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Konzept und Durchführung des Studierendensurveys

Angebote 1) zur Unterstützung beim Übergang an die Hochschule und zur Studien- Studien-einführung und ihre Teilnahme 2) durch die Studierenden (WS 2012/13)

4 Anforderungen und Studierbarkeit

4.1 Vorgaben und Reaktionen

Studienordnungen und Verlaufspläne legen ein Fachstudium bis zu einem gewissen Grad fest, wodurch die Studierenden Vorgaben erhalten, an denen sie sich ausrichten können bzw. müssen. Solche Festlegungen können sehr hilfreich sein, weil sie Orien-tierung bieten, sie können aber auch einschränkend wirken, wenn sie eigene Gestal-tungswünsche erschweren oder nicht mehr zulassen. Die Studierenden berichten im WS 2012/13 zu 73% an Universitäten und zu 79% an Fachhochschulen, dass ihr Fach-studium überwiegend bis völlig durch solche Vorgaben festgelegt sei. Keine oder kaum Festlegungen erleben nur 7% bzw. 3% der Studierenden.

In ähnlichem Umfang berichten die Studierenden davon, dass sie die vorhandenen Festlegungen zum Studienablauf einhalten und sich bei der Durchführung ihres Stu-diums daran ausrichten: 77% an Universitäten und 78% an Fachhochschulen halten sich nach eigenen Angaben überwiegend oder völlig an die Vorgaben zum Studium.

Dagegen geben nur 6% bzw. 5% der Studierenden an, dass sie sich kaum nach solchen Vorgaben richten. Dabei gilt, je höher die Festlegung des Studiums ist, desto mehr Studierende richten sich danach aus.

Trotz dieser deutlichen Bestätigung der Einhaltung der Studienvorgaben berichtet nur etwa jeder zweite Studierende an Universitäten, dass er Lehrveranstaltungen in dem Ausmaß besucht, wie sie in der Studienordnung vorgesehen sind. Jeder vierte Studierende belegt weniger Veranstaltungen als er sollte, aber ein genau so großer Anteil der Studierenden besucht mehr Lehrveranstaltungen als im Fachstudium vor-geschrieben sind. An Fachhochschulen bestätigen 61%, dass sie die Lehrveranstaltun-gen wie vorgeschrieben beleLehrveranstaltun-gen, 17% machen weniger und 22% mehr als sie eiLehrveranstaltun-gentlich

müssten. Die Studienvorgaben erlauben demnach eine gewisse Freiheit in der Wahl der Lehrveranstaltungen, selbst bei starker Festlegung. Häufig wird dieser Freiraum dazu genutzt, um weitere Lehrveranstaltungen zu besuchen.

Starke Festlegung bei Staatsexamensstudierenden und bei Masterstudierenden an Fachhochschulen

An Universitäten berichten die Studierenden, die ein Staatsexamen anstreben, am häufigsten von einer starken Festlegung des Studiums durch Vorgaben (81%). Danach folgen die Bachelor- (75%) und die Masterstudierenden (70%). An Fachhochschulen haben die Masterstudierenden am häufigsten strikte Vorgaben (88%), während die Bachelorstudierenden eine ähnliche Situation wie an Universitäten erleben (78%).

Ähnlich viele Studierende, die von Festlegungen berichten, geben auch an, dass sie sich daran halten. An den Universitäten orientieren sich Studierende mit den neuen Studienabschlüssen sogar etwas mehr an diesen Vorgaben, als von einer hohen Festle-gung berichten (vgl. Tabelle 25).

Tabelle 25

Vorgaben zum Studium und deren Einhaltung nach angestrebtem Abschluss an Universitäten und Fachhochschulen (WS 2012/13)

(Angaben in Prozent)

Bachelor Festlegung durch Vorgaben:

überwiegend 75

Ausrichtung an Vorgaben:

überwiegend 79

Einhaltung der vorgeschriebenen Lehrveranstaltungen:

weniger 26

wie vorgesehen 48

mehr 26 Bachelor Master

78 88

76 87

17 21

60 62

23 17

Quelle: Studierendensurvey 1983 - 2013, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

Abweichungen gegenüber den vorgeschriebenen Lehrveranstaltungen treten bei allen Abschlussarten auf. An Universitäten hält jeweils etwa die Hälfte der Studieren-den das vorgesehene Pensum ein. In Studieren-den Bachelor- und Masterstudiengängen besu-chen jeweils gleich viele Studierende weniger oder mehr Veranstaltungen. In den Staatsexamensstudiengängen werden häufiger weniger als mehr Veranstaltungen

ANFORDERUNGEN UND STUDIERBARKEIT 149

belegt. An den Fachhochschulen halten sich jeweils etwa drei Fünftel der Studieren-den an die vorgesehenen Lehrveranstaltungen. Dabei absolvieren Bachelorstudieren-de etwas häufiger ein umfangreicheres Pensum, während die MasterstudierenBachelorstudieren-den häufiger ein geringeres Pensum wählen.

