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Konzept und Durchführung des Studierendensurveys

Angebote 1) zur Unterstützung beim Übergang an die Hochschule und zur Studien- Studien-einführung und ihre Teilnahme 2) durch die Studierenden (WS 2012/13)

3 Studium, Fachidentifikation und Studierendenstatus

3.1 Relevanz von Studium und Wissenschaft

Mit dem Erwerb der Hochschulberechtigung stehen einige wichtige Entscheidungen an: die Aufnahme des Studiums und die Wahl eines Studienfaches. Diese Entschei-dungen können durch verschiedene Motive, Kriterien oder Erwartungen bestimmt sein (vgl. Kapitel 2).

Wurde ein Studium aufgenommen und ein Fach belegt, sind zwei grundsätzliche Haltungen der Studierenden von hoher Bedeutung: die Wichtigkeit von Studium und Hochschulleben zum einen, die von Wissenschaft und Forschung zum anderen. Da-von kann in entscheidender Weise abhängen, wie engagiert und erfolgreich die Stu-dierenden das Studium absolvieren.

Studium und Wissenschaft im Kranz der Lebensbereiche

Um den Stellenwert von Studium und Wissenschaft für die Studierenden zu erfassen, sind ihnen zwölf Lebensbereiche vorgelegt worden, die sie danach einstufen konnten, wie wichtig sie ihnen jeweils persönlich sind. Neben den öffentlichen Lebensbereichen wie „Politik und öffentliches Leben“ oder „Kunst und Kulturelles“ sind die privaten Lebensbereiche der „Freunde und Partner“, der „Eltern und Geschwister“ vertreten.

Auch die Achse zwischen „Beruf und Arbeit“ gegenüber „Freizeit und Hobbies“ ist den Studierenden zur Einstufung vorgelegt worden. Außerdem konnten sie für den Be-reich von „Religion und Glaube“ angeben, wie wichtig er für sie ist.

Schließlich befanden sich die beiden Vorgaben „Hochschule und Studium“ sowie

„Wissenschaft und Forschung“ darunter, zwei Lebensbereiche, die den Studierenden nach Status und Rolle besonders nahe stehen (sollten). Anhand der Einstufungen der Wichtigkeit all dieser Lebensbereiche lässt sich erkennen, welche Relevanz diese für die Studierenden im Einzelnen besitzen und inwieweit Studium und Wissenschaft tatsächlich für sie den Lebensmittelpunkt darstellen. Zugleich lässt sich daran ablesen, welche spezifische Werthaltungen die Studierenden vertreten, die mit den jeweiligen Lebensbereichen verbunden sind und dort gelten (vgl. Rokeach 1973; Bargel 1979, Bargel/Simeaner 2011).

Private Lebenskreise dominieren: Freunde, Partner/in und Elternhaus Von hoher, sich sogar verstärkender Wichtigkeit sind für die Studierenden die priva-ten Lebenskreise der „Freunde und Geselligkeit“ sowie des „Partners und der eigenen Familie“ - sie werden von jeweils 82% aller Studierenden als sehr wichtig eingestuft.

Ebenso haben „Eltern und Geschwister“ für sehr viele Studierende einen hohen Stel-lenwert: 75% halten ihre Herkunftsfamilie für sehr wichtig, ein gegenüber früheren Jahren gestiegener Wert (vgl. Abbildung 13).

„Freizeit und Hobbies“ nehmen die Studierenden viel häufiger sehr wichtig als

„Beruf und Arbeit“, ein Lebensbereich, der sie noch nicht unmittelbar betrifft. Dem Freizeitbereich schreiben 69% eine sehr hohe Wichtigkeit zu, dem (zukünftigen) Be-rufsbereich bislang 44%. In ähnlichem Umfang setzen die Studierenden auf „Natur und Umwelt“, die von 42% als sehr wichtig eingeschätzt werden, während demgegen-über „Technik und Technologie“ nur für 22% bedeutend sind. Dabei wird gegendemgegen-über früheren Erhebungen Natur und Umwelt nun öfters eine große Wichtigkeit einge-räumt (um vier Prozentpunkte mehr als im WS 2009/10).

