lernenden Systems ... 6

Abbildung 2 Interaktion von autopoietischen Systemen in einem Milieu... 9

Abbildung 3: Die Nervenzelle ... 12

Abbildung 4: Schema eines einfachen künstlichen neuronalen Netzwerks ... 23

Abbildung 5: a) Graphische Darstellung der Oder-Tabelle in Tabelle 2, b) graphische Darstellung der Oder- Tabelle entsprechend der Tabelle 3 ... 28

Abbildung 6: Schematische Darstellung eines Multi-Layer-Netzwerks mit zwei verdeckten Neuronen-Lagen und Bias-Neuronen ... 29

Abbildung 7: Deep Learning: Gesichtserkennung ... 32

Abbildung 8: Attraktor ... 38

Abbildung 9: Triviale Maschine (tM) mit dem variablen internen Zustand X ... 41

Abbildung 10: Nichttriviale Maschine (nM) mit den variablen internen Zuständen X und Z ... 41

Abbildung 11: Das Sein des Menschen ... 46

Abbildung 12: Fraktal ... 62

Abbildung 13: Das Experiment mit dem blinden Fleck ... 71

Abbildung 14: Gesichtsfeld des Auges ... 72

Abbildung 15: „Zeichnende Hände“ von M. C. Escher... 73

Abbildung 16: Die Beobachtung als Beobachtung der Beobachtung ... 75

Abbildung 17: Das Ziel des Menschen ... 80

Abbildung 18: Gesichtsausdruck ... 87

Abbildung 19: Klassifikation der Emotionen ... 88

Abbildung 20: Cannon-Bard-Theorie (grau) und James-Lange-Theorie (rot) ... 89

Abbildung 21: Längsschnitt durch das menschliche Gehirn ... 92

Abbildung 22: Funktion der Amygdala ... 96

Abbildung 23: Entwicklungsschritte des Nervensystems ... 115

Abbildung 24: Einfacher Ouroboros ... 129

Abbildung 25: Doppelter Ouroboros ... 130

Abbildung 26: Formaler doppelter Ouroboros... 131

Abbildung 27: Der Pythagoras Baum ... 173

Abbildung 28: Pflanzenteil mit L-Systemen ... 173

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Tabellenverzeichnis

Tabelle 1: Aktivitätsfunktionen ... 23

Tabelle 2: Logische Oder-Tabelle... 25

Tabelle 3: Logische Oder-Tabelle: Exklusives Oder ... 28

Tabelle 4: Unterscheidung von trivialen und nichttrivialen Maschinen ... 40

Tabelle 5: Transformationsregeln ... 40

Tabelle 6: Transformationsregeln der nichttrivialen Maschine ... 42

Tabelle 7: a) Operationsprogramm der nichttrivialen Maschine; b) Veränderung der Tatbestände entsprechend des Operationsprogramms (entsprechend der Iterationsschritte 1., 2., 3. und 4.) ... 42

Tabelle 8: Verhalten und Systemzustände der nichttrivialen Maschine ... 43

Tabelle 9: Die vier Ebenen des Lernens nach Gregory Bateson ... 52

Tabelle 10: Dimensionen einer kybernetischen Nachhaltigkeit ... 128

Tabelle 11: Bewusstseinsstufen sozialer Netzwerke nach Laloux (2014, S. 36-37) ... 174

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The Road Not Taken

Two roads diverged in a yellow wood, And sorry I could not travel both And be one traveler, long I stood And looked down one as far as I could To where it bent in the undergrowth;

Then took the other, as just as fair, And having perhaps the better claim, Because it was grassy and wanted wear;

Though as for that the passing there Had worn them really about the same, And both that morning equally lay In leaves no step had trodden black.

Oh, I kept the first for another day!

Yet knowing how way leads on to way, I doubted if I should ever come back.

I shall be telling this with a sigh Somewhere ages and ages hence:

Two roads diverged in a wood, and I - I took the one less travelled by, And that has made all the difference.

- Robert Frost -

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Vorwort

„…ich bin auf seine Freiheit angewiesen, um mich an den anderen als anderen zu richten“. Jene Textzeile stammt aus „Über die Freundschaft“ von Michel Eyquem de Montaigne (2000, S. 12). Sie richtet sich an seinen Freund Étienne de la Boétie. Immer wieder auf das Neue vermag sie mich zu bewegen, weil sie für mich eine für mein Leben alles entscheidende Nuance enthält: Mache ich den Anderen unfrei, nehme ich mir meine Freiheit. Denn dies bedeutet für mich, dass wenn der Andere sich als jemand anderes als er ist, an mich richtet, mir sodann die Möglichkeit nimmt, der zu sein, der ich bin. Bei Montaigne (2000, S. 13) heißt es weiter „Ich würde ihm also vorschreiben, meinem Ruf, meinem Appell, meinem Anruf auch nichtantworten, meiner Einladung, meiner Erwartung, meinem Wunsch auch nichtentsprechen zu können. Was ich ihm auferlegen muss, ist eine Art Pflicht, frei zu bleiben, um überhaupt rufen, warten, einladen zu können.“

Mich tief berührend heißt es weiter: „Ich möchte nicht, dass du jemals davon abhängig wirst, geh, sei frei, nimm dir die Freiheit nicht zu antworten. Und um es mir zu beweisen, antworte nicht, wenn ich das nächstemal anrufe, sonst breche ich mit dir“ (Ebd.). This is the road I have taken – seit nunmehr vielen Jahren. Immer bedeutet dies für mich eine Auseinandersetzung mit mir selbst: mit dem, was ich fühle und denke – eine Auseinandersetzung mit der Freiheit, die im eigentlichen Sinn nur ich mir geben kann.

Nur eine unmittelbare Begegnung und Offenbarung meiner Gefühle und Gedanken macht dies zu einem aussichtsreichen Ereignis, so bin ich überzeugt. Dabei verspreche ich mir die logische Klärung meiner Gedanken – meines eigenen Zustandekommens – ein Lernen, wo sich „das Undenkbare von innen durch das Denkbare abgrenzen“ soll (Wittgenstein 2013, S. 39). Der Philosophie, kommt so Wittgenstein (2013, S. 39), diese Funktion zu. Für mich bedeutet sie vor allem eine Übung, mich zu lieben: indem, dass ich meiner Widersprüchlichkeit und Unvollkommenheit sichtbar einen Daseinsraum öffne.

Liebend, schreibe ich so als Beobachter meiner Welt und befinde mich in einem solchen Tun nicht nur inmitten meines Selbstverstehens, sondern auch als solcher inmitten der Kybernetik: Als Steuermann, inmitten dem, was wir den Namen Leben geben – inmitten dem, was sich verändert und der Steuermann sich die Frage stellt, wer bin „Ich“?

Von Steuermann zu Steuermann schreibe ich nun, in Freude, Mut und Vertrauen – und möchte mit den Worten Montaignes (2000, S. 74-75) schließen:

Bei der Freundschaft hingegen, von der ich spreche, verschmelzen zwei Seelen und gehen derart ineinander auf, dass sie sogar die Naht nicht mehr finden, die sie einte. Wenn man in mich dringt zu sagen, warum ich Étienne de la Boétie liebte, fühle ich, dass nur eine Antwort das ausdrücken kann: »Weil er er war, weil ich ich war«.“

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Danke vor allem, an meine Eltern Anita und Harro Messerschmidt und meinem Bruder Thomas Messerschmidt. Mit Hochachtung und empfundener Liebe denke ich an euch.

Danke für das zu mir halten meine Freunde Christina Potocnik, Joachim Messerschmidt und Mirza Kahriman.

