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I Die Schmidtsche Eharto von

Im Dokument Das Inland Eine Wochenschrift (Seite 77-80)

GsthlMtd. (Schluß).

, 4) Z u den Haupterfordernissen einer guten, brauchba-ren Chatte wird wohl ein Jeder mit mir eine möglichst genaue Berücksichtigung der physischen Beschaffenheit des darzustellenden Landes, besonders seiner Wasserscheiden, rechnen; und gerade hier kann sich der Belehrung Suchende leider gar nicht auf die in Rede stehende Chatte verlassen.

Denn was soll z. V . derjenige, welche.r von Weißenstem aus die Quellen der Paida suchend, den Lauf dieses Flusses, welcher sich bekanntlich südöstlich —beider Stadt Pcrnau — in den Nigischen Meerbusen ergießt, nach Norden hin ver-folgt, dazu sagen, daß er dem Gute Noistfer zwar richtig vorbeigeführt wird, dann aber das Bächlein, statt daß es — zu seiner Quelle gchend — schwächer werden sollte, allmälig wieder stärker werden sieht, und endlich, Kcdder, Iaggowal, Ioala vassircnd, die Quellen der Paida im Finnischen Meerbusen gefunden zu haben glauben muß?! — D a dieses Versehen ganz unverzeihlich ist, und da auch die Mcllmschen Chatten den.Ursprung zweier, sich so nahe berührender, wichtiger Ströme.,Esthlands nicht völ-lig richtig angiebt (von den in St..Petersburg herausge-kommenen, höchst ungenauen russischen Chatten kann hier ohnehin keine Rede sein): so will ich hiermittelst versuchen, dem geneigten Leser des Inlandes eine möglichst deutliche Vorstellung von dieser Wasserscheide zu geben. Südöstlich von dem Gute Kaltenbrunn im S t . Iohanm'sschcn Kirch-spiele, etwa in der Mitte Ierwens, befinden sich zwei kleine Seen nicht weit von einander. Aus den in denselben be-findlichen starken Quellen entspringen zwei Ströme: aus dem nach^Nordcn gelegenen See der Keddcrsche Vach oder Iaggowalschc Strom.'; aus^ dem südlicher gelegenen die Paida oder der Weißcnsteinsche Vach, auch der Allenküllsche, Fennernsche u. s. w. genannt. Anfangs fließen beide Flüßchen in der Richtung von N O . nach S W . nchig neben einander in

einem Moraste fort und zwar in einer unbedeutenden Ent-fernung, nach dem

Gute Noistfer hin, aber divergircnd. Nach^inem-Laufe von mehreren Wersten stießt nun die Paida unmittelbar dem Hofe Noistfer vorbei, in dessen Nähe zu katholischen Zeiten ein Nonnenkloster gestanden haben soll, treibt hier-auf die Korbasche Mühle und nimmt nun wieder die Rich-tung von N O . nach S W . Unmittelbar bei Weißenstem stießt sie von N» nach S-, macht aber sogleich wieder eine Biegung:c. D a sie in der Nähe von Noistfer sehr nie-drige User bat, so ist auf Köm'gl. Schwedischen Befehl ein Damm, genannt der K ö n i g s d a m m , aufgeworfen worden, welchen auch gegenwärtig noch das Gut Noistfer zu er-halten verpflichtet ist, damit sich das Wasser nicht in dem Moraste verlauft, und durch denselben nun die Stadt Wcißenstein zu jeder Zelt in der Menge Wasser hat, daß die derselben gehörige Wassermühle auch in den dürresten Jah-ren hat mahlen können. Der Keddersche Vach dagegen macht nördlich von Noistfer plötzlich eine starke Biegung und nimmt nun, mehreren Noistfcrschen Dörfern (als z. B< dem Dorfe Sönnnero) vorbeifließend, in seinem Laufe «ine der Paida entgegengesetzte Richtung. — Selbst die kleine', im Sticlerschen Handatlas befindliche Chatte der Ostseeländer von der Oder bis zur Neva (Nr. 36.) gicbt ein deutliche-res Vild von den Wasserscheiden Estplands, als die so lang-ersehnte und so kostbare Schmidtschc.

