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II. Perspektivische Klärung von Gender (Eva Schirmetz & Magdalena

4. Kultur und Macht – Geschlechterverhältnisse (Magdalena Tschmelak)

„Kulturelle Lebensformen sind gesellschaftliche Lebensformen“ (Dux 1992, S. 71).

Daher ist es wichtig, wenn man über die Geschlechterverhältnisse und die Differenzen in Kultur und Macht spricht, auch die Geschichte, also die historische Entwicklung zu kennen.

Die Menschen der Frühzeit waren der Ansicht, dass die Frau aufgrund ihrer Natur, durch die Fähigkeit und Kraft der Erzeugung und Hervorbringung von Leben, mächtiger ist als der Mann. Um die Bedeutung eines solchen Verständnisses zu begreifen, darf dabei das damalige mystische Denken der Menschen nicht außer Acht gelassen werden. Das Denken der Menschen ging von der Handlungslogik aus, die wiederum eine Ursprungslogik darstellte. So kannte man damals den Unterschied zwischen Begriff und Gegenstand nicht und man sah alles als gleich an, was begrifflich gleich war und ordnete es auch dem gleichen Ursprung zu. Dadurch ergab sich beispielsweise, dass die Fruchtbarkeit der Natur, der Herde und der Frau alle mit der Fruchtbarkeit der Erde gleichgesetzt wurden oder anders ausgedrückt mit der Kraft des Erschaffens oder Entstehens der Welt (vgl. Dux 1992, S. 26f.). In dieser Zeit war das Verhältnis der Geschlechter viel ausgeglichener. In vielen Kulturen und bei vielen Völkern war die weibliche Linie ausschlaggebend für den familiären Stammbau. Es gibt aus frühen Zeiten in Europa viele Frauenfiguren aller Größen und Formen, die ein Symbol von Respekt darstellen und auch eine Art Machtsymbol der Frauen sind (vgl. Dux 1992, S. 30f.). Frauen repräsentierten aufgrund ihrer Reproduktionsfähigkeit in vielen Kulturen ein Symbol für Geburt und den Tod, weil alles, was einmal lebt, auch irgendwann stirbt, da die Lebenskraft mit der Zeit weniger wird und die Frau diese Kraft des Lebens gibt. Der Mann hingegen stand in damaligen Zeiten für die dauerhafte soziale und kosmische Ordnung (vgl. Dux 1992,

112 S. 40). So könnte man das Verhältnis von Mann und Frau unter diesen Bedingungen als bereits bestehende Lebensteilung ansehen, da es der Frau oblag zu geben und zu nehmen und dem Mann dies zu ordnen. Betrachtet man die Mythen und Geschichten der Geschlechterverhältnisse früherer Zeiten zeigen sich viele Kulturen vor der Antike mit matriachalen Gesellschaftssystemen. Diese Mythen und Erzählungen können uns aber nicht absolute Darstellungen der ursprünglichen Stellung der Frau vermitteln. In der Antike allerdings, unterlegt mit historischen Berichten, existiert bereits eine Vorherrschaft der Männer in fast allen Bereichen, im Besonderen in den öffentlichen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens (vgl. Dux 1992, S. 54). Daher ist es auch aus erkenntnistheoretischen Gründen wichtig, sich mit dem historischen Verständnis der Geschlechter und ihren Beziehungen und Differenzen auseinanderzusetzen (vgl. Dux 1992, S. 87f.). Joan Scott war eine der ersten, die die Geschlechterverhältnisse als Teil eines Gesamtsystems sah und darauf plädierte, dass diese Praktiken von der Kultur selber konstruiert werden und alle Institutionen des Lebens durchziehen. Die Geschlechtergeschichte hat im Laufe der Zeit an Bedeutung zugenommen. Sobald die kritische Auseinandersetzung mit der Frauengeschichte begann und die Stellung der Frau als historisch konstruiert deklariert wurde, blieb auch die These der Konstruiertheit jeglicher Geschlechter-rollen nicht aus, da Männlichkeit und Weiblichkeit immer voneinander abhängen und sich gegenseitig beeinflussen. Um dies noch zu präzisieren, so stellen die Stereotypen Mann und Frau Gegenpole für jeweils den anderen dar (vgl. Rosenhaft 1996, S. 258ff.). Bei der Auseinandersetzung mit den Geschlechterverhältnissen gehört es dazu, Geschlecht zu konkretisieren und „»unsere Geschichtswahrnehmung generell so einzurichten, daß Menschen weiblichen Geschlechts und Menschen männlichen Geschlechts mit ihren geschlechtstypischen unterschiedlichen sozialen Platzierungen wie mit ihren Handlungsräumen sichtbar werden«“ (Hausen/Wunder 1992 zit. n. Rosenhaft 1996, S. 263).

