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Oorrespondenznachrichten und Repertormm der Tageschronik«

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 168-171)

L i v l a n d.

R i g a . Am 8. März traf der auf Allerhöchsten Be-fehl zur Revision der Volksverpflegung nach dem Pskow-schen Gouvernement abdelegirte, frühere dortige Emil-Gou-verneur, Scnateur, Gehcimerach Peschtschurow, in Pskow ein. Am tO vräsidirten Se. Erc. in der Gouv. Versor-gungs-Commission und trafen die nö'thigen Anordnungen für die Vercheilllng der Darlehne an die einzelnen Krcis-Commit-te'en und für die Emvfangnahme der Geldsummen durch die Kreisadelsmarschälle. Am l l,. wohnten Se. Erc. der Liturgie in der Cathedrale bei, von Sr. Eminenz dem Hochwürd. Erzb.

von Pskow und Livländ Nathanael administrirt. An dem-selben Tage reiste der Gouvern.-Chcf nach den Kreisen Ostrow und Ovotschka a b , sowohl um sich persönlich von der Wirksamkeit der Kreis-Committl-en zu überzeugen, als auch um den Erfolg der Maßregeln, welche in Folge der von S r . Majestät dem Kaiser Allerhöchst verliehenen Vei-hülfe getroffen worden sind, kennen zu lernen. (Pskowsche Gouver. Zeit.)

N i g a , d. 7. April. Gestern Abend zwischen 8 u. 9 Uhr setzte das Eis der D ü n a sich bei der Stadt in Be-wegung u. ging bei sehr erhöhtem Wasserstande, der sich bald bis an die Thore erstreckte, ungefähr eine Stunde lang. Hierauf staute, es sich jeroch in großen Massen und thürmte sich in Eisbergen zusammen, so daß die Commu-m'cation bald 24 Stunden liindurch (3 Ubr Nachmittags) mit dem jenseitigen Ufer unterbrochen ist. Bei Innfcmhof hat sich das Eis noch nicht verrückt. Der NNO- Wind hat das Fahrwasser vom Mühlgraben bis zum Secgatt am 3. vom Eist besreit, aber auch große Eismasscn aus der See dem Lande nähergebracht, welche die Nhede aber-mals bedecken.

R i g a , d- 42. April. Der E i s g a n g unserer D ü n a ist als beendigt anzusehen. Der im Ganzen genommen nicht sehr hohe Wasserstand hat seit 2 Tagen die Normal-Höhe unter dem Bollwerke angenommen, und man ist be-reits damit beschäftigt, die längs dem Düna-Ufer zurück-gebliebenen Eismassen binwcgzuschaffen. An einzelnen Punc-tcn der Mookwaschen Vorstadt bildeten dieselben eine Schutz-mauer gegen den Andrang des Wassers. Die Befürchtun-gen, welche noch vor wenigen Tagen wegen des Eisgangs gehegt wurden, haben sich nun als ungegründet ergeben, und das Osterfest wird für die ganze Bevölkerung ein Fest des Dankes und der Freude sein.

Nachdem das St. G e o r g e n - H o s p i t a l bis auf den Grund niedergerissen worden, hat man auch den Anfang damit gemacht, das S t a d t w a i s e n h a u s , welches nun-mehr der ursprünglichen Bestimmung gemäß, in der Stadt selbst ausgebaut und erweitert worden soll, abzutragen.

Ob-gleich der R a t h h a u s b a u und G i l d e s t u b e n b a u we-gen Ausmittelung der nöthiwe-gen Locale zur Unterbringung der Stadtbehördcn und der Börse noch nicht definitiv haben ausgeführt werden können, so steht doch zu erwarten, daß binnen Kurzem auch das Rathhaus und die altchrwürdige große Gildestube nach ihrer jetzigen äußeren Erscheinung nicht bloß Umgestaltungen und Veränderungen erhalten, sondern völlig modernisirt werden dürften. -Wäre es unter solchen Umständen nicht wünschenswerth, der Nachkommen-schaft die Bilder der Vergangenheit in getreuen Zeichnun-gen aufzubewahren und die innere Einrichtung, die mittel-alterliche Ausstattung und die reiche Verzierung der Gilde-hallen der kommenden Generation möglichst zu conscrvircn.

