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Konzept und Durchführung des Studierendensurveys

Angebote 1) zur Unterstützung beim Übergang an die Hochschule und zur Studien- Studien-einführung und ihre Teilnahme 2) durch die Studierenden (WS 2012/13)

4 Anforderungen und Studierbarkeit

4.2 Erwerb von ECTS-Punkten

An den Universitäten bestätigen zwei Drittel der Studierenden (67%), dass ein Kredit-punktsystem in ihrem Studium eingeführt wurde. Bei 15% der Studierenden hat es noch keinen Bestand, während 18% der Studierenden darüber nicht Bescheid wissen.

An Fachhochschulen gilt das ECTS bereits für 83% der Studierenden. Nur für 3% exis-tiert es noch nicht und 14% können darüber keine Auskunft geben.

Tabelle 33

Verwirklichung des ECTS im Studium an Universitäten und Fachhochschulen nach Abschlussart (WS 2012/13)

(Angaben in Prozent)

Ist ECTS Universitäten Fachhochschulen

verwirklicht? Insgesamt Bachelor Master Staatsexamen Insgesamt Bachelor Master

Ja 67 82 90 31 83 85 85

Nein 15 3 1 41 3 3 -

weiß nicht 18 15 9 28 14 12 15

Quelle: Studierendensurvey 1983 - 2013, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

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In den neuen Studiengängen ist das Kreditpunktsystem weit häufiger vorhanden als in Fächern mit Staatsexamen. Allerdings gibt auch bei den neuen Studienformen ein Teil der Studierenden an, dass sie nicht Bescheid wissen, ob es ein ECTS gibt (vgl.

Tabelle 33).

Studierende an Fachhochschulen bewerten das ECTS besser

Studierende, die mit einem Kreditpunktsystem studieren, bewerten dieses mehrheit-lich gut, an Universitäten mit knapper Mehrheit (55%), an Fachhochschulen mit einer deutlichen Mehrheit von zwei Dritteln (67%). Dabei fallen die Urteile der Studierenden der neuen Studienarten besser aus, als die der Studierenden, die noch einen alten Ab-schluss anstreben, aber bereits das ECTS erleben (vgl. Abbildung 19).

Abbildung 19

Bewertung des Kreditpunktsystems im Studium an Universitäten und Fachhochschulen nach Abschlussart (WS 2012/13)

(Skala von 0= sehr schlecht bis 6 = sehr gut, Angaben in Prozent für Kategorien: 0-1 = schlecht, 2 = eher schlecht, 3 = teils-teils, 4 = eher gut, 5-6 = gut)

Quelle: Studierendensurvey 1983 - 2013, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

Allerdings ist ein Teil der Studierenden nicht zufrieden mit dem Kreditpunktsys-tem. An Universitäten bewertet jeder vierte Studierende dieses Bewertungssystem, bzw. dessen Verwirklichung im Studium, als eher bis sehr schlecht. Unter den

Studie-renden, die ein Staatsexamen anstreben, fällt sogar jeder dritte Studierende ein negati-ves Urteil. An Fachhochschulen halten nur 14% den Einsatz des Kreditpunktsystems für schlecht. Studierende, die mit der Umsetzung des Kreditpunktsystems nicht zu-frieden sind, berichten auch deutlich häufiger von Verzögerungen im Studium (mit Differenzen von 15 (Uni) bis 20 (FH) Prozentpunkten).

Erreichte ECTS-Punkte

Auf die Frage, wie viele ECTS-Punkte sie bislang erreicht haben, machen insgesamt nur 38% der Studierenden Angaben; an Universitäten sind es 36% und an Fachhoch-schulen 47%. Wie zu erwarten, unterscheiden sich dabei die neuen Studienabschlüsse deutlich von den älteren. Von den Bachelor- und Masterstudierenden gibt rund die Hälfte Auskunft über ihre erreichten Punkte, von den Studierenden, die ein Staatsex-amen anstreben, machen nur 8% Angaben. Wird danach kontrolliert, ob die Studie-renden überhaupt ein Kreditpunktsystem im Studium haben, dann steigen die Anteile mit Auskünften beim Staatsexamen auf 12%.

Insgesamt haben von den Studierenden, die Angaben zu ECTS-Punkten machen, 3% noch keine Punkte erreicht, ein knappes Drittel hat bis zu 60 Punkte erzielt, jeder Dritte bis zu 120 Punkte, ein Viertel bis zu 180 Punkte, und jeder zehnte hat bereits mehr als 180 Punkte erlangt.

