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Kategorie (c) Unterstützungen (für Kinder mit Behinderung)

Im Dokument MASTERARBEIT/ MASTER S THESIS (Seite 128-132)

8. Darstellung der Ergebnisse

8.1 Qualitative Datenergebnisse

8.1.3 Kategorie (c) Unterstützungen (für Kinder mit Behinderung)

Unterstützungsleistungen des Kindergartens für Kinder mit Behinderung hinsichtlich der Schulvorbereitung und der Transition in die Schule sind vielfältig.

In der Vorbereitung auf die Schule wurden vor allem strukturelle Rahmenbedingungen, Individualisierung und Differenzierung sowie personelle, materielle und finanzielle Unterstützungen angesprochen.

Unterstützungen auf struktureller Ebene umfassen diverse Unterbringungsformen, wie etwa die Betreuung in einer HPI-Gruppe, in einem HPI-Versuch oder die Einzelintegration. Jede Betreuungsform ist an unterschiedliche Rahmenbedingungen gebunden, die von Eltern, Kindergarten und Erhalter festgelegt werden. So etwa kann die Kinderzahl in den Gruppen herabgesetzt, eine Stützkraft eingesetzt oder die Stundenanzahl der Sonderkindergartenpädagogin angepasst werden. Zudem kommen innerhalb der Struktur ebenfalls zeitweise unterschiedliche Betreuungsmöglichkeiten in Form von Einzel- oder Kleingruppenbetreuung vor, die je nach Vorteil für das Kind variieren.

„Es gibt die Hausintegrationen, das heißt die Stützkraft begleitet mehrere Kinder, die dann auch ah mit mehreren Kindern, wenn das möglich ist, auch an diesen Angeboten teilnimmt. Das heißt, die Kinder werden in der Einzelbetreuung oder in der Kleingruppenbetreuung auch in diese Konzepte eingebunden.“

(IA, 2, 40-43)

„Zusätzlich arbeiten in diesen Häusern die Sonderkindergartenpädagoginnen. Auch hier gibt es zwei verschiedene Formen, entweder im Heilpädagogischen also in der Heilpädagogischen Gruppe […]

Versuche. Das heißt die SOKI hat verstärkt Einsatz in einem Haus oder in mehreren Häusern und arbeitet dann auch in der Entwicklungsbegleitung, das heißt sie arbeitet individuell an den Themen der Kinder und hilft natürlich bei den Konzepten, die für alle Kinder im letzten Kindergartenjahr angeboten werden, mit, um das mit dem Kind vorzubereiten, ob das auch - oder in welcher Form das auch - für dieses Kind mit der Behinderung möglich ist.“ (IA, 2, 43-52)

„Die Sonderkindergartenpädagoginnen, die ja in regelmäßigen Abständen oder in einem Versuch zwei, drei Trage in einem Kindergarten sind ah natürlich speziell, da wird gut vorbereitet aber auch, mir ist besonders wichtig, dass es trotzdem mit dem Pädagoginnen-Team gemacht wird.“ (IB, 2, 57-60)

„Wir haben, ähm, die, den ganz, ganz tollen Rahmen, dass wir unsere Sonderkindergartenpädagogin drei Tage die Woche im Haus haben, äh, man nennt das HPI-Versuch“ (LB, 8, 293-295)

„Da ist jetzt sozusagen ein Kind mit besonderen Bedürfnissen drinnen da wurde die Gruppenanzahl runter gesetzt“ (LA, 1, 25-27)

„Die Rahmenbedingungen sind von den Eltern, dem Kindergarten und dem Erhalter, das ist die Stadtgemeinde […] festgelegt worden. Derzeit werden drei Kinder mit offiziellen Rahmenbedingungen betreut, wo wir nur 20 Kinder drinnen haben und eine Stützkraft“ (LB, 1, 19-22)

„Es war auch eine Stützkraft in der Gruppe, zum Teil ahm wenn es die Gruppe erfordert hat, und ansonsten waren Stützmaßnahmen zum Beispiel, dass die Gruppenzahl reduziert wurde“ (PB, 1, 34-36)

