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Ausbildung und Fachwissen: Nachlasskuratoren zwischen Bibliotheken, Archiven und Records Management Bibliotheken, Archiven und Records Management

Vorbemerkung zur publizierten Ausgabe

Kapitel 8 referiert als zweiten Teil der empirischen Studie Konzeption, Durchfüh- Durchfüh-rung, Auswertung und Ergebnisse einer Online-Befragung, an der Mitglieder des

4 Länderspezifische Faktoren als Einflussgrößen der präkustodialen Intervention

4.2 Literaturarchive und Special Collections – Entwicklung und Strukturen Strukturen

4.2.3 Literaturarchive und Special Collections – ein Vergleich

4.2.3.2 Ausbildung und Fachwissen: Nachlasskuratoren zwischen Bibliotheken, Archiven und Records Management Bibliotheken, Archiven und Records Management

Unter Punkt 4.1. wurde auf die Bedeutung der Archivtheorien und des Records Managements für die Langzeitarchivierung persönlicher Archive hingewiesen.

Der Vorsprung der englischsprachigen Forscher ist durch die Möglichkeit erklär-bar, dass sie auf archivwissenschaftliche Diskurse bezüglich des Records Ma-nagement und des Postkustodialismus zurückgreifen können. Damit verfügen sie über ein Instrumentarium, dass theoretisch auch auf den Formierungsprozess per-sönlicher Archive anwendbar ist. Wird dieses Wissen auch den Akteuren vor Ort, den sog. Special Collection oder Manuscript Librarians vermittelt? Fließen Kenntnisse der entsprechenden Theorien und Methoden hierdurch auch in die Praxis jener Special Collections ein, die Schriftstellernachlässe sammeln? Voraus-setzung dafür ist ein Wissenstransfer zwischen Bibliothekaren, Archivaren und Records Managern sowie eine Integration der entsprechenden Konzepte in die einschlägigen Ausbildungsgänge.

Zu dieser Frage ist einleitend zu bemerken, dass Bibliothekare und Archivare in den englischsprachigen Ländern ein gutes Verhältnis zueinander pflegen. Kontro-versen wie etwa der weiter oben erwähnte Kompetenzstreit fanden und finden nicht statt. Beide Berufsgruppen scheinen sich diesem Thema vielmehr mit Prag-matismus zu nähern. Als etwa in den USA 1963 der National Union Catalog of Manuscript Collections (NUCMC) veröffentlicht wurde, diskutierte man zwischen Archivaren und Bibliothekaren ausführlich um Erschließungsmethoden. Dabei wurde bezüglich der Manuskripterschließung eine zu starke Ausrichtung an bib-liothekarischen Maßstäben von archivarischer Seite bemängelt, allerdings ohne dabei Zuständigkeiten für die eine oder die andere Berufsgruppe zu reklamieren.

Vielmehr plädierte man auch von Seiten der Archivare, zukünftig archivische Me-thoden dauerhaft in den bibliothekarischen Curricula zu verankern, soweit sie für die Erschließung und Betreuung von Manuskripten für sinnvoll erachtet wur-den.455 Special Collections übernahmen somit eine Brückenfunktion, während Literaturarchive in Deutschland lange Zeit eine Sollbruchstelle zwischen Archiven und Bibliotheken darstellten. In Kanada ging die Regierung in enger Abstimmung mit den beiden Berufsgruppen 2003 sogar so weit, das Nationalarchiv mit der Na-tionalbibliothek zu einer Institution zu vereinigen. Bibliothekarische und archivi-sche Dienstleistungen werden nunmehr unter einem Dach angeboten.456

