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Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades einer Master of Arts. eingereicht von Miriam Schweighofer, BA

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Jugendliche Ästhetik und Liturgie:

Anforderungen an eine jugendgerechte Liturgie unter besonderer Berücksichtigung der Lebenswelt(en) von Jugendlichen und ihrer Ästhetik in Bezug auf Musik, Sprache

und Raum

Masterarbeit zur Erlangung des akademischen Grades einer Master of Arts

eingereicht von Miriam Schweighofer, BA

bei

Ao.Univ.-Prof. Mag. Dr.theol. Peter Ebenbauer

Institut für Liturgiewissenschaft, Christliche Kunst und Hymnologie an der Kath.-Theol.Fakultät

der Karl-Franzens-Universität Graz

Graz 2013

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Ehrenwörtliche Erklärung

Ich erkläre ehrenwörtlich, dass ich die vorliegende Arbeit selbständig und ohne fremde Hilfe verfasst, andere als die angegebenen Quellen nicht benutzt und die den Quellen wörtlich oder inhaltlich entnommenen Stellen als solche kenntlich gemacht habe. Die Arbeit wurde bisher in gleicher oder ähnlicher Form keiner anderen inländischen oder ausländischen Prüfungsbehörde vorgelegt und auch noch nicht veröffentlicht. Die vorliegende Fassung entspricht der eingereichten elektronischen Version.

Datum: Unterschrift:

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„Ihr seid die Hoffnung der Kirche und der Welt. Ihr seid meine Hoffnung.”

(Papst Johannes Paul II in einer Botschaft an die Jugend)

„Wenn ein durchschnittlicher Jugendlicher eine Kirche betritt und an einem Gottesdienst teilnimmt, begegnet er einer fremden Welt. Ihn empfängt ein altehrwürdiger Raum, der schon vor Generationen ausgestaltet und geschmückt worden ist. Er sieht überwiegend Menschen, die bereits das Rentenalter überschritten haben. Er beobachtet, wie diese Menschen abwechselnd stehen, sitzen und knien, nach einem Rhythmus, der für ihn undurchschaubar ist. Er hört Worte in einer altertümlichen Sprache, unnatürlich intoniert. Er hört Lieder, die er mitsingen soll – eine für ihn ungewohnte Tätigkeit – , die entweder sehr alt oder auf das Klatschbedürfnis der Kinder zugeschnitten sind. Endlich schließt er sich der allgemeinen Bewegung zum Altarraum an und erhält ein Symbol zum Verzehr in die Hand, begleitet von einer unverständlichen Formel.“

(Sabine Felbecker, Theologin und Lehrerin)

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Für Katharina und Alexander

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Inhaltsverzeichnis

1 Einleitung...7

2 Lebenswelt(en) Jugendlicher...8

2.1 Jugendliche – von welchem Alter sprechen wir?...8

2.2 Lebenswelten Jugendlicher und aktuelle Herausforderungen...10

2.3 Wesentliche Grundpfeiler...12

2.3.1 Familie...12

2.3.2 Schule/Ausbildung...14

2.3.3 Freizeit...15

2.3.4 Ethik und Gesinnung...16

2.4 Religiosität...18

2.4.1 „Gotteskrise“ oder „Praxiskrise“?...19

2.4.2 Typisierung jugendlicher Religiosität – ein Versuch...21

2.4.2.1 Fünf Typen – eine Darstellung...22

2.4.3 Zusammenfassung...27

2.4.4 Bedeutung für die Jugendliturgie...28

2.5 Jugend und Liturgie – Klärung des Ist-Zustandes...32

2.6 Lebenswelten in Bezug auf Ästhetik – Beschreibung der Sinus-Milieus...39

2.6.1 „Traditionelle Jugendliche“...43

2.6.2 „Bürgerliche Jugendliche“...44

2.6.3 „Konsum-materialistische Jugendliche“...45

2.6.4 „Postmaterielle Jugendliche“...47

2.6.5 „Hedonistische Jugendliche“...49

2.6.6 „Performer-Jugendliche“...51

2.6.7 „Experimentalistische Jugendliche“...53

2.6.8 Zusammenfassung und Ausblick:...54

3 Jugendliche Ästhetik und Liturgie...55

3.1 Ästhetik – eine Definition...55

3.2 Jugendliche Ästhetik...56

3.3 Jugendliche Ästhetik und Musik...58

3.3.1 Bedeutung, Funktion und Wirkung von Musik...58

3.3.2 Musik und Religion...58

3.3.3 Musik und Liturgie...59

3.3.4 Jugendliche und Musik...60

3.3.5 Liturgie und Popularmusik: Ein Widerspruch?...61

3.3.5.1 Popularmusik als einzige Option?...62

3.3.6 Der Gesang im Gottesdienst ...63

3.3.7 Das Neue Geistliche Lied – Ästhetik der Jugend?...65

3.3.8 Praktische Tipps für den Einsatz von Musik:...66

3.4 Jugendliche Ästhetik und der (Kirchen-) Raum...68

3.4.1 Einleitende Überlegungen...68

3.4.2 Anforderungen an den liturgischen Raum: Anamnesis – Mimesis – Poiesis...69

3.4.3 Jugendliche Ästhetik in Bezug auf den liturgischen Raum...69

3.4.4 Wechselwirkung zwischen Raum und liturgischer Handlung...71

3.4.5 Beispiel für einen alternativen Kirchenraum: Die Jugendkirche TABGHA ...72

3.4.6 Die andere Seite: Traditionelle Kirchenräume und ihre (ästhetische) Kontrastwirkung. 72 3.4.7 „Voll krasse Location“: Praktische Tipps für den (Kirchen-) Raum einer Jugendliturgie ...74

3.5 Jugendliche Ästhetik in Bezug auf Sprache und Liturgie...76

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3.5.1 Sprache und Liturgie: Eine Einführung...76

3.5.2 Die Herausforderung, heute von Gott zu reden...77

3.5.3 Sprache und Jugend – oder: Wie sich Jugendliche die Wirklichkeit aneignen...78

3.5.3.1 Ein Perspektivenwechsel: Der Iconic turn...79

3.5.4 Predigt und Sprache in einer jugend-gerechten Liturgie:...80

3.5.5 Praktische Tipps für die Sprache in einer Jugendliturgie...85

4 Zusammenfassung und Ergebnisse...87

5 Literaturverzeichnis...89

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1 Einleitung

Ausgangspunkt der vorliegenden Arbeit ist die Problematik, dass sich katholische Jugendliche tendenziell nur sehr schwer für einen Gottesdienst begeistern lassen – und ihn in der Regel kaum bis gar nicht besuchen. Die Studien, die zu Beginn der Arbeit stehen, zeigen diese Tatsache in

ernüchternder Weise auf. Aus diesem Grund war es mir ein Anliegen, einerseits die Ursachen für dieses Fernbleiben zu untersuchen und andererseits einen Perspektivenwechsel hin zu einer ästhetisch gewendeten Glaubenskommunikation zu wagen. Die zu Grunde liegende Frage lautet also: Was müssen LiturgInnen über Ästhetik, Lebenswelt(en), Bedürfnisse und Herausforderungen von Jugendlichen wissen, um sie liturgisch ansprechen zu können. Mit „Ansprechen“ ist keinesfalls eine sprachliche Einbahnstraße von den LiturgInnen hin zu den Jugendlichen gemeint. Es geht vielmehr darum, Glaubens-Relevanzen gemeinsam auf neue Art und Weise zu entdecken und dabei zu helfen, die Tür zur transzendenten Dimension der Wirklichkeit zu öffnen. Diese Wirklichkeit, der wir uns aus dem Evangelium heraus verpflichtet fühlen, ist letztlich die liebevolle Zuwendung Gottes an uns Menschen. Die These lautet also: Beziehen LiturgInnen jugendliche Ästhetik in eine Liturgie von und für Jugendliche mit ein, kann Religion und Glaube tiefer erfahrbar werden und vielleicht sogar eine subjektiv als lebensrelevant beurteilte Glaubenskommunikation gelingen.

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2 Lebenswelt(en) Jugendlicher

Im folgenden Kapitel werden die unterschiedlichen Lebenswelten der heutigen Jugend aufgezeigt, analysiert und die daraus resultierende Bedeutung für Jugendliturgien diskutiert. Bevor in das Thema eingestiegen wird, ist es wichtig, eine erste Definition des Begriffs „Jugendliche“

vorzunehmen.