Starke Festlegung in der Medizin

In den meisten Fächergruppen erleben die Studierenden eine starke Festlegung ihres Fachstudiums durch Vorgaben und Verlaufspläne. Zwei Fächergruppen heben sich von den anderen deutlich ab. Die Kulturwissenschaften sind nach Aussage der Studie-renden vergleichsweise selten überwiegend durch solche Vorgaben festgelegt (62%), während das Medizinstudium fast vollständig durch Vorgaben gesteuert wird (98%).

Dementsprechend fallen die Angaben zur Ausrichtung der Studierenden an den Vor-gaben aus: Rund zwei Drittel in den Kulturwissenschaften, aber fast alle in der Medizin orientieren sich überwiegend an den vorhandenen Vorgaben (vgl. Tabelle 26).

Tabelle 26

Vorgaben und Reaktionen nach Fächergruppen (WS 2012/13)

(Angaben in Prozent für: 1) Kategorien: überwiegend und völlig; 2) Angaben in Prozent für Kategorien: weniger = „viel weniger“ und „etwas weniger“, wie vorgesehen = „etwa wie vorgesehen“, mehr =“etwas mehr“ und „viel mehr“)

Universitäten Fachhochschulen

Kult. Soz. Rechts- Wirt.- Medi- Nat.- Ing.- Soz.- Wirt.- Ing.- wiss. wiss. wiss. wiss. zin wiss. wiss. wiss. wiss. wiss.

Festlegung 1)

durch Vorgaben 62 72 77 70 98 71 71 77 78 82

Ausrichtung an

Vorgaben1) 68 74 76 77 95 81 75 80 75 78

Besuch von Lehrveranstaltungen: 2)

weniger 27 20 44 30 34 22 33 16 22 16

wie vorgesehen 44 54 38 50 50 51 48 62 59 62

mehr 29 26 17 20 16 27 19 22 19 22

Quelle: Studierendensurvey 1983 - 2013, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

Das vorgeschriebene Pensum an Lehrveranstaltungen halten am seltensten Studie-rende der Rechtswissenschaften ein. Sie geben zu 44% an, weniger Veranstaltungen zu besuchen als nach der Studienordnung vorgesehen sind. Viel seltener unterschreiten die Studierenden der Sozial- und Naturwissenschaften sowie die Studierenden an Fachhochschulen ihr vorgeschriebenes Pensum. Von einem größeren Pensum als ver-langt berichten am häufigsten die Studierenden der Kultur-, Sozial- und

Naturwissen-schaften. Hier besuchen zwischen 26% und 29% der Studierenden mehr Veranstaltun-gen, als vorgeschrieben sind.

Mehr als jeder dritte Studierende ist bereits in zeitlichen Verzug geraten Die Mehrheit der Studierenden (63%) befindet sich zum Zeitpunkt der Befragung noch innerhalb ihrer eigenen Zeitplanungen. Aber mehr als jeder dritte Studierende ist ge-genüber seiner ursprünglichen Planung in Verzug geraten. 21% berichten von einem Semester Zeitverlust, 12% von zwei bis drei Semestern, und 4% liegen vier und mehr Semester hinter ihrer eigenen Zeitplanung zurück. An Universitäten kommen zeitli-che Verzögerungen im Studium häufiger vor (40%) als an Fachhochschulen (29%), und auch längere Verzögerungen von mehr als einem Semester: 18% an Universitäten ge-genüber 11% an Fachhochschulen haben bereits mehr als ein Semester Zeit verloren.

Studierende, deren Studium überwiegend durch Ordnungen und Verlaufspläne festgelegt ist, geraten seltener in Verzug als Studierende mit geringer Festlegung. Der Verzug bleibt insbesondere dann geringer, wenn die Studierenden sich überwiegend an den Vorgaben des Studiums ausrichten (vgl. Tabelle 27).

