• Keine Ergebnisse gefunden

Ausgestaltung der Prioritätsachse 1

6. Die Prioritätsachsen des Programms und ihre spezifischen Ziele

6.2 Prioritätsachse 1: Innovation, Forschung und Entwicklung

6.2.1 Ausgestaltung der Prioritätsachse 1

Das zentrale Ziel der ersten Prioritätsachse besteht darin, den Forschungs- und Entwick-lungsstandort Sachsen-Anhalt nachhaltig zu stärken. Die dazu geförderten Maßnahmen können vier Bereichen zugeordnet werden.

(1) Vor dem Hintergrund der noch schwachen FuE-Aktivitäten der Wirtschaft des Landes umfasst ein erster Maßnahmenbereich direkte, einzelbetrieblich orientierte Fördermaßnah-men für KMU: Zum einen sollen durch Zuschüsse für industrielle Forschung, vorwettbe-werbliche Entwicklung, die Einführung neuer Verfahren in die Produktion und den

29 GEFRA/ESRI, Wissenschaftliche Begleitung und Beratung bei der Programmierung des Einsatzes der EU-Fonds in den Jahren 2007 bis 2013 und bei der Bewertung der einzelnen Fördermaßnahmen des Landes Sachsen-Anhalt, Magdeburg, 2006.

30 ebd.

gietransfer sowohl Einzel- als auch Verbundvorhaben gefördert werden, um insbesondere KMU eine Hilfestellung beim Einstieg in die Forschung und Entwicklung sowie bei der Reali-sierung zukunftsorientierter innovativer Lösungen zu geben. Hierfür sind EFRE-Mittel in Hö-he von insgesamt 101 Mio. € vorgeseHö-hen, mit denen ca. 633 Projekte mit einem Finanzvo-lumen von 238 Mio. € gefördert werden. Sie werden flankiert durch spezifische Maßnahmen aus der Prioritätsachse 2 zur Verbesserung der Unternehmensfinanzierung für technologie-orientierte KMU.

Zum anderen geht es um die Verbesserung der Kapitalausstattung innovativer Unterneh-men. Innovationsprozesse und die anschließende Markteinführung sind mit einem hohen wirtschaftlichen und technischen Risiko verbunden. Das dazu erforderliche Risikokapital ist am freien Kapitalmarkt für KMU oft nicht zu generieren. Die finanziellen Anforderungen über-steigen jedoch vielfach die Selbstfinanzierungskraft der KMU, insbesondere neugegründeter Unternehmen. Vor diesem Hintergrund wird der erfolgreich in der Förderperiode 2000- 2006 innerhalb der IBG Beteiligungsgesellschaft Sachsen-Anhalt mbH (IBG) aufgelegte Fonds für Risiko- und Beteiligungskapital ausgebaut. Hierfür sind knapp 70 Mio. € EFRE-Mittel vor-gesehen. Mit dem Fonds sollen durch Beteiligungen der IBG marktorientierte Innovations-prozesse in KMU unterstützt und begleitet werden. Die Beteiligungen erfolgen insbesondere in der „Seed- und Start-up-Phase“ und finanzieren Forschungs- und Entwicklungsarbeiten im Rahmen der industriellen und vorwettbewerblichen Forschung (d.h. Herstellung und Erpro-bung von Prototypen, Durchführung von Demonstrations- und Pilotvorhaben), Anpassungs-entwicklungen bis zur Markteinführung technisch neuer oder wesentlich verbesserter Pro-dukte, Verfahren und technischer Dienstleistungen sowie die Markteinführung neuer Produk-te und das Wachstum Produk-technologieorientierProduk-ter UnProduk-ternehmen. Auf der Basis der Erfahrungen der ersten Hälfte der Förderperiode 2007-2013 werden 90 Förderfälle erwartet. Das damit verbundene Investitionsvolumen beträgt rund 102 Mio. € und die Zahl der gesicherten und neuen Arbeitsplätze liegt bei 750.