Diese Strukturen führen zu einem Wissenstransfer zwischen Archiven und Biblio-theken, der sich auch in der Ausbildung niederschlägt. Entsprechend der auch in den USA traditionell engen Verbindung zu den historischen Wissenschaften boten zunächst einige historische Fakultäten archivwissenschaftliche Kurse an. In den 1960er Jahren implementierten dann aber die LIS-Schools Archivwesen und Re-cords Management in ihre Curricula. Waren anfänglich die Angebote gleichmäßig auf die beiden Wissenschaftszweige verteilt, ist seit den 1980er und 1990er Jahren ein Anstieg zugunsten des LIS-Segments zu verzeichnen. 2001 lehrten in Nord-amerika weit mehr als doppelt so viele Professoren den Schwerpunkt Archivwe-sen an den LIS Schools (26) als in den historischen Abteilungen der Universitäten (10). 457 Zudem bieten mehrere LIS-Schools Kurse für Rare Books und Special Collections an, einige von ihnen zudem mit der Möglichkeit zur Spezialisie-rung.458 Module zum Archiv und Records Management gehören auch hierbei zum Curriculum.459 Derzeit stellt sich die Situation so dar, dass die Ausbildung zum Special Collections oder zum Manuscript Librarian über einen MLIS führt, der entweder mit der entsprechenden Spezialisierung in Rare Books und Special Coll-ections erworben wird oder – wo diese Möglichkeit fehlt – über Spezialisierungen und Schwerpunktsetzungen in der Archivwissenschaft und dem Records Ma-nagement. Zudem gibt es Weiterbildungsmöglichkeiten wie die Rare Book School der University of Virginia, die sich an bereits graduierte Informationsspezialisten

455 Vgl. Berner 1964, S.406f; Brubaker 1966, S.509f.

456 Vgl. Fleming 2006, S. 69.

457 Vgl. Cox u. a. 2001, S. 165ff. Für Kanada vgl. Fleming 2006, S. 70f.

458 Vgl. Schreyer 2004, S. 11; Cox u. a. 2001, S. 179. Archivare und Records Manager können somit die einschlägigen Abschlüsse an den nordamerikanischen LIS-Schools erwerben; Ar-chivwissenschaft und Records Management können wiederum auch Bestandteil der Bibliothe-kars-Ausbildung sein.

459 Die Teilnahme an diesen Modulen wird zumindest empfohlen. Als Beispiel sei die Palmer School of Library and Information Science der Long Island University, N.Y. genannt. Vgl.

Long Island University 2010, S. 20.

wendet.460 Die Curricula entsprechen damit den fächerübergreifenden Anforder-ungen des Berufs, wie 2004 ein Whitepaper zur Ausbildungssituation konstatiert:

„Special collections librarians are increasingly working closely with colleagues across the library, often assuming leadership roles in digital library and archiving activities.”461 Diese Ausrichtung bestätigen auch die einschlägigen Stellenaus-schreibungen, die in der Regel spartenübergreifende Kenntnisse fordern.462 Trotz der Verzahnung bibliothekarischer und archivischer Ausbildungsinhalte gab es in den vergangenen Jahren allerdings auch kritische Stimmen, die noch Verbesse-rungsmöglichkeiten sahen.463 In der Kritik steht die mangelnde Differenzierung archivwissenschaftlicher Inhalte innerhalb des LIS-Sektors, denn „Archives are not a subset of libraries, but, rather, a parallel field“464. Zudem erfüllen Kursange-bote im Bereich „Rare Book, Special Collections and Manuscripts“ nicht immer die curricularen Vorgaben: So boten im Jahre 2001 zwar 15 Hochschulen Spezia-lisierungen an, die in der Realität aber schon dem Rotstift zum Opfer gefallen waren oder nicht immer vollständig angeboten wurden.465 Die Diskussion dieser Defizite führt jedoch nicht zu einer Frontstellung der Sparten. Vielmehr wird – neben der gebotenen Differenzierung – der Grundsatz einer spartenübergreifenden Ausbildung von Bibliothekaren, Archivaren und Records Managern in Nordame-rika nicht in Frage gestellt.466

Ähnlich sind die Ausbildungsgänge in Großbritannien organisiert. Die Ausbildung von Archivaren und Records Managern wird an LIS Schools (etwa London, Aberystwyth) und historischen Instituten (Liverpool) angeboten. Zudem existieren aber auch Archivschulen an geisteswissenschaftlichen Fakultäten (Dundee) oder

