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III. Empirische Untersuchung – Strategien der Inszenierung von Gender im

3. Gender-Inszenierung – Darstellung der Rohdaten (Eva Schirmetz & Magdalena

3.1. Beobachtungen im Sozialraum 1

3.1.1. Beobachtungsbogen A

In diesem Beobachtungsbogen wurden 4 ProbandInnen darunter 1 Mädchen und 3 Jungen festgehalten.

Kategorie 1: Inszenierungsmittel (Kleidung, Accessoires, Frisur, Körperschmuck und Make-up)

1.1. Kleidung

ProbandIn a war ein Junge und er trug eine lange enge Jeans, einen Sweater mit Kapuze und flache große Turnschuhe. Die Kleidung war insgesamt eher dunkel von den Farben her und einfarbig, also nichts Gemustertes.

ProbandIn b war ein Junge. Er trug eine lange schwarze Jogginghose dazu ein Paar flache Turnschuhe, die ihm mindestens zwei Nummern zu groß waren, in einem auffallenden hellen rot. Seine Kleidung war einfarbig, eher dunkel (schwarz, dunkelrot und ein bisschen weiß). Er trug unter einer schwarzen Jacke ein dunkelrot-schwarz kariertes Hemd, das so lang war, dass es unter der Jacke heraushing (Markenkleidung).

ProbandIn c ein Junge, trug eine enge Jeans, T-Shirt, Jacke und dazu flache große Turnschuhe. Er war sehr gestylt und trug teurere Kleidung (Markenkleidung).

ProbanIn d war ein Mädchen. Sie trug enge Kleidung (tailliert), also eine Skinny Jeans, ein enges T-shirt und darüber eine schwarze Lederjacke. Die Kleidung war sehr stylisch und von den Farben her dunkel. Es war Markenkleidung.

Die Jungen trugen insgesamt mehr enge, lange Hosen und die Oberbekleidung war weiter. Die Schuhe waren flach, groß und auffällig von der Farbe her. Es sahen alle vom Äußeren her gepflegt und gestylt aus.

144 Häufigkeit des Auftretens:

Mädchen: Jungs: Summe:

weite Kleidung (einige Nummern zu groß) III 0/3

enge Kleidung I II 1/2

dunkle Farben I III 1/3

helle Farben 0/0

einfarbig III 0/3

gemustert I 1/0

Markenkleidung (ausgefallene Stücke) I I 1/2

No-Name Kleidung (einfache Stücke) II 0/2

flache Schuhe I III 1/3

Tabelle 2: Häufigkeit des Auftretens-Kleidung_Sozialraum 1/Beobachtungsbogen A

1.2. Accessoires

Bei ProbandIn a waren flache schwarze Ohrringe in beiden Ohren, die aussahen wie Scheiben, zu beobachten.

Bei ProbandIn b war diverser Schmuck, wie ein großes schwarzes Armband, eine große silberne Uhr und kleine Ohrstecker zu beobachten. Die Ohrstecker befanden sich wiederum in beiden Ohren und auf dem Kopf trug er eine schwarze Kappe. Des Weiteren trug er sein Handy in der Hand und hatte Kopfhörer in den Ohren. Er trug auch noch einen großen schwarzen Rucksack.

Bei ProbandIn c waren, was Accessoires betrifft, nur der Rucksack und eine Kette zu erkennen.

Bei ProbandIn d wurde eine große und offene schwarze Handtasche aus Leder beobachtet, da sonst keine Accessoires sichtbar waren.

Häufigkeit des Auftretens:

145

Handtasche I 1/0

Gürtel 0/0

Schmuck III 0/3

Brille 0/0

Sonnenbrille 0/0

Tabelle 3: Häufigkeit des Auftretens-Accessoire_Sozialraum 1/Beobachtungsbogen A

1.3. Frisur (Haarfarbe, Haarschnitt,…)

ProbandIn a hatte natürlich braune Haare mit einer großen, blonden Strähne vorne an der Stirn. Es war eine sehr gestylt Frisur und der Haarschnitt war seitlich und hinten kurz und oben etwas länger.

ProbandIn b hatte dunkle, also braune Haare und trug sie kurz. Ein Schnitt war aufgrund der Kappe, die er auf dem Kopf trug, nicht zu erkennen.

ProbandIn c hatte auch den Haarschnitt seitlich kurz und oben lang, sowie seine natürliche braune Haarfarbe.

ProbandIn d hatte lange natürlich braune Haare. Sie hatte eine sehr gestylt Frisur, denn sie trug die Haare offen und in Locken. Diese waren allerdings erkennbar mit einem Lockenstab oder ähnlichem gemacht.

Häufigkeit des Auftretens:

Mädchen: Jungs: Summe:

lange Haare I 1/0

kurze Haare III 0/3

gefärbt I 0/1

nicht gefärbt I II 1/2

gestylt (Gel, geglättet, gelockt,…) I III 1/3

Tabelle 4: Häufigkeit des Auftretens-Frisur_Sozialraum 1/Beobachtungsbogen A

1.4. Körperschmuck (Tattoo, Piercing, …)

Hier konnten bei den vier Beobachtungen keine Tattoos, Piercings, etc. festgestellt werden, im Besonderen aufgrund der vielen Bekleidung, die die Haut bzw. Stellen, an denen sich diese Art von Körperschmuck befindet und erkennbar sein könnte, bedeckte.

