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und Ourlands Geschichte, Uiteratur, '

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 185-191)

Poststeuer im ganzen Reiche und 4 j Rbl. S . in Dorpat.

Man a5onnirt bei dem Reda«

cteur l?. R e i n t h ' a l und bti dem Buchdrucker H. Laak, m a n n i n Dorpat. Insertionö«

Gebühren für die Zeile wer»

den mit 5 Kop. S . berechnet.

Statistik und

Ein

A u s H a r r i e n i « Ghstland.

B l i c k a u f das J a h r 1 8 3 3

von E. Weder.

MMVW

azu enge Beiträge zu liefern, indem ich Emzelnes von d m Wichte, was ich in diesem Zeitabschnitt zu beobachten Gelegenheit hatte. Es bezieht sich dieses fre.l.ch nur auf ck n sehr kleinen Theil des Baltischen Landes; mdcssen waren die Erscheinungen, wie ich später erfahren, fast m ganz Ehstland dieselben, in den übrigen The.len des

beze.ch-^neten Landstrichs höchst wahrscheinlich gunst.ger, ledenfalls aber analog.

Nach einem höchst, ungleichmäßigen, un Ganzen aber sebr aelinden Winter, der sich mit großen Mberschwem.

m u n ^ n empfahl, begann das Leben der Natur genau um

^ e MMe ^es April Am 13. regten sich die ersten Käfer c O ^ U c i n e n - und S w ^ i m u s . A r t e n ) aus ihrem Winter-schlafe, am 16. sah ich den ersten Schmetterling. am 18.

blühten 4!nu8 inean», Anemone Ilepatioa, Vorzug 2veI1»N3,

und ich sah Züge von Kranichen mächtigen Fluges nord-ostwärts steuern; am 19. wurden auch die officicllen Früh, 'ingöhcrolde, die Schwalben, bemerkt. S o war d,e Zelt der Hoffnungen und Erwartungen gekommen, aber es Neben dieselben so weit sie aufs Irdische gehen -auf gar schwankendem Grunde. Einige Zoll Negenwasser, über Frühling und Sommer regelmäßig verlhellt, halten die Unbilden des Piinters wieder gutmachen können, aber der Himmel war verschlossen, und nun steht wenig' N ns in einem großen Theilc von Harrien das Jahr 1833 schwarz angestrichen im S e n d e r d,s armen Land-manns. I n der letzten Hälfte des Apnl (d. 2 l . , 22. u.

W ) hätten wir noch einige Regenschauer, aber während A V a n m Mai's fiel nicht e i n T r o p f e n ; ja es waren, was in unfern Breiten, zumal in r r Nahe des Meeres fast unerhört ist, zwanzig Tage desselben ganz klar, wahrend

sich an den übrigen nur hie und da ein leichtes Gewölk zeigte. Fast ganz denselben Charaltcr hatte der Juni, denn einzelne kleine Strichregen (am 3., 1 1 . , 13., 13. u.

l 6 . ) dienten auch d a , wo sie hinkamen, kaum um den Staub zu löschen; eine Wirkung auf die Vegetation war durchaus nicht zu bemerken. S o bot die Natur schon dem Auge des Botanikers einen traurigen Anblick. Die Wiesen glichen einem mottig und schäbig gewordenen Pelze und es fehlten auf denselben die feineren Gräser fast gänzlich, eben so manche farbige Lieblinge der Flora, namentlich die selt<

neren Orchideen. Am kläglichsten stand es um die Morast, wiesen. Während der Untergrund noch bis in den Juni hinein vom Eise, gebunden war, welches immer nur an-haltendem und durchdringendem Frühlingsregen zu weichen pflegt, war die schwammige Oberfläche ganz eingetrocknet, und es fehlte selbst den dürftigsten Sauergrasern an Nah-rung. M i t welchem Herzen mußte erst der Landmann auf die schwindenden Hoffnungen des Jahres Hinsehen! die B e , sorgnisse desselben wurden hie und da noch dadurch gestei-gert, daß sich namentlich auf den Wiesen in der Nahe der Stadt Ncval ein sehr gefräßiger Wurm oder vielmehr eine Grasraupe zeigte, deren nähere Beschreibung manchem Naturlundigen und Landwirthe interessant sein dürfte.

