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Analyse der Daten und Grounded Theory Methodologie

Im Dokument Von der Innovation zur Institution (Seite 129-137)

Experteninterviews müssen nachbereitet werden durch eine methodische Analyse, die das Expertenwissen rekonstruiert. Diese besondere Wichtigkeit der Phase der Analyse heben beispielsweise Gläser & Laudel (2010, 261) hervor. Für die Analyse von Experteninterviews schlagen Meuser & Nagel (1991 & 2009) folgende Schritte vor: (1) Transkription, (2) Paraphrase, (3) Überschriften für Paraphrasen vergeben, (4) Thematischer Vergleich: Ähnliche Textpassagen werden textübergreifend gesucht, die Überschriften vereinheitlicht, (5) Soziologische Konzeptualisierung, (6) Theoreti-sche Generalisierung: Theorien- und Typenbildung.

Dieses Analyseverfahren hat sich für diese Studie als nicht praktikabel erwiesen. So wäre es aus forschungsökonomischen Gründen ineffektiv gewesen, mit der Analyse erst zu beginnen, wenn alle Interviews transkribiert waren, da sich die Interviews über einen Zeitraum von neun Monaten verteilt haben. Zudem erschien es mir nicht sinnvoll, die Transkription von der Analyse zu trennen. Denn selbstverständ-lich bedeutet das Abhören der Interviews auch eine erneute kognitive und emotio-nale Auseinandersetzung mit dem jeweiligen Gespräch. Die dabei entstehenden Ideen, die entdeckten Zusammenhänge, die aufkommenden Fragen und die

auftre-53 Siehe https://doi.org/10.5281/zenodo.840844.

54 Siehe http://www.maxqda.de/

tenden Bezüge zur Literatur nicht gleich festzuhalten, wäre äußerst kontraproduktiv gewesen. Im Gegenteil – gerade das „Eintauchen“ in die Daten schon während der Transkription erwies sich als gute Möglichkeit, die folgenden Gespräche vorzuberei-ten und Fragen gezielter zu formulieren oder zu ergänzen. So habe ich erst in späte-ren Interviews direkt danach gefragt, ob die ExpertInnen Ratschläge für die euro-päischen KollegInnen haben und auch die Frage ergänzt, was sie in Bezug auf die Geschichte von Schreibzentren anders machen würden.

Dieses zirkuläre Vorgehen bei der Datenerhebung und Datenanalyse entspricht dem Vorgehen der Grounded Theory Methodologie (Strauss & Corbin, 1996). Anselm Strauss nennt die Grounded Theory „weniger eine Methode oder ein Set von Metho-den, sondern eine Methodologie und ein[en] Stil, analytisch über soziale Phänomene nachzudenken.“ (Legewie & Schervier-Legewie, 2004, Art. 58). Zum zirkulären Vor-gehen betont er:

„Ich habe immer wieder diese Leute in Chicago und sonst wo getroffen, die Berge von Interviews und Felddaten erhoben hatten und erst hinterher darüber nachdachten, was man mit den Daten machen sollte. Ich habe sehr früh begriffen, dass es darauf an-kommt, schon nach dem ersten Interview mit der Auswertung zu beginnen, Memos zu schreiben und Hypothesen zu formulieren, die dann die Auswahl der nächsten Interview-partner nahe legen.“ (Legewie & Schervier-Legewie, 2004, Art. 59).

Die Phasen der Datenerhebung und der Datenanalyse folgen demnach in der Grounded Theory nicht linear aufeinander, sondern sind eng miteinander verzahnt.

Diese Abweichung steht jedoch nicht im Widerspruch zur Analyse von Expertenin-terviews, denn auch Meuser & Nagel weisen darauf hin, dass die Analyse der Inter-views rekursiv verlaufe (2009, 57). Froschauer & Lueger halten eine solche Vorge-hensweise im Kontext der interpretativen Organisationsforschung sogar für geboten (Froschauer & Lueger, 2009, 248). Um beide Verfahren miteinander vereinbaren zu können, waren auch spätere Interviews, als bereits durch die Analyse zutage tre-tende Vermutungen einflossen, an dem Interview-Leitfaden orientiert. Das Vorge-hen, die Verfahrensweisen und Techniken der Grounded Theory Methodologie wa-ren mir aus frühewa-ren Arbeiten bereits vertraut (vgl. z. B. Girgensohn, 2007). Das Vorgehen wird im Folgenden stark zusammengefasst dargestellt und folgt der „GTM Schule“ (Equit & Hohage, 2015b, 19 f.) von Strauss & Corbin (1996, Strauss & Cor-bin, 2015).