„Natürlich arbeiten wir in unterschiedlichen Sozialformen, aber wieder auf die Individualität der Kinder zurückzukommen, es gibt Kinder im Kindergarten, die ganz einen speziellen kleinen Rahmen brauchen, wo eben Einzel- beziehungsweise Kleingruppen das Richtige sind. […] Das Kollektive gehört genauso dazu“ (LB, 5, 169-174)

Kinder mit schweren Behinderungen haben zudem die Möglichkeit, halb im Kindergarten und halb im Ambulatorium betreut zu werden. Diese Form wird auch im letzten verpflichtenden Kindergartenjahr beibehalten, da diese Kinder zumeist auch die Schule im Ambulatorium besuchen werden und so der Übergang unterstützt wird. Im Kindergarten stehen dabei die Sozialkontakte im Vordergrund und im Ambulatorium die Therapie.

„Kinder mit schweren Behinderungen, […] die sind vielleicht zwei Tage im Kindergarten oder drei Tage und die anderen beiden Tage sind sie in einem Ambulatorium in Therapie. Ah und das funktioniert sehr gut. […] im Kindergarten sind die Sozialkontakte im Vordergrund und im Ambulatorium ist Therapie und das ist ein guter Wechsel […] viele Kinder wechseln dann ins Ambulatorium und besuchen dort praktisch im Ambulatorium die Schule.“ (IB, 4, 118-130)

Grundsätzlich gilt es jedoch eine inklusive Schulvorbereitung zu arrangieren, da Inklusion in den Niederösterreichischen Landeskindergärten ein Leitprinzip und daher sehr wichtig ist.

„Inklusion ist einfach wichtig und sehr viele Kinder gehen ja dann wirklich in die Klasse und nicht in eine Sonderschule oder in eine spezielle Einrichtung. Das kommt halt auf die Art der Behinderung darauf an.“

(IB, 2, 64-66)

Die Individualisierung und Differenzierung betreffend kann festgehalten werden, dass Schul-vorbereitung unterschiedliche Angebote in unterschiedlichen Settings bereitstellt. Sie wird bedürfnisorientiert gestaltet und passt sich somit den Fähigkeiten der Kinder individuell an. Für Lernwerkstätten und den Stationenbetrieb bedeutet dies, dass beeinträchtigte Kinder ohne Leistungsdruck in differenziertes Angebot miteinbezogen und Stationen speziell für Kinder mit Behinderungen angeboten oder angepasst werden, damit die Teilnahme für diese Kinder ermöglicht wird. Konkret wird zum Beispiel bei körperbehinderten Kindern eine räumliche Anpassung gemacht und bei Kindern mit einer geistigen Behinderung wird vereinfacht und durch die Stützkraft oder Sonderkindergartenpädagogin begleitet.

„Dass man das darauf abstimmt, dass das Kind dann auch hier teilnehmen kann und auch Aufgaben findet, damit das Kind positive Erlebnisse hat. Also grundsätzlich ah orientiert an den Erfolgserlebnissen und nicht an dem Abzuarbeiten und zu schauen, was das Kind noch nicht schafft.“ (IA, 2, 52-55)

„Es wird, ahm, vielleicht manchmal einfach gestaltet, es wird einfach auf die Bedürfnisse draufgeschaut, es ist es gibt nicht eine Methode, und die wird für alle Kinder gültig gemacht, sondern es wird einfach geschaut, was braucht speziell dieses Kind“ (PB, 4, 124-127)

„Die SOKI gibt Anregungen, was das Kind braucht, damit es integriert werden kann, oder das Konzept passt und die SOKI begleitet einfach oder bereitet auch vor oder nach Themen wo das Kind einfach noch mehr braucht in der Einzelsituation oder auch wieder in der Kleingruppe, damit es dann in der Gesamtgruppe ah teilnehmen kann soweit es im Rahmen ist.“ (IA, 2, 59-63)

