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Budget von studierenden Müttern und Vätern im Vergleich

38 Bei diesen Zahlen ist zu bedenken, dass die Angaben der Studierenden-Sozialerhebung 2011von Stu-dierenden unterschiedlichen Alters, mit Kind/ern in einem unterschiedlichen Alter und von allen öffentli-chen Hochschulen Österreichs stammen. Daher sind die Angaben als Durchschnittswerte anzusehen.

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Kind/ern und den damit einhergehenden Altersbeschränkungen für den Bezug, die meist bezogene Form an Studienförderungen dar. Dieses Stipendium fliest bei 15% der Müt-ter und 10% der VäMüt-ter in das Gesamtbudget mit ein (vgl. Wejwar et al. 2012, S. 76).

Im Durchschnitt beträgt das Gesamteinkommen von Studierenden mit Kind/ern also 2 000 € im Monat. Studentinnen mit Kind/ern beziehen ungefähr 1 771 € pro Monat Männer haben, aufgrund ihres höheren Einkommens, etwas mehr zur Verfügung (vgl.

ebd., S. 51). Verglichen damit haben Studierende ohne Kind/er ein deutlich geringeres monatliches Gesamtbudget. Dies liegt zum einen daran, dass Studierende mit Kind/ern meist älter und zum anderen in einem höherem Ausmaß beschäftigt sind (vgl. ebd., S.

50f.).

Väter mit Kind bzw. Kindern im Alter von über drei Jahren verdienen prinzipiell 80%

ihres Gesamtbudgets selbst. Sind ihre Kinder jedoch jünger, stammt ihr Einkommen nur zu 65 % aus den Einnahmen ihrer Berufstätigkeit. Das ist bei Frauen mit Kleinkind/ern weniger der Fall. Sie sind stärker von staatlichen Leistungen wie Kinderbetreuungsgeld, Familienbeihilfe und Zahlungen oder Naturalleistungen seitens ihrer PartnerInnen oder anderen nahestehenden Personen (z.B. Eltern) abhängig. Demzufolge erhalten studie-rende Väter ihre Familien, verglichen mit studiestudie-renden Müttern, häufiger durch Er-werbstätigkeit (vgl. ebd., S. 58).

Das liegt vordergründig daran, dass die Lebensgefährtinnen von Studenten mit Kind/ern weniger häufig erwerbstätig sind als jene von Studentinnen (vgl. Wejwar et al. 2012, S.

15). Laut dem Zusatzbericht der Studierenden-Sozialerhebung 2011 deutet das darauf hin, dass eine häufigere Erwerbstätigkeit der Lebenspartner studierender Mütter auch ein Grund dafür ist, warum diese in einem niedrigeren Stundenausmaß arbeiten als stu-dierende Väter (vgl. ebd., S. 67). Eine Minderheit der Stustu-dierenden mit Kind/ern stellen Partnerschaften dar, wo beide Parteien, 4% der Mütter und 10% der Väter, studieren.

Wenn dies der Fall ist, geht meist nur einer davon einer Berufstätigkeit nach (vgl. ebd., S. 75).

Die Aufnahme einer Erwerbstätigkeit hängt bei studierenden Müttern vielfach unmittel-bar mit dem Wegfall des Kinderbetreuungsgeldes des jüngsten Kindes zusammen. Für Kinder im Kleinkindalter (unter 3 J.) beispielsweise bekommen studierende Eltern 270€

Kinderbetreuungsgeld im Monat. Um den Entfall auszugleichen, gehen sie einer Er-werbstätigkeit nach. Auch die Möglichkeit einkommensabhängiges Kindergeld zu be-ziehen, bis das Kind das 12. Lebensmonat erreicht hat, bewegt viele Frauen dazu wieder arbeiten zu gehen (vgl. Wejwar et al. 2012, S. 53).

4.4.3 Ausgaben

Generell sind die Lebenserhaltungskosten von Studierenden mit Kind/ern doppelt so hoch wie jene von Studierenden ohne Kind/er. Die Ausgaben konzentrieren sich, laut der Studierenden-Sozialerhebung 2011, vorrangig auf Lebensbereiche wie Wohnen, Ernährung und Mobilität. Zu diesen Kosten kommen die Haushaltskosten, da Studie-rende mit Kind/ern oftmals einen eigenen Haushalt haben (vgl. Wejwar et al. 2012, S.

58). Das Alter der Studierenden spielt in diesem Punkt deutlich mit. Denn je älter die Studierenden sind, desto häufiger wohnen sie selbstständig mit oder ohne PartnerIn in einem Haushalt und leben nicht im Elternhaushalt oder mit anderen Verwandten zu-sammen. Auch zwischen den Geschlechtern lassen sich diesbezüglich Unterschiede feststellen, denn Mütter leben häufiger als Väter in Einzelhaushalten. Insgesamt wohnen 19% der Mütter und nur 9% der Väter selbstständig in einem Einzelhaushalt (vgl. ebd., S. 14). Ein weiterer kostensteigender Faktor ist, dass der Wohnmittelpunkt von studie-renden Vätern und Müttern meist weiter entfernt von der Universität ist als bei anderen Studierenden. Die Entfernung zum Studienort sowie eine vermehrte Anzahl von zu be-wältigenden Wegen (zur Kinderbetreuungseinrichtung usw.) könnten einen Einfluss auf jene Kosten, die für Mobilität aufgebracht werden müssen, haben. Insgesamt geben je-doch studierende Väter etwas mehr Geld für Mobilität und Wohnen aus als Mütter. Die Studienkosten selbst machen bei Müttern durchschnittlich ungefähr 80 € im Monat aus und sonstige Kosten betragen 204-350 € monatlich, was sich bei Vätern etwas erhöht (vgl. Wejwar et al. 2012, S. 58f.). Somit machen die Studienkosten bei studierenden Müttern einen weniger hohen Kostenanteil aus. Kinderbetreuungskosten, Kosten für Freizeitaktivitäten oder die Einkleidung der Kinder sind im Vergleich zu Wohnen oder Nahrung weniger hoch. Die Tabelle gibt genauer Aufschluss darüber, wie viel Studie-rende mit Kind/ern pro Monat durchschnittlich für die jeweiligen Bereiche ausgeben.

Abbildung 6: Ausgaben von studierenden Müttern und Vätern im Vergleich39 (vgl. Wejwar et al. 2012, S. 59).

Unter die Kategorie Sonstiges fallen Ausgaben für Gesundheit (Medikamente, Kontakt-linsen etc.) und Anderes (Unterhaltszahlungen, Haushalt, Alimente etc.).

Betrachtet man die Gesamtausgaben, geben Mütter mit Kindern unter drei Jahren mo-natlich generell um 200 € weniger aus als Väter. Sind die Kinder älter, zwischen drei bis sechs Jahre alt, wird von beiden Geschlechtern ungefähr gleich viel für das Kind/die Kinder ausgegeben. Väter mit Kindern ab sieben Jahren müssen mehr zahlen als Mütter mit Kindern im selben Alter. Ein weiteres Ergebnis aus der Studie ist, dass sich die Zu-sammensetzung der Hauptausgabequellen mit dem Alter des Kindes/der Kinder

39 Bei diesen Zahlen ist zu bedenken, dass die Angaben der Studierenden-Sozialerhebung 2011von Stu-dierenden unterschiedlichen Alters, mit Kind/ern in einem unterschiedlichen Alter und von allen öffentli-chen Hochschulen Österreichs stammen. Daher sind die Angaben als Durchschnittswerte anzusehen.

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