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3.2 Das Korpus

3.2.1 Die Romane Bohses und Hunolds

Zu Bohses Romanwerk gibt es bereits zu Beginn und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts einige Arbeiten131, in denen bisweilen bereits von „moralischen Tendenzen“ die Rede ist, wie etwa

128 Jørgensen u.a.: Aufklärung, Sturm und Drang, Frühe Klassik, S. 172f.

129 Jørgensen u.a.: Aufklärung, Sturm und Drang, Frühe Klassik, S. 172f.

130 Grimmiger: Roman, S.642.

131 Siehe etwa: Ernst Schubert: Augustus Bohse genannt Talander. Ein Beitrag zur Geschichte der galanten Zeit in Deutschland. Breslau 1911. Heinrich Tiemann: Die heroisch-galanten Romane August Bohses als Ausdruck der seelischen Entwicklung in der Generation von 1680 bis 1710. Quakenbrück 1932.

39 bei Otto Heinlein132 und Liselotte Brögelmann133. Letztere spricht in ihrer Studie an mehreren Stellen von empfindsamen Motiven, die sie vor allem auf französische und englische Romanliteratur zurückführt134 und schreibt einem Teil von Bohses Romanen zu, sie seien

„moralisch gemeinte Werke“135. Während frühe Beiträge in galanten Romanen vereinzelt also durchaus moralische oder empfindsame Elemente zu erkennen vermögen, kann sich Herbert Singer in seiner grundlegenden Studie Der galante Roman von 1961 nicht zu einer solchen Lesart durchringen. Auf diese Untersuchung geht die Annahme zurück, Hunolds Adalie sei paradigmatisch für die Gattung, denn an ihr ließen sich laut Singer „alle Charakteristika des galanten Romans ablesen“136. Er betrachtet den Text unter verschiedenen Gesichtspunkten wie Stoff, Form und Liebesthematik und stellt dabei immer wieder auf die Darstellung von Morallosigkeit und Betrug ab. In diesem Zusammenhang steht auch Singers Arbeit Der deutsche Roman zwischen Barock und Rokoko. Dort spricht er vom Typus des „Komödienromans“, mit dem er eine „Erzählweise“ verbindet, „die unter Verzicht auf ethische oder religiöse Wertungen, harmlose, meist erotische Verwicklungen mit versöhnlichem Ausgang auf dem Hintergrund einer adligen oder patrizischen Gesellschaft darstellt“137, und die die „einzige neue Gattungsform des frühen Rokoko“ sei.138

132 Otto Heinlein: August Bohse: Talander als Schriftsteller der galanten Zeit. Bochum-Langendreer 1939.

Heinlein erkennt bereits eine „moralische Tendenz der Romane“ und fragt u.a. nach „Moral und Glückseligkeit“ in den Texten, ohne jedoch einen Bezug zu Thomasius oder anderen konkreten moralphilosophischen Texten herzustellen, vgl. ebd., S. 39f.

133 Liselotte Brögelmann: Studien zum Erzählstil im „idealistischen“ Roman von 1643 – 1733 (unter besonderer Berücksichtigung von August Bohse). Göttingen 1953. Brögelmann teilt die Romane Bohses aufgrund ihrer Form in drei Gruppen ein: galant-heroische, galant-höfische und galante Romane, vgl. ebd, S. 183. Zu den Texten der letzten Gruppe zählt sie u.a. Bohses Der Liebe Irrgarten und das Liebes-Cabinet. In diesem Kontext spricht sie von einem „neuen Interesse am Menschen und am menschlichen Verhalten“, so dass sie auch als „galant-moralisch“ bezeichnet werden könnten. Aufgrund der Form als Kriterium sieht sie allerdings davon ab und ergänzt, dass diese Tendenz auch in Texten der anderen beiden Kategorien erkennbar sei, allerdings „nicht so ausgeprägt“ (S. 191). Bohse sei zudem der „Begründer des

‚Frauenzimmer-Romans, einer literaturhistorisch bisher kaum beachteten Gattung, die sich bis weit ins 18.

