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Gang der Untersuchung

Im Dokument Die Bauherren-Architekten-Beziehung (Seite 36-41)

1.3 Vorgehensweise .1 Methodik

1.3.2 Gang der Untersuchung

Die vorliegende Arbeit gliedert sich inhaltlich in vier zentrale Bereiche:79

• Bauherr und Architekt im Planungs- und Bauprozess gewerblicher Immobi-lien

• Institutionelle Rahmenbedingungen der Bauherren-Architekten-Beziehung

• Institutionenökonomische Analyse der Bauherren-Architekten-Beziehung

• Theoretische Lösungsansätze unter Berücksichtigung institutioneller Rah-menbedingungen.

Im zweiten Kapitel wird zunächst die Bauherren-Architekten-Beziehung in ihr Problemumfeld, den Planungs- und Bauprozess von Gewerbeimmobilien, ein-geordnet. Die Beschränkung auf gewerbliche Immobilien ermöglicht dabei eine akzentuiertere Betrachtung der Konflikte zwischen Bauherr und Architekt, da sich im Unterschied zu den privaten Bauherren die wesentlichsten Ziele und

79 Vgl. dazu die Abbildung zu Aufbau und Gang der Untersuchung (Abb. 1) auf Seite 20.

Motivationen gewerblicher Bauherren verallgemeinern lassen. Dies ermöglicht eine präzise Analyse und erhöht die Aussagefähigkeit der Ergebnisse. Es er-folgt dementsprechend zunächst die Definition von gewerblichen Immobilien und deren Abgrenzung gegenüber Wohnimmobilien. Der Planungs- und Bau-prozess gewerblicher Immobilien wird in Stufen und Phasen gegliedert und da-mit eine strukturelle Grundlage für die institutionenökonomische Analyse in Ka-pitel vier geschaffen. Darüber hinaus werden die Beteiligten des Planungs- und Bauprozesses sowie die wesentlichen Einflussfaktoren auf dessen Ergebnis bündig dargestellt. Die wesentliche Voraussetzung für die Analyse in Kapitel vier ist jedoch die detaillierte Beschreibung von Bauherr und Architekt. Nach der Definition und der Darstellung ihrer jeweiligen Aufgaben innerhalb des Planungs- und Bauprozesses erfolgt daher die Ausarbeitung der jeweiligen Selbst- und Fremdbilder, die einen tieferen Einblick in die herrschenden Befind-lichkeiten zwischen Bauherr und Architekt ermöglichen. Durch die Untersu-chung ihrer Handlungsmotivationen und Zielvorstellungen können die Interes-sendivergenzen sichtbar gemacht und somit weitere Grundlagen für die institu-tionenökonomische Analyse in Kapitel vier gelegt werden. Ein historischer Rückblick auf das Berufsbild des Architekten klärt darüber hinaus, inwieweit die Probleme zwischen Bauherr und Architekt beziehungsimmanent sind, und wel-chen Einfluss die institutionellen Rahmenbedingungen auf diese besitzen.

Kapitel drei zeigt die herrschenden institutionellen Rahmenbedingungen auf, unter denen Bauherr und Architekt kooperieren, und legt damit weitere Grund-lagen für die institutionenökonomische Analyse in Kapitel vier, sowie für die Diskussion der Lösungsansätze in Kapitel fünf. Ein wesentlicher Einfluss auf die Bauherren-Architekten-Beziehung ergibt sich durch die Zuordnung der Archi-tekten zu den Freien Berufen, die daher auf ihren Ursprung und ihre Konse-quenzen für die Bauherren-Architekten-Beziehung hinterfragt wird. Von Inte-resse sind hier vor allem die Selbstverwaltung durch die Architektenkammern und deren berufsrechtliche Regelungen. Rechtliche Rahmenbedingungen erge-ben sich darüber hinaus aus dem Architektenvertrag, der Haftung und dem Ho-norarrecht der Architekten. Insbesondere die geltende Honorarordnung beein-flusst die Beziehung der Bauherren zu den Architekten. Deren wesentliche As-pekte werden daher vorgestellt und hinterfragt. Bezugnehmend auf die

Ausfüh-rungen zu den Selbst- und Fremdbildern von Bauherr und Architekt in Kapitel zwei werden im dritten Kapitel Kommunikationsstörungen zwischen Bauherr und Architekt aufgezeigt und deren Ursprünge untersucht. Ein Schwerpunkt wird dabei auf den Begriff der Architekturqualität gelegt.

