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Masterarbeit. Zur Erlangung des akademischen Grades. Master of Arts in Social Sciences (MA)

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(1)

Das Inklusionschart 4 in der körperlichen Rehabilitation nach schweren Unfällen

Bedeutung und Handhabbarkeit für das sozialdiagnostische Vorgehen in der Klinischen Sozialarbeit

Inclusion chart 4 in physical rehabilitation after serious accidents

Importance and manageability for the social-diagnostic approach in clinical social work

Masterarbeit

Zur Erlangung des akademischen Grades

Master of Arts in Social Sciences (MA)

der Fachhochschule FH Campus Wien Masterstudiengang: SKSA17VZ

Vorgelegt von:

Hannah Baumfried, BA

Personenkennzeichen:

1510534006

Erstbegutachterin:

Martina Seyr, MA

Zweitbegutachterin:

Manuela Hausegger, MA

Eingereicht am:

20.09.2017

(2)

Erklärung:

Ich erkläre, dass die vorliegende Masterarbeit von mir selbst verfasst wurde und ich keine anderen als die angeführten Behelfe verwendet bzw. mich auch sonst keiner unerlaubter Hilfe bedient habe.

Ich versichere, dass ich diese Masterarbeit bisher weder im In-, noch im Ausland (einer Beurteilerin / einem Beurteiler zur Begutachtung) in irgendeiner Form als Prüfungsarbeit vorgelegt habe.

Weiters versichere ich, dass die von mir eingereichten Exemplare (ausgedruckt und elektronisch) identisch sind.

Datum: ... Unterschrift:

...

(3)

Danksagung

An dieser Stelle möchte ich mich in erster Linie bei meiner Familie, insbesondere meinen Eltern, Georg und Ingrid, bedanken. Ohne sie wären meine Ausbildungen, insbesondere das Bachelorstudium Soziale Arbeit und vor allem das Masterstudium der Klinischen Sozialarbeit nicht möglich gewesen. Sie haben mich in all den Jahren unterstützt, bestärkt und motiviert. Vielen Dank dafür!

Ein weiterer Dank gebührt meinem Freund, Michael Schwarzendorfer, der mich immer unterstützt hat.

Vielen Dank, möchte ich im Zuge dessen auch Elisabeth Ammer sagen. Sie hat mich bereits in der Ausbildung zur Sozialarbeiterin unterstützt und auch im Zuge der Masterarbeit bestärkt und motiviert sowie mit Rat und Tat zur Seite gestanden.

Bei Angela Eglau möchte ich mich ebenfalls bedanken. Gemeinsam haben wir das Masterstudium gemeistert und sie hat mich immer wieder bei diversen Anliegen unterstützt.

Ein besonderer Dank gilt auch Janina Bush, die immer ein offenes Ohr für mich hatte und jederzeit für mich Ansprechpartnerin war.

Martina Seyr möchte ich an dieser Stelle ebenfalls einen großen Dank aussprechen. Sie hat mich als Erstbegutachterin der vorliegenden Masterarbeit motiviert und unterstützt. Durch ihren Unterricht wurde mir immer wieder bewusst, wie wichtig die Klinische Sozialarbeit ist und welchen Nutzen diese für meinen Arbeitsalltag hat. Sie hat immer wieder aufgezeigt, worauf es in der klinischen Sozialarbeit ankommt und mich dadurch motiviert, das Studium zu absolvieren, um mein gewonnenes Wissen in der Praxis umzusetzen.

Meinen InterviewpartnerInnen möchte ich hiermit auch ein Dankeschön sagen.

Ohne sie wäre die vorliegende Masterarbeit nicht möglich gewesen. Ich danke Ihnen für die Bereitschaft, die Offenheit und für die Zeit, die sie sich für mein Vorhaben genommen haben. Gemeinsam konnten wir einen wichtigen Beitrag für die Klinische Sozialarbeit leisten.

(4)

Kurzfassung

Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit dem Inklusionschart 4 (vierte überarbeitete Fassung) in der körperlichen Rehabilitation nach schweren Unfällen.

Es wird der Frage nachgegangen, wie die ProfessionistInnen das sozialdiagnostische Vorgehen des Inklusionscharts 4 in der körperlichen Rehabilitation nach schweren Unfällen beurteilen. Allgemein wurde erforscht, ob das Inklusionschart 4 einen Nutzen für die Praxis der SozialarbeiterInnen hat und wie die praktische Anwendung des Instruments im Handlungsfeld umsetzbar ist.

Anfangs werden die Grundbausteine der Klinischen Sozialarbeit aufgezeigt sowie relevante Themenbereiche der vorliegenden Masterarbeit, bezogen auf das erforschte Handlungsfeld und Diagnoseinstrument, näher erörtert.

Das Diagnoseinstrument wurde zuvor in den Rehabilitationskliniken nicht verwendet. Im Zuge der Forschungsarbeit haben die KooperationspartnerInnen das Inklusionschart 4 in einem Zeitraum von drei bis vier Monaten angewendet und wurden anschließend mittels Leitfadeninterviews befragt. Diese wurden mit der Inhaltsanalyse nach Mayring ausgewertet und interpretiert.

Dabei wurde deutlich, dass das angewendete Diagnoseinstrument nicht passend bzw.

nützlich für die Arbeit in den Rehabilitationseinrichtungen erscheint. Es konnten viele positive Aspekte, aber auch konkrete Änderungsvorschläge für die Adaptierung an das Handlungsfeld, genannt werden. Diese wurden anschließend aufgezeigt und in das Inklusionschart 4 eingearbeitet. Somit entstand ein mögliches Instrument für das erforschte Handlungsfeld „Inklusionschart 4_K_Reha“ in Anlehnung an das Inklusionschart 4.

(5)

Abstract

This Master Thesis outlines Inclusion Type 4 (fourth revised version) for the physical rehabilitation after sustaining severe injuries.

The underlying question of how professionals assess the social-diagnostic approach of Inclusion Type 4 attaining to the physical rehabilitation is discussed. Generally, the relevance of Inclusion Type 4 for its practical use by social workers has been analyzed and particularly how feasible the instrument’s practical application is in this field of action.

Initially, the basic building blocks of clinical social work, as well as relevant thematic areas obtaining to this Master Thesis are described. Thereafter, the researched field of action and the particularities of the diagnostic instrument are detailed.

The diagnostic instrument has not been used in rehabilitation clinics before. In the course of this research work, cooperative partners implemented Inclusion Type 4 in a timeframe ranging from three to four months. Following the instruments application, partners were questioned following a guided interview approach. These interviews were evaluated and interpreted using Mayring’s qualitative content analysis.

Thereby, it became evident that the diagnostic instrument was not suitable or useful for work completed at rehabilitation facilities. Even though numerous positive aspects could be found, several concrete modification proposals for the adaption to the field of action could be made. These proposals were then included in the Inclusion Type 4 framework.

Thereby, it was possible to create a potentially functional instrument for the field of action, namely “Inclusion Type 4_K_Reha” following the outlines of Inclusion Type 4.

(6)

Abkürzungsverzeichnis

IC 4 Inklusionschart in der vierten überarbeiteten Version Reha Rehabilitation

usw. und so weiter

bzw. beziehungsweise

etc. et cetera

et al. und andere

ebd. eben da

bzgl. bezüglich

SOC sense of coherence, Konzept des Kohärenzgefühls

GAF - Scale global assessment of functioning – globale Erfassung des Funktionsniveaus

d.h. das heißt

AUVA Allgemeine Unfallversicherungsanstalt ASVG Allgemeine Sozialversicherungsgesetz z.B.: zum Beispiel

(7)

Schlüsselbegriffe

Klinische Soziale Arbeit Soziale Diagnostik Inklusionschart 4 – IC 4 Körperliche Rehabilitation Inklusion

(8)

Inhaltsverzeichnis

1. E

INLEITUNG

... 1

1.1. Zielsetzung ... 1

1.2. Aufbau ... 2

2. K

LINISCHE

S

OZIALARBEIT

... 4

2.1. Definition klinischer Sozialarbeit ... 4

2.2. Theoretische Grundlagen ... 7

2.2.1. Salutogenese ... 7

2.2.2. Bio-psycho-soziales Modell ... 9

2.2.3. Person in environment / Person in der Umgebung ... 11

2.2.4. Teilhabe / Empowerment ... 12

3. H

ANDLUNGSFELD

KÖRPERLICHE

R

EHABILITATION

“ ... 15

3.1. Interdisziplinäre Zusammenarbeit ... 18

4. P

SYCHOSOZIALE

D

IAGNOSTIK

... 20

4.1. Geschichte der sozialen Diagnostik ... 22

4.2. Das Inklusionschart ... 23

4.2.1. Entwicklungsphasen des Inklusionscharts ... 24

4.2.2. Das Inklusionschart 4 ... 26

4.3. Inklusion / Exklusion ... 31

5. E

MPIRIE

... 34

5.1. Qualitative Forschung ... 35

5.2. Inhaltsanalyse nach Mayring ... 36

5.2.1. Datenerhebung mittels Leitfadeninterview ... 38

5.3. Aktueller Stand der Forschung ... 39

5.4. Forschungsdesign ... 40

5.4.1. Zugang zum Forschungsfeld ... 40

5.4.2. Körperliche Rehabilitationseinrichtungen ... 42

5.4.3. Sozialarbeit in der Rehabilitation ... 43

5.4.4. Forschungsmethode ... 48

5.4.5. Forschungsfrage ... 49

(9)