Hochschule und Studium haben öfters keine hohe Relevanz

Im Kranz aller Lebensbereiche spielt für viele Studierende ihr unmittelbares Lebens-umfeld von Hochschule und Studium keine herausragende Rolle. Zwar sind gut der Hälfte Hochschule und Studium sehr wichtig (56%), aber für 40% besitzen Studium und Hochschule nur eine gewisse Bedeutung und sind nicht zentraler Lebensmittel-punkt. Schließlich befinden sich noch 4% im Studium, obwohl sie es als unwichtig bzw. wenig wichtig einstufen - eine Größenordnung, die dem Umfang der „Pro-forma-Studierenden“ entspricht (vgl. Kapitel 3.3).

STUDIUM, FACHIDENTIFIKATION UND STUDIERENDENSTATUS 111

Abbildung 13

Wichtigkeit von Lebensbereichen für die Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen (WS 2012/13)

(Skala von 0 = völlig unwichtig bis 6 = sehr wichtig; Angaben in Prozent für Kategorien: 5 - 6: sehr wichtig)

Universitäten Fachhochschulen

Quelle: Studierendensurvey 1983 - 2013, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

Gegenüber „Wissenschaft und Forschung“ zeigen die Studierenden noch weit häu-figer Zurückhaltung, in einigen Fällen ist sogar Abwehr erkennbar. Nur 20% wollen sich ernsthaft, mit einem gewissen Enthusiasmus auf Wissenschaft und Forschung einlassen und beurteilen sie als sehr wichtig. Dem steht mehr als ein Drittel der Stu-dierenden gegenüber (35%), denen dieser Bereich eher oder gänzlich unwichtig ist;

manchmal drängt sich der Eindruck auf, sie hielten Wissenschaft und Forschung für eine Zumutung oder unnötige Belästigung. Die übrigen 45% schreiben Wissenschaft und Forschung eine mittlere Bedeutung zu, was eher als eine passive Hinnahme der nötigen Anforderungen im Studium zu verstehen ist und weniger als Ausdruck eines aktiven Befassens mit dem wissenschaftlichen Arbeiten und einer Neugier auf For-schungsprozesse und -resultate.

Zurückhaltung gegenüber Politik hat sich weiter vermehrt

Weithin Zurückhaltung herrscht unter den Studierenden gegenüber den öffentlichen Lebensbereichen vor; jeweils nur eine Minderheit von etwa einem Viertel bezeichnet diese als für sich sehr wichtig: Bei „Kunst und Kulturellem“ sind es 28%, bei „Politik und öffentlichem Leben“ gar nur 23%. Während die Wertschätzung von Kunst und Kulturellem im Zeitverlauf unter den Studierenden unverändert geblieben ist, hat die Relevanz von Politik und öffentlicher Teilnahme weiter nachgelassen, und zwar um drei Prozentpunkte gegenüber der letzten Erhebung im Jahr 2010. Diesem Trend einer Entfremdung dem politischen Geschehen gegenüber wird in einem eigenen Kapitel nachgegangen (vgl. Kapitel 11).

Unter den zwölf Lebensbereichen nehmen „Religion und Glaube“ den letzten Rangplatz ein, nur 13% der befragten Studierenden schreiben ihm eine besondere Wichtigkeit zu; ein Großteil lehnt Religion und Glaube demgegenüber entschieden ab und betont ausdrücklich die geringe Bedeutung (70%). Hier drückt sich erneut eine Zurückhaltung der Studierenden gegenüber Verbindlichkeiten und organisatorischen, dauerhaften Zugehörigkeiten aus, zumal wenn sie „traditionell“ fundiert erscheinen.

Wertschätzungen an Universitäten und Fachhochschulen

Die Studierenden an den beiden Hochschularten, Universitäten und Fachhochschu-len, weisen einige Unterschiede in der Wertschätzung der verschiedenen Lebensberei-che auf, wenngleich die Differenzen nicht durchweg groß sind. Zumeist sind die ein-zelnen Lebensbereiche für mehr Studierende an den Universitäten sehr wichtig. Für

STUDIUM, FACHIDENTIFIKATION UND STUDIERENDENSTATUS 113

die Studierenden an den Fachhochschulen nimmt der Bereich von „Beruf und Arbeit“

einen höheren Stellenwert ein. Diese höhere Relevanz des Berufsbereichs hängt mit ihren biographischen Erfahrungen und ihrer Lebenssituation zusammen: Sie sind öfters umfänglich neben dem Studium erwerbstätig und sie studieren weit öfters als Universitätsstudierende berufsbegleitend, vor allem im Masterstudium.