2.1 Jugendliche – von welchem Alter sprechen wir?

In Bezug auf das Alter von Jugendlichen tendieren die Studien – je aktueller, umso stärker – zu einer sehr weiten zeitlichen Einteilung. Entgegen früherer Jugendstudien wird der Beginn der Jugendphase einerseits sehr früh angesetzt, also ca. mit dem 12. Lebensjahr (so bei der Shell Jugendstudie 2010), und andererseits hinsichtlich ihres Endes teilweise bis zum 30. Lebensjahr nach hinten verschoben. Die Gründe für diese Verlängerung, die zu „einschneidenden Veränderungen der Jugendphase“1 geführt hat, liegen vor allem in der immensen Verlängerung der Ausbildungszeiten von jungen Menschen. So hat sich die Ausbildungszeit seit 1950 laut Experten auf ca. 10 bis 20 Jahre erhöht. Der Übergang vom Kind zum Erwachsenen hat sich also verlängert, sodass das Charakteristikum „Jugendphase als Übergangsphase“ einer eigenständigen Lebensphase gewichen ist.2 Die klassische Lokalisierung des Jugendalters zwischen Geschlechtsreife und Berufseintritt kann vor allem durch die unterschiedlichsten Ausbildungszeiten widerlegt werden: Während die Geschlechtsreife bei Mädchen und Burschen relativ präzise zwischen dem 12. und 14. Lebensjahr bestimmt werden kann, ergibt sich hinsichtlich des Berufseinstieges ein anderes Bild. Die unterschiedlichsten Zeitpunkte für den Berufseinstieg machen es nämlich schwer, ein Enddatum für diese Lebensphase festzulegen.3 Eine junge Frau, die ab dem 16. Lebensjahr beruflich und finanziell auf eigenen Beinen steht und ein 24-jähriger Student, der aufgrund seiner Ausbildungszeit länger vom Elternhaus vor allem in finanzieller Hinsicht abhängig ist, das sind Lebensphasen, die auf Grund ihrer Andersartigkeit kaum in einen Topf geworfen werden können. Einige SoziologInnen plädieren deshalb mit Recht dafür, die Jugendphase genauer zu differenzieren.

So unterteilt die Sinus-Milieustudie U27 von 2008 die Jugendphase in frühe Jugend (9-13 Jahre), mittlere und späte Jugend (14-19 Jahre) und Postadoleszenz (20-27 Jahre).4

1 Gaiser / Gille, Jungsein heute, 69.

2 Vgl. ebd. 69-70.

3 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 20-25.

4 Vgl. Kläden, Wie ticken Jugendliche?, 80.

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Dass die Jugendphase in fast allen aktuellen Studien relativ spät endet hat wie bereits erwähnt mit den langen Ausbildungszeiten zu tun, die auch immer mehr Jugendliche wählen. Wolfgang Gaiser und Martina Gille bringen dies folgendermaßen auf den Punkt: „Schule, Ausbildung und Studium kanalisieren die Ausdehnung der Jugendphase: Je höher die Bildung desto später erfolgt die Einmündung in den Arbeitsmarkt sowie die Familiengründung.“5 Die Ergebnisse der DJI- Jugendsurvey zeigen deutlich, dass das Bildungsniveau junger Menschen noch nie so hoch war wie heute. Das heißt: Immer mehr Jugendliche genießen eine höhere Bildung, was mit einer längeren Ausbildungszeit einhergeht, die einen späteren Einstieg in das Berufsleben zur Folge hat. Junge Frauen und Männer sind in Bezug auf ihren Bildungsabschluss auf gleichem Niveau, wenngleich junge Frauen auf der Überholspur liegen. Auf subjektiver Ebene im Voraus bestätigt wurde die Verlängerung der Jugendphase durch die DJI- Jugendstudie, die bereits im Jahr 2003 durchgeführt wurde. Junge Menschen im Alter von 16-29 Jahre wurden dabei befragt, ob sie sich eher als Erwachsene oder als Jugendliche fühlen. Hier ergab sich eine Abnahme des Selbstverständnisses, sich als Erwachsene zu bezeichnen im Vergleich zu 1992 um 11%. 2003 bezeichneten sich nur ca.

40% der 16-29-jährigen als Erwachsene. Zugenommen hat hingegen die situativ-flexible Haltung

„mal so, mal so“ zu entscheiden. Ca. 30% wählten diese Form. Ebenfalls 30% gaben an, sich eher als Jugendliche zu fühlen.6

Im Vergleich wird deutlich, dass sich die herangezogenen Studien in Bezug auf die zeitliche Eingrenzung der Jugendphase stark unterscheiden. So befragte die aktuelle Shell-Jugendstudie Jugendliche zwischen dem 12. und dem 25. Lebensjahr.7 Julia Uhlik setzt den Beginn des Jugendalters zwar ab der Firmung fest, also etwa auf 14 Jahre, nach oben hin macht sie jedoch überhaupt keine Begrenzung.8

Fazit:

Nur sehr wenige Studien geben, was das Ende der Jugendphase betrifft, keine Altersbegrenzung an.

Dass diese unter anderem durch veränderte Ausbildungszeiten jedoch nach oben hin verschoben wird, ist nachvollziehbar.

Die Jugendphase wird in dieser Arbeit zwischen dem 14. und dem 27. Lebensjahr angesetzt. Eine Begrenzung scheint aus mehreren Gründen sinnvoll. Vom Beginn der Jugendphase aus betrachtet stehen einerseits entwicklungspsychologische Aspekte ( etwa der Beginn der Geschlechtsreife oder

5 Gaiser/ Gille, Jungsein heute, 70.

6 Vgl. ebd. 29. 70.

7 Vgl. http://www-static.shell.com/static/deu/downloads/youth_study_2010_press_release_140910.pdf [abgerufen am 9.8.12].

8 Vgl. Uhlik, Wandel des pastoralen Stils?, 32.

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die Identitätsentwicklung), andererseits soziologische Aspekte (zum Beispiel religions-soziologisch das Firmungsalter oder rechtlich der Beginn der Strafmündigkeit ) im Vordergrund. Eine Begrenzung der Jugendphase nach oben hin scheint ebenso sinnvoll. Hier sind die Stichworte

„verlängerte Ausbildungszeit“, „spätes Verlassen des Elternhauses“ oder „spätes Eintritt in das Berufsleben“ zu nennen. Außerdem geht es darum, eine konkrete Zeitspanne zu untersuchen, die ohnehin in sich sehr heterogen ist. Denn die Jugend gibt es ebensowenig wie die Frauen, die Männer oder die Alten.

Martin Sellmann plädiert darüber hinaus dafür, in der Zeitspanne 14 bis 27 Jahre zwischen Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu unterscheiden. Die Trends, die im Folgenden angesprochen werden, beziehen sich jedoch auf das gesamte Alterssegment. Es zeigt sich hier lediglich die Tendenz, dass sich die angesprochenen Trends mit zunehmendem Alter eher verstärken.9 Die Diözese Graz-Seckau folgt diesem Trend insofern nach, als dass sie eigene Angebote und Ansprechstellen speziell für ältere Jugendliche, die „Jungen Erwachsenen“, anbietet.10

Es ist jedoch sinnvoll, nicht nur in Bezug auf das Alter Unterteilungen und zeitliche Begrenzungen vorzunehmen: Gerade für Liturgie von und für Jugendliche ist zu beachten, dass sich Bedürfnisse, Ängste, Wünsche und Hoffnungen auch je nach Milieu und Bildungsstand stark unterscheiden können.

2.2 Lebenswelten Jugendlicher und aktuelle Herausforderungen

Die Jugendphase steht, wie bereits dargestellt, in enger Verbindung mit Ausbildungszeiten.

Jugendliche sind sich der Shell-Jugendstudie nach in der Regel bewusst, dass Bildung der Schlüssel für eine erfolgreiche Integration in den Arbeitsmarkt ist. Die damit verbundenen längeren Ausbildungszeiten haben vielfältige Auswirkungen auf persönlicher und gesellschaftlicher Ebene.11 So ist beispielsweise das Auszugsalter aus dem Elternhaus in den letzten Jahren konstant gestiegen:

„Noch nie sind Jugendliche so spät aus ihrer Herkunftsfamilie ausgezogen wie heutzutage in den entwickelten Industrieländern.“12, so die Shell-Jugendstudie. So leben im Alter von 18 bis 21 Jahren etwa 77% der Jugendlichen im Elternhaus und bei den 22-25 jährigen 38%.Gleichzeitig müssen viele Jugendliche (33% aller AbiturentInnen und 42% aller Studierenden) in eine neue regionale

9 Vgl. Sellmann, Jugendliche Religiosität als Sicherungs-und Distinktionsstrategie im sozialen Raum, 26.

10 Näheres unter: http://www.jungekirche.info/junge-erwachsene-1 [abgerufen am 9.8.2012].

11 Vgl. Leven/Quenzel/Hurrelmann, Familie, Schule, Freizeit, 75.

12 Ebd. 67.

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Umgebung ziehen, um ihre gewünschte Berufsausbildung zu starten. In Bezug auf die Familienplanung zeichnet sich ebenfalls ein Trend ab, der in unmittelbarer Verbindung mit dem Bildungsniveau steht: Hochqualifizierte junge Frauen etwa bleiben überdurchschnittliche lange kinderlos und bleiben es unter Umständen auch. Dies steht in krasser Diskrepanz zum stetig steigenden Kinderwunsch, der sich bei Jugendlichen aus allen gesellschaftlichen Schichten abzeichnet.13 Die Verwirklichung des Kinderwunsches in der eigenen Biographie wird bei ihnen ganz generell auf einen Zeitpunkt verschoben, „zu dem sie ihren Kindern ausreichende Ressourcen für eine gewünschte Erziehung zur Verfügung stellen können.“14, so die Shell-Jugendstudie von 2010. Da sich die eigene berufliche und ökonomische Selbständigkeit tendenziell weiter nach hinten verschiebt, scheinen die geringen Geburtenzahlen (hier: für Deutschland- in Österreich zeichnet sich jedoch ein sehr ähnliches Bild ab) logisch. Neben gesicherten Lebensumstände und der Vereinbarkeit von Beruf, Freizeit und Familie sind auch hinreichend feste Beziehungen für viele Jugendliche unablässige Voraussetzungen, sich auf das langfristige und verantwortungsvolle Projekt