6. E

RGEBNISSE DER

I

NTERVIEWS

... 52

6.1. Gewinnung von neuen Erkenntnissen ... 53

6.2. Praktische Anwendung ... 54

6.3. Hilfreich für den Arbeitsalltag ... 55

6.4. Veränderung des Arbeitsprozesses ... 56

6.5. Was spricht für die Anwendung mit den PatientInnen ... 57

6.6. Was spricht gegen die Anwendung mit den PatientInnen ... 58

6.7. Vorteile sowie Nachteile des Inklusionscharts 4 ... 60

6.8. Veränderungsvorschläge ... 61

6.9. Ergänzende wichtige Aussagen und Anmerkungen ... 63

7. M

ÖGLICHKEITEN DER

A

DAPTIERUNG

... 65

7.1. Veränderte Bereiche zu Inklusionschart 4_K_Reha ... 68

7.2. Anpassung des Manuals ... 70

7.3. Anwendungsempfehlungen ... 73

8. R

ESÜMEE

... 75

8.1. Fazit der Interviews ... 75

8.2. Beantwortung der Forschungsfrage ... 77

8.3. Aussicht für die Zukunft ... 78

9. Q

UELLENVERZEICHNIS

... 80

10. A

BBILDUNGSVERZEICHNIS

... 84

11. A

NHANG

... 85

(10)

1. Einleitung

Die vorliegende Masterarbeit beschäftigt sich mit der Erprobung des Inklusionscharts 4 (IC 4) in der körperlichen Rehabilitation nach schweren Unfällen. Es soll der Frage nachgegangen werden, wie die SozialarbeiterInnen das sozialdiagnostische Vorgehen des Inklusionschart 4 in dem Handlungsfeld „Gesundheit“ beurteilen.

1.1. Zielsetzung

Soziale Diagnostik spielt in der Klinischen Sozialarbeit eine große Rolle. Es gibt unterschiedliche Diagnoseinstrumente, wie z.B.: den Biografiebalken, die Netzwerkkarte, die vier Felder Matrix oder das Inklusionschart. In der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit liegt der Fokus auf der Erprobung des Inklusionscharts 4, der vierten überarbeiteten Fassung des Diagnoseinstruments, und deren Handhabbarkeit für die ProfessionistInnen der Sozialen Arbeit in der körperlichen Rehabilitation. Hierbei wurden nur österreichische Rehabilitationseinrichtungen erforscht, die für die Genesung von Personen nach schweren Unfällen zuständig sind.

Das Inklusionschart 4 erhebt die Teilhabe / Inklusion in vielen verschiedenen Lebensbereichen und ist sehr umfangreich gestaltet. Ein schwerer Unfall ist ein akutes Ereignis und die Folgewirkungen beeinflussen wiederrum unterschiedliche Teilbereiche des Lebens, wie z.B.: Arbeits- und Beschäftigungsmöglichkeiten, Wohnraum, gesellschaftliche Teilhabe und vieles mehr. Deswegen erschien es naheliegend das Inklusionschart 4 mit diesem Handlungsfeld zu erforschen. Darüber hinaus sollte für die Anwendung des Diagnoseinstruments ein längerer Behandlungszeitraum zur Verfügung stehen, deswegen wurde die Erprobung im stationären Kontext gewählt.

In der vorliegenden Masterarbeit wird der Frage nachgegangen, wie die ProfessionistInnen das sozialdiagnostische Vorgehen des Inklusionscharts 4 in der körperlichen Rehabilitation nach schweren Unfällen beurteilen. Darüber hinaus ergeben sich folgende Fragen: Wie erleben SozialarbeiterInnen die praktische Anwendung des IC 4 in dem Handlungsfeld?

Wie beurteilen ExpertInnen eine mögliche Wirkung für das sozialdiagnostische Vorgehen?

Die Forschung dient dazu, zu erfahren, ob das IC 4 einen tatsächlichen, praktischen AnwenderInnennutzen hat bzw. die IC 4 adaptiert werden muss.

(11)

Die Forschung wurde mittels qualitativer Inhaltsanalyse nach Mayring durchgeführt, analysiert und kategorisiert. Die Leitfadeninterviews dienten dazu, die Ansichten und Meinungen der SozialarbeiterInnen zu erheben und dabei auch die Forschungsfragen miteinzubeziehen.

Durch die vorliegende Masterarbeit soll eine Verknüpfung zwischen der im Studium erlernten Theorie und der Praxis im Handlungsfeld „Gesundheit“ hergestellt werden.

Darüber hinaus sollen Erkenntnisse für die Klinische Sozialarbeit entstehen.

1.2. Aufbau

Das zweite Kapitel der vorliegenden Masterarbeit beschäftigt sich mit der Klinischen Sozialarbeit. Eine Definition bzw. nähere Beschreibungen und Charakteristiken des Berufsbildes werden gegeben. Darüber hinaus werden theoretische Grundlagen der Klinischen Sozialarbeit näher erörtert, da diese eine Basis für das sozialdiagnostische Vorgehen und der psychosozialen Behandlung darstellen.

Das nächste Kapitel widmet sich dem erforschten sozialarbeiterischen Handlungsfeld der körperlichen Rehabilitation für Personen, die einen Unfall erlitten haben und einen stationären Aufenthalt zur Verbesserung ihres Gesundheitszustandes benötigen.

Der Schwerpunkt im vierten Kapitel bezieht sich auf die psycho-soziale Diagnostik und deren Entstehungsgeschichte. Ein besonderer Fokus in diesem Abschnitt der Masterarbeit richtet sich auf das Diagnoseinstrument Inklusionschart 4. Dabei werden die Entwicklungsphasen vom IC (in der ersten Fassung), bis zum IC 4 (in der derzeit aktuellsten Fassung) beschrieben. Darüber hinaus erfolgt eine Erklärung des Instruments.

Das IC 4 beschäftigt sich mit der Inklusion eines Menschen in verschiedenen Teilbereichen des Lebens, deswegen wird in einem eigenen Abschnitt auf Inklusion bzw. Exklusion eingegangen.

Das anschließende Kapitel geht auf die qualitative Forschung ein und beschreibt die Theorie der qualitativen Inhaltsanalyse nach Mayring. Weiters erfolgt ein Überblick über den aktuellen Forschungsstand in Bezug auf das Inklusionschart. Das Forschungsdesign wird erklärt und dabei auf die einzelnen Aspekte der Erhebung eingegangen. Hierbei liegt ein besonderes Augenmerk auf die Aufgaben und Tätigkeitsbereiche der Sozialen Arbeit in dem erforschten Handlungsfeld.

(12)

Die Ergebnisse der Interviews werden im fünften Kapitel vorgestellt und interpretiert. Hierzu wurden die Aussagen der InterviewpartnerInnen in Kategorien zusammengefasst sowie analysiert und daraus resultierende Möglichkeiten der Adaptierungen des IC 4 für das erforschte Handlungsfeld dargestellt.

Abschließend wird im Resümee ein Fazit aus den Interviews abgeleitet. Darauf basierend wird auch auf die Bedeutung für das IC 4 in diesem Handlungsfeld eingegangen sowie Überlegungen für die Zukunft wiedergegeben.

(13)

2. Klinische Sozialarbeit

Die Klinische Sozialarbeit stellt eine spezielle Fachdisziplin der Sozialen Arbeit dar.

Charakteristisch für jene Profession ist unter anderem ein vertieftes Fachwissen in spezifischen Bereichen, wie das Verhältnis Krankheit / Gesundheit, sozialer Unterstützung, bio-psycho-soziales Menschenbild, Umgang mit schwer erreichbaren Personen, die sich in Multiproblemlagen befinden. Hierbei werden vor allem die Zusammenhänge zwischen sozialen-, gesellschaftlichen-, gesundheitlichen-, und psychischen Phänomenen betrachtet. Dadurch können insbesondere Personen mit verschiedenen Problemlagen, die sich auf mehreren, unterschiedlichen Ebenen auswirken, behandelt werden. Die Möglichkeiten der Kontaktaufnahme, der Aufbau einer kontinuierlichen Arbeitsbeziehung sowie die Möglichkeiten des Hilfesuchenden Kontakt zur Institution aufzubauen, spielen dabei eine wesentliche Rolle. Auf diese Teilbereiche sowie auf spezielle Charakteristika der Klinischen Sozialarbeit wird im folgenden Kapitel näher eingegangen.

2.1. Definition klinischer Sozialarbeit

„Klinisch“ bedeutet „direkt beratende - behandelnde Fallarbeit“. Die Klinische Sozialarbeit beschäftigt sich insbesondere mit „hard-to-reach clients“. Diese zeichnen sich dadurch aus, dass sie schwer erreichbar bzw. kaum zugänglich sind und sich in Situationen befinden, die durch viele verschiedene Probleme geprägt sind. Die Profession der Klinischen Sozialarbeit beschäftigt sich mit KlientInnen, die unter schweren psychischen, gesundheitlichen oder sozialen Problemen leiden. Darüber hinaus stehen sie oftmals vor herausfordernden Situationen, die durch Krankheit oder Krisen geprägt sind. In der Betreuung der Personen ist es wichtig, sie auf sozialer, psychischer und biologischer Ebene zu betreuen sowie jede Einzelne davon in Wechselwirkung miteinander zu beachten. Dabei bedient sich die Klinische Sozialarbeit verschiedenster Methoden der psychosozialen Diagnostik und Interventionen, die spezifisch auf die jeweiligen Situationen angepasst sind. Vorrangig ist die Verbesserung der „psychosozialen Passung“ der betroffenen Menschen in Zusammenhang mit deren Umfeld (vgl. Pauls 2013: 16f).

