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Allgemeine Angaben

Berichte des Landesamtes

für Umweltschutz Sachsen-Anhalt, Halle, Heft 10/2013: 155 – 160

Gebietsbeschreibung

Das EU SPA Auenwald Plötzkau liegt ca. 3 km südlich von Bernburg zwischen den Ortschaften Gröna, Kus-trena und Plötzkau. Mit einer Größe von nur 385 ha ist es eines der kleinsten EU SPA Sachsen-Anhalts. Der größte Flächenanteil befindet sich westlich der Saale und erstreckt sich von dieser bis an den Ortsrand von Plötzkau. Im Südteil reicht das Vogelschutzgebiet über die Saale hinweg nach Osten. Hier bilden der Ort Kus-trena sowie die Obertageanlagen der Kavernen des Gasspeichers Gnetsch die Grenze. Die BAB A 14 umläuft das EU SPA westlich in einer Entfernung von teilweise weniger als 1 km.

Mit der Meldetranche 2000 wurde der Plötzkauer Auenwald als EU SPA benannt. Fast die gesamte Fläche ist auch als FFH-Gebiet gemeldet. Das Gebiet ist außer-dem vollständig im Naturpark Unteres Saaletal sowie im LSG Saale enthalten. Etwa ein Drittel des EU SPA ist seit 1961 als NSG geschützt. Die landesrechtliche Siche-rung des gesamten EU SPA als NSG ist derzeit in Vorbe-reitung.

Naturräumlich ist das Gebiet dem nordöstlichen Harzvorland und hinsichtlich der Landschaftseinhei-ten dem unteren Saaletal zuzuordnen. Nahezu das gesamte Gebiet liegt im Überschwemmungsbereich der Saale und wird periodisch überflutet, so dass Auen-wälder und -wiesen die kennzeichnenden Biotoptypen sind. Nur im Süden befinden sich einzelne Acker- und Wiesenflächen. Neben ehemaligen Mäandern der Saale weist das Gebiet verschiedene kleinere Altwasser sowie ein in die Saale mündendes Fließgewässersystem auf.

Bemerkenswert sind die im Gebiet erhaltenen Hartholz-auenwälder mit Esche und Ulme. Infolge des Ulmen-sterbens und eines erhöhten Nitrateintrages sind diese Auenwälder jedoch starken Veränderungen ausgesetzt.

Die Ulmenarten beschränken sich somit meist auf die Strauchschicht. Vereinzelt sind alte Stieleichen vertre-ten. Einige Bereiche werden forstlich genutzt. So

kom-EU SPA Auenwald Plötzkau

Landesinterne Nr.: SPA0017LSA

EU-Nr.: DE 4236 401

Fläche: 385 ha

Einbezogene Schutzgebiete:

a) nach nationalem Recht

NSG0082___ Auwald bei Plötzkau (+ bis auf kleine Grenzabweichungen) LSG0034BBG Saale (-)

NUP0006LSA Unteres Saaletal (-) b) nach internationalem Recht

FFH0164LSA Auenwälder bei Plötzkau (*)

+ liegt innerhalb des EU SPA; * liegt teilweise innerhalb des EU SPA; - umfasst das gesamte EU SPA und weitere außerhalb liegende Bereiche

men vor allem in den westlichen Randzonen Pappel-forste vor (PSCHORN 2007). In der Krautschicht des Auen-waldes dominieren Artengesellschaften mit typischen jahreszeitlich aufeinander folgenden Aspekten. Im Frühjahr blühen Scharbockskraut, Gelbes Windröschen oder Wald-Goldstern, im Sommer dominieren dagegen Gräser und Hochstauden. In den Feuchtbereichen und Altwässern sind typische Pflanzen der eutrophen Ver-landungsgesellschaften zu finden. Unweit der Gebiets-grenzen befindet sich auf der östlichen Saaleseite bei Beesedau ein Kiesgrubengewässer, das zeitweise von Wasservögeln als Rastplatz genutzt wird. Kleinere Abbruchgewässer gibt es auch bei Gröna.

