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4. DIE SPIELE DER DEUTSCHEN JUGEND 1 Verlag, Herausgeber und Allgemeines zur Reihe

4.4 Thematische Schwerpunkte .1 Bauerntum .1 Bauerntum

4.4.2 Deutsches Volk und Gemeinschaft

In engem Zusammenhang mit der positiven Darstellung des Bauerntums und der Stellung des Bauern in der Gesellschaft steht die Darstellung der ‚Volksgemeinschaft‘, wie z.B. anhand des im vorigen Kapitel besprochenen Stücks Landgraf werde hart von Franz Lorenz (Heft 22) deutlich wird.

Das deutsche Volk, seine Zukunft und den Stellenwert von Individuum und Gemeinschaft thematisieren auch andere Stücke der Spielreihe. Auch Gemeinschaft im Allgemeinen bzw. im kleineren Bezugsfeld der Jugend oder einer konkreten Gruppe (wie der HJ-Einheit) und die Bereitschaft, sich für diese Gemeinschaft zu opfern, sind Themen, mit denen sich einige Spiele der deutschen Jugend beschäftigen.

312 Ebd., S. 17.

313 Sein Vater, den er stets „Pappi“ nennt, will ihn ins Landjahrheim bringen, während alle anderen ohne Eltern anreisen (S.9-10), vor Heimweh weint er (S.12), er will sich vor dem Waschen mit kaltem Brunnwasser drücken (S. 14-16) usw.

314 Ebd., S. 23.

315 Ebd., S. 25.

316 Vgl. ebd., S. 45–46.

317 Ebd., S. 20.

Ewiges Volk von Wolfram Brockmeier (Heft 3) ist ein Feierspiel. Chorisch sprechende Einheiten verschiedener HJ-Verbände (auch Mädel und Jungvolk) treten auf, auch Einzelsprecherinnen und -sprecher tragen vor. Eine Handlung gibt es nicht, das Spiel ist eine Aneinanderreihung von Schwüren auf und Bekenntnissen zu Deutschland und zur deutschen Jugend, zur Gemeinschaft und Einigkeit des deutschen Volkes. Die Jugend will vereint an der Zukunft Deutschlands und einer neuen Welt arbeiten:

Dritte Sprecherin:

Wir Jungen bau’n gemeinsam uns eine neue Welt.

Vierter Sprecher:

Wir sind der große Orden des jungen deutschen Seins.

Fünfter Sprecher: Ost, Sechster Sprecher: Süden, Siebenter Sprecher: West

Achter Sprecher: und Norden Alle: sind uns worden eins!318

Die Sprechenden sind eingeschworen auf die Fahne, in deren Zeichen und für die sie bis zum Tode kämpfen wollen:

Erster Sprecher:

[…]

Wo du wehst, da gehen wir, wo du bist, bestehen wir, und du wirst nicht fallen, eh nicht von uns allen auch der letzte fiel!

Uns ist jeder Weg bereitet, wenn du uns zu Häupten fliegst;

wer in deinem Schatten streitet, stirbt getrost, du, Fahne, siegst!319

318 Brockmeier, Wolfram: Ewiges Volk (1936), S. 8.

319 Ebd., S. 23. Die Fahne, die mit dem Leben verteidigt werden soll, ist Motiv in vielen Texten und Liedern der Hitlerjugend. Eines der bekanntesten dürfte Vorwärts! Vorwärts! Schmettern die hellen Fanfaren sein, das Fahnenlied der Hitlerjugend, auch bekannt als Uns‘re Fahne flattert uns voran. In diesem Lied (Text: Baldur von Schirach; Melodie:

Hans-Otto Borgmann) heißt es: „Ja, die Fahne ist mehr als der Tod!“. Der Text des Liedes findet sich in zahlreichen nationalsozialistischen Liedersammlungen wie z.B. in Reichsjugendführung (Hrsg.): Wir Mädel singen. Lieder des Bundes deutscher Mädel. Wolfenbüttel, Berlin 1938, S. 96. Er ist auch im Internet zu finden, z.B. auf der Seite http://www.jugend1933-45.de/ (1.11.2016) unter dem Pfad > Geschichte > Erziehung in der NS-Zeit > Singen >

Fahnenlieder. Dort gibt es auch Informationen zur großen Bedeutung der Fahne(n) für die HJ. Siehe dazu auch http://www.jugend1933-45.de/ unter dem Pfad > Geschichte > Jugendgruppen > Hitlerjugend > Ideologie >

Fahnenkult.