„Klinisch kennzeichnet Tätigkeiten, die sich unmittelbar, im direkten Kontakt mit Personen befassen. Die Vorrangigkeit der direkten Praxis mit Klienten kennzeichnet die Klinische Sozialarbeit. Gegenstand der Klinischen Sozialarbeit ist die professionelle und sozialarbeitswissenschaftlich fundierte Kunst der psychosozialen Beratung“ (Pauls 2011: 4).

(14)

Klinische Sozialarbeit ist behandelnd und trägt im Falle von Krankheit, Beeinträchtigung oder psychosozialen Krisen dazu bei, diese zu bewältigen und / oder ihre Folgen zu lindern.

Dabei liegt der Fokus auf der psychosozialen Situation der betroffenen Person und die daraus resultierenden psychischen und sozialen Belastungen sowie diese in Wechselwirkung zueinander (vgl. Ningel 2011: 42). Ansen (2000) spricht sogar von der Berücksichtigung von Wechselwirkungen der psychischen, sozialen sowie physischen Ebene (vgl. Ansen 2000 zit. In Ningel 2011: 42).

Der Schwerpunkt der Sozialen Arbeit liegt auf der Selbstermächtigung der KlientInnen.

Insbesondere in der Zusammenarbeit mit kranken Menschen, ist es wichtig, diese am Behandlungsprozess zu beteiligen. Ob und wie sehr die betroffene Person bereit ist mitzuarbeiten, hängt von seiner / ihrer psychosozialen Befindlichkeit ab. Dies ist ein Schwerpunkt der Klinischen Sozialarbeit. Es sollen innere und äußere Lebensumstände der KlientInnen berücksichtigt sowie die Teilhabe zu gesundheitlichen Leistungen gewährt werden. Klinische Soziale Arbeit findet nicht nur in Krankenhäusern statt, sondern betrifft den gesamten Gesundheitsbereich (vgl. Mühlum 2003 zit in. Ningle 2011: 42f).

„[…] Klinische Sozialarbeit als integrierten professionellen Ansatz zur Verbesserung der psycho-sozialen Passung zwischen Klient bzw. Klientensystem und Umwelt. Klinische Sozialarbeit ist spezialisiert beratende und behandelnde Soziale Arbeit in den Feldern des Sozial und Gesundheitswesens. Mittels einer Fülle von Hilfeformen sowie geeigneter Settings wendet Klinische Sozialarbeit in ihren jeweiligen fall- und situationsspezifischen Bezügen spezifische Methoden psycho-sozialer Diagnostik und Intervention an“ (Pauls 2013: 17).

Pauls (2011) betont in Bezug auf die Teilhabe der Betroffenen, dass psychosoziale Behandlung im Rahmen Klinischer Sozialarbeit auch ohne Bewusstsein der KlientInnen stattfinden kann. Maßnahmen können auch indirekt wirken. Gleichzeitig ist es eine wichtige Aufgabe der Klinischen Sozialarbeit die HilfeempfängerInnen miteinzubeziehen, sie an den Interventionen zu beteiligen und ihre Selbständigkeit zu fördern (vgl. Pauls 2011: 108f).

In der heutigen Zeit haben Menschen mehr Möglichkeit in der Teilhabe im Bereich der Kommunikation und Mobilität, fühlen sich aber teilweise in ihrer Partizipation eingeschränkt. Der Stellenwert der Technik, Ökonomisierung und rechtliche Rahmenbedingungen der Lebensweisen nehmen immer mehr zu. Da die Klinische Sozialarbeit einen wesentlichen Faktor im medizinischen Bereich der Krankenbehandlung darstellt, nimmt sie einen wichtigen Stellenwert im Gesundheitsmanagement des Sozialsystems ein.

(15)

Die Bevölkerung verliert an Bedeutung in ihrer individuellen Behandlung und die Rücksichtnahme auf die einzelnen sozialen und emotionalen Bedürfnisse wird vernachlässigt. Wenn die soziale sowie ökonomische Lage einer Person prekär ist, kommt es schnell zu einer Überforderung der Betroffenen. Die soziale Beziehung von Kranken und deren Angehörigen kann zerbrechen. Mittels Forschung wurde belegt, dass psychosoziale Faktoren einen großen Einfluss auf die Entwicklung der körperlichen und psychischen Gesundheit haben (vgl. Waller 2003, Sting & Zuhorst 2000 in Pauls 2013: 11).

Diese Faktoren können einen präventiven, aber auch einen schädigenden Einfluss auf körperliche Gesundheitsbereiche nehmen (vgl. Mannheimer Risikokinder Studie, Laucht et al. 2000 in Pauls 2013: 11).

„Die Veränderungen der Gesellschaft bedeuten für viele Menschen Unsicherheit und Orientierungslosigkeit und schlagen sich in vielfältigen sozialbedingten und sozialrelevanten Gesundheitsproblemen nieder“ (Pauls 2013: 11).

Im Hinblick auf die Behandlungs-, und Gesundheitsperspektive muss der sozialen Komponente mehr Bedeutung beigemessen werden. Sie sollte in den Bereichen der Erziehungs-, Sozial-, und Gesundheitswesen mehr Aufmerksamkeit bekommen. Die Generalistische Sozialarbeit stößt hier auf ihre Grenzen, da sie für gewisse Teilbereiche spezifischeres Handlungswissen braucht. Durch die Modernisierung steigt der Bedarf nach Fachpersonal, das auf spezifische Anforderungen, bei gesundheits-, und krankheitsbezogenen Aufgaben im Sozial-, Gesundheits-, Erziehungs-, Justiz-, oder Wirtschaftswesen reagieren kann. Diese MitarbeiterInnnen brauchen zudem spezifisches Fachwissen und methodische Kompetenzen. Die Klinische Sozialarbeit ist jene Profession, die für stark belastete, seelisch gefährdete, chronisch kranke Menschen in den einzelnen Aufgabenfeldern des Sozialbereichs agieren kann (vgl. Pauls 2011: 12).

(16)

2.2. Theoretische Grundlagen

Im folgenden Kapitel soll ein kurzer Überblick über die theoretischen Grundlagen der Klinischen Sozialarbeit gegeben werden. Dabei wird insbesondere auf jene Teilbereiche eingegangen, die für das Handlungsfeld der körperlichen Rehabilitation in Bezug auf die soziale Diagnostik mittels dem Inklusionschart 4 von besonderer Bedeutung sind.

2.2.1. Salutogenese

Aaron Antonovsky (1997) ist der Begründer der Salutogenese. Bereits 1970 entwickelte er dieses Modell. Während sich die Pathogenese damit beschäftigt, warum Menschen erkranken, konzentriert sich die Salutogenese auf die Ursprünge von Gesundheit. Im Zentrum steht die Frage, warum Menschen sich auf der „positiven Seite des Gesundheits- , Krankheits-, Kontinuums befinden“ oder sich auf dem Weg dorthin befinden, unabhängig von ihrer derzeitigen Befindlichkeit. Es gibt Menschen, die viele Belastungen sowie Stress ausgesetzt sind und dennoch gut damit umgehen können. Dies ist jedoch bei jedem Menschen unterschiedlich und die Frage, wie sich Gesundheit entwickelt, ist die Grundfrage des salutogenetischen Modells (vgl. Antonovsky 1997: 15f).

Die Antwort hierfür brachte Antonovsky mit dem Konzept des Kohärenzgefühls (SOC).

Dieses beschäftigt sich mit dem Vertrauen in die eigene Kompetenz, Einflüsse, die von der inneren und äußeren Umgebung kommen können, zu vorhersehen, zu strukturieren und zu erklären. Weiters ist das eigene Zutrauen an sich selbst, dass genügend Ressourcen vorhanden sind, um mit den Anforderungen der Stressoren umgehen zu können, bestimmend für das Kohärenzgefühl. Werden Anforderungen als für die Person lohnenswert eingestuft, so werden diese Herausforderungen trotz etwaiger Anstrengungen auf sich genommen (ebd.: 36). Antonovsky (1997) nennt drei zentrale Hauptkomponenten des SOC - Verstehbarkeit, Handhabbarkeit und Bedeutsamkeit. Wenn diese Komponenten gegeben sind, erweist sich das Kohärenzgefühl als hoch. Die Verstehbarkeit richtet sich darauf, ob interne und externe Einflüsse als sinnhaft sowie verstehbar geordnet wahrgenommen werden können. Personen mit einer hohen Verstehbarkeit sind in der Lage, Stimuli, die in der Zukunft vorhersehbar sind oder spontan Eintreten für sich zu interpretieren. Die Handhabbarkeit bezieht sich auf die Ansicht, dass die betroffene Person ausreichend passende Ressourcen zur Verfügung hat, um den gestellten Anforderungen entgegen zu treten. Ist die Handhabbarkeit hoch, so ist die Wahrscheinlichkeit niedrig, sich in einer hilflosen Rolle zu befinden und Ereignisse werden als bewältigbar wahrgenommen.

Die Bedeutsamkeit beinhaltet die Motivation, die es benötigt, um mit den Stimuli passend

(17)

Durch die salutogenetische Orientierung ist eine Einstufung der Menschen als gesund oder krank zu verwerfen, stattdessen sind Menschen in einem „multidimensionalen Gesundheits-, Krankheits-, Kontinuum“ zu betrachten. Dadurch wird nicht mehr nur die Ursache einer Krankheit betrachtet, sondern der gesamte Mensch mit seiner bisherigen Geschichte und seiner Krankheit.