Es sind vor Kurzem drei Ansichten der Gildcstube von ei-nem jungen. Künstler aufgenommen, welche wohlverdienten vervielfältigt zu werden, nämlich die Vrautkammer in ihrer

ganzen architektonischen Abgeschlossenheit, die innere Halle des großen Gildensaales mit allen Pfeilern, Nischen und Wölbungen und die äußere Garnitur des Gildenhofes mit dem nur selten in Rigas Häuscrmassen noch verstecktem grünen Baumschlage. Wie sehr würde es an der Zeit sein, eine vollständige Beschreibung des Gebäudes zu vcr«

an stalten!

Nissa. I m Laufe dieses Sommers sollen 1000 l D Faden der Muscauscheu Poststraße gepflastert werden.

(Nig. Anz. S t . 27.)

N i g a . C o u r s der l i v l ä n d . P f a n d b r i e f e : den 2. März' «01 "4, seit dem 9. bis zum Schluß des März 1 0 l ' / (Nig. Anz.)

Auf Ansuchen der livländ. gemeinnützigen öconom.

Societät um Errichtung eines Pernau - Fellinschen HülfsVereins für Landwirthschaft zu Fellin hatte der Hr. M i -nister der Reichsdomainen eine desfallssge Vorstellung dem Minister-Eommitt6e gemacht, auf dessen Beschluß sodann*

Se. Majestät der Kaiser am 9. Februar die Errichtung einer P e r n a u F e l l i n s c h e n Gesellschaft f ü r L a n d -w i r t h s c h a f t Allerhöchst genehmigt haben. (Sen. Zeit.

Nr. 26.)

I n dem Gerichtsfleckcn Schlock soll eine evangel.

luther. Nothkirche erbaut werden. (Nig. Zeit. Nr. 54.) I n dem Dorfe T s c h c r n o v , belegen im Dörptschcn Kreise, soll eine steinerne oder hölzerne R e c h t g l ä u b i g e Kirche nebst Kirchrnhausc erbaut werden. (Livl. Amtsbl.

Nr. 28.)

Auf dem Gute A l t - P e b a l g im Wendenschen Kreise hat im December v. I . die Bäuerin E d d a I u n g a i l S V i e r l i n g e geboren, eines männlichen und 3 weiblichen Geschlechts, die sämmtlich 3 Wochen nach der Geburt

leb-<en. Auf Unterlegung des Hrn. Ministers des Innern haben Se. Majestät der Wöchnerin 200 N . S . auszahlen zu lassen geruht. (Nig. Zeit. Nr. ? t , aus d. Iourn. d.

Minist, d. I n n . )

P e r n a u . Zur Verpachtung der nächtlichen R e i -n i g u -n g a-n de-n Mi-ndestfordcr-ndc-n ware-n bei dem hiesi-gen Rath T o r g e anberaumt auf den 13. u. 20. März.

(Pernau. Wochenbl. Nr. 9.)

Aus dem WerroschenKreise, d. 8. April. Das vo-rige J a h r bot für Wetterpropheten und Kalenbermacher mancherlei Prüfungen, der Sommer machte ihre Weisheit zu Wasser, den „wunderschönen Herbst," der die eingebüß-ten Sommerfreuden gratis nachliefern sollte, vermochte man mit einem unbewaffneten Auge aus den Nebelregio-nen nicht aufzufinden, und das zur allendlichen Erfüllung ih-rer Verheißungen auserlesene Angstkind, der — bestän-dige Winter — blieb auch aus. Zwar siel letzter Tage Octobers etwas Schnee, es kam nach einer vierwöchentlichen Zwischenperiode Anfangs Dccember selbst eine nothdürftige Schlittenbahn zu Stande, aber zu Weihnacht war die kurze Freude vorüber, und man "erblickte abermals die Erde schwarz, wie die Gemütbcr der auf Rädern über sie fort-rollenden Passagiere. Der Landmann hatte im October und November noch einiges Heu eingesammelt, hie und da s«n Vieh wciren lassen, man sah wohl auch einen verspäteten Psiügcr :c., die auf den letzten Sommer ge-meinschaftlich Satyren machten. — Als im Schooße des Verhängnisses das döse Jahr seine letzte Stunde ausge-schlagen, und das heurige sein Regiment angetreten, um-stand eine Legion Bittender die Stuscn seines Thrones:

Schnee und tägliches Brod erstehend. Der neue Herrscher fand aber in den Wolken so wenig Vorrathe an Schnee,

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als auf der Erde an Korn; crsteres war nach Süden, letzteres in die Hände von Spcculanten gezogen, welche aus der allgemeinen Noch für sich G o l d t i n k t u r zu destilliren bemüht waren. Die in der Atmosphäre befind' lichen Dünste, welche des großen Gräfcnbergers größter College und bis Dato noch unerreichbares Vorbild, V i e r -u n d v i e r z i g , z-u ne-uen Do-uchen a-ufbewahrt, w-urden von der Kälte eiligst in Neif verwandelt, um die uakte Erde in ein scheinbares Wintergcwand einzukleiden. Unser gutmü-thiger Landmann, dem jede Scheinhülfe genügt, griff sogleich nach dem Schlitten und ließ sich mit einer stoischen Ruhe fast drei Wochen hindurch auf den hartgefrorenen schnce-losen Wegen fortschleppen, bis endlich am 2 l . Januar d.

I . Schnee fiel und nach wenigen Tagen eine treffliche S c h l i t t e n b a h n die Noch der Fahrenden beseitigte. I m Februar und März freuten wir uns eines herrlichen Wim ters; die größten Kältegrade brachte ebenfalls der März am 4. Morgens 5ü4'/2, und am 3. Morgens 28 Grad nach Reaumur. I n den letzten Tagen des genannten Monats erfolgten heitere schöne Tage, und ehe man sich's versah, war uns der Winter unter den Händen verschwunden. — W i r können diese in Umrissen gegebene Schilderung des Winters mit einem Rückblick auf das letztvcrflossene Jahr nicht schließen, ohne noch einmal auf die Folgen des letzteren zurückzukommen. I m vorigen Sommer, als durch den furchtbaren Orkan Taufende von Bäumen in den Forsten theils entwurzelt, theils vom Stamme abgebrochen wurden, hörte man hie und da aus dem Munde des Landvolks die omi-nöse Aeußerung: So wie die Bäume z'eyt stürzen, werden im nä'chstenIahrcdicMenschen fallen! Einen Thcildieser Vorher-sage „schuf das Geschick zur schmcrzenvollcn Wahrheit." Die Sterblichkeit war in den beiden letzten Monaten groß; es herrschten Pocken, Variolidcn, Röcheln, Masern, Stickhusten, Fieber und Entzündungen in allen möglichen Formen. Unser auf strenge Diät gesetztes Landvoll, an Entbehrungen und Mühseligkeiten gewohnt, kann wie die Erfahrung lehrt, sein Leben auf wunderbare Weife fristen, daher die manchem Munde so geläufig gewordene Redensart: wenn das Gras erst heraus kommt, hat es mit der Leute Nahrung keine Noch!

ihren trisstigen Grund haben mag. Doch läßt sich's von der andern Seite nicht in Abrede stellen, daß in den Mangeljahren die Sterblichkeit allemal größer erscheint; es bedarf keines philosophischen Scharfsinns, um die Ursache hier-von nachzuweisen: Winter - und Sommergetreide, Hülsen-früchte, Gemüse, kurz Alles zur Nahrung Dienliche war im vorigen Jahre mißrathen. Daher können die Seitens hoher Obrigkeit eben so zweckmäßig als mildthätig getroffe-nen Maaßregeln zur Unterstützung der Bedürftigen, der Ar-muth bodenloses Faß nicht füllen. Schon die Abwehr der dringendsten Noch macht den Verwaltungen Sorge genug, und es kann nicht dankbar genug anerkannt werden, mit welcher Aufopferung einzelne Privatbesitzer ihre f r e i e n Unterchanen zu unterstützen bemüht sind. — Bei weitem verderblicher sieht man die Folgen des Wasserjahres an den H a u s t h i e r e n sich äußern, die — wiewohl kein eigentli-cher Futtermangel Statt findet — in Massen fallen, sowohl Pferde, Rindvieh als Schaafe; letztere findet man in einzelnen Gegenden fast ganz ausgerottet. Die Ursache dürfte in der Vc, schassenheit des Futters zu suchen sein, das mehr oder weniger vom Regenwasser ausgeleigt, den auf nassen Weiden erworbe-nen Krankheitskeim zur verderblichen Entwickelung brachte. Die Preise für Fleisch und Butter sind fortwährend im Steigen, so wie die Erlangung dieser Artikel immer schwieriger wird. Seit dem H.April sind unsereDorfsheerdcn aufderWeide; möge die Frühlingsluft den Krankheitsstoss entfernen! Die K o r n -prcise sind: für ein Los Futterhafer tV« N . , ein Los Saatgerste 2 Rbl. 30 K., ein Los Roggen 2 Rbl. 30 K., ein Los Erbsen und Gerstengrütze 4 Rbl. S . -^ Die zeitig M t alter Saat bestellten und im Herbst gut eingeglasten