„Und ich weiß auch Lernwerkstätten, wo eigentlich ein Bereich oder zwei Stationen dabei sind, die wirklich für die Kinder mit diesen Behinderungen einfach da sind, damit sie genauso diese Erfolgserlebnisse haben […] Weil Inklusion ist einfach wichtig.“ (IB, 2, 60-64)

„Stationenbetrieb, […] da ist wichtig , dass man da auch die Kinder die beeinträchtigten Kinder miteinbezieht. Und uns war das da ganz wichtig, dass die Kinder keinen Leistungsdruck dahinter spüren“

(PB, 2, 57-61)

„Ich bin auch bei den Lernwerkstätten dabei. Ah und da versuchen wir dann einfach gemeinsam die Station zu adaptieren für das jeweilige Kind. Wenn zum Beispiel ein körperbehindertes Kind dabei ist, ahm schauen wir natürlich auch das der Tisch passt oder der Platz passt und dann das natürlich viele Stationen dabei sind, die dieses Kind dann bewältigen kann. Wenn ein Kind mit einer geistigen Behinderung dabei ist gibt es Stationen, die natürlich vereinfacht sind oder die Stützkraft mitgeht oder ich mitgehe und das Kind dann einfach begleitet bei den Tätigkeiten.“ (SD, 2, 53-59)

In Bezug auf personelle Unterstützungen bei der Schulvorbereitung wurden Hilfsleistungen der gruppenführenden Pädagogin, der Sonderkindergartenpädagogin und der Stützkraft angemerkt:

„Stützkraft hat verschiedene Funktionen in der einen Form, das Kind zu begleiten, am Kindergartenalltag teilzunehmen und natürlich auch dann bei solchen Aktivitäten Begleitung zu haben, individuelle Erklärungen oder auch vielleicht die Gruppengröße oder diese ah Aufgabenstellungen gemeinsam zu bewältigen.“ (IA, 2, 36-40)

„Die Stützkraft dabei ist, die das Kind begleitet bei der Schuleinschreibung“ (IB, 5, 191-192)

„Im Kindergartenbereich für Kinder mit Hörbeeinträchtigung haben wir eigene Sonder-kindergartenpädagoginnen, ah die einfach zur Unterstützung noch extra dazu kommen in den Kindergarten und die gibt es auch für die Schulen.“ (IB, 11, 400-403)

„Ich fördere die Kinder natürlich schon auch im Einzelkontakt oder in Kleinstgruppen ahm schon noch mal extra“ (SC, 4, 111-112)

Materielle Unterstützungen, die erläutert wurden, betrafen allgemeine und spezielle Fördermaterialien, (technische) Hilfsmittel, körperunterstützende Gerätschaften und spezielles Mobiliar, das zum Teil in die Schule mitgenommen bzw. übertragen werden kann.

„Der Hilfsmittelpool ist für Schulen und jetzt Gott sei Dank auch für Kindergärten zugängig. Das heißt, wenn festgestellt wird, man braucht eine besondere Leselupe äh man braucht einen besonderen Sessel man braucht ein besonderes Turngerät oder Materialien. Das kann dort angeschafft werden über diesen Hilfsmittelpool“ (IB, 11, 406-409)

„Technische Hilfsmittel […] oder so spezielle ahm körperunterstützende ah Gerätschaften, die dann auch mitgegeben werden und nicht in der Einrichtung bleiben, wenn sie vom Kindergarten oder vom Kindergarten-Erhalter angeschafft wurden, wo die sagen okay das macht im Kindergarten gar keinen Sinn sondern den größten Nutzen hat die Schule dann, wenn man das auch mitgibt.“ (IA, 12, 448-453)

„Also, wir haben schon individuell für jedes Kind, ob das jetzt spezielle Sessel sind oder äh, ja also Materialien, die in der speziellen Förderung für Kinder bei uns angeschafft werden.“ (LB, 11, 433-436)

„Wir haben spezielle Sessel, wir haben spezielle Schaukeln für die Kinder im Bewegungsraum, ah