6) venu'ßt man in der Schmidtschen Chatte mehrere Landstückc) Hoffäger, alle Wassermühlen i c ; so z. B . ist das zum Jambischen Kirchspiele in^Wirland, schon längst von,Rocht abgccheilte, nicht unbedeutende Landstück Ebdara ganz vergessen worden. Zwar findet sich im St. Annen-Kirchspiele das zu Wieso gehörige Dorf Korba, aber nicht das von Silms abgethrilte, den Seegerschen Erben gehö-rige Landstück gleiches Namens mit seiner Wassermühle an-gegeben. Es könnte mir freilich hier entgegnet werden.

92 der Mangel an Raum habe es nicht erlaubt, a l l e

Land-stücke,, Hofiäger und besonders die große Menge der in Esthland befindlichen Wassermühlen anzugeben. Dagegen muß ich aber bemerken, daß namentlich für Eddara doch wohl hinlänglicher Raum vorhanden w a r ; und weshalb fehlt denn die große, zu Merhoss gehörige Anniküllsche Wassermühle? Diese, so wie viele andere, wenn auch nicht mit Namen zu benennen, so doch durch irgend ein kleines Zeichen bemerklich zu machen, war doch wohl hinreichend Platz vorhanden, besonders wenn die Punkt t .

angedeu-teten überflüssigen Bezeichnungen weggefallen wären.

6) Die Größe der verschiedenen Güter ist oft ganz falsch dargestellt, die Gränzen mehrerer Güter sind häusig gar nicht, bisweilen mangelhaft bezeichnet, so wie die Weich-bilder der Städte (mit Ausnahme Reval's) gar nicht an-gegehen sind.°) So nimmt z. V . das nur liVZ Haken große, fast ganz von Poll eingeschlossene, im Maholmschen Kirchspiele belegene Gut Oehrten einen vechältm'ßmäßig Viel zu großen Raum ein. Das in demselben Kirchspiele befindliche, vor vielen Jahren von Kappet abgetheilte Land-stück Mrichsthal sollte man nach der Schmidtschen Charte für eine noch gegenwärtig zu Kappet gehörige Hoflage hal-ten. - Endlich ist

7) die Zahl der sogenannten kleinen oder Flüchtigkeits-Fehler, als Namen- und Zeichenverwechselungen, mangel-hafte Orthographie, sog. Druckfehler:c. Lcgivk. Nur zur Probe, außer den bereits gelegentlich aufgeführten, noch ei-nige, die mir gerade in die Augen fallen! — I m Turgel-schen Kirchspiele ist der von Kollo nach Kerro führende Weg ganz verzeichnet; in der Mellinschen Charte ist der-selbe richtiger angegeben, obgleich auch nicht völlig genau.

Ungefähr eine Werst jenseits des Kolloschen Tracteurs be-ginnt nämlich nicht weit vom, rechten Ufer des Kolloschen Baches die 7 Werst lange Waldperspective, an deren ent-gegengesetztem Ende die Kerrosche Hofsklete sich zeigt; der an der Livländischen Gränze gezeichnete Winkel findet dem-nach nicht statt. — I m Weißensteinschen Kirchspiele ist der Wegvon Weißcnstein (dessen Figur überdem höchst unge.

nau dargestellt ist) nach Müntenhof ganz falsch angegeben;

der von der Pochjackschen Mühle kommende und dem zu Merhof gehörigen Dorfe Walgma vorbeifließende Bach ver-einigt sich nämlich südwestlich von diesem Wege mit der Paida, weßhalb auf derselben auch z w e i Brücken dich^

neben einander befindlich sind. Die zu MeHof gehörige Hoflage heißt nicht Bcrendhoff, sondern Vehrmshof; ein zu diesem Gute gehöriges Dorf Tarbia findet man nur 2) Was die Gut er gränzen betrifft, so dient Hm. Schm.