R o g g e n f e l d e r boten bei Ablegung ihres Wintergewandes einen lachenden Anblick dar; aber auf der Mehrzahl unse-rer bcsäeten Vauerfelder konnte man vor acht Tagen noch kein grünes Vlättchen gewahren. Die W i t t e r u n g leistet ihrerseits der erregten Vegetation jede mögliche Hülfe. — Bei der A u s r o t t u n g v o n R a u b t h i c r e n waren die Schützen unsers Kreises im letzten Winter sehr glücklich, es wurden — a l t e u. j u n g e zusammen gerechnet — 44 V ä r e n erlegt.

S u r l a n d.

Aus K u r l a n d , vom 8. April. Während in Deutsch-land, Ungarn u. s. w. V i e h k r a n k h e i t c n auftraten und in Oesterrcich sogar unter dem Wilde, namentlich unter den Hasen, sich Seuchen zeigten, ist als Folge des vorig-jährigen so nassen Sommers auch hier eine Menge Vieh, besonders Schafe und Rinder, an einer ungewöhnlichen Wassersucht gestürzt.

Obgleich man das über 3 Fuß dicke E i s in den Flüs-sen fürchtete und Nachrichten von den verheerenden Ueber, schwemmungen an der Donau, der Elbe und dem Rhein auch hier einige Vcsorgmß erregten; so haben doch unsere Gewässer sämmtlich während der Zeit vom 30. März bis zum 4. Avril sich ihrer Decken unschädlich entledigt. Bei aller Festigkeit des Winters war nur mäßig viel Schnee gefallen.

Wie es sich nach den eingegangenen Auskünften her-ausgestellt hat, reicht die v o r i g j ä h r i g e E r n d t e in Eur-land im Allgemeinen für den eigenen Bedarf vollkommen aus. — Bloß in der Hascnpochschen Oberbauptmannschaft sind die Klagen des Landmanns nicht zu unterdrücken.

L i b a n . Für die Lieferung der Erfordernisse und die Bewerkstellig«»«, der Arbeiten zur Verlängerung der nörd-lichen und südnörd-lichen SecDämme des Libauschen H a f e n s , veranschlagt aus 36,899 N. 62 E. S . , soll bei der Ver-waltung des 42. Bezirks der Wege-Communication am 26.

d. M . der Torg und am 30. d. Ä l . der Peretorg abge-hallen werden. (Livl. Am. B l . Nr. 26.)

Während die Königl. Preußische Staats-Regierung ei-nen Gesetz-Entwurf hinsichtlich der Aufbebung des Ab-deckercizwanges den jüngst geschlossenen Provinzial-Land-tagen vorgelegt und diese die Aufhebung aller mittel-alterlichen Zwangs- und Vannrechte der Abdecker großen»

theils für wünschcnswerch erklärt, zugleich aber darauf hin-gedeutet haben, daß der Fiscus wol auf die mit einem solchen Privilegio verbundene Einnahme verzichten, es jedoch den Communen, Kammereien und Privatbesitzern nicht füg, lich zugemuthet werden könne, ihre Ansprüche auf Entschä-digung aufzugeben, man auch den Abdeckercibercchtigten keinen Vortheil zuwenden, sondern bloß ihre Einbuße ver-mindern wolle,— ist hier in der Gouv.-Stadt M i t a u durch freiwillige Übereinkunft die Abdecker-Tare bedeutend herabgesetzt. Von Seiten der Stadtkämmerei wurde nämlich bekannt gemacht, daß nachdem der Mitausche Abdecker ' I . G. Kaufmann mit Tode abgegangen ist, sein Sohn, der Scharfrichter I o h . Andr. Kaufmann, unter folgenden Bedingungen die Abdeckereiberechtigung erhalten hat: O Für die Reinigung und Ausfuhr der Privöts soll er nicht mehr zu fordern berechtigt sein, als33Vg C . S . par Tonne;

