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306 Tabelle 3.1.3: Nummern und Typen der Tafelseiten und deren Anzahl in dem Programm

4.2 Ergebnisse des 4. Vorversuchs:

Im Vergleich zu der Untersuchung mit Erwachsenen kann man sagen, dass nicht nur Grund-schulkinder seriell lernen wollen, sondern auch einige Erwachsene. Es ergab sich bei dem Ve r-such mit Erwachsenen, dass etwa die Hälfte der Erwachsenen deutlich serialistisch vorgegan-gen war:

„Daraus ergibt sich als zusammenfassender Befund, dass immerhin 55% der Versuchspersnen zum Serialismus und nur 38% zum Holilismus tendieren, während 7% wirklich ausgew o-gen lernen“ (Schulz-Wendler, 2001, S. 283).

Für die Untersuchung des Lernverhaltens von Kindern ist nach unserem Vorversuch auch zu überlegen, ob sehr junge Kinder überhaupt mit Computerlernprogrammen konfrontiert werden sollten, die einen hohen Grad der Selbststeuerung ermöglichen oder gar erforderlich machen.

Mit anderen Worten kann man sagen, dass lexikalisches Wissens schwer ist für junge Kinder.

Es kann weiterhin festgestellt werden, dass die Grundschulkinder in dieser Untersuchung die Zusammenhänge zwischen den Tafeln nicht erkannt haben und sehr wenig Sprünge gemacht haben, und zwar gerade solche Kinder nicht, die weniger Tafeln nachgeschlagen haben. Dies gilt nicht nur bei den Kinder aus der 3. Klasse, sondern auch bei den Kindern, die aus der 4.

Klasse waren.

4.2 Ergebnisse des 4. Vorversuchs:

Der Versuch mit 4 ägyptischen Kindern für das 8. Kapitel

Nach dem 1., 2. und 3. Vorversuch mit der dritten, der vierten Klasse und den vier ägyptischen Kindern wurden zusätzlich zu den beiden Lernwegen, dem seriellen und dem „Sprung“, die in dem ganzen Programm eingesetzt wurden, in dem 8. Kapitel „Verschiedene Kalender“ noch drei neue Lernwege entwickelt. Insgesamt gab das 8. Kapitel den Kindern dieses 4. Vorversuchs fünf verschiedene Lernwege, nämlich: Seriell, Sprung, Wissensbaum, Lernstern und Lernkreis.

Deshalb wurde dieses 8. Kapitel mit 4 ägyptischen Kindern ausprobiert. Jedes Kind hat mit die-sem Kapitel allein gearbeitet. Jedes Kind wurde von mir beobachtet. Seine Bewegungen mit der Maus auf dem Bildschirm während der Arbeit mit dem Programm wurden mit „Screen Camera“

aufgenommen.

192 4.2.1 Quantitative Ergebnisse

Zunächst sind die Ergebnisse dargestellt, die einen Überblick geben zu einigen allgemeinen Gesichtspunkten des Lernverhaltens (Gesamtlernzeiten, Anzahl der Dokumente und die durc h-schnittliche Bearbeitungszeit für die Dokumente).

4.2.1.1 Gesamtlernzeit

Dieses Diagramm zeigt die Gesamtlernzeit (Zeit für Tafeln und Wissen) für jedes Kind während der Arbeit mit diesem Kapitel an. Die Zeit wurde in Minuten gemessen.

1 2 3 4

Kinder

0 20 40 60 80 100 120

Zeit in Minuten

Gesamtlernzeit mit dem 8. Kapitel

Abbildung 4.2.1: Gesamtlernzeit für Kinder im 4. Vorversuch

Aus diesem Diagramm kann man sehen, dass die an diesem 4. Vorversuch teilnehmenden Kin-der unterschiedliche Lernzeitdauer mit diesem Kapitel verbracht haben. Die Zeitspannen liegen von ca. einer Stunde bis zu anderthalb Stunden. Deshalb kann man sagen, dass die Lernzeitun-terschiede für diese untersuchten Kinder nicht extrem groß sind; dies obwohl kein Kind alle D o-kumente, welche dieses Kapitel enthält, bearbeiten konnte.

4.2.1.2 Gesamtzahl der Dokumente

Dieses Diagramm zeigt die Anzahl der Dokumente (Tafeln und der Wissen) an, welche die Kin-der während Kin-der Arbeit mit diesem 8. Kapitel nachgeschlagen haben.

193

1 2 3 4

Kinder

0 5 10 15 20 25 30

Anzahl der Dokumente

Gesamtzahl der Dokumente

Abbildung 4.2.2: Gesamtzahl der Dokumente für Kinder im 4. Vorversuch

Auf diesem Diagramm kann festgestellt werden, dass die Kinder, welche mehr Zeit mit dem Programm verbracht haben, auch mehr Dokumente (Tafeln und Wissensdokumente) nachge-schlagen haben. Die Tafeln stellen mit ca. ¾ aller Dokumente den größeren Teil in dem 8. Ka-pitel (Verschiedene Kalender) dar, die Wissensdokumente umfassen ungefähr ¼ aller Doku-mente: 33 Tafeln gegenüber 12 Wissensdokumenten also.

4.2.1.3 Gesamtzahl der Tafeln

Dieses Diagramm zeigt für jedes Kind die Gesamtzahl der Tafeln an, welche die Kinder während der Arbeit mit diesem 8. Kapitel aufgeschlagen haben.