Beim Offenen Kodieren, das ein erstes Aufbrechen der Daten darstellt, werden erste Konzepte gebildet. Dabei kommt es darauf an, diese nur als vorläufig zu begreifen, sie immer wieder in Frage zu stellen, sie durch weitere Daten und Analysen zu be-stätigen oder zu verwerfen und bei Bedarf auch in späteren Phasen immer wieder zum Offenen Kodieren zurückzukehren. Beim Offenen Kodieren werden beobach-tete Phänomene mit konzeptionellen Überschriften versehen, die später zu Katego-rien subsumiert werden. Dabei werden fortlaufend Memos geschrieben, die die Ko-dierungen erklären und weitere Gedanken festhalten. Da auf diese Weise größere Datenmengen entstehen, empfiehlt sich der Einsatz von Software. Mit MAXQDA

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wurden Transkripte, Kodierungen, entstehende Kategorien und Memos übersicht-lich organisiert und visualisiert.

Beim axialen Kodieren werden die Kategorien genauer analysiert. Sie werden weiter-entwickelt und miteinander verknüpft. Dafür werden mit Hilfe eines von Strauss &

Corbin vorgeschlagenen Kodierparadigmas Kategorien und Subkategorien gebildet und hypothetisch zueinander in Beziehung gesetzt. Dabei wird nach ursächlichen Bedingungen, kontextuellen Bedingungen, Handlungs- und Interaktionalen Strate-gien und Konsequenzen gefragt (Strauss & Corbin, 1996, 86 ff.). Durch ein andau-erndes Hin- und Herpendeln zwischen induktivem und deduktivem Denken sowie durch ein konsequentes Infragestellen der aufkommenden Hypothesen mit Hilfe verschiedener Techniken entwickelt sich schließlich eine überschaubare Anzahl von Kategorien. Diese enthalten verschiedene Subkategorien.

Beim selektiven Kodieren wird schließlich versucht, Zusammenhänge zwischen den gefundenen Kategorien zu erklären. Dabei soll ein zentrales Phänomen entdeckt werden, auch Kernkategorie genannt. Die Kernkategorie ist „das zentrale Phäno-men, um das herum alle anderen Kategorien integriert sind“ (Strauss & Corbin, 1996, 94). Strauss & Corbin sprechen auch vom „roten Faden der Geschichte“, wo-bei die Geschichte „eine beschreibende Erzählung oder Darstellung über das zen-trale Phänomen der Untersuchung“ ist (ebd.). Um das zenzen-trale Phänomen bzw. die Kernkategorie zu finden, wird erneut mit dem Kodierparadigma gearbeitet, mit dem die Kategorien nach ursächlichen Bedingungen, Kontext, Handlungs- und Inter-aktionsstrategien sowie Konsequenzen geordnet werden. Das klingt einfacher als es ist, da die Zusammenhänge zunächst ja nicht feststehen – das heißt, man weiß nicht, welches Phänomen im Mittelpunkt steht und folglich auch nicht, nach wel-chen Bedingungen oder welchem Kontext man eigentlich sucht. Es müssen also ver-schiedene Bedingungsgefüge und Möglichkeiten durchgespielt werden, so lange, bis schließlich ein Phänomen identifiziert wird, das es ermöglicht, alle Kategorien zuei-nander in Beziehung zu setzen. Strauss & Corbin schreiben zu diesem Prozess:

„Das Integrieren der gesamten interpretativen Arbeit, die im Verlauf eines For-schungsvorhabens ausgeführt wurde, ist vielleicht die schwierigste Aufgabe. Sogar erfahrene Forscher haben damit zu kämpfen“ (Strauss & Corbin, 1996, 117).