2) für das Ausführen eines todten Pferdes oder einer Kuh, überhaupt eines jeden Stücks Großvieh 60 C- S-, 3) eines großen Schweines 30 C. S . , H) eines Kalbes, Schaafs, einer Ziege, eines Hundes oder eines kleinen Schweines 43 C.S., 3) eines kleinen Hundes, einer Katze und dergl.

par Stück 8 C. S .

Universitäts- und Schulchronik.

Die Zahl der auf der Dorpater Universität S t u d i r e n b e n betrug w Anfange dieses Semesters 575,-23 mehr als im Anfange

271 272

des vorigen. Davon gehörten zur theologischen Facultat 86, zur ju-ristischen 112, zur medicinischen 188 (darunter 48 Pharmaceuten), zur philosophischen 189. Aus den Ostseeprovinzen sind von diesen 575 Studirenden 420, und zwar aus Livland 251, aus Esthland 69, aus Curland 99 j aus den übrigen Gouvernements des Russischen Reichs 128, aus dem Königreich Polen 18, aus dem Großfürstcnthum Finnland 1, auö Preußen ti, aus Sachsen I , aus Hamburg I , aus Österreich l . Unter den 85 in diesem Semester Immairiculirten befanden sich 12 Apothekergehülfen, 5 bisherige Studirende dcc S t . Petersburger Universität, 15 vom Rigischen, 2 vom Dorpattr, 2 vom Revalschen, 2 vom Mitauschen Gymnasium und 10 von der Rittcr-und Domschule mit Zeugnissen der Reife für die Universität Entlassene und 9 bereits früher immatriculirt Gewesene. Von den bei der Uni:

versität Geprüften konnten 10 wegen ungenügender Kenntnisse nicht in die Zahl der Studirenden aufgenommen werden.

P r o m o v i r t sind bei der Dorpater Universität: zu graduirten Studenten der Theologie Friedrich Wilhelm Hermann Kelch aus Preußen und Moritz Wilhelm C o n r a d i aus Curland; zum Candi-daten der Rechtswissenschaft Johann Theodor S e r a p h i m aus Cur-land; zum grqduirten Studenten der diplomatischen Wissenschaften Valerian W e n z l a w o w i c z aus dem Minskischen Gouvernement;

zu Candidaten der philosophischen Facultat Carl Eugen M e r c k l i n aus Livland und Alexander P y s z n i c k i aus dem Witebskischen Gou-vernement; zu graduirtcn Studenten der philosophischen Facultat Johann W i e b e r g aus Esthland und Joseph S z o m a n s k i ausWol-hynien; zum Stabsarzt der Bataillonsarzt bei dem Witebskifchm Jägerregiment, Titulairraty Gabriel D o b r o g a j e w ; zu Aerzten 1.

Abtheilung der ausländische Doctor der Medicin und Chirurgie Wil-helm Rudolph E t l i n g e r aus Kiew, Alexander August E l k h o n aus S t . Petersburg und Johann Carl H ö r n aus Esthlandj zu Acrzten 2. Abtheilung Georg B r u u n und Julius Eduard Hermann K l e i -nenberg aus S t . Petersburg; zum Provisor 1. Abtheilung Ludwig Ecklon aus Livland; zu Provisoren 2. Abtheilung Constantin R e i n -son aus Curland und Theodor W r o b l e w s k i aus Kowno; zu Apo-thekergehülfen 1. Abtheilung Carl<Mey er und Georg Conrad Sch o rn i rn g aus Livlarnd; zu Apothekergehülfern 2. Abtheilurng Guido M a r -t i nscn, Ioh. Julius D e -t e n h o f f und Georg A d e l aus Livland, Friedrich Carl Theodor G l e y aus Curland; zur Hebamme Anna Narbara B i r o n , geb. Wagler, aus Livland.