Ein besonderer Dank gilt meinem Freund Priv.-Doz. Dr.phil Bernhard Pelzl. Du hast mich nicht nur zu einem radikalen Konstruktivist mit Herz herangebildet, sondern hast mir auch immer das Gefühl gegeben, dass meine Gedanken etwas Besonderes sind. Du hast mich zum Schreiben ermutigt.

Ein Dank gilt auch meiner Großfamilie – den Messerschmidt, Baldt, Mussnig, Winkler, Mally und Bobik bzw. Schillegger, Melin und Krauss. Ich habe euch sehr gern, auch wenn ich nicht immer da bin.

Danke an meinen Betreuer Univ.-Prof. Dr.phil. Manfred Füllsack, für das Gefühl schenken, dass ich mit dieser Arbeit etwas Schönes und Kluges entstehen lassen kann. Ich habe mich in vielen imaginierten Gesprächen mit dir wiedergefunden.

Danke an Sandra Krautwaschl und die Kinder, Jugendlichen und Erwachsenen von Colearning Wien, für das Erzählen, wie ihr Lernen lernt.

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1 Einleitung

Die Menschheit steht vor einer großen Herausforderung: sie muss sich neu erfinden und lernen wie sie nachhaltig in einer gemeinsamen Welt leben kann. Das erfordert vor allem eines: das Wissen darüber, wie sie das erlernen und folglich tun kann. Diese Arbeit versucht jenen Prozess des Lernens oder genauer des Erlernens des Lernens mit Hilfe der Kybernetik darzustellen. Es soll ein „Werkzeug zum Denken“ – ein konkretes Bewusstsein beschrieben werden,

· das zu nachhaltigem Tun befähigt

· und anleitet, wie jenes Bewusstsein erreicht oder besser erlernt werden kann.

Das Denken in Kybernetik ist auf diese Weise immanenter Bestandteil dieser Arbeit – mit Hilfe diesem ein Denkgebäude entworfen wird, das den Leser im Erlernen eines „Denkens des Erlernens“ bzw. dem Erlangen eines kybernetischen Bewusstseins begleiten soll.

Das Phänomen des Lernens kann aus zahlreichen Perspektiven beschrieben werden. So gibt es Ansätze aus der Psychologie, der Soziologie, der Philosophie, der Pädagogik etc. Die in dieser Arbeit gewählte

kybernetische Perspektive spielt in jenen Wissenschaftsdisziplinen jedoch kaum eine Rolle. Noch weniger findet die Kybernetik im Zusammenhang mit den neuesten Erkenntnissen aus den Kognitions- und Neurowissenschaften Erwähnung, um menschliches Lernen zu beschreiben. Ausgehend von

„Schlüsselwerken“ der Systemwissenschaften von u.a. Gregory Bateson, Warren S. McCulloch, Humberto R.

Maturana, Francisco J. Varela, Heinz von Foerster wird jenes Modell des Lernens entworfen, das den („kybernetischen“) Prozess des Lernens beschreibt. Dabei hat diese Arbeit nicht den Anspruch die Historie der Kybernetik wiederzugeben, was den Leser (aufgrund des Umfangs und der unterschiedlichen

semantischen Herangehensweisen) nur verwirren würde. Sie versucht vielmehr aus der umfangreichen Literatur das aufzugreifen, was den Prozess des Lernens des Menschen darzustellen vermag und verweist an passender Stelle auf den Ursprung der Gedanken.

1.1 Inhalte der Arbeit

Ausgangspunkt der Darstellung ist die Arbeit von Maturana und Varela (2012): Dabei wird besonders auf das Buch „Der Baum der Erkenntnis“ Bezug genommen. Ausgehend von diesem, werden in Kap. 2 Prinzipien des Denkens in Kybernetik (Zirkularität, Autopoiesis etc.) formuliert und mit den Arbeiten von McCulloch, Bateson, von Foersters etc. verknüpft. Jene Überlegungen stellen den Beobachter in den Mittelpunkt der Erkenntnis, der über sein Tun subjektiv eine Vorstellung von dem gewinnt, was allgemein als Leben bezeichnet wird.

In Kap. 3 wird gezeigt, dass eine sich auf diese Weise erschließende Vorstellung – eine Idee des Beobachters von Realität – Ergebnis der Rekonstruktion von Realität ist, aus der sich auf rekursive Weise die Wirklichkeit des Beobachters immerwährend neu ausformt und in und durch die Sprache zum Ausdruck kommt1. Es wird auch gezeigt, dass dadurch – durch ein „Gemeinsam-in-der-Sprache-Sein“ – Wirklichkeit bzw. die Idee von Realität zu einem sozial geteilten Phänomen wird, welches durch das Symbol sozial bindend und ethisch verpflichtend zum Ausdruck kommt. Um darauf dezidiert eingehen zu können nimmt die Arbeit Bezug auf Literatur der Kommunikationswissenschaften. Unter anderem auf das Buch „Die vermittelte Welt“ von Bernhard Pelzl (2011), das Mechanismen zwischenmenschlicher Vermittlungsprozesse beschreibt.

1 Anm.: Eine solch entsprechende Unterscheidung von Realität und Wirklichkeit bezieht sich auf die von Heinz von Foerster und Ernst von Glasersfeld (2014, S. 122-123) in „Wie wir uns erfinden: Eine Autobiographie des radikalen Konstruktivismus“ beschriebene Differenzierung beider Begriffe.

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In Kap. 4 und Kap. 5 werden u.a. die Möglichkeiten erläutert, den Mensch als „kybernetisches System“ zu denken. Es wird die Kybernetik als Logik zur Beobachtung sichtbar, welche beschreibt, wie das eine

Beobachtete (nämlich Leben) auf ein Ziel zusteuern kann, das es selbst determiniert. Der Mensch erscheint dabei als „Informationssystem“ das auf Basis der logischen Operatoren der Unterscheidung und der Entscheidung bzw. auf Basis des Prinzips der Resonanz steuert. Desweiteren werden dessen prinzipielle Möglichkeiten erläutert, sich in Zielen – seinen Bedürfnissen – lernend wiederzufinden und sich für diese zu entscheiden.

Von Kap. 6 ausgehend wird erläutert, wie der Prozess des Lernens des „kybernetischen Systems Mensch“

· als subjektiver, individueller und rekursiver Prozess,

· als integrierter Bestandteil von sozialer Interaktion,

· als eine individuelle Ethik konstituierend,

· und zu Nachhaltigkeit führend,

gedacht werden kann. Die Darstellung dessen erfolgt im Rahmen des von Bateson (1994) in „Ökologie des Geistes“ beschriebenen „vier-Stufenmodell des Lernens“. Es beschreibt formal den rekursiv organisierten individuellen Prozess des (kybernetischen) Lernens (aus dem sich die Wirklichkeit des beobachtenden Menschen ausformt) auf den Ebenen von „Lernen null“, „Lernen I“, „Lernen II“, „Lernen III“ und „Lernen IV“.

Diese „Lernformen“ werden wiedergegeben und mit Literatur aus den Wissenschaftsdisziplinen der

Pädagogik, der Entwicklungspsychologie und der Neuro- bzw. Kognitionswissenschaften erweitert. Auf diese Weise wird diese Arbeit einem interdisziplinaren Verständnis gerecht, das der Kybernetik „innewohnt“ und diese mit „Inhalt ausstattet“. Dem entsprechend wird in dieser Arbeit ein „Werkzeug zum Denken“ – ein konkretes kybernetisches Bewusstsein dargestellt.