460 Vgl. Rippley 2005, S. 86f.

461 Schreyer 2004, S. 8.

462 Vgl. Rippley 2005, S. 89.

463 So bekennt sich eine Untersuchung aus dem Jahre 2001 ausdrücklich zur Verortung von Ar-chivwissenschaft und Records Management in den Library Schools, konstatiert aber: “Despite the substantial growth of archival education within the LIS schools, there is confusion or lack of understanding about the archival field by these school as well as a lack of commitment by archival professional associations to advocate for specific changes in archival education.” (Cox u. a. 2001, S. 141.)

464 Cox u. a. 2001, S. 142f. Siehe hierzu auch American Library Association 1997-2012, worin die ALA das Archivwesen als ein spezielles Gebiet der Bibliotheks- und Informationswissenschaft ansieht. Auf diese Veröffentlichung nahmen Cox u. a. bereits 2001 Bezug; sie ist immer noch gültig.

465 Vgl. Cox u. a. 2001, S. 180; Rippley 2005, S. 85f.

466Zur gegenwärtigen Situation der Ausbildungsgänge in den USA und Kanada vgl. Society of American Archivists (SAA) 2012; American Library Association 2012.

mit explizit technologischer Ausrichtung (Glasgow). Für Bibliothekare sind Mo-dule zur Archivtheorie und zum Records Management zumindest optional zugäng-lich, sodass eine disziplinübergreifende Versorgung mit diesen Kenntnissen er-folgt. Spezielle Kursinhalte zu Special Collections und auch Digital Collections werden an einigen dieser Ausbildungsstätten angeboten.467

Es bleibt festzuhalten, dass Archive und Bibliotheken in den englischsprachigen Ländern einen fächerübergreifenden Dialog führen, der sich auch in gemeinsamen Ausbildungsinhalten niederschlägt. Bibliothekare in Special Collections verfügen über vielfältige Qualifikationsmöglichkeiten in den Bereichen Records Manage-ment und Archivtheorie. An dieser Stelle sei noch einmal vergleichend auf die Situation Deutschland hingewiesen. Mit Ausnahme der FH Potsdam erfolgt die Ausbildung von Archivaren verwaltungsintern an den Archivschulen in Marburg und München und somit getrennt von bibliothekarischen Studiengängen; ein Wis-senstransfer zwischen Bibliothekaren und Archivaren findet also kaum statt. Dies sei ganz abgesehen davon erwähnt, dass relevantes Wissen bezüglich der präkus-todialen Phase schon aufgrund der mangelnden Rezeption des Records Manage-ments bestenfalls nur eingeschränkt vermittelt werden könnte.468 Letztendlich addieren sich also mehrere Faktoren, die eine Rezeption relevanter Inhalte durch Nachlasskuratoren behindern. Auf englischsprachiger Seite ermöglichen hingegen fächerübergreifende Ausbildungsinhalte die Integration von Archivtheorie und Records Management in die Arbeitsprozesse bibliothekarisch geprägter Special Collections. Das Sammeln von Manuskripten und Nachlässen zeitgenössischer Schriftsteller profitiert somit von Methoden und Disziplinen, die in Deutschland nur eingeschränkt rezipiert werden.

4.3 Fazit

Der Literaturbericht zeigte, dass Publikationen und Projekte aus den englischspra-chigen Ländern den Großteil der verfügbaren Forschungsbeiträge zu persönlichen Archiven und zur Langzeitarchivierung digitaler Nachlässe ausmachen. Deutsch-sprachige Publikationen beschränken sich vorwiegend auf

467 Zu den Ausbildungsgängen in Archives & Records Management in Großbritannien vgl. Archi-ves & Records Association UK & Ireland 2011; Roper 1987, S. 586ff. Für bibliothekarische Ausbildungsgänge in Großbritannien vgl. Chartered Institute of Library and Information Pro-fessionals (cilip) 2012.