Grundlegend für den Zusammenhalt und die Gemeinschaft der Jugend scheint das ‚gemeinsame Blut‘ zu sein: „Zweiter Sprecher: Wir stehn geeint, denn brausend geht / durch all die Jugend, die hier steht, /des gleichen Blutes Welle.“320 Die Schranken zwischen den verschiedenen Klassen oder Ständen sollen aufgehoben sein: „Erster Sprecher: Deutsche Brüder aller Stände, / schließt zur Kette eure Hände! / Langer Trommelwirbel, die Kette wird geschlossen.“321 Das Individuum steht dabei nicht für sich, sondern ist nur ein Glied in der Abfolge der Generationen, in die es eingebettet ist:

Erste Sprecherin:

Wer sich nur liebt, des Werk zerstiebt, des Name wird vergessen!

Zweite Sprecherin:

des [sic] Name sei vergessen!

Dritte Sprecherin:

Du bist dir nicht zu eigen, noch dein, was du getan.

In des Geschlechtes Reigen bist Enkel du und Ahn.

Zweiter Sprecher:

Du bist im großen Werke des Volkes nur ein Stein, Dritter Sprecher:

dient’s nicht des Volkes Stärke, ist ohne Sinn dein Sein!

Erster Sprecher:

Ahn und Enkel fallen, werden bald zunicht.

Mächtig in uns allen

wächst du, Volk, ins Licht!322

Der Einzelne zählt also nur in seinem Tun für die Gemeinschaft, erst in der Gemeinschaft ist er stark. Alleine kann er nichts erreichen, wer nur auf sich bezogen ist, wird vergessen werden. Das Individuum gehört demnach dem Volk nicht nur an, es gehört ihm. Und das Volk wird den Einzelnen überdauern. Deutschland ist der Fixpunkt, auf den alles zuläuft und der alles zusammenhält, ohne Deutschland ist der einzelne nichts und kann nicht existieren: „Wollten wir ohne dich sein, / wie sollten wir leben?“323 Deutschland wird formelhaft immer wieder an- bzw.

320 Brockmeier, Wolfram: Ewiges Volk (1936), S. 20–21.

321 Ebd., S. 19.

322 Ebd., S. 12–13.

323 Ebd., S. 11.

aufgerufen: „Erster Sprecher: / Ruft, Kameraden, in der Winde Lauf! / Die gesamte Gefolgschaft: / Ewiges Deutschland, dich rufen wir auf!“324

Der geringe Wert des Individuums im Vergleich zum Volksganzen, Aufopferung für die Gemeinschaft und Gefolgschaft bis zum Letzten sind die entscheidenden Aspekte in der Behandlung des Themas ‚Volksgemeinschaft‘ in Der Kommandant von Erich Colberg (Heft 15).

Eine Gruppe von Kriegern soll eine Burg verteidigen, nicht alle sind noch vom Sinn des Weiterkämpfens überzeugt. Ihr Kommandant kommt zurück und bringt den Befehl mit, die Burg zu übergeben, da am nächsten Tag ein Waffenstillstand geschlossen werde. Er will dem jedoch nicht Folge leisten325:

Der Kommandant:

Mein Wille ist unerschütterlich!

Ich beuge mich nicht!

Es geht nicht um mich!

Es geht nicht um dich!

Beispiel muß sein!

Licht in der Nacht!

Tat muß sein, die im Morgen wacht!

Ruf muß sein in das schlafende Land, dem unser liebendes Blut gebrannt, und das aus uns einst erwachen muß!326

Seine Weigerung dient also, so sieht er es, dem Wohle des Landes, das er liebt. Auch als ein gegnerischer Unterhändler die Nachricht bringt, dass der Sohn des Kommandanten in der Hand der Feinde ist und sterben wird, wenn die Burg nicht übergeben werden sollte, ändert sich die Haltung des Kommandanten nicht, er will weiterkämpfen. Das überzeugt auch die letzten Zweifler:

Erster Krieger:

Ich glaube, - - -

Kommandant, ich glaube an d i c h ! [Hervorhebung im Original, B.K.]