Entsprechend der anders gelagerten Lebenssituation, mit mehr Erwerbstätigkeit und Berufsnähe, halten deutlich weniger Studierende an den Fachhochschulen Studi-um und Hochschule für sehr wichtig: Unter ihnen hat sie für 49%, an den Universitä-ten aber für 58% einen derart hohen Stellenwert - eine Differenz von neun Prozent-punkten. Die größere Distanz zum Studium kann nicht ohne Auswirkungen auf das mögliche Engagement im Studierverhalten bleiben. Wissenschaft und Forschung sind den Studierenden an den Fachhochschulen ebenfalls deutlich häufiger gleichgültig oder sogar unwichtig: Unter ihnen geben sich 40% derart reserviert, an den Universi-täten 34%. Auf der anderen Seite halten an den Fachhochschulen nur 15% Wissen-schaft und Forschung für sehr wichtig; an den Universitäten sind es mit 21% erkenn-bar mehr Studierende, die sich stärker mit der Forschung auseinandersetzen wollen (vgl. Abbildung 13).

Ähnlich groß ist der Unterschied zwischen den Studierenden an den beiden Hoch-schularten für den Bereich „Kunst und Kulturelles“, den an den Fachhochschulen 20%, an den Universitäten 30% für sehr wichtig halten. Der größere Anteil an den Universi-täten ist weitgehend auf die andere Fächerstruktur zurückzuführen, denn kultur- und geisteswissenschaftliche Fächer sind bislang kaum an den Fachhochschulen vertreten.

Gegenüber „Politik und öffentlichem Leben“ zeigen die Studierenden an den Universi-täten ebenfalls etwas mehr Aufgeschlossenheit: 25% beurteilen diesen Bereich als sehr wichtig, an den Fachhochschulen nur 18%. Die größere Distanz von Studierenden an Fachhochschulen gegenüber den Bereichen der Kultur und der Politik mag damit zusammenhängen, dass sich hier mehr Bildungsaufsteiger befinden. Diesen Studie-renden, die als Erste in ihrer Familie eine Hochschule besuchen, sind die Lebensberei-che von Kultur und Politik noch häufig eher neu und fremd, jedenfalls hatten sie im familiären Milieu zumeist noch keine größere, alltägliche Bedeutung – in ähnlicher Weise wie Studium und Wissenschaft auch (vgl. Bourdieu 1988).

Die Bereiche “Natur und Umwelt“ und „Technik und Technologie“, die in einem gewissen Spannungsverhältnis zueinander gesehen werden können, beurteilen die

Studierenden an Universitäten und Fachhochschulen in unterschiedlicher Weise: An den Universitäten erfährt „Natur und Umwelt“ eine etwas höhere Wertschätzung, an den Fachhochschulen wird dagegen auf „Technik und Technologie“ mehr Wert gelegt.

Für die Studierenden an beiden Hochschularten hat aber gleichermaßen Natur und Umwelt einen weit höheren Stellenwert (für 43% an Universitäten bzw. 38% an Fach-hochschulen „sehr wichtig“) als Technik und Technologie (für 21% bzw. 27% „sehr wichtig“).

Die privaten Bereiche „Partner und eigene Familie“ oder „Eltern und Geschwister“

erfahren von den Studierenden an Universitäten wie Fachhochschulen die gleiche, herausragende Wertschätzung. Sie sichern Zuwendung und Unterstützung, vermitteln Sicherheit und Zugehörigkeit. Bei der Gestaltung ihres Lebens außerhalb von Hoch-schule und Studium erweisen sich die Studierenden an Universitäten etwas aktiver als die an Fachhochschulen, sei es im sozialen Bereich von Geselligkeit und Freunden oder im individuellen Bereich der Freizeit und Hobbys. Die etwas höhere Relevanz dieser Lebensbereiche (um fünf bzw. sechs Prozentpunkte mehr Einstufungen als

„sehr wichtig“) dürfte damit zusammenhängen, dass Studierende an Fachhochschulen bereits stärker in Beruf und Familie eingebunden sind, was die Bedeutung von Hobbys und Freundeskreis einschränkt.