Darin erschließt sich, so wird gezeigt, eine „ethische Konsequenz“, die Nachhaltigkeit einfordert, welche aus der konzeptuellen Unterscheidung des trivialen und des nichttrivialen Denkens hervorgeht und zugleich zu einer notwendigen Unterscheidung von Moral und Ethik führt. Um dies zu erläutern wird u.a. auf

„Understanding Understanding“ und „KybernEthik“ von von Foerster (2003 und 1993) eingegangen. Der kybernetische Prozess des Lernens bzw. die darin enthaltene ethische Konsequenz ist eng verbunden mit dem Aspekt der Nachhaltigkeit: einer Nachhaltigkeit „erster“ und „zweiter Ordnung“, welche es dem Mensch bzw. der Menschheit ermöglicht, sich nachhaltig (unverändert verändert) immerwährend neu zu erfinden. Jene Zusammenhänge – die Idee einer „kybernetischen Nachhaltigkeit“ – wird in Kap. 7 erläutert.

Die nachhaltige lernende Auseinandersetzung des Menschen mit sich selbst bedeutet auch immer eine Begegnung mit dessen Emotionen bzw. Gefühlen: mit unangenehmen, wie auch angenehmen

Empfindungen – mit Ängsten, mit Wut und mit Trauer, aber auch mit Freude, einem empfinden von Glück und das verspüren von Liebe. Jene Mechanismen des Lernens bzw. die für den Menschen sich darbietenden Möglichkeiten des Lernens mit und über Emotionen bzw. Gefühlen werden über eine „psychophysiologische Perspektive“ dargestellt. Dabei wird u.a. auf „Biologische Psychologie“ von Niels Birbaumer und Robert F.

Schmidt (2006), auf „EQ: Emotionale Intelligenz“ von Daniel Goleman (2011), auf „Alles fühlt: Mensch, Natur und die Revolution der Lebenswissenschaften“ von Andreas Weber (2014) Bezug genommen. Es wird

ersichtlich, das sich der Lernende Mensch im Fühlen bedingt: Lernen bedeutet Fühlen. Jener Zusammenhang wird ausführlich in Kap. 6.3 erläutert und findet sich selbstähnlich angewandt in den darauf folgenden Kapiteln wieder.

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Diese Arbeit ist in diesem Sinn in der Kognitionswissenschaft beheimatet und versucht, die „Frage des Seins“

(der Ontologie), und die „Frage des Ziels“ (der Teleologie bzw. Teleonomie2) umfassend zu vereinen und zu lösen. Gerade durch die Bezugnahme der erwähnten Literatur soll das Modell des Lernens anschaulich, nachvollziehbar beziehungsweise nutzbar beschrieben werden und theoretisch validiert werden. Von der kybernetischen Konzeption ausgehend sollen die folgenden Forschungsfragen beantwortet werden: Was ist lernen? Wie lernt der Mensch?

Mit dem „Praxiskapitel“ 8 wird die Absicht verfolgt, zu untersuchen, inwiefern das dargestellte kybernetische Modell von Lernen verallgemeinert werden kann. Hierzu wird auf „Reinventing

Organizations“ von Frederic Laloux (2015) Bezug genommen, welcher empirisch Strukturen, Prozesse, Praktiken und Kulturen zukunftsweisender „evolutionärer“ Organisationen (Wirtschaftsunternehmen, gemeinnützige Organisationen, eine Schule etc.) untersucht und in der Konzeption eines evolutionären Bewusstseins zusammenfasst. Die weitere praxisorientierte Ausarbeitung des Phänomens Lernen erfolgt in der Auseinandersetzung mit Sandra Krautwaschl. Sie hat nach der Premiere des Kinofilms „Plastic Planet“

von Werner Boote gemeinsam mit ihrer Familie beschlossen fast ohne Plastik zu leben. Das „Experiment“

dauert mittlerweile seit dem Jahr 2009 an und hat das Leben von Frau Krautwaschl und ihrer Familie auf bemerkenswerte Weise nachhaltig verändert. Bezugnehmend auf das von Krautwaschl (2012)

veröffentlichte Buch „Plastikfreie Zone: Wie meine Familie es schafft, fast ohne Plastik zu leben“, der Homepage „http://www.keinheimfuerplastik.at/“ und einem geführten Interview (siehe Anhang 11.4; B4) wird untersucht,

· inwiefern formulierte Ziele erreicht wurden und werden

· und wie das Lernen gemeinsam im Familienverbund gelungen ist.

Um nachhaltige päd-(agogische) Aspekte des Lernens zu untersuchen werden Konzepte des Lernens, wie auch praktische Erfahrungen des Lernzentrums des Colearning Wien (2016) untersucht. Dessen im

„Selbstexperiment“ angewandte und erforschte (Päd-)Agogik findet sich im Versuch wieder, „natürliches Lernen“ mit „bildendem Lernen“ und deren praktischen Anwendung zu verbinden. Vor allem durch geführte Interviews (siehe Anhang 11.4; B1, B2, B3) mit den Gründern des Colearning Wien soll das Phänomen der Nachhaltigkeit von Lernen in der Pädagogik untersucht werden. Bedeutend hierbei ist die Sichtbarmachung der Antworten auf die Frage, wann Information beziehungsweise Wissen „lebendig“ wird, also Wissen zu nachhaltigen Entscheidungen und nachhaltig veränderten Verhalten führt.

Diese Arbeit stützt sich im Zuge dessen auf eine umfassende Literaturrecherche (Quellen untersuchende Methode). Diese werden mit Interviews und Informationen aus Praxisbeispielen (empirische Methode), sowie mit Wissen aus anderen Disziplinen zusammengeführt (zusammenfassende Methode). Auf Basis dessen werden Möglichkeiten zur Verallgemeinerung erarbeitet und ein theoretisch/philosophisches in der Praxis anwendbares Modell des kybernetischen Lernens des Menschen entworfen.

2 Der Begriff der „Teleonomie“ geht auf Henri Atlans (1979) zurück, den er in „Entre le cristal et la fumée. Essai sur l'organisation du vivant“ beschreibt. Darin schlägt er vor, den Begriff der Teleologie mit dem der Teleonomie zu ersetzen. Letzterer beschreibt die Ursache bzw. das Zustandekommen des Ziels eines Systems ausgehend eines dem System „innewohnenden“ „Programms“ (der Struktur und Organisation des Systems), das die „Durchführung von Sequenzen aufeinander folgender Zustände festlegt“ (Miermont 2005, S. 268). Das Ziel eines Systems erscheint darin als intrinsische Größe eines Erklärungsmodells, die die Ontogenese des Systems konstituiert. Dies verhält sich im Gegensatz zum teleologischen Erklärungsmodell, in der der Zweck bzw. das Ziel eines Systems als extrinsische Größe vorangestellt wird und sich der Beobachter ein Erklärungsmodell konstruiert, welche die dazugehörige Ontogenese beschreiben muss.

(26)

Das in dieser Arbeit konstruierte Denkgebäude des kybernetischen Lernens des Menschen ist, so wird gezeigt werden, Ausgangspunkt einer Sinn machenden Auseinandersetzung mit der Auseinandersetzung mit dem Leben. Aus einer solchen „Auseinandersetzung zweiter Ordnung“ gehen nicht nur die der Kybernetik innewohnenden Ideen von „Zirkularität“ und „self-correction“ hervor, sondern es werden auch mit Sinn die Begrifflichkeiten des „Selbst-bewusst-Seins“, der „Selbst-Verantwortung“ und der „Selbst-bestimmt-heit“

erläutert – „in denen“ der Mensch auf die Prozesse seines eigenen Zustandekommens zurückgeworfen wird und ihn konsequent dazu auffordern sein eigenes Zustandekommen lernend zu verändern.

