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Naturräumliche Grundlagen und Landschaftsgeschichte (Kap. 1.10.1)

Geologie und Geomorphologie

Der zentrale nördliche Teil der Dübener Heide ist durch markante saalekaltzeitliche (wahrscheinlich warthestadiale) Stauchendmoränen geprägt. Nach Westen und Süden schließen sich saumartig Sander-flächen und ausgedehnte wellige, teilweise übersandete MoränenSander-flächen mit Resten vorgelagerter schwach ausgeprägter Endmoränen an. Der nach Nordosten offene Stauchendmoränenbogen erstreckt sich von Uthausen bis nach Bad Schmiedeberg. Bis Uthausen zunächst in nord-südlicher Richtung ver-laufend, beschreibt der Endmoränenverlauf einen großen Bogen bis zu einem fast west-östlichen Verlauf.

Die höchste Erhebung von 191 m NN (Hohe Gieck) kann sich durchaus mit dem Hagelsberg im Fläming (201 m NN) messen. Die Endmoräne weist mehrere, parallel verlaufende, markante Rücken im Wechsel mit engen Tälern und abflusslosen Senken auf. Es handelt sich dabei um vom vorstoßenden Gletschereis gestauchte Formen. Dadurch treten im einzeilig entstandenen Gebiet ältere, tertiäre Tone und Sande an die Oberfläche. Die emporgestauchten Tone sind aber im weiteren Verlauf des Pleistozäns besonders stark abgetragen worden, so dass heute die gegenüber der Abtragung widerstandsfähigeren groben Kiese und Sande die Rücken bilden.

Im Inneren des Endmoränenbogens befindet sich das Bad Schmiedeberger Becken, das offenbar in sei-ner Entstehung als Zungenbecken zu deuten ist. Das nördlich anschließende Hinterland des Endmorä-nenbogens wird um Meuro - Ogkeln von einem stark differenzierten Platten- und Kleinkuppenrelief ein-genommen. Die dem Stauchendmoränenbogen vorgelagerten Sanderflächen, die sich aus kiesig-sandigen Sedimenten der Schmelzwässer des Gletschereises aufbauen, überdecken häufig ältere Formen und Ablagerungen.

Am nördlichen Rand der Dübener Heide dehnen sich zum Elbetal hin und das Tal der Mulde begleitend die Talsande der weichselkaltzeitlichen Niederterrassen der Oranienbaumer Heide aus.

Eine Reihe von Trockentälern zerschneidet zur Elbeaue hin die Ränder der Dübener Heide.

Eine landschaftliche Besonderheit bilden die Quarzporphyre des Rotliegenden, die bei Muldenstein und Burgkemnitz die jüngeren Sedimentdecken des Tertiärs und Quartärs durchstoßen. Markante große landschaftsprägende Hohlformen im westlichen Teil der Dübener Heide sind die ehemaligen Braun-kohlentagebaue nördlich und südlich von Gräfenhainichen.

Boden

Die Dübener Heide zeigt eine deutlich von Nordwest nach Südost ausgerichtete, der Verbreitung der geologischen Bildungen folgende Anordnung der Böden. Auf den grundwassernahen Talsanden sind typisch Sand-Gleye entwickelt, während auf den Sanderflächen und übersandeten Moränenflächen Sand-Braunpodsole dominieren. Auf den Endmoränen Sandtieflehm-Braunerden/Fahlerden im Wechsel mit Lehm- bis Ton-Braunstaugleyen typisch. In den stau- und grundnassen Hohlformen im Endmoränen-bereich und in den Talgründen der Bäche treten Staugleye und Gleye (Sand-Humusgley, Anmoorgleye u. a.) auf.

Wasser

Der Endmoränenkomplex im nördlichen Teil der Dübener Heide bildet hydrologisch die Wasserscheide zwischen Elbe und Mulde. Im westlichen Teil der Dübener Heide entwässert der Gräfenhainicher Mühl-bach als wichtigster Vorfluter den Raum über den SchrotemühlMühl-bach / Kapengraben und SollnitzMühl-bach direkt zur Mulde. Entwässerungsrichtung und Talverlauf der Bäche sind meist durch den Verlauf der plei-stozänen Schmelzwässer vorgezeichnet worden. Im östlichen Teil entwässern der Hammerbach, Schleif-bach und DeubitzSchleif-bach die Endmoräne radial. Die Täler der Schmelzwasserabflussbahnen sind viel breiter

angelegt, als es die Erosionskraft der heutigen Bäche vermocht hätte. Das Tal des Schleifbaches stellt mit seiner Breite von 200 - 500 m einen solchen Talsandzug dar, der in der Zeit des abtauenden Gletsche-reises sicher eine der Hauptabflussbahnen war. Dagegen hat sich im südöstlichen Teil ein eigenständiges hydrographisches System gebildet (Sixbach - Schwarzbach - Mulde und Grenzbach - Elbe). Am Nordrand der Dübener Heide hat sich als Tagebaurestsee der Bergwitzsee entwickelt.