1 2 3 4

Kinder

0 5 10 15 20

Anzahl der Tafeln

Gesamtzahl der Tafeln

Abbildung 4.2.3: Gesamtzahl der Tafeln für Kinder im 4. Vorversuch

Diesem Diagramm ist zu entnehmen, dass zwei Kinder eine unterschiedliche Anzahl von Tafeln nachgeschlagen haben, obwohl sie ungefähr die gleiche Zeitspanne mit diesem Kapitel ver-bracht haben (Kind 1 und Kind 4). Aber bei Kind 2 und Kind 3 sieht das Bild anders aus. Obwohl die beiden Kinder die gleiche Anzahl an Tafeln nachgeschlagen haben, haben die beiden Kinder

194 eine unterschiedliche Zeitdauer mit diesem Kapitel verbracht. Man kann auch feststellen, dass die Kinder, welche mehr Lernzeit mit diesem Kapitel verbracht haben, auch mehr Tafeln nac h-geschlagen haben.

4.2.1.4 Anzahl der Wissensdokumente

Dieses Diagramm zeigt die Anzahl der Wissensdokumente an, welche die Kinder während der Arbeit mit diesem 8. Kapitel nachgeschlagen haben.

1 2 3 4

Kinder

0 1 2 3 4 5 6 7 8 9

Wissensdokumentenzahl

Anzahl der Wissensdokumente

Abbildung 4.2.4: Anzahl der Wissensdokumente für Kinder im 4. Vorversuch

Auf diesem Diagramm kann festgestellt werden, dass die untersuchten Kinder auch eine unter-schiedliche Anzahl der Wissensdokumente nachgeschlagen haben. Die Zahl der Wissensdo-kumente hängt mit der in diesem Kapitel verbrachten Gesamtlernzeit und der Anzahl der nac h-geschlagenen Tafeln zusammen.

Da diese Kinder nicht nur am Anfang des Kapitels gearbeitet haben, sondern auch im weiteren Verlauf dieses Kapitels, war die Wahrscheinlichkeit, ein Wissensdokument in diesem Kapitel nachzuschlagen, allerdings sowieso größer als in einigen anderen Kapiteln, denn dieses Kapitel entspricht ungefähr der durchschnittlichen Anzahl der Wissensdokumente im Programm (12 Wissensdokumente in diesem Kapitel gegenüber 106 Wissensdokumente im ganzen Pro-gramm).

Diese Kinder sind nicht nur seriell vorgegangen, sondern auch holistisch, das heißt, dass sie nicht nur bei den Tafelseiten geblieben sind und dabei viele Sprünge gemacht haben, sondern sie haben auch einige Wissensdokumente nachgeschlagen. Man kann auch feststellen, dass die Kinder, welche mehr Lernzeit mit diesem Kapitel verbracht haben, auch mehr Wissensdokumen-te nachgeschlagen haben.

195 4.2.1.5 Durchschnittliche Tafel- und Wissenszeit

Dieses Diagramm zeigt die durchschnittliche Bearbeitungszeit für die von den untersuchten Kin-dern bearbeiteten Tafeln und Wissensdokumente an. Die Zeit wurde in Minuten errechnet.

1 2 3 4

Kinder

0 1 2 3 4 5 6 7

Durchschnittlichzeit

Durchschnittliche Tafel- und Wissenszeit

Abbildung 4.2.5: Durchschnittliche Zeit für Tafeln und Wissensdokumente für Kinder im 4. Vorversuch

Auf diesem Diagramm kann man sehen, dass die durchschnittliche Zeit für Tafeln und Wissens-dokumente zwischen 4 und 6 Minuten beträgt. Ein Kind hat mit diesem Kapitel sehr langsam gearbeitet (Kind 1 mit 6 Minuten durchschnittlich pro Tafel und Wissensdokument), solche hohe durchschnittliche Bearbeitungsdauer hat sich in späteren Versuchen nicht wieder ergeben; da-gegen haben zwei Kinder mit um ein Drittel höherer Geschwindigkeit mit diesem Kapitel gear-beitet (Kinder 2 und 3 mit 4 Minuten durchschnittlich pro Tafel und Wissensdokument), auf der anderen Seite hat ein Kind (Kind 4) 5 Minuten durchschnittlich pro Tafel und Wissensdokument bearbeitet.

4.2.2 Lernen durch Dialog mit dem Tutor

In diesem 4. Vorversuch haben die 4 untersuchten ägyptischen Kinder mit mir als Tutor anstatt des Schulpartners das 8. Kapitel bearbeitet. Manche Aufgaben, welche dieses Kapitel enthält, waren nicht leicht. Sie erforderten Diskussionen, Lösungsvorschläge und Nachdenken, um ge-löst zu werden. Diese Lernprozesse konnten nicht auf einfache Weise von einem Kind allein durchgeführt werden. Es waren entweder gemeinsame Diskussionen, partnerschaftliches Ler-nen mit einem anderen Schüler oder auch Dialoge mit einem Tutor nötig. Deshalb sind den Kin-dern viele Schwierigkeiten bei der Lösung der gestellten Aufgaben begegnet, welche nur durch den Dialog mit dem Tutor gemeistert werden konnten. Dies wird aus den nachfolgend zitierten Dialogen des Testkindes mit dem Tutor ersichtlich.

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