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Schritt 7 - Definition der Analyseeinheiten

Im Dokument MASTERARBEIT/ MASTER S THESIS (Seite 96-99)

6. Darstellung des methodischen Vorgehens

6.1 Forschungsdesign

6.1.2 Datenauswertung

6.1.2.7 Schritt 7 - Definition der Analyseeinheiten

Die Auswertungskategorien werden von einer differenzierten Betrachtung der Fragestellung vorgegeben und mithilfe theoretischer Erwägungen nun genauer definiert:

Die Kategorie (a) Organisatorische Elemente beinhaltet jegliche Informationen, die sich auf den organisatorischen Rahmen der Transition und die Vorbereitung darauf beziehen. Dies betrifft, wie die Theorie feststellt, gesetzliche Grundlagen, strukturelle und personelle Merkmale sowie kontextuelle Besonderheiten des Kindergartens und konkret die schulvorbereitenden Maßnahmen im letzten Kindergartenjahr

Als Ankerbeispiel dient folgendes Zitat aus dem Auswertungsmaterial:

„Es gibt für die Kinder im letzten Kindergartenjahr großteils ah spezielle Konzepte ahm, das heißt mit den Kindern werden verschiedene Aktivitäten in dieser besonderen Gruppe angeboten. Das kann sein […]

dieser Stationenbetrieb oder auch ahm schwerpunktmäßiges Arbeiten […] Und die Kolleginnen schreiben am Jahresanfang ein Konzept gemeinsam mit dem Team, und in diesem Konzept wird erhoben, wie viele Schulkinder sind in wie vielen Gruppen, welche räumlichen Möglichkeiten haben die Kinder ahm hat der Kindergarten, um mit diesen Kindern speziell zu arbeiten. Und dann passiert das gruppenübergreifend in manchen Häusern und in manchen Häusern gruppenspezifisch.“ (IA, 1, 4-13)

Die Kategorie (b) Berücksichtigung aller Kontexte und Akteurinnen bzw. Akteure umfasst einerseits Aussagen zu Personengruppen und andererseits Äußerungen hinsichtlich unterschiedlicher Umgebungen und Zusammenhänge, die aus Sicht des Kindergartens im Übergang berücksichtigt werden. Als Akteurinnen und Akteure werden, unter anderen, Kinder (mit Behinderung) und deren Eltern sowie die Professionellen angesehen. Die unterschiedlichen Kontexte - darunter Kindergarten und Schule als Einrichtungen, die Kooperation zwischen den beiden Institutionen, die Schulvorbereitung und dabei im Speziellen die Form der Lernwerkstatt sowie das Übergangsgespräch, das Übergangsportfolio und letztlich Fort- und Weiterbildung - sowie die Akteurinnen und Akteure werden, wie die Theorie auch anmerkt, ebenfalls berücksichtigt.

Als Ankerbeispiel dient folgendes Zitat aus dem Auswertungsmaterial:

„Immer ganz wichtig, dass man den Eltern trotzdem ah signalisiert ah, das Kind wurde hier gut begleitet und wir ahm unterstützen sie und begleiten sie, dass der Übergang auch gut funktionieren kann, dass die Eltern nicht in diese Angstschiene hineinfallen […] besonders bei Kindern mit Beeinträchtigung […]

Und da ist mir ganz wichtig, dass die SOKIs und die Pädagoginnen nicht in diese Schiene hineinrutschen, sondern den Eltern signalisieren, ah die Schule ist ein Teil der Entwicklung ihres Kindes und diese Angst ist unbegründet, wenn wir uns zusammensetzen und das gemeinsam besprechen.“ (IA, 3/4, 110-121) Die Kategorie (c) Unterstützungen (für Kinder mit Behinderung) schließt Unterstützungsleistungen des Kindergartens für Kinder mit Behinderung hinsichtlich der Schulvorbereitung und der Transition ein. Inhalte dieser Kategorie sowie Auszüge des theoretischen Rahmens beziehen sich auf strukturelle

Rahmenbedingungen, Individualisierung bzw. Differenzierung und personelle, materielle und finanzielle Unterstützungen.

