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Lernpotenzial und praktische Umsetzung der Aufgabenbeispiele

Im Dokument Englisch/ Französisch (Seite 95-98)

Part 2: Film Production Geförderte Kompetenzen

2.3.2 Das Hörverstehen in den Bildungsstandards für die Allgemeine Hochschulreifefür die Allgemeine Hochschulreife

2.3.3.3 Lernpotenzial und praktische Umsetzung der Aufgabenbeispiele

Im Folgenden soll beschrieben werden, welche Lerngelegenheiten mithilfe der oben in Auszügen vorgestellten Lernaufgaben geschaffen werden können.

Die Sozialform wechselt bei beiden Aufgaben zwischen Einzel-, Partner- und Gruppenarbeit. Einen Hörtext zu verstehen, ist allein durch die notwendige Konzentration auf das Gesagte eine individuelle Leistung, die durch vielfältige Unsicherheiten geprägt ist und nur in möglichst ungestörter Einzelarbeit erfolg-reich realisiert werden kann. So entstehen Gelegenheiten zur Kommunikation mit einem oder mehreren Partnern, z.B. über den Erfolg (oder auch Misserfolg) beim Verstehen und beim Memorieren des Verständnisses oder über hilfreiche und hinderliche Faktoren. Dieser Wechsel der Sozialform kann dazu beitragen, dass die Lernenden ihre individuellen Arbeitsstände der mündlichen Rezeption prüfen und ggfs. unangemessene oder missverstandene Facetten ihres Verständ-nisses verbessern. Die Diskussion in der Lerngruppe gibt schließlich Gelegenheit zur Bestätigung und weiteren Verallgemeinerung der gesammelten inhaltlichen und lernstrategischen Erkenntnisse.

Die HöraufgabeImmigrants‘ Englishdient der Vorbereitung einer komplexen Sprechaufgabe: der Planung und Durchführung einer Podiumsdiskussion. Zu Be-ginn der Auseinandersetzung mit der Lernaufgabe sollte den Schülerinnen und Schülern dieses übergreifende Hörziel im Sinne einer Situierung der folgenden Teilaufgaben erläutert werden.

Differenzierungsmöglichkeiten werden nach jeder einzelnen Teilaufgabe vor-geschlagen. Die sogenannte skills page bietet den Schülerinnen und Schülern Tipps zum Einsatz von HV-Strategien.

Wechsel der Sozialform

Immigrants‘

English:

Integration der Kompetenz Sprechen Differenzierung, Einsatz von Strategien

Bei der ersten Teilaufgabe (2_1_IKK_und_2_3_HV_E_immigrants_english, Part 1) geht es darum, das Thema (gist) zu erfassen. Dies kann in leistungsstarken Gruppen allein durch Bearbeitung des ersten Hörtextes erfolgen; für lernschwä-chere Gruppen werden zusätzliche Impulse angeboten. Im Anschluss an das Hö-ren können Fragen bearbeitet werden, die sich auf die Stimmung des Hörtextes beziehen.

Die zweite Teilaufgabe (2_1_IKK_und_2_3_HV_E_immigrants_english, Part 2) fokussiert auf das Detailverstehen, wobei auch die Hintergrundgeräusche, das set-tingund die Sprecherrollen berücksichtigt werden. Hier kann auch geübt werden, solche Informationen für den Aufbau einer Hörerwartung zu nutzen. Außerdem kann explizit an das Vorwissen angeknüpft werden, dazu gibt es Zusatzmaterial für lernschwächere Gruppen. Auch eine Bewusstmachung der Besonderheiten von asiatischen Varietäten des Englischen kann im Kontext dieser Aufgabe stattfinden.

In der dritten Teilaufgabe geht es um sehr konkrete Informationen zu der Situ-ation in Bradford, wobei die unterschiedlichen Rollen von Männern und Frauen in derAsian Communityangesprochen werden (2_1_IKK_und_2_3_HV_E_immi-grants_english, Part 3). Hier sollen die Schülerinnen und Schüler Notizen anfer-tigen, die sie dann in einer Diskussion zum Thema „Integration von Migranten“

nutzen können. Schwächere Schülerinnen und Schüler können selbstständig auf unterstützendes Material zur Antizipation, zum Detailverstehen und zur Nut-zung von Redundanzen in gesprochenen Texten zurückgreifen.

