• Keine Ergebnisse gefunden

Goerospondenznachrichten und Repertorium der Tageschronik

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 138-142)

L i V l a n d. Der Beamte zu besonderen Aufträgen beim Minifterio den 20 März Se Erc der 5>r strieas der inneren Angelegenheiten, von der 6. Classe G r a f T o l -g , ^ u n d ^ G e « stop welcher sich' s f " ^ in Esth- und Curland, General von der Cavallerie B a r o n Handelssachen hier aufgehalten hat, ist heute von h.erwto

" o n der P a h l e n , ist durch Allerhöchsten Tagesbefehl vom ° " abgereist.

« . M ä r z zum Mitgliede des Neichsrathcs ernannt, mit Ver- M g a , den 92. März. Gestern ist der durch obrist-blelvung,n der Function eines Senateurs. keitlich bestätigtes Kriminal-Unheil des hiesigen Raths

we-245

gen Ermordung und Beraubung des Steuermanns William Scott auf einem im hiesigen Hafen liegenden Schisse im Juli v. I . zur dreimaligen Nuthenstrafe am Schandpfahle, Stcmpelung und Verschickung in die Bergwerke von Sibi-rien verurtheilte Englische Matrose Andrew D o n a l d son zum ersten Male mit 10 Paar - Ruthen öffentlich bestraft worden.

N i f t a . Die in diesem Jahre bei der 1 . Abth. des 12. Bezirks der Wcge-Communication zu bewerkstelligenden Arbeiten bei dem Rigischen Hafen und bei der Düna sind auf 994 R. S . veranschlagt; unter Anderem soll namentlich der Fortkometendamm des Rigischen Hafens reparirt wer-den. (Livl. Amtsbl. Nr. 2 t ) .

Auf die Unterlegung des Hrn. Ministers des Innern, und in Übereinstimmung mit der Bitte des livländischen Adets, ist am 2 l . Febr. Allerhöchst erlaubt worden, in die C o m m i s f i o n i n Sachen der B a u e r V e r o r d -n u -n g außer dem residire-nde-n La-ndrathc statt ei-nes zwei Glieder des Adels zu wählen. (Scn. Ztg. Nr. 23.)

Laut sicherer Nachricht wird d i e D a m p fsch i f f f a h r ts-V e r b i n d u n g zwischen R i g a und St. P e t e r s b u r g auch in diesem Jahre durch zwei Dampfschiffe, von denen jeden Freitag eines von Riga und eines von St. Peters, bürg abgehen wird, fortgesetzt werden. (Rig. Ztg. Nr. 67).

Von der Versammlung der zum livl. adeligen Credit-V c r e i n gehörigen Interessenten ist am 19. Sept. v. I . beschlossen worden: daß die unter 100 R. S. Pfandbriefs-Werth bei der Livl. Crcdit-Casse theils zur Vcrrentung, theils zur Capital - Vermehrung augelegten D c p o s i t a , statt wie bisher mit 3 pCt., vom 18. Map 1848 ab mit 3 ''2 P r o c e n t p«r aununi verzinset werden sollen. — Die bis, herigen Depositen-Scheine, und was dem abhängig, sind in Folge dessen in dem nächstfolgenden Renten-Termin vom 13. May bis zum 1. Iunv d. I . bei derjenigen Districts-Dircction, die sie ausgestellt, einzuliefern, gegen Empfang von neuen an deren Stelle ausgestellten und auf 3'/2 pCt.

lautenden Scheinen. (Livl. Amtsbl. Nr. 24).

Von Seiten der Livl. Gouv.-Ncgicrung sind auf Grund des Allerhöchst bestätigten Reglements über Maaße u. Ge-wichte v / 4 . I u n y 1842, I I . § 4, die vorschriftmäßigcn Concessionen annoch ertheilt worden: den Kupfcrschmiede-mstrn. Neicheu. Q u ä s t inWcrro, Ioh.Gottl. F r e u n d l i n g in Pernau, Wilhelm G e r h a r d t in Riga, und der Kup-ferschmicdemeisters - Wittwe Sabina Vcata Giercke, geb.

Rahm, i n Pernau, — zur Anfertigung von Flüssigkeits- u.