„Familie“ einzulassen.15 Gesicherte Lebensumstände sind jedoch angesichts einer unsicheren Arbeitsmarktsituation, die oft mit prekären Dienstverhältnissen wie Teilzeitarbeit oder befristeten Arbeitsverhältnissen einhergeht, nicht leicht zu erreichen.16 Dass dies durchaus im Bewusstsein vieler Jugendlicher ist, zeigt sich in der Shell- Befragung über die „Top- Ängste“:

Die schlechte wirtschaftliche Lage (mit 70% die größte Angst) und die Furcht vor Arbeitsplatzverlust bzw. keinen Arbeitsplatz oder Ausbildungsplatz zu finden (62%) sind neben der Umweltverschmutzung (60%) und dem Klimawandel (57%) die häufigsten Ängste Jugendlicher zwischen 12 und 25 Jahren. Dabei ist zu erwähnen, dass es seit 2006 jedoch einen Rückgang an Ängsten und Sorgen bei Jugendlichen (mit Ausnahme der StudentInnen und Jugendlichen aus der Unterschicht) gegeben hat. Im Jahr 2010 war ein Anstieg der Zuversicht hinsichtlich der Berufsaussichten nach der Ausbildung bei Jugendlichen zu beobachten. So gaben 76% an, wahrscheinlich (52%) oder gar sicher (24%) nach der Ausbildung übernommen zu werden. In Bezug auf die Verwirklichung beruflicher Wünsche zeigt sich prinzipiell ein ähnliches Bild. Seit 2002 ist eine große Mehrheit der Jugendlichen (71%) der Meinung, ihre beruflichen Wünsche verwirklichen zu können. Bei Studierenden und Jugendlichen aus der Unterschicht ist hier seit 2002 jedoch ein stetiger Rückgang an Optimismus zu verzeichnen, was Grund zur Sorge bereiten sollte.17 Folgende Diskrepanz in der Wahrnehmung Jugendlicher lässt ebenfalls aufhorchen: Jugendliche sind zwar, wenn es um die gesellschaftliche Zukunft geht, tendenziell düster gestimmt, gleichzeitig

13 Vgl. Leven/Quenzel/Hurrelmann, Familie, Schule, Freizeit, 61-69. 112.

14 Ebd. 62.

15 Vgl. ebd. 62-63.

16 Vgl. Gaiser / Gille, Jungsein heute, 67.

17 Vgl. Leven/Quenzel/Hurrelmann, Familie, Schule, Freizeit, 113-119.

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ist der private Optimismus bei Jugendlichen aus der Mittel- und Oberschicht so hoch im Kurs wie selten zuvor.18 Konkret: 59% (2006: 50 Prozent) der Jugendlichen sehen ihrer Zukunft zuversichtlich entgegen, 35% äußern sich unentschieden und nur 6% sehen ihre Zukunft eher düster.19

Fazit:

Die AutorInnen der Shell-Jugendstudie 2010 machen bei aller Freude über eine im Allgemeinen bemerkenswert robuste Jugend deutlich, dass bei genauerem Hinsehen ein differenzierter Blickwinkel notwendig ist. Denn dass vor allem Jugendliche aus sozial schwachen Haushalten der positiven Grundrichtung der Jugend nicht folgen und sich soziale Unterschiede, wie weiter ausgeführt wird, in der gesamten Lebensführung Jugendlicher durchschlagen, sind deutliche Zeichen für die Verstärkung der Kluft zwischen den Milieus.20

Diese Heterogenität unter Jugendlichen ist in Bezug auf Jugendpastoral und Jugendliturgie unbedingt zu beachten. Der Blick auf die Zielgruppe darf also nicht außer Acht gelassen werden.

2.3 Wesentliche Grundpfeiler 2.3.1 Familie

Begegnet man heutigen Jugendlichen, kann man in der Regel davon ausgehen, dass sie durch und durch Familienmenschen sind. Familie, das heißt für Jugendliche jedoch vieles: verschiedene Varianten der Patchworkfamilie, die „klassische Form“, in der die Eltern verheiratet sind,

„Kleinstfamilien“ wie z.B. Familien mit einem Elternteil und einem Kind, usw. Unter Familie verstehen Jugendliche auch zukünftige Partnerschaften21 – auch wenn sie aufgrund von veränderten Ausbildungs- und Arbeitsbedingungen relativ flexibel sein müssen.22 Diese relativ neue Vielfalt an Familienformen, die nicht selten von konservativen Kreisen aus Kirche und Gesellschaft als negativ abgestempelt wird, haben dem Stellenwert von Familie unter Jugendlichen keinen Abbruch getan:

„Im Gegenteil: Für Jugendliche 2010 ist die Familie so wichtig wie für kaum eine Generation

18 Vgl. Leven/Quenzel/Hurrelmann, Familie, Schule, Freizeit, 127.

19 Vgl. (http://www-static.shell.com/static/deu/downloads/youth_study_2010_press_release_140910.pdf abgerufen am 13.08.2012).

20 Vgl. Leven/Quenzel/Hurrelmann, Familie, Schule, Freizeit, 54. 128.

21 Vgl. ebd. 58.

22 Vgl. Gaiser / Gille, Jungsein heute, 67.

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davor.“23, so die Shell-Jugendstudie. Auch Wohlbefinden und Zufriedenheit Jugendlicher hängen nicht von der Familienform ab. Aus der Shell-Jugendstudie geht klar hervor, dass es Jugendlichen wichtiger ist, dass „ihre Eltern Zeit für sie haben, einen demokratischen und wenig autoritären Erziehungsstil pflegen und dass die familiäre Situation nicht durch materielle Engpässe angespannt ist.“24

Thomas Gensicke differenziert noch einmal genauer: Nicht nur familiäre Bindungen sind Jugendlichen „heilig“, so der Autor, sondern ganz prinzipiell personell-soziale Bindungen, in denen Freundschaft, Verlässlichkeit und Vertrauen an oberster Stelle stehen. Diese Werte sind seit 2006 sogar angestiegen.25 Eine Grundhaltung, die in der vorliegenden Arbeit im Kapitel „Ethik und Gesinnung“ genauer beschrieben wird.

Am erstaunlichsten ist wohl die Tatsache, dass sich die Haltung gegenüber den eigenen Eltern stark verändert hat. So kann das Bild einer frühzeitigen, konfliktreichen Ablösung vom Elternhaus schon seit langem nicht mehr als prägendes Merkmal der Jugendphase herhalten. Bei gleichzeitigem Wunsch nach Eigenständigkeit wurde ein enger Bezug zu den Eltern festgestellt, der von einer partnerschaftlichen Beziehung geprägt ist. Dies schlägt sich auch in der positiven Bewertung des Erziehungsstils der Eltern nieder: 73% der Jugendlichen zwischen 12 und 25 Jahren gaben 2010 an, ihre eigenen Kinder „genauso“ oder „ungefähr so“ erziehen zu wollen, wie sie selbst erzogen wurden.26

An diese Stelle muss jedoch wieder ein großes „Aber“ gesetzt werden. Bei Jugendlichen aus einkommensschwachen Milieus zeigt sich eine entgegengesetzte Bewegung: „Waren 2002 noch 54% dieser Jugendlichen von der Erziehung der eigenen Eltern angetan, so sind es 2010 nur noch 40%.“27, so die Shell-Jugendstudie.

