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Raumspezifische Versorgung mit Medien (Technische Ausrüstung) Nachdem die Medienversorgung über die Technikräume bzw. den Hausanschlussraum über die

4 Standardisierung zur detaillierten Festlegung des Bauinhalts

4.2 Entwicklung von Standardräumen

4.2.3 Nutzungsspezifische Standardräume

4.2.3.2 Raumspezifische Versorgung mit Medien (Technische Ausrüstung) Nachdem die Medienversorgung über die Technikräume bzw. den Hausanschlussraum über die

vertikalen Schächte oder Schlitze und die horizontale Verteilung innerhalb der Geschosse über die Flure erfolgt (vgl. Kapitel 4.2.4.6), wird jeder Raum an die horizontale geschossweise Medi-enversorgung angeschlossen. Die Leitungsführung der Medien innerhalb eines Raumes wird nachfolgend anhand schematischer Prinzipskizzen festgelegt und erläutert. Der Anschluss der Leitungen an die horizontale Verteilung, die entlang der Flure verläuft, sowie die entsprechende Leitungslänge zwischen Raum und horizontaler geschossweiser Verteilung wird jeweils in dem nutzungsspezifischen Standardraum betrachtet. Somit wird gewährleistet, dass jeder Raum entsprechende Anschlüsse an die Medienversorgung erhält.

4.2.3.2.1 Raumspezifische Wärmeversorgung

Die Wärmeversorgung erfolgt über Heizkörper mit einem Vor- und Rücklauf, die in der Nähe der Wand zum Heizkörper gemäß Abbildung 4-8 verlegt werden.588 Der Anschluss der Leitungen bis an die horizontale Verteilung, die entlang des Flures verläuft, wird jeweils dem nutzungs-spezifischen Raum zugeschrieben und als Position in diesem Standardraum berücksichtigt. Für die optionale Wärmeversorgung über die Fußbodenheizung sind entsprechende nutzungsspezi-fische Standardräume mit den erforderlichen Positionen für die Fußbodenheizung zu erstellen.

Abbildung 4-8: Schema der horizontalen Wärmeverteilung in einem Raum589

Menschen als Maß und Ziel - Handbuch für den Baufachmann, Bauherrn, Lehrenden und Lernenden. 41., über-arb. und akt. Aufl. Springer Vieweg. Wiesbaden. 2016, S. 107-122.

586 Vgl. Lückmann, Rudolf: Baudetail-Atlas Hochbau. 2. akt. Aufl. Weka Media GmbH & Co. KG. Augsburg. 2016, S.

249-300.

587 Vgl. Neufert, Ernst; Kister, Johannes: Neufert Bauentwurfslehre. Grundlagen, Normen, Vorschriften über Anlage, Bau, Gestaltung, Raumbedarf, Raumbeziehungen, Maße für Gebäude, Räume, Einrichtungen, Geräte mit dem Menschen als Maß und Ziel - Handbuch für den Baufachmann, Bauherrn, Lehrenden und Lernenden. 41., über-arb. und akt. Aufl. Springer Vieweg. Wiesbaden. 2016, S. 107-122.

588 Vgl. Pistohl, Wolfram; Rechenauer, Christian; Scheuerer, Birgit: Handbuch der Gebäudetechnik. Heizung, Lüf-tung, BeleuchLüf-tung, Energiesparen. Band 2. 8., neu bearb. und erw. Aufl. Werner Verlag. Köln. 2013, S. H 288.

589 Vgl. ebenda, S. H 288.

Heizkörper

Vorlauf Rücklauf

4.2.3.2.2 Raumspezifische Wasserversorgung

Sofern ein nutzungsspezifischer Raum, wie i. d. R. die Teeküche oder Sanitärräume, über einen Wasseranschluss verfügt, so ist dieser normalerweise in der Nähe der vertikalen Schächte an-geordnet. Die raumspezifische Wasserversorgung ist in Abbildung 4-9 dargestellt.590

Abbildung 4-9: Schema der horizontalen Wasserversorgung in einem Raum591

4.2.3.2.3 Raumspezifische Abwasserentsorgung

Die Leitungsführung der Abwasserversorgung des Raumes wird in Abbildung 4-10 veranschau-licht.592 Die Leitungen zwischen Raum und Schacht, sowohl für die Wasserver- als auch die Abwasserentsorgung, werden in den Positionen des nutzungsspezifischen Standardraumes berücksichtigt.

Abbildung 4-10: Schema der horizontalen Abwasserentsorgung in einem Raum593

4.2.3.2.4 Raumspezifische Versorgung mit Strom und Anschluss an das Kommunikati-ons- und Datennetz

Die elektrische Stromversorgung eines Raumes wird über eine Ringleitung in etwa 30 cm Höhe oberhalb des Fußbodens sichergestellt. Die Steckdosen können dann in beliebiger Anzahl an-geschlossen werden, ohne dass weitere Zuleitungen erforderlich werden.594 Weiter ist auch hier der Anschluss an die horizontale geschossweise Medienversorgung durch entsprechende Posi-tionen innerhalb der nutzungsspezifischen Standardräume berücksichtigt. Die prinzipielle Lei-tungsführung ist schematisch in Abbildung 4-11 dargestellt.

590 Vgl. Pistohl, Wolfram: Handbuch der Gebäudetechnik. Allgemeines, Sanitär, Elektro, Gas. Band 1. 7., neu bearb.

und erw. Aufl. Werner Verlag. Köln. 2009, S. B 107.