Hohlmaaßen aus Kupfer, — u. dem Nigischen Goldschmiede-meistcr G. M . V e n d t zur Widerhcrstellung bereits im Gebrauch gewesener Gewichte von 2 u. 1 Pfd., so wie von 16, 8 u. 4 Loch. (Livl. Amtsbl. Nr. 20).

I n Riga sind durch die Ablösung der N c u j a h r s -D i s i t e n k a r t e n für die Anstalten der Allerhöchst bestätig-ten literärisch-practischen Vürgerverbindung im Ganzen 176

N. 47 V2 Kop. S . eingekommcn.

N i g a . Trotz der vielen Wohlthätigkeits - Anstalten, deren sich Riga erfreuen kann, hat es bisher noch an einer gefehlt, deren Mangel oft schmerzlich empfunden worden ist.

Der Wittwen und Waisen hat man sich crbarmet,sie sind man-m'chfach zu Ansprüchen auf Unterstützung berechtigt, aber den h ü l f s b e d ü r f t i g e n J u n g f r a u e n vorgeschrit-tenen Alters ist keine Aussicht zu einer Erleichterung ihrer drückenden Lage geworden, und doch lehrt die tägliche Er-fahrung immer unabweislicher, daß gerade unverehelichte Personen weiblichen Geschlechts in später« Lebensjahren oft so allein stehen, und daß, je mehr ihre in der Regel durch zu große Anstrengungen bei weiblichen Handarbeiten erschöpften Kräfte schwinden, sie desto gebeugter dem be-vorstehenden Mangel entgegensehen, den sie nicht

abzu-wehren vermögen. Dieses veranlaßte mchre unverhei-rathete Damen vor etwa einem Jahre zusammen zutreten, um durch Anregung der Theilnahme und Emsammlung von Beiträgen einen Verein zu begründen, der sich hülfloser Jungfrauen im herannahenden Alter annähme. Ihre auf-opfernden Bemühungen fanden freundlichen Anklang, und so ward es möglig, daß der Verein sich constituiren und um die obrigkeitliche Bestätigung seiner Statuten nachsuchen konnte, welche auch schon erfolgt ist. Unterdcß ist das Stiftungs-Capital, namentlich durch größere Beiträge in der letzten Zeit, auf 3000 Rbl. S . angewachsen. (Beil. z-Rig. Zeit. Nr. 64.)

C u r l a n d.

Auf Anordnung des Hrn. Oberverwalters der We-gc-Communication und öffentlichen Bauten soll die von Mitau bis zur livländischen Gränze führende Chaussee mit 170 N u m m e r s t e i n e n versehen werden. (Curl. Am.

u. I n t . V l . Nr. 22.)

Am 7. Scptmb. d. I . sollen die Urtheile in 11 bei dem curland. evangel. Consistorio anhängigen Eheschei-d u n g s - S a c h e n verschieEheschei-dener Baucrwciber wiEheschei-der ihre zu Rekruten abgegebenen oder zur Deportation nach Sibirien verurthcilten Männer publicirt werden. (Curl. Am. u.

I n t . V l . Nr. 13.)

Bei den H ä f e n zu L i b a u und W i n d a u sollen in diesem Jahre mehrere. Reparaturen und andere Arbeiten bewerkstelligt werden, veranschlagt auf 3210 R. S . (Livl.

Am. B I . Nr. 23.)

I n der evang. luthcr. Gemeinde zu L i b a u sind im Jahre 1844: 117 Kinder geboren, 31 Paare getraut, 113 Individuen gestorben. (Libau. Noch. B l . Nr. 6.)

I m Laufe des nächsten Sommers sollen die Straßen des Flecken I I l u r t gepflastert werden. (Curl. Am. u.

I n t . V l . Nr. 21.)

Durch die Publication v. 20. Febr. 1824 hatte die curl. Gouvern. Regierung eine Bestimmung darüber ge-troffen, in welcher Art die in den Städten neu erbauten H ä u s e r von den E i n q u a r t i e r u n g s - L a s t e n befreit wer-den sollen. Da nun später allgemeine Neichsgesctze erfolgt sind, welche eine genauere Feststellung über eine solche Be-f r e i u n g enthalten, und im Swod der Reichs-Gesctze B r . IV. V. O. über die Landesleistungen Art. 202 P. 29 sich befinden, wo es heißt: „Den in den Städten, Poßaden (außerhalb einer Stadt oder Festung erbauten Wohnungen) und in den Kronsficcken neu erbauten Häusern werden Freifahre von der Natural-Einquartierung bewilligt, sie werden von Zahlung der Einquarticrungsgelder befreit und zwar vom Anfange der Fundamentslcgung, und namentlich für massive Häuser auf acht, dergleichen mit einem hölzernen Aufbau auf sechs, für hölzerne Häuser mit steinernem Fun-dament auf fünf und ohne steinernes FunFun-dament vom An-fange des Baues auf vier Jahre. Bei Berechnung dieser Freijahre werden nur die unbewohnbaren Theile und Flü-gel als Norm angenommen, obgleich auch die Remisen, Ställe, Zäune und übrigen Bauten andrer Gattung wären.