Wichtigkeit des Studiums im Zeitverlauf wechselnd

Die beiden für Status und Rolle der Studierenden entscheidenden Lebensbereiche sind Studium und Hochschule zum einen, Wissenschaft und Forschung zum anderen. Der Relevanz beider Bereiche ist daher im zeitlichen Verlauf wie in der Differenzierung, etwa nach Studienstufe oder Fachrichtung, genauer nachzugehen. Ihr geringer, ja abnehmender Stellenwert für die Studierenden wird noch deutlicher, wenn der zeitli-che Verlauf über die fünf Erhebungen im neuen Jahrtausend (2001 bis 2013) betrachtet wird (vgl. Abbildung 14).

Für den unmittelbaren Lebensbereich von Hochschule und Studium hat die Wert-schätzung zunächst zugenommen, und zwar von 56% (2001) Anfang des Jahrtausends, auf beachtenswerte 63% (2007). Aber dieser Trend hat sich nicht fortgesetzt: Dieser Lebensbereich wurde wieder unwichtiger. Die Bedeutung von Studium und Hoch-schule geht bis 2013 auf den Ausgangswert von 56% zurück. Zweierlei wird an dieser Entwicklung ersichtlich: Zum ersten ist die Wertschätzung des Studiums keine feste Größe, sondern unterliegt gewissen Konjunkturen. Zum zweiten wird eine

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tung der Studierenden ersichtlich: Der eine, etwas größere Teil von ihnen nimmt das Studium besonders wichtig, der andere, etwas kleinere Teil, sieht seinen Lebensmit-telpunkt weniger an der Hochschule. Hierin wird eine grundlegende Diversität der Studierenden ersichtlich, die in der Lehrorganisation und der Hochschuldidaktik zu beachten wäre.

Abbildung 14

Wichtigkeit von „Hochschule und Studium“ und von „Wissenschaft und Forschung“ für die Studierenden insgesamt (2001-2013)

(Skala von 0 = völlig unwichtig bis 6 = sehr wichtig; Angaben in Prozent für Kategorie 5-6 = sehr wichtig und 3-4 = eher wichtig)

56

Hochschule und Studium

Wissenschaft und Forschung

2013 40

2010 2007

sehr wichtig eher wichtig 2004

2001

2013

2001 2004 2007 2010

Einstufung der Relevanz

60 36

63 33

60 36

56 39

20 45

20 46

22 48

26 48

25 48

Quelle: Studierendensurvey 1983 - 2013, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

Wissenschaft und Forschung haben stark an Bedeutung verloren

Wenig Bedeutung haben Wissenschaft und Forschung für die Studierenden: Deren Relevanz hat sich in den letzten Jahren sogar weiter verringert. Anfang des Jahrtau-sends (2001 und 2004) konnte sich noch ein Viertel der Studierenden dafür begeistern, sah sie zumindest als sehr wichtig an; 2013 ist dieser Anteil nunmehr auf ein Fünftel gefallen (vgl. Abbildung 15). Dieser Rückgang beinhaltet ein anderes Verständnis des Studierens: Es gilt weniger als methodische, theoriegeleitete Ausbildung und als

neu-gieriges, forschendes Lernen, sondern es dient mehr dem Erlangen einer Qualifikation und dem Erwerb von Employability, d.h. der Vorbereitung auf den Beruf zur Siche-rung der eigenen Zukunft. Die Studierenden erklären dadurch die Hochschulen ver-mehrt zur bloßen „Lehranstalt“ und sehen in ihr weniger eine „Forschungsstätte“.

Studierende im Bachelor- und im Masterstudium werten ähnlich

Mit der Einführung der zweistufigen Studienstruktur, zuerst das grundständige Ba-chelorstudium und danach das weiterführende Masterstudium, stellt sich die Frage nach möglichen Unterscheidungen zwischen den beiden Studierendenpopulationen:

einerseits die „Anfänger und Masse“ im Bachelorstudium, andererseits die „Fortge-schrittenen und Ausgewählten“ im Masterstudium.

Bei den meisten Lebensbereichen kommen die Studierenden in beiden Studienstu-fen zu analogen Einschätzungen der Lebensbereiche, wobei die besuchte Studienstufe sich weniger auswirkt als die Zugehörigkeit zu einer der beiden Hochschularten.

