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Strukturierungsansätze für Angebote zur Anpassung an den Klimawandel

2.4 Strukturierung von Märkten zur Anpassung an den Klimawandel

2.4.2 Strukturierungsansätze für Angebote zur Anpassung an den Klimawandel

Der Klimawandel führt für einzelne Regionen und Länder, aber auch für die verschiedenen Sektoren innerhalb der Länder, zu unterschiedlichen Anpassungsbedarfen. Mit Blick auf Technologien und Dienstleistungen zur Anpassung an den Klimawandel bietet sich daher für die Entwicklung einer ge-eigneten Strukturierung die Fokussierung auf diejenigen Wirtschafts- und Nachfragebereiche an, die mit hoher Wahrscheinlichkeit von den Veränderungen am stärksten betroffen sind. Einen Ausgangs-punkt für die Strukturierung von Märkten zur Anpassung an den Klimawandel bieten dabei die Tech-nology Needs Assessments mit der in ihnen enthaltenen Struktur.

Abbildung 2 zeigt, welche Technologiebedarfe im dritten Synthesebericht (UNFCCC 2013) als relevant für die Klimaanpassung identifiziert wurden. Aufgrund des höheren Detaillierungsgrades stellt

Abbil-dung 4 die entsprechenden Technologiebedarfe aus Sicht des zweiten Syntheseberichtes (UNFCCC 2009) dar.

Abbildung 4: Technologiebedarfe für Anpassung an den Klimawandel wie sie im zweiten Synthesebericht identifiziert wurden

Quelle: UNFCCC 2009, 14

Um die Sektoren in Entwicklungs- und Schwellenländern, aber auch in Industrieländern identifizieren zu können, die einen besonderen Anpassungsbedarf an die Folgen des Klimawandels aufweisen, kann neben den bislang vorliegenden Technology Needs Assessments auf das Konzept der Verwundbarkeit zurückgegriffen werden (vgl. EEA 2008; Europäische Kommission 2009). In Anlehnung an die interna-tionale Klimaforschung beschreibt Verwundbarkeit (Vulnerabilität), in welcher Weise und wie stark ein System gegenüber den Auswirkungen des Klimawandels anfällig ist bzw. nicht fähig ist, diese zu bewältigen. Die potenziellen Auswirkungen sind eine Kombination aus Exposition (beschreibt die klimatischen Veränderungen, die auf einen Sektor oder Handlungsbereich einwirken) und der Sensi-tivität (beschreibt die heutige Empfindlichkeit eines Sektors gegenüber den aktuellen

Klimabedin-gungen) (nordwest2050 2011, 2). Die Verwundbarkeit ergibt sich dann aus den potenziellen Auswir-kungen des Klimawandels und der Anpassungsfähigkeit des jeweiligen Sektors.

Aufbauend auf dem Konzept der Verwundbarkeit wurde in der Klimaanpassungsforschung das Leit-konzept der Resilienz entwickelt (von Gleich et al. 2011). Resilienz bedeutet, dass ein Akteur oder Sektor in der Lage ist, Extremwetterereignisse oder andere Arten von „Störungen“ so aufzufangen, dass Systemzusammenbrüche vermieden werden. Unternehmen können dann als resilient bezeich-net werden, wenn sie ihre Produktion bzw. die Erbringung ihrer Dienstleistungen trotz Einwirken von erwartbaren und unerwarteten Ereignissen weiterhin erbringen können, d. h. in der Lage sind, ihre Lieferfähigkeit und Zahlungsfähigkeit dauerhaft aufrecht zu erhalten (Fichter & Stecher 2011). Auf Basis des Resilienzkonzeptes und bestehender empirischer Ergebnisse über Klimaanpassungsbedarfe in verschiedenen Sektoren und Handlungsfeldern (siehe z.B. Schuchardt & Wittig 2012), lassen sich zunächst länderübergreifend drei generelle Bereiche nennen, in denen zukünftig besonders hohe Auswirkungen des Klimawandels und prioritäre Anpassungsbedarfe zu erwarten sind:

Der primäre Sektor: Da im Mittelpunkt der Bereiche Land-, Forst- und Fischwirtschaft die Gewin-nung und Nutzung natürlicher Ressourcen steht, sind diese gegenüber klimatischen Veränderun-gen besonders exponiert und sensibel. Dies wird durch die in den bisheriVeränderun-gen Technology Needs Assessments formulierten Bedarfe bestätigt (vgl. Abbildung 4).