468 Ab dem Wintersemester 2012/2013 plante die Archivschule Marburg einen berufsbegleitenden, viersemestrigen Master of Records Management. Gegenstand des Studiengangs sollten u.a.

auch „internationale Standards des Records Management“ sowie „digitale Langzeitarchivie-rung“ sein. Vgl. Archivschule Marburg 2012. Soweit bekannt wurde dieser Studiengang nicht realisiert.

Beschreibungen und Behelfslösungen. Fundierte Analysen und Entwicklungsan-sätze wurden bislang bis auf wenige Ausnahmen nicht publiziert. Gründe für die-sen Befund sind in zwei Entwicklungssträngen zu suchen.

Im ersten Fall richtet sich die Suche auf die präkustodiale Phase im Lebenszyklus eines digitalen Objekts, die ja weitgehend mit dem individuellen und informellen Archiv- und Informationsmanagement des Bestandsbildners identisch ist (siehe Tabelle 4-1). Für Nachlasskuratoren stellt sich daher die Frage, welche präkusto-diale Interventionsmöglichkeiten sich ihnen bieten. Geeignete Instrumente für Verwaltungen und Unternehmen entstanden im englischsprachigen Raum mit dem Records Management, dem Records Continuum und dem Postkustodialismus.

Insbesondere das Records Management entwickelte auf persönliche Archive adap-tierbare Ansätze. Des Weiteren bieten das Records Continuum sowie der Postkus-todialismus die sehr hilfreiche Einsicht, dass digitale Objekte von dem Moment ihrer Entstehung beim Bestandsbildner an einer kontinuierlichen Pflege bedürfen und somit die Langzeitarchivierung ein Prozess ist, der den gesamten Lebenszyk-lus dieser Objekte umfasst. Die in Deutschland praktizierte Schriftgutverwaltung bietet hingegen keine vergleichbaren Ansatzpunkte, da sie auf die Absicherung des Verwaltungshandelns, jedoch nicht auf das aktive Management von Doku-menten ausgelegt ist. Verantwortlich für dieses Defizit sind länderspezifische Tra-ditionen bei der Registrierung und der Kassation von Verwaltungsschriftgut und die daraus resultierende Arbeitsteilung zwischen Verwaltung und Archiven.

Schriftgutverwaltung Records Management

Verwaltungsfach-schulen /-hochVerwaltungsfach-schulen Aufgabe der Archive, Ausbil-dung an den LIS-Schools

Funktion passiv, Depotfunktion aktiv, Planung und Aufberei-tung

Tabelle 4-1: Vergleich Schriftgutverwaltung – Records Management (Argumente für die diffe-rierende Rezeption der Langzeitarchivierungs-Problematik in fetter Schrifttype)

Zum Zweiten differieren die Organisation und das Selbstverständnis der Sammel-stätten literarischer Nachlässe (siehe Tabelle 4-2). Hier konnte nachgewiesen wer-den, dass man in Deutschland mit dem Begriff Literaturarchiv eine Institution verbindet, die sowohl die Aufgaben einer Forschungsstätte als auch die einer

Bil-ständiger Literaturarchive führte und die zugleich auch auf die großen Bibliothe-ken ausstrahlte, wo Literaturarchive als Bibliotheksabteilungen entstanden.

Deutschland USA und GB Entstehung Ab Ende 19. Jahrhundert Ab den 1930er Jahren Selbstverständnis Bildungs- und

geprägt von: Kooperation Wettbewerb469

Erwerbungs-Strategien Erwerb von Nachlässen,

Archivgut – Bibliothekgut Kompetenzstreit Ohne Bedeutung Ausbildung Bibliothekare und Archivare

in der Regel getrennt; das Records Management, wie es sich in den englischspra-chigen Ländern entwickelt hat, ist in der Regel nicht Gegenstand der Ausbildung

Archivwesen und Records Management werden an den LIS Schools vermittelt

Tabelle 4-2: Vergleich Literaturarchive – Special Collections (Argumente für die differierende Rezeption der Langzeitarchivierungs-Problematik in fetter Schrifttype)