Klima

Bedingt durch die relative Hochlage dieses Raumes liegen die Temperaturen in den Mittelwerten etwa um 1° C niedriger im Vergleich zu den randlich gelegenen Stationen des Elbe- und Muldetales. Regional-klimatisch sind die tiefer liegenden Flächen zum Klimagebiet des mehr subkontinental beeinflussten Bin-nentieflandes gerechnet, während die höheren Lagen mehr subatlantisch getönt sind. Auch hinsichtlich der Jahresniederschläge hebt sich der zentrale Teil der Dübener Heide mit mehr als 600 mm Nieder-schlagsmenge (Station Schköna 635 mm/a) deutlich gegen die Randgebiete ab, die Jahresniederschläge um 580 mm empfangen.

Potentielle Natürliche Vegetation

Im Bereich der Endmoräne der Dübener Heide stellen die kollinen Ausbildungen der Waldmeister- und Hainsimsen-Rotbuchenwälder die Potentielle Natürliche Vegetation dar. In den Randlagen der Heide erstrecken sich die Lindenreichen Eichen-Hainbuchenwäldern auf den grundwasserfernen Standorten. In Niederungen und Tälern treten Pfeifengras-Stieleichenwälder, Schwarzerlen-Eschenwälder und Schwar-zerlenbruchwälder auf. Das Schmiedeberger wird von Waldziest-Steileichen-Hainbuchenwald einge-nommen, dem sich örtlich Erlen-Eschenwald und Erlenbruchwald zugesellen kann.

Die Oranienbaumer Heide, die als vorgelagerte Niederterrasse der Dübener Heide zugeordnet wurde, nimmt Pfeifengras-Stieleichenwald im Wechsel mit Sternmieren-Stieleichen-Hainbuchenwald ein.

Gegenwärtiger Zustand der Schutzgüter (Kap. 1.10.2)

Landschaftsbild

Die Dübener Heide repräsentiert in ihrem Landschaftsbild den Typ einer gut strukturierten Altmoränen-landschaft. Der Wechsel zwischen noch relativ naturnahen Wäldern im Bereich der Endmoränen und ausgedehnten Kiefernforsten auf den Sanderflächen sowie den kleineren Rodungsinseln rund um die Heidedörfer vermittelt den Eindruck eines siedlungsarmen, ländlich geprägten Raumes, der Ruhe und Beschaulichkeit bietet.

Besondere Bedeutung für das Landschaftsbild und den landschaftsbezogene Erholungseignung haben die großflächigen Rotbuchenwälder der zentralen Heide, die Täler und Niederungen mit ihren Fischteichen, z. B. bei Rainharz oder die Lausigker Teiche.

Der Braunkohlenabbau im Tagebauverfahren hat großflächige Landschaftsveränderungen mit sich ge-bracht. Tagebaurestlöcher, Kippen und Halden bilden neue Landschaftsformen, die rekultiviert und land-schaftlich gestaltet werden müssen. Wassergefüllte Restlöcher bereichern die ursprünglich gewässerarme Landschaft. Als Beispiel für die Integration solcher bergbaulich rekultivierten Flächen kann der Bergwitz-see angeführt werden, der intensiv durch Erholungssuchende frequentiert wird.

Boden

Nachhaltige und wahrscheinlich irreversible Bodenveränderungen ergaben sich durch die jahrzehntelang einwirkenden gas- und staubförmigen Immissionen der in der Hauptwindrichtung gelegenen chemischen und braunkohlenverarbeitenden Großindustrie. Erhöhter Umsatz der organischen Substanz führt zum Abbau der sauren Nadelstreu unter den Kiefernforsten und zur schnelleren Mineralisierung auch auf Feuchthumusstandorten. Diese Prozesse wirken um so gravierender, als sie mit einer Veränderung der

Bodenreaktion einhergehen, die durch die in der Vergangenheit enormen Immissionsmengen an karbo-nathaltiger Flugasche aus den umliegenden Kraftwerken zustande kam. Die auf den basenarmen Sand-böden vorhandene saure Bodenreaktion veränderte sich in Emittentennähe bis in den basischen Bereich.