In der Tat erwies sich das selektive Kodieren im Rahmen dieser Studie zunächst als schwierig. Lange Zeit gelang es nicht, ein zentrales Phänomen zu identifizieren, welches die verschiedenen Kategorien, die im Laufe der Analyse entwickelt wurden, verbindet. Erst der vorläufige Verzicht auf das Finden einer Kernkategorie zugunsten deskriptiver Ergebnisse, die die explorierten Handlungs- und Interaktionsstrategien der ExpertInnen zusammenfassend beschreiben, führte schließlich zu einem Ergeb-nis des selektiven Kodierens. Erst während dieses Schreibprozesses, bei dem eine erste Fassung des Ergebniskapitels entstand, wurde deutlich, dass die Haltung des Collaborative Learnings in allen Kategorien präsent ist. Das Schreiben hat in diesem Fall als heuristisches Instrument gewirkt. Eine Rücküberprüfung ergab, dass nun

tatsächlich ein zentrales Phänomen identifiziert worden war, das alle Kategorien zu-einander in Beziehung setzt. Der besagte rote Faden war gefunden.

Ausgehend von diesen Ergebnissen setzte ich mich dann intensiv mit theoretischen Konzepten zu Organisationsentwicklung und Institutionen auseinander. Dabei wurde deutlich, dass insbesondere das in Kapitel 2.3 dargestellte Konzept der Institu-tionalisierungsarbeit viele Parallelen mit den aus den Daten generierten Ergebnissen aufweist und als Heuristik genutzt werden kann. Zentrale Befunde von früheren Studien zur Institutionalisierungsarbeit konnte ich nutzen, um die Ergebnisdarstel-lung zu strukturieren. Das Konzept der Institutionalisierungsarbeit diente mir also dazu, um zu beschreiben, wie die Haltung des Collaborative Learnings den ExpertIn-nen das Agieren und Interagieren in den verschiedeExpertIn-nen strategischen Handlungsfel-dern ermöglicht, die sich in der Analyse der Daten herauskristallisiert haben. Im fol-genden Kapitel werden diese Ergebnisse dargestellt.

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6 Ergebnisse

Zusammenfassung der Ergebnisse

Wie im vorigen Kapitel dargestellt, wurde in der Studie zunächst danach gefragt, welche Herausforderungen die ExpertInnen in der Schreibzentrumsarbeit erleben und wie sie strategisch mit ihnen umgehen.

Aus der Analyse der Daten habe ich dann ein Kategoriensystem generiert, das die Handlungs- und Interaktionsstrategien der ExpertInnen in verschiedenen Feldern subsumiert und abbildet, wie diese aufeinander einwirken. Dabei hat sich gezeigt, dass die ExpertInnen felder- bzw. kategorienübergreifend als Collaborative Learning Practitioners (CLP) handeln. Collaborative Learning bildet demnach die Kernkatego-rie der Ergebnisse. Die KernkategoKernkatego-rie einer Grounded Theory ermöglicht es, die em-pirischen Teilergebnisse in einem Konzept abzubilden, in dem alle Kategorien zuei-nander in Beziehung stehen. Die Haltung der ExpertInnen als CLP prägt alle Strategien der ExpertInnen und steht demnach im Zentrum. Die Haltung als CLP beinhaltet, dass die Schreibzentrumsleitenden andere AkteurInnen als ExpertInnen wahrnehmen, von denen sie annehmen, dass sie von deren Expertise lernen können und mit deren Expertise sie ihre eigene Expertise so zusammenbringen können, dass beide Seiten neues Wissen generieren, von dem beide profitieren. Um ein sol-ches Collaborative Learning ermöglichen zu können, versuchen die CLP, die Anlie-gen und Bedürfnisse der anderen ExpertInnen zunächst zu verstehen. Ähnlich wie in der Schreibberatung hören sie dafür aktiv zu, stellen offene Fragen, spiegeln ihr Verständnis, setzen zugleich aber einen Rahmen, der eine thematische Fokussie-rung erlaubt. Das Ziel der Interaktionen ist es, Ergebnisse zu erreichen, die den Be-dürfnissen beider Seiten gerecht werden und beide weiterbringen.

