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Vielseitigen 16 Lernende sind nicht auf eine bestimmte Lernstrategie fixiert, sondern wählen ihren Lösungsweg nach Aufgabe und Metakognition aus. Dieser Weg kann sowohl serialistisch

4) Abstrakt-aktiv:

3.1 Das Computer-Lern-Programm „CEWID/CEWIDchen“

3.1.3 Bedeutung des Programms „CEWID/ CEWIDchen“

CEWID ist eine Software zur Wissensorganisation (die Abkürzung bedeutet: Computer-ergänztes Wissensdesign), die mit der Programmiersprache „Visual Objects“ und von Prof. Dr.

Haller programmiert ist und die auf PCs unter irgendeiner Version von Windows ab Version 3.11 installiert werden kann. Wissensorganisation mit „CEWIDchen“ bedeutet die Zusammenstellung, Ordnung und Bereitstellung von Wissen in einem abgegrenzten Bereich. Anwendungen von CEWID auf einen Bereich werden Applikationen genannt (vgl. auch Anhang 25).

Mit dem Programm wurden Applikationen zur Planung von Kursen und Lehrgängen und zur Ein-richtung und Pflege von Aquarien (Version für Jugendliche) erstellt. Das Programm dient der eigenen Verwaltung von Wissen sowie der Vermittlung dieses Wissens an Andere. Es ist auch darauf ausgerichtet, Wissensbestände zu strukturieren und Formen der Wissensorganisation einzuüben, indem es den Anwender im Umgang mit Wissensbeständen schult.

Man kann das Programm „CEWIDchen“ sowohl als Autor wie auch als Anwender nutzen. Als Autor erstellt man eine Applikation, indem man ein bestimmtes Wissensgebiet in das Programm integrieren kann. Dabei bleibt eine Applikation veränderbar und kann jederzeit erweitert werden.

Als Anwender hingegen macht man sich das Wissen in einer Applikation zunutze, wobei CEWID als Programm dienen kann.

Die Tätigkeiten stellen thematisch enge zusammengehörige Einheiten dar. Auf der Anwen-dungsebene sind die Tätigkeiten in sogenannte Grundoperationen (Kapitel) eingeteilt, die ihrer-seits dann aus einer Sequenz einzelner Tafelseiten (Operationen) bestehen. Diese können von Kindern sukzessiv aufgerufen werden, wobei auch jederzeit über die entsprechende Menüleiste die Möglichkeit besteht, auf die erste Seite einer anderen Grundoperation direkt zuzugreifen.

Die Unterrichtseinheit „Zeit und Zeitmessung“ ist als Lehrprogramm aufgebaut, das heißt, sie kann weitgehend selbständig von Kindern einzeln oder in Partnerarbeit behandelt werden. Die Unterrichtseinheit gliedert sich in 10 Kapitel (Grundoperationen), jedes Kapitel enthält eine Rei-he von Tafeltexten (Bildschirmseiten). Das Programm enthält insgesamt 328 Tafelseiten, 306 davon sind solche, auf denen die Kinder zusätzlich zu den Informationen auch Arbeitsaufträge

107 bearbeiten können (Lernaufgaben). Das Programm enthält auch 102 Wissensdokumente und 4 Hilfen (vgl. Tabellen des Kapitels dieser Arbeit).

Beim Lernen mit diesem Programm können Kinder bestimmte Zeitspannen errechnen, zum Bei-spiel Pausen eines Schultages, Schultage in einem Schuljahr, Schlafzeiten, Lebensphasen, Fahrtzeiten für einen Bus, Arbeitszeiten, Zeit auf der Toilette, im Badezimmer und zum Essen im ganzen Leben, Atemzüge und Herzschläge im gesamten Leben, Tage der verschiedenen Jahre, Jahreszeiten, Tages - und Nachtstunden, kleine und große Zeiteinheiten, Sommerzeit, Zeitunter-schied für einige Länder und verZeitunter-schiedene Geschwindigkeiten. In einem elektronischen Lexikon (Wissensbasis) sind zusätzliche Informationen zum Nachschlagen enthalten.