Die Raupe (X^lina ^»minis I,., nordische Grasraupe) ist aus dfin Geschlechte der Noettmeeae (Eulen). Sie wird nur wenig über 1 " lang und 1 — 2 " dick, ist ganz glatt, schwarzbräunlich mit ä helleren Rückenstreifen. Sie zeigte sich in diesem und im vorigen Jahre besonders auf den gutbedüngten Wiesen im Westen und Südwesten Nevals in so ungeheuren Massen, daß in wenigen Tagen große Wie»

senstrecken ganz wie versengt aussahen'. W i l l man die Thiere auf den Gräsern selbst beobachten, so sieht man sich anfangs vergeblich nach ihnen um. Sie sitzen nämlich nie auf den emporgeschossenen ausgebildeten Grashalmen, sondern ganz unten am Stocke, in dem Lebensknoten der Pflanze, wo sie die jüngeren hervorbrechenden Triebe ab-nagen. Dabei wählen sie gern die feinsten und zartesten Gräser,» namentlich die Poa-Arten, während sie die härteren, unter ihnen auch das Timothu-Gras (?kl«um

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unberührt stehen lassen. Was schon Bock und Strömer in Schweden beobachtet Haben, fand sich auch bei uns bestä, isgt. D i e Raupen erscheinen nicht gleich anfangs über wei-tere Strecken verbreitet, sondern gehen von einem Punkte aus, von wo sie sich, wie ein wachsender Strom, nach einer Richtung hinziehen. Ein betheiligtcr und schon darum um so genauer beobachtender Freund von mir will bemerkt haben, daß die Richtung des Zuges von Nordwest nach Südost gegangen sei, und zwar in diesem Jahre eben so wie in dem vorigen, eine Erscheinung, welche jedenfalls fortgesetzte Beobachtung verdiente. Gewiß ist, daß nur die eigentlichen Gräser eine Beule ihrer Gefräßigkeit werden;

was sonst die Wiese an Kräutern erzeugt, bleibt unange«

tastet, ja sie nehmen sogar ihren Weg durch -^ freilich schon mit Halmen bestandene—Getreidefelder, ohne diescl»

ben zu verwüsten. Ende Juni findet die Verpuppung statt.

Um diese Zeit sah man das Ungeziefer in unglaublichen Massen in den Gräben und auf den Wegen liegen, welche die Wiesen durchschneiden, umschwärmt von zahllosen Ler-chen und andern Vögeln, denen gewiß Jedermann gern ein „ r r o « i t die Mahlzeit I" zurief. Was nicht die Beute dieser schwarzröckigcn Nalurpolizei wurde, verpuppte sich und zwar dicht über der Erde in braune z " lange Pup-pen ohne Gespinnst. D^r mottenähnlichc Nachtschmetter-ling erscheint schon nach <4 .Tagen; seine Vorderfliigel sind graubraun, an dem'Außenrandc mit einer schwarzen Punktreihe, auf der Mitte ein weißer, drcigabcliger Fleck, die Hintetflügel sind gclblichbraun, schwärzlich gerändct, 5ie Länge 6 ' " , die Spannbrcite 1 4 ' " . Jedenfalls entwi-ckelt sich die Brut noch in demselben J a h r e , so daß die Raupe, wie die des verwandten Kornwurms (Hsrolk 50, Zetun Hübn.), in der Erde überwintert. Leider aber habe ich keine Gelegenheit gehabt, den Entwickclungsgang dieses bösen Wiesenfeindes weiter zu beobachten. Nach Okcn ist diese Raupe besonders eine Heimsuchung nördlicher Gegen»