Die vierte Teilaufgabe befasst sich mit den Nachteilen des neuen Gesetzes und mit Ausnahmeregelungen (2_1_IKK_und_2_3_HV_E_immigrants_english, Part 4). Auch hier sollen Notizen zur weiteren Verwendung angefertigt werden. Da hier der Inhalt abstrakter ist als in den Teilen zwei und drei, sollten die Schülerin-nen und Schüler darauf hingewiesen werden, wie sie gezielt auf Weltwissen zum Thema Flüchtlinge zurückgreifen können.

Die AufgabeLivre électronique ou livre papier ?kann im Unterricht auf erhöh-tem Niveau im Laufe des zweiten Lernjahres der Qualifikationsphase eingesetzt werden.

Bevor es zum eigentlichen HV kommt, bauen die Lernenden gelenkt eine Er-wartungshaltung auf (2_3_HV_F_livre_electronique, Partie 1). Hierfür werden unterschiedliche Wege vorgeschlagen, für die sich die Lernenden selbst entschei-den können (Lernweg A oder Lernweg B).

In Teilaufgabe 1 machen sich die Lernenden zunächst Gedanken zu Inhalten, die sie erwarten könnten (2_3_HV_F_livre_electronique, Matériel partie 1). Diese diskutieren sie mit ihrem Partner oder einer Kleingruppe mit dem Ziel, die Zahl der denkbaren Informationen zu reduzieren. Die Differenzierung erfolgt über eine offene Aufgabenform (Lernweg A) und stärker lenkende Fragen (Lernweg B).

Auf dem Lernweg B kann zudem die Anzahl der Informationen variiert werden.

Zur Bearbeitung der Teilaufgaben bieten sich kooperative Lernformen (z. B. das placemat/ Platzdeckchen) an.

Während des sich anschließenden Hörens wird überprüft, ob zu den erwarte-ten Inhalerwarte-ten etwas gesagt wird oder nicht, und weitere Informationen werden notiert (2_3_HV_F_livre_electronique, Partie 1). Auf dem Lernweg B wurde eine Aufgabe eingefügt, die beim Hören die Aufmerksamkeit auf inhaltlich relevante Hauptaussage ou livre papier ? vor dem Hören:

Wörter zu lenken versucht und dazu auffordert, Wissen zu thematischen Wort-feldern sowie zu Wortfamilien zu aktivieren.

Die Schülerinnen und Schüler, die mit dem Lernweg A nicht zu Recht ge-kommen sind, können auf dem Lernweg B Unterstützung finden, jene, die sich bei der Lösung der Aufgaben des Lernwegs B unsicher sind, können Zusatzma-terialien zu Hilfe nehmen. Als ZusatzmaZusatzma-terialien sind hier angeboten: je eine Übersicht zur Wortfamilielireund zum Wortfeldlivre (2_3_HV_F_livre_electro-nique, Matériel partie 1).

Zudem können Lückentextübungen aus dem Transkript (2_3_HV_F_livre_

electronique, Matériel partie 1 : Transcription) erstellt werden, die auf Wörter aus der Wortfamilie und dem Wortfeld abzielen. Mit den Transkripten der drei weite-ren Aufgabenteile kann vergleichbar gearbeitet werden. Denkbar wäre durchaus, die Schülerinnen und Schüler selbst Aufgabenblätter mit den entsprechenden Lösungen erstellen zu lassen.

Im Rahmen des Abschnitts Réflexion (Teilaufgaben 2a und 2b) werden das HV erleichternde bzw. erschwerende Elemente notiert (2_3_HV_F_livre_electro-nique, Partie 2). Dann werden mit Hilfe der Transkripte und bei Bedarf mehrerer Hörvorgänge weitere Schwierigkeiten identifiziert (z. B. Rolle der Liaisonbeim Erkennen von Pluralformen, die genaue Unterscheidung der Nasale oder der s-Laute, Umgang mit unbekannter Lexik). Die Lernenden werden angeregt, sich zu Möglichkeiten der Kompensation von Verstehensschwierigkeiten Gedanken zu machen (Teilaufgabe 2b).