(2) Ein zweiter Schwerpunkt betrifft die Weiterentwicklung der öffentlich finanzierten For-schung an und außerhalb der Hochschulen. Vor dem Hintergrund der analysierten Stärken und Schwächen in der öffentlich finanzierten Forschungslandschaft (vgl. Abschnitt 2.2.5) und zur Kompensation der FuE-Schwäche in der privaten Wirtschaft werden mit diesen Investiti-onen vor allem die Ziele verfolgt,

• den eingeleiteten Profilierungsprozess in der öffentlich finanzierten Forschungslandschaft an und außerhalb der Hochschulen durch eine Schwerpunktförderung fortzusetzen, die höchste Anforderungen an das Niveau der Forschung stellt, ohne den Anspruch auf An-wendungsorientierung preiszugeben,

• die Passfähigkeit des Wissenschaftssystems bezüglich der innovationsorientierten An-forderungen der regionalen Wirtschaft und damit die Drittmittelfähigkeit der Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen zu erhöhen,

• durch die Entwicklung leistungsfähiger Transferplattformen und Kompetenzzentren die Innovationsfähigkeit der Wirtschaft des Landes nachhaltig zu stärken und

• durch Verknüpfung von Investitionen in die Forschungslandschaft mit verschiedenen Maßnahmen zur Standortprofilierung die Grundlagen für eine wissensbasierte ökonomi-sche Entwicklung, insbesondere eine wissensorientierte Stadtentwicklung zu verbreitern (vgl. Abschnitt 5.3.3).

Mit der EFRE-Förderung sollen insbesondere die Forschungsschwerpunkte innerhalb der Natur- und Technikwissenschaften in die Lage versetzt werden, hervorragende Forschungs-leistungen und – durch besondere Plattformen innerhalb der Schwerpunkte – Transferleis-tungen für die regionale Wirtschaft erbringen zu können. Das Netzwerk der Kompetenzzent-ren der Fachhochschulen soll ferner – als für alle Wissenschaftseinrichtungen offenes Netz-werk – zu einer bedeutsamen FuE-Plattform für KMU ausgebaut werden. Sowohl bei den Forschungsschwerpunkten als auch bei den Kompetenzzentren sind die verschiedene Maß-nahmen des Operationellen Programms darauf ausgerichtet, die Strukturen und deren Leis-tungsfähigkeit so zu entwickeln, dass im Hinblick auf die Wettbewerbsfähigkeit der For-schung im europäischen ForFor-schungsraum und die Anforderungen der Wirtschaft bedeutsa-me Fortschritte erzielt werden können. Die Erfahrung zeigt, dass gerade durch Schwer-punktbildung die Dichte an Forschungskooperation erzielt wird, die auch bei allgemeinen Standortnachteilen eine aktive Rekrutierung von Leistungsträgern unter Bedingungen inter-nationalen Wettbewerbs ermöglicht. Über die Natur- und Technikwissenschaften hinaus, ist auch das Verwertungspotential der Geistes- und Sozialwissenschaften durch deren Organi-sation in Forschungsschwerpunkten und Erhöhung des Anwendungsbezugs ihrer Forschung zu verbessern. Wie z. B. die Aktivitäten großer Verlagshäuser zeigen, die verstärkt Koopera-tionen vor allem mit den Universitäten zur Innovation und Diversifizierung ihrer Produkte su-chen, stellt auch dies einen wichtigen strategischen Ansatzpunkt für die Förderung einer wis-sensbasierte Dienstleistungswirtschaft dar.

Dazu sollen im Rahmen der Maßnahme Infrastrukturvorhaben im Hochschulbereich 20 Vorhaben mit Forschungsbezug und einem Investitionsvolumen von 226 Mio. € gefördert werden. Hiervon werden ca. 600 Forscherarbeitsplätze begünstigt sein. Durch die Förderung werden die Ausstattung, insbesondere die gerätetechnische Ausstattung vor allem für die anwendungsorientierte Forschung sowie die damit verbundenen baulichen Voraussetzungen verbessert, um Forschung und Entwicklung in Hinsicht auf die Bedürfnisse insbesondere der regionalen Wirtschaft leisten zu können. Die Förderung umfasst z. B. folgende Maßnahmen:

• An der Universität Magdeburg sollen im Rahmen mehrerer Maßnahmen mit einem Kos-tenumfang von insgesamt 42 Mio. € Laborkapazitäten für die Bereiche Verfahrens- und Systemtechnik, Maschinenbau und Elektrotechnik geschaffen bzw. deutlich verbessert werden.