Bedeutung als Vogelschutzgebiet

Als zusammenhängender Hartholzauenwald inmitten einer intensiv genutzten Agrarlandschaft ist der Auen-wald Plötzkau ein Bruthabitat für viele Waldvogelarten, insbesondere auch für Greifvögel. Daneben sind die angrenzenden Acker- und Wiesenflächen als Jagd- und Nahrungshabitat von großer Bedeutung.

Brutvögel: Im Rahmen der systematischen Ersterfas-sung der Brutvögel wurden im EU SPA Auenwald Plötz-kau 2006 entsprechende Daten erhoben (PSCHORN 2007) und um Angaben zum Graureiher ergänzt (FISCHER &

DORNBUSCH 2010b). Die ermittelten Revierzahlen sind in Tab. 51 zusammengestellt.

Die höchste Bedeutung hat der Auenwald Plötzkau für Rot- und Schwarzmilan. Für den Schwarzmilan ist der Plötzkauer Auenwald eines der Top-5-Gebiete Sachsen-Anhalts. Die hohen Brutdichten der beiden Milanarten waren ein Entscheidungskriterium für die Ausweisung als Vogelschutzgebiet. Allerdings waren die Bestände innerhalb des Schutzgebietes in den letzten Jahren stark rückläufig. Zwischen 1990 und 2000 brüteten noch 12 bis 37 Paare des Rotmilans im Gebiet (WEBER

EU SPA Auenwald Plötzkau

EU SPA Auenwald Plötzkau – Lage und Lebensraumausstattung.

Das EU SPA beinhaltet neben kleineren Altwassern auch einige längere Altarme der Saale (Foto: A. Pschorn).

Binnengewässer Acker Grünland Feuchtgrünland Niedermoor Laubwald Laubholz- und Gehölzkulturen

EU SPA Auenwald Plötzkau et al. 2003). Dagegen betrug der Bestand im

Erfassungsjahr 2006 nur noch 4 BP, während die anderen Rotmilanpaare auf Pappelgehölze im Umland ausgewichen waren. Der Schwarz-milan konnte 2006 mit 11 BP nachgewiesen werden. Im Vergleich zu WEBER et al. (2003) mit Bestandszahlen von 19 bis 33 BP sind die Bestände aber auch bei dieser Art deutlich gesunken, obwohl es nach 2000 zunächst einen positiven Bestandstrend zu verzeichnen gab. Als weitere Greifvogelarten kamen früher regelmäßig Wespenbussard und Rohrweihe im Gebiet vor (K. Zappe u. a. in PSCHORN 2007).

Im Erfassungsjahr 2006 gelang jedoch kein Nachweis dieser Arten. Auch ehemalige Brut-nachweise der Rohrdommel ließen sich nicht mehr bestätigen. Die im Gebiet langjährig bestehende Graureiherkolonie war seit 2002 nur von wenigen Paaren besetzt und seit 2004 wahrscheinlich infolge der mit Störungen und Nestprädation einhergehenden hohen Wasch-bärdichte verlassen (U. Henkel in PSCHORN 2007, HENZE & HENKEL 2007). In den letzten Jahren war sie an wechselnden Standorten wieder mit 3 bis 4 Brutpaaren besetzt (FISCHER & DORNBUSCH

2010b).

Die Hartholzaue bietet mit ihrem hohen Tot-holzanteil einen geeigneten Lebensraum für Grauspecht, Schwarzspecht und Mittelspecht.

Mit 12 BP ist der Mittelspecht im Gebiet die häufigste dieser Arten. Entlang der Saale und ihrer Altarme kommt der Eisvogel mit 3 BP vor, der an den Ufern der Gewässer Möglichkeiten zum Bau seiner Bruthöhlen sowie Ansitzwarten zum Jagen findet. Laut WEBER et al.

(2003) kamen in den Jahren 1990 bis 2000 bis zu 5 BP des Eisvogels im Plötzkauer Auenwald vor. In Relation zur geringen Größe des EU SPA sind die hier erreichten Bestandszahlen von Mittelspecht und Eisvogel bemer-kenswert. In den Waldrand- und Offenlandstrukturen brüten Wendehals, Neuntöter und Grauammer.