Die formalen Operationen (Berechnungen) sind eingebettet in alltägliche Zusammenhänge als zugrundegelegte Inhalte. Die Kinder können somit zusätzlich etwas lernen über Themen oder Inhalte wie die Bundestageswahl, die Stellung des Bundeskanzlers und den Tag der Deutschen Einheit. Sie können etwas erfahren über die richtigen Gewohnheiten beim Schlafen, Fernsehen, passende Kleidungen, Essen und Sauberkeit. Sie können etwas lernen über die Werte, Beispie-le und den Tagesbedarf der verschiedenen Nahrungsmittel. Sie erfahren etwas über die Gefahr des Rauchen für die Gesundheit. Sie können etwas lernen über die geeignete Zeit für Begrü-ßungen und Einladungen.

Die Kinder können bestimmte Ereignisse aus dem Kalender herausfinden. Sie können bestimm-te Informationen und Bilder aus dem Inbestimm-ternet herausfinden. Sie lernen etwas über die Zusam-menhänge zwischen Erde, Sonne und Mond. Sie lernen etwas über die Mondphasen. Sie kön-nen etwas lerkön-nen, über den christlichen und den islamischen Kalender, Funktiokön-nen von ver-schieden Uhren, zum Beispiel normale Uhr, Pendeluhr, Sonnenuhr, Sanduhr, Wasseruhr, Atom-uhr, Kerzenuhr und astronomische Uhr. Sie können die Zusammenhänge zwischen Geschwin-digkeit, Strecke und Zeit erfahren.

Der Begriff „Lernstil“ war in dem Programm zu vermeiden, um mögliche Rückfragen nach etwai-gen guten oder schlechten Lernstilen gar nicht erst aufkommen zu lassen. Den Kindern sollte nicht das Gefühl vermittelt werden, dass sie in Form eines Testes auf ihr Lernverhalten hin ge-prüft und auf einer Positiv- oder Negativskala kategorisiert würden. Neben einer gewissen Vo r-eingenommenheit hätte die Fokussierung der Lernstilfrage zudem dazu veranlassen können, das eigene Lernverhalten an einer potenziell sozial wünschenswerten Benutzung des Pro-gramms auszurichten.

108 3.1.4 Der Aufbau des Lernprogramms „CEWID/CEWIDchen“

Die Thematik „Zeit und Zeitmessung“ stammt aus dem Lehrplan der dritten und vierten Klasse der Grundschule (vgl. dazu die Rahmenrichtlinien für die Grundschule im Bereich „Sachunter-richt“ und Arbeitsgruppe für Unterrichtsforschung, 1979). Das Programm ist thematisch in 10

„Kapitel“ untergegliedert, die jeweils zwischen 20 und 40 verschiedenen Tafeln umfassen. Jede Tafel enthält normalerweise kurzen Text und einige Fragen. Die Fragen, die das Programm stellt, beziehen sich auf zeitliche Aspekte im Alltag der Kinder. Dabei erhöht sich der Schwierig-keitsgrad der Fragen mit fortschreitenden Kapiteln und Tafelnummern.

Das Programm bietet den Kindern mit drei verschiedenen Dokumententypen unterschiedliche Lernformen und Aufbereitung der Inhalte an. Diese Typen sind Tafelseiten („Tätigkeiten“), Wis-sensdokumentenseiten („Wissen“) und das Zusatzlernangebot „Hilfen“. Da diese Hilfen eine Verbindung mit dem Internet hatten, konnten die Kinder eine besondere Schaltfläche „Internet“

auf der Bildschirmseite des Programms sehen.

3.1.4.1 Aufbau der Tafelseiten

Eine Tafel ist gewissermaßen wie eine Seite in einem Übungsbuch. Sie umfasst ggf. ein Bild zur jeweiligen Them atik, einen Tafeltext und weitere Schaltflächen am unteren Rand der Tafel. Über diese Schaltflächen können weitere Funktionen aktiviert werden. Optisch sind die 306 Bearbei-tungstafelseiten von insgesamt 328 Tafelseiten in dem Programm in 11 Bereiche unterteilt (1 Vgl. auch Abbildungen 2.1.3 und 2.1.6.):

Abbildung 3.1.1: Aufbau der Bildschirmseiten des Programms

1) Die Menüleiste: sie entspricht typischen Windowsprogrammen. Hier befinden sich die wichtigsten Bewegungsmöglichkeiten und Optionen. Dort sind alle Listen untergebracht, aus denen das Kind nach Interesse Kapitel und auch Einträge aus den verschiedenen Lexika

(Auto-109 renwissen, Zusatzwissen, Fachwissen) direkt auswählen kann. Darunter befindet sich eine Shortcut-Leiste. Dort kann der Benutzer ebenfalls ins Lexikon gelangen, z.B. eine Uhr finden und den für viele Aufgaben in höheren Kapiteln erforderlichen Taschenrechner aufrufen. Auch gibt es eine Verknüpfung, mit der das Kind nach unbekannten Wörtern suchen kann.