Ein Mittel zur Konstruktion der Welt ist die Sprache. Sie dient dem Zweck, Interessen, Ideen und Vorstellungen Ausdruck zu verleihen und Normen, Regeln und Gesetzmäßigkeiten zu vermitteln. Man kann keinen Ausgleich der Machtverhältnisse von ihr erwarten, denn sie ist vielmehr in den Prozess der Organisation der Gesellschaft mit eingebunden. Sprache ist ein Mittel, mit dem Erwartungen vermittelt werden und zwar in einer Art und Weise, dass sie vom Empfänger als Aufforderung empfunden werden. So wandeln sich Erwartungen und Interessen zu Normen.

113 Dieses Machtpotential, das durch die Transformierung in Normen entsteht, ist von seiner Reichweite her uneinschätzbar. Im Kleinen wird es von der Moralität und im Großen von den Machtpotentialen der anderen begrenzt (vgl. Dux 1992, S. 80f.; 85).

Die Sprache ist also etwas, das unsere gesellschaftlichen Normen und Vorstellungen vermittelt und mit ihnen auch alle Ungleichheiten und Diskriminierungen. Allerdings wird sie auch als etwas gesehen, dass auf jeden Fall radikal geändert werden kann.

Sprache ist eine Praktik, die auch nur dadurch aufrechterhalten wird, weil Individuen immer wieder in ein und derselben Art und Weise ihre Benutzung wählen. Jedoch kann dies dadurch unterbrochen werden, indem die Individuen im Kollektiv anders als üblich handeln und die Sprache einsetzen (vgl. Butler 2014, S. 51). „Die sprachliche Fiktion des »Geschlechts« wird als Kategorie durch das System der Zwangsheterosexualität erzeugt und in Umlauf gebracht, (…)“ (Butler 2014, S. 51).

Eine ganze Reihe von differenzierenden Sprachregeln ist für die Herstellung der sexuellen Differenz zuständig. Manche Richtungen oder sexuellen Orientierungen wie die Homosexualität oder andere, die nicht vom heterosexuellen Vertrag abhängig sind, werden als die Lösung oder zumindest eine Möglichkeit gesehen, die Kategorie Geschlecht zu verändern bzw. aufzulösen, sowohl im Bereich der Sprache wie auch in Bezug auf die Geschlechterverhältnisse (vgl. Butler 2014, S. 51; 53).

Überall auf der Welt wurde das Verhältnis der Geschlechter über die Arbeitsteilung bestimmt (vgl. Dux 1992, S. 129). So kann es sein, dass die Bedingungen, die zu Gleichheit führen, gleichzeitig allerdings auch Ungleichheit beinhalten (vgl. Dux 1992, S. 104). „Ebensowenig fraglich ist aber auch, daß in allen Gesellschaften sich im Inneren ein Führungsanspruch des Mannes bei denjenigen Angelegenheiten durchgesetzt hat, die von gemeinsamen Interesse sind“ (Dux 1992, S. 103). Die gesellschaftlichen Beziehungen und Verhältnisse im Zusammenleben sind Bestand-teil der Wirklichkeit, die wir alle nicht nur akzeptieren, sondern auch noch weiter-geben und reproduzieren. Der Mensch ist nichts weiter als das was die Verhältnisse in unserer Wirklichkeit zulassen, das er ist (vgl. Dux 1992, S. 143ff.). Günter Dux (1992) meint dazu: „Wir hätten das Problem der Ungleichheit zwischen den Geschlechtern nicht, gäbe es nicht deren physiologische Unterschiede. (…) Warum sonst sollte sich eine auf Ungleichheit gegründete universale Positionsbestimmung in der Gesellschaft ausgerechnet als Unterschied zwischen den Geschlechtern ausgebildet haben?“ (Dux 1992, S. 152f.). Cornelia Ott (1998) kritisiert die gesell-schaftliche Ordnung anhand von fünf von ihr aufgestellten Modellen, wobei für