Der Fokus liegt nicht auf der Frage nach dem Auslöser der Krankheit und etwaige Stressoren, sondern auf unterschiedliche Faktoren, die dazu beitragen, die Position auf dem „Gesundheits-, und Krankheits-, Kontinuum“ aufrecht zu erhalten bzw. auf den gesunden Pol hinzuwenden. Hierdurch richtet sich die Aufmerksamkeit auf mögliche

„Coping-Ressourcen“. Stressoren werden dabei als allseits vorhanden, nicht ausschließlich als schlecht oder krankmachend gesehen. Die Folgen von Stressoren können durchaus auch gesund sein, abhängig vom Charakter des Stressors sowie der erfolgreichen Auflösung der Anspannung. Es geht um die Suche nach Quellen, die eine Anpassung der Person an seine / ihre Umgebung ermöglicht (vgl. Antonovsky 1997: 30).

„Sollte ich die wichtigste Konsequenz der salutogenetischen Orientierung in einem Satz zusammenzufassen [sic], wo würde ich sagen: Salutogenetisches Denken eröffnet nicht nur den Weg, sondern zwingt uns, unsere Energien für die Formulierung und Weiterentwicklung einer Theorie des Coping einzusetzen“

(Antonovsky 1997: 30).

Die pathologische Sichtweise sieht Erreger (mikrobiologisch, psychosozial, viral, chemisch, etc.) als Verursacher von Krankheit, entweder im Einzelnen oder als multifaktorielle Beeinflussung. Gleichzeitig gelten sie als Risikofaktor für die Entstehung von Krankheiten.

Die Gegenseite der salutogenetischen Orientierung bezieht sich darauf, welche Einflüsse zu einer Bewegung auf das gesunde Ende des Kontinuums führen. Dabei ist zu beachten, dass dies durch verschiedene Faktoren beeinflusst wird. Es geht nicht nur um Puffer, die etwas verhindern oder einzelne Risikofaktoren, die vorahnden sind oder nicht, sondern darum, was wirklich zur Gesundheit beiträgt (vgl. Antonovsky 1997: 24f).

Der Begriff Pathologie setzt sich aus dem griechischen Wort Pathos (Leiden) und Logos (Lehre) zusammen. Daraus könnte der Schluss gezogen werden, dass die Pathologie die Aussagen über das Wesen des Leidens machen kann, was ein unrealistisch hoher Anspruch wäre (vgl. Roessner, Pfeifer et al. 2008: 1).

(18)

„Pathologie bedeutet Krankheitslehre und beschäftigt sich mit den bei Krankheiten im Köper auftretenden morphologischen Veränderungen“ (Roessner, Pfeifer et al.

2008: 1).

Die allgemeine Pathologie vermittelt die Entstehung von krankhaften Veränderungen, die spezielle Pathologie dient als Grundlage für die Kenntnisse über die krankhaften Veränderungen der verschiedenen Organe und stellt somit die Grundbasis für die diagnostische Leistung dar.

Allgemein wird Krankheit als Störung der Gesundheit verstanden, wobei diese per Definition als Voraussetzung angenommen wird. Krankheit ist als eine Folge von Veränderungen der biologischen Funktionen zu verstehen, die ungünstig auf den menschlichen Organismus einwirken. Gesundheit und Krankheit können nicht als klar abgegrenzt werden, da die Übergänge fließend sind. Wann eine Störung als Krankheit wahrgenommen wird, hängt unter anderem auch vom subjektiven Wohlbefinden der betroffenen Person ab. Ein Mensch kann sich auch völlig körperlich, sozial und seelisch wohl fühlen, obwohl er oder sie medizinisch als krank gilt (vgl. Roesnner, Pfeifer et al.

2008:2).

2.2.2. Bio-psycho-soziales Modell

Gerade im Gesundheitsbereich ist es wichtig, einen Menschen und dessen Lebenslage von mehreren Perspektiven zu betrachten, umso eine ganzheitliche Versorgung und Behandlung gewährleisten zu können. Das „Bio-psycho-soziale Modell“ stellt hierfür eine gute Grundlage dar. Es beinhaltet das Verständnis, dass sich eine Situation auf biologischer, sozialer sowie psychischer Ebene auswirkt und diese auch in Wechselwirkung zueinanderstehen. Daher sollen alle Ebenen gleichermaßen beachtet und bearbeitet werden. Insbesondere in der Rehabilitation für Menschen nach schweren Unfällen hat dies eine besondere Bedeutung. Ein akutes Geschehen, das die körperliche Gesundheit und Leistungsfähigkeit beeinträchtigt, hat Auswirkungen auf das gesamte Leben, einhergehend mit den psychischen und sozialen Veränderungen, wie z.B.:

Beziehungen, Arbeit oder die Teilhabe in verschiedenen Bereichen des Sozialsystems.

In der Behandlung von sozialer Exklusion sowie den daraus resultierenden Problemen im Bereich auf das Sozialverhalten oder der Erlebnisverarbeitung ist es wichtig, die diagnostische Ursachenfindung auf allen drei Manifestationsebenen (bio-psycho-sozial) zu betreiben und Interventionen zu setzen, insbesondere in Bezug auf somatische oder psychische Erkrankungen sowie körperliche Beeinträchtigungen oder Krisen. Soziale

(19)

Lebenswelt der Person (person-in-environment / Person in der Situation) im Blickfeld haben und deren Subsystem, welches widerrum Eigendynamik besitzt, berücksichtigen (vgl. Pauls 2011: 109).

Bei der Anwendung des „Bio - psycho - sozialen Modells“ ist es aber wichtig, alle drei Ebenen zu beachten. Dabei darf keine reduziert oder eine Ebene isoliert betrachtet werden, alle drei stehen miteinander in Wechselwirkung (vgl. Pauls 2011: 111).

Die Klinische Sozialarbeit hat in diesem Bereich vorrangig die Aufgabe, Formen der Integration in Bereichen der Lebenswelt der KlientInnen herzustellen, somit findet diese auch direkt angepasst auf die jeweilige Situation statt.

Somit kann die Klinische Sozialarbeit alltagsbezogene Hilfen anbieten und sozialtherapeutische Perspektiven mit den KlientInnen entwickeln. Hierdurch geht die klinische Sozialarbeit qualitativ über die klassische Sozialarbeit hinaus. Der psychologische Bereich beschäftigt sich mit dem individuellen psychischen, kognitiv - emotionalen Funktionsmuster und dem Zusammenwirken mit psychophysiologischen Prozessen. Die biologische Ebene betrachtet somatische Bereiche, beurteilt sie und gibt eventuell eine medikamentöse Behandlung vor, unter Beachtung der individuellen psychischen Komponente (vgl. Pauls 2011: 111f).

„Die sozialen Beziehungen und Strukturen beeinflussen grundsätzlich auch die biophysiologischen Zustände der Menschen und formen die biologischen Strukturen in spezifischer Wiese. Damit hat die Soziale Arbeit grundsätzlich einen fundamentalen Bezug zum Gesundheitsthema“ (Ningel 2012: 46).

Als eine der ausschlaggebendsten Ursachen für Krankheiten gilt der Mangel an sozialer Unterstützung und psychosozialem Wohlergehen. Eine Ausgleichsfunktion (ausschließlich) durch Medikamente scheint nicht förderlich und trägt alleine nicht zur Problemlösung bei. Eine psychosoziale Inklusion, funktionierende Netzwerke und andere Formen unterstützender Hilfsleistungen sind die besten Schutzfaktoren für körperliche sowie psychische Leiden und können auch bei bereits bestehender Erkrankung als Heilmittel eingesetzt werden. Daher spielt bei der Wiedererlangung der Gesundheit, vorallem die Re-Integration in das soziale Umfeld sowie die Verbesserung des psychischen und sozialen Wohlbefindens eine besonders wichtige Rolle (vgl. Ningel 2011:43).

(20)

2.2.3. Person in environment / Person in der Umgebung

Im Konzept des „Person in environment“ geht es um das Zusammenspiel von Person und Umgebung. Dabei spielt insbesondere die Wahrnehmung und Verarbeitung der Person in der jeweiligen Situation eine Rolle.

Es kommt darauf an, wie das Individuum eine Situation und Umgebung interpretiert bzw.

welche Bedeutung sie ihr zuschreibt. Situationen werden aus Sicht der Sozialen Arbeit multidimensional betrachtet (vgl. Ningel 2011: 50f). Pauls (2013) spricht hier von drei verschiedenen Ebenen. Die erste Ebene beinhaltet, dass das gesamte Erlebte ganzheitlich betrachtet wird und berücksichtigt auch die damit verbundenen unbewussten psychischen Vorgänge.

Unabhängig von der Person, werden auf der zweiten Ebene materielle Gegebenheiten sowie die soziale Umgebung berücksichtigt und unter dem psychosozialen Blick subsumiert. Als dritte Ebene nennt der Autor objektivierbare / biologische Aspekte, die Auswirkungen auf das subjektive Erleben der Situation haben, wie z.B.: Krankheit (vgl.

Pauls 2013: 69). Jeder einzelne Teilbereich der Situation sowie diese selbst ist wichtig und wird im gesamten Zusammenhang, in den unterschiedlichsten Wechselwirkungen im Erleben und Empfinden der Person betrachtet. Soziale Arbeit interessiert sich für die sozialen Kontakte und die Wechselwirkungen in zwischenmenschlichen Beziehungen.

Gerade das Klientel der Klinischen Sozialarbeit ist oft mit Problemen und Belastungen auf mehreren Ebenen, auf der individuellen sowie sozialen, konfrontiert, wodurch es zu psycho-soziopathologischen Reaktionen kommen kann. Dabei gilt es keine Schuldzuweisungen zu machen und zu bedenken, dass die betroffene Person selbst die Verantwortung trägt. Es ist besonders wichtig, den Menschen und seine Umgebung in Wechselwirkung zueinander zu betrachten und entsprechende Methoden zu verwenden bzw. Interventionen zu setzen (vgl. Ningel 2011: 51f).