Dieser Umwandlungsprozess ist gegenwärtig noch nicht abgeschlossen, so dass sich Naturschutz und Landschaftspflege auf nachhaltige weitere Veränderungen in den Ökosystemen einstellen müssen.

Zu einer Entwicklung junger Primärböden kommt es großflächig auf den vom Braunkohlenbergbau zu-rückgelassenen Flächen. Auf den sauren Kippsubstraten vollzieht sich die natürliche Bodenbildung nur sehr zögernd.

Wasser

Fehlende kommunale Abwasserbehandlungsanlagen und die Belastungen aus der Landwirtschaft haben eine Reihe der siedlungsnahen Fließgewässer erheblichen Belastungen ausgesetzt, z. B. den Schleifbach unterhalb Kossa mit der Güteklasse IV. Dessen Selbstreinigungskraft führt aber zu einer Verbesserung zur Güteklasse II-III im Mündungsbereich. Der Pretzscher Bach hat in seinem Quellgebiet die Güteklasse II und wird durch die Einleitungen der Orte Bad Schmiedeberg und Pretzsch zur Güteklasse III ver-schlechtert. Die im Wald fließenden Bäche sind größtenteils in ihrem Verlauf naturnah. Zur Entwässerung der breiten Wiesenniederungen vor allem im Westteil der Heide sind die Gewässer begradigt und Grä-ben gezogen worden.

Neue hydrographische Bedingungen wurden durch den Braunkohlenbergbau im Raum Gräfenhainichen, Gröbern, Zschornewitz, Möhlau und Bergwitz geschaffen. Die Tagebaurestlöcher wurden durch Grund-oder Oberflächenwasser geflutet. Ihr ökologisches Problem besteht in der fortschreitenden Versauerung ihrer Wasserkörper durch die stark sauren tertiären Substrate ihrer Böschungen und unmittelbaren Zu-flussgebiete. Weiterhin besteht die Gefahr der Beeinträchtigung der Tagebauseen durch im Gebiet gela-gerte Altlasten.

Luft und Klima

Lange Zeit waren insbesondere der westliche und der zentrale Teil der Dübener Heide extremen, heute verminderten Luftbelastungen durch SO2 und Staub ausgesetzt. Dabei wirken die kalkhaltigen Fluga-schen und -stäube in Emittentennähe neutralisierend; mit zunehmender Entfernung überwiegt der Ein-fluss der sauren Niederschläge. Die Dübener Heide stellt seit den 50er Jahren eines der klassischen Waldschadensgebiete des Tieflandes dar.

Arten und ihre Lebensgemeinschaften

Heute sind außerhalb der Täler und Niederungen nur noch im Gebiet des Endmoränenbogens und im östlichen Teil mit stärkerer Reliefenergie naturnahe Wälder zu finden. Stellenweise sind Hainsimsen-Rotbuchenwälder und Waldmeister-Hainsimsen-Rotbuchenwälder auf den lehmigeren Endmoränen noch verbreitet.

Sie können auch durch artenreiche Eichen-Hainbuchenwälder ersetzt sein. Vor allem auf den armen Sanderflächen stocken anstelle der typischen Stieleichen-Hainbuchenwälder gegenwärtig ausgedehnte Kiefernforsten. In den zahlreichen kleinen Tälchen finden sich in siedlungsfernen Bereichen großflächig Erlen-Eschenwälder im Kontakt mit wechselfeuchten Pfeifengras-Stieleichenwäldern. Kleinflächig tritt Schwarzerlenbruchwald auf.

Die ausgedehnten ruhigen Wälder der zentralen Dübener Heide sind Brutgebiet des Schwarzstorchs (Ci-conia nigra).

Das Grünland in den Niederungen der Fließgewässer ist durch Entwässerung und Düngung weitgehend in artenarme Wiesen und Weiden überführt worden. Artenreiche Feuchtwiesenkomplexe finden sich nur noch in ortsfernen Waldrandlagen.

Die ehemals verbreiteten Ackerunkrautgesellschaften der sauren Heideäcker, die Lämmersalatflur und die Sandmohngesellschaft, in denen auch der Acker-Goldstern (Gagea villosa) noch vorkam, sind durch die Intensivierung weitgehend verschwunden.