den, indem sie bis jetzt vornehmlich in Schweden, Norwe-gen, Schottland, ja selbst in Grönland beobachtet worden ist. Auch Nord-Amerika soll bisweilen von dieser Land-plage heimgesucht werden, und zwar hat sie das Gras da«

selbst einmal so abgefressen, daß man Heu aus England hinschaffen mußte. — Zur'Vertilgung dieser Verwüstcr hat man allerlei Mittel angewandt: Wassergräben gezogen, was bei der Eigenschaft des strichweisen Wanderns nicht ganz unzweckmäßig erscheint, zur Zeit wenn der Nachtvogel 'schwärmt Feuer angezündet, damit sie hineinfliegen (wohl -nur eine schwache Abhülfe.'), endlich Schweine aufgetrieben, was sich wohl hören ließe; nur mußte in diesem Falle das Wühlen verhindert werden, was man in der Schweiz durch zeitweiliges Insibuliren des Rüssels thut. > Ob die

Vcrmuthmig einzelner Landwirthe gegründet ist, daß die Grasraupe sich nur auf stark gedüngten Wiesen erzeuge, lasse ich dahingestellt sein. Hier ist sie im Jahre 4882 und 83 allerdings nur auf solchen Wiesen gefunden worden. Aber auf eine vereinzelte Thatsache läßt sich noch krin sicherer Schluß gründen. Uebrigens kommt der wirk-liche Schaden, den die Raupe angerichtet h a t , für das Ganze kaum in Betracht. Es sind immer nur Strecken von wenigenDuadratwcrsien, auf denen die Ernte um ein

Wesentliches verringert worden ist, und das ist natürlich nur für die wenigen städtischen Besitzer empfindlich, die es eben getroffen hat. Viel umfassender und fast das gaöze Gouvernement betreffend sind die Verluste, welche bie Dürre hervorgerufen hat. Die Heuernte fiel so schlecht aus, daß sie im Durchschnitt kaum die Hälfte des Mittel»

erlrags darbot, demnach kaum den dritten Theil der guten Ernte von t832. Dieser Ausfall war um so empfindlicher, als auch der Klee und das eingesäete Timotbygras nur sehr mangelhaft gedieh. Die Folgen der Dürre machten sich in Bezug auf das Vieh schon im Juni und J u l i gcl, tend; denn wenn die Wiesen mageren Weiten vergleichbar schienen, sohlten die Weiden fast das Ansehen hartgetrcte-ner Tennen.

Auf trocknen Flächen, die der vollen Sonncngluth aus-gesetzt waren, starben die Gräser streckenweise bis auf die Wurzel aus, so daß, als auch später Regen eintrat, sie sich auf den versengten Stellen nicht wieder erzeugten, sondern nur von den bewachsenen Rändern der kahlen Flecke nach innen zu allmählich die verdrängte Vegetation wieder vor-rückte. — Erst im Spätsommer und Herbst verbesserten sich die Weiden augenscheinlich, und es ist. als eine wahre Gnade anzusehen, daß der ganze Oktober beispiellos mild war und bei einer mittleren Temperatur von H — 3° N . und einer ununterbrochen feuchten Stimmung der At-mosphäre Wiesen und Weiden fast grüner standen, als itn Frühjahre. Nichtsdestoweniger mag der Mangel an Futter während des langen Winters hie und da groß genug gewesen sein, wie denn die in vielen Dorfschaften abge, deckten Strohdächer ein nur zu sprechendes Zeugm'ß für die

nun hoffentlich überstandene Noth ablegen.

(Schluß folgt.)

U. Literarische Anzeige.

p reium ^ivoniellium. Sammlung der wich, tigstcn Chroniken und Geschichtsdenkmale von Lid-, Ehst-und Kurland, in genauem Wiederabdrucke der besten bereits gedruckten, aber selten gewordenen Aus«

gaben. Riga und Leipzig in Ed. Frantzen's Ver-laAComvtoir. V d . l. 1863. X I I . u. 906 S . V d .