Infrastruktursektoren wie die Wasserversorgung, die Stromwirtschaft oder der Verkehrsbereich weisen ebenfalls eine hohe klimabedingte Exposition auf und sind zusammen mit anderen Infra-strukturbereichen wie Informationstechnik und Telekommunikation für das Funktionieren von Volkswirtschaften und Gesellschaften von systemrelevanter Bedeutung und stellen sogenannte

„kritische Infrastrukturen“ dar. Um Systemzusammenbrüche zu vermeiden und die Resilienz ge-samter Regionen und Länder sicherzustellen, sind Infrastrukturbereiche besonders relevante Fel-der für Vorsorgemaßnahmen.

Wettersensitive Bereiche wie der Küstenschutz und der Tourismus oder die Gesundheit stellen ebenfalls prioritäre Felder für Vorsorgemaßnahmen und eine angemessene Anpassung an die möglichen Folgen des Klimawandels dar.

In den genannten Sektoren sind aber nicht alle Marktsegmente und Technologien gleichermaßen von Klimaanpassungsanforderungen betroffen. Während z. B. in der Landwirtschaft Pflanzenzucht und Bewässerungstechnologien unbedingt Beiträge zur Klimaanpassung erbringen müssen, ist aus heuti-ger Sicht die Landmaschinenbranche weniheuti-ger gefordert. Die in den Technology Needs Assessments (UNFCCC 2009, 25ff.) genannten Bedarfe stellen dabei eine Basis, aber keineswegs eine vollständige Sammlung der Güter mit Bezug zur Klimaanpassung dar. Sie fokussieren im Wesentlichen auf Land- und Forstwirtschaft, Wasserwirtschaft, Gesundheit und Küstenschutz. Durch die in Schuchardt und Wittig (2012) dargestellten Analyseergebnisse erweitert sich das Blickfeld um die kritischen Infra-strukturen. Einen Überblick liefert auch das IPCC (2007b).

Weitere Beiträge zu den wichtigen Technologien und Dienstleistungen der Klimaanpassung bieten eine Schriftenreihe des UNEP Risø Centre on Energy, Climate and Sustainable Development zu

„Technologies for Climate Change Adaptation“ (UNEP 2010, 2011a, 2011b), eine Reihe von Themen-blättern der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GmbH (GIZ 2012; GIZ 2013 u.

a.m.) sowie besonders mit Blick auf Anpassungsnotwendigkeiten der Infrastrukturen eine Publikation der Europäischen Kommission (2013a) „Adapting infrastructure to climate change“ , zu der hier gut begründet auch die Wohn- und Nichtwohngebäude gezählt werden.

In keiner der Literaturstellen genannt werden Informations- und Kommunikationsinfrastrukturen. Da jedoch sowohl Mobilfunk wie auch Rechenzentren und Internet nicht nur grundsätzlich, sondern besonders im Katastrophenfall das Rückgrat der Kommunikation und Information bilden, scheint es geboten, auch sie als Sektor in die Struktur zu integrieren.

Grundsätzlich ist anzumerken, dass abgesehen von der in Abbildung 4 wiedergegebenen Strukturie-rung der Bedarfe in den TNAs (UNFCCC 2009) kein weiterer Vorschlag zu einer Unterteilung von An-geboten oder Bedarfen im Kontext des Klimawandels gefunden wurde. Im Folgenden wird daher ein erster Entwurf für eine solche Struktur entwickelt. Ziel der Strukturierung der Angebote ist dabei auch, einen klaren Bezug zu den etablierten Wirtschaftsbereichen und Wirtschaftszweigen der Wirt-schaftsstatistik herzustellen. Die Klassifikation der Wirtschaftszweige (Statistisches Bundesamt 2008, 51) kennt dabei eine Aggregation aller Aktivitäten in 11 Kategorien, die auch als Wirtschaftsbereiche bezeichnet werden. Diese Kategorien sind:

Landwirtschaft, Forstwirtschaft und Fischerei

Verarbeitendes Gewerbe, Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden, sonstige Industrie Baugewerbe

Handel, Verkehr und Lagerei Information und Kommunikation

Erbringung von Finanz- und Versicherungsdienstleistungen Grundstücks- und Wohnungswesen

Erbringung von freiberuflichen, wissenschaftlichen und technischen Dienstleistungen sowie von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen

