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7. Forschung

7.1 Deskriptive Darstellung der Auswertungskategorien

Die folgende deskriptive Darstellung dient der Strukturierung der Analyse zur Bedeutung der polnischen Bibliotheksgesetze für das polnische Bibliothekswesen.

7.1.1 Bibliotheksrechtsverständnis

In der Oberkategorie Bibliotheksrechtsverständnis werden alle Aussagen zusammengefasst, die den Begriff „Bibliotheksrecht“ definieren. Enthalten sind Äußerungen, die ihn als ein von Zarzębski gebildetes und definiertes Kunstwort bezeichnen oder als einen Komplex von bibliotheksrechtlichen Vorschriften verstehen:

„... nazwy nieformalne zależą od punktu widzenia ich twórców, ponieważ nikt w zasadzie nie podważył tego, co Zarzębski zaproponował to ta nazwa dalej funkcjonuje” [… Kunstworte sind von dem Standpunkt ihrer Schöpfer abhängig, denn im Grunde widerlegte niemand, was Zarzębski vorschlug und die Bezeichnung funktioniert weiter] (Anhang E1, Z. 37-39),

„... mamy ustawę biblioteczną, mamy wiele rozporządzeń ... ustawę o egzemplarzu obowiązkowym ... Mamy w poszczególnych ministerstwach różne akty prawne albo ustawy, albo rozporządzenia, które mówią o typie tychże bibliotek w obrębie danego resortu. Mamy

76 Da keine Übersetzung frei von Interpretation ist, werden Zitate im Forschungsteil der Studie in polnischer Sprache aufgeführt. Die Übersetzung des jeweiligen Zitats folgt in eckigen Klammern. Es sind weitgehend wörtliche Übersetzungen, damit die Interpretation auf ein Minimum begrenzt werden kann.

również w ustawie samorządowej ... zapisy dotyczące bibliotek i choć nie są one bezpośrednio ustawodawstwem bibliotecznym, ale mają bardzo ważny wpływ na to, jak biblioteki funkcjonują ... mamy ustawę o szkolnictwie wyższym i tam jest jeden rozdział poświęcony, malutki co prawda, ale jest poświęcony bibliotekom szkół wyższych no i my się tego musimy trzymać. Tak że dla mnie to wszystko razem, ten kompleks to jest [prawo biblioteczne]” [...

wir haben ein Bibliotheksgesetz, wir haben viele Verordnungen ... ein Pflichtexemplargesetz ... Wir haben in einzelnen Ministerien verschiedene Rechtsakte, Gesetze und Verordnungen, welche von Bibliothekstypen innerhalb eines bestimmten Ressorts sprechen. Wir haben auch im Selbstverwaltungsgesetz … Bestimmungen, die sich auf Bibliotheken beziehen und ob-wohl sie nicht unmittelbar zur Bibliotheksgesetzgebung gehören, haben sie jedoch einen sehr großen Einfluss darauf, wie Bibliotheken funktionieren … wir haben ein Hochschulgesetz und darin ist ein Abschnitt, der zwar klein ist, der aber Hochschulbibliotheken betrifft, und wir müssen uns daran halten. Also für mich ist das alles zusammen, dieser Komplex ist [das Bibliotheksrecht]] (Anhang E4, Z. 23-43).

Ferner werden alle Aussagen, die eine Zuordnung des Begriffs in ein Wissenschaftsgebiet erörtern, dargestellt.

7.1.2 Bibliotheksgesetzverständnis

Die Kategorie Bibliotheksgesetzverständnis umfasst einerseits alle Aussagen, welche die Bibliotheksgesetze benennen. Darin sind Aussagen inkludiert, welche die drei Bibliotheksge-setze des polnischen Bibliothekswesens konkret aufzählen und solche, die dieses Verständnis verändern. Andererseits bündelt sie in einer weiteren Unterkategorie Äußerungen über die Gesetze des polnischen Bibliothekswesens.

7.1.3 Rolle der Bibliotheksgesetze im Bibliotheksrecht

Die übergeordnete Kategorie Rolle der Bibliotheksgesetze im Bibliotheksrecht beinhaltet alle Aussagen, die den Rang der Bibliotheksgesetze aufzeigen. Darunter fallen sowohl Erläute-rungen zum Rang der Gesetze in der polnischen Rechtsordnung als auch zum Rang im Biblio-theksrecht, wie:

„Nie ma aktu normatywnego ponad ustawą, no poza Konstytucją” [Es gibt keinen Norma-tivakt über dem Gesetz, abgesehen von der Verfassung] (Anhang E1, Z. 71-72),

„... to jest ta Konstytucja pod względem bibliotekarstwa ...” [… es ist die Verfassung des Bibliothekswesens …] (Anhang E3, Z. 110-111).