aller-iing«,d<« ^ r Entschuldigung,, daß noch nicht alle Gränzen sammtli-cher Güter g«nau vermarkt sind, welsammtli-cher Grund jedoch M h « « Stählen

nicht in Anwendung gebracht werden kann- ^

unter dem malayisch klingenden Namen Tarujaro. Die andere, zu Merhoff gehörige Hofiage heißt nicht Flaschen, sondern Flaschcnfutter. Der Kikkitasche Krug/) ist jenseits der Paida und linker Hand vom Wcgr, statt diesseits der Paida, rechter Hand vom Wege angegeben. — Statt nama (im St. Annen-Kirchspiele), a l t e s Land, ist Wan-namois, a l t e s G u t , zu lesen; hier in diesem neben der S t . Annenkirche belegenen Dorfe hat nämlich in frühem Zeiten der Hof, der gegenwärtig Noistfer heißt, gestan-h ^ 5 ) . — I m Petersscgestan-hen Kircgestan-hspiele ist die Lage des übrigens klein gedruckten und mit einem zweifelhaften Zeichen versehenen Gutes Pochjack falsch angegeben. Wodja liegt nicht nördlich, sondern südlich von dem von Mer-hoff nach Oethel führenden Wege, und zwar auf der Stelle, die etwa der untere Strich des in dem Namen Wodja vor-kommenden Buchstaben j einnimmt. — I m Ampelschen Kirchspiele ist das separate, wenn gleich gegenwärtig mit Lechts und Kurküll cinherrige Gut Arrohoff falschlich als eine Hoflage angegeben worden. Zu gleicher Zeit erfahrt man durch ein halb deutsches, halb russisches Wort, daß sich auf dieser großen Besitzung des Herrn Gardc-rittmeisters a. D . N . von Hüene eine , . G l a s F a b r i k a "

befinden soll. D a ich nun aber nie etwas davon gehört, so habe ich durch deshalb angestellte Erkundignngen in Er-fahrung gebracht, daß der Großvater der gegenwärtigen Besitzer der Güter Raick und Iotnla, dem Lechts zugehört«^

bereits vor mehr als 30 Jahren eine daselbst befindliche Glashütte hat eingehen lassen. Das nenne ich mir doch mit übergroßer Sorgfalt zu Werke gehen! Das Gut Tamsal

4) Sin den Wtißensteincrn sehr liebes Plätzchen, weil die Nach, tigallen nirgends so schön schlagen sollen, als an diesem Orte.

5) H. v. Bienenstamm in seinem Geographischen Abriß der drei deutschen Ostsee-Provinzen Rußlands, Riga 18W. führt S . 13. unter den bemerkenswerten Seen Esthlands auch den Saarnakorbschen oder Noistferschen und den Eyeferschcn See (beide im S t . Annen Kirch-spiele) an. Diese Mühe hätte tr sich ersparen können. Denn was den Saarnakorbschen See betrifft, so hat derselbe sich schon vor Men-schen Gedenken in einen Morast umgewandelt, mitten durch welchen gegenwärtig ein schnurgerader Weg von der Hoflage Gare nach Saar-nakorb führt. M a n findet ihn daher nicht einmal mehr auf der Mellinschen Chart« v. I . 1796. — Was aber den sogenannten Eyt-ferschen See betrifft, so befand sich dieser auf Noistferschem Grund und Boden, nicht weit vom Pikkasüldschen Kruge, und ist im vorigen Jahre vom gegenwärtigen Besitzer von Noistfer, dem Herrn Artillerie-Lieutenant a. D. Wilhelm Baron von Ungern Sternberg, ganz ab-gelassen worden. Obgleich nun wohl dem Gute Eyefer in Folge ei-nes uralten Pathengeschenkeö das Recht zustand,, auf diesem See fischen lassen ft hat doch, wie ich gehört habe, der gegenwärtige Besitzer desselben keine Einsprache gegen diese Wasserableitung gethan, da er durch seine zu große Entfernung von dem Hofe Eyefer, so wie seiner morastigen Ufer wegen, von den Besitzern Eyefers in vielen Jahren nicht benutzt worden war. - A l i Pröbchen von dem, wie wenig man M immer auf selbst allgemein belobte Werke »erlassen kann, möge ferner dienen, baß Hr. v. Bienenstamm unter den Esthländischen Seen 1 den Maartschen See im Ieglechtschen und 2. den Weinjerwschen See im Marien.Magdalenenschen Kirchspiele, die doch gewiß allgemein dekannt sind, gar nicht angeführt hat.

