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Die vier Grundelemente der Studienqualität werden von der Mehrheit der Studieren-den positiv beurteilt. Am besten bewerten die StudierenStudieren-den die inhaltliche Qualität des Lehrangebots (78%), dann folgen die strukturelle (67%) und die didaktische Quali-tät (65%). Am wenigsten positiv fallen die Urteile für die Beratung und Betreuung durch Lehrende aus (58%). Im Vergleich zu 2001 haben alle vier Qualitätsmerkmale im Urteil der Studierenden stark zugelegt, die Studienqualität hat sich stetig verbessert.

An Fachhochschulen erleben die Studierenden vor allem eine bessere Durchfüh-rung der Lehrveranstaltungen sowie eine bessere Betreuung durch Lehrende. Die Ma-sterstudierenden bewerten dort Inhalt und Aufbau am besten, an Universitäten am schwächsten, wobei die Unterschiede aber moderat bleiben. Durchführung und vor allem Betreuung werden von Studierenden, die ein Staatsexamen anstreben, schlech-ter beurteilt. Zwischen den Fächergruppen variiert vor allem die Beurteilung der Be-treuung und Beratung an Universitäten. Am besten sind die Urteile in den Kulturwis-senschaften, am schwächsten in den Rechtswissenschaften.

Große Mehrheit erhält ausreichend fachliche Kenntnisse

Nahezu alle Studierenden bestätigen, dass ihnen in ihre Hochschulausbildung zumin-dest ausreichende Fachkenntnisse vermittelt wurden (98%). Darunter haben eine gute Förderung solcher Kenntnisse jedoch nur 52% an Universitäten und 41% an Fach-hochschulen erfahren.

Bachelorstudierende fühlen sich vergleichsweise in den fachlichen Kenntnissen wenig gefördert. An den Fachhochschulen ist bei den Bachelor- wie bei den Master-studierenden ein klarer Rückgang in der erfahrenen Förderung der fachlichen Kennt-nisse festzustellen. An Universitäten ist der hohe fachliche Ertrag bei den Masterstu-dierenden in der aktuellen Erhebung 2013 rückläufig, die Qualität der fachlichen För-derung scheint nachgelassen zu haben.

Drei Fünftel der Studierenden in der Medizin, den Natur- und den Rechtswissen-schaften bezeichnen ihre fachliche Ausbildung als sehr ertragreich, aber nur zwei Fünftel in den Wirtschaftswissenschaften und den Ingenieurwissenschaften an Fach-hochschulen.

Überfachliche Kenntnisse

Zwei von drei Studierenden fühlen sich zumindest teilweise in wissenschaftlicher Me-thodik gefördert, drei Viertel hinsichtlich des wissenschaftlichen Arbeitens. Zur selb-ständigen Forschung befähigt fühlt sich etwa die Hälfte der Studierenden.

An den Fachhochschulen fühlen sich knapp drei Viertel der Studierenden in prak-tischen Fähigkeiten einigermaßen gefördert, ebenso in der Fähigkeit, das theoretische Wissen in die Praxis umzusetzen. Schwächer wird die Berufsvorbereitung beurteilt. An

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Universitäten erlebt nur etwas über die Hälfte der Studierenden eine Förderung ihrer praktischen Fähigkeiten. Etwas höher ist der Ertrag für die Umsetzung des theoreti-schen Wissens in die Praxis, geringer dagegen für die Berufsvorbereitung.

Nach dem Urteil der Studierenden ist die Praxisausbildung an Fachhochschulen besser als an Universitäten und im Masterstudium besser als im Bachelorstudium. An Universitäten erhalten Studierende in den Staatsexamensstudiengängen aber mehr praktische Förderung als andere. Auf Forschungsfähigkeit und Wissenschaftlichkeit wird im Masterstudium mehr Wert gelegt. Der Vermittlung wissenschaftlicher Kennt-nisse (Methoden, wissenschaftliches Arbeiten, selbständige Forschung) ist in den Sozi-al-, Kultur- und Naturwissenschaften am größten, in der Medizin am geringsten. Da-gegen ist der praktische Ertrag im Studium (praktische Fähigkeiten, Theorieanwen-dung, Berufsvorbereitung) in den Naturwissenschaften und der Medizin am höchsten, in den Wirtschaftswissenschaften am niedrigsten.

Förderung allgemeiner Fähigkeiten

Von den allgemeinen Fähigkeiten ist nach Ansicht der Studierenden die Autonomie und Selbständigkeit am besten im Studium gefördert worden. Drei Viertel erleben ei-ne ausreichende Förderung („eher“ bis „stark“). Etwas geringer fällt der Zugewinn bei der Lösung von Problemen aus, dann folgen die intellektuellen Fähigkeiten und die Fähigkeit selbständig weiter zu lernen. Teamfähigkeit wird an Fachhochschulen stär-ker gefördert als an Universitäten. Rund die Hälfte der Studierenden wird in ihrer Kri-tik- und Planungsbefähigung im Studium gut gefördert. Die Allgemeinbildung, das soziale Verantwortungsbewusstsein, das fachübergreifende Wissen sowie die sprachli-chen Fähigkeiten haben für jeweils weniger als die Hälfte der Studierenden eine Ver-besserung erfahren. Im Zeitvergleich werden seit 2001 alle allgemeinen Fähigkeiten zunehmend besser gefördert.