Jahrhundert halten konnte“ (vgl. S.190). Beiläufig fügt Brögelmann hinzu: „Sie entspricht dem frz. und englischen empfindsamen Roman“, ohne dies tatsächlich an den angeführten Texten im Einzelnen nachzuweisen. Im Übrigen bleibt darauf zu verweisen, dass die von ihr vorgenommene Kategorisierung als

„Frauenzimmer-Roman“, die sie auch als eines der großen Endergebnisse ihrer Studie präsentiert (vgl. S.

200) von der Forschung sicherlich schon allein aufgrund des problematischen Geschlechterbezugs keine Berücksichtigung findet. Hinzu kommt die nicht haltbare Ansicht, es sei nicht „zur Entstehung der Gattung des empfindsamen Romans in Deutschland gekommen“, sondern eben nur zum von ihr so bezeichneten

„Frauenzimmer-Roman“, vgl. ebd., S. 200.

134Vgl. etwa Brögelmann: Studien zum Erzählstil im „idealistischen Roman“, S. 111f. in Bezug auf Bohses Der Liebe Irrgarten.

135Brögelmann: Studien zum Erzählstil im „idealistischen Roman“, S. 191.

136 Singer: Der galante Roman, S. 39.

137 Singer: Der deutsche Roman zwischen Barock und Rokoko. Köln, Graz 1963, S. 87.

138 Singer: Der deutsche Roman zwischen Barock und Rokoko, S. 87. Vor diesem Hintergrund zu berücksichtigen ist auch Singers Nachwort zum Faksimile-Druck der Adalie von 1967, in dem er die gleiche Argumentationslinie vertritt: „Tugenden und Laster sind nicht mehr aus dem christlichen oder stoisch -antikischen Kanon abgeleitet, sondern aus den Forderungen einer Gesellschaft, die keinen höheren Wert kennt als ihre Unangefochtenheit.“ Singer: Nachwort. In: Hunold: Die liebenswürdige Adalie, S. 8*. Es gehe nicht mehr um „heroische Tugenden“, sondern um „Höflichkeit, tolerante Konzilianz und unbegrenzte

40 Zu nennen ist auch Hans Wageners Arbeit Die Komposition der Romane Christian Friedrich Hunolds (1969)139, in der er sich dem Titel gemäß den „Kompositionsprinzipien“ in den Romanen Hunolds zuwendet. Neben einer Inhaltsangabe und schematischen Abbildungen bietet die Arbeit allerdings wenig Anknüpfungs- oder Reibungspunkte für die vorliegende Studie. Ähnlich verhält es sich mit Wilhelm Voßkamps Beitrag über die Darstellung des Adels bei Hunold (1979)140; er liest Die liebenswürdige Adalie als „Aufstiegsgeschichte“141 und sieht die Adelsdarstellung, insbesondere des Landadels, im Roman als „fiktive Wunschwirklichkeit – imaginative[n]

Fluchtpunkt und kompensatorisches Gegenbild“142 eines bürgerlichen Publikums. Abgesehen vom sozialgeschichtlich ausgerichteten Duktus ist auch dieser Aufsatz für die vorliegende Arbeit weniger von Bedeutung. Von geringerer Bedeutung ist Bernhard Fischers Beitrag Ethos, Konvention und Individualisierung (1989)143, in dem er die Europäischen Höfe und den Satyrischen Roman Hunolds untersucht. Fischer stellt nicht nur auf die Rolle der Affekte im Hinblick auf die Galanterie in den Texten ab, vielmehr sieht er im Satyrischen Roman bereits eine „moralische Tendenz“144 und charakterisiert die Beziehung zwischen Arismenia und Selander als

„empfindsame Liebesgeschichte“145. Dieses Bündnis zeige die „Vereinigung der empfindenden Herzen mit der endlichen Vergesellschaftung in der Ehe“146. Hiermit formuliert Fischer eine Einsicht, die ähnlich auch bei Jörn Steigerwald (2011) nachzulesen ist (s.u). Ähnlich bringt Simons in seiner umfassenden Studie Marteaus Europa die Möglichkeit ins Spiel, in Hunolds Satyrischem Roman „einige Passagen“ als „Musterbeispiele der anbrechenden Empfindsamkeit“147 zu lesen.

