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OorrospondenznachVichten und Repdrtorium der Tagescheonik

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 96-101)

L i v l a n d.

R i g a . Folgende Bekanntmachung ist der Redaction zur Insertion übergeben worden:

Das Rigasche Armen-Directorium, als die officielle städtische Armen-Versorgungs-Vehörde, hat den aus Nr. 3 des Inlandes in Nr. 28 der NigaschenZeitung übergegange-nen, die hiesigen städtischen Armen-Anstalten betreffenden Ar-tikel mit Befremden gelesen, indem es demselben nicht bekannt ist, in wiefern die nächste Bürger-Versammlung wegen für das hiesige Anncmvescn erforderlicher Zuschüsse Bestimmung zu treffen gedenken sollte, wenigstens abervonSelten des

Direc-toriums Anträge in dieser Hinsicht an die betreffenden Stände der Stadt weder ergangen noch beabsichtigt worden sind.

Riga d. 6. Febr. 1843. Das Armen - Directorium.

Nach der gedruckten 37sten Rechenschaft von der Be-schaffenheit und dem Fortgange der Armen-Versorgungs-Anstalten in Niga und der dabei stattgcfundenen Einnahme und Ausgabe der Armen-Casse, Rigas wohlchätigen Ein-wohnern abgelegt von dem Armen-Directorinm für das I . 1843, Niga 1844, ist dessen mit besonderem Danke zu er-wähnen, daß durch die gütige Verwendnug der hiesigen Börsen - Committ«e und der Administration des diesigen brittischen Kirchen- und Armen-Fonds die mit dem 1.1842 abgelaufene Bewilligung der Armengelder von ein- und ausclarirten Waaren dem Armendirectorium für die Jahre 13i3, 1844 und 1843 wiederum zugestanden wurde.

Diese Bewilligung muß nach der Rechenschaft des Armen-Directoriums um so dankbarer anerkannt werden, als dieser Zweig der Einnahmen der Armen-Cassa so bedeutend ist, daß ohne dieselbe die Armen-Versorgung in ihrer jetzigen Ausdehnung gar nicht fortbestehen könnte, wie Solches die in den Jahres - Rechenschaften angegebenen Summen be-weisen. Für 1843 betrugen diese Bewilliaunas - Gelder 11,704 Rbl. 6 Cop. S . M .

Zum Bau einer Lettischen Kirche in St. Peters-burg waren von dem im Septr. v. I . versammelten Liv-ländischen Landtage 800 N . S . bestimmt worden; durch eine von den Oberlirchcnvorsteher-Aemtern veranstaltete Collekte kamen noch 133 R. 11 "2 E. S . zusammen; diese Summe ist im Ianr. d. I . an Seine Crcettenz den Herrn Generalmajor Baron v. Vietinghoff, als Kirchenpatron der neu zu erbauenden Lettischen Kirche, nach S t . Petersburg abgesandt.

Nach dem gedruckten namentlichen Verzeichnisse der aufs Jahr 1343 in Riga zu den drei Gilden gesteuert

habenden Kaufleute nebst Angabe von deren Firmas und Geschäftslocalen, Niga im Januar 1843, gedruckt für Ko-sten der Rig. Börsen - Committ6e, gehören zur l . Gilde v i e r (?) Edelleute (worunter nämlich auch diejenigen Kaufleute begriffen sind, welche nach dem Utas vom 10.

April 1832 einen Russischen Orden erhalten haben und später vom Dirig. Senat in den erblichen Ehrenbiirgerstand erhoben sind), 13 erbliche Ehrenbürger und deren Söhne, 14 Kaufk'ute, 7 ausländische, 8 inländische Gäste, unter diesen 3 Russen. Zur l l . Gilde 3 Edelleutc, 10 erbl. Eh-renbürger, 96 Kaufleute, 2 Wittwen und der Manufactur-Verein von Kammwollenfabricaten (früher F. W. Hasselkus, vom 23. Febr. Niederlage im Haufe des Consuls I . G.

