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Literarische Anzeige

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 28-32)

Ktatistik und

III. Literarische Anzeige

De LulF»rorum uti-orumtzuo ori^mo et soüilms 8crip3it vt »uotoritate

Iiistoricorum et p!nloloForuln in universitato literarum VorpatenLi m.-»Fl8tri rite olitinendi 02U8» pudlico

8erFM3 Uvurov. Norpati I^vouorum.

(Fortsetzung.)

Slepbanus vonVvzanz meint in feinem grammalisch,geo-graphischen Wörterbuche, das unter dem Namen ncgt n^cai?

bekannt ist, daß das Wort kert in der parthischcn Sprache eine Stadt bedeutet. Aber hesvchius von Alerandria, der in den Untersuchungen der Wörter geschickter ist, als die Anderen, sagt in seinem Glossarium, baß kert ein armeni-sches Wort ist und eine Stadt bedeutet. Beide irren sich, indem sie kert für "eine Stadt halten. K e r t , wie » d » ü der Perser, heißt eigentlich g e m a c h t , g e b a u t oder das Gemachte, das E r b a u t e , das E r r i c h t e t e und stammt von dem Verbum k e r t e l — machen, b a u e n , errich«

ten ab. Dieses kert ist eins von den ältesten armeni-schen Wörtern und ist in der armeniarmeni-schen Sprache seit den uralten patriarchalischen Zeiten gebraucht. Aber es ist nicht armenischen Ursprunges und stammt von dem persischen Verbum k e a r d a n oder k e r d a n — machen ' ) . Darum irrt sich Slephanus von Vyzanz nicht ganz, indem er das

7) Man vcrgl. das große armenische akademische Lerscon, von den Mechitaristen bearbeitet. Venedig I83U—1637. 2. Bd. in 31. 4.

Wort kert für parthisch hält. Warscheinlich verstand er unter dem Namen parlhisch — Persisch; denn seit der

Ent-stehung des parlhischen Kaiserthums wurden die Perser bei den Griechen und Römern oft unter dem gemeinschaft-lichen Namen Parthcr bekannt. Auch Hcspchius irrt sich nicht ganz, indem er kert für ein armenisches Wort hält, weil k e r t , wie gesagt, bei den Armeniern schon in den urallen patriarchalischen Zeiten im Gebrauch war und nicht in seiner ursprünglichen Gestalt in die armenische Sprache übergegangen ist, wie z. V . die Wörter D r a c h t , D a s ! und andere, sondern zu der Zahl der ganz armenisirten Wörter gehört, indem aus dem persischen k c a r d a n oder kerdan tas armenische l e r t c l , aus kcard oder k e r o — k e r t entstanden ist.

Dieses k e r t kommt in manchen zusammengesetzten Wör-tern vor z. B . braschakcrt — wunderbar gebaut, C e r a k e r t — Handarbeit, Manufaktur, A s t u a z a k e r t — von Gott gemacht, gebaut u. s. w. M i t Eigennamen zusam, mengesetzt behält ker t dieselbe Bedeutung, z. V . die Venen«

nurgcn der Städte, Dörfer und Schlösser. — W a r d a n a-l e r t , W a g h a r s c h a k e r t , W a s a k a k e r t , E r w a n b a k e r t bedeuten das von W a r d a n von W a g h a r s c h , von Wasak, von E r w a n d Erbaute. Wäre kert dasslavische rpazn oder r o p o ^ , so konnte dieses Wort nur in denjcnigsn Benennungen vorkommen, welche den Städten gehören, während das k e r t , wie ein armenisches Wort, seiner Bedeu-tung gemäß nicht nur in den Benennungen der S t ä l l e , sondern auch der Festungen, der Schlösser t D a s t a l e r t ) , Dörfer, Gebäude, Wälder (Chosrowakcrt) vorkommt.

Dieses Wort kommt zuerst in der armenischen Sprache in der Benennung eines ungefähr im Jahre 494l vor Chr.

Geb. gebauten Dorfes Z o l a k c r t ^ ) v o r ; dann in der Benennung der Stadt S c h a m i r a m a k c r t (das von Scha, rniram, d. h. Semiramis Erbaute?, des jetzigen Van, dessen Gründung") in das Iclhr 1744 vor Christo fällt.