Der dritte Teil der Aufgabe widmet sich dem Verständnis von Informationen, die der Sprecher über die bewusste Auswahl der von ihm verwendeten sprachli-chen Mittel weitergibt (2_3_HV_F_livre_electronique, Partie 3). Im vorliegenden Abschnitt des Hörtextes geht es um die Wiedergabe eines Standpunkts. Dies wird zunächst durch eine Reaktivierung sprachlicher Mittel vorbereitet, die im Unter-richtsgespräch abgesichert und ergänzt werden kann (vor allem mit dem Blick aufmots utilisésundfaçon de parler). Die eigentliche HV-Aufgabe ist offen formu-liert. Leistungsschwächere Lernende können mit den vorgeschlagenen Fragen beim gezielten Hören unterstützt werden. Die Schülerinnen und Schüler können selbst entscheiden, wie oft sie den Hörtext anhören.

Im vierten Teil der Aufgabe nutzen die Lernenden einen Hörtext, um drei vorgegebene Fragen zu beantworten (2_3_HV_F_livre_electronique, Partie 4).

Das Dokument steht in drei Versionen zur Verfügung. Die Lernenden wählen selbst, mit welcher Version sie arbeiten möchten. Im Sinne einer Reflexion über schwierigkeitsgenerierende Merkmale eines Hörtextes kann vorgeschlagen wer-den, die drei Versionen des Hörtextes vergleichend mit Hilfe der Transkription dahingehend zu untersuchen, welchen Einfluss die Sprechgeschwindigkeit auf das Hörverständnis hat. Unter der RubrikPour vous donner des idéeswerden kleine Hinweise zum differenzierten Arbeiten gegeben.

2.3.3.4 Standardbezug

Die Aufgaben bieten Gelegenheiten verschiedene Aspekte des HV zu trainieren.

So werden in den Teilaufgaben spezifische Informationen, Details, Hauptgedan-ken und das Thema in den Blick genommen und Fragen zu implizit vermittelten

Differenzierung

Informationen bearbeitet. Auch Stimmungen und Einstellungen der Sprecher werden untersucht.

Die AufgabeImmigrants‘ Englishpräsentiert verschiedene Varietäten des Eng-lischen und setzt Schwerpunkte bei der Auseinandersetzung mit implizit oder paralinguistisch vermittelten Informationen sowie in Bezug auf die Einbindung textexternen Wissens, etwa zur Frage der gesellschaftlichen Integration.

InLivre électronique ou livre papier ?werden die unterschiedlichen Verstehensab-sichten in den Teilaufgaben bewusst einzeln zur Lenkung und Unterstützung der HV-Prozesse genutzt. Die Lernergebnisse nutzen die Schülerinnen und Schüler kommunikativ, unter Rückgriff auf andere Teilkompetenzen; etwa in Phasen, in denen ein mündlicher oder schriftlicher Austausch oder eine Weiterverarbeitung stattfindet (z. B. Vorbereitung einer Podiumsdiskussion, Gespräch in der Klein-gruppe zur Frage, welche Aspekte das Verstehen erleichtern bzw. erschweren).

Durch die thematische Ausrichtung der Hörtexte bzw. durch die Auswahl von Sprechern, die unterschiedliche Positionen vertreten, werden auch relevante Be-reiche der interkulturellen kommunikativen Kompetenz in den Blick genom-men. So entstehen in der AufgabeImmigrants‘ EnglishGelegenheiten, die Frage nach dem Zusammenhang von kultureller Identität, Sprachkompetenz, Sprach-verwendung und dem Wert gesellschaftlicher Teilhabe zu erörtern und hierbei auch einen Perspektivenwechsel vorzunehmen, um die Entwicklung fremdkul-tureller Werte und Überzeugungen (annähernd) nachzuvollziehen.

Da die Aufgaben mehr oder weniger explizit eine Beschäftigung mit Verste-hensstrategien und eine Auseinandersetzung mit den sprachlichen Phänomenen der Hörtexte einfordern, werden zudem die lateralen Kompetenzen Sprachlern-kompetenz sowie Text- und MedienSprachlern-kompetenz berührt. Insbesondere die Aufga-beLivre électronique ou livre papier ?fordert die Schülerinnen und Schüler auf, sich ihrer Verstehensprozesse bewusst zu werden und gelingendes und gescheitertes HV wahrzunehmen und zu reflektieren. Auf diese Weise können sie ihre Fähig-keit stärken, den eigenen Umgang mit den Anforderungen fremdsprachlicher Lernmaterialien besser zu kontrollieren und an die jeweiligen Bedingungen und Absichten anzupassen.

2.3.3.5 Einzelaufgaben in kompetenzorientierten Lernaufgaben

Im Dokument Englisch/ Französisch (Seite 95-98)