Schlepeler); zur l!I. Gilde 8 Edelleute, 4 erbl. Ebrenbür-ger und deren Söhne, 308 Kaufleute, 19 Wittwen, 14 Handeltreibende Bauern, 3 inl. Gäste (darunter 1 Wittwc), 3 inl. Fabr. mit Zahlung, 3 mit Freijahrcn, 4 ausl. mit Z., 3 mit Freij., 12 Handlungsmäkler.

Die am 18. August 1814 errichtete Invaliden-Com-mittl5e bringt zur öffentlichen Kenntniß, daß die Post-m e i s t e r - G e h ü l f e n s t c l l e in der V o l d e r a a , Post-mit einePost-m Jahres-Gehalt von 200 N. S . , vacant ist und an die zur Anstellung im Civildienste berechtigten verwun-deten und verabschieverwun-deten Ossiziere vergeben werden kann.

(Nuss. Invalid. Nr. 26).

Vom Livländ. Evcmg.-Luther. Provinc.-Consistorio ist ein Befehl des General-Consistoriums vom 4. Jan. d. I . bekannt gemacht, dabin lautend: Bei dem nochwcndig ge-wordenen Wiederabdruck der deutschen Agende habe das General-Consistormm gleichzeitig eine größere AnzaylErem«-plare der musikalischen Beilage tithographiren lassen und den resp. Consistorien aufgetragen, durch die denselben un-tergeordneten Prediger dahin mitzuwirken,, daß die Erfül-lung der paF. 13 Anm. 1 der Agende hinsichtlich des Sän-gerchors ertheilten Vorschrift, durch Anempfehlung und Verbreitung der musikalischen Beilage, die nur 6 Cop. S . M - kostet, den resp. Gemeinde-Gliedern, besonders aber den Zöglingen jeder Kirchenschule erleichtert werde. Einem derartigen Bedürfnisse der Esthmschen, Lettischen und Finni-schen Gemeinden könnte in gleicher Weise durch einen be-sondern Abdruck der in ihre Sprache übergetragenen, ihren Agenden angeschlossenen musikalischen Beilage, welcher Ab-druck von den Konsistorien respective zu besorgen wäre, abgeholfen werden. Das General-Consistorium rechne mit Zuversicht darauf, daß die Prediger es sich werden ange-legen sein lassen, bei dieser Veranlassung ihren'Gemeinden

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recht anschaulich ans Herz zu legen, wie die Liturgie mit ihrem gut gleiteten Kirchen- und Chor-Gesänge ein we-sentlicher Theil des Gottesdienstes sei und zur Erbauung viel beitrage.

Am 4. Februar hat Ein Livl. Evangelisch. Lutherisches Provmcial-Consistorium bekannt gemacht, wie es seine er-ste dießjährige Plenar - Versammlung am 23. April eröff-nen und am 8. Mai wieder schließen werde.

Unter dem 16. Octbr. v. I . haben Se. Kaiserliche Majestät zu befehlen geruht- 4) für die Einwohner der westlichen Gouvernements u. der Ostsee-Provinzen eine zweijährige Frist festzusetzen, binnen welcher sie sich der bei ihnen befindlichen ausländischen und polnischen M ü n -zen niederer Probe entledigen sollen, nach Ablauf dieser Frist aber die verbietenden Verordnungen u. Strafmaaßregeln wider den Gebrauch derselben, in Grundlage des Münz-Reglcments (Sw. d. NeichSgesctze Vd. VIl. Ausg. 1842), ln volle Wirksamkeit treten zu lassen; 2) daß der Dirigi-rende des Finanzministeriums unverzüglich die erforderliche Anordnung zu treffen habe, damit die örtlichen Krcisrcnteicn mit einem hinreichenden Vorrathe von russischer silberner u. kupferner Scheidemünze, zur unausgesetzten Befriedigung der Bedürfnisse des bezeichneten Gouvernements, versehen werden. (Pat. d. livländ. Gouv.-Rea,. v. 4. Decmb. v.

I . Spec. Nr. 8 2 ; -^ vrgl. dagegen I n l . 4844 Nr. 5 t . )

E s t h l a n d.

R e v a l . Nach einer Bekanntmachung der esthl. Gouv.-Regierung v. 23. v . M . müssen, nach Analogie des Allcrh.

bestät. Rcglem. über G e w i c h t e und M a a ß e v.H. Juni 4842 § 9 Anm. 4. und § 24, so wie der im Swod Bh.