114 unsere Arbeit nur die letzten drei interessant sind. Das dritte von ihr aufgestellte Modell ist, „das Model der generativen Heterosexualität“ (Ott 1998, S. 115), das besagt, dass es nur durch die Notwendigkeit der Reproduktion zum Überleben zu einer Heterosexualität kommt, die wir als Norm, also als natürlich, verinnerlichen.

Dadurch entsteht laut Ott allerdings auch die Tabuisierung von Homosexualität, polymorpher Sexualitäten oder anderen sexuellen Ausprägungen. Stattdessen ent-wickelte sich ein fixes System der Zweigeschlechtlichkeit und sowohl das Tabu/Verbot anderer sexueller Orientierungen, als auch das Zwei-Geschlechter-Model führen dazu, dass wir uns selbst einschränken und die Möglichkeit auf Vielfalt nehmen. Das vierte von Ott aufgestellte Model, „das Modell der sexuellen Schichtung“ (Ott 1998, S. 115), geht von Sexualität als Werkzeug zur Strukturierung aus. So ist die heterosexuelle Beziehung der Kern, der die meiste Anerkennung, Macht und Status besitzt und um die sich andere geschlechtliche Lebensstile reihen müssen. Auch die Art und Weise sowie die Stärke der Ablehnung bzw.

Diskriminierung dieser anderen Lebensstile hängt von der Reihung um den Kern ab.

Das letzte und fünfte von Ott aufgestellte Modell, „das Modell der heterosexuellen Matrix“ (Ott 1998, S. 115), geht von Heterosexualität als Basis aller Machtverhältnisse aus. Sie ist für die Annahme verantwortlich, dass der Körper, die Geschlechtsidentität und das Begehren Grundlage für alle Subjekte wären.

Heterosexualität soll ausschlaggebend für die Herausbildung von spezifischen Subjekten sein (vgl. Ott 1998, S. 115).

„Die gesellschaftliche Organisation von Sexualität tangiert:

 die Ebene der Herausbildung von Subjektivität;

 die Ebene der Herausbildung von Vergemeinschaftung/

Verwandschaftsstrukturen;

 die Eben der hierarchischen Organisation von Geschlecht;

 die Ebene der generativen Reproduktion;

 die Ebene der sozialen Differenzierung;

 die Ebene der Differenzierung des gesellschaftlichen Raums;

 die Ebene ökonomischer und staatlicher Regulation;

 die Ebene der Sprache, der Repräsentations- und Legitimationssysteme“

(Ott 1998, S. 115).