Art

Revier-zahl Anteil am

Rohrdommel 0 0 0 1-5

Wespenbussard 0 0 0 1-5

Schreiadler 0 0 0 1-5

Rohrweihe 0 0 0 1-5

Rotmilan 4 0,2 4 11-50

Schwarzmilan 11 0,7 11 11-50

Eisvogel 3 0,4 3 1-5

Grauspecht 1 0,2 1

-Schwarzspecht 3 0,09 3 1-5

Mittelspecht 12 0,3 12 1-5

Neuntöter 12 0,07 12 11-50

Weitere bemerkenswerte Arten

Graureiher 4 0,3 0 101-250

Wachtel 1 0,02 1

-Hohltaube 3 0,08 3 1-5

Wendehals 6 0,2 6

-Grünspecht 3 0,08 3

-Wiesenpieper 3 0,09 3

-Grauammer 1 0,02 1

-Tab. 51: Übersicht über die aktuellen Revierzahlen der wertgebenden Ar-ten nach o. a. Quellen und im Vergleich zu den DaAr-ten aus PSCHORN (2007) und den Daten im Standarddatenbogen. Angegeben ist ferner der Anteil am Gesamtbestand im Land Sachsen-Anhalt (ausgedrückt als Prozent-satz des geschätzten Maximalbestandes nach DORNBUSCH et al. [2007], aktualisiert).

Die langjährige besetzte Graureiher-Kolonie wurde 2004 aufgegeben. In den letzten Jahren haben sich erneut wenige Paare an-gesiedelt (Foto: W. Steinborn).

EU SPA Auenwald Plötzkau

Rastvögel: Das EU SPA Auenwald Plötzkau hat auch eine Bedeutung als Rastgebiet, insbesondere für Greif-vogelarten. Darunter sind vor allem Rotmilan, aber auch Fischadler, Schreiadler, Kornweihe, Seeadler, Wan-derfalke und Merlin zu nennen. Weiterhin rasteten hier zeitweise mehrere Hundert Kraniche (WEBER et al. 2003).

Art Rast bestand*

nach WEBER et al. 2003

Individuenzahl

Standarddaten-bogen (2004) Anhang I-Arten

Moorente 5 1-5

Schwarzstorch 8 6-10

Weißstorch 17 11-50

Fischadler 1 1-5

Schreiadler 1

-Kornweihe 2 1-5

Rotmilan 74

-Seeadler 1 1-5

Merlin 2 1-5

Wanderfalke 1 1-5

Kranich 580 501-1.000

Bruchwasserläufer 15 11-50

Sumpfohreule 4 1-5

Eisvogel 5

-Tab. 52: Übersicht über die Rastbestände der wertgebenden Arten aus WEBER et al. (2003) und dem Standarddatenbogen.

* Tageshöchstzahlen

Das EU SPA Auenwald Plötzkau hat als Brutgebiet vor allem für strukturreiche Wälder bewohnende Vogelarten wie Rotmilan, Schwarzmilan und Mittelspecht Bedeutung (Erfassungsjahr 2006).

Der Schwarzmilan ist im Plötzkauer Auenwald der häufigste Greifvogel (Foto: E. Greiner).

EU SPA Auenwald Plötzkau Die Rastbestände nach WEBER et al. (2003) im Vergleich

zum Standarddatenbogen sind in Tab. 52 dargestellt.

In Tab. 53 ist die Erfüllung der IBA-Kriterien im EU SPA Auenwald Plötzkau zusammengestellt.

Schutz- und Erhaltungsziele

Das EU SPA Auenwald Plötzkau ist laut Standarddaten-bogen als Lebensraum für Vogelarten nach Anhang I und nach Artikel 4.2 der EU-VSchRL zu erhalten. Schutz-ziel für das NSG Auwald bei Plötzkau ist die Erhaltung eines typischen, vergleichsweise großen Eschen-Ul-men-Auenwaldes, der von Saalealtwässern und feuch-ten Senken durchzogen ist, sowie die Sicherung der Brutplätze für die vorkommenden Greifvögel. Für den als FFH-Gebiet ausgewiesenen Teil liegen vorläufige Schutz- und Erhaltungsziele vor (LANDESAMTFÜR UMWELT