X I . Handl. V . O. Art. 2489 (die Ausg. 1842) angeführten Gesetze, die Wedro-, Halbwedro- und Viertelwedro-Maaße aus Gußeisen, die kleinen Viertelwedro-Maaße aus Kupfer, von außen und innnen verzinnt sein, und dürfen Maaße aus Blech, Holz und anderem Material nur zum häuslichen Gebrauche, sonst aber nicht im Handel gebraucht werden.

(Revl. wöch. Nachr. Nr. 6).

R e v a l . Bei einer dreijährigen Einnahme (l844 — 4844) von 793 Rbl. S., hat die esthländische Section der Bibelgesellschuft während dieser Zeit doch 4657 Bibeln und 666 Neue Testamente in deutscher, esthnischcr, lettischer, schwedischer und finnischer Sprache, an Werth von 3008 R. S., in Umlauf gesetzt, und doch ein Saldo von 484 Rbl. zurückbehalten. Uebrigens ergab sich, daß im Gan-zen von den 80,000 Familien mindestens, die in Esthland leben, nicht der dritte Theil, im eignen Haufe Bibeln besitzen. ( M i t . Ztg. Nr. 2.)

Von Seiten der esthl. Gouv.-Regierung ist dem Re-valschen Böttcher-Amte die Erlaubniß ertheilt worden, H o hl m a a ß e und Faden stocke von Holz zum häus-lichen Gebrauch nach den Formen der hohen Krone anzu-fertigen. (Nevl. wöch. Nachr. Nr. 6.)

M e v a l . I n dem hiesigen Schloße und dem dazu ge-hörigen Gefängm'ß-Gebäude sollen in diesem Jahre, zu-folge höherer Vorschrift, mehrere Bauten^ vollführt werden, wie namentlich: ein besonderes Local für die Arrestanten weiblichen Geschlechts, veranschlagt auf 2044 N. 68 C. S., der Ausbau eines Zimmers für den Gefängm'ßwächter, zu 722 R. 40 C. S., ein kocal -für die esthland. Gouvern.

Bau-Commission, zu 973 R- 17 C- S., ein Zimmer zur Niederlage des Papiers von der Peterhofschen Fabrik, zu 404 R. 43 C. S., und eine Badstube für die Arrestanten bei dem Gefängnißlocale, zu 4044 R. 43 C. S- (Reval.

wöch. Nachr. Nr. 3.)

H a v s a l . Hiesclbst wird eine russische Kirche er-Haut werden, von Stein, deren Kosten zu 7373 R. 32 C.

130

S . berechnet worden. Die Torge dafür den 23. und 23.

d. M . bei der Van-Commssion dieser Kirche. (Reval.

wöch. Nachr. Nr. 7.)

C u r 1 a n d.

M i t a u . Nach einer Bekanntmachung der hiesigen Armen-Committee soll auch hier die bereits seit mehreren Jahren ^'n Rcval und Dorpat, und seit dem Ende v. I . in Riga bestehende Einrichtung, daß die Einwohner der Stadt alte unbrauchbar gewordene Sachen und überhaupt Alles, was ihnen nutzlos geworden, in dazu bestimmte Locale ab, liefern, um wo möglich eine Unterstützung für Arme daraus zu erzielen, — zur Anwendung kommen, um der Armen-anstalt R o m , in der Nähe Mitaus, zu ihrem geringen Fonds eine Beisteuer zu gewähren. Die Einnahme dieser Anstalt beläuft sich nämlich auf 4303 N . S . , darunter die durch die Steuergemeinde aufgebrachte Armensteuer von 1428 N. 37 C. S . ; — die Ausgaben für das Armenhaus, bestehend in Zinsen der darauf ruhenden 4379 R. 24 C.