2) Die Symbolleiste: Diese Leiste ist unter der Menüleiste dargestellt. Mit Hilfe dieser Leiste kann das Kind zu einigen Funktionen kommen. Beispielsweise kann es die Uhr oder den Ta-schenrechner aufrufen (ganz rechts). Den Wissensbaum (der dritte Lernweg in dem Programm) kann das Kind beim Anklicken auf das Fragezeichen „?“ in der Symbolleiste bekommen.

Es kann auch beim Anklicken auf ein Symbol „ “ das Lexikon des Programm öffnen. Das Kind kann auch Fortsetzen (beim Klicken auf „ “). Es kann auch etwas in dem Programm notieren (das Symbol dafür liegt ganz rechts in der Bildschirmseite „ “). Das Symbol dafür liegt rechts von dem Symbol, welches für das Lexikon steht. Schließlich kann es irgendwelche Dokumente (Tafel oder Wissen) aus dem Programm über den Drucker ausdrucken lassen.

3) Das Optionsfenster: Dieser Fenster liegt direkt unter der Symbolleiste. In diesem Fenster findet das Kind die Grundoperation „Tätigkeit“, die Notiz der entsprechenden Tafel und die Nummer der entsprechenden Tafel.

4) Das Sprungzeichen: Oben links befindet sich dieses Zeichen. Es ist als ein Tier dargestellt.

Nachdem das Kind auf dieses Zeichen geklickt hat, bekommt es entweder den zweiten Lernweg der „Sprung“ (dies ist bei allen 10 Kapiteln in dem Programm der Fall) oder den vierten Lernweg (der „Lernstern“) bzw. den fünften Lernweg (der „Lernkreis“), dies ist nur bei dem 8. Kapitel

„Verschiedenen Kalender“ der Fall (vgl. Kapitel 3.1.9).

5) Das Indikatorfenster: Neben dem Sprungzeichen (links oben) steht ein Indikator (Hinweis), mit Angaben darüber, welche Tafelseiten das Kind gerade bearbeitet, welche das Kind schon fertig bearbeitet hat und wie viele noch vor ihm sind. Das wird nach dem Tag (heute), dem Kapi-tel und dem ganzen Programm unterteilt.

6) Das Textfenster: Es befindet sich oben auf der linken Bildschirmseite. Hier soll sich das Kind über die Themen der einzelnen Seiten informieren. Darunter befinden sich die Fragen zum Text.

Ganz selten stehen in einigen Tafeln Fragen ohne weiteren Text. Wissenstexte bestehen nur aus knappen Formulierungen.

110 7) Die Aktionsfenster (Formularfenster): Anfangs befindet sich hier nur ein leeres Fenster für die von dem Kind eingegebenen Antworten. Dieses Fenster ist direkt unter dem Textfenster (links auf der Bildschirmseite) programmiert. Erst wenn das Kind sich über die Fragen Gedanken gemacht hat, soll es das Feld „Formular“ (in dem unteren Fenster) anklicken, welches ihm einen Lückentext mit Bezug auf die Fragen einfügt. Sind Antworten eingegeben, erscheint beim ersten Klick ein Feld „sichern“ in dem unteren Fenster.

8) Das Bildfenster: Dieses ist rechts neben dem Textfenster und Aktionsfenster (Formularfens-ter) angeordnet. Hier findet sich zu jeder Bearbeitungstafel ein entsprechendes Bild, das die Programmseite sehr auflockert. Entweder findet das Kind hier eine Alltagssituation (Photo) oder auch eine Zeichnung, mit der sich das Kind beschäftigen soll, um anschließend die Fragen be-antworten zu können.

9) Das Lösungsmusterfenster: Nachdem das Kind mit seinen eingegebenen Antworten fertig war, muss es auf das Feld „Sichern“ klicken, wodurch die von dem Kind eingegebene Antwort automatisch gespeichert ist und das Lösungsmusterfenster aktiviert wird. Es erscheint nun ein ähnliches Fenster wie das „Formularfenster“. Dieses Fenster ersetzt das Bild der Bildschirms ei-te. Das Kind kann nun seine Antworten mit dem Lösungsmuster (oder manchmal ist das ein Bei-spiel für die Lösung, wenn es keine eindeutige Lösung geben kann) vergleichen.