Nimm mich,

führ mich in deinen Tod.

[…] Ich folge dir nach.

324 Ebd., S. 19. An anderen Stellen antworten dem Ersten Sprecher gleichlautend „Unsichtbare Gruppen“ (S. 5), „Alle Mädel“ (S. 9) und „Jungvolk“ (S.15).

325 Interessant ist, dass der Kommandant sich hier offen einem Befehl widersetzt. Dies ist aber sicher nicht als Gutheißen von Befehlsverweigerung und Meuterei zu verstehen. Als Grund für sein Verhalten führt der Kommandant an, er gehorche einer höheren Macht: „Mein Befehl kommt von höherer Hand. / Ich rette das Land vor ewigem Verderben!“ (Colberg, Erich: Der Kommandant (1938), S. 10.) So wird sein Handeln legitimiert.

326 Ebd., S. 11.

Ich bin dir verfallen.

Ich weiß,

einmal wirst du aufstehn in allen, die deines Blutes sind.327

Der Krieger ist dem Kommandanten, den er gar zu einer Art religiösen Leitfigur stilisiert („ich glaube an dich!“), jetzt völlig ergeben. Auch die anderen folgen ihm, gemeinsam wird die Gruppe der Krieger in den Kampf ziehen. Den Tod nehmen sie auf sich, mehr noch, sie glauben, dass aus ihm etwas Neues entstehen wird: „Achter Krieger: / Ich glaube an das Blut der letzten Schlacht, / ich glaube, daß es lohen und leuchten wird, / ich weiß, daß der Tod das Leben gebiert.“328 Der Kommandant selber hatte zuvor schon seinen und der Krieger Tod als Beginn einer neuen Zeit bezeichnet, und den Tod für sein Land begrüßt.329 Das eigene Schicksal bzw. im Falle des Kommandanten auch das des eigenen Kindes haben in ihrer Wahrnehmung eine geringere Bedeutung als das Schicksal und die Zukunft des ganzen Volkes.

Die Aussage, dass das eigene und vor allem das Leben des eigenen Kindes weniger wichtig sei als das Volk und dessen Zukunft, trifft auch auf das ansonsten gänzlich anders geartete Stück Die Mutter von Hertha Kramer (Heft 24) zu, dass auf dem Märchen Die Geschichte einer Mutter von Hans Christian Andersen beruht, die religiöse Komponente des Märchens jedoch nicht berücksichtigt.

Eine Mutter, deren Kind der Tod geholt hat, gelangt auf einem langen, beschwerlichen Weg in den Garten des Todes, um ihr Kind zu retten. Der Tod führt ihr vor Augen, dass das Kind nur ein Leben unter vielen ist und dass es für viele andere Unglück und Leid bedeuten würde, wenn ihr Kind seine Bestimmung nicht erfüllt. Er erklärt, er sei nicht das Ende, sondern eine Brücke zum Leben. Die Mutter ist schließlich überzeugt und wird ihr Kind doch nicht zurückfordern:

So nimm mein Kind!

Sein kleines Leben ist nur ein Teil,

ein Schimmer von der Ganzheit großem Leben!

Wo eine Blüte fällt, da wachsen tausend andere!

Und wo ein Licht verlöscht, da ist noch vieler Schein!

- - Dein Wesen kann ich endlich nun verstehen!

Ich will den weiten Weg zum Leben wieder gehen!

- - -

Nimm du mein Kind!

Du bist die große Brücke allen Lebens und einer Mutter Weg war nicht vergebens!

Nimm du mein Kind!

Ich trage neues Leben tief im Herzen!

327 Ebd., S. 14–15.

328 Ebd., S. 14.

329 Ebd., S. 10–11.

Solang wir sind,

wird alles Leben durch den Tod getragen!