S . großen Schuld, und den jährlichen Ausgaben für Holz, Lichte, Reparaturen/ Gage des Aufsehers:e., betragen 347 N. 73 C. S., - und von dem sonach bleibenden Ueber-schuß vou 93? N. 23 C. S . sollen, inach einem Durch-schnitt von 6 fahren, !B3 Personen, nämlich 57 Männer, 512 Weiber und 84 Kinder, unterhalten werden. Auf die Person kommt täglich cii-c» I Va C. S . Und gegenwärtig besteht die Anzahl von Armen daselbst aus 244 Personen, unter denen 27 unheilbare Kranke, 9 Blödsinnige, 6 Blinde, 44 Waisenkinder und eine größere Zahl von Altersschwachen und Gebrechlichen, so wie von Kindern unter 44 Jahren.

(Beil. z. Curl.. Amt. u. I n t . V l . Nr- 40.)

M i t Genehmigung des Herrn Ministers der innern Angelegenheiten ist von Seiten der curlä'nd. Gouvern.

Negierung den Magistraten zu L i b a u und Jacobstadt die Concession zur Stempelung der neuen M a a ß e und Gewichte ertheilt worden. (Curl. Amt. u. I n t . V l . Nr 9.) Das bisher in das Verzeichm'ß der Pensions - Oklade nicht eingetragen gewesene Amt eines Assessors der O b e r h a u v t m a n n s g e r i c h t e ( i n Curland) ist durch Allerh. best. Besch. d. Minist. Commit. v. 2. Jan. in den 7. Nasrjäd der Penfions Oklade gestellt worden. (Sen.

Zeit. Nr. 40.)

Die Sen. Zeit. Nr. 40 entbält eine nach Durchsicht der bisherigen Verordnung v. 4839 erlassene und am 44.

Decmb. v. I . Allerhöchst bestät. Verordnung über die K o r o b k a - S t e u e r der E b r ä e r , — welche neuere Verordnung jedoch nach der Anmcrk. zum § 72 derselben sich nicht erstreckt auf die Ebräer, welche in Riga leben u.

in denjenigen Städten des curländ. Gouvernements, welche besonderer Privilegien sich erfreuen. Die Korobka-Steuern von diesen Ebräern bleiben da, wo sie angeordnet, auf der frühern Grundlage fortbestehen.

M i t a n . I n Veranlassung einer Beschwerde des hiesigen Fleischer-Amtes ist von der Gouvcrn.-Regierung angeordnet worden, daß es den Mitauschen Einwohnern durchaus verboten sein solle, vom Lande sich mit frischem Fleische zu versorgen, und überhaupt solches nicht für dle Consmntion in der Stadt hergeführt werden dürft, und daß es zwar gestattet bleibe, geschlachtete Schweine zur Winterzeit in gefrorenem Zustande nach Mitau zu führen und daselbst zu verkaufen, jedoch nur nachdem zuvor der Fleischschilling davon entrichtet worden, und nicht anderswo als auf einem besonders anzuweisenden Platze auf dem Markte. (Curl. Amt. u. I n t . Vlt. Nr- 8.)

Die zum Bau des, W i n d a u - K a n a l s durch Kauf an die Krone übergegangenen Länoereien der Privatgüter Lai, dinen, Lehnen, Schleck, Abaushof, Attlitzen und Pickuln

431 132 sollen wieder veräußert werden, wozu am 27. u. 30. April

d. I . der Torg undPeretorg bei dem curlünd Domainen-hof abgehalten werden wird. (Das.)

M i t a u , im Januar. Die Bildung eines M i s s i -o n s - H ü l f s V e r e i n s für Curland ss. I n l . 4844 Sp.

722.), dessen Wirksamkeit sich übrigens nur auf die Samm-lung von Geldbeiträgen erstrecken soll, wurde von dem Herrn Gmeralgouvcrneur vorerst einer genaueren Prü-suug des Curl. Consistoriums überlassen. Letzteres hat nun seine gutachtliche Vorstellung darüber dem Gencral-Consi-ftorium zur weitern Verwendung für diese Angelegenheit unterlegt. — Die Teilnahme für das fromme Wert spricht sich seit kurzem auch in unserer Stadtgemeinde auf eine erfreuliche Weise durch die immer zahlreicher werden-den Gaben in werden-den Klingbcutel, für die Missionen, aus.