Zudem förderten Absprachen und klar definierte Sammelaufträge die Entstehung partnerschaftlicher Strukturen, die mehr auf Kooperation als auf Wettbewerb zwi-schen den Literaturarchiven setzen. In den englischsprachigen Ländern entwickel-ten sich Literaturarchive hingegen vornehmlich als Special Collections an den Research Libraries. Sie sind ihrem Selbstverständnis nach Forschungsbibliothe-ken, die nachrangig zwar auch Bildungsangebote offerieren, sich in erster Linie aber dem Forschungsprofil ihrer Hochschule verpflichtet sehen. Insbesondere die bildungspolitischen Rahmenbedingungen in den USA führten beim Aufbau der Sammlungen zu einem ausgeprägten Wettbewerb, der letztendlich den gesamten englischsprachigen Raum ergriff. Diese Wettbewerbslogik bedingte einen

469 Wobei in Großbritannien zeitweise nationale Netzwerke existierten; zudem befinden sich die angelsächsischen Staaten untereinander in Konkurrenz.

tionsdruck hinsichtlich günstiger Erwerbungs-Strategien, in dessen Folge sich die Erwerbung von Vorlässen viel früher als in Deutschland etablieren konnte. Die Vorlasserwerbung förderte die Zusammenarbeit zwischen Schriftstellern und Ku-ratoren, die nunmehr den Einfluss digitaler Medien auf die Schriftstellerarchive und den Trend hin zur Netzliteratur, zu Web 2.0 und zu mobilen Anwendungen frühzeitig wahrnehmen konnten. Außerdem bietet die Verortung der Archivwis-senschaft und des Records Management an den LIS-Schools eine Voraussetzung für den Erwerb der notwendigen Kenntnisse durch Nachlasskuratoren. Damit ha-ben sich auf Seiten der englischsprachigen Länder Prozesse etabliert, die eine größere Sensibilität für das Phänomen digitaler Nachlass verständlich machen.

Gleichwohl ist in Bezug auf das Records Management noch eine klärende Fest-stellung zu machen. Das Records Management, wie es sich als Berufsbild in den englischsprachigen Ländern herausgebildet hat und in Verwaltungen, Unterneh-men und anderen Organisationen angewendet wird, kann nicht auf Schriftsteller-archive angewendet werden. Dies wiederspräche dem im Kapitel 2 herausgearbei-teten spezifischen Formierungsprozess persönlicher Archive. Man wird einen Schriftsteller nicht auf die im institutionellen Umfeld herausgebildeten Methoden des Records Management verpflichten können; ebenso wenig wird man Records- oder Akten-konforme Objektaggregationen als Ergebnis der präkustodialen Inter-vention erhalten, denn dies würde einen zu tiefen Eingriff in die Autonomie des Bestandsbildners bedeuten. Wohl aber können Techniken, Hilfsmittel oder Maß-nahmen des Records Management Bestandteil einer präkustodialen Interventions-Strategie sein – genauso wie es Adrian Cunningham seinerzeit vorgeschlagen hat.

Vor allem aber schärfen Kenntnisse des Records Management die Aufmerksam-keit der Kuratoren für die präkustodiale Phase und persönliche Archive. In diesem Sinne soll die weitere Verwendung des Begriffs Records Management in dieser Arbeit verstanden werden: als ein Instrumentarium aus Aufmerksamkeiten und Maßnahmen, die Literaturarchive für die präkustodiale Intervention adaptieren.

Als Quintessenz des 4. Kapitels bleibt aber festzuhalten: Sowohl Aspekte des Re-cords Managements als auch der Vorlasshandel fördern die Aufmerksamkeit für persönliche Archive und die präkustodiale Intervention. Sie bieten damit die ge-suchten Ansatzpunkte für die Integration einer präkustodialen Strategie in das Aufgabenspektrum der Literaturarchive. Ein Modell für diese Integration wird im folgenden Kapitel erarbeitet.

5 Modelle und Maßnahmen der präkustodialen