Diese alte armenische Benennung S c h a m i r a m a k e r t (das von Scmiramis Erbaute oder der B a u , das Wer!

der Scmiramis) bestätigt die Worte des Diodorus Sicu-lus, welcher (Buch 2 , Seile l 2 8 , Ausgabe von Wcsseling, Amsterdam t?H6), nachdem er von den verschiedenen Bau-ten der Semiramis erzählt hat, schreibt, daß v i e l e v o n i h r i n A s i e n errichtete G r b ä u d e noch b i s jetzt bestehen u n d die W e r k e der S e m i r a m i s h e i ß e n . Das k e r t kommt auch in der Benennung der Stadt T i g r a n a k e r t (bei den Griechen N / ^ « ^ ^ ? « , bei den Nömern ^iFranooertH) vor, welche nach Moses von Cho, rene'°) von Tigrancs I . , dem Freunde und Zeitgenossen

8) Moses von Chor. B. I. Cap. 12.

9) Utber den Bau und die Monumente der Stadt Schamiramalevt vcrgl. Moses Chor. V . I. Cap. 16. Die Lieder des alten Armeniens, von Mikirtitsch Emin. Moskau 1950. Fr. Gd. Schulze, 5Iemnire zur Ie luo lle Van et »e« envii-anz, im Journal ^«Wllljue, pl»ri» I8^l),

^v,-., M i , l u i n . P.W0—223. Ritters Erdkunde von Asi.n Th. IX S . 977-983. TH. X. S . 302-319. —

w) Moses von Chor- V. l. Cap. 30.

des Cvrus, ungefähr 333 Jahre vor Christo, gebaut und so genannt wurde. " )

Aus allen diesen Benennungen ist ersichtlich, daß das Wort kert nicht ein bulgarisches ist und auch nicht sein kann, weil es ») feiner Bedeutung nach vom slavischen r x a a ^ oder lopaH'b verschieden ist, l,) in der armenischen Sprache 18l7, l620 und 428 Jahre vor der Einwanderung der Vulgären in Armenien vorkommt und «:) von einem ursprünglichen acht persischen Worte abstammt.

-Betrachten wir jetzt den Namcn E r w a n d a schal, den Hr. von Uvarow unrichtig E r o w o n t a s c h a t schreibt.

^loe posteriori nonnin «leost ^u«moüi c<imment»riu«, sagt er (Seite 80), <zui slavicum ja äomonztret lm«8e;

;it enim eum t.o uomori» llesoriplionom, ita ut, lnvitu», lll: Iiortis ^grovilli (Ä^onn^oca^) oo»

Um die ganze Grundlosigkeit dieser Meinung zu sehen, braucht man sich nur an Moses von Cherene selbst zu wenden. Erwand, sagt dieser, gründete auf einem felsigen, von allen Seiten von dem Ararcs bespülten Hügel eine mit Mauern umgebene Stadt, mit einem starken, mit vieler Kunst befestigten Schlosse, und nannte sie Erwandaschat u. s. w . " ) .

Weder in demselben Cayilcl, in dem er von Erwan-taschats Gründung spricht, noch im vorhergehenden und nachfolgenden sagt Moses auch nur ein einziges Wort von einem Garten oder Walde. I n der That auf einem nicht großen, v o n a l l e n S e i t e n vom A r a r e s b e s p ü l t e n f e l s i g e n H ü g e l , wo Erwaudaschat — mehr eine Festung als eine S t a d t — lag, konnten nicht Waldungen oder Gärten enstiren, und damit fällt der Grund, warum Erwanbaschat in Äpoimzocaft'b verwandelt werden sollte, von selbst weg.

I n Armenien gab es eine Menge von Städten, Dörfern, Festungen und Schlössern mit der Endung schat, z. V . Artaschat, Zarischat, Wassakaschat, Aschtischat und viele andere. Sollen wir annehmen, daß sie alle von den Bulgaren deshalb, weil in ihnen Garteuanlagen waren, mit solchen Namen delegt wurden? Aber es waren viele solche Städte und Dörfer schon lange vor der Ansiedelung der Bulgaren in Armenien so genannt. Wodurch kann Hr. von Uvarov diesen Umstand erklären? W i r wieder-holen : Die auf bloßer Consonnanz beruhenden Etpmolo«

gicen geben selten sichere Resultate.