!!. 1848. X X V I . u. 804 S . gr. 8. nebst angehäng-tem SubscribenteluVerzeichnisi.

(Schluß.)

l l l . Auszug aus dcr^Chronik des O r d e n s vom deutschen Hause zu S t . M a r i e n in Jerusa-lem, so weit solche auf Livland Bezug nimmt, mit einer Einleitung, abweichenden Lesarten, Anmerkungen und einigen Wortcrllärungen (von dem Hrn. Staatsrath und Ritter Dr.

C. E.' v. Napierskp), macht von S. 829 an den Schluß des ganzen ersten 906 S. enthaltenden Bandes der 8crjp.

tore». Der vollständige Titel dieser alten Ordens. Chro, nik lautet nach der in der Nigischen Stadtbibliot^k aufbe«

wahrten, auf des Bürgermeisters Franz Npenstedt Ver-anstaltung 5897 covirten Handschrift, welche dem hier gelie-ferten Tcrt mit Beifügung der Varianten aus tcr i. I . l698 von Anton M a t t h ä u s zu Levden besorgten ersten Druckausgabe, aus dem von vr. H c n n i g gelieferten

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Auszug der im Königsberger geheimen Ordens-Archive be-wahrten „Chronica des hochlobwirrdigen Ritterlichen deut<

schcn Ordens lc. i,c." und einer Handschrift des B a r M N . von Ungern«Sjcrnberg zu Birkas mit der

Überschrift-„Anfenglliche stifflunge des Deutschen Ordens" — zum Grunde gelegt worden, ah'o': „Vralte vnnd ohrsprünckliche Preüssische vnnd Lifflendische Cronike, wie die Lannde van den Hcircnschcnn Volckerenn lhom Christlichem Gelouenn gebracht vnnd van Pewesten, Kapßernn vnnd Konningen myt Regenten vnd Bpschoppen priuilegyret, begnadigt vnd versehen worden, wach vor rcgimente darinnc vnd mich den Vcnachbardcnn geforet worden, vnd sich.sonstenn vor vcrcndcrmge mich vff vnd annhcmungh thogedragen, ock wach vor Stcde, Schlote vnd Gelegenheit! der Empter.der Inne gewesen, wie himoch vvlgtt." Aus ihr entlehnte Match.

W a i s s e l 1399 seine Chronica aller Preußischer, Lisficindi-scher und Curländischcr Historien. I h r und der vorbc-sch.riebencn Reimchronik folgte, freilich ohne sie zu nennen, Moritz V r a n d i s m . seiner Mchzeitigen i.'icflcindische^, Chronik. Auch der um ein viertel Jahrhundert ältere Ne-valsche Chronist Balthasar Nussow und.seine Nachfolger H i ä r n , Kelch, A r n d t , Gadebusch u. A. haben ihre Nachrichten über die allere Eeschichte Livlands und über die verschiedenen in Livland herrschenden Ordensmelstcr aus jener alten Ordenschronik geschöpft. Als Quelle dieser bekanntesten und beliebtesten livländischcn Gcjchlchtschrclbcr gehörte daher ein wortgetreuer Auszug aller auf tie Gc.

