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Durchführung und allgemeine Erfahrungen aus der explorativen Erprobung

306 Tabelle 3.1.3: Nummern und Typen der Tafelseiten und deren Anzahl in dem Programm

3.2.2 Durchführung und allgemeine Erfahrungen aus der explorativen Erprobung

Als erste Erprobung wurden bereits während der Bearbeitung der Lerninhalte ab und zu einige deutsche und ägyptische Grundschulkinder (insgesamt 7) eingeladen, mit einigen Tafelseiten des Programms zu arbeiten. Jedes dieser Kinder war dabei nur einmal für solch einen Versuch anwesend. Dabei wurde festgestellt, dass sie keine technischen Probleme während der Arbeit mit dem Programm hatten. Es gab nur eine besondere Beobachtung, nämlich dass manche Kinder manchmal bei einigen Tafelseiten viel Zeit verbrachten und für einige Kinder (insbeson-dere die jüngeren Kinder) einige der gestellten Fragen sehr schwer zu beantworten waren.

Nach diesen stückweisen Erprobungen des Lernprogramms und nachdem der Lerninhalt der Unterrichtseinheit „Zeit und Zeitmessung“ fertiggestellt worden war, wurde entschieden, dass das ganze Lernprogramm mit zwei Kindern erprobt werden sollte. Um man dabei auch ausführli-che Gespräausführli-che mit den Kindern zu Erklärung ihres Verhaltens und Eindruckes vom

Lernpro-138 gramm ausführen zu können (der Verfasser hat Deutsch nicht als Muttersprache), wurde die Erprobung mit zwei ägyptischen Kindern durchgeführt, welche in Deutschland die Grundschule besucht haben und die deutsche Sprache gut beherrschen.

In der ersten Sitzung mit dem Lernprogramm wurde den beiden Kindern gezeigt, wie sie mit dem Lernprogramm allein umgehen können. Die Kinder erhielten Hinweise zur Benutzung des Lernprogramms, die auch in der 2. Tafelseiteseite des Lernprogramms standen. Diese Hinweise waren für die Kinder gut verständlich und sie konnten jeder Zeit auf diese Hinweise zurückgrei-fen. Nach einigen Sitzungen konnten die Kinder mit dem Lernprogramm gut umgehen.

Manchmal wollten die Kinder sich einige Tafelseiten ausdrucken lassen, damit sie diese Seiten den Eltern zeigen und auch in Ruhe zu Hause nachbearbeiten konnten, weil manche Dokumen-te (TafelseiDokumen-ten oder StichwörDokumen-ter) für sie besonders inDokumen-teressant waren; diese TexDokumen-te wurden ihnen dann auch ausgedruckt. Es handelte sich vornehmlich um Dokumente zu den Themen „Ernäh-rung und Gesundheit“, „Verschiedene Kalender“ und „Verschiedene Uhren“.

Die beiden Kinder, deren Alter 11 (der Junge) und 10 Jahre (das Mädchen) betrug, waren Ge-schwister. Sie haben immer nachmittags (an Schultagen nach dem Schulunterricht) mit dem Lernprogramm gearbeitet. Weil die zwei Kinder Muslime sind und am Freitag zum Freitagsgebet in die Moschee gehen sollten, haben sie freitags allerdings nicht mit dem Lernprogramm beitet. Am Wochenende haben die Kinder vormittags (ab 10 Uhr) mit dem Lernprogramm gear-beitet. (Das Wochenende ist für diese Kinder wie ein normaler Werktag; sie wollten also wie sonst üblich von zu Hause weggehen.)