Tabelle 27

Zeitlicher Verzug im Studium nach Festlegung des Fachstudiums und Ausrichtung an den Vorgaben an Universitäten und Fachhochschulen (WS 2012/13)

(Angaben in Prozent für Kategorien: kaum = „überhaupt nicht“ und „kaum“, teilweise = „teilweise“, überwiegend = “überwiegend“ und „völlig“)

Festlegung Universitäten Fachhochschulen

des Studiums: kaum teilweise überwiegend kaum teilweise überwiegend

kein Verzug 49 54 63 54 68 73

1 Semester 29 23 21 15 21 17

2-3 Semester 15 16 12 27 7 7

4 und mehr Sem. 7 7 4 4 4 3

Ausrichtung Universitäten Fachhochschulen

an Vorgaben: kaum teilweise überwiegend kaum teilweise überwiegend

kein Verzug 40 41 66 53 63 74

1 Semester 23 28 21 16 25 17

2-3 Semester 21 22 10 20 8 7

4 und mehr Sem. 16 9 3 11 4 2

Quelle: Studierendensurvey 1983 - 2013, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

ANFORDERUNGEN UND STUDIERBARKEIT 151

Die Vorgaben im Studium sowie deren Einhaltung durch die Studierenden beför-dern ein zügiges Studieren. Insofern scheinen sie für die Studierenden einen klaren Nutzen zu haben. Zwar können Studienordnungen und Verlaufspläne Verzögerungen im Studienverlauf nicht verhindern, doch ohne die Orientierung, die Festlegungen im Studium bieten, geraten die Studierenden deutlich häufiger in Verzug. Bei zu großen Spielräumen bzw. zu hohen Anforderungen an eine Selbstgestaltung des Studiums oder einem bewussten Verzicht auf diese Orientierung können die Studierenden ihre ursprüngliche zeitliche Planung häufiger nicht einhalten.

Masterstudierende sind häufiger in zeitlichen Verzug geraten

Die Masterstudierenden sind bereits etwas häufiger in Verzug geraten als ihre Kommi-litonen, die einen Bachelorabschluss anstreben. Auch Studierende in Studiengängen, die mit einem Staatsexamen abschließen, berichten seltener von Verzögerungen im Studium (vgl. Tabelle 28).

Tabelle 28

Zeitlicher Verzug im Studium nach angestrebtem Abschluss an Universitäten und Fachhochschulen (WS 2012/13)

(Angaben in Prozent)

Universitäten Fachhochschulen

Verzug im Studium Bachelor Master Staatsexamen Bachelor Master

1 Semester 21 27 18 17 23

2-3 Semester 11 12 13 7 9

4 und mehr Sem. 3 2 5 2 4

Quelle: Studierendensurvey 1983 - 2013, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

Im Vergleich der Fächergruppen haben bisher am häufigsten die Studierenden der Kultur-, Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaften an Universitäten Verzögerungen erfahren: Zwischen 42% und 47% liegen mindestens ein Semester hinter ihrer ur-sprünglichen Planung zurück.

Weniger Verzögerungen haben sich dagegen bei den Studierenden der Medizin er-geben (28%). Am seltensten sind allerdings die Studierenden der Sozialwissenschaften an Fachhochschulen bislang in Verzug geraten: Nur 17% berichten von Verzögerun-gen, während bei ihren Kommilitonen in den Wirtschafts- und Ingenieurwissenschaf-ten bereits jeder dritte Zeit verloren hat.

Vorgeschriebene und geplante Studiendauer

Jedes Fachstudium hat eine vorgesehene Studiendauer, die aufgrund der Vielfalt der Studiengänge in Kombination mit den Abschlussarten allerdings sehr unterschiedlich ausfallen kann. Nach der in ihrem Studium vorgesehenen Regelstudienzeit befragt, geben die Studierenden daher ein breites Spektrum an, das erst in Abhängigkeit von der angestrebten Abschlussart erkennbare Konturen erkennen lässt (vgl. Tabelle 29).

An Universitäten berichtet die große Mehrheit der Bachelorstudierenden (87%), dass sechs Semester als Regelstudienzeit vorgesehen sind. Ein geringer Teil hat sieben oder acht Semester abzuleisten (7% bzw. 2%). Eine kleine Gruppe von Studierenden (3%) berichtet von zehn Semestern bis zum Abschluss, wobei diese Studierenden mög-licherweise ein konsekutives Masterstudium gleich mit einrechnen.