schichte des Ordens bezüglichen Stellen von Kap. c X X V I bis Kap. ( N c X I V dieser Chronik, d. h. vom Jahre 1138, da Deutsche zuerst den Hafen der Livcn an tcr Düna erreicht und kennen gelernt hatten, bis zum Jahre 1290 und zuletzt noch von den Jahren 1328 — 1 3 ^ 0 , da die Thatcn des O . ' M . Eberhard von Monhcim in Livland beschrieben worden, ganz wesentlich mit in diese Sammlung ältester livlandischcr Geschichtsqucllcn und Denkmale. I n der Einleitung äußert der geehrte Hr. Herausgeber die Meinung, daß von Einem Verfasser des Ganzen nicht wohl die Ncdc sein könne, sondern daß die verschiedenen Theile der Chronik nach und nach wahrscheinlich an verschiedenen Orten, von verschiedenen Personen und aus verschiedenen Quellen zusammengestellt worden. Als solche Quellen aber weist-er namentlich für die Geschichte livlands nach: zuerst den dem Ordens-Nitter, später Hochmeislcr, Hartmann von H e l d r u n g e u zugeschriebenen aueführlichen Bericht über ti'e Vereinigung des Schwcrdtbrüdcr« Ordens mit dem deutschen Orden i. I . 1257, dessen Acchcheit wir nach V o i g l ' s Vorgänge auch in Morilj B r a n d t s Chronik S . 427 veltheirigt finden, und dann Ditleb von A l n p e k c ' s Reimchronik, die der Ordens.Chronist jedoch nur crccrpirt hat, zuletzt ober noch eine schriftliche Darstellung der. Thaten des livländischen Meisters Ebcrh. von Monheim von einem

^unbekannten Verfasser, die aber nur in tiefem Schlüsse dcr^rdens.Chronik auf uns gekommen ist. Zweckmäßig sind zur leichlern Verglcichuug die Folien und Kapitel-Zahlen der M a t t h a u s s c h c n Ausgabe, welche den Ab-schriften fehlen, jedem j e M e l N Abschnitte vorgesetzt, und dem entsprechend, sind auch die a,n.Cchlusse angehängten, sehr ausführlichen und gehaltreichen Anmerkungen des Herausge,

358 bers gleich beziffert. I n diesen Anmerkungen hat derselbe die Summe aller neueren Forschungen über hie älteste Geschichte Livlands niederlegt, mit genauer Anführung der betreffenden Urkunden und Schriften, welche solche begründe^

so daß sie vielfach auch zur Erhärtung und Vervollständi-gung der Kallmcyerschen Erläuterungen der Reimchro>

nik des Ditleb von A l n p e k e dienen. Dankenswcrch sind die am Schluß noch angehängten wichtigsten Worterklärun.

gen des niederdeutschen Teiles. I n den zu Ende des ganzen Bandes mitgetheiltcn Berichtigungen von Schreibe, und Druckfehlern finden sich auch mehrere Nachweisungen noch auf die bezügliche neueste Literatur über den viel be-strittenen Familien, Namen des Bischofs Albert und über die Ableitung des Livendorfs Uekskülla von dem finnischen Uuskpla:c.

Der z w e i t e V a n d der sci-izNores rei-um ^ivoni-caruin enthält m'cht minder zahlreiche Gaben unscrs histo-rischen AlterthumS, statt der ältesten Chroniken aus der Zeit der Gründung und Selbstständigkeit des livländischen Staatökörpcrs, die wir oben näher besprochen haben, jedoch nur Geschichtsbücher, welche nach dem Untergange des livländischcn Ordensstaats und der katholischen Bis, thümer, die ihn umgaben, erschienen und bereits selten.ge-worden sind. Unter ihnen gebührte der Vorrang I. C h r o n i c a der P r o u i n t z L v f f l a n d t , darlune vormcldct werbt, wtz dat süluige Landt ersten gesunden, vnde thom Chlistendome gebracht y s ; wol de ersten Regen-ten des Landes gewesen sint: van dem ersRegen-ten Meister Düdcschcs Ordens in Lyfstandt bech vp den lestcn, vnde van eines pdtlikcn Daden. Wat sick in der Voranderinge der Lpfflcndeschen Slende, vnd na der tpdt beth in dat negcste 1383. I a r vor seltzame vnd wünderlike Geschcffte im Lande thogedragen hebbcn: nütte vnde angencme tho lesende. Korch vnd losswcrdich beschreuen durch Bai«