115 Dadurch zeigt sich wieder einmal, dass sich auch Sexualität/Geschlecht nicht durch nur einen Bereich erfassen lässt. Die Norm der Zweigeschlechtlichkeit ist ebenfalls etwas, dass maßgeblich auch die Konstruktion der Geschlechter beeinflusst (Röhm 2015, S. 61). Die Zweigeschlechtlichkeit und die heterosexuelle Norm sind zwei Seiten einer Münze und bedingen sich gegenseitig. Das System der Zweigeschlecht-lichkeit wird einerseits stark von der heterosexuellen Norm unterstützt und andererseits erlangt die Heterosexualität als Norm ihre Naturhaftigkeit vom Zwei-Geschlechter-Modell. Ebenso hängen auch Geschlecht und Sexualität voneinander ab und beeinflussen sich gegenseitig. Die Miteinbeziehung von Sexualität in die Geschlechterverhältnisse kann helfen, die Macht- und Hierarchisierungsstrukturen in modernen Gesellschaften zu erklären. Geschlecht und Sexualität sind Deutungs- und Handlungsmuster und Aneignungsweisen, die starke Verbindungen zueinander eingehen (vgl. Ott 1998, S. 173ff.). Parsons ist der Ansicht, dass Geschlecht eine sozial differenzierte Kategorie ist und dass die sozialen Zusammenhänge prinzipiell als erstes als geschlechtsneutral gesehen und angenommen werden sollten. Das bedeutet wiederum, dass sich diese sozialen Zusammenhänge nur durch historisch-gesellschaftliche Erfordernisse in Bezug auf Geschlecht ausdifferenzieren. Mann- und Frau-Sein heißt, einer Form zu entsprechen, die durch Vergesellschaftung entstanden ist und so Strukturen sozialer Ungleichheit nicht nur in sich trägt und repräsentiert, sondern diese auch reproduziert. Das Grundlegende an den Geschlechterverhältnissen ist, dass sie selbst etwas sind, dass der sozialen Ordnung innewohnt und so etwas darstellen, das Männer und Frauen beeinflusst, ob sie es wollen oder nicht. Es ist eine historische Tatsache, dass Mann- und Frau-Sein sowie soziale Eigenschaften unterschiedlich bewertet werden. Diese Bewertungen sind es dann, die maßgeblich die Herrschafts- und Sozialstrukturen beeinflussen (vgl.

Böhnisch 2003, S. 139ff.). Daher beschäftigt sich die neue Geschichtsschreibung auch mit den Machtverhältnissen und ihren Effekten. Sie unterscheidet auch durchaus zwischen Macht als Ausübung und Erlebnis im Alltag oder Funktion einer Gruppe bzw. einer größeren Instanz, geht aber mehr auf ersteres ein (vgl. Rosenhaft 1996, S. 260). Macht war eine Fundierung der Menschen in ihrer existentiellen Angst vor den kosmischen Mächten, zu denen, wie oben geschildert, auch die Frau zählte, weshalb sie unter Kontrolle gebracht werden musste, also entwickelten sich patriarchale Verhältnisse. (vgl. Dux 1992, S. 42). Macht ist etwas, das über die Realisierung bzw. die Chance, dass dieses oder jenes passiert oder stattfindet,

116 entscheidet (vgl. Dux 1992, S. 144). Eine Folge der immer schon und auch heute noch viel zu starken, übergreifenden Gesellschaft ist, dass die Geschlechter-beziehungen von Macht durchzogen sind. Die Macht selbst in ihrer Ganzheitlichkeit ist ein Produkt, entstanden aus dem sozio-kulturellen Umfeld. Bis heute hat sich die Macht immer mehr auf Seiten der Männer gehalten, da Frauen, historisch gesehen, nicht die gleichen Machtverhältnisse entwickelten konnten. Die Macht ist in der gesellschaftlichen Lebensart heute und damals nicht nur konstitutiv, sondern auch immanent. Dass sich unser Leben über Macht abspielt, hat sich eingeprägt und zeigt sich demzufolge auch in den Geschlechtern (vgl. Dux 1992, S. 91ff.). Michel Foucault behauptet, dass Macht und Sexualität immer schon abhängig von einander waren und es immer sind. Daher kann es keine emanzipatorische oder befreite Sexualität geben. Sexualität wir durch den Machtdiskurs konstruiert. Unter Macht werden in diesen Diskussionen oft Konventionen der Heterosexualität verstanden (vgl. Butler 2014, S. 55f.). „Wenn die Sexualität in den bestehenden Machtverhältnissen kulturell konstruiert ist, erweist sich das Postulat einer normativen Sexualität »vor«,