146 Häufigkeit des Auftretens:

Mädchen: Jungs: Summe:

Tattoo 0/0

Piercing (Ösen, Ringe, Steinchen,…) 0/0

Henna 0/0

Tabelle 5: Häufigkeit des Auftretens-Körperschmuck_Sozialraum 1/Beobachtungsbogen A

1.5. Make-up

ProbandIn d trug normales, also ein sogenanntes Tages-Make-up. Sie hatte schwarze Wimperntusche, etwas rosa Lipgloss und Puder im Gesicht.

Bei den ProbandInnen a/b/c, den Jungen, konnten keine besonderen Hygienemittel wie Deos, Eau de Cologne, etc. festgestellt werden.

Häufigkeit des Auftretens:

Mädchen: Jungs: Summe:

ja (normal) I 1/0

nein (wenig) 0/0

extrem viel 0/0

Tabelle 6: Häufigkeit des Auftretens-Make-up_Sozialraum 1/Beobachtungsbogen A

Kategorie 2: Verhalten (Körpersprache, Stimmlage, Gestik und Mimik)

2.1. Körpersprache (Körperhaltung)

ProbandIn a zeigte ein ruhiges und stilles Verhalten. In der Kommunikation mit anderen machte er große Bewegungen mit den Armen. In Ruhe wirkte seine Haltung sehr lässig, locker. Seine Sitzhaltung war sehr entspannt und breitbeinig.

ProbandIn b hatte einen breiten Stand und einen langsamen leicht schlurfenden Gang. Sein Körperbau ist groß und schlank und eine oder beide Hände hatte er immer in der Hosentasche.

ProbandIn c hatte einen breiten Stand eingenommen und war dabei leicht nach vorne gebeugt. Er wirkte etwas angespannt und baute sich vor ProbandIn d, die vor ihm saß, auf.

ProbandIn d saß mit überkreuzten Beinen da und dabei war ihr Oberkörper leicht nach vorne gebeugt. Sie machte immer wieder eine drehende Kopfbewegung, um

147 die Haare aus dem Gesicht zu schütteln. Ihre gesamte Körperhaltung wirkte sehr entspannt.

2.2. Stimmlage

Bei ProbandIn a, b und c hatten alle eine eher tiefe Stimme und eine Art Crescendo, also ein lauter und leiser werden in der Stimme beim Sprechen.

Die Stimme von ProbandIn d war für ein Mädchen normal. Es gab nichts Auffälliges.

Ihre Stimme war im Vergleich zu den Stimmen der Jungen etwas höher, aber nicht auffällig.

2.3. Gestik

ProbandIn a, b und c verwendeten alle nicht viel Gestik. Wenn die Jungen gestikulierten, dann machten sie langsame und große Bewegungen.

ProbandIn d machte mehr Bewegungen, aber auch nicht sehr viele. Im Besonderen gestikulierte sie mit ihren Händen und vollführte eher kurze und schnelle Bewegungen.

Häufigkeit des Auftretens:

Mädchen: Jungs: Summe:

ja (normal) I I 1/1

nein (wenig) II 0/2

extrem viel 0/0

extrem wenig 0/0

Tabelle 7: Häufigkeit des Auftretens-Gestik_Sozialraum 1/Beobachtungsbogen A

2.4. Mimik

ProbandIn a, b und c waren von ihren Gesichtsausdrücken her sehr cool und schon fast ausdruckslos.

ProbandIn d hatte einen sehr offenen und freundlichen Gesichtsausdruck und schien sehr entspannt.

148 Kategorie 3: Interaktionen

Die ProbandInnen a und b interagierten untereinander mit sehr cooler und lässiger Körperhaltung. Sie waren in der Kommunikation untereinander eher laut und wenig zurückhaltend.

ProbandIn c interagierte mit ProbandIn d und seine Körperhaltung war dabei betont lässig gleichzeitig aber auch etwas angespannt. Er wirkte so, als würde er sich vor ihr aufbauen und da sie saß, während er stand, war er leicht über sie gebeugt. Sie hingegen sah zu ihm auf und ihr Verhalten war eher süß, leicht sexy.

Kategorie 4:

Im Beobachtungsbogen besteht der letzte Punkt aus sonstigen weiteren Beobachtungen die zusätzlich zu den benötigten Kategorien noch gemacht wurden:

 Die Beobachtungen fanden alle in öffentlichen Verkehrsmitteln statt.

 Es war ein kühler Tag mit vielen Menschen im Verkehrsmittel.

 ProbandIn c und ProbandIn d schienen ein Paar zu sein. Sie waren sehr aufeinander fixiert. ProbandIn c schien mehr ProbandIn d zu achten als umgekehrt und er wirkt auch angespannter.

 ProbandIn a war mit einem anderen Jungen unterwegs, der nicht in die Beobachtung genommen wurde, weil er zu verdeckt im Verkehrsmittel positioniert war. Dieser wirkte insgesamt sehr lässig in der Haltung und Kommunikationsweise mit ProbandIn a.

 ProbandIn b war im Mittelpunkt der Gruppe, die eingestiegen war. Die anderen gruppierten sich um ihn, er sprach kaum und hat einen Kopfhörer im Ohr, während andere mit ihm sprachen. Er wirkte im Vergleich zu den anderen irgendwie kaum anwesend und gelangweilt, aber gleichzeitig schien er der Mittelpunkt zu sein mit einer lässigen Haltung (leicht nach vorn gebeugt)