Öffentliche Verwaltung, Verteidigung, Sozialversicherung, Erziehung und Unterricht, Gesund-heits- und Sozialwesen

Sonstige Dienstleistungen Andere Dienstleister

Jedem dieser Sektoren kann auf Basis der TNAs und anderer oben genannter Beiträge weiter eine Reihe von Bedarfsfeldern zugeordnet werden. Im Sektor der Land- und Forstwirtschaft mit seiner hohen Zahl an klimaabhängigen Funktionen ist diese Zahl vergleichsweise hoch, in allen anderen deutlich geringer. In der folgenden Tabelle sind die Abteilungen der Wirtschaftsstatistik, denen die Sektoren und Bedarfsfelder zuzuordnen sind, informativ mit aufgeführt.

Tabelle 4: Strukturierungsansatz zur Erfassung von Angeboten zur Klimaanpassung

Pflanzenzucht z. B. dürre- und salzresistente Pflanzen Bewässerung z. B. effiziente Bewässerungssysteme,

elektronische Steuerung und Überwa-chung

Erosionsvermeidung z. B. Bodenbearbeitungskonzepte und –beratung

Tierhaltung z. B. klimatolerante Nutztiere, Futter-mittelproduktion auf Basis eines sich durch den Klimawandel verändernden Rohstoffangebots

Landwirtschaftliche Beratung z. B. Implementierung von neuen An-bauverfahren oder Landmanagement-methoden

Klimaangepasste Forstwirtschaft

Forstwirtschaft z. B. schnell wachsende, hitzetolerante Gehölze, Beratung zu klimatoleranter Waldwirtschaft wie Systemen der Agroforestry

Meteorologische Messtechnik und Klimasimulation

Meteorologische Messtechnik z. B. Wind, Luftdruck und Nieder-schlagsmessgeräte

Wetterradar z. B. Wetterradarsysteme und -software

Klimasimulation z. B. Errechnung von Klimaszenarien

Resiliente Energieinfrastrukturen

Energiebereitstellung z. B. niedrigwassertolerante thermische Kraftwerke

Energietransport z. B. Stromspeichertechnologien, starkwindtolerante Hochspannungslei-tungen

Klimaangepasste Wasserwirt-schaft

Wassergewinnung z. B. regenerativ angetriebene Entsal-zungsanlagen, Water Harvesting Tech-nologien

Wassereffizienz z. B. Wasserrecyclingkonzepte und – anlagen, elektronische Überwachung von Leitungssystemen zur Vermeidung von Leckagen

Abwasserbehandlung z. B. Grauwasserrecycling Integriertes

Architektur und Bauplanung z. B. Raumplanung unter Berücksichti-gung von Wasser-Ausbreitungsflächen Bauausführung z. B. extrem sturmresistente Gebäude Ausfallsichere Verkehrsinfrastruk- Verkehrswegeplanung z. B. Planung von Eisenbahnstrecken,

tur Straßen und Flughäfen

Verkehrswegebau z. B. Bau von Eisenbahnstrecken, Stra-ßen und Flughäfen

Planung von Hafenanlagen z. B. extremwettertolerante Hafenan-lagen

Bau von Hafenanlagen z. B. extremwettertolerante Hafenan-lagen

Küsten- und Hochwasserschutz

Planung von Küsten- und Hoch-wasserschutzbauten

z. B. Planung von Deichen, Flutschutz-bauwerken, Siel- und Entwässerungs-technologien

Bau von Küsten- und Hochwas-serschutzbauten

z. B. Deichbau, Bau von Flutschutzbau-werken, Siel- und Entwässerungstech-nologien

Ausfallsichere Informations- und Kommunikationsnetze

Rechenzentren z. B. Rechenzentren mit geringerem Kühlbedarf

Kommunikationsnetze z. B. starkwindtolerante Mobilfunkan-lagen, dezentrale

Energie-Pufferspeicher

Finanzwirtschaft Versicherungen z. B. Versicherungen gegen Risiken des Klimawandels

Katastrophenvorsorge Katastrophenschutz z. B. Beratung im Kontext öffentlicher Katastrophenschutz

Gesundheit

Durch Lebewesen wie z. B. Mü-cken übertragene Krankheiten

z. B. Landbewirtschaftung, die die Ver-mehrung von Krankheiten übertragen-den Insekten einschränkt