Das armenische Wort schal, großenteils mit Eigen-namen zusammengesetzt, bedeutet O r t odcr Platz, Sitz, Nesidenzplatz, z. V . E r w a n d a s c h a t , A r t a s c h a t , Z a r i -schat, heißt Sitz oder Nesidenzplatz dc^ Erwands, des Artaschas, des Zaras u. s. w. Die Bedeutung des Wortes

11) Obgleich Strabo im X l . Buche und Plutarchus in der Lebens»

beschreibung von LuculluS die Gründung und die Benennung dieser Stadt Tigraneö dem Großen (dem Zweiten in der armenischen Geschichte), dem Verwandten und Bundesgenossen teö Mithridates zuschreibt, so hat doch dieser nur die Stadt erneuert, welche von dem ersten Tigran 555 vor Christo gegründet war. Denn Moses, der die« mittheilt, entnahm seinen Bericht aus Mar Ibas von Cadina, dieser letztere aber lebte lange vor dem zweiten Tigrane«. —

12) Mos. v. Chor. B d . I I . Cap. 39.

schal lehren selbst Agathangelus (lebte 286 — 342) und M o s e s " ) bei der Erklärung des Namen« Asch tischa t<").

W i r müssen dasselbe bei den Namen Ascbtischat u.

A r t a s c h a t , beiden Griechen und Römern ^ ? « 5 « r « , ^ ' t « 2 t » , bemerken, was wir von den Namen Zolakert,

Scha-miramakert und Tigranakert gesagt haben. Aschti schal und A r t a s c h a t eristirten in Armenien noch vor der Ein-wanderung der bulgarischen Eolonir, besonders Artaschat, welches so von dem Namen des Statthalters Armeniens A r t a s c h a s (bei den römischen Schriftstellern Artanas) genannt und nach Strabo (Vuch X l . ) und Plutarchus (in der Lebensbeschreibung des Lucullus) vom Hannibal, unge, fähr l 3 4 Jahre vor Chr. Geb., also 6 t Jahre vor der bulgarischen Einwanderung, in Armenien gebaut wurde.

Folglich kann schal sowohl seiner eigenchümlichcn Be-deutung, als auch dem Alter nach nicht das slavische ca^b sein.

Die Ttadt V a g a r a n ist auch von Erwand I I . gebaut und so genannt. I h r Name ist rein armenisch und heißt P l a y der Götzen, so genannt, weil Erwand dort viele Tempel baute und alle Götzenbilder aus Armawir dahin versetzte " ) .

Aus allem diesem ist zu schließen, daß, wie der Name Erwand's selbst, so auch die von ihm den erbauten Städten gegebenen Benennungen armenisch sind und keineswcges bulgarisch sein können.

Merkwürdig »st, daß H. von Uvarov, den Moses im Irrthum glaubend und seinen Worten einen vollkommen fremden Sinn unterlegend, es nicht für nöthig hält, zu berücksichtigen, daß Moses sich der glaubwürdigsten und den erzählten Ereignissen gleichzeitigen historischen Quellen bediente. So z. V . giebt er die Geschichte von Erwand

13) Agathangelus, Geschichte Armen. Auflage von Constantino-pel 170». S . 3L2. Mos. v. Chor. B d . l l . Cap. 14.

! 4 ) Der Name A s c h t i f c h a t besteht aus den Wörtern Uscht u.

S c h a ' t . Ascht stammt vom persischen Worte N s c h t i , das Versöh«

nung, b. h. Ende der Gebete und der Opferung, bedeutet. S c h a l , wie gesagt, bebeulet einen Platz oder O r t - also A s c h t i s c h a t heißt P l a t z der O p f e r u n g . S o wurde ein D o r f in der-Provinz Taron weg»n der häufigen Götzenverehrungeu und Opferungen in seinem sehr berühmten Tempel genannt.

l 5 ) M o f t s , Vuch l l . Cap. 40. 8i>ii>

uio. " l . l . i». 122 und 237.

nach den Temftelgeschichten des Olppius, eines heidnischen Priesters zu Am (in Armenien), der in der letzten Hälfte des ersten Jahrhunderts unter den Königen E r w a n d und Artasch es'lebte. So sagt Moses, nach der Erzählung der Geschichte bcs Erwands: „Dies Alles erzählt unsOlvpius, ein heidnischer Priester zu A m , der Temvclgeschichten und viele andere Werke verfaßte, ganz richtig und genau, aus denen wir noch linderes zu erzählen haben, und deren Nia>

tigkeit auch die persischen Vücher und die armenischen Lie, der der V i v a s a n e n " ) bestätigen.")"