thasar N u s s o w e n Neualicnsem. Thom andern M a l mich allem Flpte auersehen, corrigeret, vorbetert, vnd mich velcn Historien vormehret dorch den Autorem süluest. Gedrücket tho Bart in der Förstliken Drückerye durch Andream Scitnern 1384, nebst einem Wörterbuch von Dr. N a p i e r s k y . Wiewohl diese Chronik erst i. I . 18^3 durch eine Übersetzung aus dem Plattdeutschen von Hrn. Obcrl. Ed. P>abst,unserm Geschichtliebenben Pnblico m einer weit größeren Ausdehnung zugänglich geworden, als sich dessen plattdeutsches Original hier zu Lande wohl irgend zu erfreuen haben dürfte, so ist doch durch dessen Wieder-Abdruck nach der schon sehr selten gewordenen Varlcr Ausgabe allen Denjenigen, die an dem eigenthüm-lichen Dialekt des wackern alten Chronisten Gefallen finden und unter allen Umständen das Original auch der besten Übersetzung vorziehen, ein wesentlicher Dienst geschehen.

Da auch das Wörterbuch allen ctwam'gen Schwierigkeiten und Dunkelheiten des niederdeutschen Tertcs leicht a M f t , so ist demselben weder eine Übersetzung, noch sinp ihm erklärende Anmerkungen beigegeben, wie den Chroniken des ersten Bandes. I n so weit N u s s o w sich aber bei der altern Geschichte Livlands und des Ordens daselbst auf die oben erwähnte Ordens - Chrom'k stützt, gelten die zu deren Erläuterung und namentlich zur Berichtigung ihrer

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gaben derselben angefügten historischen und chronologischen Anmerkungen auch für i h n , ohne daß sie deshalb hier zu wiederholen gewesen. Ein Register der O r t s - und Per-soneN'Namen, mit Einfügung einiger wenigen thatsachlichen Umstände, ist eine erfreuliche Zugabe.

I I . Salomon H e n n i n g ' s 1) Lisflendische Churlendlsche Chronica, was sich vom Jahr Christi 1884 biß auff 5890 in den langwierigen Moscowiterischen vnd andern Kriegen an nolhdrenglicher Veränderunge der Obrigkeit und Stände in Lieffiand, sieder deß letzten Herrn Meisters vnd Ersten in Lieffland zu Churland vnd Semigalln Hertzogen gedenck«.

wildiges zugetragen. M i t einer Vorrede Dr. Davidis C h v t r a e i . Gedr. zu Leipzig, nach der Geburt Christi im Jahr N 0 X V I I I I . und 2) Warhasstiger vnb bestendiger Bericht, wie es bißhero vnd zu heutiger Stunde in Neligl'ons - Sachen im Fürstentum Churland vnd Semi-galn in Liefssand ist gehalten worden, nebenst dem ?eben vnd seligen Sterben weylands des letzsten Herrn Mei-sters vnd ersten Hertzogen zu Churland:c. Rostock ge-drucket durch Augustin Ferber den Jüngern änno N V I . X X X I X . Beiden Schriften hat der Herr Herausgeber, Herr Pastor K a l l m e v e r , Inhaltsübersicht und Anmerkun-gen nebst Erklärung fremdartiger Wörter und Register am Schlüsse beigefügt. — Es folgen I I I . nicht minder seltene Schriften, wenn auch von untergeordnetem Werlh, die sich scher Livlands Geschichte verbreiten, 1) ^.noni»e nistoli»

in compenllium ex gnnalilm« eontrÄvta a I'llom» I l o r n e r o Vgrano. ^Vitelierzae ex ostleina ^oll. ^.ufft, ^uno 1362, wo Otto von H ö v e l aus Westphalen diese von dem Verf.