„Es gibt prinzipiell materielle Ressourcen, um die Kinder gut zu fördern, ahm jetzt speziell für den Übergang, das sind alles Sachen, die sie eigentlich schon vorher gebraucht haben, ah es gibt schon die Möglichkeit, dass manche Sachen dann in die Schule übertragen werden. Also ich denk jetzt dran, wir hatten ein Rollstuhlkind, wo so ein Zimmeruntergestell, das hat uns mehr oder weniger die Gemeinde für dieses Kind angeschafft und es wird dann für die Schule mitgegeben.“ (SC, 9, 288-293)

Finanzielle Unterstützungen kommen vom Kindergarten-Erhalter (Gemeinde), aus dem Hilfsmittelpool und dem allgemeinen Spiel- und Beschäftigungsbeitrag.

„Es gibt offiziell, der heißt Hilfsmittelpool. […] Ist für die Eltern kostenlos.“ (IB, 11, 406-410)

„Die Gemeinde dann. Die finanziert das dann“ (LA, 9, 304)

„Spiel- und Beschäftigungsbeitrag monatlich, den die Stadtgemeinde einhebt. Und das ist auch einfach da natürlich für allgemeine Materialien, aber […] Materialien, die speziell für Kinder, die eben in der basalen Stimulation gerade in der Förderung sind, auch“ (LB, 11/12, 437-440)

„…beim Land Niederösterreich einen Hilfsmittelpool gibt, wo man darauf zurückgreifen kann, ansonsten, wenn es jetzt zur Einrichtung gehört, kann man natürlich auch die Gemeinde fragen, ob sie bei der Finanzierung dabei sind oder ob sie da was beisteuern“ (PB, 8, 246-249)

„Wir haben ja dieses Gruppenbudget, […] oder auch an den Kindergarten-Erhalter einfach“

(PC, 9, 324-327)

„Manche Gemeinden diese Kosten übernehmen, damit das Kind eben auch im Kindergarten gut versorgt“

(SA, 8, 293-294)

Der Übergang vom Kindergarten in die Schule bei Kindern mit Behinderung wird durch folgende Maßnahmen unterstützt: dem Übergangsgespräch, (dem Übergangsportfolio) und in seltenen Fällen die Weiterverwendung der Stützkraft als Schulassistenz.

„Wir haben das Werkzeug des Schulübergangsgespräches“ (IA, 3, 82)

„Das Übergangsgespräch kann man dann vorschlagen, wenn wir vom Kindergarten ah die Sorge haben, dieser Übertritt wird nicht ganz problemlos verlaufen, aufgrund einer Behinderung aufgrund einer Verhaltensbeeinträchtigung und so weiter. Können aber auch die Eltern, die unsicher sind […]

vorschlagen und Schule auch.“(SA, 6/7, 218-223)

„Bei den Integrationskindern ist sicher mehr drinnen […] eben durch das spezielle Angebot wenn die Stützkraft da war oder so etwas natürlich, haben die solche Fortschritte oder ja viele Sachen eben dann zusätzlich in die Portfoliomappe“ (PA, 6, 191-196)

„Kinder mit besonderen Bedürfnissen, die vielleicht eine Stützkraft im Kindergarten haben, ah nehmen diese Stützkraft mit in die Schule wenn es die Gemeinde bezahlt.“ (IB, 3, 102-104)

„In der Schule hat sie dann einen anderen Namen, da heißt sie Schulassistenz“ (IB, 4, 117)

„Da sind dann natürlich auch die Übergangsgespräche auch sehr wichtig, dass man einfach dann den Rahmen dann auch gut in der Schule fortsetzten kann, oder ob die Schule den Rahmen dann überhaupt bieten kann. In einer normalen Volksschule sage ich einmal oder ob es dann irgendwie eine besondere Einrichtung braucht“ (PC, 7, 254-257)

Im Dokument MASTERARBEIT/ MASTER S THESIS (Seite 128-132)