Es lassen sich starke und schwache Situationen unterscheiden. Starke Situationen führen dazu, dass jeder sich gleich verhält. Ein Merkmal ist, dass die Situation bei Personen die gleichen Erwartungen, welches Verhalten angemessen ist, erzeugen und beinhalten den Anreiz dieses Verhalten umzusetzen. Darüber hinaus muss die Situation Fertigkeiten und soziale Kompetenzen ansprechen, die jede Person in gleichem Ausmaß besitzt. Als Beispiel lässt sich hierfür die rote Ampel im Straßenverkehr benennen.

(21)

Schwache Situationen zeichnen sich dadurch aus, dass sie aufgrund ihrer Struktur nicht jede Person dazu veranlassen das gleiche Verhalten anzuwenden. Charakteristisch hierfür ist, dass die Folgen des Verhaltens nicht für jede Person die Gleichen wären. Es besteht wenig Anreiz für ein bestimmtes Verhalten und gleichzeitig stellen schwache Situationen nicht die gleichen Lernbedingungen für Personen bereit, die für das gleiche Verhalten notwendig ist. Als Beispiel kann hier die Freizeitgestaltung genannt werden. Freie Zeit, ohne sozialem Druck, kann abhängig von der Motivation, Aktivität, Werten und individuellen Ressourcen unterschiedlich genutzt werden (vgl. Pauls 2013: 67f).

Daraus lässt sich zusammenfassend sagen, dass der Grad der Strukturiertheit bestimmt, ob eine Situation als stark oder schwach zu bewerten ist. Weiters ergibt sich wiederum, wie mit der Situation umgegangen wird. Starke Situationen werden von allen beteiligten Personen gleichermaßen klar wahrgenommen und sind auch mit den gleichen Erwartungen verbunden, z.B.: Behörden, Kirche, Theater, Tests etc. (vgl. ebd.: 67f).

Je mehr Spielraum für das Verhalten in einer Situation gegeben ist, desto mehr muss diejenige Person individuell entscheiden wie er / sie sich in schwachen Situationen verhält, z.B.: Freizeitgestaltung, eigener Wohnraum etc. Es kommt darauf an, welche Bedeutung die betroffene Person ihrer / seiner Situation zuschreibt. (vgl. ebd.: 67f).

2.2.4. Teilhabe / Empowerment

Empowerment beschreibt einen Ansatz, der in der psychosozialen Behandlung immer mehr an Bedeutung gewinnt. Hierbei geht es darum, die eigene Handlungskompetenz zu erweitern, also wieder selbstbestimmt agieren zu können. Es geht um die Hilfe zur Selbsthilfe (vgl. Empowerment.de 6.8.17).

Nobert Herringer (2014) beschreibt Empowerment wie folgt und betont anschließend auch, dass die Begriffsdefinition wohl die kleinste Übereinstimmung in der Debatte über Empowerment sei.

„Empowerment (wörtlich übersetzt ‚Selbstbefähigung‘, ‚Selbstbemächtigung‘,

‚Stärkung von Eigenmacht und Autonomie‘) – dieser Begriff bezeichnet Entwicklungsprozesse in der Dimension der Zeit, in deren Verlauf Menschen die Kraft gewinnen, derer sie bedürfen, um ein nach eigenen Maßstäben buchstabiertes ‚besseres Leben‘ zu leben“ (Herringer 2014: 13).

Darüber hinaus meint er, dass es keinen allgemeinen anerkannten Begriff gibt, der den wissenschaftlichen Diskurs und die psychosoziale Praxis gemeinsam haben.

(22)

Dies hat zum Vorteil, dass die Offenheit des Begriffs zu einem Zugang von mehreren unterschiedlichen Bereichen führt. Er wirkt somit attraktiv, auch auf populistische Weise, und hat im Fortschrittsjargon seinen Platz gefunden und wird daher vielseitig wissenschaftlich oder berufspraktisch verwendet. Gleichzeitig kann es aber auch zu Fehldeutungen des Begriffes kommen, denn die Verständigung über eine gemeinsame Deutung oder Definition fällt oft schwer. Der Begriff Empowerment wird beliebig verwendet, obwohl er gerade für die psychosoziale Praxis genau präzisiert und auch das theoretische Konstrukt dahinter klar definiert sein sollte (vgl. Herringer 2010: 14).

Auch Helmut Schwalb und Georg Theunissen (2009) schreiben, „dass es kein allgemein akzeptiertes Verständnis von Empowerment gibt“ (vgl.: 26).

Gerade durch akute lebensverändernde Ereignisse und Krisensituationen kann es zu einer Hilflosigkeit und dem Gefühl des Ausgeliefert sein kommen. Das theoretische Konzept dahinter ist jenes der „erlernten Hilflosigkeit“. Die betroffene Person hat das Gefühl das belastende Ereignis nicht bewältigen zu können.

Die gemachten Versuche, wieder Kontrolle über die eigene Situation zu bekommen, scheitern und dies führt zu einer Art der Verletzlichkeit. Die Motivation weitere Maßnahmen zu setzen, um wieder erfolgreich, selbstbestimmt handeln zu können, schwindet. Durch das akute, belastende Lebensereignis, dem unvorhersehbaren Eintreten einer bedrohlichen Situation wird die Organisation alltäglicher Lebensvorgänge zerstört.

Dadurch wird es notwendig, Lebensbereiche neu zu ordnen und zu organisieren, um die Situation zwischen Person und Umwelt wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Personen sind diesen Situationen nicht passiv ausgesetzt. Sie haben ein Repertoire von Erfahrungen und Ressourcen aus ihrer bisherigen Lebensgeschichte, mit diesem sie Strategien entwickeln können, um ihre neue Situation zu bearbeiten und zu bewältigen (vgl. Herringer 2010: 56f). Der Mensch mit seiner belastenden Situation soll wieder den Mut und das Vertrauen erlangen seine / ihre Angelegenheiten selbst regeln zu können und unter Berücksichtigung der eignen Ressourcen fähig werden, eine selbstständige und selbstbewusste Lebensführung zu erlangen (vgl. Herringer 2014: 20). Dies sollte auch das Ziel in der körperlichen Rehabilitation nach schweren Unfällen sein.

Schwalb und Theunissen (2010) schreiben in Bezug auf Empowerment auch über die Bedeutung der „Stärken - Perspektive“. Diese beinhaltet die Ansicht, dass es produktiver ist, Menschen vorzuhalten, was funktioniert, anstatt sie darauf aufmerksam zu machen, was nicht gelingt. Als methodisches Instrument des Empowerment Konzepts bezieht es sich zum einen auf die individuellen Stärken, zum anderen auf die sozialen Ressourcen.

(23)

Zweites beinhaltet das Vorhandensein von Vertrauenspersonen und schützender Netzwerke, die Halt geben und Entwicklung zulassen (vgl.: 26f).

Durch die Einführung von Inklusion und Empowerment wurde die Kluft zwischen theoretischem Wissen und gesellschaftlicher Realität überwunden. Dies zeigt, dass diese moderne Interpretation in unterschiedlichen Bereichen der gesellschaftlichen Teilhabe auf verschiedener Weise umgesetzt werden kann (vgl. Schwalb, Theunissen 2010: 34).

(24)

3. Handlungsfeld „körperliche Rehabilitation“

Da sich die vorliegende Masterarbeit mit dem Diagnoseinstrument Inklusionschart 4 beschäftigt und dieses im Zusammenhang mit dem Handlungsfeld der körperlichen Rehabilitation erforscht wurde, wird im folgenden theoretischen Teil auch ausschließlich auf die medizinische Rehabilitation eingegangen.

Rehabilitation bedeutet „[Wieder]eingliederung einer / eines Kranken, einer körperlich oder geistig behinderten Person in das berufliche und gesellschaftliche Leben; Kurzwort Reha“ (Duden online).

Auch Mühlum und Gödecker-Geenen (2003) definieren Rehabilitation als Wiedereingliederung, jedoch sprechen sie dabei von „Behinderten und von Behinderung Bedrohter“ und erkennen, dass dies zu einem doppelten Problembegriff führt. Hierbei wird von einem Problem, das geändert werden soll, per Definition ausgegangen. Darüber hinaus impliziert genau jene Ansicht, dass automatisch ein Problem vorliegt und dadurch es zu Etikettierungen und Stigmatisierungen der betroffenen Personen kommt (vgl.: 18).

Da im Laufe des Lebens und im Zusammenleben immer wieder Konflikte auftreten und die Möglichkeiten der Problembewältigung des Individuums eingeschränkt sind, ist Soziale Arbeit notwendig, um Überforderung sowie gesellschaftliche und soziale Ausgrenzung zu verhindern. Die Gesellschaft ist Teil der Problemerzeugung und der Lösung insbesondere bei Personen mit einer Behinderung (vgl. Mühlum, Gödecker-Geenen 2003: 24). Hierbei wird Behinderung so verstanden, dass jemand an etwas gehindert ist oder wird, unabhängig von der Ursache.

„Unter Rehabilitation werden in diesem Sinne alle Maßnahmen, Leistungen und Hilfen verstanden, die auf die Behinderungsbewältigung und soziale Eingliederung gerichtet sind, - mittlerweile organisiert in einem hochspezialisierten Leistungssystem mit ganzheitlichem, interdisziplinären Behandlungsansatz“

(Mühlum, Gödecker-Geenen 2003: 18).