Aufbauend auf dem theoretischen Bezugsrahmen und die umfassende Dar-stellung der Problemsituation in den Kapiteln zwei und drei wird in Kapitel vier eine institutionenökonomische Analyse durchgeführt. Dafür werden zunächst Verhaltensannahmen getroffen und begriffliche Grundlagen gelegt. Darauf fol-gend werden die Probleme der Informationsasymmetrie zwischen Bauherr und Architekt an Hand der in Abschnitt zwei vorgenommenen Strukturierung des Planungs- und Bauprozesses detailliert untersucht. Es erfolgt zunächst eine grundsätzliche Betrachtung der in den jeweiligen Phasen vor und nach Vertragsabschluß auftretenden Interessendivergenzen und Informationsasym-metrien sowie deren Konsequenzen für den Bauherrn. Darauf aufbauend folgt eine detaillierte, praxisbezogene Untersuchung ausgewählter Tätigkeiten des Architekten innerhalb dieser Phasen hinsichtlich möglicher Probleme der Verhaltensunsicherheit für den Bauherrn. Auf der Suche nach deren Ursachen kommt der Einbeziehung der in Kapitel drei beschriebenen institutionellen Rahmenbedingungen wesentliche Bedeutung zu.

Auf die umfassende Analyse des Problems innerhalb des gewählten theoreti-schen Bezugsrahmens folgt in Kapitel fünf die Diskussion der innerhalb der Prinzipal-Agenten-Theorie angebotenen Lösungsansätze. Es wird dabei insbe-sondere untersucht, inwiefern institutionelle Rahmenbedingungen die Übertra-gung vorhandener Lösungsansätze verhindern bzw. deren Wirkung begrenzen können. Die First-best Lösung für Prinzipal-Agenten-Beziehungen besteht in der Marktbenutzung, sofern dieser existiert und informationseffizient ist. Archi-tektenwettbewerbe werden dabei als künstliche Märkte für Architektenleistun-gen in die Betrachtung mit einbezoArchitektenleistun-gen. Erweist sich die First-best Lösung als nicht realisierbar, sind mögliche Second-best Lösungen auf ihre Übertragbarkeit auf die Bauherren-Architekten-Beziehung zu untersuchen. Grundsätzlich kann dabei zwischen den Maßnahmen zur Verringerung der Informationsasymmetrie und denen zum erleichterten Umgang mit der verbleibenden

Informa-tionsasymmetrie unterschieden werden. Für erstere werden die Instrumente des Signalling/Screening, die Reputation des Architekten sowie Monitoring durch den Bauherrn untersucht. Hinsichtlich der verbleibenden Informati-onsasymmetrie konzentriert sich die Betrachtung auf die Gestaltung eines um-fassenden Anreizsystems für Architekten. Es müssen geeignete Anreizarten und Bemessungsgrundlagen gefunden werden, die eine sinnvolle Anreiz-setzung für Architekten ermöglicht. Darüber hinaus muss der ZielAnreiz-setzungspro- Zielsetzungspro-zess dargestellt und eine konkrete Honorargestaltung diskutiert werden. Es sind Restriktionen bezüglich der Umsetzung eines Anreizsystems aufzuzeigen und deren Beseitigung glaubhaft darzustellen.

Im abschließenden sechsten Kapitel werden die Ergebnisse der Arbeit zusam-mengefasst und kritisch diskutiert. Konsequenzen für die Praxis werden aufge-zeigt sowie ein Ausblick auf den weiteren Forschungsbedarf gegeben.

Der Aufbau und Gang der Untersuchung wird in der folgenden Abbildung 1 gra-phisch wiedergegeben.

Einleitung Problemstellung

und Zielsetzung

Theoretischer

Bezug srahmen Vorgehensweise

HT

Bauherr und Architekt im Planungs- und Bauprozess gewerblicher Immobilien

n r Zwischenfazit

Theoretische Lösungsansätze unter Berücksichtigung institutioneller Rahmenbedingungen

ZT

Zusammenfassung und Ausblick

Ergebnisse der Arbeit 6.2| Konsequenzen für die Praxis

und Ansatzpunkte weiterer Forschung

Abbildung 1: Aufbau und Gang der Untersuchung

2 Bauherr und Architekt im Planungs- und Bauprozess gewerblicher Immobilien

Für die weitere Untersuchung ist es notwendig, Bauherr und Architekt in den Planungs- und Bauprozess gewerblicher Immobilien einzuordnen. Dafür wird zunächst der Begriff der Gewerbeimmobilie definiert und deren Planungs- und Bauprozess in einzelne Stufen und Phasen untergliedert. Anhand dieser Glie-derung werden in den folgenden Abschnitten die Aufgaben des Bauherrn und des Architekten innerhalb des Erstellungsprozesses einer gewerblichen Immo-bilie dargestellt. Zur detaillierteren Beschreibung des Bauherrn und des Archi-tekten werden deren jeweilige Ziele und Motivationen sowie deren Fremd- und Selbstbilder herausgearbeitet.

2.1 Planungs- und Bauprozess von Gewerbeimmobilien

Im Dokument Die Bauherren-Architekten-Beziehung (Seite 36-41)