Zudem umfasst sie Ausführungen zum Dialog der Rechtsquellen des Bibliotheksrechts, also zum Verhältnis zwischen Bibliotheksgesetzen und sonstigen bibliothekarischen Rechtsvor-schriften, wie beispielsweise:

„... tutaj powstały takie sytuacje, że nie można mówić o niezgodności ustaw, ale w polskim prawie jest przyjęta taka zasada, że jest lex generalis i lex specialis i spór szedł w tym kierunku czy ustawa o bibliotekach jest lex generalis czy lex specialis, co było istotne” […

hier entstanden solche Situationen, dass von Unstimmigkeiten der Gesetze nicht gesprochen werden kann, aber im polnischen Recht gibt es das Prinzip, dass es lex generalis und lex spe-cialis gibt, und so kam es zu einer Auseinandersetzung, ob es sich bei dem Bibliotheksgesetz um ein allgemeines oder besonderes Gesetz handelt, was wesentlich ist] (Anhang E1, Z. 136-140),

„Jest ich bardzo wiele i powinny rzeczywiście ze sobą współpracować. Niestety ... każdy minister wymyśla swoje rzeczy, nie wszystkie te rozporządzenia ze sobą współgrają i posługują się tym samym słownictwem ...” [Es gibt sehr viele davon, und sie sollten aufeinan-der abgestimmt sein. Leiaufeinan-der … denkt sich jeaufeinan-der Minister eigene Sachen aus, nicht alle diese Verordnungen sind aufeinander abgestimmt und bedienen sich desselben Wortschatzes …]

(Anhang E4, Z. 95-98).

7.1.4 Zweck der Bibliotheksgesetze

In der Kategorie Zweck der Bibliotheksgesetze werden alle Aussagen zusammengefasst, die den Zweck der Bibliotheksgesetze erkennen lassen. Es werden alle Äußerungen zu den In-teressen der gesellschaftlichen Gruppierungen und den InIn-teressen des Staates dargestellt, die zur Schaffung der Bibliotheksgesetze führten, zum Beispiel:

„... tych środowisk literackich- owszem, one patrzyły na to w sposób taki, co oni będą z tego mieć“ [… die Literatenkreise schauten allerdings in der Weise darauf, wie sie davon profitie-ren können] (Anhang E2, Z. 297-298),

„... myśmy chcieli, żeby w interesie państwa był rozwój bibliotekarstwa, żeby biblioteki były otwarte, dostępne dla ludzi ... w interesie państwa był rozwój nauki“ [… wir wollten, dass die Entwicklung des Bibliothekswesens im Interesse des Staates ist und dass die Bibliotheken offen sind, zugänglich für die Menschen … die Entwicklung der Wissenschaft war im Interes-se des Staates] (Anhang E1, Z. 270-274).

Ebenso werden alle Ausführungen zu den den Interessen zugrunde liegenden Umständen dar-gestellt und thematisiert, wie:

„... 1946 rok. Ustawa potrzebna. Dlaczego? Zbiory rozproszone, zniszczone, jak to mówią – bajzel, nieporządek, wszystko to trzeba w jakiś sposób uporządkować. I ta próba uporządkowania w tym dekrecie z `46 roku wyraźnie się zaznaczyła” [… das Jahr 1946: das Gesetz [ist] notwendig. Warum? Die Bestände [sind] zerstreut, vernichtet, wie man so sagt – Chaos, Unordnung, alles musste in irgendeiner Weise geordnet werden. Und der Versuch Ordnung zu schaffen, kam im Dekret von 1946 zum Ausdruck] (Anhang E1, Z. 82-85),

„... przed wojną i zaraz po wojnie wieś polska była analfabetyczna, była masą analfabetów.

Po drugie, tych bibliotek tam albo nie było, albo nieliczne- więc trzeba było tę wieś polską i małe miasteczka otoczyć siecią bibliotek publicznych” [... vor dem Krieg und gleich nach dem Krieg war das polnische Dorf analphabetisch, es war eine Analphabetenmasse. Zweitens gab es dort keine oder nur wenige Bibliotheken, also mussten das polnische Dorf und kleine Städtchen mit einem Netz öffentlicher Bibliotheken umgeben werden] (Anhang E3, Z. 174-177).