Positiv stimmt jedoch, dass zumindest eine große Mehrheit der Jugendlichen trotz gelegentlicher Meinungsverschiedenheiten mit ihren Eltern gut auskommt und sich ein entspanntes Miteinander für die meisten Jugendlichen, außer für die aus sozial schwachen Haushalten, sogar als Normalfall etabliert hat.28

23 Leven/Quenzel/Hurrelmann, Familie, Schule, Freizeit, 57.

24 Ebd.

25 Vgl. Gensicke, Wertorientierungen, 214.

26 Vgl. Leven/Quenzel/Hurrelmann, Familie, Schule, Freizeit, 63-64.

27 Ebd. 65.

28 Vgl. ebd. 66.

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2.3.2 Schule/Ausbildung

Viele Jugendstudien weisen darauf hin, dass Jugendliche deutlich mehr Zeit mit schulischer und beruflicher Bildung verbringen als die Generationen vor ihnen. Durch ständiges Lernen und Erwerben neuer Abschlüsse muss Bildung jedoch in ihrem Wert erhalten bleiben, denn die gestiegene Bedeutung von Bildungsabschlüssen führt den Beobachtungen der Shell-Jugendstudie zufolge zu einer Art Inflation der Bildungstitel. So kommt es, dass das Ausbildungsniveau der Eltern von den meisten Kindern sogar übertroffen werden muss, wenn der Bildungsstatus erhalten bleiben soll. Heutige Jugendliche sind deshalb schon sehr früh mit der Frage konfrontiert, wie sie ihren Bildungsweg bzw. ihren Weg in das Berufsleben gestalten können. Dazu kommt noch, dass das Bildungssystem in Österreich und Deutschland nicht beliebig viele Möglichkeiten des Ausprobierens gewährt und Jugendliche in relativ kurzer Zeit Entscheidungen treffen müssen, die für ihre weitere Laufbahn langfristige Konsequenzen haben. Dieser Entscheidungsprozess beginnt in der Regel meist nach der Volks- bzw. Grundschule.Jugendlichen scheint es durchaus bewusst zu sein, dass in Zeiten unsicherer Beschäftigungsverhältnisse und hoher beruflicher Anforderungen gering qualifizierte Menschen wenig Chancen haben.29 Die Spannung zwischen großen Erwartungen an das eigene Leben aber ungünstigen Prognosen in Bezug auf das Gemeinwesen wollen sie laut Thomas Gensicke durch noch größere Leistung auflösen oder zumindest vermindern. Eine Aufgabe, die Jugendlichen durchaus Stress bereitet und zu ganz unterschiedlichen, mehr oder weniger produktiven Umgangsformen führt. Die bereits erwähnte Angst vor Arbeitslosigkeit bzw. die Sorge um einen eigenen Platz in der Gesellschaft, aber auch ehrgeizige berufliche Ziele sind oft Motor für Leistung aber auch für Leistungsdruck.30 Zu beachten ist dabei folgendes: „Nicht alle Jugendlichen können mit den Anforderungen in der Schule Schritt halten. Die Unsicherheit, den angestrebten Bildungsabschluss am Ende doch nicht zu schaffen, ist nur ein Indikator für den Druck, den Schule auf Jugendliche ausübt.“31 Wieder zeigt sich ein Milieu- spezifischer Unterschied: Während Jugendliche aus der Oberschicht den zu erreichenden Schulabschluss betreffend größtenteils zuversichtlich sind, ist es bei der Unterschicht eher umgekehrt. Dies führt bei diesen Jugendlichen unter anderem zu dem Phänomen, deutlich negativer in die eigene Zukunft zu blicken. Eines sollte ebenfalls hellhörig machen: Dinge auf sich zukommen zu lassen bzw. die Idee, dass sich in Bezug auf Beruf und Ausbildung schon was finden lässt, falls „Plan A“ nicht funktioniert, ist heutigen Jugendlichen tendenziell fremd.32

29 Vgl. Leven/Quenzel/Hurrelmann, Familie, Schule, Freizeit, 53. 71.

30 Vgl. Gensicke, Wertorientierungen, 187-188; Picot/Willert, Jugend unter Druck, 338.

31 Leven/Quenzel/Hurrelmann, Familie, Schule, Freizeit 76.

32 Vgl. ebd.

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Fazit:

Begegnet man Jugendlichen in der Jugendpastoral oder in Jugendliturgien, muss bewusst sein, dass Schule in ihrem Leben eine ganz zentrale Institution darstellt und von ihnen vieles verlangt.Gerade die Liturgie hat an dieser Stelle die Ressource, ein „Anders-Ort“ zu sein, der frei vom Leistungsgedanken jede und jeden so willkommen heißt, wie sie oder er ist. Sie kann ein Ort der Stille sein, ein Ort des nachhaltigen Nachdenkens und In-sich-Kehrens, ein Ort des Dankes und der Bitte, ein Ort, an dem Jugendliche weder Star noch Genie sein müssen. Gerade was die ambitionierten Ziele Jugendlicher angeht, kann Liturgie auch ein Ort sein, an dem „Erfolg“ anders konnotiert wird, aber auch Enttäuschung über Misslungenes artikuliert werden kann.

2.3.3 Freizeit

Leistung, die hier Fleiß und Ehrgeiz voraussetzt, ist im Leben der Jugendlichen nicht alles: Aus den Studien geht hervor, dass Genuss und hedonistische Ansprüche bei Jugendlichen an gleicher Stelle wie die zunehmende Leistungsbejahung stehen.33

Es scheint, als würden sie „in einer Zeit, die ihnen immer mehr Qualifizierungsaufwand und Leistungsenergie abfordert die Freiräume der Lebensfreude sogar verteidigen“ 34 bzw. irgendwie unter einen Hut bringen wollen. Die Lösungen sind unterschiedlich und spiegeln sich in der Freizeitgestaltung der Jugendlichen wieder. Deutlich zu erkennen ist jedoch wieder der Milieu- spezifische Unterschied: „Während sich Jugendliche aus privilegierten Elternhäusern verstärkt mit Lesen und kreativen Tätigkeiten befassen und vielfältige soziale Kontakte pflegen, sind Jugendliche aus sozial benachteiligten Familien vornehmlich mit Computer und Fernsehen beschäftigt.“35, so die Shell Jugendstudie. Die Nutzung des Internets ist jedoch in allen Milieus hoch im Kurs. So verbringen Jugendliche im Durchschnitt etwa 13 Stunden pro Woche im Internet.36 Gleichzeitig sind Jugendlichen sozial-personelle Bindungen sehr wichtig: So ist „sich mit Leuten treffen“ neben „im Internet surfen“ die häufigste Freizeitbeschäftigung.37 Dass es sich (auch) in Bezug auf die Freizeitgestaltung um eine unglaublich heterogene Gruppe handelt, ist bei genauerem Hinsehen deutlich erkennbar:

33 Vgl. Gensicke, Wertorientierungen, 200.

34 Ebd. 188.

35 (http://www-static.shell.com/static/deu/downloads/youth_study_2010_press_release_140910.pdf abgerufen am 15.8.2012)

36 Vgl. (http://www-static.shell.com/static/deu/downloads/youth_study_2010_press_release_140910.pdf abgerufen am 15.8.2012)

37 Vgl. Leven/Quenzel/Hurrelmann, Familie, Schule, Freizeit, 97.

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Vier fast gleich große Gruppen lassen sich je nach Freizeitaktivitäten einteilen. Zu erwähnen ist an erster Stelle die „kreative Freizeitelite“, die gerne Bücher liest, Freizeitsport betreibt, gerne Dinge mit der Familie unternimmt und eine kreativ-künstlerische Ader besitzt. Disco, Shoppen oder Barbesuche stehen bei ihnen allerdings kaum auf dem Programm. Ganz anders die Gruppe der

„geselligen Jugendlichen“: Hier liegt der Schwerpunkt auf „Leute treffen“, Disco, Shoppen und Barbesuche. „Medienfreaks“, das sind eine Gruppe von Jugendlichen, die vor allem Fernsehen, Internet surfen, Musik hören, DVD's ansehen oder einfach nur „herumhängen wollen“. Bücher lesen, Familienunternehmungen starten oder sich mit Sport und Kreativem beschäftigen ist ihnen zum Großteil fremd. Die letzte Gruppierung nennt die Shell-Jugendstudie die „engagierten Jugendlichen“. Diese sind häufig mit Vereinssport und Freizeitsport beschäftigt, engagieren sich gerne in Projekten, spielen aber auch gerne Computer und treffen sich mit Leuten. Musik hören oder einfach nur „herumhängen“ tun sie weniger gern. Wer zu welcher Gruppierung gehört kann je nach Altersgruppe allerdings wieder wechseln.38 Auch das Geschlecht gibt hier in Bezug auf die Heterogenität Jugendlicher einen Aufschluss: „Fast jeweils ein Drittel aller jungen Männer sind engagierte Jugendliche (32%) und Medienfixierte (31%). Eher seltener lassen sich junge Männer als gesellige Jugendliche (20%) oder kreative Freizeitelite (18%) charakterisieren.“39

Hinsichtlich der sozialen Herkunft lässt ein Faktum erneut aufhorchen: Jeder zweite Jugendliche aus der Unterschicht lässt sich in die Gruppe „Medienfixierte“ einordnen – sie verbringen ihre Zeit also am häufigsten mit Fernsehen und Internet.40

2.3.4 Ethik und Gesinnung

Das weit verbreitete Bild, Jugendliche würden sich weder für Werte, Moral oder Politik interessieren, kann so nicht stehen gelassen werden.

Die Shell-Jugendstudie etwa zeigt, dass bei Jugendlichen ein klares Bedürfnis nach verbindlichen sozialen Regeln da ist und gesellschaftliche Beziehungen ihrer Meinung nach einer moralischen Regelung bedürfen.41 Neben Fleiß, Ehrgeiz und Leistungsstreben sind ihnen Werte wie Freundschaft, Verlässlichkeit und Vertrauen so wichtig wie selten zuvor.Thomas Gensicke folgert daraus selbstbewusst, dass die Mentalität der Jugend auf moralischen Grundfesten stehe.42

Traditionelle Tugenden sind also weder „out“, noch bedürfen sie offensichtlich einer jugendlichen

38 Vgl. Leven/Quenzel/Hurrelmann, Familie, Schule, Freizeit, 98- 99.

39 Ebd. 98.

40 Vgl. ebd. 100.

41 Vgl. Gensicke, Wertorientierungen, 213.

42 Vgl. Gensicke, Wertorientierungen 226; Picot/Willert, Jugend unter Druck?, 340.

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Rebellion.