Durch kommunale Abwässer oder stark saure Grubenwässer erst in den Unterläufen belastet, weisen eine Reihe Heidebäche und die von ihnen gespeisten mittelalterlichen Stauteiche (Lausiger Teiche, Aus-reißerteich) eine gute Wasserqualität mit einer interessanten Flora und Fauna auf. Genannt seien Alpen-Laichkraut (Potamogeton alpinus), Zwerg-Igelkolben (Sparganium minimum), Kleiner Wasserschlauch (Utriculariaminor) oder Sumpf-Calla (Calla palustris) und Gemeine Keiljungfer (Gomphusvulgatissimus), Grüne Keiljungfer (Ophiogomphus cecilia), Zweigestreifte Quelljungfer (Cordulegaster boltoni), Kleiner Blaupfeil (Orthetrum coerulescens) sowie tyrphobionte Libellenarten. Als Brutvogel tritt der Rothalstau-cher (Podicepsgriseigena) auf. Der Laubfrosch (Hyla arborea) kommt ebenfalls vor.

Ausgehend vom Elbe- und Muldetal hat der Biber (Castor fiber albicus) selbst kleine Bäche bis in die zentrale Heide hinein besiedelt.

Unter den besonderen Bedingungen der militärischen Nutzung entstand in der Oranienbaumer Heide ein Mosaik unterschiedlicher Biotope. Es reicht von Freiflächen mit Sandtrockenrasen, Halbtrockenrasen, Calluna-Heiden und Pioniergehölzen über Wälder und Kiefernforsten an den Rändern bis zu lokal ent-wickelten Feuchtgebieten (Schilfbereiche, Feuchtwiesen und Weidengebüsche).

Landnutzung

Wegen des unfruchtbaren Bodens blieb die Dübener Heide in vor- und frühgeschichtlicher Zeit weitge-hend unbesiedelt. Lediglich in der mittleren bis jüngeren Bronzezeit (viele Hügelgräber der Lausitzer Kultur) und in der Zeit zwischen dem 12. und dem 16. Jahrhundert übertraf die Zahl der Siedlungen die der heute noch bestehenden Ortschaften. Zahlreiche Wüstungen liegen im Waldgebiet.

Seit dem 19. Jahrhundert werden die Wälder der Dübener Heide in Wirtschaftswälder umgewandelt, während sie vorher der kurfürstlichen Jagd dienten. Mit der Hinwendung zum Wirtschaftswald wurden auf den Endmoränenzügen hallenartige Buchenhochwälder und auf den armen Sandern Kiefernmono-kulturen angestrebt und durchgesetzt. Der Holz- und Wasserreichtum sowie das Vorhandensein von Mi-neralien (Raseneisenerz) führte zur Entwicklung von Pechhütten, wassergetriebenen Sägemühlen, zur Köhlerei und kleinen Hüttenbetrieben.

Die Rodungsinseln und Grundmoränenplatten werden ackerbaulich genutzt.

Seit Beginn des 20. Jahrhunderts hat der Abbau der Braunkohlenlagerstätten immer größere Flächen in Anspruch genommen.

Während im Bereich des kuppigen Grundmoränenhügellandes der Ackerflächenanteil immerhin bis 43 % an den Gemeindeflächen einnimmt, sind es in den Gemeinden des Endmoränen- und Sandergebietes lediglich zwischen 20 und 30 % Flächenanteil.

Insgesamt steht in der Landschaftseinheit Dübener Heide rund 56 % Waldflächenanteil einem Flächen-anteil von rund 31 % Ackerfläche gegenüber.

Leitbild (Kap. 1.10.3)

Die Landschaft der Dübener Heide bietet bereits heute gute Voraussetzungen für eine naturbezogene Erholung. Zukünftig soll jedoch der Wechsel zwischen naturnahen Wäldern und den kleinen Rodungsin-seln und -gassen um die Heidedörfer den Eindruck eines siedlungsarmen, ländlich geprägten Raumes, der Erholung durch Ruhe bietet, vermitteln. Die in heidetypischer Weise zu entwickelnden Dörfer sollen sich durch ihre Siedlungsrandbegrünung und die Anbindung an ein System von Flurgehölzen in die um-gebende Landschaft noch besser einfügen.

Die durch die Schadstoffimmissionen ausgelösten Bodenveränderungen müssen durch die gezielten Umwandlungen der Waldbestände und Renaturierungsmaßnahmen abgebaut oder kompensiert werden.