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so wie das zu Korps gehörige Dorf Sawaldom gehören nicht zum Iohannisschen, sondern zum Ampelschen Kirch-spiele, was Hr. Schmidt außer der höchst sorgfältig aus, gearbeiteten E M . Landrolle von Jahre 1 8 4 t , auch aus der ausführlichen statistischen Beschreibung des Kirchspiels

Ampel vom Herrn Hakenrichter v. Maydell von Kurro ( S . das Inland pro 1836 N r . 19) hätte ersehen kön-n e kön-n / ) . — I m Kleikön-n - Mariekön-nschekön-n Kirchspiele ist der bekannte Verg Punnamäggi — Punnama, im Ieweschen Kirchspiele das Gut Kochtet —Kohtel, im Maholmschen Kirch-spiele sind die Dörfer Korma u. Mila — Koorma u. Müla benannt worden. — Bei Reval ist die ehemalige Clemenz-sche, gegenwärtig Ponomarewsche Zuckerfabrik mit Zucker-fal, Cramer's Höfchen bloß mit Kramer bezeichnet. Auch liest man daselbst Ficher Hafen statt Fischerhafen. — I n der Wieck muß es unter anderm einem Jeden sogleich auf, fallen, daß der zu Schloß Lohde im Goldenbeckschen Kirch-spiele gehörige Nistische Krug gar nicht angegeben ist, da er doch schon seiner Lage wegen an einer Stelle, woselbst sich vier Wege kreuzen, nämlich die vonLeal, Hapsal, Val-tisport und Reval, keineswegs unbeachtet bleiben durfte.

Dagegen ist der vor vielen Jahren eingegangene oder viel,

6) Bei dieser Gelegenheit kann ich nicht umhtn zu bemerken, daß eben erwähnter, selbst bis ins kleinste Detail gehender Aufsatz ge-rade einen wesentlichen Punkt der Statistik: „ D i e physische Be-schaffenheit des Landes (sc. des Ampelschen Kirchspiels), i n Ansehung des WasserZebietes" so flüchtig und dürftig behan-delt. Hr. v. M . sagt nämlich Sp. 3l)9. 2 , : „ E i n zweiter Bach, der unter dem Gute Kurro bei dem Dorfe Kujafer entspringt, und später der Kurküllsche Bach genannt wird, bildet, nachdem er mit verschie-denen andern zusammengekommen, den Kokschen ober Iaggowal-schen Wasserfall, und ergießt sich unweit dieses Falles, bei Ioesuu, in denselben (nämlich den Finnischen) Meerbusen." Dieser Darstel-lung zufolge sollte man glauben, der Kurküllsche Bach sei der Haupt-strom und der Kcddersche Bach nur ein Arm desselben, welche Mei-nung wohl kein einiger Maaßen mit den „Wassergcbieten" Esthlands bekannter Mann unterschreiben wirb. Denn im Gegentheil vereinigt sich, gerade umgekehrt, der Kurküllsche Bach unweit Hannijöggi mit dem ungleich bedeutendern KedderschenVache, der erst bei seinem Ein-tritte in das Icglech^sche Kirchspiel den Namen des Iaggowalschen Stromes annimmt, welcher bei Ioala den bekannten und sehenswer-then Wasserfall bildet. — Ferner sagt Hr. v. M . ebendaselbst: „ E i n dritter (Bach) entspringt unter dem Gute Sonorm, fließt der Kirche Ampel vorbei, und wird der Ampelsche Bach genannt, bildet, nachdem er sich mit mehreren anderen vereinigt, den Hirroschen Strom s?), der unweit Neval, bei dem ehemaligen St. Brigitten Kloster, in das Val-ttsche Meer (?) sich ergießt." Ein merkwürdiger I r r t h u m ! Wie sollte es der Ampelsche Bach wohl anfangen, um durch das große Flußgebiet des Icglcchtschen Stromes hindurch in den sich aus einigen kleineren Flüßchen im Kirchspiele Kosch bildenden, hierauf durch das Kirchspiel S t . Jürgens fließenden und sich bei den Ruinen des B r i -gitten-Klosters in die Revalsche Rhede ergießenden Hirroschcn Bach') zu gelangen? Eben so gut könnte man behaupten, daß der Main sich in die Schelbe ergieße! Der Ampelsche Bach fließt bekanntlich den Gütern Herroser und Alp vorbei, und ergießt sich nicht sehr weit von der. S t . Matthaeischm Kirche gleichfalls in den oftgenannten Kedder-schen Bach. — Weshalb erwähnt Hr. v. M . nicht auch des nicht viel kleinerenIendelschen Baches, der ebenfalls ein ArmbesKebberschen ist?—