10) Das Notenfenster: Abschließend kann das Kind selbst die von ihm eingetippte Antwort per Notenleiste beurteilen. Die Notenskala erlaubt dem Kind (je nach seiner eingegebenen Antwort) eine Note von 1 bis 4 (wie die Schulnoten sind) einzugeben. (vgl. die Hinweise zur Programm-benutzung, Anhang 1). Die Einstellung auf der Skala kann in einem sog. „Scrollfenster“ mit der Maus verändert werden, womit die Arbeit an einer Tafelseite abgeschlossen wird. Dieses Fens-ter sieht das Kind nur begleitend zum LösungsmusFens-terfensFens-ter.

11) Das Unterfenster: In diesem Fenster (unten links auf der Tafelseite) sind zwei Feile ange-bracht. Mit diesem Zeichen „>>“ gelangt das Kind immer zur nächsten Seite, also zu einer linea-ren Durcharbeitung eines Kapitels. Und natürlich ist es umgekehrt mit diesem Zeichen „<<“, es bringt das Kind wieder eine Seite zurück. Neben den beiden Pfeilen ist eine weitere Schaltfläche

„abbrechen“.

Dieses Feld wurde nur zum Abbrechen oder Beenden der aktuellen Tafelseite vorbereitet und nicht zum Beenden des Programms. In der Mitte steht das Feld „Formular“, welches für das Au f-rufen des Lückentextes vorbereitet ist. Beim ersten Anklicken auf den Lückentext durch das Kind

111 erscheint die Schaltfläche „sichern“. Daneben erscheint manchmal (wenn entsprechend etwas vorbereitet worden war) ein Feld „Erklärung“, welches für Erläuterungen eines bestimmten Wis-sensdokuments aus dem Lexikon des Programms programmiert ist.

Rechts in diesem Fenster findet das Kind das letzte aktivierbare Feld „Internet“, das für die Hil-fen vorbereitet ist. Dies findet das Kind allerdings nur auf 4 Tafeln in dem Programm, für welche eine Verbindung mit dem Internet vorgesehen wurde (siehe dazu Kapitel 4.1.11.4). Vor diesem Feld findet das Kind anfangs ein unaktiviertes Feld „Lösung“. Nachdem das Kind seine einge-tippte Antwort gesichert hat, aktiviert sich dieses Feld und verändert seine Bezeichnung zu „Lö-sung weg“, welches zum Verstecken des Lö„Lö-sungsmusters vorbereitet ist. Abschließend kann man feststellen, dass auf diesem Fenster immer 2 Pfeile und maximal 6 Schaltflächen zur Ver-fügung stehen.

3.1.4.2 Aufbau der Wissensdokumente

Die Wissensdokumente des Lexikons sind (im Vergleich zu den Tafelseiten) ganz anders gestal-tet. Sie enthalten keine Fragen, sondern sie bieten entweder hilfreiche Informationen und Hilfen zur Lösung der auf den Tafeln gestellten Fragen oder hilfreiche Lernschritte, die der Erreichung der Lösung der Fragen dienen. Fast alle Wissensdokumente im Programm enthalten keine Bil-der. Dies sind 88 Wissensdokumente gegenüber 14 Wissensdokumente mit Bildern.

Die Wissensdokumente werden über Stichworte erschlossen (z.B. „Mondphasen“). Das Auto-rensystem gibt die Möglichkeit, zu einem Stichwort verschiedene Dokumententypen zu verwal-ten, nämlich Definitionen, Erläuterungen, Beispiele, Formulare, Tabellen (Datenbänke), Bilder, Ton- und Videodateien, Inventare und Tätigkeiten. Da das Lernprogramm in dieser Studie für jüngere Kinder (deren Alter zwischen 9 und 12 Jahren lag) entwickelt wurde, sind die in dem Lexikon eingesetzten Wissensdokumente (als Wissensbestände) entweder nur als Definitionen oder als Definitionen und Bilder vorhanden. Insgesamt enthält das Programm genau 102 Wis-sensdokumente. Erreichbar ist das Lexikon über einige Möglichkeiten (vgl. Kapitel 3.1.7.2).

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