Aus diesen Worten ist ersichtlich, daß Moses drei vcr.

schiedenc Quellen unter der Hand hatte: 5) Tempelan«

n a l e n der S t a d t A n i , 2) historische V i v a s a n G e -sänge und 3) persische Geschichtsbücher, die alle unter einander ül'elcinstimmten. — Wcnn die Meinung des Hrn. von Uvarov richtig wäre, d. h. wenn in der That Erwand und scm Vater Vulgären gewesen und die von ihm gegründeten Städte mi: bulgarischen Namen benannt wären, so könnte dieser Umstand auf keine Weise in den armenischen Gesängen von Erwand übergangen worden sein j da doch in ihnen viele weit unwichtigere Dinge nicht verschwiegen werden.

Endlich mußte gcwiß ein so wichtiges Ercigniß die Auf-merksamkeit wenigstensdesgebildctstcn u. einsichtsvollsten Thei-lcs der Nation — der Priesterfchaft — auf sich ziehen und, wenn es überhaupt geschehen war, in den Tempelannalen

erwähnt werden. Doch nichts Derartiges fand Moses in den vielen armenischen Gesängen über Erwand, noch in d'en persischen Geschichtsbüchern, noch in den Tempclgeschich, ten von A n i ; und die Ursache davon liegt darin, daß weder Erwand noch sein Vatcr Bulgaren, noch die Venen«

nungcn der von ihm erbauten Städte der bulgarischen Sprache entlehnt wircn. (Schluß

l<») V i p a s a n bezeichnet einen epischen Dichter. 2 o wurden in Armenien die Volksdichter genonnt, welche mit historischer Genauigkeit, wenn auch mit poetischen Ausschmückungen^ die Thaten und das Leben der Fürsten und die Begebnisse im Vaterland» besangen. Auszüge aus ihren Gelängen bietet Mose« an mehreren Stellen seiner Geschichte.

Ueber diese Vipasan »Gesänge vergleiche man die ausgezeichnete For»

schung von M i k l r tisch E m i n unter dem T i t t l : D i e L i e d e r des a l t e n A r m e n i e n s , herausgcg. ln M o i k a u .

l7) MoHe, N. II. Cüp. 48.

T a ch i k.

R i g a . Der A u s f u h r h a n d e l unserer Stadt im lehlverfiossenen Jahre betrug über neun zehn M i l l i o n e n R b l . E . M z e . , die Zahl der angekommenen Schisse mehr als 2000.^ Das Haus G. W. Schröder H C" verschiffte über 3 Millionen, die Handelsfirmen H i l l Gebrüder und M i t c h c ll H 6 ° , jedes über 2Millionen, die Firmen West-berg <k O und A. H i l l H 6 ° über 4 Million, I . A.

Nücter H O , N o e h r m a n n und Sohn, Cumming K O und B r a n d t Gebrüder über 300,000 Nbl. S . M . , 44 Firmen über 400,000 Nbl. S< Mzc., 22 Firmen über

«0,000, 9 über 5000 Nbl. S . M . I m Ganzen beteiligten sich bei der Verschiffung 84 über See handelnde Firmen (aus» und inländische Gäste. Kaufleute erster u. z w e i t e r Gilde). Außerdem verschifften 7 Firmen noch für 4867

Nbl. S . M . , und an Schiffsbcdarf und Passagier-Gut gingen 37,670 Nbl. S . M . ins Ausland.

N i g a . . Ucber die städtischen W a s s e r l e i t u n g e n der G e g e n w a r t und deren Nutzen für F a b r i k A n l a -g e n , -größere Verthcilun-g und Benutzun-g der Wasscr-masscn, Vereinigung der Straßen, Ncinheit der Atmosphäre und den öffentlichen Gesundheitszustand gicbt das Extrablatt zur ytigaschen Zeitung Nr. 6 einen unterhaltenden und belehrenden Aufsatz. Zweck desselben ist, die Nothweudig-keit der Anwendung von D a m p f k r a f t bei Wasser-Hebe-maschinen und Leitungsrohren augenscheinlich zu machen.