zu Pernau im Febr. 1881 dem livländischen Ordensmeister Johann von der Necke dedicirte kleine Schrift über die liv»

landischen Ordensmeister mit einem beigefügten lateinischen Sendschreiben an seine Brüder wiederum abdrucken ließ, nebst Horner's lat. Epigrammen an den Vogt zu Sonne«

bürg Heinrich Wulff und einer Elegie an den Bischof Jo-hannes von Münchhausen in Kurland und Administrator des Bisthums Oesel in Livland. 2) Do ßgeriNeiis et veteruiu Loru85orum, I^ivonum «ligrumtzue gentlum, ein als Anhang von H o r n e r ' s Ge-schichte beigedrucktcs Sendschreiben eines Joannes Mene«

c i u s an den Nach des Herzogs von Preußen Dr. Geor-gius S a b i n u s nebst angeschlossenem lat. Gebet von PH.

M e l a n c h . t h o n . 3) äulaeum vunaillum continen8 seriem

»L «ueoeszione» ^rolueplscoporum liigensium in I^lvoni»

scriptum l» ^uFugliuo Vuoaeäio, I^ivonio. >Viteli. 1864, ein lateinisches Gedicht über die Nigischen Erzbischöfe, aus Dankbarkeit für- die während seiner SMdienzejt in Willen«

berg vom Herzog Albrrt in Preußen genossenen Wohlthalen, bei Gelegenheit der Versuche, den siebenjährigen Mecklen-burgischen Prinzen Sigismund August, dem die Schrift ge.

Widmet ward, zum Erzbischof von Riga zu erheben, was bekanntlich nicht gelang. Diese sehr seltene kleine Schrift ward vor. dem Pastor Gustav Bergmann in Nujen 1794 in nur 14 Erempl. nachgedruckt und darnach verglichen mit dem Original, von dem sich nur ein am Schluß defec-tes Eremplar noch in der Bibliothek des Hrn. Dr. A.

V u c h h o l t z in Riga erhalten hat, ist hier der Wiederab, druck gemacht. 4) D i o n M I ^ d r i c i ! , 1?r2epo5iti

Kcii

I,l 4 älge8t» zartes ab anno 1188 usque aä »nnum 1610.

(üurante <3n5tavo L e r F m a n n ? . l i . e6. 2äa auetior et ewen^atlar. 8ta,ma Kuien8l ^IVOOXCV. Diese durch wiederholten Druck des verstorbenen Pastors V e r g m a n n i n Rujen der Vergessenheit entrissene kurze Geschichte Livlands von dem eifrig katholischen Polenfreunde, Propst F a b r i -c i u s in Fellin, steht um so passender an dieser Stelle, da der Verf. im 4. Theile namentlich die Geschichte seiner Zeit beschrieben, wie sie von polnischer Seite aufgefaßt und vornehmlich von dem polnischen Feldherrn Chodkiewitcz, dem die Schrift gewidmet ist, gern gelesen werden mochte, — da auch solche Parteischriften von dem Historiker nicht außer Acht gelassen werden dürfen. Einen Auszug daraus über die Sitten in Livland hat der Ober, lehrer Pabst vor einigen Jahren übersetzt und der ehstl.

liter. Gesellschaft vorgetragen, ä) V'rllloricl IVIenii ?.

I i , et Ilistoi'. p. I'. 8^nt3Fw2 lle origino I^ivonorum.

vorpati 1632. Diese höchst seltene Schrift des durch seinen historischen Prodromus mehr bekannten Dörptschen Profes-sors Fr. M e n i u s ist nach dem einzigen, so viel bekannt, in der Gesellschaft für Geschichte und Altertumskunde der Ostsecgouvcrnements noch aufbewahrten Eremplar als eine Musterschrift der Gelehrsamkeit jener Zeit abgedruckt.

Angehängt ist cm Oatglazus l^ucalirItionum V'r. N I e n i i , wie wir in neuerer Zeit etwas Aehnlichcs von einem ge«

wesönen Prof. der Geschichte in D . gelesen. 6) 8ummi

wesönen Prof. der Geschichte in D . gelesen. 6) 8ummi

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 185-191)