An den Fachhochschulen hat nur knapp die Hälfte der Bachelorstudierenden ein sechssemestriges Studium zu absolvieren, während genauso viele eine Regelstudien-zeit von sieben Semestern angeben. Jeder zehnte Studierende hat acht Semester bis zum Abschluss.

Tabelle 29

Vorgesehene Semester als Regelstudienzeit im Studiengang nach Universitäten und Fachhochschulen (WS 2012/13)

(Angaben in Prozent und Mittelwerte)

Abschlussart an

vorgesehene

Universitäten Insgesamt Bachelor

<1 -

Fachhochschulen Insgesamt Bachelor

<1 -

Quelle: Studierendensurvey 1983 - 2013, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

ANFORDERUNGEN UND STUDIERBARKEIT 153

Von den Masterstudierenden berichten drei Viertel an Universitäten von vier Se-mestern Regelstudienzeit. Ein kleiner Teil von 4% muss nur drei Semester absolvieren.

Allerdings berichten 7% von sechs und 13% sogar von zehn Semestern bis zum Ab-schluss. Während die Studierenden, die eine Regelstudienzeit von zehn Semestern angeben, wahrscheinlich das Bachelorstudium mitrechnen, kann für die Studieren-den, die sechs Semester angeben, keine entsprechende Erklärung gefunden werden.

An Fachhochschulen gibt nur etwa die Hälfte der Studierenden eine Studiendauer von vier Semestern an. Für mehr als jeden Fünften dauert das Studium nur drei Se-mester. Eine gleich große Gruppe verteilt sich auf 5 bis 7 Semester Studiendauer. Von zehn Semestern berichten schließlich neun Prozent der Studierenden, wobei sie wahr-scheinlich das Bachelorstudium mitzählen (vgl. Tabelle 29).

Längere Regelstudienzeiten treten bei den Studierenden an Universitäten auf, die ein Staatsexamen anstreben. 41% dieser Studierenden geben an, dass sie mehr als zehn Semester bis zum Abschluss absolvieren müssen. Dabei liegt der Schwerpunkt in den Rechtswissenschaften bei neun Semestern (74%), während in der Medizin fast die Hälfte zwölf Semester angibt und ein Drittel sogar von 13 Semestern spricht.

Inwieweit die Studierenden die Vorgaben der Regelstudienzeit einzuhalten versu-chen, kann an ihren zeitlichen Planungen bis zum Studienabschluss gemessen werden.

Insgesamt planen die Studierenden an Universitäten im Durchschnitt nach 8,6 Fach-semestern und an Fachhochschulen nach 7,0 FachFach-semestern ihr Studium abzuschlie-ßen. Da aber nach Aussage der Studierenden im Schnitt nur 7,3 Semester an Universi-täten und 6,4 Semester an Fachhochschulen als Regelstudienzeit vorgesehen sind, liegen die Studierenden (im Schnitt) hinter diesen Vorgaben zurück.

Unterschieden nach der Abschlussart liegen die Planungen bei den neuen Studien-abschlüssen deutlich niedriger als bei Studiengängen, die mit einem Staatsexamen ab-schließen. Allerdings korrespondieren diese Differenzen teilweise mit den unter-schiedlich langen Regelstudienzeiten (vgl. Tabelle 30).

Der Vergleich zwischen vorgesehener und geplanter Studiendauer zeigt, dass nur ein Teil der Studierenden die Regelstudienzeit einhalten kann. An den Universitäten planen nur 45% der Bachelorstudierenden ein sechssemestriges Studium ein, obwohl die große Mehrheit diese Regelstudienzeit angibt. Ähnliches gilt für die

Masterstudie-renden und die Planung des Abschlusses nach vier Semestern (35%). Ein vergleichba-res Hinausschieben des Studienabschlusses ist auch bei den Planungen der Staatsexa-menskandidaten festzustellen und ebenso bei Studierenden unterschiedlicher Ab-schlüsse an Fachhochschulen (vgl. Tabellen 29 und 30).