— Hier sind P f e r d e die bewegende Kraft. Die Leser des Inlands werden sich erinnern, daß der von dem ehemaligen hiesigen Kaufmanne und Aeltesten der großen Gilde, N i -charoHunt (gest.4833), bereits vor 3 0 I a h r c n entwor-fene und der Stadt-Obrigkeit vorgelegte Plan, die hiesige,

vor bald z w e i J a h r h u n d e r t e n durch Melchior F u c h s , Melchior D r e y l i n g und Gottharb von Vegesack ge-gründete Wasserkunst durch Dampffraft in Bewegung zu sehen, in dem Aufsatze: Einiges zur Geschichte der Nigi-schen Wasserkunst nebst einer kurzen Beschreibung derselben vor acht Jahren im I n l a n d (Eilfter Jahrgang, hcrauög.

von Professor v r . v. N u m m c l «846 Nr. «H) ausführlichste besprochen und die ganze, d a m a l s (1824) gegen tiefen

Plan molivirte Veschlußnahme mitgetheilt wurde. Jetzt möchte es an der Zeit sein, diesen Plan wieder aufzuneh»

men und dem Andenken des Aeltcstcn H u n t die verdiente Genugthuung zu bereiten, daß sein unter vielem Wider-spruche zu Grabe geläutetes Project als ueuerstandcn von ! einer neuen Generation begrüßt werde. Freilich gehört dazu eine gewisse Selbstverleugnung, die das Gute und Nützliche der neuen Unternehmung nicht aus sich selbst, sondern aus den durch einen verstorbenen Mitbürger an-geregten Ideen zu schöpfen hat.

D o r p a t . Der- emcritirtc Professor, Staalsrath Dr.

von Vröcker, gicbt als Vorläufer fttucr oerctt« vor län.

gerer Zeit angekündigten Schrift über die F e u e r w e h r in dcr hiesigen Zeitung Mittdcillingen über seinen Besuch i n der F e u e r w e h r zu B e r l i n , die durch das Ministe«

rial-Nescript vom 46. Jan. «83« neu gegründet worden ist. Als Ncsullat seiner Beobachtungen stellt der Herr Verfasser den Satz auf, daß » die Städte, die nicht die

„Mittel haben, um ein eigenes kostbares Brand, CoM-..mando zu halten, durch die Anstalten in Berlm dazu

de-„wogen werden sollten, gegen eine jährliche Vergütung d,e

„Laternen-Anstecker, Nachtwächter, Wagentnechte, «»rchen»

„lcute, mit Ausnahme Wr für die Feuerglocke nötigen, .,nach Umstanden auch die Gassenkehrer zur

Brandmann-„schaft zu ziehen und sie turch Nummern den Spritzen

„zuzutheilen.

B o r p a t . Nach dcr Senats - Zeitung Nr. 2 haben der Akademiker Wirtliche Etaatörath von L e n z , der Staats rath H i v v i u s . der bofralh W i t t e , der Holrath v r . F r o h b e e n und der Pastor M o r i l ) um die Allerhöchste Vestatigm'g des von den in Et. Peteroburg lebenden Zöglin-gen der Universität D o r p a l zur Erinnerung an das fünf»

ziglährigc Jubelfest derselben gestifteten S t i p e n d i u m s gebeten. Das am 27. November Allerhöchster Bestätigung gewürdigte Statut befindet sich in der Beilage zur Senats, Zeitung Nr. 2 abgedruckt.

K u r l a n d . I n Berücksichtigung dcr vorigjährigen M i ß e r n t e im Illurtschen Kreise ist den von derselben betroffenen Bauer.Gemcindrn die Rückzahlung dcr in den Jahren «845, «846, 4847 aus der Krons'Casse empfan, genen, im Winter «83z zu bezahlen gewesenen Vorschüsse bis zum Ablauf der 20jahrigenDarlchnsfrist — ohne Nenien

— gestundet worden. Dcr Gouvernements-Obrigkeit ist die nötbige Wahrnehmung übertragen. (Allcrh. bc»t. M i n . Com.-Vcfchl. vom 26. Novbr. 1833. Journal des M i n . des Inneren. Dccemberheft.)

V i v - , E h st-und K u r l a n d .