Gleichergestalt sind diese Frcijahre auch für die Nebenge-bäude bewilligt; jedoch nur für diejenigen Thcilc, welche wirk-lich neu angebaut worden sind. Alles Vorhergehend? erstreckt sich auch auf Gebäude, die nach Feuersbrünsien rcnovlrt wor-den."—so hat die curl. Gouv. Regierung Veranlassung ge«

nommen, solches zur allgemeinen Wissenschaft und Nachach-tung öffentlich bekannt zu machen. (Curl. Am. u. I . V l . Nr. 20.)

L i b a u , d. 14. März. Der Mitausche Fuhrunterneh-mer Msche, welcher seit etwa 30 Jahren regelmäßige

Wochen-2l5 216

(ahrten zwischen NiHa> M i t a u und L i b a u zur Veförde- I rung von Geldtransporten für die Kaufmannschaft so wie von Reisenden, unterhalten hat, ist Willens diese seine W o c h e n f a h r t e n mit September d. I . aufzugeben. — Sein Fuhrwerk versah den Dienst einer, auf dieser belebten Noute bis jetzt noch immer fehlenden öffentlichen Diligence, besaß das allgemeine Vertrauen, und wird daher sehr vermißt werden. Hoffentlich aber wird das Eingehen derselben Ver-anlassung geben, das schon öfter angeregte Projett einer Schuellpost zwischen Mitau und Libau endlich ins Leben zu rufen, da ein solches Commmucationsmittel zu den Un-entbehrlich keilen gehört, und die Unternehmer gewiß eben so gut dabei fahren werden, als die Reisenden und das commerzielle Publikum. — Uksche ist übrigens der letzte der christlichen Fuhrleute, der dieses früher so vielen derselben Vrod gebende Gewerbe, in der letzten Zeit noch auf dieser Route betrieb. Auffallend genug näm-lich haben sich die Ebräer, wie so manches andern, auch dieses Nahrungszweiges hier völlig bemeistert. W i r zählen jetzt in Libau nicht weniger als 16 jüdische Fuhr-leute mit 13 Knechten und etwa 60 Pferden, die vollauf zu thun haben. Eine mit den erforderlichen Bequemlich-keiten für Reisende versehene und Sicherheit für Waaren und Geldsendungen gewährende Schnellpost, würde aber deren Concurren; nicht zu befürchten haben, vielmehr in den Bedürfnissen des Publikums gewiß eine sichere Stütze finden.

Die Direction des allgemeinen Armenwescns in L i b a u hatte am Istcn Januar, durch Verloosungen und Eintritts-billett zum B a l l , eine reine Einnahme von 364 Rubeln 98 Kop. Silber. —

Universitäts - und Schulchryitik

Se. Erc. der Hr. Minister der Volks-Aufklarung hat den Ober-arzt am Alerander-Cadetten-Corps in Brest-Litowski Dr. S a m s o n von H i m m e l s t i e r n als ordentlichen. Professor der Staatsarznei-kunde bei der Dorpater Universität bestätigt.

Der stellv. '.'chrcr der franzosischen Sprache am Revalschen Gym-nasium C a s t r e s de T e r s a c ist im Amte bestätigt worden.

Der Hauslehrer Eduard K e t t l e r hat die Erlaubniß zur Er-richtung einer Privat-Lehr- und Pensions-Anstalt für Knaben in Re-val erhalten, so wie der Privatlehrer N i p k e zur Errichtung einer Privat-Elementar-Knaben-Schule daselbst.

" " Gelehrte Gesellschaften.