") Hr. v.Bienenstamm macht S . 15. seines Geogr. Abrisses aus ei«

nem und demselben Bache gar 2 verschiedcne Bache enli.Nr. 14 et I 5 l

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mehr zusammengestürzte Sildewasche Krug, — von dem mir schon auf einer im Sommer 1836 gemachten Reise durch die Wieck erst nach vielfältigen Erkundigungen eln alter Bauer auf die malitiöse Weise unsers Esthen sagte:

„Iummala tuled wisid tedba jubba ammogi ärra!" — als noch vorhanden verzeichnet und Tildewahh genannt, was um so auffallender ist, da selbst allgemein bekannte, häusig besuchte Krüge nicht der Ehre, mit Namen genannt zu werben, theilhaft geworden sind. —

Doch genug der Ausstellungen! Fast fürchte ich schon, die Geduld des nachsichtigen Lesers über die Maaßen i n Anspruch genommen und seine Aufmerksamkeit ermüdet zu haben. Daß weder Animosität gegen Hrn. Collcg. Negistr.

Schmidt, den ich nur ein einziges M a l flüchtig gesehen zu haben mich erinnere, noch Brodneid, noch angeborne T a -dclsucht, sondern unvartheiische Wahrheitsliebe und reiner Eifer für die Wissenschaft meine noch ungeübte Feder ge-leitet haben, brauche ich demselben wohl nicht zu versichern.

Keineswegs verkenne ich die großen und eigenthümlichen Schwierigkeiten einer Arbeit, deren Erscheinen das gebil-dete Publicum unserer kleinen Provinz seit Jahren ersehnt und derselben mit großen Erwartungen entgegen gesehen hat; sie erforderte allerdings eine höchst sorgfältige, gründ-liche und gewissenhafte Benutzung aller vorhandenen Hülfs-quellen. Aber gerade dies ist's, das ich (und mit mir ge-wiß jeder Unparteiische.') aus obigen Gründen an einer Charte vermisse, die keineswegs den Anforderungen der gegenwärtigen Zeit entspricht. Das erste Erforderniß ist Treue und Zuverlässigkeit, dann erst folgt Uebersichtlichkeit, Reinheit und Schönheit des Stiches, Leserlichkeit der Schrift u. s. w., kurzum ein gefälliges Acußere. Deshalb hoffe und erwarte ich mit Zuversicht, daß die geehrte Verlagshand-lung keine Kosten scheuen wird, recht bald eine zweite sorg-fältig durchgesehene und gründlich verbesserte Auflage die-ser Geueralcharte Esthlands erscheinen zu lassen, wodurch auch der Hr. Herausgeber derselben Gelegenheit erhalten würde, den von ihm früher gehegten Erwartungen mehr entsprechen zu können, als es bei dieser ersten Auflage der Fall gewesen ist. — Zugleich muß ich aber auch noch den Wunsch aussprechen, daß es Herrn Schmidt alsdann ge-fallen möge, statt der Grcenwichschen lieber die allgemeiner bekannten Ferroschen Längengrade anzuführen, und wo möglich die vubliken Güter, deren es ohnehin nicht sehr viele mEsthland giebt, durch eine besondere Farbe näher zu bezeichnen. Auch könnten dann wohl manche, für unsere Communicationen nicht unwichtige, Winterwege angedeutet werden.

Schließlich habe ich noch zu bemerken, daß — wenigsten?

auf dem mir zu Gebote stehenden Exemplare — nicht weit pon dem Gute Saggad im HalMschen Kirchspiele die

95 96 etwas rMelhaften Buchstaben N 8 X 0 aufgedruckt worden

sind, das vielleicht ein verunglückter Stempel der Verlags-Handlung sein mag, welche Bezeichnung an d i e s e m Platze ich aber für störend und höchst unpassend halte.

Coll.-Assessor H. W i n k l e r . W e i ß e n stein d. 3. Dccember 4844.

l l . E i n Beitrag über die Herausgabe des Kreis,

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