Tabelle 30

Geplante Fachsemester bis zum Abschluss Fachhochschulen (WS 2012/13)

(Angaben in Prozent und Mittelwerte)

nach Abschlussart an Universitäten und

vorgesehene

Universitäten Insgesamt Bachelor

<1 1

Fachhochschulen Insgesamt Bachelor

2 2

Quelle: Studierendensurvey 1983 - 2013, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

Zu Studienbeginn liegen die Planungen meist optimistischer als zu späteren Pha-sen des Studiums. Dies hängt zum Teil mit Verzögerungen zusammen, die während des Studienverlaufes auftreten. Studierende ohne Verzug planen an Universitäten 7,8 und an Fachhochschulen 6,5 Semester bis zum Abschluss. Sind die Studierenden be-reits in Verzug geraten, dann dehnen sich die ihre Planungen aus. Liegt der Verzug bei ein bis zwei Semester, dann lauten die neuen Planungen 8,5 (Uni) und 7,2 (FH) Semes-ter. Ist der Verzug größer, dann steigt die erwartete Studiendauer auf 11,5 bzw. 10,1 Semester an.

Die meisten Studierenden orientieren sich an der Regelstudienzeit

Werden auf Individualebene die vorgesehenen Semester der Regelstudienzeit von den geplanten Fachsemestern bis zum Abschluss subtrahiert, dann ergibt sich die Vertei-lung der Semester, die die Studierenden länger studieren als ursprünglich vorgesehen (vgl. Tabelle 31).

ANFORDERUNGEN UND STUDIERBARKEIT 155

Dabei zeigt sich, dass knapp jeder zweite Studierende die Regelstudienzeit exakt einhalten will, also genauso viele Semester bis zum Abschluss angibt, wie nach der Re-gelstudienzeit vorgesehen sind. Jeder Vierte plant ein Semester länger als vorgesehen und 11% zögern den Abschluss um zwei Semester hinaus.

Tabelle 31

Differenz der Regelstudienzeit und der geplanten Studiendauer Fachhochschulen nach Abschlussart (WS 2012/13)

(Angaben in Prozent und Mittelwerte)

an Universitäten und

geplanter Bachelor Master

2 3 Insgesamt Bachelor Master

4 3 5

Quelle: Studierendensurvey 1983 - 2013, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

Im Schnitt liegen die Planungen bis zum Studienabschluss an Universitäten um 1,2 Semester über der Regelstudienzeit, an Fachhochschulen sind es nur 0,6 Semester. Ba-chelorstudierende planen enger an der Regelstudienzeit als Masterstudierende, die an Universitäten ähnlich wie die Studierenden liegen, die ein Staatsexamen anstreben.

Tabelle 32

Differenz der Regelstudienzeit und der geplanten Studiendauer an Universitäten und Fachhochschulen nach Studienphase und Verzug im Studium (WS 2012/13)

(Mittelwerte)

Längere Planungen Studienphase (in Fachsemester)

als Regelstudienzeit 1-2 3-4 5-6 7-8 9 und mehr

Universitäten 0,7 0,7 0,8 1,5 2,8

Fachhochschulen 0,2 0,4 0,4 1,2 2,7

Längere Planungen Verzug im Studium

als Regelstudienzeit Kein 1 Sem. 2-3 Sem. 4 und mehr Sem.

Universitäten 0,5 1,4 2,6 5,1

Fachhochschulen 0,2 1,0 2,2 4,0

Quelle: Studierendensurvey 1983 - 2013, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

Mit zunehmendem Studienfortgang strecken sich die studentischen Planungen zur Studiendauer, vor allem in den späten Phasen des Studiums. Großen Einfluss auf die Planungsverlängerung hat aber ebenso der bereits erfahrene Verzug im Studium.

Die verlorene Zeit wird fast direkt auf die Studiendauer übertragen (vgl. Tabelle 32).

Nach Fächergruppen unterschieden finden sich die längsten Planungszeiten an Universitäten in der Medizin (12,4 FS), die kürzesten in den Wirtschaftswissenschaften (7,1). An Fachhochschulen wollen die Studierenden der Sozialwissenschaften am schnellsten studieren (6,6), am längsten die Studierenden der Ingenieurwissenschaf-ten: 8,3 Fachsemester.

Der Bezug auf die Regelstudienzeit ergibt, dass die Studierenden der Sozialwissen-schaften an Fachhochschulen am häufigsten die Regelzeit einhalten wollen: 76% pla-nen so viele Semester wie sie laut Vorgaben studieren sollten. An den Universitäten planen die Studierenden der Medizin am nächsten an der Regelstudienzeit: 60% wol-len sie möglichst exakt einhalten. Seltener ist dies in den Rechtswissenschaften der Fall (40%) und am wenigsten richten sich die Studierenden der Ingenieurwissenschaf-ten nach diesen Studienvorgaben (34%), die im Schnitt 1,4 Semester mehr Studienzeit einplanen.