Als Ankerbeispiel dient folgendes Zitat aus dem Auswertungsmaterial:

„Es wird, ahm, vielleicht manchmal einfach gestaltet, es wird einfach auf die Bedürfnisse draufgeschaut, es ist es gibt nicht eine Methode, und die wird für alle Kinder gültig gemacht, sondern es wird einfach geschaut, was braucht speziell dieses Kind“ (PB, 4, 124-127)

Die Kategorie (d) Schulvorbereitende Maßnahmen umfasst alle Informationen, die in den Interviews zu diesem Thema angegeben wurden. Dies sind die Planung schulvorbereitender Maßnahmen und dazugehörige Konzepte, Richtlinien bzw. spezielle Vorgaben, die erwähnt wurden, sowie die Bandbreite, Häufigkeit und Dauer der Angebote. Theoretische Bezüge liefern McIntyre & Wildenger (2011), die angeben, dass bestimmte Fähigkeiten, Fertigkeiten und Verhaltensmuster für die Transition vom Kindergarten in die Schule für alle Kinder, auch für Kinder mit Behinderung, erworben werden müssen. Auch Margetts (2002) nennt die Relevanz der kognitiven, emotionalen und sozialen Vorbereitung der Kinder auf den Übergang.

Als Ankerbeispiel dient folgendes Zitat aus dem Auswertungsmaterial:

„Wir haben ein spezielles Programm, dass wir sagen, wir machen eine Lernwerkstatt im Turnsaal, wo alle Schulanfänger vom ganzen Haus sich treffen, sich untereinander ein bisschen kennenlernen dürfen.

Ahm da soll überhaupt kein Leistungsdruck dahinterstehen, sondern das ist ein Stationenbetrieb, wo es einfach ein spezielles Thema gibt, auf das verschiedene Übungen gibt, wo einfach auf die Bereiche wie Motorik, Kognition und so weiter ahm darauf geachtet wird und dass man die auch fördert. Und da ist wichtig, dass man da auch die Kinder die beeinträchtigten Kinder miteinbezieht.“ (PB, 2, 54-60)

Die Kategorie (e) Ressourcen im Übergang beinhaltet Nennungen im Interviewmaterial zu klassischen Hilfsquellen aus dem materiellen, finanziellen und personellen Bereich. Weiters werden spezielle Betreuungsformen, Elternabende, Hilfsnetzwerke sowie das Übergangsgespräch und Übergangsportfolio in diese Kategorie aufgenommen, da sie für die Transition bedeutsam und hilfreich sind. Die Theorie behandelt dieses Thema im Kapitel 3 ausführlich.

Als Ankerbeispiel dient folgendes Zitat aus dem Auswertungsmaterial:

„technische Hilfsmittel […] oder so spezielle ahm körperunterstützende ah Gerätschaften, die dann auch mitgegeben werden und nicht in der Einrichtung bleiben, wenn sie vom Kindergarten oder vom Kindergarten-Erhalter angeschafft wurden, wo die sagen okay das macht im Kindergarten gar keinen Sinn sondern den größten Nutzen hat die Schule dann, wenn man das auch mitgibt.“ (IA, 12, 448-453) Die Kategorie (f) Kooperation zwischen Kindergarten und Schule umfasst Aussagen der Interviewten zur Bildungspartnerschaft, Zusammenarbeit, dem Kontakt und der Kommunikation von Kindergarten und Schule. Hinsichtlich der Kooperation werden die Planung, der Ablauf, Inhalte, Dauer und Häufigkeit berücksichtigt sowie Kooperationspartner, konkrete Kooperationsangebote und die

Organisationsart der Maßnahmen miteinbezogen. Die Theorie dazu wurde allgemein in Kapitel 3 und kontextbezogen in Kapitel 5 behandelt.

Als Ankerbeispiel dient folgendes Zitat aus dem Auswertungsmaterial:

„Kooperationen, das heißt nicht nur einmal im Jahr die Schule kommt Vorlesen, sondern wirklich mehrere gemeinsame Aktivitäten, sei es Feste, sei es Bewegungseinheiten, sei es einmal ein Wandertag […] Wir haben einige Partnerschaften, wo ein Schulkind ein Patenkind vom Kindergartenkind ist oder ein Kindergartenkind von der Schule“ (IA, 5, 185-190)

Die Kategorie (g) Barrieren und Schwierigkeiten im Übergang gruppiert Äußerungen aus dem qualitativen Datenmaterial, welche auf Probleme in der Transition sowie in der Vorbereitung darauf hinweisen. Auf die Komplexität und Diversität von Übergängen weist bereits Margetts (2002) hin. Sie postuliert auch, dass es notwendig ist, Herausforderungen und kritische Elemente zu kennen und zu berücksichtigen.