Die Hinterlassenschaften des Braunkohlenbergbaus, Tagebaurestlöcher, Kippen und Halden, sind zu gestalten und in die Landschaft zu integrieren. Nährstoffarme und sorptionsschwache Standorte sollen sich selbst überlassen bleiben und sich zu Trockenrasen- und Heidelandschaften, später zu naturnahen Wäldern entwickeln. Vor allem Feuchtbereiche und die sehr armen Standorte sollen durch geeignete Maßnahmen zu Lebensräumen für gefährdete Arten und ihre Lebensgemeinschaften entwickelt werden.

Die wassergefüllten Restlöcher können dann vielfältige Funktionen sowohl als Naherholungsgebiete als auch als ökologisch wertvolle Lebensräume erfüllen. Aus naturschutzfachlicher Sicht besonders wertvoll ist die ehemals als Truppenübungsplatz genutzte Oranienbaumer Heide. Das hier entstandene Mosaik aus Trockenrasen- und Heideflächen, feuchten Senken und Waldbereichen muss durch gezielte Pflege-maßnahmen weitgehend erhalten werden. Teile des Gebietes sollen der Sukzession überlassen werden.

Durch Rückbau von Meliorationsbauten sollen sich die Grundwasserstände in den Bachniederungen wie-der weitgehend auf ihr ursprüngliches Niveau einstellen. Die Bachtälchen sollen durch Umwandlung wie-der Intensivgrasländer in extensiv genutztes Grünland saniert werden. Es wird erwartet, dass sich in den durch den Bergbau bedingten großräumigen Absenkungstrichtern des Grundwassers langfristig neue stabile Grundwasserverhältnisse herausbilden.

Durch die Errichtung kommunaler Abwasserbehandlungsanlagen und die Sanierung der Gewässer-Einzugsgebiete durch Extensivierung der Nutzung und erosionsschützende Maßnahmen sollen zahlreiche gefährdete Arten mesotroph-saurer Heidegewässer in stabilen Populationen einen Lebensraum finden.

Die Hainsimsen- und Waldmeister-Rotbuchenwälder sollen alle für sie geeigneten Endmoränenstandorte wieder einnehmen. Die Kiefernforste müssen in standortgerechte Eichenmischwälder überführt werden.

Die Bachtäler in Waldgebieten sollen geschlossene Erlen-Eschenwälder und Erlenbruchwälder tragen.

Hier sollen u. a. Schwarzstorch (Ciconia nigra) und Kranich (Grus grus) sichere Brutvorkommen haben.

Das gilt ganz ähnlich auch für die Eschenwälder und Eichen-Hainbuchenwälder auf den wechselfeuchten und von tiefer liegendem Grundwasser beeinflussten Talsandflächen.

In der Flächennutzung soll der naturbezogenen Erholungsnutzung Rechnung getragen werden. Der großflächige Schutz als Naturpark und Landschaftsschutzgebiet dient diesem Ziel.

Schutz- und entwicklungsbedürftige Ökosysteme der Dübener Heide (Kap. 1.10.4)

Biotoptyp vorrangig schutz- und entwicklungsbedürftig

besonders schutz- und entwicklungsbedürftig

schutzbedürftig, z.T. auch entwicklungsbedürftig

Wälder und Gebüsche Hainsimsen- Traubeneichen-Buchenwälder

Traubeneichen-Hainbuchenwälder mit Kiefern-Anteil

Erlenbruchwälder Erlen-Eschenwälder Birken-Stieleichenwälder

Stieleichen-Hainbuchenwälder Kiefern-Eichenwälder

Gewässer obere Bachläufe Röhrichte

Feuchtgrünland und Sümpfe

Feuchtwiesen

Trocken- und Magerbiotope

Sandtrockenrasen und Sandpionierfluren Magerrasen

Zwergstrauchheiden

Sonstige Biotope azidiphile Ackerwild-krautfluren

dörfliche Ruderalfluren

In der Dübener Heide sind folgende, im § 30 NatSchG LSA unter besonderen Schutz gestellte Biotope bemerkenswert:

- Moore, Sümpfe, Röhrichte,

- seggen-, binsen- und hochstaudenreiche Nasswiesen,

- Verlandungsbereiche stehender Gewässer (Heideteiche, Tagebaurestseen), - Kleingewässer,

- naturnahe Bachläufe,

- Sandtrockenrasen und Sandpionierfluren, - Erlenbruchwälder,

- Erlen-Eschenwälder, - Hecken und Feldgehölze.