»außerhalb« oder »jenseits« der Macht als kulturelle Unmöglichkeit und politisch unrealisierbarer Traum“ (Butler 2014, S. 56). Geschlecht ist also eine Machtposition und eine Interessensposition. Des Weiteren ist Macht auch eine wesentliche Bedingung sozialer Beziehungen oder anders gesagt, die Kraft die das Gesamtbild sozialer Beziehungen bestimmt. Auch hier ist nur ein schmaler Pfad zwischen der Macht, die für die Durchsetzung von Interessen zuständig ist und der Unterwerfung (vgl. Dux 1992, S. 90). „Benennen ist Kennen; Kennen ist Beherrschen“ (Paglia 1992, S. 16). So ist Macht also etwas, das den Machtinhabern hilft, die Potentiale derer zu behindern, die Autonomie entwickeln wollen. Solange niemand diese Prozesse reflektiert und kritisch hinterfragt, sind diese Teile unserer Wirklichkeit nur jene, die wir einfach nur immer weiter reproduzieren (vgl. Dux 1992, S. 149).

Zusammenfassend kann also gesagt werden, dass die Frauen bereits in, historisch gesehen, früher Zeit in eine ungleiche Stellung geraten sind. Durch die spätere Innen-Außen-Dimensionierung des gesellschaftlichen und privaten Lebens und die Machtpotenzialverteilung haben sich die Ungleichheitsstellungen immer weiter ausgedehnt. Die Machtpositionen und -potentiale differenzieren sich nicht nur immer mehr, sondern werden in vielen Bereichen und Beziehungen ausgenutzt und ausgebaut. Das Machtverhältnis zwischen den Geschlechtern hat sich, wie wir mittlerweile wissen, nicht zwangsläufig natürlich so gebildet, da es von Kultur und

117 nicht Natur abhängig ist. Macht stellt also eine universale Komponente im Aufbau und Konstruieren einer Gesellschaft und so auch der Geschlechter dar, da dieser Aufbau nur durch Interaktion von Subjekten möglich ist. Macht ist ein Mittel, das den Individuen dazu dient, ihr Interesse durchzusetzen, wobei Mann und Frau voneinander anhängig sind (vgl. Dux 1992, S. 227; 233; 420). Man kann also sagen:

„nicht ‚der Unterschied‘ konstruiert die Bedeutung, sondern die Bedeutung die Differenz“ (Gildemeister 2010, S. 137). Regine Gildemeister (2010) meint damit, dass erst dadurch, dass wir bestimmten Dingen oder Sachverhalten einen höheren oder weniger hohen Status zuordnen, ein Unterschied entsteht und sich so eine Machtdifferenz entwickelt. „Die Machtverfassung hat sich in aller Geschichte durch eine Innen-Außen-Dimensionierung der Geschlechterrollen gebildet. Die Ausbildung dieser Machtverfassung hatte ihren Grund in Bedingungen der gesellschaftlichen Organisation (...)“ (Dux 1992, S. 438). Doch sind diese historisch gewachsenen Bedingungen im Laufe der Zeit und durch die Entwicklung unserer modernen Gesellschaften hinfällig geworden und es wird Zeit für Veränderungen, denn das Einzige, was sich nicht verändert, ist die Machtausübung (vgl. Dux 1992, S. 438).

Daher wäre es unsere Aufgabe, die Möglichkeiten von Sexualität und Identität in der Macht noch einmal zu überarbeiten. Denn dadurch, dass es keine Möglichkeit gibt, eine kulturelle Konstruktion, besonders der Sexualität, einfach aufzulösen, stellt sich nun die Frage, wie wir diese Konstruktion darstellen und dann wiederum wahrnehmen können, um sie nicht weiter einfach nur blind zu reproduzieren, um so nur wieder die Machtverhältnisse aufrechtzuerhalten (vgl. Butler 2014, S. 57).

Mit dem Erläuterungs- und Erklärungsversuch möglicher heutiger Wiedergaben und Inszenierung von Geschlecht im Alltag, sowie deren Performanz, Hilfsmittel bei der Inszenierung und Kritik, beschäftigt sich die nächste Thematik, die der Theorien und Probleme der Inszenierungen.