Darüber hinaus identifiziert er die von Thomasius bekannten Affekte Wollust, Geldgeiz und Ehrgeiz in einem Roman von Selamintes148 und verweist darauf, dass dieses dreiteilige Schema auch in anderen Romanen der Zeit zu finden sei. Letztlich stellt er einen Bezug zu Thomasius (und auch zu Shaftesbury) her, indem er dessen Text Kurtzer Entwurff der Politischen Klugheit von 1710 als Referenz nennt, daraus eine Übersicht mit den drei genannten Hauptlastern abdruckt149 und

Anpassungsfähigkeit.“ Es sei in dieser Gattung um Repräsentationsformen bestellt und nicht mehr um die angesprochenen „heroischen Tugenden“, ebd.

139 Hans Wagener: Die Komposition der Romane Christian Friedrich Hunolds. Berkeley, Los Angeles 1969.

140 Wilhelm Voßkamp: Adelsprojektionen im galanten Roman bei Christian Friedrich Hunold. (Zum Funktionswandel des ‚hohen‘ Romans im Übergang vom 17. zum 18. Jahrhundert). In: Peter-Uwe Hohendahl/ Paul Michael Lützeler (Hrsg.): Legitimationskrisen des deutschen Adels 1200 1900. Stuttgart 1979, S. 83 99.

141 Voßkamp: Adelsprojektionen im galanten Roman bei Christian Friedrich Hunold, S. 89.

142 Voßkamp: Adelsprojektionen im galanten Roman bei Christian Friedrich Hunold, S. 95.

143 Bernd Fischer: Ethos, Konvention und Individualisierung. Probleme des galanten Romans in Chr. F.

Hunolds Europäischen Höfen und im Satyrischen Roman. In: DVjS 63 (1989), S. 64 97.

144Fischer: Ethos, Konvention und Individualisierung, S. 91. Diese sei „mit Händen zu greifen“.

145 Fischer: Ethos, Konvention und Individualisierung, S. 92.

146 Fischer: Ethos, Konvention und Individualisierung, S. 94.

147 Simons: Marteaus Europa, S. 328.

148 Vgl. Simonas: Marteaus Europa, S. 390ff. Es handelt sich um Selamintes: Die Glückliche und Unglückliche Liebe/ Oder der Unterschied der Menschlichen Gemüther/ In einigen Wahrhafften Geschichten/ so das heutige Seculum, Zum Beweißthum der allgemeinen Thorheit/ erleben müssen/ Abgebildet von Selamintes.

Hamburg 1711.

149 Vgl. Simons: Marteaus Europa, S. 393f.

41 im nächsten Schritt auf die Sittenlehre verweist150. Dabei ist für die Arbeit von Simons wie auch für diejenigen seiner Vorgänger darauf hinzuweisen, dass die Feststellung empfindsamer Tendenzen in den von ihnen besprochenen galanten Romanen jeweils als Nebenbeobachtung verbucht werden muss und nicht im Zentrum der Forschungsinteressen steht.

Singers Klassifizierung der Adalie als idealtypische Verwirklichung der Gattung und auch seine Ansicht über den moralischen Gehalt der Texte halten sich über die Jahrzehnte vor allem in Überblicksdarstellungen: 1977 beschreibt Dieter Kimpel den galanten Roman als eine Gattung mit einem „leichtfertig scherzende[n] und tändelnde[n] Charakter“151, 1983 bezeichnet Hans Geulen den Roman unter Bezugnahme auf Singer als „‚reinste‘ Ausprägung“ der Gattung152, in der Metzler Chronik Literatur und in seiner Geschichte des deutschsprachigen Romans spricht Volker Meid 2013 von einer „idealtypische[n] Verwirklichung des deutschen galanten Romans“153 und konstatiert auch in Bezug auf Bohse eine „moralische[] Indifferenz“154. Während die genannten Überblicksdarstellungen also eher auf den Aspekt der Lasterdarstellung abstellen, arbeiten gerade Einzelanalysen oder größer angelegte Studien das Gegenteil heraus, indem sie entweder empfindsame Tendenzen in einzelnen galanten Romanen aufdecken oder/und Bezüge zur Moralphilosophie herstellen.