Die Mitansche, den Interessen der Bildung gewid-mete und mit ihren wechselnden Beilagen zwei Male wö-chentlich, Mittwochs und Sonnabends erscheinende Z e i t n n g ist jedenfalls eines der besten, in diesen Provinzen heraus-kommenden periodischen Blätter. Sie hat besonders seit dem neuen Jahre an'Inhalt und Ausdehnung bedeutend gewonnen, und wird mit der Zeit gewiß einen noch bedeu-tenderen Absatz haben, als gegenwärtig.

Die in N r . 23 des vorigfähn'gen Inlands als ein-gegangen bezeichnete K l e i n - S a l w e n s c h e Kronskirche ist nicht als eingegangen zu betrachten, sondern wird der Gottesdienst vielmehr in einem von der Obrigkeit ange-wiesenen Locale abgehalten und der N e u b a u der Kirche gegenwärtig beabsichtigt.

Der Uhrmacher I . Voeltzkc in Mitau bittet, die in N r . 1 des dießjährigen Inlands enthaltene Nachricht so zu verstehen, daß er den früheren Preis der T h u r m -U h r e n nicht a u f , sondern m i t 40 Äub. S . V l . herabge-setzt hat.

Zufolge einer Circulair-Vorschrift des Dirigirenden des Finanzministeriums aus dem Neichsschatzdepartement vom W . Dccbr. v. I . sind die K r e i s r e n t e i e n des Curländ.

Gouvernements von dem Curländ. Cameralhofe angewie-sen, worden, an Personen, die Solches wünschen, gegen Banco-Assignationcn und Credit-Billete klingende Münze, und zwar vorzugsweise S i l o er geld, umzuwechseln, und zwar jedem Einzelnen bis zu hundert Nub. S . M .

Wegen des, bei der letzten Erndte ziemlich verdorben umgekommenen Heues und Strohes ist die H a r i n g s l a k e 2nLibau ein wirklicher H a n d e l s a r t i k e l geworden, welcher -viel aufs. Land ausgeführt wird, um das schlechte Futter

dem Viehe unschädlicher zu. machen. M a n zahlt für dle Tonne m Parthieen 73 bis 80 Cov., einzeln 90 bis 100 Cop. tz. Hl.

Man hat in neuerer Zeit Verbesserungen und Sicher-heitsvorrichtungen an Pcrcussions-Gcwehren erfunden, de-ren Anwendung um so mehr anzurathen ist, als die Un-g l ü ctsfälje durch zufälliUn-ges. LosUn-gehen der. Un-gewöhnlichen Handschieß-Gewehrc noch sehr oft sich ereignen. M i t dem Beginn des neuen Jahres starb hier ein. junger hoff-nungsvoller Forstmann an den Folgen eines Schusses mit grobem Schrot, welcher einige Wychen vorher bei einem Sturze auf der Jagd ihm aus seiner Flinte in den Ober-schenkel gedrungen war. Kaum zehn Tage später entlud lich einem hiesigen Manne, der auf einer kurzen 9^eise be-griffen war, in dessen Tasche sein M o l , wodurch ihm eine Hand und das Gesicht bedeutend verletzt wurden.

. Der Schlossermeister E. D r a m m in L i b a u verfer-tigt Hälkselschneidemaschinen nach neuester Construc-tlon mit Metallage und Schneidemessern zu dem Preise von 38 Ruh. S . M . pr. Stück. M i t diesen Maschinen können m der Stunde über 20 S. tadelloser Klee- oder

Stroh-Häcksel gewonnen werden. Herr Eduard von Schroe-ders auf Ordangen und Nodaggen ist im Besitze einer solchen Maschine und hat im Curl. Amtsbl. dieselbe bestens empfohlen.

Die für die Gouverncmentsstadt M i t a u bestätigte Kopf-steuer betragt im laufenden Jahre 1843 im zünftigen Hand-werker- und Bürger-Oklad 3 Nbl. 30, im Arbeiter-Oklad H Nbl. 30, im Haus- und Dienst-Oklad 3 Rbl, S., und muß die Abgabe fiir die 1 . Jahreshälfte bis zum t . März, für die Ü. Jahreshälfte bis zum ersten October entrichtet sein.