• An der Universität Halle ist u.a. vorgesehen, mit einem Investitionsvolumen von 22 Mio. € Forschungsverfügungsflächen für naturwissenschaftliche Fachbereiche neu zu bauen bzw. zu sanieren.

• An den medizinischen Fakultäten sollen die Arbeitsbedingungen für die klinisch-theoreti-sche Forschung verbessert werden. Dies fördert auch die darauf aufbauende anwen-dungsorientierte Forschung in diesem Bereich. Für Maßnahmen in diesen Bereichen mit ihren naturgemäß engen Verflechtungen zu regionalen Unternehmen sollen 48 Mio. € eingesetzt werden.

Von der Förderung ausgeschlossen werden die Errichtung von Hörsaalgebäuden, Projekte, die überwiegend zur Nutzung als Mensen und Cafeterias, Anlagen für den Studentensport, Studentenwohnheime, Pkw-Stellplätze vorgesehen sind sowie Maßnahmen, die ausschließ-lich für zentrale Hochschulverwaltung und Lehre bestimmt sind.

Durch die Festlegung klarer Förderfähigkeitskriterien für die Infrastrukturvorhaben im Hoch-schulbereich wird sichergestellt, dass die EFRE-Mittel für Maßnahmen eingesetzt werden, die überwiegend der anwendungsbezogenen Forschung dienen. Nur solche baulichen Maß-nahmen, die nachweisbar überwiegend der anwendungsbezogenen Forschung dienen, kön-nen voll gefördert werden. Eine andere Möglichkeit ist eine begründete prozentuale Förde-rung, beispielsweise basierend auf dem Drittmittelanteil des Fachbereichs, der das Bauwerk nutzt.

Die Profilierung der Forschungslandschaft an den Hochschulen wird zudem durch eine nicht-investive Förderung von Forschungsschwerpunkten und innovativen Forschungspro-jekten (knapp 32 Mio. €) unterstützt. Im Bereich der außeruniversitären Forschungsinfra-struktur sollen 10 Vorhaben mit einem Investitionsvolumen 114 Mio. € gefördert werden, darunter die Errichtung eines Fraunhofer-Forschungszentrums für die Silicium-Photovoltaik.

Box 6.1

Agrar-/Biomasseforschung und wissensbasierte Bioökonomie

Sachsen-Anhalt verfügt über ein im nationalen Maßstab bedeutsames Potential an außer-universitären und außer-universitären Wissenschaftseinrichtungen der Biowissenschaften, insbe-sondere der Pflanzen-, aber auch Agrar- und Biomasseforschung. Dem steht ein beträchtli-ches bioökonomisbeträchtli-ches Potenzial (Unternehmen des Agrarsektors, der Ernährungswirtschaft, Agrochemie und Biomasseverwertung) gegenüber. Hier besteht die Aufgabe, ein leistungs-fähiges Innovationscluster zu bilden, das in der Lage ist, starke Forschung mit den Anforde-rungen des entsprechenden Wirtschaftssektors zu verknüpfen. Durch einen starken Anwen-dungsbezug zum Biomassesektor, der nicht nur den Aspekt der regenerativen Energien, sondern auch den der Stoffgewinnung (weiße Biotechnologie) und die Abfallproblematik um-fasst, bestehen in Sachsen-Anhalt große Entwicklungspotenziale, auf die jüngst auch der Wissenschaftsrat in Stellungnahmen hingewiesen hat. Schon jetzt ergeben sich vielfältige Anknüpfungspunkte zur Wirtschaft. Durch neue Entwicklungen auf dem Gebiet der energeti-schen und stofflichen Nutzung von biologienergeti-schen Ressourcen, ist in den nächsten Jahren die Entwicklung eines Wachstumsmarktes zu erwarten, der die bisherige Bedeutung der einzel-nen beteiligten Industrien noch übersteigen wird. Bedeutsam ist dabei zum eieinzel-nen die Ent-wicklung neuer agrarwissenschaftlicher Themenfelder, deren Reichweite deutlich über die Landwirtschaft hinaus reicht (Ernährungswirtschaft, Energiewirtschaft, holzverarbeitende Wirtschaft, Bioressourcenwirtschaft) und zum anderen die Sicherung der globalen Umwelt- und Nahrungsressourcen. Das Land fördert die Wissenschaftseinrichtungen, insbesondere die Martin-Luther-Universität, und außeruniversitäre Forschungseinrichtungen wie das Insti-tut in Gatersleben, um ihnen zu ermöglichen, sich diesen Themenbereichen auf der Basis einer auszubauenden Pflanzenforschung (siehe auch die EU-Plattform „Plant for the Future“) verstärkt zuwenden zu können. Die Entwicklung eines Zentrums für anwendungsorientierte Pflanzenbiotechnologie in Kooperation mit der Wirtschaft dient ferner der Förderung traditio-neller Stärken im Bereich klein- und mittelständischer Pflanzenzuchtbetriebe. Die beschrie-benen Ansatzpunkte für den Aufbau einer länderübergreifend angelegten Forschungs- und Transferplattform von zumindest nationaler Bedeutung mit starkem Anwendungsbezug und bedeutender Umweltdimension soll durch das OP EFRE maßgeblich unterstützt werden.