Besondere Berücksichtigung finden die Romane Bohses und Hunolds vor allem in jüngeren Arbeiten seit der Jahrtausendwende, etwa bei Literaturwissenschaftlern wie Florian Gelzer und Dirk Rose, die sich u.a. verstärkt auf Gattungsfragen konzentrieren, und auch Jörn Steigerwald, den die Galanterie als Konzept interessiert. Gelzer untersucht 2005 in seinem Beitrag Nachahmung, Plagiat und Stil Bohses Amazoninnen aus dem Kloster und sieht die „Zentrierung der Handlung auf die Liebesthematik“ als kennzeichnend für alle Romane Bohses an155. Dabei berücksichtigt er das Heliodor-Schema als Erklärung für das „verzögerte Zusammenfinden des Protagonistenpaars“156 und französische Einflüsse im Hinblick auf das Rarmachen der Beteiligten beim „Anspinnen des Liebesverhältnisses“157, sieht in den „übermächtigen Affekten“ der Figuren Friolardo und Hermione die Ursachen für eine Krankheit158 und erkennt in der Beschreibung eines Lustgartens eine „empfindsame Szene“159. Einige Teilergebnisse des Aufsatzes sind für die vorliegende Studie von Bedeutung, da sie den Stellenwert der Anbahnung von Liebe, die Affekte

150 Vgl. ebd., S. 395.

151 Kimpel: Der Roman der Aufklärung (1670 1774), S. 38. Kimpel bezieht sich explizit auf die Einordnung Singers des beschriebenen Romantyps als „Komödienroman“, als „Gegensatz zum höfischen Barockroman, der angeblich der Tragödie nahesteht.“

152 Hans Geulen: Der galante Roman, S. 118.

153 Meid: Von der Frühen Neuzeit bis zur Aufklärung, S. 64. Diese Zuordnung macht Meid in Verbindung mit einem Hinweis auf die „Grundlage einer französischen Vorlage“.

154 Meid: Von der Frühen Neuzeit bis zur Aufklärung, S. 64.

155 Gelzer: Nachahmung, Plagiat und Stil, S. 261.

156 Gelzer: Nachahmung, Plagiat und Stil, S. 267.

157 Gelzer: Nachahmung, Plagiat und Stil, S. 268.

158 Gelzer: Nachahmung, Plagiat und Stil, S. 269.

159 Gelzer: Nachahmung, Plagiat und Stil, S. 277.

42 und empfindsame Tendenzen schon bei Bohse ausfindig machen. In seiner Dissertation Konversation, Galanterie und Abenteuer unternimmt Gelzer 2007 den Versuch, die Gattung des galanten Romans in der Linie des romanesken Romans zu verorten und näher zu beschreiben. Er nimmt u.a. Bohses Constantine und Hunolds Verliebte und galante Welt in den Blick. Gelzer möchte klären, inwieweit der galante Diskurs und dessen Transfer von Frankreich nach Deutschland die Romanliteratur bestimmt bzw. beeinflusst, wobei er Scudéry und Thomasius berücksichtigt.

Neben der Frage nach Konversation und Kompliment in den Texten richtet er sein Augenmerk auf Handlungsstrukturen und Erzählweisen, so dass seine Arbeit auch in dieser Hinsicht anschlussfähig für die vorliegende Studie ist, gilt es doch, die Machart der jeweiligen Texte in den Blick zu nehmen, um sie als Sittenlehren lesbar zu machen.