101. Versammlung der Gesellschaft für Geschichte u.ld Al-terthumskunde der Ostseeprovinzen zu Riga den 14. März.

Die Gesellschaft erfreute sich heute zum ersten Male in ihrem neuen L o c a l e im Hause des Herrn Dr. Bornhaupt der Anschauung ihrer vollständig geordneten und der Benutzung zugänglicher gemachten Sammlungen, welche jetzt sämmtlich in dem Sitzungs-Locale vereinigt und durch die richtigste Einteilung übersichtlich zusammengestellt sind.

Für die zweckmäßige Einrichtung und musterhafte Ordnung des Gan-zen wurde dem Infpector des Museums, Herrn !)«-. B o r n H a u p t , und dem Biblwcheker, Herrn Dr. Buchholtz, der Dank der Gesell-schaft dargebracht.

Der Secretair berichtete zuvörderst über die Ereignisse des letzt-versiossctien Monats und über die für die Sammlungen der Gesellschaft neuerdings eingegangenen Geschenke. Von der E s t h l . l i t e r . Ge-s e l l Ge-s c h a f t iGe-st daGe-s 2. H. d. 3. Vv. deGe-s mit ihrer UnterGe-stÜHung von dem Hrn. St.-R. Nr. F. G. v. B u n g e herausgegebenen A r c h i v s für die Geschichte 3io-,Esth- und Curlands, von der C u r l . Ge-sellschaft f. L i t e r , u. K. der 15. u. 10. Bog. d. 2. Vnb. der Sendungen, von dem Hrn. Oberhofg.-Advoc. V o r m a n n in Mitau dessen Viz». ^urill. crim. lie fu^to tempor!», IMtuvw« 1644, von dem Hrn. Colleg.-Rath v. B r a c k e ! die lithogr. Iahres-ueb erficht des Handels von Riga im I . 1844, von dem Hrn. Privatlehrer Schuttenbach eine Sammlung von 67 verschieden»« Silber- und Ku-pfermünzen und einige andere Sachen, von dem Hrn. Bezirks-Inspector, Hofrath u. Vudbenbrock in Wenden ein Original-Urlaubs-Villet des damal. Großfürst«,,, nachherigen Kaisers Paul Petrowitsch, für den Obristwochtmeister, nachmal. Scnateur Mcrtens, in Deutscher

Sprache, als Geschenk eingegangen. Herr v. Buddenbrock hat außer-dem der Gesellschaft 4 ältere Livl. Original-Urkunden als Geschenk dargebracht, die in ihrem Archive niedergelegt werden sollen. Nach der von dem Hrn. Colleg.-Rath 11r. N a p i e r s k y gegebenen Aus«

kunft sind dieß: I ) eine von dem Erzb. Sylvester v. Riga gemein-schaftlich mit dem Propst Theodoricus Nagel und dem Domherrn Detmar Roper geschlossene Gränzberichtigung mit den Brüdern Mer-ten und Hinrich van Ungern zwischen den Kirchengütern und Dörfern Corden und Kouwerlet im Gerichte tor Saltzen (Salis) und den Un<

gernschen Gütern und Dörfern Metzemelnaas, Voffeküll und Saltze letten, ä. ä. to Cokenhusen am Dage 0onv«r«ium3 8ti p»uli (25 Januar) 1455. Daran zwei Siegel: n) des Erzbischofs in rothem Wachs; b) des Capiteli Secret in grünem Wachs, ausgebröckelt.

2) Rytsart Gutsleff, Jürgens Sohn, überläßt mit Zustimmung seiner ehelichen Hausfrau Ilsebe seinem Bruder Reinhold Gutsleff und dessen Erben das Gut zu Purskul oder die darin verbrieften 400 Mark, so wie eine Erbstätte in Lcmsal mit einem Baumgarten, und entsagt allen Ansprüchen wegen des früher von Reinhold aus dem väterlichen Vermögen empfangenen Geldes, gelobt auch gleiche Thei»