1.2 Grundaspekte der Kybernetik

Diese Einleitung erfährt mit den folgenden drei Unterkapiteln eine Fortführung, welche dem Leser vorweg eine „Ahnung“ dessen geben soll, was ihn in dieser Arbeit aus einer kybernetischen Perspektive erwartet. So werden in Kap.1.2.1 die Grundzüge der hier eingenommenen kybernetischen Perspektive erläutert, welche die Kybernetik als Informationstheorie erscheinen lässt. Kap. 1.2.2 beschreibt den historischen Kontext der Kybernetik und gibt Einblick in die ursprüngliche Motivation, etwas kybernetisch zu denken. Kap. 1.2.3 findet sich im „Ursprung“ (mit dem 1943 verfassten Artikel „Behaviour, Purpose, and Teleology“ von Arturo Rosenblueth, Norbert Wiener und Julian Bigelow) des kybernetischen Paradigmas wieder und beschreibt ausgehend hiervon einleitend und schemenhaft dessen Anwendung auf das hier im Mittelpunkt stehende

„lernende System Mensch“.

1.2.1 Kybernetik als Informationstheorie

Bateson (1994, S. 366-367) zufolge beschreibt das Wort Lernen „eine Veränderung irgendeiner Art“.

Beobachtbar wird diese beim Menschen durch eine Verhaltensänderung, welche durch „Erfahrung und Übung“ ausgelöst wird, so Oerter et al. (2008, S. 967). Dabei bedingt sich der Prozess des Lernens zwar in den genetischen Voraussetzungen des Menschen – von übergeordneter Bedeutung ist jedoch dessen Umwelt (Ebd., S. 968).

Aus entwicklungspsychologischer Sicht ist Lernen von besonderer Bedeutung, wenn es den Charakterzug der „Nachhaltig“ aufweist, sprich Ergebnisse eines vorangegangenen Lernens für den Menschen

„anwendbar“ erhalten bleiben (Ebd., S. 967-968): Veränderung bzw. Felxibilität und Stabilität im Laufe des Lebens eines Menschen sind darin unmittelbare „Größen“ der wissenschaftlichen Auseinandersetzung. Das entwicklungspsychologische Paradigma geht in diesem Zusammenhang auch davon aus, dass der Mensch Einfluss auf die eigene Entwicklung hat. Implizit ist dabei die Annahme, der Willensfreiheit und

Wahlmöglichkeit, wodurch der mündige Mensch in der Interaktion mit sich selbst und seiner Umwelt sein Potential erforschen und entwickeln kann (Ebd., S. 11). Diese Ansicht findet als Ausgangspunkt – in Form einer Präsumtion des hier konstruierten Denkgebäudes Anwendung.

Die Wissenschaftsdisziplinen der Kognitiven Psychologie und der Kognitiven Neurowissenschaft

beschäftigen sich mit den möglichen spezifischen Signalfolgen im Nervensystem des Menschen, die Ergebnis konkreter Interaktion des Menschen mit seiner Umwelt sind und geben auf diesem Weg Aufschluss über das Phänomen Lernen (Nicholls et al. 1995, S. 5). Die Kognitiven Psychologie, die Kognitiven Neurowissenschaft, wie auch die Entwicklungspsychologie, versuchen dabei Lernen über den abstrakten Weg einer

Informationstheorie zu beschreiben und teilen sich aus diesem Grund eine Fülle von Begriffen und Konzepte (Anderson 2007, S. 11-18).

Die in dieser Arbeit verwendete Theorie der Kybernetik (gr. κυβερνήτης „Steuermann“) beschreibt die Steuerung und Regelung von Systemen auf Basis von Informationen (Weller 2011, S. 11). Die Kybernetik kann aus diesem Grund als Theorie über die Physiologie der Information bzw. des Wissens bezeichnet werden und hat Rustemeyer (2005, S. 110) zufolge, zudem den Anspruch eine Einheitswissenschaft zu sein:

(27)

Sie beschreibt ein disziplinüberschreitendes humanwissenschaftlichen Modell, welches fähig ist, die Grenzen der Geistes- und Naturwissenschaften aufzuheben, indem sie als „unterschiedliche

Konkretisierungsformen“ eines abstrakten Paradigmas – nämlich im Rahmen einer Informationstheorie formuliert wird (Simon 2005, S. 31). In ihrer Formulierung versucht sie Aufschluss darüber zu geben,

· was Realität für den Mensch bedeutet,

· wie er sich diese erschließt (Wirklichkeit),

· wie er sich in der Realität und Wirklichkeit entsprechend seiner Ziele orientiert

· bzw. wie er auf Basis dessen sein handeln konstituiert

· und wie er lernt.

Die Ausformulierung findet auf Basis der Neuro- und der Informationswissenschaften als

Referenzwissenschaft statt (Rustemeyer 2005, S. 110). Dabei wird das Funktionieren des Menschen als Zusammenspiel des „Körpers Mensch“ und des „Geistes Mensch“ als Einheit beschrieben: Das Physische wird mit dem Psychischen verbunden und in eine soziale Dimension integriert. „Geist und Natur“ werden so zu einer „notwendigen Einheit“, so Gregory Bateson (1990) in seinem 1979 erschienenen Buch „Mind and Nature. A Necessary Unity“.

1.2.2 Die Historie der Kybernetik

Im Text „An essay on the Origins of Cybernetics“ beschreibt D. J. Stewart (2000) den Entstehungsprozess der Kybernetik als Paradigma, das sich bis in die Gegenwart weiter ausformuliert. Stewart (2000) zufolge waren die von Arturo Rosenblueth organisierten monatlichen dinner parties Begegnungsraum zahlreicher

Wissenschaftler unterschiedlicher Disziplinen. Sie fanden zu Beginn der 1940er statt und waren so

organisiert, dass am Beginn der Treffen ein Teilnehmer eine Einführung zu einem spezifischen Thema gab, das dann im Anschluss diskutiert wurde. Vor allem die dabei entstandene Begegnung von des Physiologen Rosenblueth mit dem Mathematiker Norbert Wiener war der Grundstein für die Entwicklung der ersten Formalismen der Kybernetik. Diese entstanden zunächst in der Auseinandersetzung mit einer konkreten militärischen Herausforderung: der Weiterentwicklung von Flugabwehrgeschützen.

Durch die rasant zunehmende Geschwindigkeit von Flugzeugen musste die Treffsicherheit der Geschütze erhöht werden. Gemeinsam mit dem Mathematiker Julian Bigelow und Rosenblueth entwickelte Wiener eine Regressionsfunktion (e. „prediction function“), welche fähig war, die Flugbahn eines Flugzeugs vorherzubestimmen. Auch arbeiteten die Forscher an dem Design eines Computers, welches in einem Flugabwehrgeschütz integriert werden konnte und die Regressionsfunktion ausführen konnte. Bei all dem musste auch der Mensch berücksichtigt werden, der das Geschütz bedienen sollte, welcher (in der Funktion ähnlich der Funktion des Geschützes) auf Basis seines sensomotorischen Systems (Nervensystem, Muskeln etc.), Bewegung bzw. Verhalten auf ein konkretes Ziel ausrichtet. Das gelingt ihm, indem (vereinfacht ausgedrückt) sein Nervensystem in der Interaktion mit seiner Umwelt sogenannte „Feedbacks“ erzeugt, wodurch dieser sich „verorten“ bzw. sich selbst steuern kann: Feedbacks machen einen Ist-Wert zu einem Zielwert „sichtbar“ und liefern so die Grundlage für ein zielgerichteten Verhalten. Auf Basis dessen kann sich der Mensch in einer sich ständig verändernden Umwelt widerfinden, in ihr interagieren und sich

entsprechend eines von ihm selbst definierten Ziels ausrichten. Diese „Parallelität“, nämlich das Verhalten des Menschen inmitten seiner Umwelt und der Problemstellung für die Weiterentwicklung des

Flugabwehrgeschützes, studierten die Wissenschaftler für ihre Arbeit und entwickelten eine

Rückkoppelungsfunktion (e. feedback function). Im Journal „Philosophy and Science“ erschienene Artikel

„Behaviour, Purpose, and Teleology“ legen die Autoren Rosenblueth, Wiener und Bigelow 1943 die Überlegungen darüber dar. Es gilt als „the birth certificate of cybernetics“ (Goujon 2006, S. 189).