Hitzestress z. B. Vorsorge zur schnellen Behand-lung bei Hitzestress

Quelle: Eigene

Die entwickelte Typologie wird im Folgenden mit den in Kap. 2.1 definierten Kriterien verglichen:

Problemorientierung und Passgenauigkeit: Die thematische Fokussierung der in Kapitel 2.4.2 genannten Beiträge kann als Spiegel der Problemorientierung und Passgenauigkeit begriffen werden. Die größte Zahl dieser Beiträge fokussiert auf Landwirtschaft und Wasserversorgung, ge-folgt von Küstenschutz und Gesundheit. Demgegenüber weniger Beiträge thematisieren resilien-te Infrastrukturen. Die Zuordnung zu den Sektoren folgt dabei der Betroffenheit und Handlungs-notwendigkeit, d. h. dass z. B. bei den Verkehrsinfrastrukturen der Verkehrssektor benannt wird und nicht der für die Durchführung möglicher Maßnahmen vermutlich zuständige Bausektor.

Vollständigkeit: Mit Blick auf den Umfang der Aktivitäten, die sowohl hinter der Aufstellung der über 70 Technology Needs Assessments, der knapp 40 vergleichbaren Dokumente (vgl. UNFCCC 2009 und 2013) sowie der Ausarbeitungen zur Klimaanpassung der UNEP (2010, 2011a und 2011b), der Europäischen Kommission (2013a) wie der GIZ (2012 und 2013) kann davon ausge-gangen werden, dass die auf Basis dieser Arbeiten aufgestellte Struktur der Sektoren und

Be-darfsfelder der Klimaanpassung aus Sicht des heutigen Standes der Forschung so vollständig wie möglich ist.

Konsistenz: Die Strukturierung sollte einer klaren Klassifikationslogik folgen und überschnei-dungsfrei sein, um Redundanzen und fehlerhafte Marktabschätzungen zu vermeiden. Im Vor-dergrund der Klassifikationslogik steht die Problembetroffenheit und Handlungsnotwendigkeit.

Diese bestimmt sowohl die Auswahl der Sektoren wie auch auf einer detaillierteren Ebene der Bedarfsfelder. Die Konsistenz der vorgeschlagenen Klassifikation bestätigt sich auch dadurch, dass eine eindeutige Zuordnung der Sektoren und Bedarfsfelder zu den Wirtschaftsbereichen und Abteilungen der Wirtschaftsstatistik möglich ist.

Anschlussfähigkeit an internationale Standards und Statistiken sowie Fortschreibbarkeit: Weiß und Fichter (2013) analysieren die Erhebungsmethoden der Umweltwirtschaft im Detail und fo-kussieren dabei Statistiken und Studien von Destatis, DIW, BMUB und NIW/ISI. Die Abgrenzung der Umweltwirtschaft anhand von Kategorien bzw. Leitmärkten erfolgt dabei in allen diesen Stu-dien unterschiedlich. Aus den in Tabelle 4 aufgeführten Sektoren und Bedarfsfeldern finden sich als für die Klimaanpassung relevant nur die Kategorien Abwasserbehandlung und Wasserwirt-schaft sowie Messtechnik wieder. Die wesentlichen Sektoren der LandwirtWasserwirt-schaft, der Infrastruk-tur und des Küstenschutzes finden sich nicht. Es ist daher festzustellen, dass eine StrukInfrastruk-tur der Angebote zur Anpassung an den Klimawandel von den bisher existierenden Statistiken der Um-weltwirtschaft nicht erfasst wird, sondern diese um ein neues Feld ergänzen würde. Auch die von OECD und Eurostat weiterentwickelte Methode des „Environmental Goods and Services Sector“