W i u d a n , " n Januar. Drei Bauern aus dem Kronsgute F e l i r b e r g begaben sich am 12. Octbr. v . J . auf einem kleinen Fischerboote mit 30 Loof Kartoffeln nach Windau, als sich in der Nacht darauf ein heftiger Sturm erhob, wobei das hoch in die See verschlagene Boot umgewor-fen wurde. Zwei von den Bauern wurden, nachdem sie sich eini-geZcit an dem Nande des Fahrzeugs festzuhalten gesucht hatten, zuletzt, von der Anstrengung erschöpft, von den Wellen fortge-rissen und fanden ihren Tod, während es dem dritten gelang, sich fester anzuklammern und zuletzt in das durch die um-geworfene Ladung zurückgeschlagene, jedoch ganz mit Was-ser gefüllte Boot zu schwingen. I n dieWas-ser gefahrvollen Lage mußte er bis zum folgenden Mittage verharren, bis er die in hoher See segelnde Englische Brigg „Iessp Greigh", geführt vom Capitain Melville Preyde, bemerkte, welche aus fein Winken mit dem Hut zu feiner Nettung herbeil eilte, ihn an Bord nahm und nach Windau brachte, von wo aus er sich nach Hause begeben konnte. Für diese N e t t u n g aus augenscheinlicher Lebensgefahr ist'dem Ca-uitain Prepde die obrigkeitliche Anerkennung zu Theil ge-worden.

Gelehrte Gesellschaften.

Sitzung der gelehrten Esthnischen.Gesellschaft zu Dorpat, am 7. Februar.

Der Hr. Präsident eröffnete die Sitzung mit Vorlesung der im Laufe des Ianuarmonats eingegangenen schriftlichen Mitteilungen der Esthlanb. literarischen Gesellschaft m Reval, des Hrn. Staatsrat!)«

Prof. Dr. S e i b l i t z in St. Petersburg, des Hrn. Ritterschafts-Secret.

von Hüene auf Oesel, und des Hrn. dim. Majors Fried. W a n -genheim von Q u a l e n . Sodann legte der Hr. Secretair die für die Bibliothek und das Museum dargebrachten Geschenke von der E s t h l ä n d . literarischen Gesellschaft zu Reval, das I.Hcftde«

III. Bds für die Geschichte Liv-, Esth- und Curlands, von dem Hrn. Hof, rath v r . T o b i e n die Prawda Russkaja und die ältesten Tractate Rußr lanbs I. Band, von dem Hrn. Buchhalter C h r i s t i a n ! Dänemarks Vorzeit durch Altertümer und Grabhügel beleuchtet von I . I . L.

Nrrsaar, Kopenhagen IQU j die erste Fortsetzung von des Hrn. Hofrathe von Hagemeister Materialien zur Gütergeschichte LiolandS, und meh-rere Kupfermünzen aus der Regierungszeit Peters I., Catharina's und Peters I I . ; von Sr. Ercellenz dem G r a f e n Slackelberg mehren herrmeisterliche und kusische Münzen und «ine silberne Nrustplattr, gefunden in der Gegend des Schlosses Sagnitz, der Gesellschaft zur näheren Ansicht vor, sowie einen Probebogen eines neuerscheinrndev Gesangbuches unter dem Titel „Sioni-laulo-kannel ehk 333 uut wai-molikko laulo ?c." Ferner machte der Hr. Präsidentdie Mittheilung, daß die neugestiftete Abtheilung für Landwirthschaft und' Gewerbs«

künde.bei der livtand. oconom. Goctttät'in'Dorpat die Absicht habe, eine Esthnisch? Zeitschrift erschein^ -zu lassen, worin nationale Ver-hältnisse und belehrende Gegenstände ans der Landwlrthschaft kurz und faßlich abgehandelt werden so'Uten, um auf diese Weise einem schon lang fühlbaren Bedürfnisse abzuh'elfen, und derselbe forderte die Hrn.