Das ist als helles Tor uns aufgeschlagen!330

Durch die mehrfache Aufforderung „Nimm mein Kind!“ übergibt die Mutter ihr Kind sogar aktiv dem Tod und seiner Obhut. Sie bleibt nicht passiv und nimmt das Schicksal an, sondern ist aktiv und wird sich selbst zurück ins Leben begeben. Neu hinzugewonnen hat sie die Erkenntnis über die Zusammenhänge zwischen Tod und Leben und der Bedeutung des einzelnen Lebens.

Von der Wichtigkeit des Volkes und davon, in seinem Tun stets an dieses zu denken, handelt Gericht des Volkes von Martin Simon (Heft 17). Das Volk – im Text als die „Namenlosen“

bezeichnet – hält in einer Art jenseitigen Welt Gericht über verschiedene Persönlichkeiten, die unterschiedlicher Verbrechen und Vergehen angeklagt werden. Alheid, die Äbtissin Gertrud und Herr Burghardt vom Lynthberg werden freigesprochen, weil sie stets für das Volk gehandelt hätten. Die drei werden nun ewig Teil des Volkes sein. Die anderen drei Angeklagten – Armgard, Ritter Dietrich und Äbtissin Ortrud – werden jedoch schuldig gesprochen und zum Tode verdammt, da sie das Volk und das Land „durch Eigennutz, Ehrschändung, Mord und Graus“331 verraten hätten. Am Ende spricht der Bote gemeinsam mit dem Volk einen Schwur, der die Bedeutung des Volkes, dem der Einzelne treu sein muss, prägnant zusammenfasst:

Wer nicht zu innerst seinem Volk gehört, […]

dem Volk, das ihn gebar, der sei verflucht!

[…]

Wer jemals außer ihm sein Leben sucht!

[…] Wer unsrer Heimat fremde Fahnen hißt!

[…] Wer je die Stimme seines Bluts vergißt!

[…] Wer seines Volkes Leben je verletzt!

[…] Den treff der Tod! Das bleibe euch Gesetz!332

Gemeinschaft nicht im großen Zusammenhang der ‚Volksgemeinschaft‘, sondern im kleineren Rahmen einer Landjahrgruppe, thematisiert Die Jungen vom Steilen Hang (Heft 5). Zu Beginn des Landjahres gibt der Lagerführer den Jungen einige Hinweise, wie sie sich verhalten sollen. Gleich

330 Kramer, Hertha: Die Mutter (1940), S. 32.

331 Simon, Martin: Gericht des Volkes (1939), S. 18.

332 Ebd., S. 19.

zweimal erwähnt er, dass sie untereinander Kameradschaft halten sollen, und hebt diesen Punkt so besonders hervor.333 Im späteren Verlauf des Stücks sollen die ausgerissenen Jungen vom Lagerführer bestraft werden – aber alle vorgeschlagenen Strafen, wie z.B. „zwei Monate lang die Jauchegrube ausleeren“334, sind ihm nicht schwer genug. Eigentlich müsste er sie aus dem Landjahr ausstoßen, doch davon will er noch einmal absehen, da sie sich reumütig zeigen. Vier Wochen Bewährungszeit sollen sie erhalten, in denen sie sich als „Kameraden und Kerls“335 zeigen und mit gutem Beispiel vorangehen müssen. Dieser vorübergehende Ausschluss aus der Gemeinschaft – nach außen signalisiert durch das Verbot, die Uniform zu tragen – ist für die Jungen eine schwere Strafe und Schande. Nicht dazuzugehören ist nicht vorstellbar und ein Zustand, den es zu verhindern bzw. schnellstmöglich wieder zu beheben gilt.

Auch das letzte Stück der Reihe, Die vergessene Braut von Hermann Schultze (Heft 37) beschäftigt sich mit Stärke, die aus Gemeinschaft erwächst. Neben dem unerschütterlichen Glauben an sich selbst ist es das feste Zueinanderstehen einer Gruppe von Mädchen, das am Ende zum Erfolg führt. Dieser ist nur gemeinsam möglich: „So sind wir unbesiegbar stets - einig, als eine Schar.“336 Die Bedrohung der Gemeinschaft durch „verneinende[ ] und zersetzende[ ] Kräfte“337, die durch Redlichkeit und Tapferkeit überwunden werden könnten, zeigt Des Teufels Spießgesellen von Ulrich Sachse (Heft 27). Ein Schmied überlistet den Teufel und seine drei Spießgesellen, den Schacherer, den Aufwiegler und den Ehrabschneider, die auf seine Seele aus sind. Dies gelingt ihm nicht zuletzt durch die Hilfe und tatkräftige Unterstützung seiner treuen Gesellen. Treue ist auch das Thema in zwei Stücken von Erich Colberg, die im Folgenden besprochen werden.