(EGSS) (vgl. Tabelle 2) bietet für die Erfassung von Produkten und Dienstleistungen der Klimaan-passung eine gute und international anschlussfähige Strukturierungsbasis, weist aber mit Blick auf Güter zur Klimaanpassung ebenso noch erhebliche Lücken auf, weil das Aufgabenfeld der Klimaanpassung bei der Entwicklung der EGSS-Klassifikation bis dato keine nennenswerte Rolle spielte. Letztlich wurden in der EGSS-Klassifikation weder die klimaanpassungsrelevanten Tech-nologien und Dienstleistungen der Land- und Forstwirtschaft noch die spezifisch für die Klimaan-passung relevanten Güter zur Erhöhung der Resilienz von Infrastrukturen berücksichtigt. Es bie-tet sich daher an, die Klassifikation der EGSS um eine zusätzliche Kategorie zu erweitern. Parallel zu CEPA und CReMA könnte die in Tabelle 4 entworfene Strukturierung den Ausgangspunkt für die Entwicklung einer „Classification of Climate Adaption Activities (CoCAA) bilden. Mit Blick auf die Bezüge, die sich zwischen der in Tabelle 4 vorgeschlagenen Struktur und der deutschen Wirt-schaftsstatistik (Statistisches Bundesamt 2008) einerseits sowie der Klassifikation der EGSS ande-rerseits herstellen lassen besteht Grund zur Annahme, dass diese Struktur auch fortschreibbar sein dürfte. Abschließend wird dies jedoch erst nach Abschluss der Arbeit zu beurteilen sein.

3 Bewertung der identifizierten Sektoren und Bedarfsfelder des Klimaschutzes und der Klimaanpassung

Aufbauend auf den in Kap. 2.3 und 2.4 identifizierten Sektoren und Bedarfsfeldern aus den Bereichen des Klimaschutzes sowie der Klimaanpassung, werden in den folgenden Abschnitten deren wirt-schaftliche Bedeutung sowie ihre Priorität aus Sicht der Nachfragseite bewertet.

Zur Bewertung der wirtschaftlichen Bedeutung wird dabei, soweit verfügbar, auf bestehende Studien zurückgegriffen. Für eine erste Analyse der Nachfrageseite werden die TNAs der zweiten und dritten Runde bzw. die entsprechenden TNA- Syntheseberichte (UNFCCC 2009 und UNFCCC 2013) genutzt, eigene Erhebungen wurden hierzu nicht durchgeführt. Eine detailliertere Bewertung der Nachfrage-seite erfolgt im Rahmen des Arbeitspaketes 5 (siehe Kap. 7).

Ziel dieses Schrittes ist es, die wirtschaftliche Relevanz der Bedarfsfelder, deren Priorität aus Sicht der Nachfrageseite und das verfügbare Angebot aus Deutschland in Beziehung zu setzen, um so Bedarfs-felder zu identifizieren, die einer detaillierteren Analyse unterzogen werden sollen. Dies soll durch die folgenden Schritte geschehen:

Bewertung der wirtschaftlichen Bedeutung: Dazu wird das Marktvolumen des Sektors für den internationalen Markt abgeschätzt. Dies geschieht durch eine Sekundäranalyse einschlägiger Studien und Untersuchungen zur Umwelt- und Exportwirtschaft und in einzelnen Fällen – beson-ders bei kleinen Märkten zu denen keine Studien existieren – durch die Befragung von Marktak-teuren. Außerdem wird die Position deutscher Unternehmen in dem jeweiligen Sektor über Stu-dien und Brancheninformationen abgeschätzt. Auch hier fließen in Einzelfällen Auskünfte aus der Befragung von Marktakteuren mit ein.

Bewertung des zukünftigen Marktpotenzials über Prioritätensetzung in den TNAs: Bedeutend für die Bewertung des zukünftigen wirtschaftlichen Potentials einzelner Sektoren und das Zustande-kommen von Klimatechnologiekooperationen ist zudem die Frage, ob es eine dem Sektor bzw.

Bedarfsfeld entsprechende Nachfrage aus Schwellen- und Entwicklungsländern gibt. Hierfür wer-den der zweite und dritte TNA- Synthesebericht (UNFCCC 2009 und UNFCCC 2013) ausgewertet und die dort genannten Schwerpunktsetzungen mit den existierenden Angeboten verglichen.

Im folgenden Abschnitt werden die in Kap. 2.3.2 identifizierten Sektoren und Bedarfsfelder gemäß dieser Kriterien geprüft. Eine zusammenfassende Bewertung erlaubt Rückschlüsse darüber, ob und in welchem Maße Technologiekooperationen in den verschiedenen Sektoren Auswirkungen auf die deutsche Wirtschaft sowie den Weltmarkt besitzen. Für eine Vermittlung und Umsetzung leistungs-fähiger und klimapolitisch relevanter Technologiekooperationen ist es entscheidend, diejenigen Sek-toren zu identifizieren, die aufgrund ihres Angebotes und Umsatzes eine hohe wirtschaftliche und umweltpolitische Relevanz besitzen.

3.1 Bewertung der wirtschaftlichen Bedeutung von Sektoren und