Nach der durch die Senats-Zeitung Nr. 3 publicirten T a b e l l e über dir für das Jahr.«884 festgesetzten Kosten der Bezahlung für die Aufnahme von U n t e r - M i l i « t a i r s in die Krankenhäuser der Collegien allgemeiner Für, sorge und für die Beerdigung der Verstorbenen sind im Livländischen Gouvernement taglich 30 K. S . M . für die Verpfitgung und i R. sä K. S . für die Beerdigung, im Ehstländischen?l K. S . M . für die Verpflegung und 4 N . <3 K. für die Veerdignng, im Kurländischen 33^ K.

für die Verpflegung, 4 N. t 6 K. für die Beerdigung zu

zahlen.

M i s c e l t e n.

Nach eincm Privalschrciben aus St.. Pcterbburg feier-ten am «2. Decbr. v. I . «20 m der Nesiden^wohnhafte ehemalige Zöglinge D o r p a t s das Sliftungöfcss der U n i -v e r s i t ä t unter dem Praesibio ihres in allen Beziehungen gleich rüstigen S e n i o r s des Akademikers Wilhelm von S t r u v e . Bei dieser Gelegenheit wurde die zahlreiche Ver-sammlung durch die frohe Votschaft überrascht, daß die am 42. Decbr. «832 beim Jubelfeste dcr Hochschule von dem Dr. med. F r o h b e e n angekündigte und im Namen aller Commilitonen in S t . Peteroburg auf den Fest-Altar zu Dorpat niedergelegte S t i p e n d i e n - S t i f t u n g am 27.

Novbr. v. I . der Allerhöchsten Bestätigung gewürdigt ist.

Das ursprünglich niedergelegte Capital hat 3009 N . S . M . betragen, ist aber bereits rurch neue Beiträge vermehrt worden. Die Administration besteht aus t> in St. Petersburg seßhaften ehemaligen Zöglingen D o r p a t s , je nach den einzelnen Facultäten. Mjähllich am t 2 . Decbr. findet Ne-chenschafts , Ablcgui'q und Geiinal-Versammlung statt, in dcr tie Wahlen vollzogen

werden-Universitäts» und Schnlcl,vonik.

Nachdem dcr ( ^ » 6 . der Theologie Aler. v. O e t t i n « gen bereits im Novbr. v. I . zum außeretatmäßigen Privat-docentcn ernannt worden, ist derselbe von dem Herrn Dirigircnden des Ministeriums dcr Volks. Aufklärung am

!!2. Decembcr v. I . , gemäß dcr Würdigung des Conscils, m dem gelehrten Grübe eines Magisters bestätigt worden.

— Der Professor der Camera!« und Finanzwissenschaften, Staalsrath und Ritter v r . Ebcrh. F r i e d l ä n d e r ist am

!1. Decembcr v. I . von dem Herrn Dirigirenden des M i . nisttriums dcr Volks, Aufklärung in der Würde eines Pro-fessors omorilus bestätigt und durch den Allerhöchsten Ta-gesbefehl im Civilrcssort v. 23 Dccbr. v. I . des Dienstes entlassen worden. — An Strlle des zum Amte eines stell, vertretenden Notairs dcs Dcrpatschen Ordnungsgerichls übergeführten gewesenen Canzellistcn dcr Universitäts-Biblio, thek, Nomeo K i e s c r i t z k p , ist dcr bisherige Canzellist des Conseils, Hugo K a p p , ernannt worden.

Gelehrte Gesellschaften.

Ven'cht über die beiden Jahres,Versammlungen der Aller-höchst bcstäligten Gesellschaft für Geschichte und

Alterthums-kunde dcr Ostsee-Gouvernements zu Riga, am 3. und 6. Dccbr. «633.

.-,) A l l g e m e i n e v o r b e r e i t e n d e 164. V e r s a m m l u n g , am 5. D l c b r . 1 8 5 3 , N a c h m i t t a g s um 5 Uhr.

D i r Sekretär legte das von der Redaktion des Journals des Ministeriums der Wolle-Aufklärung eingegangene October-Hest und eine von dem Herrn Hofgerichtsraty v. Bötlicher durch Se. Ercellenz den Herrn Präsidenten l i r . ^ i r . v. Tiesenhausen dargebrachte Schwe-dische Silbermünze vom Könige Karl X l . vom Jahre 1062 der Ver-sammlung vor und rerlas ein von dem Notstände des Vereins für Nassauische Atterrhumstunde und Geschichtsforschung cmgelaufenes Schreiben, welches zu einem Tauschvcrhaltmß der von jenem Vereine herausgegebenen Publikationen g:gcn Zusendung unserer Mttthcilun' gen auffordert.