Box 6.2

Photovoltaik

Sachsen-Anhalt hat sich in den letzten Jahren zu einem bedeutenden Zentrum der photo-voltaischen Industrie entwickelt. Über 10 % der weltweit hergestellten Solarzellen stam-men aus Sachsen-Anhalt. Um die Wachstumspotenziale dieses Sektors zu nutzen, müs-sen die Wettbewerbsvorteile der hier ansässigen Unternehmen verstetigt und der Techno-logievorsprung ausgebaut werden. Zu diesem Zweck soll mit Hilfe des EFRE am Standort Halle ein neues „Fraunhofer Center for Silicon Photovoltaics“ (Fraunhofer CPS) errichtet werden. Mit dem Fraunhofer-CPS wird Know-How der Fraunhofer-Institute aus Freiburg und Halle vereint, um ein weltweit einmaliges Kritallisations- und Materialanalysezentrum zu schaffen. Die geplante Forschungsstrategie „mehr Solarstrom aus weniger Silicium“ ist auch durch die Verknappung und Verteuerung des Solarzellen-Rohstoffes getrieben. Ne-ben dem Fraunhofer-CPS sind die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg, das Max-Planck-Institut für Mikrosystemtechnik und das Fraunhofer-Institut für Werkstoffmechanik zentralen Akteure in der Forschungslandschaft des Landes, durch deren Zusammenwir-ken ein international wettbewerbsfähiges Forschungs- und Ausbildungszentrum für die komplette Wertschöpfungskette der Silizium-Photovoltaic geschaffen werden soll. Dazu wird mit EFRE-Mitteln der Forschungsschwerpunkt Materialwissenschaften / Nanostruktu-rierte Materialien an der Martin-Luther-Universität durch Schaffung eines Bereiches für anwendungsorientierte Grundlagenforschung gestärkt, um den nötigen Forschungsvorlauf im Bereich photoelektrische Materialien zu schaffen. Dieser Forschungsbereich wird in enger Kooperation mit den außeruniversitären Forschungseinrichtungen entwickelt. Es wird auf eine gemeinsame Nutzung der EFRE-finanzierten Infrastrukturen hingewirkt. Die beschriebenen Investitionen in die Forschungslandschaft sollen im Ergebnis wesentlich dazu beitragen, 1.500 Arbeitsplätze in der regionalen Photovoltaik-Industrie zu sichern und deren Ausbau auf ca. 3.500 Stellen im Jahr 2010 zu ermöglichen.