Als Ankerbeispiel dient folgendes Zitat aus dem Auswertungsmaterial:

„Schule muss sich, glaube ich, einfach mehr überlegen, damit sie Kinder mit unterschiedlichsten Bedürfnissen gut begleiten kann. Wir erfahren schon sehr oft, dass diese Möglichkeit im Kindergarten viel besser gegeben ist. Und dann kommt der Zeitpunkt des Übertritts in die Schule und dann gibt es wohl diese Gespräche, die schon gut sind. Die hat es ja früher gar nicht gegeben, aber es fehlt oft wirklich der richtige Rahmen. Und wenn der Rahmen nicht da ist, dann mm dann wird es den Familien, den Kindern und den Eltern oft so schwer gemacht. Ich glaube schon, dass hier der Kindergarten wesentlich weiter ist als die Schule, zumindest bei uns in Österreich“ (SA, 10, 349-356)

Die Kategorie (h) Aus-, Fort- und Weiterbildung im Bereich Transition umfasst Aussagen darüber, ob und in welchem Ausmaß die Themen: „Übergang“ und „Übergang für Kinder mit Behinderung“ in der Aus-, Fort- und Weiterbildung vorkommen und welche bedeutungstragenden Inhalte zum Thema darin angesprochen werden.

Als Ankerbeispiel dient folgendes Zitat aus dem Auswertungsmaterial:

„Kooperation Volksschule-Kindergarten ist […] ein Seminar glaube ich steht. Vormittags sind Vorträge, nachmittags sind Workshops. Die Vorträge sind immer ganz spezifisch natürlich auf Kindergarten oder Schule Übergang und am Nachmittag gibt es ganz konkrete praktische Beispiele ah welche Aktivitäten es in Niederösterreich schon gibt, dort stellen Kolleginnen, die gute Erfahrungen gemacht hatten, ihre Aktivitäten, ihre Projekte im Gespräch mit den Kolleginnen vor und und sind auch für Fragen offen“ (IA, 8, 312-317)

Die Kategorie (i) Annahme des (Unterstützungs-)Angebotes beinhaltet jegliche Informationen darüber, wie und in welcher Form pädagogisches Personal, die Eltern und die Kinder im letzten verpflichtenden Kindergartenjahr Unterstützungsangebote für den Übergang und die Vorbereitung darauf annehmen.

Als Ankerbeispiel dient folgendes Zitat aus dem Auswertungsmaterial:

„Also von den Kindern durchwegs sehr positiv. Sie sind die Großen, sie machen besondere Dinge, es macht ihnen Spaß, sie haben Erfolgserlebnisse. Die Portfolioarbeit, auch in diesem Zusammenhang, ist ganz wichtig, auch das Übergangsportfolio. Ah das wird von den Kindern sehr gut angenommen.“

(SA, 9, 306-309)

Im ersten Reduktionsdurchgang wird versucht, möglichst allgemeine, aber konkrete Äußerungen zu den jeweiligen Kategorien zusammenzufassen. Inhaltstragendes Material wird paraphrasiert, generalisiert und reduziert. Das Abstraktionsniveau ist somit fallspezifisch, allgemein. Im zweiten Reduktionsdurchgang soll die Streichung und Bündelung gleicher oder ähnlicher Aussagen und Inhalte sowie der Konstruktions- und Integrationsschritt, der gleiche oder ähnliche Aussagen zu einem Gegenstand zusammenfasst, folgen. Hier ist das Abstraktionsniveau eher fallübergreifend, generalisiert.

Für die Auswertung werden nur klare bedeutungstragende Elemente im Text, die den unterschiedlichen Kategorien zugeordnet werden können, herangezogen. Die Kodiereinheit wird je nach Kategorie unterschiedlich sein, jedoch lässt sich der kleinste auswertbare Materialbestandteil auf

„ein inhaltstragendes Wort“ eingrenzen. Die Kontexteinheit ist ebenso kategorienabhängig und kann einen gesamten Textabschnitt ausmachen. Für diese Inhaltsanalyse werden alle Interviews herangezogen und ausgewertet. Die Auswertungseinheit ist daher das gesamte Interviewmaterial.

Im Dokument MASTERARBEIT/ MASTER S THESIS (Seite 96-99)