Wenn, bezugnehmend auf die theoretischen Ansätze zur Institutionalisierungsar-beit, danach gefragt wird, wie die ExpertInnen innerhalb von strategischen Hand-lungsfeldern interagieren, kann daher Folgendes festgehalten werden: Collaborative Learning erlaubt es den ExpertInnen, die für die Legitimierung ihrer Schreibzentren und für die Generierung und Sicherung von Ressourcen nötige Zusammenarbeit mit anderen AkteurInnen zu ermöglichen. Zugleich sorgt Collaborative Learning für die ebenfalls für die Institutionalisierungsarbeit notwendige Stabilisierung und Akti-vierung des Schreibzentrumsteams. Die Haltung als Collaborative Learning Practi-tioner sorgt demnach für die nötigen Kompetenzen und Werkzeuge, die für die In-stitutionalisierungsarbeit notwendig sind.

Zusammenfassend werden diese Ergebnisse in der folgenden Abbildung als theore-tisches Modell dargestellt.

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Kontexte

Kontexte

Strategisches Handlungsfeld Schreibzentrumsteam Strategisches Handlungsfeld Aus- und Weiterbildung Peer-TutorInnen Strategisches Handlungsfeld Professionelle Netzwerke

Strategisches Handlungsfeld Hochschullehre Strategisches Handlungsfeld Sichtbarkeit Strategisches Handlungsfeld Forschung Strategisches Handlungsfeld Ressourcen

Veränderung Organisationsgerichtete Institutionalisierungsarbeit Ziel: Integration, Stabilisierung und Aktivierung

Kontextgerichtete Institutionalisierungsarbeit Ziel: Legitimierung Organisationales Feld Schreibzentren

Spezifika Schreib- zentrumsarbeitPersönliche Kontexte der CLPHochschulsystem & Gesellschaft Lokaler institutioneller Kontext

Kontexte

SZ- Leitende als CLP

Abb. 14: Modell der Institutionalisierungsarbeit von Schreibzentrumsleitenden

Wie das Modell zeigt, haben die in dieser Studie interviewten ExpertInnen Collabo-rative Learning – und damit eine der wichtigsten theoretischen Grundlagen für Schreibzentrumsarbeit – so internalisiert, dass es zu einer Haltung geworden ist (Kapitel 6.2). Sie handeln und interagieren in allen Kontexten aus dieser Haltung he-raus. Anders gesagt: Sie handeln und interagieren als Collaborative Learning Practi-tioners (CLP), und zwar innerhalb verschiedener strategischer Handlungsfelder.

Grundsätzlich brauchen AkteurInnen bestimmte Kompetenzen, um Institutionali-sierungsarbeit leisten zu können, die insbesondere soziale Kompetenzen, Refle-xionsfähigkeit und Kreativität beinhalten. Sie brauchen außerdem Werkzeuge, um diese Kompetenzen in ihren Handlungen und Interaktionen einzusetzen. Durch Collaborative Learning haben die ExpertInnen diese Kompetenzen und Werkzeuge zur Verfügung.

Die gesamte Institutionalisierungsarbeit der CLP wird von verschiedenen Kontexten geprägt. Dazu gehören das organisationale Feld der Schreibzentrumsarbeit (Kapi-tel 6.1.1), die Spezifika von Schreibzentrumsarbeit an Hochschulen (Kapi(Kapi-tel 6.1.2), das durch die Gesellschaft geprägte Hochschulsystem (Kapitel 6.1.3) und der lokale institutionelle Kontext der jeweiligen Hochschule (Kapitel 6.1.4). Hinzu kommen persönliche, spezifische Kontexte der jeweiligen CLP, die sie aus ihrer Biografie, ih-rem sozialen Umfeld und früheren oder parallelen professionellen Tätigkeiten mit-bringen (Kapitel 6.1.5).

Die strategischen Handlungsfelder, innerhalb derer CLP agieren und interagieren, lassen sich unterscheiden in strategische Handlungsfelder für organisationsgerich-tete Institutionalisierungsarbeit (Kapitel 6.3) und in strategische Handlungsfelder für kontextgerichtete Institutionalisierungsarbeit (Kapitel 6.4). Organisationsgerich-tete Handlungsfelder beziehen sich auf das Schreibzentrum als Organisation, kon-textgerichtete auf die Kontexte des Schreibzentrums.