(28)

1.2.3 Das lernende „System Mensch“

Im Mittelpunkt der Formulierungen Wieners und Bigelows bzw. des kybernetischen Paradigmas steht das System, das mit seiner Umwelt verbunden ist bzw. mit ihr interagiert. Im Fall dieser Arbeit wird das lernende

„System Mensch“ (dargestellt in Abbildung 1 als M) beschrieben. Dieses zeigt (grob umfasst) das folgende Verhalten: Indem es seine Umwelt beobachtet, erhält es darüber Informationen (einen Input): mit Input „is meant any event external to the object that modifies this object in any manner“, so Rosenblueth et al. (1943 S. 1) in ihrem Artikel. Das System besitzt zudem die Fähigkeit seine Umwelt zu gestalten und erzeugt damit einen Output (Ebd.). Dabei ist das Beobachten und Gestalten der Umwelt abhängig von der

„Programmierung“ – der „Eigenart“ – des Systems. Sie lässt sich über “the examination of the output of the object and of the relations of this output to the input“ beschreiben (Ebd.).

Abbildung 1 Kybernetische Konzeption eines lernenden Systems

Durch das Beobachten der Wirkung des eigenen Outputs – der erzielten Veränderung in der Umwelt, besitzt das System das Vermögen, sich selbst zu erkennen bzw. sich seiner Programmierung – seinem eigenen Zustandekommen bewusst zu werden. Mit diesen Informationen über sich selbst (dem Feedback) kann das System in Folge seine Programmierung – sein Zustandekommen verändern: es lernt seine Programmierung entsprechend eines télos3 anzupassen.

Der Fokus dieser Arbeit ist die Beschreibung der Vorgänge des Phänomens der Neuprogrammierung – eines Steuern des Steuerns oder anders: das Erlernen des Lernens. Auf diese Weise wird eine Antwort auf die Frage formuliert, wie das lernende System Mensch, Lernen organisiert, um seine Ziele zu erreichen.

3 aus dem altgr. τέλος „Zweck, Ziel, Ende“

Umwelt

M

Input Output

Feedback

(29)

Das System

Der Begriff des Systems (altgr. sýstēma „aus

mehreren Elementen zusammengesetztes Ganzes“) ist ein Konzept, das sich darüber definiert, wenn in einer Beobachtung drei Merkmale auftreten (Füllsack 2015):

· eine Funktion bzw. ein Zweck lässt sich beobachten: Bspw. hat ein Sessel die Funktion, dass man sich darauf setzen kann

· Elemente weisen eine Wirkungsverknüpfung auf (Organisation): Es besteht eine Relation zwischen der Lehne, den vier Füßen etc.

· Unteilbarkeit des Systems (Struktur): Der Sessel wäre ohne Füße kein Sessel Ausgehend von dieser Konzeption wird der

„Kerngedanke der Systemmethodik“ sichtbar, nämlich

„einen betrachteten Teil aus der Gesamtheit der realen Welt herauszulösen“ – der Beobachter grenzt sich mit seiner Beobachtung vom „Rest der Welt“ ab (Weller 2011, S. 2). Es entsteht eine Systemgrenze.

2 Die Biologie des Lebens

Seit mindestens 5 Milliarden Jahren verändert sich das Leben auf der Erde. Francisco J. Varela und Humberto R. Maturana (2012) beschreiben in ihrem Buch „Der Baum der Erkenntnis“ die dem

zugrundeliegende Onto- und Phylogenese u.a. mit den Begriffen der „Organisation“, der „Struktur“ und der

„Autopoiesis“. Mit diesen machen die Beobachter Maturana und Varela das Leben nicht nur für eine

konzeptuelle Auseinandersetzung sichtbar, sondern auch in einem sich daraus formenden Denkgebäude des kybernetischen Paradigmas nutzbar. Dieses Kapitel beschreibt, was in dieser Arbeit unter Leben und im weiteren Sinn unter dem Phänomen „Mensch“ verstanden werden soll: Miteinander interagierende Systeme, die sich auf Basis ihrer Organisation und Struktur im Rahmen ihrer Autopoiesis lernend verändern (können).

2.1 Das Leben und seine Organisation

Ein Prozess der kontinuierlichen Veränderung bzw. Transformation hat die Welt als solche entstehen lassen, wie wir sie heute kennen. Diese dauert nunmehr schon seit mindestens 5 Milliarden Jahre an: Aus einer zu Anfangs molekularen Homogenität entwickelte sich Leben, indem sich organische Moleküle anhäuften und diversifizierten. Das geschah und geschieht

· auf Basis von Kohlenstoffatomen, die eine unbegrenzte Anzahl von Möglichkeiten zur Bildung von chemischen Verbindungen mit anderen Elementen besitzen.

· im Verbund aus organischen Molekülen, die sich aus ihrem Verbund heraus selbst erzeugen, sich darin integrieren und sich zu ihrer Umgebung abgrenzen können.

Solch ein System aus miteinander in Interaktion stehenden organischen Molekülen lies und lässt Lebewesen entstehen (Maturana et al. 2012, S.

44- 47). Durch das beobachten der Interaktion organischer Moleküle – der Systemelemente des Systems – lässt sich (für den Beobachter) dessen Organisation beschreiben.

Die Forscher Francisco J. Varela und Humberto R.

(2012, S. 49) Maturana betrachten das Auffinden einer solchen Organisation als Bedingung, etwas als lebendig zu bezeichnen. Es ist eine ihrer vielen Entscheidungen als Beobachter, sich für konkrete Kriterien zur Beobachtung zu

entscheiden aus denen sie ihre Formalismen der Beobachtung ableiten4, die soweit erwähnt in dieser Arbeit übernommen werden.

4 Über die Bedeutung von Präsumtionen als Ausgangspunkt von Beobachtung wird v.a. in Kap. 3 „Die Beobachtung“

näher eingegangen.

(30)

2.2 Autopoiesis: Die Charakterisierung der Organisation eines Systems

Durch die Beobachtung der Organisation des Lebewesens wird eine Gemeinsamkeit aller Lebewesen sichtbar: sie erzeugen sich andauernd aus sich selbst heraus. Diesen Charakterzug der Zirkularität in der Organisation beschreiben Maturana et al. (1980) mit dem Begriff der Autopoiesis5. Er wurde 1980 erstmals umfassend in „Autopoiesis and Cognition: The Realization of the Living“ näher erläutert. Das Lebewesen erscheint darin als funktional geschlossenes System, das sich auf Basis seiner eigene Struktur und zirkulären Organisation immerwährend selbst erzeugt (Füllsack 2011, S. 230).

Es ist jenes selbstreferentielles Verhalten, dass dem Lebewesen Autonomie ermöglicht (Weiss 2005, S.244), welches sich so im Rahmen der zirkulären Organisation und Struktur selbst verwirklicht und spezifiziert (Krohn et al. 2005, S. 284): Das Produkt (seiner Organisation) ist es selber – die Trennung zwischen Erzeuger und Erzeugnis wird aufgehoben – das Sein wird mit dem Tun des Systems ident, so Maturana et al. (2012, S.