4.4.3 Treue

In zwei Stücken von Erich Colberg, die beide eine Figur aus dem Nibelungenlied in den Mittelpunkt stellen, geht es um Treue. Das eine ist Hagen (Heft 18), das andere Brunhild (Heft 34).

Die Titelfiguren, von denen mindestens Hagen gemeinhin eher als dunkle, düstere Gestalt der Nibelungensage gesehen wird, werden als positive Vorbilder in Sachen Treue und Ehre dargestellt.

Beide Stücke sind als Feierspiele gestaltet. Das Stück Hagen ist im zweiten Teil des Nibelungenliedes angesiedelt, auf Etzels Burg. Dort treffen Kriemhild und Hagen aufeinander. Er leugnet nicht, Siegfried getötet zu haben, er habe dies aus Treue gegenüber Gunter und Brunhild

333 Sand, Trude: Die Jungen vom (1936), S. 17.

334 Ebd., S. 46.

335 Ebd., S. 47.

336 Schultze, Hermann: Die vergessene Braut (1945), S. 112.

337 Sachse, Ulrich: Des Teufels Spießgesellen (1942), S. 3. Vorwort von Wolfgang Förster.

bzw. Burgund und zur Verteidigung der Ehre getan: „Nicht leben darf/ wer Burgund an die Ehre will!“338 Kriemhild will sich rächen und lässt Hagen gefangen nehmen. Sie will von ihm wissen, wo das Nibelungengold ist, aber er bleibt standhaft, obwohl ihm der Tod droht. Auch nachdem sie ihm mitteilt, Gunter getötet zu haben, bleibt Hagen standhaft. Er ist treu über den Tod hinaus.

Die Treue, die Hagen zeigt, ist vor allem ein Bekenntnis zu Burgund, er stellt seine Pflicht dem Land gegenüber über sein persönliches Wohlergehen. Die Bedeutung des Volks wird zu Beginn und Ende des Stücks in jeweils gleichem Wortlaut von einem Sprecher formuliert: „Dein Volk ist alles!“339

Das Stück Brunhild (Heft 34) wird von Mirbt im Vorwort als Gegenstück zu Hagen bewertet.340 Das Stück zeichnet ausschnittsartig nach, wie Brunhild von Siegfried enttäuscht und verraten wird.

Durch einen Vergessenstrank, den Ute ihm gibt, vergisst er Brunhild und trifft kurz darauf Kriemhild, in die er sich verliebt. In einer Chorpassage wird die Ankunft der Burgunden bei Brunhild geschildert. Diese ist erschüttert, dass Siegfried sie nicht mehr erkennt und rüstet sich zum (Wett)Kampf gegen Gunter. Dieser Kampf wird nicht auf der Bühne gezeigt. Ein Zeitsprung folgt, es wird von der Hochzeit Brunhilds und Gunters in Burgund berichtet. Brunhild geht es schlecht, sie liebt Siegfried und versteht sein Verhalten nicht. Durch Kriemhild erfährt sie schließlich die Wahrheit über Siegfrieds Rolle in ihrem Kampf gegen Gunter. Sie will nun Siegfrieds Tod. Hagen erklärt sich bereit, ihn zu töten. Auch dies wird nicht auf der Bühne gezeigt. Ein Botenbericht informiert darüber, wie der tote Siegfried heimgebracht wird. Brunhild nimmt Gunters Schwert und tötet sich, um so mit Siegfried im Tod vereint zu sein. Sein Tod hat ihre Ehre wiederhergestellt, ihre Verbundenheit zu Siegfried hat aber über den Tod hinaus Bestand und Gültigkeit. Brunhild ist in ihrem Handeln unbedingt und entschlossen. Sie bleibt treu, obwohl sie verraten wurde.