In der organisationsgerichteten Institutionalisierungsarbeit ist das Ziel der CLP eine Stabilisierung der Organisation Schreibzentrum und eine Aktivierung der AkteurIn-nen innerhalb der Organisation Schreibzentrum im Hinblick auf die Unterstützung der kontextgerichteten Institutionalisierungsarbeit. Organisationsgerichtete strate-gische Handlungsfelder sind das Schreibzentrumsteam (Kapitel 6.3.1) und die Aus-und Weiterbildung von Peer-TutorInnen (Kapitel 6.3.2).

In der kontextgerichteten Institutionalisierungsarbeit ist das Anknüpfen an die Be-dürfnisse anderer AkteurInnen durch Collaborative Learning darauf ausgerichtet, dass die anderen AkteurInnen dem Schreibzentrum Legitimität zusprechen. Das Schreibzentrum wird durch diese Legitimierung institutionalisiert. Zugleich ge-winnt es dadurch Ressourcen, nämlich sowohl bessere Machtpositionen als auch le-gitimierten Anspruch auf materielle Ressourcen. Beide Arten von Ressourcen ver-bessern wiederum die Position der CLP in den verschiedenen strategischen Handlungsfeldern. Kontextgerichtete strategische Handlungsfelder sind die Hoch-schullehre (Kapitel 6.4.1), die Sichtbarkeit des Schreibzentrums (Kapitel 6.4.2), For-schung (Kapitel 6.4.3) sowie Ressourcen (Kapitel 6.4.4).

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Ein beide Richtungen von Institutionalisierungsarbeit integrierendes strategisches Handlungsfeld sind die professionellen Schreibzentrums-Netzwerke der ExpertIn-nen, denn diese sorgen sowohl für Integrität innerhalb des Schreibzentrums als auch für Legitimisierung im Hochschulkontext (Kapitel 6.5).

Die Institutionalisierungsarbeit der CLP wirkt auf alle im Kapitel 6.1 dargestellten Kontexte ein und verändert sie (Kapitel 6.6), sodass insgesamt von rekursiven Pro-zessen gesprochen werden kann.

In den folgenden Unterkapiteln werden diese Ergebnisse genauer ausgeführt. Dabei werden die Ergebnisse zunächst jeweils dargestellt und daran anschließend werden zusammenfassend daraus Implikationen abgeleitet. Die Darstellung enthält zahlrei-che Originalzitate, um die ExpertInnen selbst zu Wort kommen zu lassen. Eine Zu-ordnung der Zitate zu einzelnen Interviews erfolgt bewusst nicht, weil sich durch eine Zusammensetzung von Interviewausschnitten eindeutige Hinweise auf die Per-sonen ergeben könnten, die innerhalb des professionellen Feldes der Schreibzen-trumsarbeit zum Teil prominent sind. Es wurde aber allen ExpertInnen Anonymität zugesichert, sodass auf eine Zuordnung der Interviewausschnitte verzichtet werden musste (zur Problematik der Anonymisierung von Experteninterviews vgl. Gläser &

Laudel, 2010, 279 f.).

Im Folgenden werden zunächst die Kontextfaktoren der Institutionalisierungsarbeit erläutert (Kapitel 6.1). Daran anschließend wird als zentrales Ergebnis genauer vor-gestellt, was es bedeutet, dass die Schreibzentrumsleitenden als CLP handeln und interagieren (Kapitel 6.2). Diese Handlungen und Interaktionen werden dann ausge-führt, wobei sie subsumiert werden unter organisationsgerichtete strategische Hand-lungsfelder (Kapitel 6.3) und kontextgerichtete strategische HandHand-lungsfelder (Kapi-tel 6.4). Ein beide Richtungen umfassendes strategisches Handlungsfeld sind die professionellen Netzwerke, auf die ebenfalls eingegangen wird (Kapitel 6.5). Ab-schließend wird dann noch einmal zusammenfassend illustriert, wie die Institutio-nalisierungsarbeit der ExpertInnen Veränderungen bewirkt (Kapitel 6.6).

6.1 Kontextfaktoren für die Institutionalisierungsarbeit von

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