Rehabilitation ist einerseits als Maßnahme zu sehen und ist daher auch eine der wichtigsten Grundformen psychosozialer Behandlungsmethoden. Darüber hinaus hat es andererseits in unserem Gesundheitswesen eine institutionelle Bedeutung. Es ist ein spezialisiertes Behandlungssystem im Rahmen spezifischer rechtlicher Bestimmungen.

Die Rehabilitation beinhaltet Zielsetzung, Arbeitsform und Institution zugleich. (vgl. Pauls 2013: 327).

(25)

„D.h. Klinische Sozialarbeit ist grundsätzlich in akzentuierter Weise für diejenigen Aufgabenstellungen der Rehabilitation zuständig, die die direkte psycho - soziale Arbeit mit den Subjekten betrifft“ (Pauls 2013: 327).

Sozialarbeit zielt auf Inklusionsförderung und Exklusionsvermeidung ab. Gerade jene Personen, die sich in Multiproblemlagen durch psychosozialen Belastungen befinden, die die gesamte Lebensführung beeinträchtigen, brauchen Unterstützung durch die Soziale Arbeit. Da dies jene Profession ist, die eingesetzt werden kann, wenn Spezialisten für einzelne Teilbereiche nicht mehr allein ausreichend sind und somit SozialarbeiterInnen für

„das Allgemeine“ einschreiten (vgl. Mühlum, Gödecker-Geenen 2003: 24). Die nachfolgende Behandlungsbeschreibung zeigt dies sehr anschaulich.

Konzentriert sich das Fachpersonal nach einem Unfall mit Rückenmarksverletzung bei der Einlieferung ins Krankenhaus vorrangig um die medizinische Versorgung – Notfallsambulanz, FachärztInnen der Orthopädie, so sind anschließend die MitarbeiterInnen der Rehabilitationseinrichtungen zuständig. Dabei wird auf die veränderte Situation in Bezug auf die Lebensführung, Alltagbewältigung, Umwelt und Lebensperspektiven eingegangen. Hierbei kann am ehesten die Soziale Arbeit Unterstützung bei jener Form der Nachversorgung leisten (vgl. Mühlum, Gödecker - Geenen 2003: 25).

„Der gesellschaftliche Ort der Sozialen Arbeit kann daher nur unter Bezug auf die Daseinsgrundfunktionen (Arbeit, Bildung, Wohnen, Versorgung, Kommunikation, Verkehr und Freizeit) und die großen gesellschaftlichen Funktionsbereiche, wie Sicherungssystem (Sozialpolitik), Bildungssystem (Bildungspolitik), Gesundheitssystem (Gesundheitspolitik) und Sanktionssystem (Rechtspolitik), bestimmt werden“ (Mühlum, Gödecker-Geenen 2003: 25).

Durch das Eintreten eines lebensverändernden Ereignisses kommt es bei Betroffenen zu Auswirkungen, auf persönlicher und sozialer Ebene. Die Bewältigung dieses hängt von der einzelnen Person („Persönlichkeitsvariable“) und dessen sozialen Umfeld ab. Die Frage ist, wie die jeweilige Person mit dieser veränderten Lebenssituation umgeht, diese bewältigt und welchen Nutzen sie daraus zieht. Um eine passende individuelle Unterstützung und bestmögliche Versorgung zu gewährleisten, müssen die psychosozialen sowie sozioökonomischen Gegebenheiten analysiert werden. Die Analyse und Bearbeitung dieser sollte unter Rücksichtnahme der betroffenen Person und nach dem Grundsatz „Hilfe zur Selbsthilfe“ erfolgen (vgl. Mühlum, Gödecker-Geenen 2003: 77f).

(26)

Aufgrund ihrer Aufgabenstellungen und ihrer Arbeitsfelder steht die Rehabilitation in engstem Bezug zur Klinischen Sozialarbeit. Dazu zählen die bio-psycho-soziale Perspektive, das Wissen über die Salutogenese, Belastungsbewältigung und soziale Unterstützung, die Perspektive des „Person-in-environment“ und jene der lebenslangen Entwicklung. Diese Wissensbereiche sind grundlegend für die psycho-soziale Rehabilitation, genauso wie die Grundformen der psycho-sozialen Behandlung. Hierfür sind die soziale Diagnostik, Instrumente der Zielbestimmung oder Klassifikation sowie klinisch geprägte psycho-soziale Beratung, sozialtherapeutisches Vorgehen, Netzwerkarbeit, Case Management, Krisenintervention und psycho-therapeutische Methoden zu nennen (vgl. Pauls 2013: 327).

Ein Rehabilitationsaufenthalt ist meist ein längerer Prozess. Dabei besteht die Gefahr, dass zum einen die Reha an sich sowie zum anderen das gesamte Gesundheitswesen die PatientInnen überfordern. Soziale Arbeit dient hier als unterstützender, begleitender Ratgeber während des gesamten Prozesses. Im Fokus dessen liegt immer die Auseinandersetzung mit der Krankheit oder Beeinträchtigung sowie dessen Folgen in Bezug auf zukünftige Lebenssituationen, den persönlichen Alltag und die beruflichen Möglichkeiten. Dabei sind verschiedene Aspekte der individuellen Lebenswelt zu berücksichtigen und passende Lösungen für den Einzelnen / die Einzelne zu erarbeiten.

Der Verlauf der Beratung ist ein Prozess und lässt sich in unterschiedliche Phasen aufteilen:

1. Wie war das Leben vor der Erkrankung bzw. dem Ereignis?

2. Welche Bereiche haben sich durch die Krankheit verändert? Wodurch bin ich besonders belastet oder eingeschränkt? Was macht mir am meisten Gedanken und welche wichtigen Entscheidungen stehen bevor?

3. Wie kann ich mein Leben zukünftig meistern? Was muss ich verändern? Welche unterstützenden Maßnahmen oder Hilfen brauche ich dafür? Wie soll es beruflich weitergehen? (vgl. Mühlum, Gödecker-Geenen 2003: 109f).

„Psycho-soziale Rehabilitation ist nicht einfach eine ‚Grundform‘ psycho-sozialer Behandlung, sie hat mehrere Bedeutungen. Rehabilitation, also

‚Wiederbefähigung‘ ist ein zentrales Ziel Klinischer Sozialarbeit in der Arbeit mit kranken und behinderten Menschen“ (Pauls 2013: 327).

(27)

3.1. Interdisziplinäre Zusammenarbeit

In der körperlichen Rehabilitation arbeiten viele verschiedene Professionen gemeinsam daran, die PatientInnen zu unterstützen und die bestmöglichen Ergebnisse in den einzelnen Professionsbereichen zu erzielen.

Diese sind ErgotherapeutInnen, PhysiotherapeutInnen, ÄrztInnen, SozialarbeiterInnen, diplomierte Gesundheits- und Krankenpflegepersonen und PsychologInnen. Jede der Berufsgruppen trägt seinen / ihren Teil dazu bei, besonders in diesem institutionellen Kontext hat daher die interdisziplinäre Zusammenarbeit eine besondere Bedeutung.

Im Vordergrund steht mittlerweile das gemeinsame Agieren und nutzen von Synergieeffekten, um eine bestmögliche Betreuung und Behandlung zu gewährleisten. Es geht nicht alleine darum, das eigene fachliche Wissen und Handeln der jeweiligen Berufsgruppe umzusetzen, sondern die Offenheit für vernetztes Arbeiten zu haben, um so eine kombinierte Problembearbeitung möglich zu machen. Dafür ist es notwendig, dass

„unterschiedliche Berufsgruppen“ zusammenarbeiten. Es benötigt medizinische und pflegerische Behandlung, psychosoziale Beratung und Begleitung, Förderung von Selbsthilfegruppen, Gesundheitserziehung und Aufklärung sowie existenzielle Sicherung durch „sozialrechtliche Leistungen“. Die Klinische Soziale Arbeit hat dabei die Aufgabe psychosoziale sowie körperliche Probleme im Kontext des sozialen Zusammenhangs zu erkennen und zu verbessern. (vgl. Ningel 2011: 74ff).

„Die Dominanz medizinischer und psychologischer Deutungen, die sich unter anderem in deren (vereinfachter und verballhornter) Übernahme in den Alltagsdiskurs zeigt, bedarf einer offensiven fachlichen Gegenstrategie, da die Sozialarbeit sonst ihre spezifische Qualität verliert und ihre Möglichkeiten systematisch unterschreitet“ (Pauls 2012: 24).

Pauls (2012) betont, dass gerade in der Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team die Abgrenzung der einzelnen Aufgabengebiete von besonderer Bedeutung ist, andernfalls kommt es zu einer Hierarchisierung. Der Aufgabenbereich der Sozialen Arbeit muss klar definiert und für andere Professionen nachvollziehbar sein, damit eine Ergänzung und Zusammenarbeit mit anderen Berufsgruppen umgesetzt werden kann (vgl.: 24). Soziale Arbeit befindet sich auch in einem Spannungsfeld, gerade in Bezug auf die Rehabilitation von betroffenen Personen. Zum einen ist sie behandelnd, zum anderen organisatorisch tätig. Gerade im Reha - Kontext dominiert der Bereich der Medizin, dem das bürokratische administrative System gegenübersteht.

(28)

Die Profession der Sozialen Arbeit ist in der Praxis nicht dem medizinischen Bereich zugeordnet, befindet sich aber in einem Grenzbereich zwischen den Systemen, die in der rehabilitativen Behandlung vorhanden sind. Diese Position der Sozialen Arbeit kann zur Vermittlung gegenüber PatientIn und anderen MitarbeiterInnen der Rehabilitationseinrichtung genutzt werden. Somit hat diese Profession auch die Aufgabe des Netzwerkbauers oder auch jene des Case Managements (vgl. Wendt 2001 zit. in.