S i t z u n g der gelehrten Ehstnischen Gesellschaft zu D o r -p a t , am 28. Februar.

An Geschenken waren im verflossenen Monat eingegangen von der E h s t l . l i t e r . Gesellsch. zu Reval v. Bunge's Archiv für Liv-Ehst- und Curlands Gesch. B. 3 Hft. 3 , von der F i n n i s c h - l i t e r . Gesellsch. zu Helsingfors mehre neue Finnische Schriften, und unter diesen „Wiina myrkyssä Surullinen Tarina," eine Übersetzung der bekannten Brandweinspcst, von dem Hrn. Hofrath v , . Paucker Landrath Wrangells Ehstl. Chronik, von dem Hrn. Akademiker v.

N a er die Reiseberichte des Ungarn Anton v. Reyuly zu den Wo-gulen und Ostiacken, von dem Hrn. Dr. Köhne in Berlin eine Bro-schüre, tte Münzen und Siegel des Herzogs Magnus von Holstein und Bischofs von Oesel enthaltend, von dem Hrn. Buchdrucker Laak-m a n n zwei neue in seiner Qfficin erschienene Erzeugnisse der Ehst-nischen Literatur, von dem Hrn. Dr. F a e h l m a n n eine Bitte der Ajaschen Bauern an die Gouvernements-Negierung um Abstellung der ihnen über das Wackenbuch auferlegten Prästandorum, vom Jahr 1767, Der Hr. Secrerair legte den von dem Hrn. v. S t r y c k auf seinem' Gute Tignitz im Pernauschen Kreise im vorigen' Sommer auf-gefundenen zur Ansicht übergebencn Münzfund der Gesellschaft zur näheren Kenntniß vor. Es befanden sich darunter Spanische Tholo v. Philipp l V , Carl II, ^Markstücke Carl X I . u. X l l . von Schweben, mehrere Erzbifchöfl. Kölnische u.s.w.; sämmtliche Münzen waren im 17. Jahrhundert geprägt, und die Vergrabung derselben muß in die ersten Jahre des 18. Jahrhunderts versetzt werden. Hr. Dr. Hansen verlas eine von ihm 1842 abgefaßte, aber erst 1844 (v. Bunge's Ar-6?lv 2. Hft.) abgedruckte Berichtigung, betreffend die Anmerkungen

zu Nr. 13 des Ina. co?,,. liizt. <!ipl., und Hrn. I)s. Napiersky's

„Entgegnung" aufdieselbe, und Hr. Pastor B o u b r i g die Fortsetzung--und den Schluß der Gagen, erzählt von einem Ehstnischen Greise au5 dem eigentlichen Ehstland. —

P e r s o n a l n o t i z e n .

l. A n s t e l l u n q e n , Versetzungen, E n t l a s s u n g e n . Der bisher. Cancell.-Sccr. d. Curl. Odcrhofgcrichts Johann S c h m ö l l i n g ist zum Oberftcretair u. der Cancelleibeamte ders.

Behörde, Oanll. Hur. Friedrich Carl S c h m ö l l i n g , zum Cancellcise«

cretair ernannt worden. Der bisher. Vogteigerichts-Selr. u. IVotnr.

,,ul»l. zu Pernau. Oi>nä, i»«-. Friedrich Rambach, ist der Wahl des Pernauschen Raths g.'mäß von der Gouvern.-Obrigkeit als Obervoigt und Polizei-Vorsitzer bestätigt worden.

Angestellt sind als Archivar der Curl. Gouv. Regie» ung de?

bisherige Erpeditor derselben W i s z n i e w s k i , — als Tischvorsteher der Forstabtheilung des Curl. Domaincnhofes der grab. Student Roch»

litz, an Stelle des aus seine Bitte rmlasscnen F. M e h l b e r g , — als Nausltschcr Ökonomie-Bezirksarzt der seitherige Domainenhofsarzr Dr. B o r e w i c z , an Stelle des auf seine Bitte entlassenen Arztes T r a m p e d a c h .

Der Cancellcibeamte d. Rigischen Landgerichts, Colleg.-Registr.