-SCHUTZ, Stand 10/2007). Schutz- und Erhaltungsziele für das EU SPA wurden bisher nicht separat definiert, sind jedoch im Verordnungsentwurf für das geplante NSG Auenwälder bei Plötzkau enthalten, das die Fläche des gesamten EU SPA (einschließlich des FFH-Gebietes) umfassen soll. Hier sind als Schutz- und Entwicklungs-ziele im Hinblick auf die Vogelwelt die Erhaltung, Wie-derherstellung und Entwicklung eines günstigen Erhal-tungszustandes und der Lebensräume der Arten nach EU-VSchRL genannt. Hierzu gehören insbesondere:

großflächige Laub- bzw. Laubmischwälder mit einem

hohen Anteil von Altbäumen zur Nahrungssuche und zur Anlage von Nisthöhlen insbesondere für Arten wie Schwarzspecht, Mittelspecht und Grauspecht (Anhang I),

Horst- und Höhlenbäume,

der hohe Grenzlinienanteil von Waldrändern mit

gestuften Saum- und Mantelbereichen sowie vorge-lagerter Kleingehölze und Hecken in angrenzenden oder eingeschlossenen, extensiv genutzten Grün-landbereichen als Lebensraum insbesondere des Neuntöters (Anhang I),

der gute Gewässerzustand natürlicher fischreicher

Gewässer sowie Wurzelteller von umgestürzten Bäu-men und natürliche Uferabbrüche als Nahrungs- und Nisthabitat für den Eisvogel (Anhang I),

die durch die Hartholzauen sowie Fließ- und

Still-•

gewässer geprägte Landschaft als Zug-, Rast- und Überwinterungsgebiet für Vogelarten nach der EU-VSchRL,

möglichst ausgedehnte, weitgehend störungsfreie

Röhrichtbestände im Zusammenhang mit extensiv genutzten, störungsarmen Offenlandflächen, insbe-sondere für die Rohrweihe (Anhang I),

die Brut-, Wohn-, Nahrungs- und Rastplätze für

zahl-•

reiche, z. T. seltene, gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Tierarten, insbesondere als bedeutendes Brutgebiet für Greifvögel.

Der Schutzzweck umfasst darüber hinaus die Erhaltung und Wiederherstellung eines günstigen Erhaltungszu-standes durch schutzverträgliche Nutzungsregelungen und gezielte Pflegemaßnahmen, insbesondere für:

Arten nach Anhang I der EU-VSchRL: Singschwan,

Moorente, Zwergsäger, Rohrdommel, Silberreiher, Schwarzstorch, Weißstorch, Fischadler, Wespenbus-sard, Schreiadler, Kornweihe, Rohrweihe, Rotmilan, Schwarzmilan, Seeadler, Merlin, Wanderfalke, Kranich, Bruchwasserläufer, Sumpfohreule, Eisvogel, Grau-specht, SchwarzGrau-specht, MittelGrau-specht, Neuntöter, Arten nach Art. 4.2 der EU-VSchRL: Höckerschwan,

Saatgans, Graugans, Schnatterente, Krickente, Stock-ente, KnäkStock-ente, TafelStock-ente, ReiherStock-ente, SchellStock-ente, Gänsesäger, Wachtel, Zwergtaucher, Graureiher, Blässhuhn, Kiebitz, Hohltaube.

Fachliche Hinweise zur Gebietsentwicklung Grundlage für die Erhaltung der Lebensstätten der charakteristischen und im Gebiet artenreich vertrete-nen Vogelwelt naturnaher Auenwälder mit Fließ- und Stillgewässern sowie des offenen Kulturlandes ist die Dynamik der reich strukturierten Überflutungsauen-landschaft. Deshalb ist die natürliche periodische Über-flutung durch die Saale auch weiterhin die wichtigste Voraussetzung zur Erreichung der Schutzziele. Die Tro-ckenlegung von Grünland, die Umwandlung von Grün-land in AckerGrün-land und eine weitere Intensivierung der landwirtschaftlichen Bewirtschaftung stehen diesem Schutzziel entgegen. Die Belange des Vogelschutzes sollten in den Schutz- und Erhaltungszielen zukünftig noch stärker herausgestellt werden. Insbesondere ist die Erhaltung der vorhandenen Auenwälder und

Auen-Tab. 53: Übersicht über die Erfüllung der IBA-Kriterien im EU SPA Auenwald Plötzkau.