Für die Sammlungen der Gesellschaft gingen seit dcr letzten Mo-nats«Sitzung hei dem Herrn Bibliothekar Nr. Buchholh ein: von Herrn Konftstorialrath Pastor Bcife ein Beitrag zu der Sammlung von lllttrthümern; von S r . Encllenz dem Herrn Landhofmeister von Klopmann mehrere kleinere Kurländischc Gelcgenyciteschriften; von dem Direktor des Germanischen Museums, I)r. Freiherr« ron und zu Aufseß, Bericht über die JahresKonferenz des Germanischen M u seums im September 1853, 12 S . 8 . ; Organe des Germanischen M u -seums, 3 S . 8.; nach wie vor, von dem Herrn Stadtbuchdrucker Hacker die in dessen Typographie erschienenen kleineren Schriften und Gelrgenheitsblätter; die 4. und letzte Lieferung der HcriMre« rerum

Herr Staatsrath Di-. Napiersky thellte einen Korrespondenz-Artikel des Herrn Pastor« Kallmeyer mit und überreichte zwei von demselben dargebrachte Münzen, nämlich eine von dem O. M . <3yse

«on Rutenbelg und eine von der Stadt Wisby geprägte, für b<e Sammlungen der Gesellschaft. Außerdem übergab derselbe Namens des Herrn Akademikers Staatiraths Sjöaren den Sonderdruck von dessen Bericht über feint im Sommer 1846 unternommene Reise nach Liv> und Kurland zur Untersuchung der Reste der Liven>und Krewin«

gen und zeigte den Eingang von literarischen Zusendungen der Korre-spondenten unserer Gesellschaft, des Herrn Staatsraths v. Busse, des Herrn KollegienrathS I i r . Walther in S t . Petersburg und des H r n . Freiherrn von Bohlen auf der Insel Rügen an, deren Mittheilung er sich für die am folgenden Tage abzuhaltende öffentliche Versammlung vorbehielt. '

Der stellvertretende Herr Schatzmeister Dr. Vuchholtz legte hierauf der Versammlung den Cassa. Bericht für das Jahr 1853 vor.

Hierauf wurde die Wahl der acht Direktoren für va5 nächste Verwaltung«-Jahr angestellt und es traf dieselbe die bisherigen, nämlich Se.Ercellenz den Herrn Landrath Graf Stackeiberg auf Ellist-fer, Se. Ercellenz den Herrn Iteclor niggms. Wirkt. Staatsrath Dr. Haffner, Se. Erccllenz den Hrn. Landralh u-Enren-Schul-Inspet.

tor Kollegienrath Friedrich von Vuxhöwden auf Oesel, den H n r n Bürgermeister, Konsistorial -Präsidenten Staatsrath Dr. Frieor. Georg von Bunge in Reval und den Herrn Superintendenten und Viceprä-sidenten des Stadt-Konsistoriums Dr. Poelchau in Riga, Se. Exc<l<

lenz den Kurländischen Herrn Lanbhofmeister und Konsistorial P r ä ' -sioenten Baron F. S . v. Klopmann, Se. Ercellenz den Herrn Gene-ralmajor Carl v. Schulinus, den Herrn RathSherrn Otto Müller.

Zum Schatzmeister wurde erwählt Herr Staatsrath Konstantin von Kieler.

Zum Ehren «Witglildt der Gesellschaft wurde ernannt: Herr Dr.

Freiherr von und zu Aufscß, Gründer des Germanischen Museums in Nürnberg.

Durch Ballotement wurde unter die Korrespondenten der Gesell«

fchaft aufgenommen: Herr Ludwig B a u r , großherzogl. Hessischer ge-heimer Archivar im geheimen Haus-und Staats-Archiv und Direktor des großherzcglichen Kabinetsarchius, erster Sekretär des historischen Vereins für das Großherzogthum Hessen, Ritter mehrer Orden und Mitglied vieler gelehrten Gesellschaften.

(Schluß folgt.)

Personalnotlzen.

Außer den in der vorigen Nummer dm Inland« namhaft

Außer den in der vorigen Nummer dm Inland« namhaft

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