56) in „Der Baum der Erkenntnis“.

2.3 Funktionalität und die Struktur eines Systems

Die autopoietische Organisation des Lebewesens wird erst durch die Struktur des Lebewesens ermöglicht.

Mit Struktur ist der Verbund aus Systemelementen (den organischen Molekülen) gemeint. Bedeutend ist, dass sich verschiedene Lebewesen zwar hinsichtlich ihres autopoietischen Charakters gleichen, aber unterschiedliche Strukturen – eine sich unterscheidende Funktionalität bzw. Identität aufweisen können (Ebd., S. 54-55).

Ausgehend hiervon besitzt jedes autopoietische System die Möglichkeit über seine zirkuläre Organisation seine Struktur zu verändern. Funktionalität beschreibt, dass dies (die Verwirklichung und Spezifizierung des Lebewesens) nur unter der Prämisse der Erhaltung der Einheit des Lebewesens stattfinden kann. Sie ist eine notwendige Bedingung des Systems, um die Existenz des Systems aufrechterhalten zu können (Krohn 2005, S. 283-285).

Es ist jenes Werden – ein Prozess der kontinuierlichen Transformation aller Möglichkeiten im Rahmen des Möglichen, dem jedes Lebewesen entstammt, welches sich auf eine (zufällige) Anordnung von organischen Molekülen zurückführen lässt. Das Leben erscheint darin als unbegrenzte Phänomenologie und gleichzeitig als mögliche Beobachtung des Lebens.

2.4 Ontogenese

Die Ontogenese6 beschreibt eine individuelle Veränderung bzw. Transformation eines Lebewesens. Sie entsteht durch die Veränderung der Struktur des Systems im Rahmen der Dynamik der zirkulären

Organisation des Systems. Der Auslöser hierfür ist die Interaktion mit dessen Umwelt (Abbildung 2): bspw.

einem konkreten Milieu oder anderen autopoietischen Systemen. Die Entwicklung von Leben ist aus dieser Perspektive ein interaktiver Prozess und führte beim Menschen zu einem Metazeller: einem Verbund von Zellen, der komplementär Leben konstituiert. Das Leben vollzieht sich dabei im Operieren autopoietischer Bestandteile, lässt sich aber nicht durch die Eigenschaften der Bestandteile bestimmen (Maturana et al.

2012, S. 83-93).

5 aus dem gr. autos „selbst“; poiein „machen“

6 aus dem altgr. ὀντογένεση; „das Seiende“ und „Geburt“, „Entstehung“

(31)

Abbildung 2 Interaktion von autopoietischen Systemen in einem Milieu

Quelle: Maturana et al. 2012, S. 84

Die Ontogenese gestaltet sich so auf Basis von Interaktion, welche durch die Struktur (Verbund an Systemelementen) eines jeden autopoietischen Systems determiniert ist: „Die zelluläre Einheit sieht und ordnet ihre ständigen Interaktionen mit dem Milieu immer im Sinne ihrer Struktur, welche wiederum im Zuge ihrer inneren Dynamik ebenfalls in ständigem Wandel begriffen ist“ (Ebd., S. 84). Das autopoietische System wird im Rahmen dessen alles machen, was funktioniert. Sogar seine Funktion und somit seine Struktur verändern: Es passt sich an. Die Entwicklung bzw. die Evolution des Lebens ist somit das Ergebnis der Aufrechterhaltung von Anpassung und lässt sich als natürliches strukturelles Driften in Form einer ständigen Stabilisierung und Diversifizierung von Systemen beobachten (Ebd., S. 129). Die Ontogenese eines

Lebewesens wird dabei als kollektives Phänomen sichtbar, in der sich eine Vielfalt von Arten innerhalb eines Stammes oft über hunderte Millionen Jahre durch Interaktion und in Abhängigkeit von der Umwelt

entwickeln. Die kollektive bzw. komplementäre Dimension von Veränderung eines Lebewesens wird mit dem Begriff der Phylogenese7 beschrieben.

2.5 Subjektivität: Das Leben und der Mensch

Im Mittelpunkt der Ontogenese von Leben steht somit dessen Struktur und dessen autopoietische Organisation. Leben wird in diesem Sinn dadurch sichtbar, insofern sie andauernd Struktur bzw. Identität aufbaut, so Varela (1997, S. 79) in seinem Artikel „Patterns of Life: Intertwining identity and cognition“.

Weber (2014, S. 48) knüpft hier wie folgt an:

„Ein Gebilde lebt, wenn es sich über eine längere Zeit von selbst als Ganzes erhält – auch gegen Störungen von außen. […] Leben ist keine Kaskade von Reaktionen, sondern ihr Gegenteil:

Autonomie.“

Erst die Autonomie eines Lebewesens bzw. des Menschen ermöglicht es diesem aus kybernetischer

Perspektive eine Struktur bzw. Identität zu erzeugen und aufrecht zu erhalten – sie ist die Basis des eigenen Zustandekommens und des autopoietischen Prozess der „Selbstschöpfung“ aus der die „materielle

Umsetzung des Prinzips der Subjektivität“ folgt (Ebd., S. 50). Bezugnehmend auf Varela (1997) findet Weber (2014, S. 50) die folgende Definition von Subjektivität, die ihm zufolge allem Lebendigen innewohnt:

„Der Prototyp aller Subjektivität ist somit eine Subjektivität des Körpers, nicht eine des Geists.

Ihr ureigenster Charakter besteht in der Autonomie der Form über die Materie. Die lebende Zelle beherrscht die Atome, aus denen sie aufgebaut ist. Die Identität, die sie beibehält, bündelt den Stoff.“

7 aus dem altgr. phýlon „Stamm“ und génesis „Ursprung“

(32)

Die Biologie des Lebens wird auf diese Weise als ein Phänomen sichtbar, das sich selbst über das eigene Zustandekommen definiert, abgrenzt und dabei neu erschafft. Dem liegt eine Wertigkeit zugrunde, die dem Leben durch sein eigenes Zustandekommen innewohnt und als Folge das „Schädliche“ meidet und das

„Förderliche“ sucht: „Um sich als Form über den Stoff zu erhalten, ist eine Tendenz nötig, ein Interesse des lebenden Systems an seiner Fortexistenz“ (Ebd., S. 52). Weber (2014, S. 52) zieht hieraus die folgende Schlussfolgerung: „Wer aber ein Interesse hat, der nimmt die Welt nicht wahr, »wie sie objektiv ist«, sondern entsprechend seinen Bedürfnissen.“ Das Leben erscheint so als subjektives Phänomen – ein System,

umgeben von und Teil von Systemen –, das auf Basis seiner Struktur „sieht und ordnet“ und im weiteren Sinn entsprechend seiner subjektiven „Sprache“ funktioniert (Krohn et al. 2005, S. 283-284).

Selbiges gilt für den Mensch, der sich als Beobachter in seiner Beobachtung im eigenen Zustandekommen bzw. seiner Struktur bedingt – welche in dessen Sprache zum Ausdruck kommt und sich in seiner

Auseinandersetzung mit dem Leben ausformt bzw. lernend verändert. Dieser - der Sprache liegt, der Analogie Weber (2014) folgend der Körper zugrunde, in dem sie entsteht – und diesen rückwirkend – selbstreferentiell zu formen Vermag: in einem Lernen dem die Eigenschaft der Autopoiesis innewohnt.