Art IBA-Kriterien

Schwarzmilan C6

Allgemeingültige Kriterien C7

An den Waldrändern und im strukturreichen Offenland des EU SPA brütet der Wendehals (Foto: E. Greiner).

EU SPA Auenwald Plötzkau

waldreste im Rahmen der zukünftigen forstwirtschaft-lichen Nutzung von besonderer Bedeutung und sollte detailliert auf die Anforderungen des Vogelschutzes ausgerichtet werden. Ebenso hat die Erhaltung der viel-fältigen Strukturen, wie Baumgruppen, Einzelbäume und Weichholzauensäume, aber auch der naturnahen Fließgewässerstrukturen, Altarme und Altwasser sowie von Horst- und Höhlenbäumen eine besondere Bedeu-tung. Für die in Schilfröhrichten brütenden Arten sind ausreichend große und ungestörte Röhrichtbereiche eine wichtige Voraussetzung zur Sicherung der Popula-tionen. Die gesetzlichen Regelungen zum Horstschutz bestimmen sich nach § 28 NatSchG LSA.

Auf ausgewiesenen Sukzessionsflächen sollte, bis auf die Jagd, jegliche Nutzung unterbleiben. In den weite-ren Bereichen des Schutzgebietes sollte die land- und forstwirtschaftliche Bodennutzung weitgehend freige-stellt werden, solange ein günstiger Erhaltungszustand der Schutzgüter auf diese Weise gesichert werden kann. Bei der Holzentnahme sollten Vorgaben u. a. zu Zeiträumen für das Befahren, Einschlag und Rückung, Erhaltung von Horst- und Höhlenbäumen, Belassen von starkem stehenden oder liegenden Totholz einge-halten werden.

Die Jagd sollte im NSG ebenfalls freigestellt werden, soweit Jagdzeiten und Bejagungsarten mit den Schutz-zielen vereinbar sind. Im Hinblick auf den Vogelschutz ist es vorteilhaft, die Jagd im EU SPA auf Schalenwild, insbesondere aber auf die Bekämpfung von Waschbär,

Marderhund und Mink, zu konzentrieren. Die Jagd auf Vögel ist im EU SPA nicht mit dem Schutzziel vereinbar.

Die Fischerei ist naturschutzfachlich unproblematisch, solange sie mit den Schutzzielen vereinbar ist sowie auf eutrophierende fischereiwirtschaftliche Verfahren (z. B.

Zufütterung, Netzkäfighaltung, Fischintensivhaltung) und erhebliche Beeinträchtigungen oder Zerstörungen des natürlichen Uferbewuchses (Gehölze, Schilfzonen, Röhrichtbestände, Hochstaudenfluren usw.) im Zuge der fischereilichen Nutzung verzichtet wird. Um Stö-rungen durch Erholungssuchende (Saale-Radweg) und Angler (alte Saaleschleife im Süden des Gebietes) zu verringern, sollten die Besucherlenkung verbessert und die Bündelung von Zugangsmöglichkeiten zu Gewäs-sern für Angler verfolgt werden.

Aufgrund der hohen Siedlungsdichte von Greifvögeln, früher im EU SPA, heute verteilt in der ausgedehnten Saaleaue und der angrenzenden Agrarlandschaft, aber auch aufgrund des teilweise bemerkenswerten Rastge-schehens, sind die Vogelschutzziele sowohl innerhalb des Gebietes als auch in dessen Umfeld bei der Raum-ordnungsplanung allgemein und bei der Planung und Errichtung von Windkraftanlagen im Speziellen stär-ker zu berücksichtigen. Insbesondere sind dabei die Abstandskriterien der LAG VSW (2007) einzuhalten und aktuellere wissenschaftliche Erkenntnisse zu beachten.

Zwei Windparks befinden sich bereits westlich des EU SPA in einer Entfernung von ca. 1,8 bzw. 2,8 km.

Im strukturreichen Auenwald des EU SPA findet sich auch noch starkes Totholz (Foto: A. Pschorn).