lung des mütterlichen Vermögens mit Reinhold nach der Mutter Tode, li. <I. 1515 up »lilltu p k i l i ^ l vnä« ^i»cod« ^vent (30 April). Da, ran ein Siegel, nämlich das des Rütsart Gutsleff, und zwar recht gut erhatten 3) Derselbe verkauft demselben seinem Bruder seinen Hof „ t o r sckuzen vnlle ^närel«zen (d. i. Schujer.pahlen) nebst dem Lappier-schen See, ausgenommen Seckendorf und einen Heuschlag im Kirch, spiel „ t „ lldenoi^en" für verbricffte 5000 Mark Rigisch, li. <I. w 6en i>!nx«ten Iiilligen llaZenn to I^em5el 1523 (24 Mai). Daran drei Siegel: 2) des Rytsart Gutsleff, ausgebröckelt; l,) des Jürgen Krü-bener, Stiftvoigts zu Treyden. gut erhalten, aber vom Pergamentstreifen abgeschnitten^ c) des Conrad von Rosen, unversehrt, alle dreiingrünem Wachs. 4) Erzb. Thomas v. Riga verlehnt seinem RathcJürgen von Ungern zu Purkcll V2 Haken Landes auf der Weipten, welcher als Pfandgut vom alten Jürgen Orgas an des Erzbischofs Vorfahren gekommen, von den erzb.' Tafelgütern ^ Haken Landes, die Kerben (Kürbis?) geheißen, mit der»« vi»ä bun5e lioltli^n >m««r v??ltnu85en tbor 8ul,5, ferner den Erbnamen des Dorfs Perßkull mit 2 Haken Landes, welches durch Absterben des alten Olau« I'opel« als Bauer-gut an feinen Vorgänger verfallen und von diesem an Jacob Aderkas und dessen Frau gegen 400 Mark auf Lebenszeit gegeben, von dem Erzb. Jasper und Johann aber dem Jürgen von Ungern zugesagt war, so daß er nach der Frau Absterben gegen Erlegung der 400 Mark an ihre Erben in den Besitz kommen sollte; endlich 2 Haken Lande«, die weil. Erzd. Michael an Blasius Meyborg nach Mannlehnrecht verlehnt hatte, alles nach altem deutschen Mannletmrechte zu ewigen Zeiten gegen treue Lehnspflicht, «1. 6. vp unsem 8Iote Valen U?ä>

vvelcen »n 8»nt I^orentien 6«» Ii^l^en klertelers <KZo (10 Aug.) 1530. Daran sind 3 Siegel gewesen, von denen aber nur noch die Pergamentstreifen vorhanden, woran sie gehangen; in der Urkunde selbst werden nur 2 Siegel als ihr angehängt erwähnt, nämlich des Erzb. Majus Secret (übergeschrieben Syggel) und das Capitels Sie-gel. — Auf dem Rücken der Urkunde ist ihr Inhalt einmal als:

Lhenbref up Korbenn, weypten, purskul unde Koddeyog, und mit späterer Hand als: Erzb. Thomae Lehn-Brieff Georgia von ungern auf Korben, Weibten, Pürskül und Koddiak Anno 1530 gegeben, so wie noch mehrere Produkte verschrieben, als: 30. Septbr. 1653,—

1590, 1682 den 10. März u. Rigae den 23. Martii 1711 in Oancel-Der Secretair verlas hierauf ein Schreiben des Feldmarschalls Grafen Münnich an den Churf,-Sachsisch. Obristen,, später Gener.

Lieuten. u. Sächsisch. Gesandten zu S t . Petersburg Baron Johann Gustav von der O s t e n - S a c k e n , vom 30. Januar 1767, aus dem Französischen übersetzt, trug hierauf vor: Biographische Skizze des wirkt. Geh.-Naths Graf Carl Magnus von der Osten-Sacten, ein-gesandt von dem Hrn. Obnstlieut. beim Generalstabe' in Warschau Grafen Carl Heinrich Ludwig von der Osten-Sack c n ; und theilt, sodann eine Notiz über die unter Karrishof im Karkusschen Kirch-spiele seit Schwedischer Zeit befindliche Gesindesstelle der L i v l ä n , dischen F r e i b a u e r n , in Bezug auf ihre Ähnlichkeit mit den s. g. Kurischen Königen, mit, verlas auch mehre auf ihre Rechte und Freiheiten bezügliche Aktenstücke.

219 218

Den Besitzern der Bergmannschen Ausgabe der R e i m c h r o n i k des D i t l e b von A l n p e l e wurde die Anzeige gemacht und wird hie mitfür die auswärt. Mitglieder d, GestUlch. wiederho»t,daß die von der Gestllschast in den Druck gegebenen V a r i a n t e n aus der Heidelberger oder Pfalzer Abschrift unentgeltlich zur Completirung der dem For, mate nach diesem Abdruck entsprechenden Ausgabe von Bergmann und deren im v. Jahre erschienenen Ergänzung von Dr. Napiersky vertheilt werden sollen, und hat man sich deshalb an den Secretair der Gesellschaft zu wenden.