Dirk Rose konzentriert sich in seiner Dissertation Conduite und Text auf das Gesamtwerk Hunolds vor dem Hintergrund der Galanterie. Sein Interesse gilt dabei allerdings nicht ausschließlich dem Romanschaffen von Menantes, vielmehr beschäftigt er sich ebenso mit Briefstellern, der galanten Poetik und Rhetorik sowie Verhaltenslehren. Von besonderer Bedeutung ist insbesondere seine Funktionsbestimmung des galanten Romans, dem er eine „Modell- und Modellierungsfunktion“160 im Hinblick auf galantes Verhalten als Gattungsmerkmal zuspricht und damit einen wichtigen Anknüpfungspunkt auch für diese Studie bietet.

Die bereits erwähnte Habilitationsschrift Steigerwalds, Galanterie, dient der vorliegenden Studie nicht nur als ein Ausgangspunkt für die Frage nach moralphilosophischen Grundlagen in der Galanterie insgesamt, sondern auch in Bezug auf Hunold, dessen Romanwerk Steigerwald ein eigenes Kapitel widmet. Als Grundlage seiner Betrachtungen dienen Steigerwald die Verliebte und Galante Welt und der Satyrische Roman, da diese beiden Texte „durch ihre klare Fokussierung auf die deiktische Darstellung von Affekten zulasten derjenigen Heldentaten bedingt“ seien, „die eine deutlichere Konturierung der Hunoldschen Liebesethik der Galanterie ermöglicht“161. Auf seine Analysen zweier Romane Hunolds und einzelne Bezüge zur Sittenlehre wurde bereits eingangs verwiesen. Letztlich, und dies ist wesentlich im vorliegenden Kontext, konstatiert Steigerwald im Hinblick auf die Galanterie als Liebesethik bei Hunold eine „implizite, jedoch deutlich sichtbare Didaxe der Romane, die allererst die Verbindung von Poesie und Sittenlehre vorstellt“162.

In ihrer Arbeit zum Verhältnis von Gattung und Geschlecht legt Katja Barthel ihren Untersuchungen ebenfalls ein mit Bedacht eingegrenztes Korpus galanter Romane zugrunde. Sie verfolgt einen gendertheoretischen Ansatz, indem sie von einem Weiblichkeitsnarrativ in Romantexten um 1700 ausgeht, um dieses durch ihre Analysen zu konturieren. Obgleich – oder

160 Vgl. Rose: Conduite und Text, S. 161. Ähnlich auch in seinem Aufsatz: Galanterie als Text.

Methodologische Überlegung zu Funktion und Status galanter Textproduktion. In: Ruth Florack/ Rüdiger Singer (Hrsg.): Die Kunst der Galanterie. Facetten eines Verhaltensmodells in der Literatur der Frühen Neuzeit. Berlin, Boston 2012, S. 355 375.

161 Steigerwald: Galanterie, S. 348.

162 Steigerwald: Galanterie, S. 490.

43 besser: weil – sie andere Texte in den Blick nimmt als die vorliegende Arbeit, sind die von ihr erzielten Ergebnisse vor allem im Hinblick auf die Konzeption der weiblichen Protagonistin anschlussfähig163, indem sie als Ergänzung der hier erzielten Beobachtungen dienen.

Dass die Darstellung von Affekten ein zentraler Bestandteil der galanten Romane ist, stellt jüngst Isabelle Stauffer in ihrer Habilitationsschrift Verführung zur Galanterie. Benehmen, Körperlichkeit und Gefühlsinszenierungen im literarischen Kulturtransfer 1664 – 1772 heraus. Als Verbindung zur vorliegenden Studie dient vor allem das Titel-Stichwort „Gefühlsinszenierung“, wenngleich Stauffer sich in erster Linie auf die Vermittlung galanten Verhaltens über Körperlichkeit im Roman konzentriert. Während ein weiterer Schwerpunkt dem Titel folgend darauf liegt, französische Einflüsse insbesondere durch Scudéry nachzuvollziehen, fragt sie zudem nach der

„Verführungskraft“ galanter Romanliteratur und bezieht damit auch die potenzielle (oder beabsichtigte) Wirkung auf den Leser ein.

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