Wolfgang Gaiser und Martina Gille folgern Ähnliches aus der DJI-Jugendsurvey: Das Werterepertoire Jugendlicher entspreche im Grunde ganz und gar „den Erwartungen der Gesellschaft nach Gemeinsinn, Verantwortungs- und Leistungsbereitschaft“43, so Gille und Gaiser.

Auch die Sympathie für sozial-ökonomische Bewegung wie Umweltschutzgruppen, Friedensinitiativen und Menschenrechtsgruppen ist, zumindest für Deutschland gesprochen, unverändert sehr hoch, so die DJI-Jugendsurvey.44 Auch für Idealismus, sofern er „cool“ ist, würden sich Jugendliche schnell erwärmen lassen, so Thomas Gensicke von der Shell-Jugendstudie.45

Fazit:

Jugendliche lassen sich nach wie vor für Dinge begeistern, wenn sie ihren „eigenen Stil des Meinens und Tuns“46 dabei nicht aufgeben müssen. Denn auch schon die DJI-Jugendsurvey stellte fest, dass Bevormundung, Hierarchie, Vereinnahmung und unhinterfragbare normative Setzungen, gerade in Bezug auf Jugendpastoral, für Jugendliche eher abschreckend wirken.47 Ähnliches geht auch aus anderen Studien hervor: „Religiöse Signaturen heute“ wies schon 2003 darauf hin, dass Jugendliche persönliche Autonomie in religiösen Fragen unbedingt gewahrt wissen möchten. Nur so lassen sie sich auf kirchliche Angebote ein, „verweigern sich jedoch in dem Moment, wo sie sich vereinnahmt oder bevormundet fühlen.“48

Ethische, moralische, gesellschafts- und umweltpolitische Themen können demnach Jugendlichen ohne weiteres zugetraut werden – wieso nicht auch in Jugendliturgien? Wichtig dabei ist folgendes ganz besonders: Moralisierende, oberflächliche, den Aspekt der Selbstbestimmung ausschließende und die Lebenswelt nicht streifende Vermittlung sollte vermieden werden. Dies bestätigt sich im folgenden Kapitel über die Religiosität von Jugendlichen.

43 Gaiser / Gille, Jungsein heute, 71.

44 Vgl. ebd. 73.

45 Vgl. Gensicke, Wertorientierungen, 225.

46 Ebd. 211.

47 Vgl. Gaiser / Gille, Jungsein heute, 67.

48 Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 386.

(18)

2.4 Religiosität

Bei der Gestaltung von Jugend-spezifischen liturgischen Feiern ist auch ein Blick auf die religiöse Anschauung heutiger Jugendlicher wichtig und aufschlussreich. Mehrere Studien aus Deutschland und Österreich geben Einblick in dieses durchaus polarisierte und, vor allem innerhalb christlicher Konfessionen, heterogene Feld.

Eine Erkenntnis ist den aktuellen Studien zur Religiosität Jugendlicher gemeinsam: Traditionelle Religiosität und ihre Lebensbedeutung ist stark im Rückgang49 Bei den katholischen Jugendlichen ist dies zumindest für Deutschland am markantesten: Sie haben sich in den letzten acht Jahren laut Statistik etwa auf das selbe Niveau wie evangelische Jugendliche eingependelt: Nur für 27% der katholischen (und 23% der evangelischen) Jugendlichen etwa spielt Gott eine besonders wichtige Rolle in ihrem Leben. Die Shell-Jugendstudie weist auch darauf hin, dass man 2010 nur mehr 54%

der katholischen und 52% der evangelischen Jugendlichen als religiös, im Sinne eines Glaubens an die Existenz eines persönlichen Gottes oder eines über den Menschen stehenden sachlich-göttlichen Prinzips, einstufen kann.50 Interessant ist dabei auch die Tatsache, dass sich vor allem die katholischen Jugendlichen bezüglich des Gottesbildes immer weniger zu einem Gottesverständnis durchringen können, „das in klassisch-christlicher Weise ein persönliches Gegenüber Gottes ausdrückt“.51 Dies zeigt sich etwa daran, dass Jugendliche mit christlich- biblischen Gottes- Begriffen sehr wenig anfangen können und eine abstrakte Rede von Gott vorziehen.52 Neben der deutlich gestiegenen Unsicherheit Jugendlicher aus beiden christlichen Konfessionen bei Religionsfragen ist jedoch auch ein Zuwachs an einer den Atheismus streifenden Haltung gegenüber Religion innerhalb dieser Konfessionen festzustellen.53

Anders als die Shell-Jugendstudie reden die AutorInnen der Studie „Religiöse Signaturen heute“ in Bezug auf den Gottglauben von einer Mehrheit der von ihnen befragten Jugendlichen (700 Jugendliche, etwa 70% katholisch und 30% evangelisch), die an ein Ultimates, genannt Gott oder einfach nur höhere Macht, glauben und auch danach suchen. Dass dies jedoch nicht zwingend kirchliche Vermittlung voraussetzt, zeigt sich etwa daran, dass diese Suchprozesse größtenteils in Abgrenzung bzw. außerhalb der Institution Kirche stattfinden. Veraltete Organisation, unflexible religiöse Gesetzmäßigkeiten und starre bzw. wenig lebendige Glaubensformen – das verbinden der Studie nach die meisten Jugendlichen mit „Kirche“. Trotzdem sind sie nicht pauschal gegen religiöse Institutionen eingestellt – Selbstbestimmung und Autonomie müssen jedoch gewahrt

49 So etwa die Shell-Jugendstudie „Jugend 2010“, oder die Studie „Religiöse Signaturen heute“.

50 Vgl. Gensicke, Wertorientierungen, 204-206.

51 Ebd. 206.

52 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 425.

53 Vgl. Gensicke, Wertorientierungen, 205-206.

(19)

werden.54

In Bezug auf die bereits besprochenen Werte von Jugendlichen weist die Studie „Religiöse Signaturen heute“ auf eine interessante Tatsache hin: Jugendliche vertreten nämlich Wertorientierungen, „die Überschneidungen mit wichtigen ethischen Positionen des Christentums aufweisen.“55 Dass jugendliche Mentalität generell auf moralischen Grundfesten stehe, darauf wies schon Thomas Gensicke in der Shell-Jugendstudie hin.56

Generell ist darauf hinzuweisen, dass es unter den Jugendlichen erhebliche religiös-kulturelle Unterschiede gibt. Es zeigt sich, dass Jugendliche mit Migrationshintergrund, die zu einem Großteil dem Islam und an zweiter Stelle dem orthodoxen Christentum angehören, den Gottesglauben viel ernster nehmen als katholische oder evangelische Jugendliche.57 „Mehr noch, die Lebensbedeutung des Gottesglaubens für die Lebensgestaltung ist außerhalb der zwei großen einheimischen christlichen Kirchen sogar noch deutlich gestiegen.“58, so Thomas Gensicke. Für 67% dieser Jugendlichen spielte im Jahr 2010 der Gottesglaube eine besonders wichtige Rolle im Leben, 51%

davon vergaben sogar den Wert „außerordentlich wichtig“. Zum Vergleich: Nur 12% der evangelischen und katholischen Jugendlichen teilten dieses starke Bekenntnis. Thomas Gensicke stellt zuletzt klar, dass, wenn von einer zunehmenden Vitalisierung der klassischen Religiosität die Rede ist, sie durch andere religiöse Kulturen getragen werden.59

2.4.1 „Gotteskrise“ oder „Praxiskrise“?

Die Tendenz, in Bezug auf Jugendliche von einer „Gotteskrise“ zu sprechen oder ihnen

„Gottlosigkeit“ und prinzipielles Desinteresse an Religion bzw. Religiosität vorzuwerfen, dringt immer wieder durch. Die Wiener Religionssoziologin Regina Polak rückt dieses Bild zurecht. Sie sieht, zumindest für die Jugend in Österreich gesprochen, keinesfalls eine „Gotteskrise“. Denn:

Dem trotz allem eklatanten Entkirchlichungsprozess vor allem auf katholischer Seite geht vielmehr eine Praxiskrise einher, so die Autorin.60 Das heißt konkret, dass „der im Alltag oder aber im kultisch-rituellen Bereich konkret praktizierte Glaube“61 abnimmt. Ähnliche Überlegungen macht

54 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 386.