Ein von dem Präsidenten des neugestifteten V e r e i n s z u r B e f ö r d e r u n g der L a n d w i r t h s c h a f t u n d des G e w e r d -fleißes in Livland bei Ueberscndung des Crössnungs-ProtokoUS ein-gegangenes Schreiben sprach den Wunsch aus, daß beide Vereine die gleiche Tendenz vaterländisch-patriotischer Bestrebungen, der historische, indem er die vaterländischen Interessen durch die Kunde der Geschichte und der Zustande der Vergangenheit des Vaterlandes anrege, der jetzt ins Leben getretene Verein, indem er sich bestrebe, für das gegenwär-tige Zeitalter das Gedeihen des geliebten Vaterlandes zu befördern, weiter verfolgen möchten, und daß auf verschiedenartige Weise, wenn auch der in die Vergangenheit gerichtete Blick des Forschens mit Be-trübniß sehe, wie so manche Blüthe des Gemeinlevens hingewelkt sei, dies dazu aufmuntern solle, in Livlands wachsender Wohlfahrt die verloreren Güter wiedetzugcwinnen.

Der Hr. Coll.-Rath Dr. N a p i e r s k y zeigte an, daß vor. dem Correspondcnttn d. Gesellsch., Hr. St.-R- v. B u s s e aus S t . Pe-tersburg, 2 Schreiben des Livl. Administrators (lhodkiewitfch an die Polnischen Rcichörättze über Kriegs - Ereignisse in Livland im Jahre 1573 nebst einem Vorworte eingegangen seien, welcher Aufsatz in der Mai-Sitzung d. Gesellsch. zum Vortrage gebracht werden sollte^

Derselbe theilte hierauf den Inhalt mehrerer Schreiben des Hrn.

St.-R. Nr. v. Recke in Mitau in Betreff einiger literarischer An-fragen und des auf dem Grabe des Professors Nr. Johann Christoph Srotzc zu errichtenden Monuments, für welches durch die thätige.Vermic-telung des Hrn. St.-R. Dr. v. Recke auch eine bedeuttnde Beisteuer aus Mitau eingegangen ist und der Bestimmung gemäß verwanbt werden wird, mit und verlas zum Schlüsse den Inhalt eines Schreibens des Hrn. Dr. G o t t w a l d t , Bibliothekars der Kais, öfftntl. Bibl. zu S t . Petersburg, woin derselbe, mit Bezugnahme auf die schon früher der Gesellschaft mitgetheilten, und von dieser zur weiteren Veröffentli-chung benutzten Nachrichten, hinsichtlich der in jener Vibl. befindlichen Aktenstücke und Documente zur Cur- und Livland. Geschichte diejenigen Cartons, welche aus. der ehemaligen Zaluskischen Bibliothek herstam-men und Spuren von der Hand des GroMefcrendars Zaluski an sich tragen, später im Dirig. Senat zu wiederholten Malen durchgesehen und zum größten Theil an die Kais, offen«. Bidl. abgeliefert sind, nämlich die Cartons 29, 29, 30 und 31, einer, genauen Specisication unterwirft.

Da die nächste Versamnlung, wenn sie im April stattfinden sollte, auf die Charwoche fallen würde, so wurde beschlossen, die April-Sit-zung ausfallen zu lassen und die nächste Versammlung der Gesellschaft auf den 9. M a i anzuberaumen.

Personalnotizeu.

l. A n s t e l l u n g e n , Versetzungen.

Von dem H i n . Justiz-Minister ist der frühere Livl. Hofgcrichts-Advocat und seitherige substituirte Livl. Oberfiseal, Coll.-Registrator Aler. H o e p pener zum stellv. Livl. Oberfiscal ernannt. Der 0»nä.

^ur. I o h . Andreas F e l d m a n n hat das Patrocinium beim Pcrnau-schen Rathe und den demselben untergeordneten Behörden und Colle-gien erhalten.

Der ehemalige Zögling des medicinischen Krons-Insiituts der Dor-Mter Universität Arzt 1. Abth. August Hcrrmann N o r d e n ist als Arzt bei dem Iamburgschen Stadt-Hospital angestellt worden.