W i l d e , ist zum Postmcistergehülsen in der Boldcraa ernannt. Der längere Auffehcrgehülfe d. Curl. Halbbr. d. Granz-Zollw. College Negistr. I e r e m e j e w , ist aus dem Dienste entlassen, d. ältere Auf»

schergehülfe der Esthl. Haldbr. B c l s k y , als Aufseher angestellt, und der jüngere Aufsehcrgchülfe der Esthl. Halbbr. Gouvern.-Secretaie S a t u l i n zum alteren Aufsehergchülfen ernannt. Der Lieutenant M a r k o w v. Rigischen Bataill. d. inn. Wache ist in die bewegliche Inval.-Comp. Nr. 8 übcrgcführt. —

l l . B e f ö r d e r u n g e n .

Durch Allerhöchste Tagesbefehle v. l7. März sind befördert zum General von der Infanterie das Mitglied des Capitels der Kaiser!.

Könlgl. Orden, (früher Commandant v. Riga) Gen. Lieut. B a r o n D r i e s e n , zum General-rieut. der in Riga stationirte Bezirks-Gen. des 1. Bez. des abg. Corps der inn. Wache, Gen. Major K i e s m e r , Zum Major ist befördert das artistische Mitglied der Curl.

Gouv. Baucommission, Kapitam v. T i e d e n . C o n s i s t o r i a l - P r ü f u n g e n .

Vom Rigischen Cvangel.-Luther. Stadt-(lonsistorio sind der Oanll. llleal. H. G. Pehsch und d. grad. Student d. Theol. G. G.

G r ü n e r pro minizterio eraminirt worden.

Ztecvolog.

Mitte März starb zu Ncoal der Gold- und Silber-Arbeiter, Aeltester der St. Canuti-Moc C. G. G r o ß m a n n , alt U8 Jahre.

Am 1. April starb zu Reval der frühere Oberpastor an der S t . Nicolai-Kirche Consistorial-Assessor und Ritter Johann Bernhardt G e b h a r d t , in eimm Alter von beinahe 81 Jahren.

Am 10. April zu Riga der Aeltermann der Vrauer-Compagnl«

John K u n t z e n d o r f f , 45 I . alt

Als verstorben ist aus den Listen gestrichen der Buchhalter und Zollbercchner des Arensburgschcn Zollamts, von der 9. Cl. W e i ß m a n n .

B e r i c h t i g u n g e n .

I n Nr. l5 ist die erste Zeile auf Spalte 253 als letzte Zeile auf Spalte 254 zu setzen.

Notizen a«ö den Kirchenbüchern Dorpat's.

P r o c l a m i r t e : S t . I o h a n n i s - K i r c h e : Der Postbeamte zu Neval. Titulanrath Ludwig Ioh. Hirsch selb mit Marie Will).

R ö d i n a i der Professor der Kais. Universttat Kasan, Collegienrath u.

Ritter v r . Ioh Gustav L i n d g r e n mit Elisabeth Dorothea Charl.

^ " G e s t o r b e n e - I n dcrGcmeinde berSt. I c h a n n i s - K i r c h c : Kaufmann Christian reonh. Kierolss, alt U7 Jahrz desHutmacherz N H U m l i a Sohn ^tto Friednch, alt 0 Wochen? dcr Schneider-meister Peter Wilh. B ö n i n g , alt 76 Jahr; der Tischlergesell Carl P r e g a l d i n , alt 25 I - - S t . M a r i e x - K i r c h e - Des Schuhma-ckeraesellen A. ss. B o ck Tochter Emll,e Caroline NosaUe, alt H Jahr;

^ s Disponenten P a u l s o n Ehefrau Hedwig, alt 52 Jahr.

I m Namen des Generalgouvernements von Dorpat'bcn ltt. April 1845.

Liv-, Esth- und Curland gestattet den Druck:

C. W. H e l w i g , Censor.

17. Dienstag, den 24. April 1843.

Wöchentlich, am Dienstag Abend, erscheint ein Bo-gen. Der jährliche Pra-numerationspreie beträgt für Dorpat 4 R. 50 K.

S . M . , im ganzen Reiche mit Zuschlag des Postpor-to's 6 R. S . M . ! auch wird halbjährliche Prä-numeration angenommen.

Man abonnirt in den

Eine Wochenschrift

für

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