55 Ebd.

56 Vgl. Gensicke, Wertorientierungen, 226.

57 Vgl. ebd. 204.

58 Ebd.

59 Vgl. ebd. 205.

60 Vgl. http://religionv1.orf.at/projekt03/news/1107/ne110728_polak.htm [abgerufen am 17.8.12].

61 Ebd.

(20)

Thomas Gensicke: Der Prozess der Säkularisierung bedeutet demnach keinen Übergang in die Konfessionslosigkeit sondern „die Verringerung der Lebensbedeutung des religiösen Elements bei den Konfessionellen.“62 Dies lässt sich unter anderem daran ablesen, dass Jugendliche, die niemals oder selten beten mit einer 2/3 Mehrheit die größte Gruppe darstellen.63

Dass der Gottesdienstbesuch vor allem bei Jugendlichen in der Krise steckt, ist mit Blick auf das hohe Durchschnittsalter der Kirchbesucher in den meisten Orten Österreichs bekannt. Die Shell- Jugendstudie, die ja deutsche Jugendliche in den Blick nimmt, gilt in Bezug auf Religion (zumindest im Vergleich mit den westlichen Bundesländern Deutschlands) tendenziell auch für österreichische Jugendliche. Religion ist laut Regina Pollak nämlich auch für österreichische Jugendliche keine alltäglich präsente Lebenswirklichkeit mehr, in die man freiwillig oder unfreiwillig, einfach so hinein wächst: Jugendliche wachsen in einer Gesellschaft auf, die den Bereich des Religiösen im Grunde als gesellschaftlichen Sonderbereich ansehen, so Pollak.

Darüber hinaus hat die darin geführte religiöse Lebenspraxis für die meisten, und das sollte Kirche hellhörig machen, keine subjektive Relevanz, so die Autorin. Zu denken gibt ebenfalls das Faktum, dass Jugendliche der Religion tendenziell wenig Kompetenz in der Beantwortung ihrer Lebensfragen einräumen.64

Die Diskrepanz, dass sich ein großer Teil der Jugendlichen bei Statuspassagen wie der Geburt eines Kindes, Trauung oder Beerdigung trotzdem religiöse Feiern wünschen, scheint offensichtlich kein Widerspruch zu sein.65 Sie sind zumindest in Österreich nach wie vor wichtige „Bastionen gelebten und erlebten Christentums […].“66

In Bezug auf Liturgie von und für Jugendliche ist ein Ergebnis der Studie „Religiöse Signaturen heute“ als überaus positiv zu bewerten: Viele Jugendliche sind religiös durchaus ansprechbar. Sie weist allerdings darauf hin, dass sie mehrheitlich zwischen Kirchen-bezogener Religiosität und individuellem Glauben unterscheiden und sich selbst groß teils in Zweiteres einreihen. Diese religiöse Selbstbestimmung nennen die Autoren Individualisierung.67 Jugendliche nutzen Religion außerdem eher als Angebot, „das ihnen hilft, das eigene Leben zu orientieren“.68 Dies zeigt sich unter anderem daran, dass kirchliche Angebote meist dann wahrgenommen werden, wenn sie konkrete Hilfestellung geben können oder in bestimmten Situation Lösungen aufzeigen.69

Dies deckt sich mit den Ergebnissen der 2009 durchgeführten Studie von Andreas Prokopfs Studie

62 Gensicke, Wertorientierungen, 206.

63 Vgl. http://religionv1.orf.at/projekt03/news/1107/ne110728_polak.htm abgerufen am [17.8.12].

64 Vgl. ebd.

65 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 386.

66 Vgl. http://religionv1.orf.at/projekt03/news/1107/ne110728_polak.htm abgerufen am [17.8.12].

67 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 386- 388.

68 Ebd. 386.

69 Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 386.

(21)

zur Religiosität Jugendlicher. Der Autor stellt nämlich ähnlich fest, dass Religiosität dort verortet wird, wo eine autobiographische Selbstbetrachtung ins Spiel kommt.70 Er formuliert es jedoch noch konkreter: „Wo ein Jugendlicher seinen eigenen Tiefen begegnet und sie exploriert, da versteht er diese Exploration oft als eine religiöse.“71 Transzendenz wird hier ganz in mystischer Tradition stehend „weder vorrangig metaphysisch noch institutionell noch sozial vermutet, sondern in einer Begegnung mit sich selbst lokalisiert.“72 Dass die Religiosität Jugendlicher auf eine „biographische Ganzheit“73 abzielt, sollte die Erkenntnis für Jugendpastoral und Jugendliturgie sein. Diese Sehnsucht nach Ganzheit zeigt sich etwa darin, dass die autobiographische Selbstbetrachtung interessant wird, wenn sie u.a. „Fremdsein, Heimatlosigkeit, Verunsicherung und Unruhe thematisiert“74 Dieses Bedürfnis deckt sich mit der Shell- Jugendstudie, die aufgezeigt hat, dass Jugendliche die als unsicher konnotierten Zeiten mitunter stark beunruhigen.

Dass diese Reflexion über die Unsicherheit des eigenen Lebens zu einer religiösen Aktivität wird75 und Religion hier als Mentalhygiene76 genutzt wird, ist allerdings neu.

Diese lebenspraktische, kreative Nutzung von religiöser Tradition darf die Kirche weder als Gotteskrise noch als Verlust der je eigenen Glaubenswahrheit abtun.

Sie ist lediglich dazu angehalten, Raum zu geben für eine vom Jugendlichen selbst zu leistende Verarbeitungsform der christlichen Tradition.77 Dies setzt Offenheit, Vertrauen und den Mut vorraus, sich auf eine individuelle Interpretation und Aneignung von Glaubenswahrheit einzulassen.

2.4.2 Typisierung jugendlicher Religiosität – ein Versuch

Versucht man jugendliche Religiosität zu typisieren, so stellt sich dies als äußerst schwierig dar.

Es gibt zwar mitunter ähnliche religiöse Vorstellungen, die bei mehreren „religiösen Typen“

vorkommen, trotzdem schließen ExpertInnen mit der Conclusio, dass jeder und jede ein religiöser Sonderfall ist und die Ergebnisse lediglich als Tendenz gewertet werden sollten. Eines ist jedoch allen Typen gemeinsam: Die Religiosität der befragten Jugendlichen trägt zu einem großen Teil ganz individuelle Züge. „Irgendwie“ und an „irgendjemanden“, „da oben irgendwo“ glauben die meisten.78 Interessant ist allerdings die Tatsache, dass bei der eigenen religiösen Orientierung sehr oft auf charakteristische christliche Glaubenshaltungen zurückgegriffen wird. Diese werden, wie

70 Vgl. Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 197.

71 Sellmann, Jugendliche Religiosität als Sicherungs- und Distinktionsstrategie im sozialen Raum, 29.

72 Ebd.

73 Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 197.

74 Ebd.

75 Vgl. ebd.

76 Vgl. Sellmann, Jugendliche Religiosität als Sicherungs-und Distinktionsstrategie im sozialen Raum, 29.

77 Vgl. Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 196.

78 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 384.

(22)

wir später sehen werden, meistens mit eigenen Vorstellungen vermischt.79 Konstruktion ist in Bezug auf Glauben, Religiosität und Religion auch nach Andreas Prokopf nur eine Seite der Medaille.

Denn: Konstruktion, die aus einer subjektiven und autobiographischen Haltung gegenüber Religion stammt, steht fast immer die Tradition gegenüber.80 Darauf weisen auch Ziebertz, Kalbheim und Riegel hin: Obwohl Jugendliche im kirchlich-institutionellen Bereich immer weniger und wenn, dann meist unverbindlich verwurzelt sind, zeigt sich, dass „herkömmliche Glaubensvorstellungen und die sie tragenden Institutionen noch in vielen Bereichen des Alltags gegenwärtig sind […].“81 Die Existenz christlicher Tradition im Bewusstsein Jugendlicher zeigt sich zum Beispiel daran, dass diese für sie oft eine Negativfolie repräsentiert, von der die je eigene Religiosität abgegrenzt und neu definiert wird. Sie dient Jugendlichen oft auch als Reibebaum, um ihre ganz eigene Haltung zu legitimieren. Es scheint, dass der Bezug zu traditionell religiösen Semantiken sogar zwingend notwendig ist, um überhaupt irgendetwas neu zu konstruieren.82 So haben Jugendliche beispielsweise oft eine genaue Vorstellung davon, wovon sie sich abgrenzen wollen – jedoch wenig Vorstellung, was dem positiv gegenübergestellt sein soll.83

Auf dem geschilderten Hintergrund versuchen einige Studien, ungeachtet der bereits erwähnten Schwierigkeit, dennoch Typisierungen vorzunehmen. Das Modell aus der Studie „Religiöse Signaturen heute“ (bzw. aus der Studie „Religiosität Jugendlicher“) wird im nächsten Schritt genauer vorgestellt.

2.4.2.1 Fünf Typen – eine Darstellung

Die Studie „Religiöse Signaturen heute“ und Andreas Prokopf kam zu fünf Typen, welche die religiöse Orientierung Jugendlicher bzw. ihre Einstellungsmuster dazu beschreiben. In der vorliegenden Studie wurden 700 Jugendliche (davon etwa 70% römisch-katholische und etwa 30%

protestantische Jugendliche) im Alter von 16 Jahren zu ihrer Religiosität und ihrer Einstellung zu Glaube und Kirche befragt. Die Umfrage fand in mehreren Gymnasien in Unterfranken statt. Die Autoren machen darauf aufmerksam, dass eine echte Repräsentativität zwar nicht gegeben ist, die Ergebnisse trotzdem über sich hinaus weisen.84 Dabei gilt: Eine Bewertung der Gesamtheit scheint sinnvoller zu sein als die der einzelnen Typen. Darauf machen auch die Autoren der Studie

79 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 384.