Der Lieutenant Knischenko vom Mitauschen Bataillon der inneren Wache ist in die bewegliche Invaliden - Comfagnie N r . 21, und der Commandeur des Iamburg chen Invaliden-Commando's Lieu-tenant S o l d a t o w in das Revalschc Bataillon der innern Wache übergeführt worden.

II. Orden.

Der St. Stamslaue-Qrden I. Classe ist Allergnädigst verliehen worden dem Chef der Artillerie-Garnisonen des Livl. Bezirks General-Major L i n g e n , — derselbe Orden 2. Masse dem Commandeuren der Nigischen Artillerie-Garnison, bei der Artillerie stehenden Obristlieute-nant Kuckel.

N e c r o l o g .

Am 21. Februar starb zu Riga plötzlich der Stabtwraaker Otto Magnus I r m e r , im 33. Lebensjahre.

Am 26. dess. M . daselbst der Küster und Kirchenschreiber an der S t . Gertrud-Kirche Friedrich Wilhelm N ä h r i n g im 73. Le-bensjahre,

Zu Ende Februars starb zu Reval der bim. Rittmeister u. Ritter Aug. Wilh. v o n P i s t o h l k o r s , früherer Besitzer von Carlsberg im Dörptschen Kirchsp-, 51 I .

Am 7. März (zu Pernau) der Herr Adelsdeputirte des Pernau-Fcllinschcn Kreises, Ritter Johann S t a ö l v o n H o l s t e i n , Be-sitzer der Güter P a i r t , Uhla, Surri im Pernauschen Kreise, nach lanzen Leiden, geb. d. 23. Nov. 1777, nahm seine Entlassung aus MMtairdienstm als Lieutenant, lwar früher Pernaufcher Ordnungs-rich'er, bekleidete verschiedene Landcs-Armtcr, und bis zum I . 1844 das Amt eines Kreisdcputirten. Durch Familientransakt v 27. Sept.

1831 und späteres Additim. v. 4. Octdr. 1844 ist das Familien-Gut Paitt seinem Soync Johann Heinrich und sind die Güter Uhla und Smry seinem jüngsten Sohne, dem dim, Garocstabsrittmeister Gott-hart Reinhold v. Stacl-Holstein zugefallen.

Am 8. März zu Riga der ehem. Buchhalter an der Stadt-Casse Heinrich Salomon B e h r e n s .

Am I I . März zu «ibau der Polizei-Assessor, Rittmeister a. D.

u, Ritter Peter u. G r o t t h u ß , geb. zu Holmhof bei Iacobstadt, im 8l. Lebensjahre.

Lei

Literarische Anzeige.

. «l. l i . i l i ' o v v in V » r z » » t ist

i n

von

?rei8 80 Xop. 8.

Obige ßenrilt Ke!i2n6elt

in äeu livIkmüiscllen I^näFericliten; nucll lullrt äen Leweig, lln88 A y ^N8prüe^e »lei ^ i

torum privileFl Die Lennl2m,F Xritiic üer d i ß

2ul «las

Quellen unll lUe über üen Iiereßten Ne-unä 86lu.

Notizen ans den Kirchenbüchern Dorpat's.

G e t a u f t e : S t . M a r i e n - K i r c h e : Des Mimsterials F.

S c h a a f Tochter Concordia Alexandra Thetese. , - ^ . _.

P r o c l a m i r t e : St. I o h a n n i s - K i r c h e : Der

Prwat-Do-«nt Ludwig Adolph S t r ü m p e l , mit Scphie Marie Charlotte

^ Gestorbene: I n der Gemeinde der St. I o h a n n i s K i r c h e -Des verstorbenen Glasermeisters F. I i n o f f s k y Tochter Friedrike Auguste, alt 4 Iahre.^ ^

B e r i c h t i g u n g e n .

Nr. 12 Sp- 16? Z. 20 v. o. nach Schiffsordnung zu setzen:

von 1 5 9 1 . - Sp. 200 5- 5 v. o. I. 23. M a y n. S t . ft. 23.

May a. St. - Sp. 204 Z. 3l v. u. l. Zu A n f a n g M ä r z starb st. Gleichfalls Anfang März.

219 220

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 138-142)

Outline

ÄHNLICHE DOKUMENTE