Schließlich werden Gründe, die in die Interessen Eingang finden und die Entstehung der Bibliotheksgesetze beeinflussten, wie „On wyrósł z troski …“ [Es [das Dekret] erwuchs aus Sorge ...] (Anhang E3, Z. 161) in einer Unterkategorie vereinigt.

7.1.5 Inhalte der Bibliotheksgesetze

Unter der Oberkategorie Inhalte der Bibliotheksgesetze werden alle Äußerungen gruppiert, die in Bezug zum Gesetzesinhalt stehen. Dies beinhaltet Aussprüche über den Regelungsanspruch der Gesetze sowie Gedanken zur Auswahl der Regelungsmaterien und zur inhaltlichen Ausge-staltung konkreter Materien und ihrer Gewichtung zueinander, zum Beispiel:

„... to jest ta Konstytucja pod względem bibliotekarstwa ...” [… es ist die Verfassung des Bibliothekswesens …] (Anhang E3, Z. 110-111),

„Wystarczy jedno ogólne stwierdzenie, do czego służą biblioteki ...” [Es genügt eine allgemei-ne Erklärung, wozu Bibliotheken dieallgemei-nen ...] (Anhang E2, Z. 574-575),

„Pożyteczny przepis generalnie jest taki, że każda uczelnia musi mieć bibliotekę, również samorządom narzuca się biblioteki, więc to są pożyteczne” [Eine nützliche Bestimmung ist, dass jede Universität eine Bibliothek haben muss, auch den Selbstverwaltungen zwingt man Bibliotheken auf, also diese sind nützlich] (Anhang E3, Z. 247-248).

Weiter finden sich in dieser Kategorie Ausführungen zum einheitlichen Bibliothekssystem und zur einheitlichen Bibliothekspolitik. Als letzter Bestandteil der Inhalte der Bibliotheksgesetze werden Aussagen, welche die Qualitätskriterien der Regelungen benennen, vereint, wie: „Za sensowne uważam zapisy konkretne …“ [Als sinnvoll erachte ich konkrete Bestimmungen …]

(Anhang E2, Z. 401).

7.1.6 Realisierung der Bibliotheksgesetze

Mit der Kategorie Realisierung der Bibliotheksgesetze sollen alle in den Interviews aufgezeig-ten Wirkungen der Bibliotheksgesetze dargestellt werden. Darunter fallen Indikatoren der Umsetzung und Anwendung der Gesetze im Bibliothekswesen, Nebeneffekte, die sie bewirk-ten, und die Formen ihrer Anwendung und Umsetzung im bibliothekarischen Alltag, zum Bei-spiel:

„... powstawało na początku dużo tych bibliotek ... powstawało bardzo dużo bibliotek publicznych, ponieważ każda gmina, każdy powiat miał obowiązek stworzenia co najmniej jednej biblioteki, no to one powstały ...” [… anfangs entstanden viele Bibliotheken, … es ent-standen sehr viele öffentliche Bibliotheken, weil jede Gemeinde [und] jeder Kreis zur Grün-dung von mindestens einer Bibliothek verpflichtet war, also entstanden sie ...] (Anhang E4, Z.

643-646),

„Moim zdaniem jest potrzebna taka ustawa naprawdę i ludzi jakoś cementuje wokół jednego zadania ...” [Meiner Meinung nach ist ein solches Gesetz wirklich notwendig, irgendwie ze-mentiert es auch die Leute um eine Aufgabe …] (Anhang E4, Z. 743-744),

„... dostaję egzemplarz obowiązkowy ... wiele bibliotek na tym oparło swoją politykę gromadzenia ...” [… ich erhalte ein Pflichtexemplar … viele Bibliotheken richteten ihre Be-standspolitik danach aus ...] (Anhang E5, Z. 478-481).

Außerdem werden Aussagen zum einheitlichen Bibliothekssystem und zur einheitlichen Bibliothekspolitik in jeweils separaten Unterkategorien gebündelt. Ferner fallen alle Ausfüh-rungen bezüglich der Probleme und Hindernisse, die bei der Anwendung und Umsetzung be-obachtet wurden, unter diese Oberkategorie. Letztlich werden alle Äußerungen der befragten Bibliothekare, die das Bild des polnischen Bibliothekswesens ohne Bibliotheksgesetze skiz-zieren, gebündelt.