In den Boxen 6.1 und 6.2 wird am Beispiel der Bioökonomie und der Photovoltaik dargestellt, wie mit Hilfe des EFRE zwei für die wirtschaftliche und wissenschaftliche Entwicklung des Landes bedeutsame Innovationscluster durch Investitionen in die öffentlich finanzierte For-schungslandschaft gestärkt werden soll. Schwerpunktbereiche der von der Landesregierung 2006 beschlossenen Innovationsstrategie sind ferner insbesondere die Felder Chemie/Neue Werkstoffe, Maschinen- und Anlagenbau, Automotive und in den Life Sciences – neben der Biotechnologie – die Pharmazeutische Industrie und die Medizintechnik sowie als Technolo-gien mit hohem Querschnittscharakter die Bereiche Mikrosystemtechnik, Nanotechnologie (einschließlich der optischen Technologien) und Informations- und Kommunikationstechno-logie (speziell VR-/VE-TechnoKommunikationstechno-logien).

Das Land Sachsen-Anhalt partizipiert derzeit nicht an der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder. Es fördert mit Landesmitteln die thematische Schwerpunktbildung im Wissen-schaftsbereich u. a mit der Zielsetzung der Verbesserung von Strukturen, um zukünftig u.a.

an der Exzellenzinitiative teilzuhaben. Die Förderung der Forschungsschwerpunkte mit EFRE-Mitteln hat die Etablierung von Plattformen der Anwendungsorientierung und des Transfers von Wissen und Technologie im Umfeld dieser Forschungsschwerpunkte sowie die Erhöhung der Drittmittelfähigkeit der Wissenschaftseinrichtungen zum Ziel (siehe dazu Box 6.1 und 6.2).

(3) Ein dritter Interventionsbereich zielt ab auf die Steigerung der Innovationskraft der Wirt-schaft, insbesondere durch spezifische Maßnahmen des Wissens- und Technologietransfers sowie der Netzwerkbildung. Zur Stärkung der Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft sollen aus dem EFRE die Auftragsforschung von KMU in Wissenschaftseinrichtungen sowie Verbünde und Cluster des Technologietransfers gefördert werden. Dafür sind Mit-tel des EFRE in Höhe von 8,9 Mio. € bzw. 14,8 Mio. € vorgesehen, mit denen insgesamt 225 Projekte mit einem Finanzvolumen von ca. 32,9 Mio. € unterstützt werden sollen. Die ange-sprochene Maßnahme zur Förderung der Auftragsforschung von KMU in Wissenschaftsein-richtungen soll in diesem Zusammenhang auch dazu genutzt werden konkrete, passfähige Bedarfe an anwendungsorientierter Forschung zu ermitteln. Maßnahmen des Wissens- und Technologietransfers werden – wie in Abschnitt 5.2 beschrieben – darüber hinaus aus dem OP ESF gefördert.

(4) Viertens ist geplant, aus der Prioritätsachse innovative fach- bzw. sektorspezifische Vor-haben zu fördern. Zur Förderung von VorVor-haben mit ausgeprägt innovativem Charakter im Bereich regenerative Energien, Energieeffizienz und Klimaschutz sind EFRE-Mittel in Höhe von 5,7 Mio. € vorgesehen..

Zum anderen sollen EFRE-Mittel im Umfang von 8,9 Mio. € im Rahmen eines Innovations- und Investitionsprogramms zur Förderung von Energieeffizienz und Klimaschutz in öffentli-chen Gebäuden eingesetzt werden. Der Einsatz dieser Mittel erfolgt komplementär zu den in Abschnitt 6.5 des OP beschriebenen Förderaktivitäten der Prioritätsachse 4. Schwerpunkt der Förderung sind Investitionen in Bildungseinrichtungen (Schulen und Kindertagesstätten) in Sachsen-Anhalt. Bei den im Rahmen der Prioritätsachse 1 unterstützten Vorhaben sollen es sich um Modellprojekte handeln, die über bestehende Standards bei der energetischen Sanierung oder dem Neubau von Gebäuden hinaus gehen. Gefördert werden sollen insbe-sondere Vorhaben mit

• Niedrigstenergiestandard,

• Passivhausstandard,

• Nullenergiestandard sowie

• Plusenergiestandard.