„Hochschule und Studium“ werden von den Studierenden im Bachelor- wie im Mas-terstudium gleich wichtig genommen: an den Universitäten halten 58% im Bachelor- und 57% im Masterstudium diesen Lebensbereich für sehr wichtig; an den Fachhoch-schulen sind es 50% bzw. 51%.

Dagegen ist „Wissenschaft und Forschung“ den Studierenden im Masterstudium an beiden Hochschularten jeweils etwas wichtiger als den Bachelorstudierenden: an den Universitäten im Verhältnis 27% im Master- zu 20% im Bachelorstudium; an den Fachhochschulen im Verhältnis 18% (Master) zu 14% (Bachelor). Aber selbst im Mas-terstudium, das offiziell als forschungsorientierter angelegt sein sollte, steht fast ein Drittel dieser Studierenden dem Bereich „Wissenschaft und Forschung“ eher distan-ziert gegenüber, und zwar 28% der Studierenden an den Universitäten und 30% an den Fachhochschulen.

Relevanz von Studium und Wissenschaft in den Fächergruppen

Ein wichtiges Element der Fachkulturen liegt in der Relevanz der einzelnen Lebensbe-reiche, die im Vergleich der Fächergruppen unterschiedliche Profile aufweisen (vgl.

Multrus 2005). Sowohl der Bereich von Hochschule und Studium als auch von Wissen-schaft und Forschung führen je nach Fachzugehörigkeit unter den Studierenden zu großen Unterschieden. Diese betragen im Vergleich der Fächergruppen für

“Hoch-STUDIUM, FACHIDENTIFIKATION UND STUDIERENDENSTATUS 117

schule und Studium“ 21 Prozentpunkte („sehr wichtig“), im Fall von „Wissenschaft und Forschung“ 32 Prozentpunkte (vgl. Tabelle 13).

Tabelle 13

Wichtigkeit von Hochschule und Studium und Wissenschaft und Forschung Universitäten und Fachhochschulen nach Fächergruppen (WS 2012/13)

(Skala von 0 = völlig unwichtig bis 6 = sehr wichtig; Angaben in Prozent für Kategorie 5-6 = sehr wichtig)

an

Studium und Hochschule Wissenschaft und Forschung

58 17

Quelle: Studierendensurvey 1983 - 2013, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

Den höchsten Stellenwert hat der Bereich „Hochschule und Studium“ für die Stu-dierenden der Medizin an Universitäten: Sie stufen diesen Lebensbereich zu 68% als sehr wichtig ein - hier zeigt sich eine weitreichende Fokussierung auf das Studium, die in den anderen Fächergruppen nicht so verbreitet ist. Schon mit gewissem Abstand folgen die Natur- und die Rechtswissenschaften mit Anteilen von 62% bzw. 61% Stu-dierender, die ihr Studium als sehr wichtig einschätzen. In zwei Fachrichtungen an den Fachhochschulen hält jeweils weniger als die Hälfte der Studierenden das Studi-um für sehr wichtig: in den Ingenieurwissenschaften und in den Wirtschaftswissen-schaften mit 48% bzw. 47% ähnlich wenige. Die Studierenden der anderen Fachrich-tungen bewegen sich zwischen diesen beiden Polen einer vergleichsweise verbreiteten und einer relativ eingeschränkten Relevanz von Hochschule und Studium.

Das meiste Interesse am Bereich „Wissenschaft und Forschung“ zeigen die renden in den Naturwissenschaften, wo ihn 39% als sehr wichtig einstufen. Die

Studie-renden aller anderen Fachrichtungen schreiben der Wissenschaft und Forschung längst nicht in diesem Umfang eine solche Bedeutung zu. Eine vergleichsweise größe-re Gruppierung von etwas mehr als einem Fünftel, die sich für Wissenschaft und For-schung begeistern, findet sich in den Ingenieurwissenschaften an Universitäten (24%) wie an Fachhochschulen (22%), gefolgt von der Medizin (21%).

Weit davon entfernt sind die Studierenden der Rechts- und der Wirtschaftswissen-schaften an Universitäten, ebenso wie die Studierenden der Wirtschafts- und Sozial-wissenschaften an Fachhochschulen: In diesen Fächergruppen halten jeweils weniger als zehn Prozent der Studierenden Wissenschaft und Forschung für sehr bedeutend (vgl. Tabelle 13).