Während der Erprobung standen einige Hilfsmittel neben dem Computer zur Verfügung. Diese Hilfsmittel waren z.B. verschiedene Sorten von farbigen Kalendern der Jahre 1999 und 2000, verschiedene Modelle von Uhren (Sanduhren, Pendeluhr, Uhren mit Zeigern, Uhren mit Rad), Fahrpläne für die Buslinien der Stadt Göttingen, ein Taschenfahrplan und die Stadtkarte. Es standen auch allgemeine Bücher zur Thema „Zeit und Zeitmessung“ sowie einige Schulbücher für den Bereich Sachunterricht in der Grundschule zur Verfügung. Weiterhin waren Stifte, Pa-pier, Lineal und Schere vorrätig. Die Kinder wurden am Anfang der Arbeit mit dem Lernpro-gramm daraufhingewiesen, dass sie die Antworten im Kalender herausfinden dürften. Sie wur-den auch während der Arbeitsphasen mit dem Lernprogramm mehrmals darauf hingewiesen, dass sie die Antworten zu gestellten Fragen im Kalender herausfinden dürften.

139 Die Kinder haben üblicherweise täglich zwischen einer halben Stunde und anderthalb Stunden mit dem Lernprogramm gearbeitet. Wenn sie mehr als eine halbe Stunde mit dem Lernpro-gramm gearbeitet hatten, haben sie eine Pause von 15-30 Minuten gemacht. Am Wochenende haben die Kinder zeitlich mehr mit dem Lernprogramm gearbeitet als die anderen 4 Schultage.

Weil die Lernzeit mit dem Lernprogramm am Wochenende länger gedauert hat als an Schulta-gen, waren die Pausen hierbei mehr und länger.

Diese Erprobung hat einen Zeitraum von 7 Wochen gedauert. Die gesamte Lernzeit mit dem Lernprogramm, welche die Kinder verbracht haben, betrug ca. 30 Stunden. Beide Kinder hatten während der Arbeit mit dem Lernprogramm viel Spaß gehabt, obwohl sie sich ab und zu auch mal gestritten haben. In den Pause haben sie oft im Internet gesucht oder Briefe geschrieben und ausgedruckt.

Die Kinder haben oft zu zweit mit dem Lernprogramm gearbeitet. Ganz selten hat ein Kind allein mit dem Lernprogramm gearbeitet. Dies war dann der Fall, wenn ein Kind Pause machen wollte, das andere aber (noch) nicht. Bei solchen Fällen hat der Versuchsleiter selbst mit dem Kind ge-arbeitet. Manchmal haben die Kinder verschiedene deutsche Kinder mitgebracht und dann zu dritt mit dem Lernprogramm gearbeitet. Dies passierte jedoch nicht oft. Manchmal wollten die Kinder Fußball spielen oder ins Schwimmbad gehen, deshalb wurde das Arbeiten mit dem Lern-programm unterbrochen.

Da die Kinder in ihrer Heimat weder in der Schule noch zu Hause mit dem Computer gearbeitet hatten, waren sie besonders interessiert, mit dem Computer zu arbeiten. Obwohl ihre Eltern hier in Deutschland zu Hause einen PC haben, war es den Kindern ganz am Anfang nicht erlaubt gewesen, an diesem PC allein zu sitzen und zu spielen. Nach der Versuchsleiter aber das Lern-programm für die Kinder auf den Rechner ihrer Eltern installiert hatte, war der Weg für die Kin-der frei, zu Hause auch mit dem Lernprogramm zu arbeiten.

Da die Muttersprache der Kinder Arabisch ist, hatten sie manchmal Schwierigkeiten mit der deutschen Sprache, z.B. einige deutsche Wörter zu verstehen oder aus deutscher Sprache in die arabische Sprache zu übersetzen. In solchen Fällen half der Versuchsleiter aus, indem er entweder das arabische Wort nannte oder die von den Kindern genannten arabischen Worte, mit denen sie die Lösung einer Aufgabe beschrieben, ins Deutsche übersetzte. Solche Fälle kamen nicht oft vor.

140 Es gab fast keine technischen bzw. programmtechnischen Probleme während der Arbeit mit dem Lernprogramm; nur brach gelegentlich beim „Abbrechen“ der zu bearbeitenden Tafelseite-seite das Lernprogramm insgesamt ab. In solchen Fällen brauchten die Kinder das Lernpro-gramm nur erneut zu starten und ihr „Kennwort“ wieder einzugeben.

3.2.3 Spezielle Erfahrungen aus der explorativen Erprobung hinsichtlich Anzahl und

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