Für Aussagen zu den gesammelten ECTS-Punkten muss allerdings die Studienpha-se berücksichtigt werden. Denn pro Studienjahr sollten 60 ECTS-Punkte erlangt wer-den. Von den Bachelorstudierenden im ersten Studienjahr hat die große Mehrheit noch keine 60 ECTS-Punkte erzielt, und jeder vierte (Universitäten) bzw. jeder fünfte Studierende (Fachhochschulen) gibt an, noch gar keine Punkte erlangt zu haben (vgl.

Tabelle 34).

Im zweiten Studienjahr haben alle Studierende Punkte erzielt, allerdings liegt an Universitäten noch jeder zweite Studierende unter den Vorgaben von 60 Punkten, an Fachhochschulen sind es mit 42% etwas weniger Studierende. Im dritten Studienjahr bleiben an Universitäten 42% der Bachelorstudierenden hinter den Vorgaben zurück, an Fachhochschulen sind es jetzt mit 57% sogar mehr Studierende. In der Studienend-phase hat an Universitäten der Großteil der Studierenden das vorgegebene Ziel von mindestens 180 ECTS-Punkten noch nicht erreichen können, an Fachhochschulen betrifft dies etwa die Hälfte der Studierenden. Diese hohen Anteile in der

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phase kommen allerdings auch dadurch zustande, dass sich jene Studierenden nicht mehr in der Befragung befinden, die das Studium bereits abgeschlossen haben.

Tabelle 34

Bisher erreichte ECTS-Punkte im Studium Bachelorstudierenden (WS 2012/13)

(Angaben in Prozent)

an Universitäten und Fachhochschulen bei

ECTS-Punkte:

Studienphase in Fachsemester

3-4 5-6

Quelle: Studierendensurvey 1983 - 2013, AG Hochschulforschung, Universität Konstanz.

Im zweiten Studienjahr liegen die Bachelorstudierenden der Ingenieurwissen-schaften am häufigsten hinter den zu erlangenden ECTS-Punkten zurück. 67% an Universitäten und 60% an Fachhochschulen haben noch keine 60 Punkte erzielt. Auch im dritten Studienjahr liegen die Ingenieurwissenschaften am weitesten zurück, an Universitäten 53% der Studierenden, an Fachhochschulen 65%. Im vierten Studienjahr hat der Großteil der Studierenden in allen Fächergruppen der Universitäten die Vor-gaben nicht erreicht, während an Fachhochschulen deutliche Unterschiede bestehen.

In den Sozialwissenschaften hat die Hälfte der Bachelorstudierenden die Vorgaben noch nicht erreicht, in den Wirtschaftswissenschaften sind es ein Drittel und in den Ingenieurwissenschaften zwei Drittel.

Werden die nötigen ECTS-Punkte in der vorgegebenen Zeit nicht erreicht, hat dies Auswirkungen auf die Studiendauer und die Studienplanung. Je größer die Differenz zwischen erworbenen und erwarteten ECTS-Punkten wird, desto länger zieht sich der Studienabschluss hinaus. Die wichtige Frage dabei ist, welche Faktoren dafür verant-wortlich sind, dass die nötigen ECTS-Punkte nicht erworben werden können.

Das Erreichen der nötigen ECTS-Punkte hängt mit den unterschiedlichen zeitli-chen Verzögerungen im Studium zusammen. Studierende ohne zeitlizeitli-chen Verzug ge-ben zu rund zwei Fünftel an, dass sie weniger als die vorgesehenen Punkte erreicht haben. Von den Studierenden, die Verzögerungen erfahren mussten, berichten zwi-schen 71% (2. Studienjahr) und 88% (4. Studienjahr) davon, dass sie weniger ECTS-Punkte erreicht haben als vorgesehen wären. Bei Verzögerungen im Studium können die nötigen ECTS-Punkte in der vorgegebenen Zeit nicht mehr erzielt werden. Doch müssen zusätzlich noch andere Faktoren vorhanden sein, die verhindern, dass Studie-rende ihre Vorgaben erreichen können, da auch viele StudieStudie-rende, die im zeitlichen Rahmen verbleiben, die nötigen Punkte nicht erreichen.