80 Vgl. Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 9-11

81 Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 384.

82 Vgl. Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 195. 240-241.

83 Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 384.

84 Vgl. ebd. 54ff.

(23)

aufmerksam: Die Typisierung könne hilfreich sein, einen allgemeinen Überblick über die Strukturen der Religiosität zu geben, ersetze aber keine Einzelbefunde.85 Der Überblick zeigt dennoch allgemeine Tendenzen an, die für die Gestaltung von Jugend-adäquater Liturgie von Interesse sein können.

Typ1: Kirchlich-christlich

Jugendliche, die diesem Typus nahe stehen, – etwa 17% –, sind geprägt durch ein nahes Verhältnis zum christlichen Glauben, zu Kirche und Gottesdienst. Die Zugehörigkeit zur Kirche empfinden sie vor allem wegen der sozialen Beziehungen, die sich darin entwickeln können, als wichtig.86 Die Gemeinschaftserfahrung (etwa durch Gesang und Gebet) ist ihnen eindeutig wichtiger als der institutionelle Charakter von Kirche. Kirchlich-christliche Jugendliche sind jedoch trotz der höchsten Kirchenbindung unter den einzelnen Typen in Bezug auf Kirche weder unkritisch noch konservativ: Veränderungs- und Reformbereitschaft wird von ihnen ebenso eingefordert wie die Erweiterung der Rechte für Frauen in der Kirche. Auch der regelmäßige Gottesdienstbesuch wird auf seinen Inhalt und seine Qualität hin reflektiert. Dabei ist ihnen die Rücksichtnahme auf ihre Individualität und Persönlichkeit besonders wichtig. Ihr Glauben ist nicht in starre Formen gepresst, sondern sie sehen ihn vielmehr als in Entwicklung begriffen.87 Ein allzu enger Zusammenhang zwischen Kirche und Glaube wird außerdem abgelehnt.88 Trotzdem geben sie an, dass sie kirchlich vermittelte, traditionelle Glaubensinhalte als Halt und Orientierung gebend empfinden – auch wenn ihnen die Art und Weise der Vermittlung ab und zu langweilig erscheint. Auch das Gebet an und mit einem persönlichen, biblischen Gott, ist für sie selbstverständlich. Da verwundert nicht, dass die persönliche Beziehung zu ihm für diese Jugendlichen wichtigstes Ziel des Glaubens ist und dieser sinnstiftend und Hoffnung gebend wirkt. Kirchlich formalisierte Gebete halten sie tendenziell für langweilig. Gespräche über Religion haben bei diesen Jugendlichen jedoch einen stark existentiellen Charakter.89

In einem Punkt unterscheidet sich diese, relativ kleine Gruppe stark von den anderen: Religiöse Selbstbestimmung ist für sie weniger wichtig bzw. erheben sie keinen nachhaltigen Anspruch darauf.90

85 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 383.

86 Vgl. ebd. 390-391. 426.

87 Vgl. Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 205-226.

88 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 395.

89 Vgl. Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 188-216.

90 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 407.

(24)

Typ 2: Christlich-autonom

Sinnstiftend und Hoffnung gebend, so würden auch Jugendliche, die dem größten Typus

„Christlich- autonom“ (etwa 27% der befragten Jugendlichen) entsprechen, den Glauben an die von ihnen bezeichnete „höhere Macht“ beschreiben.91 Glaubensgemeinschaften betreffend sind sie jedoch deutlich kritischer eingestellt als die kirchlich- christlichen Jugendlichen: Kirche als Organisation wird von ihnen beispielsweise mit dem Argument abgelehnt, „dass Kirche mit Religion und Glauben nichts zu tun hat.“92 Die Zugehörigkeit zu dieser sei auch nur zufällig und die Heimatgemeinde ist im allgemeinen konservativ und unattraktiv, so die Grundannahme. Trotzdem wollen die meisten ihre eigenen Kinder später einmal taufen lassen – als eine Art Verwurzelung mit dieser bestimmten Tradition, die jedoch später ganz frei weiterverfolgt oder abgelegt werden darf.

Diese Jugendlichen besuchen in der Regel zwar selten einen Gottesdienst (dabei ist für sie die eigene Motivation maßgeblich), wenn jedoch besondere Gottesdienste mit attraktiven Inhalten angeboten werden, besuchen sie diesen. Für sie sind vor allem thematische Gottesdienste interessant – die allgemeine Liturgie wird als langweilig empfunden; ein wichtiges Ergebnis für die Jugendliturgie. Glaube muss für diese Jugendlichen vor allem persönlich relevant sein und wird auf dessen Verwobenheit im alltäglichen Leben hin reflektiert. Er besitzt für sie darüber hinaus durch die Beinhaltung moralisch-ethischer Normen das Potential, Alltägliches kritisch zu hinterfragen.

Jesus ist für sie demnach durchaus ein moralisches Vorbild, das zugleich fasziniert und provoziert.

So geben sie etwa an, dass seine Menschlichkeit beeindruckt und sein Schicksal empört. Ihr Gottesbild bleibt jedoch ganz bewusst abstrakt und unbestimmt. Sie reden eher von einer unpersönlichen, ungeschlechtlichen, im Verborgenen wirkenden „höheren Macht“, die im Inneren des Menschen angesiedelt ist.93 Der Immanenz Gottes messen sie sogar mehr Bedeutung zu als der kirchlich-christliche Typ.94

Für die Liturgie ist ein weiteres Ergebnis von besonderem Interesse: Ziel des Glaubens ist für diese Jugendlichen nämlich das Erleben von Sinn in einer Gemeinschaft.95 Aufmerksamkeit verdient auch, dass sie unter Gebet vielfältige Handlungen verstehen, etwa das Schreiben eines Tagebuchs an eine nicht bestimmte Instanz, das Gespräch mit Gott, aber auch Stoßgebete vor einer sportlichen Aktivität. Außerdem greifen sie gerne in Krisenzeiten auf das Gebet zurück.96 Dazu ist eines zu bemerken: „Das traditionelle Gebet, so wie es den Jugendlichen aus kirchlichen Bezügen oder als

91 Vgl. Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 216. 426.

92 Ebd. 220.

93 Vgl. ebd. 200-226.

94 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 392.

95 Vgl. Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 206.

96 Vgl. ebd. 192.

(25)

Abendgebet bekannt ist, besitzt für sie weniger Attraktivität als die individuelle Aufarbeitung des Alltags.“97, so der Autor. Dies gelingt ihnen offensichtlich gut in sakralen Räumen: Diese wirken auf sie anziehend, da sie Ruhe und Kontrast zum Alltag ausstrahlen und die Jugendlichen dort gut über ihr Leben und ihren Glauben nachdenken können.98

Typ 3: Konventionell-religiös

Im Mittelpunkt steht bei Jugendlichen, die diesem Typ nahe stehen (etwa 20 % der befragten Jugendlichen), ebenfalls die Gemeinschaftserfahrung. Dieses Sinn-gebende Gemeinschaftserlebnis stellt für sie auch das Ziel des Glaubens dar – ein Ergebnis, das in Bezug auf Jugendliturgie besondere Aufmerksamkeit verdienen sollte. Obwohl diese Gemeinschaftserfahrung positiv konnotiert wird, geben diese Jugendlichen mehrheitlich an, dass sie Kirche, Gottesdienst und Liturgie als langweilig empfinden und sie bei den spärlichen Gottesdienstbesuchen nur hingehen,

„weil es eben so Tradition ist“. Trotz allem geben sie an, dass kirchliche Traditionen wie Ritus und Gottesdienst, durchaus Orientierung geben, auch wenn Gebete öfters nur so „runtergesagt“

werden.99

Ihr Verhältnis zur Kirche bleibt jedoch auf weiten Strecken unverbindlich. Damit liegen sie im religiösen Mainstream, so die Studie „Religiöse Signaturen heute“. Eben deshalb werden sie als konventionell-religiös bezeichnet.100

Die Existenz Gottes wird von diesen Jugendlichen jedenfalls nicht in Frage gestellt, auch wenn die Abstraktheit ihrer Vorstellung so groß ist, „dass ein konkretes Gottesbild für diese Jugendlichen schwer möglich ist.“101 So reden auch sie meist von einer „höheren Macht“, die sie sich größtenteils männlich vorstellen, dann aber nicht weiter spezifizieren. Helfenden Einfluss für Menschen in Not, Sinn und Hoffnung vermittelnd und Lebensbedingungen verbessernd – das sind Attribute, die ihm zugeschrieben werden. So ist es nicht verwunderlich, dass auch diese Jugendliche angeben, ihre Kinder später einmal taufen lassen zu wollen.102 Dies deckt sich auch mit den Autoren der Studie

„Religiöse Signaturen heute“, die ebenfalls zu dem Schluss kommen, dass Lebenswenden von diesen Jugendlichen durchaus innerhalb der Kirche gefeiert werden wollen.103 Gebet in Krisenzeiten wird von ihnen durchaus angewandt. Über die Wirkung sind sie sich jedoch unsicher. Für die später

97 Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 192.