(33)

3 Die Beobachtung und der Beobachter

Der Mensch erscheint in der kybernetischen Betrachtung als Beobachter, der anhand seines

Zustandekommens – seiner Struktur und autopoietischen Organisiertheit wahrnimmt und auf Basis dessen subjektiv Realität in seiner Wirklichkeit rekonstruiert. Das Wirklichkeitsbild ist dabei jene Welt, in der und durch die sich der Mensch (in Interaktion mit seiner Umwelt) erlebt bzw. beobachtet und lernt. Dieses Kapitel setzt sich mit diesem Aspekt – dem Zustandekommen der Wirklichkeit und das Zustandekommen des Verhaltens des Menschen auseinander. Hierfür wird in Kap. 3.1 bis Kap. 3.3 auf die Kognitive

Neurowissenschaft Bezug genommen. In Kap. 3.4 wird vorgeschlagen, nach welchen „Spielregeln“ bzw.

ausgehend von welchen Präsumtionen Realität entsprechend eines kybernetischen Bewusstseins erdacht bzw. rekonstruiert werden kann. Zudem wird gezeigt, inwiefern der Mensch (ausgehend von dem sich daraus formenden Wirklichkeitsbild) mit dem Phänomen der Komplexität in seiner (Um)welt konfrontiert ist. Kap. 3.5 befasst sich mit der Idee von der (Um)welt. Kap. 3.6 geht näher auf die Entstehung von Komplexität, die damit einhergehende Unsicherheit für den Menschen in seiner Beobachtung und dessen Auflösung ein.

3.1 Die Nervenzelle

„Lebende Systeme sind kognitive Systeme, und Leben als Prozess ist ein Prozess der Kognition“, so Roth (1988, S. 13). Der Mensch kann als solches System beschrieben werden. Konkret bedeutet dies: Über das Nervensystem ist der Mensch in der Lage seine Umwelt und die Vorgänge in ihm als Signal wahrzunehmen, diese in Bezug zueinander zu setzen, mit Signalen der Vergangenheit zu vergleichen und auf Basis dessen Reaktion zu gestalten. Das geschieht auf Basis von Nervenzellen und Gliazellen die im Körper in einem Verbund dafür verantwortlich sind, dass Informationen aus allen Teilen des Körpers zusammengeführt und verarbeitet werden können. Ein beträchtlicher Teil der Informationen wird dabei auch außerhalb des Gehirns verarbeitet (Anderson 2007, S. 18).

Die Nervenzelle (NZ), auch Neuron genannt, ist für die Informationsverarbeitung im Körper verantwortlich und kann bzw. wird aus kybernetischer Perspektive, als logisches Organ eines Verrechnungssystems im menschlichen Körper betrachtet (vgl. Leyesdorff 2005, S. 68). Die NZ besteht einfach ausgedrückt aus einem Zellkörper, in dem sich der Zellkern befindet, einem Axon und den Dendriten (Abbildung 3). Das Verhalten der unterschiedlichen Formen der NZ ist prinzipiell identisch (Nicholls et al. 1995, S. 3): Sie leiten eine elektrische Ladung weiter oder tun es nicht – und funktionieren so als „die universellen Träger des

Austausches von Informationen“ (Ebd.). Mit Hilfe der Dendriten empfängt die NZ elektrische Ladung. Jene stammt von den Nachbarzellen, die über Axone mit Synapsen mit der NZ verbunden sind. Die Axone verbinden die NZ miteinander und leiten die elektrische Ladung über eine Länge von wenigen Millimetern bis hin zu einem Meter weiter. Synapsen sind die „Beinahe-Kontaktstellen“ zwischen den NZ. Je nach Art der Synapse wird das elektrische Signal zu einer positiven elektrischen Ladung (bei erregenden Synapsen) oder zu einem negativen elektrischen Ladung (bei hemmenden Synapsen) umgewandelt. Wird bei mehr oder weniger gleichzeitig eintreffenden Ladungen benachbarter NZ ein Spannungspotential (das sogenannte Ruhepotential) überschritten Leitet die NZ die elektrische Ladung (das Aktionspotential) über ihr Axon an Nachbar-NZ weiter und kann damit wiederum ein Signal auslösen (Anderson 2007, S. 18-20).

3.2 Das Nervensystem

Das Gehirn als Teil des menschlichen Nervensystems besitzt ungefähr 100 Milliarden NZ (Anderson 2007, S.

18). Dabei hat jede einzelne NZ eine Verarbeitungskapazität eines „kleinen Computers“. Ausgehend von jener Grundlogik der Funktion der NZ, nämlich Signale zu empfangen, zu „interpretieren“ und

gegebenenfalls weiterzuleiten, wirken diese im Verbund – dem Nervensystem, wie ein

(34)

„Hochleistungscomputer“. Das ist möglich, weil NZ im Durchschnitt 1000 synaptische Verbindungen aufweisen und zugleich über ihr Axon etwa genauso viele synaptische Verbindungen mit anderen NZ herstellen. Die Anzahl möglicher Interaktionen zwischen den NZ ist somit „mehr als nur astronomisch“

(Maturana et al. 2012, S. 173).

NZ können sich mit fast allen Zellarten im Körper verbinden. In einem Zellverband entsteht dann je nach Art der NZ und in Abhängigkeit der Verbindungen zwischen den NZ eine ganz spezifische Signalfolge.

Verrechnung finde so durch die Erregung der Synapsen von NZ statt, die in bestimmten räumlichen Beziehungen zueinander stehen (von Neumann 1991, S. 56). Im Zusammenwirken jener neuronalen Netzwerke wird Verhalten bzw. Kognition des Menschen endogen konstituiert.

Abbildung 3: Die Nervenzelle

Quelle: SFN 2010, S. 7

(35)

Drei „Funktionstypen“ von NZ sind hierfür ausschlaggebend: Sensoneuronen, Motoneuronen und

Interneuronen. Sensoneuronen wirken afferent8. Sie generieren Information aus der internen (dem Körper) und der externen (dem Milieu) Umwelt und leiten diese an das Zentralnervensystem weiter. Motoneuronen wirken efferent9. Sie steuern Skelettmuskeln, Eingeweidemuskeln und Drüsen. 1011 Interneuronen

verbinden 106 Motoneuronen und 107 Sensoneuronen miteinander (Maturana et al. 2012, S. 175). Die dazwischengeschalteten Interneuronen ermöglichen die kontinuierliche sensomotorische Korrelation im Körper des Menschen und tragen zu einer praktisch unbegrenzten Anzahl möglicher Zustände im Nervensystem bei. Ausgehend hiervon kann das System Mensch anhand seiner inneren Zustände beschrieben werden, worin das Nervensystem Strukturdeterminierend wirkt (Ebd., S. 145-148).