Insgesamt fühlen sich die Studierenden, die ein Staatsexamen anstreben, am we-nigsten in den allgemeinen Fähigkeiten gefördert. Dies gilt auch für Bachelorstudie-rende im Vergleich zu ihren Kommilitonen im Masterstudium. An den Universitäten fällt diese Förderung am niedrigsten in der Medizin aus, mit Ausnahme des sozialen Verantwortungsbewusstseins. In den Rechtswissenschaften wird besonders die Auto-nomie und das Lösen von Problemen gefördert, weniger die Teamfähigkeit, Interdis-ziplinarität und soziales Verantwortungsbewusstsein. Auch die Studierenden in den Wirtschaftswissenschaften berichten von deutlichen Verbesserungen in der

Autono-mie, aber geringe in der Kritikfähigkeit. Studierende der Natur- und Ingenieurwissen-schaften erlangen in den intellektuellen Fähigkeiten, dem Problemlösen und der Teamfähigkeit besondere Zugewinne: Dagegen bleibt der Ertrag bei der Kritikfähig-keit, der Allgemeinbildung und dem sozialen Verantwortungsbewusstsein niedrig. Die Studierenden der Kultur- und Sozialwissenschaften erhalten hohe Förderungen in der Kritikfähigkeit, der Allgemeinbildung und dem sozialen Verantwortungsbewusstsein, ohne dass erkennbare Schwächen bei anderen allgemeinen Fähigkeiten auftreten.

Mehrheit der Studierenden erlebt regelmäßige Evaluationen

An Evaluationen von Lehrveranstaltungen haben bereits 91% der Studierenden teil-genommen, davon 37% häufiger als zehnmal. Masterstudierende konnten häufiger an Evaluationen teilnehmen als Bachelor- oder Staatsexamensstudierende. Vergleichs-weise selten kommt die Teilnahme an Lehrevaluationen in den Rechts- und Kultur-wissenschaften vor, häufiger in den WirtschaftsKultur-wissenschaften, der Medizin und den Ingenieurwissenschaften.

Verbesserungen der Lehre als Folge von Evaluationen bestätigt jeder vierte Studie-rende, und 30% sehen sich nicht in der Lage, dazu ein Urteil zu fällen. StudieStudie-rende, die regelmäßig an Evaluationen teilgenommen haben, sind häufiger der Ansicht, dass da-durch Verbesserungen in der Lehre erzielt werden. Allerdings ist weder gegenüber der vorangegangenen Erhebung noch über den Studienverlauf hinweg eine Zunahme an Verbesserungen erkennbar. Die Teilnahme an Evaluationen trägt nicht dazu bei, die Urteile der Studierenden über die Qualität der Lehre zu verbessern, mit Ausnahme der Betreuung durch die Lehrenden, die nach Evaluationsteilnahme verbessert wahrge-nommen wird.

Engagement der Lehrenden ist stark angestiegen

Die große Mehrheit der Studierenden bestätigt ihren Lehrenden viel Engagement und eine gute Vorbereitung auf ihre Lehrveranstaltungen. 46% erhalten regelmäßig eine effiziente Stoffvermittlung. Aber nur jeder vierte Studierende gibt an, dass seine Anre-gungen und Vorschläge von den Lehrenden häufig berücksichtigt werden. Ähnlich selten erhalten sie Hilfestellungen und Unterweisungen im wissenschaftlichen Arbei-ten oder zum Abfassen von wissenschaftlichen TexArbei-ten. Noch selArbei-tener sind erläuternde Rückmeldungen zu Leistungsergebnissen: nur 15% erhalten sie häufig. Festzuhalten

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ist aber, dass die Studierenden sämtliche Aspekte der Lehrqualität im Jahrtausend zunehmend besser bewerten.

An Fachhochschulen berücksichtigen die Lehrenden häufiger studentische Anre-gungen und geben häufiger Rückmeldungen zu erbrachten Arbeiten sowie Hilfestel-lungen zum wissenschaftlichen Arbeiten und Schreiben. Studierende in Staatsexa-mensstudiengängen berichten am seltensten davon, dass Anregungen von ihnen auf-gegriffen werden, dass Hilfestellungen erfolgen; sie nehmen außerdem häufig keine gute Stoffeffizienz wahr. Bachelorstudierende erleben häufiger als die Masterstudie-renden eine gute Vorbereitung ihrer LehMasterstudie-renden. Die insgesamt besten Bewertungen für die Lehre vergeben die Studierenden der Naturwissenschaften sowie der Ingeni-eurwissenschaften an Fachhochschulen; die schlechtesten Bewertungen nehmen die Studierenden in der Medizin und in den Wirtschaftswissenschaften vor.

Didaktische Prinzipien werden häufiger eingehalten

Sehr häufig erhalten die Studierenden eine klare Definition des Lernzieles (69%) sowie einen guten und treffenden Vortrag (68%). Relativ häufig bekommen sie auch Prü-fungshinweise (53%). Weniger gut beurteilen die Studierenden die Leistungen der Leh-renden hinsichtlich der Vergewisserung um das Stoffverständnis (35%) sowie der Mo-tivierung für den Lehrstoff (34%). Noch seltener erleben sie Zusammenfassungen und Wiederholungen (28%). Alle didaktischen Prinzipien werden im WS 2012/13 deutlich besser eingehalten als noch zum Jahrtausendwechsel.

An Fachhochschulen ist die Einhaltung der didaktischen Prinzipien für die Studie-renden besser gelungen als an Universitäten und in den neuen Studiengängen besser als in den Staatsexamensstudiengängen. Am besten werden sie in den Sozialwissen-schaften an Fachhochschulen umgesetzt sowie an den Universitäten in den Kulturwis-senschaften. Defizite zeigen sich in den Rechts- und Wirtschaftswissenschaften und vor allem in der Medizin.