Mühlum, Gödecker-Geenen 2003: 43).

Gerade in Rehabilitationskliniken muss Soziale Arbeit mit anderen Professionen, wie Pflegekräfte, ÄrztInnen, behandelnde TherapeutInnen agieren. Aber auch außerhalb dieses institutionellen Kontexts ist eine Vernetzung notwendig. Die jeweiligen Professionen, welche am Rehabilitationsprozess beteiligt sind, arbeiten oftmals zu wenig miteinander und tauschen sich zu wenig aus. Die Soziale Arbeit hat die Verknüpfung zur Optimierung der Behandlung herzustellen (vgl. Mühlum, Gödecker-Geenen 2003: 108).

(29)

4. Psychosoziale Diagnostik

Die Psychosoziale Diagnostik ist ein Kernbereich der Klinischen Sozialarbeit. Sie dient zur Analyse der jeweiligen Lebenssituationen, dessen Hintergrundgeschichten und Beziehungsdynamiken. Gleichzeitig können Ressourcen eruiert und ein Behandlungsplan erstellt werden. Darüber hinaus ist die Anwendung eines Diagnoseinstruments auch gleichzeitig eine Form der Intervention. In der vorliegenden Arbeit liegt der Fokus auf dem Inklusionschart 4 als psychosoziales Diagnostikinstrument.

„Psycho-soziale Diagnostik hat zum Ziel, Lebenslagen, Lebensweisen und Lebenskrisen und deren Veränderungen unter den jeweils gegebenen Kontextbedingungen zu analysieren, Zusammenhänge zu verstehen und psychosoziale Interventionen fachlich zu begründen. Im Rahmen kommunikativer Prozesse zwischen Fachkraft und Klient werden die zu bearbeitenden Aufgaben (tasks) geklärt und die Interventionen bestimmt, um die Veränderungsziele zu erreichen“ (Pauls 2011: 198).

Sozialdiagnostische Verfahren dienen dazu das „presenting-problem“ zu erkennen und gleichzeitig kann sich der / die ProfessionistIn eine fachliche Einschätzung vornehmen.

Zusätzlich kann durch das Erheben und Strukturieren der Informationen eine andere Form des Austauschs erfolgen. Der direkte konfrontative Charakter gerät dabei in den Hintergrund, da die Erhebung der Fakten über etwas „Drittes“ erfolgt. Darüber hinaus kann durch soziale Diagnostik eine Übersicht über alle lebensrelevanten Bereiche geschaffen werden. Durch die strukturierte Form der Datenerhebung sowie der Interpretation und Auswertung bekommt auch der / die KlientIn einen anderen Blick über seine / ihre Situation und bemerkt Bereiche, die ihm / ihr besonders wichtig sind oder vorerst nicht so bewusst waren. Für Personen in schwierigen Lebenslagen kann dies entlastend wirken. Bei manchen Verfahren spielt auch die Visualisierung der Daten und Ergebnisse sowie deren Veränderungen im Zuge des Betreuungsverlaufs eine wichtige Rolle. Während dem Bearbeiten des Diagnoseinstruments findet ein Austausch zwischen SozialarbeiterIn und KlientIn statt. Der / die KlientIn wird direkt miteinbezogen, wodurch einerseits ein Aushandlungsprozess und andererseits die Beziehungsgestaltung stattfindet und so der Erkenntnisgewinn beiderseitig gegeben ist (vgl. Gahleitner et al. 2014: 101f).

Soziale Diagnostik hat die Aufgabe eine Person, deren Situation mit allen umliegenden Faktoren zu erfassen und dessen Komplexität aufzuzeigen. Darüber hinaus werden die erhobenen Informationen strukturiert, um so professionelles Handeln besser möglich zu machen. Der erste Schritt ist das Erheben der Situation. Im zweiten Schritt werden die Informationen aus der Erhebung strukturiert.

(30)

Dies sollte anhand von theoretischem Hintergrundwissen durchgeführt werden, um subjektives Interpretieren zu verhindern. Hierbei ergibt sich die Herausforderung in der Entscheidung, welche Theorie man hierfür auswählt. Es gibt keine allumfassende Theorie, mit welcher man im Zuge der Analyse und Handlungsplanung das gesamte Spektrum erfassen und berücksichtigen kann. Werden Alltagstheorien verwendet, besteht der Vorteil, dass die Sprache jene der KlientInnen ist, und sich somit auch besser an deren Lebenswelt angleicht (vgl. Pantucek 2012: 55). Das Inklusionschart 4 ist ein Diagnoseinstrument der Klinischen Sozialarbeit, welches sich auf ein alltagstheoretisches Wissen bezieht.

„[…] psycho-soziale Diagnostik muss die fallspezifische Komplexität erfassen, strukturieren und der Bearbeitung sowie der Evaluation zugänglich machen“

(Pauls 2011: 198).

Die gewonnenen Erkenntnisse der Diagnostik stellen zum einen den Ausgangpunkt und die Grundlage für Interventionen dar, zum anderen ist der diagnostische Prozess an sich bereits eine Intervention und Anregung für den Veränderungsprozess. Zu Beginn als auch Zwischendurch in der Betreuung steht im Fokus „was der Fall ist“ sowie das prozesshafte Vorgehen (vgl. Pauls 2011: 200).

„Eine zentrale Rolle systemischen Handelns spielt die Erstellung einer Sozialen Diagnose, die bereits ein Bestandteil der Problemlösung sein kann“ (Schilling, Zeller 2012: 180).

Pantucek (2012) meint, dass die Funktion Sozialer Diagnostik darin besteht, dass Informationen, die nicht naheliegend sind, erhoben werden und somit zur Komplexitätsgewinnung beitragen. Dies gelingt durch die Anwendung der Instrumente mit ihrer Systematik. Mithilfe der erhobenen Daten, welche einen strukturierten Überblick geben, können anschließend Entscheidungen getroffen werden, welche Interventionen zu setzen sind (vgl.: 21).

Er nennt die zwei wichtigsten Anforderungen an die Soziale Diagnostik. Zum einen muss es einen Ausschnitt der Gegebenheiten und Beziehungen zwischen Mensch und Umwelt darstellen, zum anderen darf es den Unterstützungsprozess an sich nicht hindern, sondern sollte ihn so gut als möglich vorantreiben. Das heißt, Soziale Diagnostik darf nicht allein nützlich sein, um Erkenntnisse für die Professionisten zu sammeln, es muss auch beachtet werden, welche (Aus-) Wirkungen es auf die KlientInnen hat und wie sie die Kommunikation zwischen SozialarbeiterIn und KlientIn beeinflusst (vgl. ebd.: 20f).

(31)

4.1. Geschichte der sozialen Diagnostik

In Bezug auf die Geschichte der sozialen Diagnostik ist es unabdingbar die in Deutschland wirkende Alice Salomon, die Pionierin der Sozialen Arbeit, zu erwähnen. Sie gründete den sozialen Frauenberuf und repräsentierte die Frauenbewegung. Als Ausgangspunkt ihrer Überlegungen galt die Entwicklung der modernen Gesellschaft (vgl. Schilling, Zeller 2012:

44). Mary Richmond gilt in Amerika als Pionierin der Sozialen Arbeit und auch der Sozialen Diagnostik. 1917 veröffentlichte sie ihr Buch „Social Diagnosis“, worin sie versuchte, methodisches Handeln empirisch fundiert zu vermittelt. (vgl. Soziale Diagnose).

Alice Salomon war der Meinung, umso mehr sich eine Gesellschaft und dessen Kultur entwickelt, umso schwieriger wird es für die Menschen dabei mitzuhalten und den Anforderungen und Veränderungen Stand zu halten. Umso mehr Personen sich nicht anpassen können, umso schwieriger wird es, mit familiären Konstrukten und nachbarlicher Hilfe, Unterstützung zu gewährleisten. In der Industriegesellschaft entstehen Problemfelder und Not aufgrund von gesellschaftlichen Gegebenheiten, die von einzelnen Personen nicht beeinflusst werden können. Diese können wirtschaftliche, geistige, gesundheitliche und individuelle Ursachen haben. Die Wohlfahrtspflege hat Hilfe zu gewährleisten, diese wird durch politische Maßnahmen angestrebt. Ziel der Wohlfahrtspflege ist, dass sich die betroffene Person bestmöglich an die Gesellschaft anpassen kann und auch umgekehrt, die Umwelt an die Personen und deren Bedürfnisse. Hierfür ist die Grundlage bereits für Alice Salomon, die Soziale Diagnostik gewesen. Schon 1926 schrieb sie ihr erstes Lehrbuch „Soziale Diagnose“, welches auch das erste sozialarbeiterische Fachbuch ist.

Soziale Diagnosen dienen dazu, so das Verständnis von Alice Salomon, gemeinsam mit dem / der KlientIn die psychosozialen Problemlagen zu erheben. Wichtig dafür sind ausgebildete soziale Fachkräfte. 1908 gründete sie die erste zweijährige Soziale Frauenschule, 1925 die erste Weiterbildungsinstitution für Fürsorgerinnen, die „Deutsche Akademie für Soziale und Pädagogische Frauenarbeit“ und 1929 das „Internationale Komitee Sozialer Frauenschulen“ (vgl. Schilling, Zeller 2012: 44f).