591 Vgl. ebenda, S. B 107.

592 Vgl. ebenda, S. C 99.

593 Vgl. ebenda, S. C 99.

594 Vgl. ebenda, S. E 54.

Warmwasser Kaltwasser

Abbildung 4-11: Schema der horizontalen elektrischen Versorgung (Strom) in einem Raum595

Die elektrische Versorgung eines Raumes mit Licht ist in Abbildung 4-12 schematisch aufge-zeigt. Die Steuerung der beiden Lampen unter der Decke erfolgt über einen Schalter neben der Tür.

Abbildung 4-12: Schema der horizontalen elektrischen Versorgung (Licht) in einem Raum596

Die Versorgung von nutzungsspezifischen Räumen mit Fernmeldetechnik, wie Telefon, Rund-funk / Fernsehen oder dem Anschluss an das Daten-Netzwerk verläuft ebenfalls über den Hausanschluss und die vertikale sowie horizontale Verteilung. Die Abbildung 4-13 zeigt die schematische Leitungsführung für den Telefonanschluss in einem Raum mit zwei Telefonan-schlussdosen.597

595 Vgl. Pistohl, Wolfram: Handbuch der Gebäudetechnik. Allgemeines, Sanitär, Elektro, Gas. Band 1. 7., neu bearb.

und erw. Aufl. Werner Verlag. Köln. 2009, S. E 54.

596 Vgl. ebenda, S. E 54.

597 Vgl. ebenda, S. F 72-73.

Abbildung 4-13: Schema der horizontalen Versorgung (Telefon) in einem Raum598

Analog zum Anschluss an das Telefonnetz wird die Einbindung in das Datennetzwerk in Abbil-dung 4-14 dargestellt. Der Anschluss an das Datennetzwerk erfolgt in dieser schematischen Abbildung über zwei Netzwerkdosen.599

Abbildung 4-14: Schema der horizontalen Versorgung (Netzwerkanschluss) in einem Raum600

Für die Versorgung eines Raumes mit einem Rundfunk- bzw. Fernsehanschluss wird das prin-zipielle Schema in Abbildung 4-15 für die Festlegung von Standardraumstrukturen herangezo-gen. Über die horizontale geschossweise Medienführung wird der entsprechende Standard-raum mit einer Mediendose für Rundfunk / Fernsehen angeschlossen.601

598 Vgl. Pistohl, Wolfram: Handbuch der Gebäudetechnik. Allgemeines, Sanitär, Elektro, Gas. Band 1. 7., neu bearb.

und erw. Aufl. Werner Verlag. Köln. 2009, S. F 72-73.

599 Vgl. ebenda, S. F 72-73.

600 Vgl. ebenda, S. F 72-73.

601 Vgl. ebenda, S. F 72-73.

TP

TP TP

Netzwerk Netzwerk

Abbildung 4-15: Schema der horizontalen Versorgung (Rundfunk/Fernsehen) in einem Raum602

4.2.3.2.5 Raumspezifischer Anschluss an die Brandmeldeanlage

Der raumspezifische Teil der Brandmeldeanlage, die sowohl aus einem optischen Rauchmelder als auch einem Warntongeber besteht, und deren Leitungsführung ist in Abbildung 4-16 sche-matisch dargestellt. Der Rauchmelder und der Warntongeber sind über entsprechende Brand-schutzkabel an die Zentrale über die horizontale Medienverteilung verbunden und werden im Raum zentral unter der Decke bzw. am oberen Bereich der Wand montiert.603

Abbildung 4-16: Schema der horizontalen Versorgung (Brandmeldeanlagen) in einem Raum604

4.2.3.2.6 Raumspezifischer Anschluss an die Lüftungsanlage

Die lüftungstechnische Versorgung eines nutzungsspezifischen Raumes erfolgt sowohl über die Zuluft- als auch über die Abluftleitung, deren Auslässe jeweils unter der Decke in den Raum hineingeführt werden (vgl. Abbildung 4-17). Der Anschluss an die Lüftungsanlage erfolgt über die vertikalen Steigleitungen und die horizontale geschossweise Verteilung.605

602 Vgl. Pistohl, Wolfram: Handbuch der Gebäudetechnik. Allgemeines, Sanitär, Elektro, Gas. Band 1. 7., neu bearb.

und erw. Aufl. Werner Verlag. Köln. 2009, S. F 72-73.

603 Vgl. ebenda, S. F 55-56.

604 Vgl. ebenda, S. F 55-56.

605 Vgl. Pistohl, Wolfram; Rechenauer, Christian; Scheuerer, Birgit: Handbuch der Gebäudetechnik. Heizung, Lüf-tung, BeleuchLüf-tung, Energiesparen. Band 2. 8., neu bearb. und erw. Aufl. Werner Verlag. Köln. 2013, S. L 149.

Warntongeber Optischer Rauchmelder

Abbildung 4-17: Schema der horizontalen Verteilung der Lüftung in einem Raum606

4.2.3.3 Aufzug

Die nutzungsspezifischen Standardräume beinhalten die Ausbaustruktur, d. h. den raumspezifi-schen Ausbau und die raumspezifische Technische Ausrüstung. Die Tragstruktur wird durch übergeordnete Standardräume beschrieben. Daher wird die Tragstruktur des Aufzuges, die dem Rohbau zuzuordnen ist, als eigenständiger übergeordneter Standardraum betrachtet. Der nutzungsspezifische Standardraum Aufzug beinhaltet die Ausbaustruktur. Das ist im Wesentli-chen die Aufzugsanlage (vgl. Abbildung 4-18).

Abbildung 4-18: Nutzungsspezifischer Standardraum Aufzug