Die Umsetzung der ca. 6 Modellvorhaben soll mit der Anwendung und regionalen Verbrei-tung insbesondere von innovativen Technologien und nachhaltiger Materialien sowie innova-tiver Verfahren des Energiemanagements (z.B. Energiecontracting) verknüpft werden. Dabei sollen neue Kenntnisse und Fertigkeiten gewonnen werden mit dem Ziel, neue Produkte und Verfahren regional/ lokal einzuführen bzw. ihre Anwendung auf dem Markt zu verbreitern und damit bekannt zu machen. Des Weiteren soll ein Gremium aus Vertretern der Landesregie-rung und Fachexperten aus Wirtschaft und Forschung sowie aus Architektur und Baukultur dazu beitragen, das Innovationspotential von Modellvorhaben zu bewerten und für das Land besonders innovative und damit nachhaltige Pilotprojekte auszuwählen.

Im Zuge der Umsetzung des Programms sollen Erfahrungen im Bereich der Förderung von Klimaschutz und energetischer Sanierung von Gebäuden gewonnen werden, die in die Vor-bereitung der neuen Förderperiode 2014-2020 einfließen.

Öffentliche Beteilung im

Investitionen in die Infrastruktur im Hochschulbereich 02 225,9 169,6 1 1 GRÜN 225,9 20 600 begünstigte Forscher-arbeitsplätze Förderung von Forschungsschwerpunkten und innovativen

Forschungspro-jekten im Wissenschaftsbereich 01 31,8 31,8 1 1 GRÜN 31,8 17 (12)

Förderungen von Investitionen in außeruniversitären

Forschungseinrich-tungen 02 54,3 27,1 1 1 GRÜN 54,3 8

Außeruniversitäre Forschungsinfrastruktur (Photovoltaik) 02 60,0 45,0 1 - - 60,0 2 (1)

Förderung des Einsatzes neuer Technologien im Wissenschaftsbereich

und zur Schaffung von Informations- und Wissensmanagementsystemen 02 1,8 1,8 1 1 GRÜN 1,8 7 (1)

Förderung von Auftragsforschung kleiner und mittelständischer

Unterneh-men an Hochschulen des Landes 03 8,9 8,9 1 1 GRÜN 8,2 17 (10)

Förderung von Kooperationen, Netzwerken und Clustern sowie

Einrichtun-gen des Wissens- und Technologietransfers 03 14,8 14,8 1 1 GRÜN 24,7 208 (66)

Innovative Projekte zur Förderung des Klimaschutzes und regenerativer

Energien 43 5,7 5,7 1 0/1 GRÜN 7,5 37 (50)

Modellprojekte im Rahmen des Innovations- und Investitionsprogramms

zur Förderung von Energieeffizienz und Klimaschutz in öffentlichen Gebäuden (Schulen und Kindertagesstätten)

P Code nach Anhang II der DVO zur Verordnung mit Allgemeinen Bestimmungen. Pb)P Öffentliche Beteiligung im Rahmen des Operationellen Programms EFFE: Summe aus der Gemeinschaftsbeteiligung und der vorgesehenen nationalen öffentlichen Beteiligung zum Nachweis der Kofinanzierung im OP. Pc)P Lissabon-Konformität entsprechend der Klassifikation der KOM (1=ja, 0=nein); Pd)P Maßnahme hat nachhaltige Wachstum- und Beschäftigungseffekte nach Evaluierung der Landesregierung: GEFRA/ESRI (2006), (1=ja, 0=nein); e) Maßnahme ist unter wohlfahrtsökonomischen Kriterien gerechtfertigt, nach Evaluierung von GEFRA/ESRI (2006), (GRÜN: voll gerechtfertig, GELB: gerechtfertigt, ROT: nicht gerechtfertigt). Pf)P Mit der öffentlichen Beteiligung im Rahmen des OP EFRE verbundenes Investiti-ons- bzw. Ausgabenvolumen in Mio. €: Summe aus Spalte (3) und sonstigen öffentlichen und privaten Finanzierungsbeiträgen.

6.2.2 Beiträge der Prioritätsachse 1 zu Wachstum und Beschäftigung und den