Die Soziale Arbeit entwickelte den Anspruch ihr Handeln wissenschaftlich zu fundieren und ein diagnostisches Werkzeug zu entwickeln. Damit sollten auch Sozialarbeiterinnen mit ihrem Diagnoseinstrument als Expertinnen für „das Soziale“ gelten. Die Effizienz und Effektivität der sozialen Unterstützung sollte dadurch erhöht werden. Insbesondere im Konzept des Caseworks machte die Umsetzung des diagnostischen Prozesses und die Intervention keinen Unterschied mehr, sondern ging miteinander einher.

(32)

Die Erhebung der Lebenslage im gemeinsamen Erarbeiten mit den KlientInnen und deren sozialen Umfeld führte dazu, dass die Lebenssituation, soziale Nahbeziehungen und die Nutzung der Ressourcen des Umfelds bereits beeinflusst wurden (Pantucek 2012: 13f).

„Man kann als klassisches Konzept des Casework als ein Konzept beschreiben, das sich als Einheit von Diagnose und Intervention versteht […] Es reagierte vernünftig auf einige strukturelle Probleme, die sich bei einer wissenschaftlich und methodisch fundierten Sozialen Arbeit ergaben“ (Pantucek 2012: 14).

Dieses Konzept unterliegt auch einiger Kritikpunkte, wie inneffektiv oder nicht zielorientiert.

Trotzdem konnte der Aufwand sinnvoll reduziert und strukturelle Probleme bearbeitet werden (vgl. Pantucek 2012:14).

Die Soziale Arbeit ist in ihrer Diagnostik mit komplexen und unvorhersehbaren Problemstellungen konfrontiert. SozialarbeiterInnen können Informationen zwar von Schriftstücken, Befunden und Akten gewinnen, jedoch ist ein Gespräch mit der / dem KlientInnen das Herzstück der sozialen Diagnostik und daher unentbehrlich. Dabei kommt es auch auf eine gelingende Gesprächsführung an. Die Kommunikation mit der betroffenen Person dient nicht nur zur Informationsgewinnung, sondern vor allem zum Beziehungsaufbau. Der / die Befragte soll das Gefühl bekommen, sich anvertrauen zu können und Informationen Preis geben zu können. Dabei ist der Beziehungsaufbau von besonderer Bedeutung, damit es zu einer Kooperation und weiteren Bearbeitung der Problemstellungen kommen kann (vgl. ebd.: 14f).

[…] „die Anamnese ist schon Beratung, diagnostische Schritte sind bereits Interventionen und Interventionen treiben die Diagnose voran“ (Pantucek 2012:16).

4.2. Das Inklusionschart

Das Inklusionschart 4 (IC 4), ist ein Diagnoseinstrument der Sozialen Arbeit. Entwickelt wurde es ursprünglich von Peter Pantucek. Es ist ein Erhebungsinstrument der Sozialen Arbeit und stellt in der vorliegenden Masterarbeit den Mittelpunkt des Themas dar.

„Das Inklusions-Chart nimmt eine Sonderstellung unter den sozialdiagnostischen Verfahren ein. Es ist in einem mehr als 10-jährigen Prozess des Dialogs von Wissenschaft und Praxis zu seiner jetzigen Version 4 entwickelt worden“

(Pantucek - Eisenbacher 2017).

(33)

Erstmals wurde die erste Fassung, das Inklusionschart 1, 2005 veröffentlicht. Seitdem gab es drei Überarbeitungen und auch spezielle Adaptierungen für gewisse Bereiche, wie z.B.:

für die Arbeit mit Flüchtlingen oder für den Bereich der arbeitsmarktbezogenen Interventionen.

Mittlerweile steht seit November 2016 die vierte überarbeitete Fassung IC 4 von Peter Pantucek - Eisenbacher und Eva Gregori zur Verfügung (vgl. Inklusionschart). Dieses Diagnoseinstrument entstand aus dem Ansatz der Lebensweltorientierung und bezieht sich auf die Erhebung der Gesamtsituation der KlientInnen. Darüber hinaus wird damit festgestellt, in welchem Bereich, mit welcher Dringlichkeit reagiert werden sollte (vgl.

Pantucek 2012: 238f). Durch diesen theoretischen Zugang wird es möglich, abgesehen von der Anlassproblemstellung, die aktuelle Gefahr zu beachten, die schnelles Agieren nötig macht. Darüber hinaus zeigt es Bereiche auf, die indirekte Interventionen erdordern, die nicht direkt am Problem stattfinden, aber trotzdem einen Einfluss haben (vgl. Manual - Inklusionschart).

„Die an Alltagstheorien anknüpfenden Modelle und Handlungsvollzügen haben dabei gegenüber ‚abgehobenen‘ Modellen und Theorien den Vorzug, dass sie den kommunikativen Anschluss an die Akteure des Felds erleichtern“

(Inklusionschart).

4.2.1. Entwicklungsphasen des Inklusionscharts

Vor zehn Jahren wurde das Inklusionschart in seiner ersten Form entwickelt. Hierfür wurden Aufzeichnungen aus verschiedenen Praxisfeldern analysiert und eruiert, wie diese am besten strukturiert werden können. Anschließend kam es zur Veröffentlichung des ersten Modells. Dieses wurde von SozialarbeiterInnen in deren Arbeitsalltag verwendet.

Mithilfe der Einwände und Anregungen wurde das Inklusionschart erneut überarbeitet und in seiner zweiten Fassung veröffentlicht. Dieses Vorgehen wurde wiederholt und durch ein Forschungsprojekt ergänzt, woraufhin die dritte Version veröffentlicht wurde. Dadurch kam es zum Austausch zwischen Praxis und Fachhochschule. Der Entwicklungsschritt zwischen IC 1 und IC 2 war größer, als jener zwischen IC 2 und IC 3. Die einprägsamste Entwicklung war, dass Organisationen und Studierende in Deutschland sowie Österreich im Zuge ihrer Abschlussarbeiten versuchten, das Inklusionschart für bestimmte Zielgruppen anzuwenden und jeweils für diesen Bereich zu adaptieren. Dadurch wurde aufgezeigt, dass insbesondere Personen, die Aufgrund ihres Rechtsstatus, Alters oder bestimmten besonderen Bedürfnissen einer automatischen Exklusion in gewissen Teilbereichen ausgesetzt sind und dies im IC 3 zu wenig differenziert dargestellt wird.

(34)

Nicht veränderbare Exklusionen waren prägnanter zu erkennen als alternative Angebote, die zur Inklusion führen können. Im Lebensalltag ist es von Bedeutung, ob es substituierende Alternativen gibt, die Inklusion ersetzten oder fördern und in welcher Art und Weise sie zur Verfügung stehen. Weiterhin gab es PraktikerInnen, die das Inklusionschart 3 unabhängig vom Autor anwendeten und Rückmeldungen gaben, welche zu erneuten Anpassungen des Diagnoseinstruments sowie dessen Manual führten.

Nach der Veröffentlichung des IC 3 wurde realisiert, dass die Bearbeitung, Betreuung und Entwicklung des Diagnoseinstruments so umfangreich ist, dass ein Gremium entwickelt wurde, welches die Inputs diskutierte und Lösungen suchte. 2015 wurde ein „Board“1 installiert, welches das IC 4 entwickeln sollte und dessen Ergebnisse nun vorliegen. Die größte Veränderung, die aufgrund der Erkenntnisse eingeführt wurde, war die Ausweitung auf drei Achsen. Somit wurde Abstand genommen von der Vorstellung, dass Soziale Arbeit nur rein auf soziologischer Systemtheorie beschrieben werden kann (vgl. Pantucek - Eisenbacher 2017).

Das Inklusionschart 4 ist nun das Ergebnis eines umfangreichen Prozesses mittels Testung in der Praxis sowie theoretischer Diskussion. Anfangs wurde versucht das Diagnoseinstrument für bestimmte Merkmale von Personengruppen anzupassen, z.B.: für die stationäre oder ambulante Arbeit mit alten Menschen, Jugendliche oder AsylwerberInnen. Dies war aber nur teilweise erfolgreich, da es theoretische sowie praktische Probleme gab. Es kam zu einer vorläufig veröffentlichen Version für die Arbeit mit Flüchtlingen. Die generellen auftretenden Probleme waren der Anlass, dass das Instrument grundlegend zu überarbeiten sei und dazu wurde ein Board installiert. Anfangs wurde eine Version für spezifische Zielgruppen in Anlehnung an die allgemeine Version entwickelt. Dies führte jedoch zu mehreren Problemen, die nicht lösbar waren.

Anschließend wurde das Instrument an sich überarbeitet und zielgruppenspezifische sowie feldspezifische Manuals und Ausfüllhilfen dafür entwickelt. Diese waren aber im Allgemeinen zueinander zu ähnlich, deswegen konnten die Besonderheiten mit den Spalten „stellvertretenden“ sowie „unterstützenden“ Inklusion ausgeglichen werden.

Ebenso diente dafür die neue Zeile des „Rechtsstatus“. Trotzdem wird zusätzlich dennoch empfohlen, feldspezifische Manuals sowie Ausfüllhilfen zu entwickeln, um die IC 4 passend für den jeweiligen Handlungsbereich zu adaptieren.

1 Zu diesem gehören Personen aus den verschiedenen Praxisbereichen der Sozialen Arbeit sowie aus dem Hochschulbereich. Diese haben gemeinsam mit Peter Pantucek - Eisenbacher und Eva Grigori an der Entwicklung des IC 4 gearbeitet. Darüber hinaus haben viele Studierende im Zuge ihrer Bachelorarbeiten und PraktikerInnen seine / ihre Erprobungen im Praxisfeld mittels Hinweisen und Anwendungserfahrungen

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