3.3 Wahrnehmung und Verhalten

Im Jahr 1959 erschien ein hochbeachteter Artikel mit dem Titel „What the Frog‘s Eye TeIls the Frog‘s Brain“

der Forscher Jerome Y. Lettvin, Humberto R. Maturana, Warren S. McCulloch und Walter H. Pitts. Sie untersuchten die Wahrnehmung des Gehirns von Fröschen. Der Artikel war der Ausgangspunkt für eine

„neue Theorie des Lebens“ (Krohn et al. 2005, S. 281). Lettvin et al. (1959) untersuchten die Aktivität von Nervenfasern von optischen NZ in Abhängigkeit unterschiedlicher optischer Reize denen der Frosch ausgesetzt wurde. Im Konkreten untersuchten sie vier neuronale Netzwerke, die beinahe unabhängig voneinander Informationen an das zentrale Nervensystem liefern. Sie tragen zur Erfassung von Hell-Dunkel- Kontrasten, kleinen konvexen Objekten, Bewegung und Dunkelheit bei. Dabei stellten sie fest, dass die Vorstellung von einem Objekt in der Umwelt des Frosches (bspw. einer Fliege) erst in den Nervenarealen im Gehirn des Frosches erzeugt wird: erst durch die Zusammenführung der wahrgenommenen optischen Reize entwirft der Frosch seine Wirklichkeit (Lettvin et al. 1959, S. 1949). Was das für den Frosch bedeuten mag, zeigt das Experiment von R. W. Sperry (1945), beschrieben in „Restoration of Vision After Crossing of Optic Nerves and after Transplantation of Eye“. Dabei schnitten Chirurgen Kaulquappen den Rand ihres Auges auf und verdrehten eines der beiden Augen um 180 Grad (Ebd., S. 16). Das geschah unter Narkose und ohne Verletzung des Sehnervs. Nach Auswachsen der Kaulquappen zu Fröschen fand der eigentliche Versuch statt: Den Fröschen wurde das verdrehte Auge abgedeckt und eine Fliege gezeigt, woraufhin sie ihre Zunge nach der Fliege schleuderten. Sie zielten erfolgreich und trafen die Fliege. Wird das Experiment wiederholt und die Abdeckung jedoch am verdrehten Auge abgenommen, ist das Ergebnis ein anderes. Die Frösche schleuderten ihre Zunge zwar nach ihrem Ziel – der Fliege, was aber mit einer Abweichung von 180 Grad geschah. Der Frosch war nicht in der Lage sein Ziel zu treffen (Ebd., S. 24).

Lettvin et al. (1959) und Sperry (1945) zeigten mit ihren Experimenten, dass die Wahrnehmung der Realität (bzw. die sich daraus konstituierende Wirklichkeit) und das Verhalten eines Frosches bzw. des Menschen das Ergebnis einer internen Korrelation zwischen sensorischen Reizen und motorischen Kontraktionen sind (Maturana et al. 2012, S. 138-139) – und zwischen den Ereignissen in der Umwelt und der Wirklichkeit des Beobachters keine stabile Korrelation besteht (Füllsack 2011, S. 242). Das Nervensystem erscheint demnach als geschlossenes System, dass aus „gegebenen Anlass“ in der Interaktion mit seiner Umwelt seine

Wirklichkeit entwirft (Krohn et al. 2005, S. 282). „In diesem Paradigma wird das, was als objektive Erfahrung gilt, zu einer subjektiven oder systemischen Konstruktion“, so Krohn et al. (2005, S. 282).

Der Biologie des Lebens und insbesondere dem Menschen wohnt so (analog zu Kap. 2.5), Subjektivität inne, welche sich aus dessen Körper konstituiert. Das Ergebnis ist Beobachtung, die „vermittelt“ über die Sinne und der Gedächtnisleistung eines Lebewesens bzw. des Menschen Wirklichkeit erzeugt. Dabei geht

8 aus dem lat. affere „hintragen, zuführen”

9 aus dem lat. effere „hinaustragen, hinausführen“

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Maturana davon aus, dass das Nervensystem eines jeden Lebewesens so angelegt sei, „dass es sich autonom reguliere und jedes Lebewesen die Wirklichkeit selbst definiere“ (Duden 2002, S. 211).

3.4 Der Beobachter

Für den Mensch gibt es demnach keine direkte Möglichkeit zu überprüfen, ob seine Wahrnehmung von der Realität korrekt ist (Simon 2005, S. 47). Die Realität erscheint ihm vielmehr vermittelt, so Bernhard Pelz (2011) in seinem Buch „Die vermittelte Welt“. Ein „Bekenntnis“ leitet dementsprechend sein Buch ein:

„Vermittelte Welt bedeutet, dass ich glaube, keinen unmittelbaren Zugang zu dieser Welt, in der ich lebe, zu haben und auch kein unmittelbares Verständnis von dem, was die Welt mit mir macht, sondern dass ich sie aus den Phänomenen, den Erscheinungen, die ich mit all meinen Sinnen wahrnehme, rekonstruieren muss“ (Pelzl 2011, S. 17).

3.4.1 Erfahrung und Überprüfen von Erfahrung

Zu dieser Überzeugung gelangte Pelzl (2011, S. 18) in Gesprächen mit Menschen, zu denen er Vertrauen hatte und hat, vor allem aber durch mehrere Begegnungen mit Heinz von Foerster und Ernst von Glasersfeld – „den Vätern des Konstruktivismus in seiner heutigen Fassung“10. Erfahrungen (wie diese), die zugleich Annahmen bzw. Voraussetzungen zur Beobachtung von Wirklichkeit werden, werden so zum

Ausgangspunkt einer rekursiv organisierten Beobachtung des Menschen mit Hilfe dessen er sich seine

„Konstruktion der Welt“ selbst erzeugt (Baecker 2005, S. 56).

Für den Mensch besteht die einzige Möglichkeit zu überprüfen, ob seine Annahmen und seine

Wahrnehmung in der Realität entsprechen können, darin, sich im Tun bzw. sich in seiner Beobachtung in der Realität zu erfahren bzw. darin – mit sich selber und seiner Umwelt Erfahrung zu „machen“. Der Begriff der Erfahrung erscheint dabei als ein immerwährend vom Beobachter verändertes Phänomen, das überprüft und durch sich selbst überprüft wird, ob die rekonstruierte Realität zur Orientierung und zum Handeln in der Realität funktioniert (vgl. von Foerster et al. 2014, S. 191). Jener Veränderung liegt der Prozess des Lernens zugrunde – auf Basis dessen Erfahrung immerwährend selbstreferentiell einer wahrgenommenen Realität entsprechend angepasst wird.

Aus einer sich daraus ableitbaren bzw. an- und eingenommenen radikal konstruktivistischen Perspektive bzw. Lebenseinstellung findet der Mensch so seinen ganz persönlichen Zugang zu einer mit anderen Menschen geteilten Realität – die sich in einer entsprechenden „radikal konstruktivistischen“ Ethik offenbart: nämlich gegenteilige Vorstellungen von der Realität zu akzeptieren und „die eigenen

Wahrnehmungen mit den Wahrnehmungen von anderen zu vergleichen, die eigenen Wahrnehmungen sowie die Ergebnisse der Vergleiche der Wahrnehmungen von anderen zu bezweifeln, sich für eine bestimmte Deutung von Wahrnehmungen zu entscheiden und danach zu leben“, so Pelzl (2011, S. 18-19)

3.4.2 Präsumtionen zur Beobachtung: Das „Outing“ des Beobachters

Ausgehend hiervon wird sichtbar, wie der radikale Konstruktivist Pelzl (2011, S. 30) seine konstruierte Wirklichkeit und die Realität zu entdecken gedenkt und beantwortet schon im Vorfeld der Darstellung

10 Anm.: Der Konstruktivismus ist ein Sammelbegriff für erkenntnistheoretische, philosophische und psychologische Positionen, welche „davon ausgehen, dass das subjektive Erleben und Erkennen der Wirklichkeit keine einfache Widerspiegelung der äußeren Realität im Bewusstsein ist. Vielmehr ist es eine durch subjektive Sichtweisen, Handlungen und Begriffe hergestellte Konstruktion. Alle Konstruktivisten sind sich einig in einer Ablehnung

philosophischer Grundannahmen, die eine unmittelbare Wirklichkeitsabbildung im Menschen behaupten, während die Auffassung über die Art der Konstruktion variiert.“ (Duden 2002, S. 210-211).

Der radikale Konstruktivismus behauptet zudem, dass „allen Lebewesen“ eine Tendenz zur Selbstorganisation innewohnt (Ebd., S. 211). Diese Auffassung vertritt bspw. der Biologe H. Maturana.

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