98 Vgl. ebd. 224.

99 Vgl. ebd. 203. 206. 426.

100 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute , 393.

101 Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 213.

102 Vgl. ebd. 194-216, 226.

103 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 400.

(26)

behandelte Bedeutung von liturgischen Räumen ist interessant, dass auch für diese Jugendliche Kirchenräume Schutz und Ruhe ausstrahlen.104

Typ 4: Autonom-religiös

Autonom-religiöse Typen (etwa 20% der befragten Jugendlichen)105 betrachten Kirche tendenziell stark institutionell und äußerst kritisch. Diese hat ihrer Ansicht nach keinen Bezug zu Glaube oder Religion und religiöse Erfahrungen, die sie in dieser gemacht haben, werden als negativ bewertet.

Die Heimatgemeinde wird als konservativ und die Gemeindemitglieder als langweilig empfunden.

Ihre eigene Zugehörigkeit zur Kirche ist für sie rein zufällig und ein Kontakt kaum vorhanden.

Doch der erste Eindruck darf nicht täuschen: Obwohl auch die Liturgie als langweilig empfunden wird und deshalb der Gottesdienst kaum besucht wird, heißt dies nicht, dass diese Jugendlichen nicht über Glaube und Religion nachdenken. Ganz im Gegenteil: Gespräche über Religion verlaufen sogar meist intensiv und existentiell. Auch nicht-christliche Religionen sind für sie attraktiv und helfen ihnen nach eigenen Angaben, ihren Alltag in einem anderen Licht zu sehen.

Explizit kirchlich-christliche Tradition und Bibel sind für sie jedoch Bereiche, mit denen sie wenig anfangen können. In Bezug auf Glaube und Religion steht die Autonomie im Mittelpunkt: Sie gehen in Abgrenzung von der Kirche ihren ganz eigenständigen religiösen Weg und entwickeln individuelle religiöse Glaubenskonzepte. Die religiöse Selbstbestimmung zeigt sich etwa im Gottesbild: Ein persönlicher Gott, dem man durch das Gebet nahe sein kann, ist für Jugendliche, die diesem Typ nahe stehen, zwar undenkbar, der Glaube an eine „höhere Macht“ bzw. eine verborgene Kraft ist jedoch existent.106 „Diese sei abstrakt, offenbare sich in der Natur und durchströme alles als Energie“107 so der Grundgedanke dazu. Ihre Glaubensüberzeugungen suchen sie ganz bewusst außerhalb der Kirche.108 Anders zeigt sich der Bezug dieser Jugendlichen zum Kirchenraum: Es ist für sie durchaus ansprechend, in diesem Raum „betend still zu werden“109, klarerweise aber nur dann, wenn darin gerade kein Gottesdienst gefeiert wird.110

Als wichtiger Hinweis für Liturginnen und Liturgen kann ein weiteres Ergebnis Prokopfs herangezogen werden. Dieses bezieht sich zwar auf den Religionsunterricht, ist aber für die Vorbereitung von Jugendliturgie von besonderer Relevanz:

104 Vgl. Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 188-192.

105 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 426.

106 Vgl. Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 192-213.

107 Ebd. 213.

108 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 400.

109 Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 226.

110 Vgl. ebd.

(27)

Jugendliche, die dem Typ „autonom-religiös“ nahe stehen (aber auch die Typen 1-3), haben eine stärkere Bereitschaft, am Religionsunterricht teilzunehmen, wenn dieser persönlich, existentiell und biographisch verankert ist.111 Diese Attribute sollten auch Verantwortliche von Jugendliturgien unbedingt beachten.

Typ 5: Nicht-religiös

Religion ist für Jugendliche, die diesem Typ nahe stehen, eine reine „Selbstkonstruktion“. Das heißt, dass Religion für sie „selbst gemacht“ ist und auf einer Illusion beruht. So ist es nicht verwunderlich, dass diese Jugendlichen weder das Gefühl haben, dass ihnen Religion Orientierung geben könnte, noch dass Gott existent ist oder mit ihrem Leben etwas zu tun haben könnte.112 Dies bedeutet jedoch wiederum nicht, dass sie atheistisch im ideologischen Sinn sind oder gegen Religion ankämpfen: Religion ist für sie entweder irrelevant113 oder sie geben an, sich prinzipiell wenig Gedanken darüber zu machen.114 Sie sind auch die einzige Gruppe, die Religionsunterricht an Schulen ablehnt.115 Andreas Prokopfs nüchternes Ergebnis ist, dass für diese Jugendlichen kirchliche Tradition nicht nur langweilig und unerheblich ist116, sondern sie offensichtlich auch gar nicht auf der Suche nach irgendeiner religiösen Beheimatung sind. Diese Gruppe ist mit etwa 15% die kleinste. 117

2.4.3 Zusammenfassung

Aus der Studie ergibt sich ein für die Kirche optimistisch stimmendes Bild: Von den fünf Typen weisen vier – also etwa 80 % - eine durchaus positive Einstellung gegenüber Religion auf. Ein großes „Aber“ muss jedoch dahinter gestellt werden: Eine klassisch kirchlich- christliche Prägung ist ein Spezialfall118. Konkret heißt dies, dass der Gottesdienstbesuch, das Gebet oder die Identifikation mit der Kirche als Institution für den Großteil der Jugendlichen kaum attraktiv sind.119 (Die U 27 Studie von BDKJ/Misereor legt noch „eins drauf“: „Kontexte wie Bibel, Kirchgang, Predigt, aber auch kirchliche Verbände oder Medienauftritte von Bischöfen oder Priestern sind für

111 Vgl. Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 188.

112 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 393.

113 Vgl. ebd.

114 Vgl. Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 201.

115 Vgl. Ziebertz, Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 393.

116 Vgl. Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 189.

117 Vgl. ebd. 223.

118 Vgl. Ziebertz, Religiöse Signaturen heute, 412.

119 Vgl. Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 195.

(28)

junge Leute in der Regel sehr belastet.“120 Außerdem ist das Image der wenigen kirchlich engagierten Jugendlichen leider äußerst negativ. Die Adjektive reichen von skurril bis langweilig oder weltfremd.)121

In der Kritik an kirchlich verfasster Religiosität, die fast allen Typen gemeinsam ist, zeigt sich jedoch eine „konstruktive Leistung“122: Jugendliche thematisieren ihre Religion auf einem christlich-traditionellen Hintergrund. Kirchlich verfasste Religion dient nämlich meist als

„argumentative und biographische Reibungsfläche, um die eigene Religiosität zu legitimieren, oder – viel häufiger – , um die eigene Religiosität von der kirchlichen Religion abzugrenzen.“123

Die persönliche Autonomie und Identifikation sind die Schlagworte für eine positive Konnotation von Religion. Werden diese nicht berücksichtigt (etwa durch moralisierende, oberflächliche oder vereinnahmende Praxis) muss mit einer Abwendung der meisten Jugendlichen gerechnet werden.

Dies zeigt sich etwa daran, dass Glaube dann als sinnvoll erachtet wird, wenn sie ihn auf individuelle Art und Weise gestalten, auf inhaltlicher Ebene jedoch eher allgemein – im Sinne von

„nur nicht zu sehr spezifizieren“- bleiben dürfen. So bleiben Vorstellung und Rede von Gott mehrheitlich abstrakt. Der individuelle Entwurf des Gottesbildes ist ihnen dabei sehr wichtig.124 Das Faktum, dass die „Religiosität der Jugendlichen weitreichender ist als deren Kirchlichkeit“125 müssen die Kirchen Ernst nehmen und vor allem in Jugendliturgien adäquat darauf reagieren.

Es zeigt sich ganz deutlich, dass Religion nicht verschwindet, „sondern in Form von synkretistisch zusammengestellter, individueller Religiosität ihren Platz findet […].“126

Die Schwierigkeit, die sich für die Kirche daraus ergibt, ist nicht gering zu achten. Allerdings ist diese Tatsache auch eine Chance: Gottesrede kann (und muss) wieder an ihrem Anfang beginnen:

nämlich bei den großen fundamental-theologischen Fragen nach dem Sinn und dem Ziel des Lebens und der eigenen Existenz. Fragen, die jeder Religion zu Grunde liegen.

2.4.4 Bedeutung für die Jugendliturgie

Liturginnen und Liturgen müssen sich bewusst sein, dass Religion und Religiosität für Jugendliche tendenziell wenig Bedeutung haben: Gottes- und Glaubensfragen tangieren kaum ihren Alltag. Ein möglicher Zugang wäre, auf kreative Weise eine Tür für die religiöse Dimension der Wirklichkeit

120 Sellmann, Jugendliche Religiosität als Sicherungs- und Distinktionsstrategie im sozialen Raum, 28.

121 Vgl. ebd.

122 Ebd. 29.

123 Prokopf, Religiosität Jugendlicher, 195.

124 Vgl. ebd. 195-219.

125 Ebd. 219.

126 Ebd.

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