Mitglieder zur geneigten Unterstützung auf. Man besprach sich vor-läufig über die zu wählenden Themata, die Form aber, in welche dieft Esthnische Zeitschrift einzukleiden sei, sowie der zu bezeichnende Titel veranlaßt eine lebhafte T>iscussion. — Hr. Pastor K ö r b er «en. zu Wendau «erlas einen Aussatz enthaltend die Geschichte und Beschrei-bung des Schlosses Neuhauscn in Livland, und Hr. Pastor Bo ü b r i g theille mehrere VolkSsagcn und Traditionen mit, erzählt vsn einem

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Esthmschen Greift aus dem eigentlichen Esthland, in einer Vorrede diesem hinzufügend, wie schwierig es sei die der Esthnischen Sprache so eigenthümlichc poetische Ausschmückung und besonders die Darstel«

lungsweise des im Fluß der Rede sich befindenden und das Gefühl des sehr an die Vergangenheit hängenden Erzählers deutsch treu wiederzu-geben und zu beschreiben. Zum Schluß hielt Hr. Probst H e l l e r zu Rappin einen Vortrag über gewisse Sprachformen, welche die Esth-m'sche Sprache einerseits hat, anderseits nicht hat, und von einem eigen?

«hümlichen Geiste zeigen, der das Esthnische Volk wenigstens früher beseelt hat.

Ueber die nächste monatliche Sitzung wurde verfügt eintretender Umstände wegen sie am 28. Febr. 2. c. zu eröffnen.

Allerhöchst bestätigter Livländischer Verein zur Beförderung der Landwirchschaft und des Gewcrbfleißcs.

Nachdem Se. Kaiserliche Majestät die auf Fürsprache der Liv-landischen gemeinnützigen und ökonomischen Socictat, durch den Hrn.

Minister der Reichs-Domainen, General-Adjutanten und hoher Orden Ritter, Grasen Kissclcw unterlegten und vom Committee der Hrn.

Minister geprüften Statuten des Liulandischen Vereins zur Beförderung der Landwirtschaft und des Gcwcrbsteißes am 8. Juli v. I . Allerhöchst zu genehmigen geruht hatten,— war von Sr. Erlaucht dem Hrn. M i -nister und Sr. hohen Erccllenz dem Hrn. General-Gouverneur von Lio-, Esth- und Curland, Varon von der Pahlen, Se. Ercellenz der Hr. Lanbrath Varon Vruiningk, als Präsident der Liulan-dischen gemeinnützigen und öconomischen Societät, in Folge des Ukases eines Dirigirendcn Senats vom 28.Octoder v . J . , aufgefordert worden, diesen neu gestifteten Verein zu eröffnen.

Auf die in den öffentlichen Blättern erlassene Bekanntmachung, daß solches am 26. Januar geschehen soll, hatten sich an diesem Tage im Saale der Ressource zu Dorpat die. Sifter des Vereins zahlreich ein-gefunden, worauf der Hr. Landrath B a r o n von B i u i n i n g k durch eine an die Versammlung gerichtete Rede den Verein eröffnete').

Nachdem sodann die Statuten vorgelesen warm und die anwc-senden Herren Mitglieder ihre Namen in die Liste verzeichnet hatten, machte der Hr. Assessor C. von Mensen kämpf zu Schloß Torwast den Vorschlag, daß es allen Stiftern des Vereins, die dieses M a l ab-gehalten .worden m der Versammlung zu erscheinen, freistehen solle, im Laufe dieses Jahres sich dahin auszusprechen, ob sie dem Verein als Stifter angehören wollen. Der Vorschlag ward von der ganzen Versammlung ohne Widerspruch angenommen.

Hierauf ward zur^Wahl des Direktoriums geschritten, und es wurden erwählt: zum P r ä s i d e n t e n : Se. Excellenz der Hr. Land-rath V a r o n von B r u i n i n g k ; zum W i c e - P r ä s i d e n t e n : der Hr. Justiz-Bürgermeister H e l w i g ; zum Schatzmeister: der Artil-lerie Capitain von M a y d e l l ; zu G l i e d e r n der V e r w a l t u n g : der Hr. Staatsrat!) und Ritter Prof. Dr. B l u m , der Hr. Dr-F ä h l m a n n , der Hr. Töpfermeister B r i t z k e , der Hr. Aeltermann Metzke; zum S e c r e t a i r : der Hr. Garbe-Capt. a. D- von Hehn.

Nachdem der Verein sich demnach constituirt hatte, wurde das

Nachdem der Verein sich demnach constituirt hatte, wurde das

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